werden/ dachte er.Es mutz einen Weg zur Rettung geben. Sicher gibt es einen. Der Fehler ist nur, daß ich nicht herausfinden kann, »oas ich tun mutz." .Probier es nun damit, die Bottiche abzuladen/ drang die Frau in ihn..Wenn da« nicht hilft, dann werde ich mich selbst- verständlich den Fretzsäcken überliefern, damit Du entkommst." Während sie dies sagte, hörte sie ihn ein Gelächter aufschlagen. Er lachte über sich selbst, weil er so dumm gewesen war. Jetzt war ihm das Richtige eingefallen. Er wutzte, was er tun mutzte, um alle drei zu reiten. Es war ganz leicht und einfach. Er mutzte laut lachen, datz er nicht früher daran gedacht hatte. Du kannst wohl fahren, Malin?" fragte er. O ja. das kann ich schon/ antwortete das Weib. Pah nun wohl auf, Maliii. Was Du da gesagt hast, datz Du Dich selbst den Wölfen vorwerfen wolltest, war wirklich nobel von Dir. Und gewitz deshalb hat mir Gott   jetzt einen so guten Ge- danken eingegeben, datz uns allen dreien geholfen wird. Du mutzt jetzt nur tun, was ich sage. Du nimmst die Zügel, und was ich auch danach tue, Du bleibst ganz ruhig sitzen und fährst geraden Weges nach Rättvik   auf den Posthof. Dort weckst Du die Leute auf und sagst ihnen, datz ich hier mit dreitzig Wölfen allein auf dem Eise sei, und bittest sie, mir zu helfen." Während er dies sagte, war er auch schon eifrig beschäftigt, die Bottiche abzuladen. Tie Wölfe sprangen um den bepackten Schlitten her, und er schleuderte den vordersten Bollich und Kübel an die Köpfe, datz sie zu Boden fielen und der Rappe wieder einen Borsprung ge- wann. Nur mit grotzer Mübe konnte der Bauer den grotzen Brau- boltich aufs Eis hinunterschaffen, aber schlietzlich gelang es ihm doch und in demselben Augenblick sprang er selbst vom Schlitten. Tu nun, wie ich Dir gesagt habe I" riek er der Allen zu. Jawohl," antwortete sie und fuhr weiter, ohne sich umzu- sehen. Diese Finnen-Malin ist bester, als ich geglaubt hätte," dachte er. Doch schon halte er alle Wölfe um sich ber. Das wollte er gerade. Er lief eine kleine Strecke quer übers Eis hin, damit der Schlitten entkommen konnte. Dann eilte er mit einer jähen Wendung zu dem Bottich zurück, kippte ihn um und kroch darunter. Es war ein grotzer, schwerer Botttch, dazu gemacht, einen ganzen Weihnachtsvorrat an Bier fasten zu können. Die Wölfe sprangen darauf zu, hüpften auf den Boden hinauf, bissen in die Reifen und versuchten, den Bottich umzustürzen. Aber er war zu stark und zu schwer, sie konnten nichts ausrichten. Sie heulten vor Wut, datz der Bauer ihnen so nahe war und sie ihn doch nicht erreichen konnten, und sie versuchten, ihre Tatzen unter dem Bottich hineinzuzwängen, um ihn umzustürzen. Aber da zog der Bauer sein Messer heraus und hieb nach ihnen. Tatzt ihr nur! Tayt ihr nur l" rief er. Er wutzte, er war sicher, die Wölfe konnten ihin nichts anhaben, und er lachte unter seinem Bottich. Aber plötzlich überfiel ihn ein merkwürdiges innerliches Beben. ES verbreitete sich über seinen ganzen Körper; Hände und Kopf zitterten, und Tränen traten ihm in die Augen. Aber dies kam nur daher, datz er sowohl der Lebensgefahr, als auch der anderen Gefahr, unrecht zu tun, entgangen war. Nur Freude war es, die ihn packte und schüttelle. Der Gedanke, datz er sich unter dem Braubottich retten konnte, kam ihm sehr merkwürdig vor. Es batte so nahe gelegen und doch war es ihm so schwer gefallen, ihn zu finden. aber dann war er gerade noch im rechten Augenblick gekommen. ES war nur ein kleiner, kleiner Gedanke, aber er hatte die Kraft ge- habt, ihn zu retten. Wenn er ihm nicht gekommen wäre, wären sie jetzt alle drei, er und der Rappe und das Finnenweib von den Wölfen zerrissen. Er war ganz autzer sich vor Rührung; er legte seine Lippen an den Bottich und kützte ihn.Sobald ich wieder in irgendeiner Ge- fahr bin, werde ich an diesen Braubottich denken", sagte er.Gott  macht eS doch nie so schlimm für uns, datz es nicht noch einen Aus- weg gäbe. Man mutz nur Grütze genug im Kopfe haben, ihn zu finden. Ich werde jetzt immer überlegen, ob nicht die Rettung hinter mir auf dem Schlitten sitzt, wenn ich sie auch nicht sehe." Liemes feuiUeton. Weihnachten beim englische» Bolle. In seinemChristmas Carol  " läßt Charles Dickens   den Neffen dem alten Geiz- halse und Menschenfeinde Scroogc sagen:Aber ich habe die Weih- nachtszeit, wenn sie gekommen ist, stets als eine gute Zeit de- trachtet: als eine Zeit der Freundschaft und Vergebung, der Frei- gebigkcit und des Vergnügens, als die einzige Zeit, die ich in dem langen Kalender kenne, zu der die Männer und Frauen einstimmig einander die Herzen öffnen. Und deshalb, Onkel, glaube ich, daß sie mir, obwohl sie mir nie ein Körnchen Gold oder Silber eingebracht hat, gut getan hat und gut tun wird, und ich sage: Gott   segne sie!"" Worauf ihm Scrooge bissig erwidert:Du bist ja ein ganz gewaltiger Redner. Ich wundere mich, weshalb Du Dich nichts ins Parlament wählen läßt." Und der alte Gries- gram schließt das allen englischen Kindern genau bekannte Inder- View mit den Worten:Guten Tag! Da ist noch ein Kerl.... vcrantw. Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Druck u. Verlag: mein Schreiber, der 15 Schilling die Woche verdient. Frau und Kinder zu ernähren hat und von fröhlichen Weihnachten redet. Ich werde mich ins Irrenhaus zurückziehen." Wer in der darauf folgenden Nacht wird Scrooge gründlich kuriert. Der Weihnachtsgeist erscheint ihm im Traume und läßt ihn seine Vergangenheit und seine schreckliche Zukunft sehen. Ein neuer Mensch stürzt Scrooge des Morgens aus dem Haus«, kaust den feistesten Truthahn in der Stadt und stürmt mit dem Geschenk in die Wohnung seines Schreibers, dem er auch noch eine Gehalts» erhöhung verkündet. Worauf der Schreiber Bob Gratchet erschrocken zur Kohlenschaufel greift, da er glaubt, der alte Knicker sei Plötz- lich wahnsinnig geworden. Mit seinemChristmas Carol  " hat Dickens   seinen Namen unauslöschlich in die Herzen aller englischen Kinder geschrieben» denen der alte Scrooge, Bob Cratchet und der kleine Tim weit wirklichere und wichtigere Personen sind als die langweiligen Wilhelm der Eroberer   und Heinrich der Fünfte.Christmas Carol  " gibt ein anschauliches und heiteres Bild von der englischen Weih» nachtsfeier. Doch dem Ausländer wird es kaum gelingen, sich an der Hand dieses Leitfadens rn die englische Feier dieses uralten Festes hineinzuleben. Weihnachten bedeutet dem Engländer vor allen Dingen ein« grotze Schmauserei. Das war wohl auch der Hauptinhalt des Sonnenwendefestes bei unseren germanischen und keltischen Vor» ahnen. Aber in keinem anderen Lande hat das Christentum den alten Heiden so wenig bezwungen wie gerade in England. Der große Schmaus zu Ende des Jahres ist den Engländern etwa» Selbstverständliches, eine vicltauscndjährige Lebensgewohnheit, die alle Regierungs- und Wirtschaftssystcinc überdauert hat. Man ver- dirbt sich den Magen, weil sich die Vorfahren zur selben Zeit den Magen verdorben haben. Auch die ärmste Familie fängt schon früh im Jahre an, einige Kupferstücke die Woche für das.große Fest zurückzulegen. Entweder bringt man das Geld zum Spar» verein oder zum Weihnachtsklub des Krämers, der einem dafür vor Weihnachten die zu einem Weihnachtspudding nöttgen zahlreichen Bestandteile liefert. Denn wer zu Weihnachten keinenChristmas Pudding" hat, dem mutz es geradezu jämmerlich gehen. Millionen Familien müssen sich das ganze Jahr hindurch kümmerlich durch- schlagen; aber zu Weihnachten wollen sie wenigstens einmal da» wohltuende Gefühl genießen, einen vollen Magen zu haben. Vor zwei Jahren hat sich ein Londoner Schneider mit seinem Sohne am Weihnachtsfest zu Tode gegessen; die beiden hatten nicht weniger als 14 Pfund Schweinefleisch in einer Sitzung verzehrt I Vieles hat das englische Weihnachtsfest mit den Feiern in anderen Ländern gemein. Der geschmückte Weihnachtsbaum ist all- gemein verbreitet. Man schickt einander Karten und gibt Geschenke lChristmas boxeSl. Der zweite Weihnachtstag heitztBoxing Day" (Geschenktag). Einige Wochen vor der Feier ziehen bei anbrechender Dunkelheit Kinder und Musikanten durch die Strotzen und singen und spicken Weihnachtslieder(Christmas Carols  ). Doch wir wollen hier bei den Eigentümlichkeiten des englischen Weihnachtsfestes ver- weilen, wie es vom Volke gefeiert wird. Das grotze Werk des Weihnachtsschmauses ist zweifelsohne der Weihnachtspudding. Ueberlaffen wir dem Geschichtsforscher die Suche nach dem Stammbaum dieses ehrwürdigen Knödels und wenden wir uns der wichtigeren, praktischen Frage seines Dasein? zu. Die Mutter, die einen Sohn in den Kolonien hat, das Mäd- chen, dessen Schatz jenseits der Meere weilt, schicken ihren Lieben einen Weihnachtspudding. Gar feierlich geht es in der Küche zu, wenn einige Zeit vor dem Feste der Weihnachtspudding in Angriff genommen wird. Tann erscheint der grotze Hcnkcltopf der Familie, der nur diesem Pudding geweiht ist und ohne den kein Haushalt vollständig ist. Die Mutter steckt bis über die Ohren in der Arbeit und will sich nicht stören lassen. Dewn beim Aufbau diese? ver- wickelten Meisterwerkes der englischen Kochkunst gibt es viel zu denken. Und den Pudding, für den man das ganze Jahr lang gespart hat, will man auch nicht verderben. Hat die englische Hausfrau das Puddinggemisch zubereitet, so mutz jeder Hausgenosse den Brei einmal umrühren, damit das Werk gut gedeihe. Man verbirgt auch wohl Geldstücke oder Ringe in dem Pudding. Wenn dann nach dem reichlichen WeihnachtS- mahle der mit einem rote Beeren tragenden Zweiglein der Stech- palme geschmückte Weihnachtspudding als Pfropfen für den vollen Magen aufgetragen wird, so gibt es eine neue Zeremonie. Ist der Vater kein Temperenzler, so nimmt er die Whiskeyflasche zur Hand, begießt den Pudding, zündet den Whiskey an, und noch brennend wird das Kunstwerk in Stücke geschnitten und verzehrt. Einen ähnlichen Feuerkultus treibt das junge Volk später, wenn eS de» Schmauscns und Singens müde ist. Man spieltensp-dragon" (Schnapp den Drachen). Eine Schüssel Rosinen wird auf den Tisch gestellt, mit Kognak begossen und angezündet. Die Umhersitzenden müssen dann die Rosinen aus dem blauen Flammenmeer mit den Fingern holen und zum Munde führen. An die heidnische Vor- zeit erinnert auch der allgegenwärtige Mistelstrauch. Auch der Aermste leistet sich am Weihnachtstage einen Mistelstrauch, der über die Tür oder dort aufgehängt wird, wo jedermann vorbei mutz. Unter dem Schutze der heiligen Mistel darf man am Weih- nachtstage jedes Mädchen küssen. Dis Sitte gibt natürlich zu vielen Spatzen Anlaß. Manch andere Gebräuche aus den alten Zeiten haben sich daneben erhalten....... Vorwärts Buchdruckerei».VerlagSanstaltPaul Singer LcTo., Berlin   sW".