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danken, sondern trat nun mit seiner Ueberzeugung hervor, daß nur bei der brachte er ganze Nächte zu; sie war von ihm schwanger solch unwissende Geistliche nicht die geeigneten Lehrer des Volkes und gebar drei Stinder. Die andern rief er zwar auch oft genug. sein können. Er entivarf den Plan zu einer Reform der Bildung nach Willfir, zur Wolluft auf; allein er ließ sie vom früher und forderte, daß sie auf Kenntnis der Natur und der antiken Morgen bis in die späte Nacht mit Wollspinnen aufs fauerste Schriften beruhen müsse, nicht aber auf dem theologischen Bust arbeiten; hiervon zog er allen Vorteil, und ließ sich auf die Art der Scholastit, an deren Stelle er die Sittenlehre als Hauptinhalt ordentlich von seinen Mädchen ernähren. Diese sechs Mädchen der Religion in den Vordergrund stellte. prügelte er oft grausam, ließ sie hungern, und hielt sie überhaupt Damit war der Bruch vollzogen. Man ließ sich nicht in einen wie Gefangene und Sklaven. Er ließ sie nie zusammen, noch mit Disput mit ihm ein man sperrte den gefährlichen Denter und ihren Eltern reden, und quälte sie mit Fragen und Flüchen und Forscher ein. schrecklichen Drohungen. Vorzüglich die Eine, gerade die Schwester seiner Geliebten, ein Gegenstand des Hasses dieser legteren, und dadurch auch des Barbaren felbst. Einst von Verzweiflung und Hunger und Kummer überwältigt, entlief jie zu ihrer Mutter; allein auf Rosenfelds Drohung: wenn sie nicht wiederfäme, gehöre sie nicht zu den sieben glücklichen Jungfrauen, sondern fei ewig ver­dammt und verloren", fam sie in der Tat wieder, sagte aber zu einer ihrer Unglücksgenossinnen:" Meine Schwester und Rosenfeld  baben mir schon das Mark aus den Knochen gesogen: ist gebt's aufs Herz los, das sie auch bald abfressen werden". Und bald starb die Unglückliche auch bei ihm. Noch eine starb bald nach ihrer Buhausefunft.. Drei andere konnten es nicht mehr aushalten, sondern gingen fort. Aber nichts davon empörte die Eltern oder andre Anverwandte.

Der aber hatte Verbindungen mit Rom  , mit dem Papit selbst, und schrieb zu seiner Rechtfertigung, nachdem ihn dieser frei­gelassen, nun erst recht sein Hauptverk. Aber nicht Einsicht in das Unrecht, das ihm widerfahren, hatte ihn befreit, sondern nur persönliche Protettion. Kaum war also sein Gönner gestorben, ließ ihn sein Ordensgeneral neuerdings einterfern. Und zehn Jahre lang, bis er ein alter und gebrochener Mann war, währte seine Gefangenschaft. Er hat durch sie gelernt, welche Art von Menschen allein dort möglich ist, wo die Kirche herrscht, und hat nichts mehr gelehrt noch geschrieben. Die Flügel des Genius waren gebrochen, wenn auch nicht sein Genie. Denn in rührender Weise findet man in seinen Werfen seine letzten Erfindungen in Rätselanagramme gekleidet. So spricht er von Salpeter, Schwefel und einem fehlenden Bestandteil, durch den man ein donner­artiges Krachen hervorbringen könne, und versteckt in diesem wunderlich verschnörkelten Saz ein Anagramm, dessen Lösung Tautete: Carbonum pulvere!

Sprachwissenschaftliches.

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Aus der Naturgeschichte des Maulaffen". Die Roger Bacon   bekennt sich somit in seinem Werk De se- Redewendung Maulaffen feilhalten" ist fast im ganzen deutschen  cretis operibus"(" Vom geheimen Arbeiten") auch zur Er- Sprachgebiete bekannt und jedermann versteht ihren Einn. Was aber findung des Schießpulvers, aber erst lange nach seinem Tode, um ist die eigentliche Bedeutung des Maulaffen", der den Sprach­1313, wird diese lezte Tat fruchtbar. Unbekannt woher( die Erforschern seit langer Zeit Stopfzerbrechen bereitet? Handelt es sich findung durch Berthold Schwarz   ist sagenhaft) taucht das Schieß- um einen wirklichen Affen oder um das offene Maul? Adolf Stölzel  pulver in Deutschland   auf und um 1340 steht die erste Pulver- gibt hierüber in einem feiner reizvollen Streifzüge" in die Volks­mühle zu Augsburg  . Um diese Zeit lebte Bacon   nicht mehr. Mit etymologie und Volksmythologie im jüngsten Hefte der Grenzboten" welchem Gefühl aber mag dieser seltene Mann gestorben sein, Auskunft. der befähigt war, der Menschheit in so vielem zum Fortschritt zu Helfen und dessen Leben zerbrach im Stampfe wider die Mächte seiner Zeit!

Kleines Feuilleton.

Ein märkischer Messias  . Schwindler mit religiösen Fallstricken haben meistens Erfolg gehabt. Das lehrt auch die Geschichte eines sonderbaren Heiligen, der in Berlin   sein Unweien trieb. So wird in dem genealogischen Stalender auf das Jahr 1789 anschaulich erzählt: Johann Paul Philipp Rosenfeld,( welcher noch, ist als Gefangener in Spandau  , lebt) fing im Jahre 1762, wo er 31 Jahr alt war, eine herumstreifende Lebensart an, da er immer Wohlleben, Gemächlichkeit und Ungebundenheit geliebt hatte. Wo er hinfam, brachte er das Gespräch auf Religionsmaterien. nannte sich einen Propheten, einen in der Bibel verkündeten großen Mann; und gab fich endlich für den Heiland der Welt, für den wahren Christus, für Gott selbst aus. Er fand ungemein viel Glauben und Anhang. Dies Wert trieb er, um sich futtern zu lassen, um Geschenke zu bekommen, und um Jungfrauen zu feinem Willen zu be­schwagen. Auch hierin fand er ungemein viel Glauben und Bereit willigkeit. Aeltern selbst brachten ihm ihre Kinder; und seine Anhänger ließen ihm das Recht der ersten Nacht bei ihren Bräuten; gerade wie es bei den heidnischen Indianern ihre sogenannten Heiligen haben.

Mannes.

Seiner tollen Religionsschwärmerei wegen, welche die Leute verrückt machte, fam er auf zwei Jahre, von 1769 bis 1771, ins Irrenhaus zu Berlin  . Aber der Glaube seiner Anhänger blieb tren. Eine Mutter brachte ihm dorthin felbst ihre damals 15 Jahre alt gewordene Tochter, in Begleitung einer anderen Frau und eines Man sagte dem Mädchen unterwegs: fie müsse alles glauben, was Rosenfeld ihr sage, und alles thin, was er verlange". Man fam an; er sagte: er wolle das Mädchen igt zur Braut Chrifti machen; und that darauf mit ihr, im Angesichte der Mutter und der übrigen gegenwärtigen Personen, was eine Mutter, die nicht ganz wahnsinnig ist, am wenigsten bei ihrer Tochter, zugeben wird, und zu dessen Bewilligung nur der höchste Unsinn des über­glaubens sie bevegen konnte. Wenn ein Santong in Indien   der gleichen auf offener Straße begeht, so bededen ihn die Vorüber gehenden mit ihren Mänteln, und bleiben stehen, bis das heilige Wert vollendet ist; aber herrscht denn bei uns derselbe Gräuel der Schwärmeret, welcher im Heidenthum Statt findet?

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Das Wort Maulaffe bedeutet überall offen- Maul, die Betveise, die er dafür zusammenstellt, sind recht anziehend. Ju Lübeck fennt man Mulapen". Es ist dies ein Name für das anderwärts " Feuerstübchen" genannte Gerät, mit dem die Marktweiber auf dem Warfte sich mit übergebreitetem Rode wärmen, wenn sie dazu das vielleicht in prähistorische Zeit zurückgehende Gebilde aus Ton ver­wenden und nicht etwa das neuere Feuerstübchen mit einer fleinen Tür aus Messing oder Eisenblech. Den Maulaffen als Scheltwort fennt man dagegen in Lübeck   nicht. Der Mulap"( in Lübeck  übrigens sächlich) besteht aus einem runden Gefäß mit breitem Deckel und fleinerem Boden: die schräg dem Boden zulaufenden Seitenwände haben an einer Stelle ein oblonges ausgeschnittenes Biered, ein offenes Maul. Das urwüchsige Gerät ist zwar im Absterben, doch fennen es alte Lübecker   noch und es ist auch noch im Gebrauch, wenn auch in etwas umgeänderter Gestalt: das einst breite, niedrige Tongefäß ist etwas schmäler und höher geworden; feine vieredige Deffnung hat sich in ein halbkreisförmiges Segment verwandelt, der festgeschlossene Deckel ist geblieben, und oben sind daran zwei tönerne Henkel angebracht. Nach Angaben eines Lübecker   Töpfer­meisters heißen solche Defchen Maulaffen, weil sie das Maul affen ( offen) halten". Sie werden in Moisling bei Lübed hergestellt. Das ganze Gerät in seiner neueren Form ähnelt einem mensch lichen Kopfe, bei dem die Henkel die Ohren darstellen, die Deffnung den Mund.

Einen anderen Mulapen" findet man in Gestalt zweier ge­freuzter schmaler Bretter, die in roh gefchnißte Pferdeköpfe aus­laufen, an Vorder- und Hintergiebeln an den Häusern vom Rhein  bis in die Mark, von Mecklenburg  , Holstein, Pommern   bis in das Wenden und Litauerland hinein. Diese Pferdeföpfe brachten nach altem Glauben dem Hause Glück, außerdem schüßten sie das Stroh­dach vor dem Winde. Bei einigem guten Willen erkennt man an den primitiv gefchmigten Pierdeköpfen auch das offene Waul, und in Medlenburg heißt dieses Giebelzimmer noch allgemein Mulapen". Emne dritte Form des Maulaffen schließlich ist ein ringförmiges Gebäck, das bis in das 19. Jahrhundert sich( in Kurhesen) gehalten hat. Früher fannte man zahlreiche Gebäde, deren Name den Affen oder das" offen" ebenfalls enthielt, so den Hornoff, nach Legers mittelhochdeutschem Wörterbuch den Muntaffen" und im 15. Jahr Hundert iogar einen Affenmund". Der Maulaffe der Sprache wird noch bei Luther   richtig verstanden, als Menich, dem das Maul offen steht, und erst Leute, die verfehrterweise im Maulaffen einen Affen saben, fühlten das Bedürfnis, aus dem Mauloffenhaben ein Feils balten von Maulaffen zu machen und so eine Redewendung zu schaffen, die einen Pleonasmus enthält.

Rosenfeld   ward wieder frei, streifte noch eine Zeitlang herum, und fam 1775 wieder nach Berlin  , wo er sich nun zur Ruhe setzen Noch vor wenigen Jahren hat F. Soehus den Maulaffen, den wollte. Er war jetzt 44 Jahre alt, und wollte seine Lust gemäc- man feilhält" als wirklichen Affen zu erklären ver= licher genießen. Er schrieb also einen girlelbrief an feine Anhänger, sucht, das falsche Feithalten suchte er durch feil gleich veel gleich viel worin er ihnen eröffnete: Er habe die Schlüssel des Paradieses, zu erklären und so hätte die sprachwidrige Wortstehung für seine und bei ihm liege das Buch des Lebens; dieses sei mit sieben Erklärung gesprochen. Stölzel weist nun darauf hin, daß offen und Siegeln verschloffen: um es zu entsiegeln, brauche er sieben Jung- off im engiten Zusammenhange stehen; nach einer bayerischen frauen. Wer ihm seine Tochter nicht gäbe, über den würden alle Landesordnung vom Jahre 1501 durften z. B. beim Ausschenfen des Seelen Ach und Web schreien." Die Mädchen wurden ihm soaleich Sommerbieresuur je zwei und zwei Brauer, off" haben, d. h. feilhalten. geschickt, aber der faltherzige Bollüstling( wie ein Scheinheiliger Wenn aber off haben" mit feilhaben" gleichbedeutend ist, enthält wohl immer ift) behandelte sie sehr schlecht. Nur eine war in der Ausdruck Waulaffen feilhalten" nichts anderes, als zwei Auss dieſem geistlichen Serail die Sultane Favorite dieses Khalifen  ; drücke für den offenen Mund.

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Berantwo. Nedakteur: Alfred Wielepp, Neufölin. Trud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.