lich sanktionieren.
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und
Mittwoch, 7. März 1900.
alter sterben, daß die durchschnittliche Krankheitsdauer bei ihnen die Ueberschreitungen der regelmäßigen Arbeitszeit sind in AntDer Fachkongreß der Gastwirtsgehilfen Deutschlands , für die Mitglieder sämtlicher Strankenkassen im Deutschen Reiche be- betracht der zur Verfügung stehenden Hilfskräfte nicht zuzulassen. rechneten Höhe übertrifft, endlich, daß die Erkrankungsgefahr der der am Dienstag hier in Dräsels Feſtsälen eröffnet wurde, Kellnerinnen größer ist, als für den Durchschnitt der bei Stranken- mäßige, wöchentlich wiederkehrende ununterbrochene Ruhezeit von Dem gesamten gastwirtschaftlichen Hilfspersonal ist eine regel ist vornehmlich zu dem Zweck einberufen, um Stellung zu nehmen tassen überhaupt versicherten Personen. zu den in Aussicht stehenden gesetzlichen Maßnahmen zu Gunsten 36 Stunden zu gewähren, welche alle vier Wochen auf einen EConn des Arbeiterschußes im Gastwirtsgewerbe. Nachdem die Kom= Die Kommission für Arbeiterstatistit empfahl nun tag zu fallen hat. H. Pötzsch, Berlin . mission für Arbeiterstatistit nach Verlauf von sechs Jahren und 10 Stunden für jugendliche und weibliche Personen. Die wirtsgewerbe vielfach sehr mangelhaft ist, ersucht der Kongreß alle die Festsetzung einer Mindestruhezeit von 8 Stunden für Erwachsene 2. Da erwiesenermaßen die Beköstigung der Angestellten im Gastdie Erhebungen über die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der An- Kommission ist damit noch unter den Vorschlag des Reichs- Gesund- Gehilfen in diesem Gewerbe, der Fachpresse derartige Lokale anzus gestellten im Gastwirtsgewerbe beendet hatte, machte sie in ihrer Sigung im Dezember vorigen Jahres Vorschläge, die nun heitsamtes herunter gegangen, welches doch nur soviel forderte, als geben, wo die Kost für die Angestellten ungenügend oder ungenießbar dem Bundesrat unterbreitet werden. Diese Vorschläge sind, wie wir notwendig ist, um die vollständige Degeneration der betreffenden verabreicht wird. schon früher ausgeführt, solch minimale, daß würden sie Gesetz- Molkenbuhr in der Kommission machte, wurden glatt abgelehnt Wohnungen in sanitärer Hinsicht vielfach einer Verbesserung be Arbeiterschicht zu verhindern. Die Vorschläge, die der Referent Ferner ist erwiesen, daß die Lage sowie die Beschaffenheit der von einem Arbeiterschutz schlechterdings keine Rede mehr sein könnte. und die des Korreferenten angenommen, durch welche dem Reichs- dürfen; desgleichen sei darauf hingewiesen, daß die momentan bes Hat man den Bädern noch einen 12stündigen bezw. doch höchstens fanzler empfohlen wird, daß für Kellner, Kellnerinnen, Lehrlinge, ſtehenden Hausordnungen sehr oft in Widerspruch stehen mit 131/ 2stündigen Maximal Arbeitstag gegeben, so soll hier der Maximal- Arbeitstag von 16 Stunden Platz greifen, d. H. aber Köche, Kochlehrlinge, einen Teil der Köchinnen und Mamsells eine bem§ 134b der Gewerbe- Ordnung und enthalten sehr häufig nichts andres, als den gegenwärtigen unhaltbaren Zustand gesetz- 60 Tagen im Jahre um eine Stunde verkürzt werden darf, würdigen. Ruhezeit von acht Stunden täglich, welche noch an Bestimmungen, die den Angestellten in der häßlichsten Weise herabStunden vorgeschrieben werde. Das ist also der 16 stündige regierung, folgende Bestimmungen als Gesetz zu erlassen: außerdem wöchentlich eine Ausgehezeit von sechs Der Kongreß ersucht daher angesichts der Thatsachen die ReichsNormal- Arbeitstag, die ruinöse Arbeitszeit, die, nach Angabe der Unternehmer, heute 68 Prozent der Kellner zu leisten haben. Dieser skandalöse Zustand soll gesetzlich sanktioniert werden. Wir fordern einen Ruhetag, der regelmäßig jede Woche wiederzukehren hat. Wir verzichten mit Rücksicht auf die eigen artigen Verhältnisse im Gastwirtsgewerbe auf die vollständige, für angängig, daß der Ruhetag mindestens alle vier Wochen für alle Angestellten gültige Sonntagsruhe, halten es aber In Bezug auf die Hausordnungen" ist zu verlangen, daß die der Erholung, und nicht zu einem bloßen Schlaftage zu gestalten, Gastwirtsgewerbes Anwendung finden. Außerdem müſſen in den Hausauf einen Sonntag fällt. Um den Ruhetag zu einem Tage§§ 134 bis 184g der Reichs- Gewerbe- Ordnung auf die Betriebe des muß derselbe 36 Stunden betragen, und ferner eine Regelung bezw. ordnungen oder anschließend an diese außer der Arbeitszeit die Ruhetage Verkürzung der Arbeitszeit herbeigeführt werden. Wenn ich für der einzelnen Arbeiter vermerkt sein. Insbesondere ist eine gefegliche einen 15stündigen Marimalarbeitstag eintrete, so habe ich der Bestimmung notwendig, die den zur Regel gewordenen oft horrenden zeit soll aber von einer dreistündigen Pause durchbrochen sein. Damit wendet werden, eine Beschränkung auferlegt und die Strafgelber Eigenart des Gewerbes Rechnung getragen. Die 15ftündige Arbeits- Geldstrafen, die in seltenen Fällen zum Nutzen der Angestellten verist dem Einwand begegnet, daß die 12stündige Arbeitszeit inmitten einer unter die Kontrolle der Arbeitnehmer stellt. notwendigen Arbeit enden könnte. Die 12stündige auf 15 Stunden zu ver teilende Arbeitszeit giebt dem Geschäftsinhaber die Möglichkeit, allen Eventualitäten Rechnung zu tragen. Bausen unter einer Stunde, über welche der Angestellte keine freie Verfügung hat, sollen nach meinem Vorschlage nicht als Pausen gelten, da sonst Pausen von 1/4, 1/2 Stunde usw. gewährt werden würden, in denen der Angestellte keine bestimmte Arbeit zu leisten, aber jeden Augenblick solche zu gewärtigen hat.
Der Kongreß soll mun die Oeffentlichkeit, die Regierung und den Reichstag dahin beeinflussen, daß die Vorschläge der Kommission für Arbeiterstatistik wesentlich erhöht werden. Um die Demonstration zu einer imposanten zu gestalten, mußten die Veranstalter des Kongreſſes diesen auf eine möglichst breite Grundlage stellen, und alle Gastwirtsgehilfen, gleichgültig welcher politischen Anschauung sie sind, dazu einladen. Der Kongreß hat denn insofern ein eigenartiges Gepräge, als neben den gewerkschaftlich organifierten Gastwirtsgehilfen eine ganze Anzahl von Kellner, Koch Hoteldiener Vereinigungen 2c. vorhanden sind, deren Mitglieder den verschiedensten politischen Parteien zugehören oder aber politisch vollständig indifferent sind. Die Anträge und Refolutionen jedoch, die aus diesen Reihen gestellt sind, lassen hoffen, Resolutionen jedoch, die aus diesen Reihen gestellt sind, lassen hoffen, daß, nubeschadet der abweichenden, politischen Meinung, in den Forderungen Einheitlichkeit erzielt werden wird. Es wäre wünschen, daß die Regierung die Forderungen einer äußerst gedrückten, vielgeplagten Arbeiterkategorie nicht unberücksichtigt laffe.
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Ueber den Verlauf des Kongresses wird uns folgendes berichtet: Vormittags- Sizung.
2amprecht Berlin begrüßt die Delegierten. Es gelte jetzt, die Wünsche der Gastwirtsgehilfen darzulegen, dabei alles Trennende die Wünsche der Gastwirtsgehilfen darzulegen, dabei alles Trennende zu vergessen und nur das Einigende zu betonen. Als Leiter des Kongresses werden gewählt: 2amprecht Berlin , Klein- Frankfurt a. M., Zillmann- Hamburg und
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Die Betriebe des Gastwirtsgewerbes sind einer GewerbeInspektion, ähnlich der in den Fabriken, zu unterstellen, mit der Erweiterung jedoch, daß nicht nur die Betriebs- und Arbeits-, sondern auch die Wohnräunie zu untersuchen sind. An dieser Inspektion find die Gehilfen zu beteiligen, welche durch allgemeine, gleiche und direkte Wahlen hierzu geeignete Personen aus dem Gehilfenstand erwählen. Die Besoldung derselben übernimmt der Staat.
Franz Mlody in Bosen. Ferner wurde ein Antrag angenommen, der die Aufhebung des Stehzwangs für Kellner fordert.
Kommunales.
Der Stadtverordneten- Ausschuß zur Vorbereitung der Neuwahl eines zweiten Bürgermeisters trat heute abend unter Vorsitz des Stadtverordneten- Vorstehers Dr. Langermehrstündige Beratung führte jedoch zu keinem endgültigen Ergebnis. hans im kleinen Sigungssale der Stadtverordneten zusammen. Die Die nächste Sitzung des Ausschusses wird vom Vorsitzenden noch be= stimmt werden.
Die Vorschläge der Kommission für Arbeiterstatistik, die uns in 2amprecht teilt mit, daß an verschiedene Behörden und Ver- für die von ihm zu erlassende Verordnung. Aber auch der Reichstag feiner Weise genügen können, dienen dem Bundesrat als Unterlage treter politischer Parteien Einladungen zur Teilnahme am Kongreß wird ein Wörtchen mitzureden haben. Ich schlage deshalb vor, der ergangen sind. Der Handelsminister hat geantwortet: Die Geschäftslage gestatte nicht, einen Vertreter zu entfenden. Der Staatssekretär Stongreß möge den Kongreß- Ausschuß beauftragen, an obige Körperdes Innern lehnt die Teilnahme mit Rücksicht auf die Lage der Schaften eine Deutschrift zu richten, die unsre Forderungen nebst kurzer Der Etatsanschuß der Stadtverordneten- Versammlung zur Dienstgeschäfte ab.( Hört! hört!) Der Präsident des Reichs- Begründung enthält. Der Referent faßt die vorgetragenen Forderungen in einer Borberatung des Stadthaushaltsetats für 1900 hat in seiner am fönne wegen dienstlicher Belastung einen Vertreter zum Kongreß Bemerken: Zeigen Sie, daß Sie nicht gewillt sind, nur Arbeitstier Langerhans stattgehabten mehrstündigen Sigung die Etats der nicht zuſammen und empfiehlt die Annahme derselben mit dem hing entienden, winde aber mit Dank das Protokoll der Verhand- zu sein. Dazu haben wir um so mehr Uriadhe, als immer weniger zum Personalbesoldungs- Etat und der zu dieſem Stat dazu kommen, ſelbſtändig ein Geschäft zu betreiben. Nur leidenden Agrarier!) Der Borsigende der Reichskommission dem, der verlangt und für seine Forderungen fämpft und Opfer zu unverändert festgestellt. Ueber die zu dem legteren Etat eingegangenen
für Arbeiter Statistit antwortet, er fei nicht in der Lage, einen Vertreter zu senden. Eine an die Freisinnige Ver einigung gerichtete Einladung beantwortet Richard Röside dahin, er könne zu seinem Bedauern nicht an den Ver
bringen bereit ist, wird gegeben.( Beifall.)
Ablehnung des Etats in der gegenwärtigen Form und anderweitige Regelung ihrer Gehalts- und Anstellungsverhältnisse, der geprüften MagistratsBureauanvärter wegen Vermehrung der Bureau- Assistentenstellen beamten zu Berlin wegen Aufbefferung der Besoldung der MagistratsHilfsarbeiter ist der Ausschuß zur Tagesordnung übergegangen.
handlungen teilnehmen, weil er zur Zeit anderweitig dringend be daß die Gastwirtsangestellten gutes Essen in Hülle und Fülle, und bezw. Aufbesserung der Diäten, und des Ortsvereins der Gemeinde
schäftigt, feier werde aber einen seiner politischen Freunde v. Hodenberg schreibt, er werde dem Kongreß, soweit es seine zur Teilnahme zu veranlassen suchen. Der Welfe Freiherr Zeit erlaubt, gern als Zuhörer bei: vohnen.
ordnungen erstattet Das Referat über Koft, Wohnungswesen und Haus Mlody- Posen: Die in Laienkreisen vielfach herrschende Ansicht, ein gutes Leben haben, ist durchaus nicht zutreffend Häusern verabreicht wird, spottet jeder Beschreibung. Mir sind Fälle Die miserable kost, die dem Personal namentlich in großen Seitens der socialdemokratischen Reichstags für das Personal verwerten mußte. Es ist vorgekommen, daß gutes bekannt, wo der Küchenchef Speisen, die er für unbrauchbar erklärte, fraktion sind die Abgeordneten Molkenbuhr, Thiele und Effen vernichtet wurde, während man den Kellnern Speisen vorschte, 3ubeil als Vertreter entsandt. Die Generalfommission die als Schweinefutter bezeichnet werden müssen. In diesem Der Gewerkschaften Deutschlands ist durch Legien, die Berliner Gewerkschaftskommission durch Link vertreten.
Der Kongreß sette folgende Tagesordnung fest: 1. Arbeitsverhältnisse im Gastwirtsgewerbe:
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b) Kost, Wohnungswesen, Hausordnungen- Mlody- Posen.
2. Lohn- und Trinkgeldfrage Lamprecht- Berlin.
3. Lehrlingswesen Heinsen- Dresden.
4. Lohn- und Arbeitsverhältnisse des Küchenpersonals Köln.
5. Lohn- und Arbeitsverhältnisse des Hilfspersonals Berlin .
6. Kellnerinnenfrage Gutmann- Leipzig .
7. Stellenvermittelung Voltmuth- Köln.
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EbertGrethe
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Lokales.
Die Mitglieder des Wahlvereins für den fünften Wahl. freis werden darauf aufmerksam gemacht, daß Donnerstag, abends 81/2 Uhr, eine Versammlung stattfindet. Thema: Wie organisieren Der Vorstand. wir uns? Um zahlreichen Besuch bittet
Die Stichwahl im 44. Kommunal- Wahlbezirk findet am Freitag, Bunkt läßt läßt sich eine gefegliche Regelung nicht nicht herbei den 9. März, von morgens 9 bis abends 7 Uhr statt. Die Gegner führen. Hier find wir auf Selbsthilfe angewiesen. Die werden auch bei dieser Gelegenheit wieder alle ihre bekannten Kniffe Fachpresse müßte solche Häuser, die ihrem Personal schlechte Speisen und Ränke aufwenden, um die abhängigen Wähler, Beamten usw. verabreichen, öffentlich an den Pranger stellen. Ein wunder Punkt Poetsch ist auch der, daß dem Bersonal nicht Zeit zum Eiſen gelajien sur Stimmabgabe für den Kandidaten der sogenannten Bürgerwird. Einrichten ließe sich das schon, aber es fehlt der gute Wille. partei zu zwingen. Um so mehr ist es Ehrenpflicht jedes Arbeiters, Es würde sich empfehlen, den Kelluern statt des Essens eine Geld- jedes Parteigenossen, rechtzeitig zur Wahl zu gehen sowie dahin zu wirken, entschädigung von 1,50 M. pro Tag zu zahlen. daß auch seine Mitarbeiter, seine Bekannten ihr Hinsichtlich des Wohnungswesens müssen wir gefeßlichen Schutz Wahlrecht ausüben. Auf Zuzug aus den Reihen der bürgerlichen verlangen. Da der Gastwirts- Angestellte den Tag über in schlechter Parteien haben wir nicht zu rechnen; nur unsern eignen Anungesunder Luft zubringen muß, so ist es umsomehr gerechtfertigt, strengungen können und wollen wir den Sieg verdanken. Darum wenn er einen gesunden Schlafraum verlangt. Jetzt sind es mit tretet Mann für Mann am Freitag an den Wahltisch und fördert wenigen Ausnahmen recht erbärmliche Löcher, in denen das abgearbeitete Perjonal die Nacht verbringen muß. Es den, Sieg unsres Kandidaten, des Expedienten Theodor Glocke. 8. Die Ausdehnung der Unfall- Versicherung auf das Gastwirts- dem Hause schlafen zu lassen, natürlich gegen entsprechende Ent würde sich empfehlen, wenigstens das männliche Personal außer gewerbe J. Klein- Frankfurt a. M. schädigung. Die Hausordnungen in den großstädtischen Betrieben sind mit Der erste Punkt der Tagesordnung betrifft die Arbeitsverhält- Recht verhaßt. Sie legen den Angestellten nur Pflichten und niffe im Gastwirtschaftsgewerbe. Strafen auf, billigen ihnen aber keine Rechte zu. Natürlich ist in großen Betrieben eine Bestimmung zur Aufrechterhaltung der Ordnung unerläßlich, aber Leistung und Gegenleistung müssen sich Ein hiesiges Blatt wußte fürzlich von einem der letzten Schnees Restaurant„ Weihenstephan " in Berlin und meint, man fühle fich 2 W. 50 Pf., also in ganzen mit einem Kostenaufivand von ausgleichen. Der Redner verliest eine Hausordnung aus dem fälle zu berichten, daß die Schneemassen in 126 716 Fuhren zu Die Ergebnisse der Untersuchungen der Kommission für Arbeiter unter der Herrschaft solcher Hausordnungen in die Zeit der 316 790 M. aus der Stadt geschafft worden seien. Mit der Zahl der statistik liegen nunmehr in drei umfangreichen Bänden vor und entLeibeigenschaft zurückverjet. rollen ein erschreckliches Bild moderner Sklaverei. Führen und dem dafür gezahlten Preise hat es nun einen merkWir stellen die Forderung, daß auch den Gastwirts- Angestellten würdigen Haken. Wer Fachmann ist, wird von den mäßigen Kosten für Das Glück, eine Arbeitszeit von 12 Stunden und weniger zu haben, genießen danach die§§ 134-134g der Gewerbe- Ordnung zu gute kommen. mur 4,3 Proz. der befragten Kellner. 12 bis 14 Stunden arbeiten: Es wird zunächst über das Referat Poezich diskutiert. Fast alle eine Fuhre überrrascht sein. Das Erstaunen legt sich aber, so bald 7.9 Proz.; 14 bis 16 Stunden 49,2 Proz; 16 bis 18 Redner, die zu diesem Punkt sprachen, stimmten dem Referenten im die eigentümliche Thatsache bekannt wird, daß unter einer Fuhre zu 2,50 m. nur eine allmählich ins Gebiet der Mythe fallende kleine Stunden: 36 Proz; über 18 Stunden arbeiten wesentlichen zu. Nur von einer Seite wurde anstatt der 36 stündigen uhre verstanden werden soll, daß aber für jene Fuhren, die wir 2,6 Proz. Es giebt also nur 12 Proz. der Kellner, die unter eine 24 stündige Ruhezeit für ausreichend erklärt. bei Schneefällen täglich durch die Straßen fahren sehen, der doppelte 14 Stunden beschäftigt sind. Dies sind wohlverstanden! die Durch Nachmittags- Sigung. Preis, nämlich 5 M. bezahlt werde. Es sind somit bei den era schnittsziffern des Statistischen Amts; die Angaben des Kellner- Nachdem der Vorsigende eine große Zahl von Begrüßungs- wähnten Schneefall eigentlich nicht 126 716 Fuhren zu 2,50 M., personals find noch bedeutend ungünstiger, während die der Unter- telegrammen verlesen hatte, wird die Diskussion über das von Mlody sondern 63 358 Fuhren zu 5 M. abgefahren worden. nehmer etwas günstiger gefärbt sind. zu Punkt 1b gehaltene Referat eröffnet. Die Redner führten eine große Zahl von zum Teil selbsterlebten Fällen an, durch welche das Glend der Wohnungsverhältnisse der Kellner, die Rigorosität der Hausordnungen, sowie die Mangelhaftigkeit des dem Personal verabreichten Essens illustriert wurde.
Das Referat über tägliche Arbeitszeit, Ruhepausen und Ruhetag hält Boeksch- Berlin , der nach einer Schilderung der allmählichen Entwicklung der Arbeiterschutz- Bestrebungen im Gast wirtsgewerbe folgendes ausführt:
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Noch schlimmer als die erwachsenen Gehilfen waren aber die Lehrlinge daran. Von ihnen hatten sogar 60,5 Prozent eine Arbeitszeit von 14 bis 16 Stunden; 23,6 Prozent eine solche
von 16 bis 18.
Die von der Behörde für gut befundene Rechnungsmethode macht sich nicht allein für den Steuerzahler unangenehm bemerkbar, sondern wird auch von den kleinen Fuhrleuten. die fich den General- Unternehmern Tabbert oder Krause zur Verfügung stellen möchten, als sehr drückend empfunden und erklärt es zum Teil, warum die Schnee Abfuhr oft so entsetzlich langsam vor fich geht. Mancher
Diefe lange, anstrengende, gesundheitsschädigende Arbeitszeit Nach Schluß der Debatte wurden folgende Resolutionen fast einwird von regelmäßigen täglichen Ruhepausen kaum durchbrochen. stimmig angenommen: Der Wert dieses Teils der Enquete ist aber bei den erheblichen 1. Jn Erwägung der langen und überaus angestrengten wird fragen, wie es möglich ist, daß bei Schneefall an Differenzen zivischen den Angaben der Unternehmer und der Thätigkeit, welche die Angestellten im Gastwirtsgewerbe zu ver- Wintertagen, wo doch die Baugeschäfte und manche andre Arbeiter sehr fragwürdig. Der Referent führt eine Reihe richten haben, eine Thätigkeit, die sich nach den Erhebungen der Unternehmungen stillliegen, von einem Mangel an Fuhrwert drastischer Beispiele dafür an, was die Unternehmer alles als Kommission für Arbeiterstatistik für die Mehrzahl der Kellner auf die Rede sein kann.
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Baufen" auffassen, zum Beispiel ein Teil der Kellner schläft 14-18 Stunden erstreckt, in fernerer Erwägung, daß diese lange Die Erklärung liegt auf der Hand. Der kleine Fuhrmann aus abwechselungsweise beinahe den ganzen Nachmittag"( Große Heiterkeit). Arbeitsdauer wie ebenfalls durch die amtlichen Untersuchungen der Stadt oder der Umgegend meldet sich mit seinem Arbeitswagen Aehnlich verhält es sich mit den regelmäßigen Ausgehezeiten festgestellt ist von den schlimmsten Folgen für die Gesundheit der zur Schneeabfuhr. Sein an sich recht großer Wagen, der unter Anund regelmäßigen Ruhezeiten von 24 Stunden". Diese Erhebungen Betroffenen begleitet ist, in Grivägung schließlich, daß von einer wendung von zwei Auffazbrettern 1500 Mauersteine faßt, muß mit haben in vollem Umfang bestätigt, was wir früher nach unsren Somitagsruhe" im gastwirtschaftlichen Gewerbe wohl von vorn- drei Aufsatzbrettern versehen sein und hoch beladen werden. Für eignen Erfahrungen festgestellt haben. Ueber die Folgen geben die Aus- herein abgesehen werden muß, beschließt der Kongreß, dem Reichs- eine solche Fuhre zahlen die großen Generalunternehmer Tabbert fünfte der Krankenkassen und des kaiserlichen Gesundheitsamts einen er- tanzler, Bundesrat und dem Reichstag folgende Forderungen zu oder Krause 1,50 M. bis 2 M. Bei weit entlegenen Abladestellen fchreckenden Aufschluß. Der Referent giebt die eingehende amtliche Statistit, unterbreiten: schafft der Fuhrmann fünf, bei näher gelegenen acht bis zehn wonach die Zahl der Krankentage auf den Versicherten bei den An- Die tägliche Arbeitszeit des gesamten Hilfspersonals über Fuhren am Tage. Neben diesen Wagen des kleinen Fuhr gestellten im Gastwirtsgewerbe den allgemeinen Durchschnitt um 16 Jahre im Gastwirtsgewerbe darf 12 Stunden nicht überschreiten manns fahren die großent Wagen des General 100 Proz. übersteigt; ebenso ist die Dauer der Krankheiten im und kann mit Rücksicht auf den Geschäftsgang auf 15 Stunden, internehrers, die Taut dem bekannten Schild 4 Kubikmeter fassen. einzelnen Falle eine ungleich längere als bei den übrigen einschließlich der Paufen, verteilt werden, 10 daß eine Sie sind nur mit einer mäßigen Ueberhöhung beladen: eine UeberBerufen, und bezüglich der Sterblichkeit werden die als gefährlich neunstündige Ruhezeit innerhalb 24 Stunden verbleibt. Pausen im höhung, die der bei kleinen Wagen üblichen gleich käme, würde sie für geltenden Berufe ivie Müller, Steinhauer usw. weit überholt. Sinne dieser Bestimmungen sind Arbeitsunterbrechungen nur dann, zwei Pferde zu schwer machen. Bei dem Beladen mit losem Schnee Das Reichs- Gesundheitsamt kommt zu dem Schluß, daß die Per- wenn das Personal sich aus den zum Gewerbebetrieb benutzten bilden sich selbstverständlich Löcher, die bei großen Wagen zahlreicher fonen des Kellnerstandes besonders in Folge der unter ihnen stark Räumen entfernen darf, über diese freie Zeit selbständig zu ver- find als bei kleinen. So kann man durchweg fagen, daß der kleine verbreiteten Lungenschwindsucht in verhältnismäßig frühem Lebens- fügen hat und die Unterbrechung nicht unter einer Stunde beträgt. Wagen etwa 3 Kubikmeter faßt, der große aber gut 4 Stubikmeter;