Man börte noch von draußen:

Dann wird geritten, dann wird gesungen,

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Dann wird der pfeifende Säbel gefchwungen. Ja, ich dachte es mir wohl, als Du das hier anfingst," Bagte Sophie, daß es genau so geben würde, wie damals auf Gyldholm."

Aber Ber antwortete mit feiner Silbe, nicht einmal feine Miene veränderte fich. Er blieb ganz still und tief in Ge­danken in derselben Stellung fiken.

16.

Die Hebamme, an die sich Ber Solt eines Wintermorgens wondte, ward beinahe ungemütlich.

Kinder in der Saltung gar leicht vermissen, wenn die Kinder­sich einmal zwanglos, ungezwungen geben. Und wird sagen, der Prügel sei nun einmal unentbehrliches Silfsmittel unserer staatsbürgerlich- staatserhaltenden Schule.

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Als sei eine dem Lehrer übergebene Klaffe so eine Schar von halben Gefangenen während der Schulstunden, die nur mit dem Stock zu bändigen find. Es ist nicht zu fagen, wieviel im Kinde und auch im Lehrer damit vernichtet wird, daß dieser Glaube oder Aberglaube besteht, die Kinder müßten auf alle Fälle geschlagen werden. Mir sagte ein Rektor wiederholt, ich ginge 3 fanft, zu mild, zu menschlich mit den Kindern um, das sei nicht gut für sie; ich müßte mehr schlagen. Ich lehnte das grundsäblich ab, wußte aber wohl, daß ich und meine Klaffe, weil sie nicht so militärisch gedrillt erschien, manchmal( Gegenstand von Erörterungen varen, wenn ich nicht dabei war. So etwas muß dann getragen werden von dem Lehrer, der es nicht über sich vermag, einem Schul­phantom zuliebe anders mit den Kindern umzugehen, als er inner­Das sind aber alles Dinge, die erit besser lich kann und muß. werden können, wenn die Einzelnen mit ihrem empfindsameren Gewiffen sich zusammengefunden haben und für ihre andere Auf­faffung in den Veremen und den Schulkollegien Propaganda machen. Die Hebanime hatte schon früher den Weg zum Moor­Und dann sind da jest um. Oftern berum in Stadt und Land Hause zu Fuß gemacht, und Ber iagte ihr, daß er einen Weg die Versetten" und die Nichtverfekten". Sie atmeten auf, als über die Felder wisse, der fast ohne Schnee sei, aber sie bestandes& erien gab. Da tofteten fie einige Tage die schöne Luft der darauf, daß, wenn sie mitgehen solle, er ihr einen Schlitten Freiheit. Sie atmeten auf nach der Schulprüfung und nach der Wersetzung. Aber der armen Nichtverseßten" gedenkt wohl verschaffen müffe.. taum einer: feiner bedenkt, wie die Scham über die Schmach in ihrem Herzen freffen mag und ihr junges Herz blutet.

Sie wartete nämlich stündlich auf Nachricht von dem seinen Befizer des Frauenhofes, und da kam nun diefer arme Per daher und störte das Ganze. Außerdem an vielen Stellen hatte der Sturm den Schnee haufenweise zusammengefegt, und noch immer schneite es dicht und dicht, beinahe schichtweise, und Wer hatte feinen Wagen uitgebracht.

In der ganzen Gemeinde war fein einziger Mann, der ein Gefährt besaß und den Per um diesen Dienst hätte bitten können. Aber er kannte das Gefez und eilte sofort zum Vor­fizenden des Gemeinderats, Niels Rask auf Hoibygaard; der mußte dafür sorgen, daß die Hebamme befördert ward.

Ber Holt pochte an die Scheibe, und der Hoibybouer erschien in seinen Unterhosen in der Tür mit einer Laterne, die er in der Hand hielt. Per bat ihn in rauhem Tone, ihm einen Mann zu nennen, der ihm ein Gefährt liefern fönne. Er er flärte in furzen Worten, worum es sich handelte, und sagte, daß dringende Eile geboten sei.

Aber Niels Rast antwortete: In einer solchen An gelegenheit, wo es Leben und Tod gilt, soll fein anderer erst bemüht werden, das ist unseres Herrn Sache! Leg das Zaimizeng auf die braunen Pferde, ich werde sofort da sein!" ( Forts. folgt.)

Schulbeginn.

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Schulentlassung Versetzung. Schulbeginn! Am behag­lichsten fühlen sich die, die entlassen werden. Es ist ein schönes Ge­fühl, noch einmal auf das rote Backsteinhaus zurüdzublichen, die Fensterscheiben blinzeln zu sehen in der Frühlingssonne und zu denken: endlich so weit, da nicht jeden Morgen hinein zu müffen... Wohl steht das Leben nun auf vor dem jungen Menschen, und auch es hat dunkle, fragende Mienen wie einst die Schule, da Bater ihn an die Hand genommen hatte und hinbrachte, zum Anschreiben". Aber das ist nun doch anders mit dem Leben muß man fertig ja, werden im freien Spiel der Kräfte. In der Schule war man was war man? Ein Ding, mit dem bloß etwas getan wurde. Im Leben hofft man doch selbst die Kräfte des Leibes und Geistes zu regen und auszubilden. Selbst etwas zu denken und zu tun. Wie auch immer. Und hoffentlich immer beffer. In der Schule ist der Meine Mensch doch nur ein Ding, das aufgezogen wird und ab-| schnurrt. Weiter in den meisten Fällen nichts. Das denkt und sieht der junge Mensch, der dann heimgeht, vielleicht nicht alles so genau und deutlich und flar, aber er fühlt dies doch irgendwie. Und eine freudige Hoffnung, ins Leben zu treten, überwiegt doch die Heine Bangigkeit, die er vielleicht hat. Jedenfalls ist in den seltensten Fällen eine Sentimentalität dabei, wenn er der Schule " Bebewohl sagt.

Und dann sind schließlich die Schulpflichtigen da, die nun zur Schule gebracht werden. Auch ihrer gebenft nicht zu oft ein Herz, auf ihnen ruht wohl faum verständnisvoll ein Auge. Selbst die Eltern wiffen oft nicht, wie es in den Heinen Stöpfen aussieht, was da durcheinanderbrodeln mag an Hoffen und scheuer Angst. Biel­Yeicht ist gerade ein flarer, herzerfreuender Frühlingssonnenschein, wenn nun des Morgens der Vater mit seinem Sohn, die Mutter mit ihrer Heinen Tochter wenn die Eltern alle mit ihren Kin­dern zur Schule wallfahrten, um sie dort abzugeben. Die große für das Kind der erite Wanderung in Stadt und Dorf beginnt Schritt auf dem Weg der staatsbürgerlichen" Einreihung-- die ersten Opfer an den Geist geheiligter Institutionen.... Blühende, grünende Bäume mögen niden und wiegen über den Schreitenden die Dorfwege bin, die Kleinstadtstraßen entlang. Ja, und gar in der Großstadt hat wohl der Schulhof einige Bäume. Die grünen dann auch gerade. Im Frühling muß es sein.

Und ich glaube, die meisten Eltern wissen noch gar nicht, was dies alles bedeutet, und welch ein gewaltiges Erlebnis es für das Kind bedeutet, in die Schule zu kommen. Denn die meisten Erwachsenen vergessen ja ihre Kindheit. Saben sie lang schon vergeffen. Für sie ist es so, als sei das ja eine belanglose, einfache und selbstverständliche Sache.

So tommen die Kinder alle still und ergeben. Einige wohl auch neugierig. Das Schulhaus haben sie wohl alle schon einmal gesehen. Wie mag es auf ihr junges Hera   gewirkt haben? Es ist groß, o so groß, und hat viele lange Fensterreihen. Es fehlt den Häusern aller Reiz, die meisten sehen wohl gar unfreundlich aus. Der schematische Geist Meint man, ein Kind merte das nicht? tedt ja fchon in den Bauten drin. Und ältere Geschwister oder Nachbarskinder haben den Kleinen schon von der Schule erzählt. Ja, was erzählen die Größeren aber den Kleineren? Als markan­Eine fatale Einschätzung der testes oft, daß es da haue gibt"! Schule und des Lehramts. Gewiß, dazu kann der Lehrer wenig tun. Aber es ist doch so! Selbst Eltern machen manchmal thre Kinder graulig mit der Schule und dem Lehrer mit dem Stock". Das ist gewiß nicht verständig. Aber die Schule ist nicht davon freizusprechen, daß sie daran mit schuld ist, daß solche Einschätzung im Bolt fich festfeste.

... Und dann endlich sißen die Kinder in den Bänken da. Und die Eltern oder die älteren Geschwister sind gegangen: alle, die die fleinen Geister brachten. Manche hat ein Schred überfallen, nun mit einem Male so allein zu sein mit vielen anderen Kindern und mit einem fremden Lehrer.

Und da weinen einige.

Muz das so sein? Ach nein! So denken und träumen wir Wir wissen doch. Nicht doch! Es könnte wohl anders sein. auch genau, daß der einzelne Lehrer für ein solches Verhältnis, für Aber dann ist's denn doch nicht so schlimm. Der Lehrer fängt solche oft bitteren Gefühle der Entlassenen nicht verantwortlich au machen ist. Daß die Institution der Schule, wie sie heute ist, erst ganz freundlich mit den Kindern an zu reden, er fragt nach verfehlt genannt werden muß, daß der ganze Lehrplanunsinn, der Namen, nach Beruf und Wohnung des Vaters. Und viele andere Methodemvuit, die schematische Bernerei von schlechten Realien Sachen. Da horchen sie schon etwas auf. Einige antworten; erst und Lesebüchern diese ganze unlusivolle, dumpfe, das Kindergehirn| leise, schüchtern, dann schon lauter, zutraulich. Sie lernen schon bedrückende Atmosphäre erzeugt, die felten ein Gefühl der Freude, aufstehen, sich hinseßen. Guten Morgen! sagen usw. Und der Lust an der Schule, des Sich- behaglich- fühlens aufkommen läßt.| wenn sie dann diesen ersten und dann auch noch den zweiten und Den ganzen Unterricht durchzieht es so. Der Lehrer darf ja in der Hauptsache nur Beamter sein auch wenn er schon gern mal anders wollte. Er soll ja gar nicht Mensch zu Mensch sein, freundlicher Mensch zu Kinderherzen. Er ist angestellt wozu? Den Stoff das Pensum zu erledigen. Da muß er sich schon hüten, keine Zeit mit überflüffigen Freundlichkeiten zu verlieren. Auch ist die Kontrolle da; und der Rektor wird nicht verfehlen, zu bemerken, daß der Lehrer die Kinder verdürbe, wenn er nicht ge= nug Zucht"( cin scheußliches Wort) habe, er wird Straffheit der

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ift's gar nicht so schlimm gar den dritten Tag nach Hause gehen gewesen.-- Sie dürfen auch schon mal ihre Tafel zeigen und ihre bunten Griffel. Die mit dem schönen bunten Papier, und einige der ganje Griffel golden. Und sie find fogar Goldgriffel dürfen vielleicht sogar schon einmal etwas malen auf der Schiefer­tafel. Und der Lehrer spist vielleicht dem, der den Griffel nicht ans gespigt hatte( weil ihm das zu schade dünfte), das Ding an.

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Und doch so leise, ganz leise beginnt es, das graue Schul elend. Und die Sorge. Das Lernen beginnt und damit die straffe

اخ اخوات اخطاة