mend,
Zeit
und
men.
des
dem
iplo
Recht
Rata
eim
Fran
mun
esen,
g im
eute
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Nr. 83.
13
Donnerstag, den 30. April.
Smetse der Schmied.
Eine flämische Legende von Charles de Coster .
4. Von den beiden Zweigen. Also ward Smetse an Slimbroek gerächt, welcher nicht mehe wagte, ihn anzuschauen und sich versteckte, so er ihn sabe. Aber der gute Schmied hatte darum nicht größere Freude, maßen er mit jedem Tage bedürftiger ward, denn er hatte mit seinem Weib allbereits den Zuschuß der Zunft und auch eine Kleine Summe Geldes verbraucht, so ibm von Middel burg in Walcheren zugekommen war.
Gar betrübt, daß er schmarotzen und betteln mußte, un zu leben, und nicht wissend, wie er diese Schande erträge, beschloß er, sich zu entleiben.
Also verließ er seine Behausung bei Nacht und ging nach den Stadtgräben, welche mit schönen Bäumen eingefaßt sind, deren Zweige bis auf den Boden hangen. Allda befestigte er fich einen Stein am Halse, befahl seine Seele Gott , trat brei Schritte zurück, um besser zu springen, und nahm einen Anlauf.
Aber er konnte vor lauter Verwunderung nicht antworten. Und ohngeachtet kein Wind ging, so bewegten sich Stamm und Laub des Baumes und schwankten wie sich bäumende Schlangen, indessen mehr denn zehntausend Funfen ringsum verstreut fnisterten.
1914
Meine Seele," sprach Smetse, ist das einzige Gut, das ich habe. Könntest Du mich nicht zum geringeren Preis reich machen, Herr Teufel?"
,, Willst Du oder willst Du nicht, Schmied?" fragte die Stimme.
,, Ach," entgegnete Smetse, Du bietest mir gar begehrenswerte Dinge, Herr Teufel, wahrlich mehr, denn ich wünsche; es sei gesagt, ohne Dich zu kränken. So ich nur meine Schmiede hätte und Kunden genung, das Feuer zu unterhalten, so wäre ich glücklicher als ihre Gnaden, Herr Albert und Frau Isabella."
Nimm oder laß fahren, Schmied," sprach die Stimme. „ Herr Teufel," gab Smetse zur Antwort, ich flebe Dich an, gerate nicht in Zorn wider mich, sondern geruhe, dies zu betrachten. So Du mir allein meine Schmiede gäbest und nicht all das Gold, Wein und Fleisch, so könntest Du Dir vielleicht daran genügen lassen, meine Seele tausend Jahre lang brennen zu lassen, welcher Zeitraum der ganzen langen Ewigkeit nicht vergleichbar ist, während er dent, welcher ihn inmitten des Feuers verbringen soll, doch lang genung dünket."
„ Deine Schmiede für Dich, Deine Seele für uns; nimmt oder laß fahren, Schmied," antwortete die Stimme. ,, Ach," jammerte Smetse, das ist teuer bezahlt; das sage ich, ohne Dich zu kränken, Herr Teufel."
Aber im Laufe ward er blößlich von zween Zweigen geHemmt, so auf seine Schultern fielen und sich darauf legten wie Menschenhände und ihn wie angenagelt auf dem Fleck hielten. Diese Zweige waren nicht falt noch hart, gleichwie Wohlan, Schmied," sprach die Stimme, siehst Du den Holz von Natur ist, sondern geschmeidig und warm. Und im Bettelstab dem Reichtum vor? Tue nach Deinem Belieben. nämlichen Augenblid fagte eine schier seltsame und hohn- Saha, Du wirst große Freude haben, wenn Du Dein melanlachende Stimme: Wohin wolltest Du, Smetfe?" cholisch Gesicht in Gent spazieren führst! Jedermann wird Dich meiden und die Hunde werden Dir an die Beine fahren! So Dein Weib elendiglich Hungers stirbt, wirst Du Deinen Bußpsalm vergeblich singen. Allein in dieser Welt, wirst Du dann auf Deinem hohlen Wanst bei Kirmessen die Trommel schlagen, und die Mägdlein, so zu dieser Musik getanzt haben, werden Dir etliche Nasenstüber geben, ihr Vergnigen zu bezahlen. Aufs Letzte aber wirst Du Dich in Deinem Hause verbergen, um Deine Lumpen nicht mehr in der Stadt zu zeigen, und allda wirst Du grindig, zähneKlappernd und als Fraß für Ungeziefer ganz allein auf Deinem Misthaufen verscheiden, gleich einen Ausfähigen. Man wird Dich einscharren, und Slimbroek wird kommen und sich auf Deiner sterblichen Hülle erlustigen."
Und Smetse erschrat noch mehr, und ein beißer Odem ging über sein Gesicht, und die Stimme sprach abermals, doch noch näher, wie ihm deuchte:..Wohin wolltest Du. Smetse?" Aber er vermochte vor Entsetzen nicht zu reden, dieweil sein Schlund vor Angst troden war und seine Zähne flapperten. Warum," fragte die Stimme, wagst Du dem, der Dir wohlwill, nicht zu antworten? Wohin wolltest Du Smetie?" Da er sich also fröhlich und freundschaftlich anreden hörte, faßte er sich wieder ein Herz und entgegnete mit großer Demut: Herr, den ich nicht sehe, ich wollte mich umbringen, maßen das Leben für mich nicht mehr lebenswert ist." Smetse ist närrisch," sprach die Stimme.
"
Das bin ich, wenn Ihr wollt, Herr," antwortete der Schmied. Deffen ohngeachtet wäre es für mich noch größere Narrheit, zu leben denn zu sterben, maßen ich durch die Schuld eines bösen Nachbarn meine Schmiede verloren habe und, um zit leben, schmaroßen und betteln muß."
" Ha," sprach Smetse, das täte er, der Galgenbogel!" " Warte dies schändliche Ende nicht ab," sprach die Stimme.
„ Sterben ist minder hart: spring ins Wasser, Smetse, springe, Schmied."
Wehe," jammerte er, so ich mich Dir ergebe, werde ich ewiglich brennen."
Du wirst nicht brennen, Schmied," redete die Stimme, sondern uns Speise sein."
Smetse ist uärrisch," sprach die Stimmie, daß er zu Ich!" rief Smetse schier entsekt ob dieses Wortes.„ Gesterben wünscht; denn so er will, wird er seine schöne Schmiede, dächtet Ihr mich da unten zu verspeisen? Ich tauge mitsein schönes, helles Feuer, seine guten Arbeiter wieder haben nichten dazu, das muß ich Dir sagen. Es ist kein Fleisch, das und so viel güldene Dukaten in seinen Truhen, als erzäher, härter, gemeiner und pöbelhafter ist, denn das meine. fnisternde Funken auf diesem Baume sieht."
Sch!" rief der Schmied gar verzückt, ich werde nimmer all diese schönen Dinge haben, die für mich Armseligen viel zu prächtig sind."
Smetse," sagte die Stimme, meinem Herrn ist alles möglich."
..Ha," sprach der Schmied, bist Du des Teufels, Herr?" " Ja," entgegnete die Stimme, und ich komme, Dir in feinem Namen einen Handel vorzuschlagen. Durch sieben Jahre sollst Du reich sein und die schönste Schmiede von Gent haben. Du sollst Geld genug verdienen, um damit den Bwiebeldamm zu pflastern; Du sollst in Deinem Keller so viel Bier und Wein halten, daß Du alle trockenen Stehlen Flanderns damit anfeuchten kanust. Du wirst die besten Fleischstücke, das leckerste Geflügel speisen; Du wirst Schinken haufeniveis, Würste im Ueberfluß. Leberwieste in Fülle haben; ein jeder wird Dich preisen, bewundern und Dein Lob fingen. Wenn Slimbroek diefes sieht, wird er vor Wut verrecken. Und für all diese großen Güter sollst Du uns nach Ablauf von sieben Jahren nur Deine Seele geben."
Im übrigen war es ehedem von Best, Kräße und anderen schlimmen Krankheiten ergriffen. Ihr würdet an mir einen armseligen Schmaus haben, Ihr Herren Teufel, wo doch in der Höllen so viel erlauchte, saftige, leckere, wohlgenährte Seelen sind. Aber die meine taugt nicht, das sage ich.
Du irrst Dich, Schmied," sprach die Stimme.„ Seelen von schlechten Kaisern, Königen, Fürsten , Päpsten, berühmten Hauptleuten, Eroberern, Menschenschlächtern und anderen Räubern sind bisweilen hart wie Adlerschnäbel. Also wurden sie durch ihre Allmacht. Wir lassen dabei unsere Zähne stückweis. Andere sind von Ehrgeiz und Grausamkeit, welche gar gefräßige Würmer sind, im voraus gefressen, und wir finden an ihnen kaum einen Brosamen als Nachlese. Seelen von Buhlerinnen, welche ohne Not noch Hunger bei Lebzeiten verkauften, was Natur ihnen gebot, um nichts zu geben, sind so stinkend; faul und verdorben, daß die ausgehungertesten Teufel nicht hineinbeißen wollen. Seelen von Eitlen sind Blafen und inwendig ist nur Wind, das ist kümmerliche Nahrung. Seelen von Heuchlern, Scheinheiligen und Lügnern sind außen gleich schönen Acpfeln, aber unter der Schale