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Des war er gar froh und machte dem Teufel den Sad aielen, den bullanisierten, d. h. geschwefelten, Stautschut au regene auf. Und sein zerbrochenes Gebein ward flugs aneinander- rieren". Hierdurch soll die in den Gummiwaren enthaltene gefügt. Und er fuhr wieder in seinen bageren Leib, seine Kautschuksubstanz wiederholt dem Gebrauch zugeführt werden. Die nagenden Läuse und seine fressende Fäulnis. Behandlungsweise muß darauf abzielen, die dem Rohkautschut bei Nachdem er sich mit seinem Mantel von Goldbrokat be- gegebenen Füllmittel sowie vor allem den bei der Bullanisation ein­berleibten Schwefel zu entziehen. Die Kosten dieser Verfahren sind deckt, schritt er zur Schmiede hinaus, indem Smetse hinter- aber so hohe, daß sich das Regenieren meist nicht lohnt.- Etwas drein rief: Gute Fahrt und Wind von achter, Mosie jünger find die Methoden zur Erzeugung von Kautschut Philipp!" furrogaten. Hier nehmen die als" Faktis" bekannten Wassen die erste Stelle ein. Man stellt sie meist durch Einwirken von Chlor schwefel oder Schwefel auf fette Dele dar. Die Radiergummi­fabrikation ist einer der Hauptabnehmer dieser Kautschulfurrogate. Die Technik hat sich aber mit derartigen Ersagmitteln nicht begnügt: sie ist in den letzten Jahren darauf ausgegangen, den Kautschuk aus feinen Bestandteilen synthetisch aufzubauen. Das Problem der Er­zeugung synthetischen Stautschuts an sich fann heute als gelöst betrachtet werden; der praktischen Darstellung stellen fich augenblicklich aber noch große Schwierigkeiten entgegen, die jedoch nicht als unüberwindbar angesehen werden können.

Und am Uferdamm stieß der Teufel wider einen Stein, der sich aufrichtete. Und entstand ein großz Loch, und er ward im Nu wie eine Auster verschlungen.( Forts. folgt.)

Kunststoffe.

Unter Kunststoffen im engeren Sinn wird man nur solche Stoffe verstehen müssen, die als Ersatz für gewisse von der Natur gelieferte Produkte dienen. Dabei mag zunächst dahingestellt bleiben, ob sie das Naturprodukt ganz zu ersezen vermögen. Man bezeichnet aber heute als Kunststoffe schlechthin auch solche Stoffe, die nur auf fünft­lichem Wege erzeugt werden, im übrigen aber nicht mehr den Cha­rafter eines Erfaßmittels haben. Das wachsende Bedürfnis des Taufenden Publikums und der steigende Bedarf der Industrie an Ersagstoffen für die immer rarer und teurer werdenden Naturprodukte hat im Laufe weniger Jahre eine Industrie geschaffen, in der viele Tausende von Arbeitern Werte erzeugen.

Wenn reine Baumwolle nacheinander mit Natronlauge, Salz­fäure, Wasser, Alkohol und Aether behandelt wird, so erhält man reine Zellulose, die bekanntlich der Hauptbestandteil aller pflanzlichen Bellmembranen und deshalb der Hauptbestandteil des Holzes ist. Die 3ellulose bildet nun den Ausgangspunkt einer großen Zahl von Kunstprodukten, die geradezu unentbehrlich geworden sind. Hier ist vor allem die Kunstseide( Glangstoff) zu nennen. Etwa zwanzig Jahre sind verflossen, seit der erste brauchbare Kunstjeidefaden in fabrifmäßiger Herstellung auf dem Markt erschien. Chardonnet bc­nugte als erster dickflüssiges Kollodium( Lösung von Schießbaum­wolle in alkoholhaltigem Aether), das er unter starkem Drud aus Eines der ältesten Produkte, das die Natur dem Menschen bot äußerst feinen Glasröhren in Wasser auspreßte. Hierin erstarrt der und das von diesem lange vor unserer Zeitrechnung zu Gebrauchs- feine Faden, der dann noch bestimmten weiteren Nachbehandlungen gegenständen verarbeitet wurde, ist das Leder. Dieses besitzt aber unterworfen wird. Durch rastlose Arbeit ist es gelungen, dieses einen beträchtlichen Handelswert, so daß schon früh Versuche an- Verfahren zu verbessern und andere neue Methoden zu schaffen. gestellt wurden, es durch ein Kunstprodukt zu ersetzen. Man wird nun Man unterscheidet heute Chardonnet- Kunstseide( Nitrat- oder Kol­von einem auf fünstlichem Wege hergestellten Leder nicht verlangen lodiumseide), Glanzstoff oder Glanzseide( aus mit Natronlauge be­fönnen, daß es in allen Fällen in dem gleichen Maß wie echtes zu handelter Bellulose und Kupferoxydammoniak bestehend), Vistoseseide verwenden ist. Für viele, ja für die meisten Fälle vermag aber das und Azetatseide. Die Einführung des letztgenannten Produkts Kunstleder das Naturprodukt zu erseßen, oftmals sogar in ge­bedeutet einen großen Fortschritt in der Herstellung von wiffen Eigenschaften zu übertreffen. Die fünstlichen Leder laffen fich Kunstseiden. Man wendet hier Zelluloseazetat an, das durch ihrer Herstellungsart nach in vier Gruppen einteilen. Die Produkte Echizen von Zellulose mit Eisessig, Essigsäureanhydrid und der ersten Gruppe( Pegamoide) weisen als Grundlage Papier oder Schwefelsäure erhalten wird. Es resultiert ein Faden, der Gelvebe auf, die einen Ueberzug aus gehärteter Gelatinelösung oder in nichts von dem der echten Seide sich unterscheidet. Man hat es aus Zelluloid. Kollodium usw. erhalten. Diese nur verhältnismäßig verstanden, das für Naturfeide charakteristische Knistern" auch bei dünnen Stoffe werden zu Ledermöbeln, Bucheinbänden und der Kunstseidegeweben hervorzubringen. Der Glanz der letzteren über­gleichen benugt. Die Kunstleder der zweiten Gruppe bestehen aus trifft sogar den der echten Seide, weshalb man sie vorzugsweise zu übereinandergeschichteten, mit Hilfe von Klebstoffen( meist Kautschud) Bassementeriearbeiten, Borten, Lizen, Schnüren, Knöpfen usw. ver­verbundenen Geweben, wie Baumwolle, Leinen, Jute usw. Man wendet. Aber auch Gewebe aller Art, selbst start beanspruchte, kann weiter( dritte Gruppe) aus pflanzlichen oder tierischen verfilzten werden aus Kunstseide hergestellt. Recht vielseitig ist die Anwendung Fafern, in Verbindung mit einem Klebemittel, mehr oder weniger der Kunstseide zur Erzeugung von fünstlichem Roßbaar und dides künstliches Leder gewinnen. Zur legten Gruppe gehören die zum Erjazz von Menschenhaaren für Berüden und Böpfe. Ein Produkte, die durch Auswalzen gewiffer plastischer Maffen erhalten sehr schönes Produkt stellt das fünstliche Stroh( Seidenstroh) werden. Man verivendet hier meistenteils Abfälle von echtem Leder. dar, das in jeder beliebigen Breite erhalten werden kann und so Diese Erzeugnisse tönnen wohl am ehesten als dem letzteren gleich für Hutgeflechte usw. dient. Meist wird die Kunstfeide zusammen wertig angesehen werden. Uebrigens weist die Patentliteratur Vor- mit der echten Seide verwebt. Dabei ist es für den Laien- und fchläge auf, die aus den unmöglichsten zusammengemischten Stoffen in vielen Fällen auch für den Fachmann nicht möglich, mit dem Kunstleder Herstellen wollen. Ein neueres erfolgversprechendes Ver- bloßen Auge die erstere von der letzteren zu unterscheiden. Auch dte fahren zur Erzeugung von Lederersatz erzielt Häute in beliebiger Glühtörperfabrikation hat sich die Kunstseide schnell zunuze gemacht. Ausdehnung und Stärke durch das Wachstum von Mikroorganismen Die Kunstfeide glühtörper erfreuen sich infolge ihrer Borzilge ( Batterien, Schimmelpilze oder dergleichen). Durch entsprechende großer Beliebtheit. Nachbehandlung, besonders mit Gerbmaterialien, werden die Haut­artigen Gebilde gehärtet. Derartige Erzeugnisse sind heute schon vielfach in Gebrauch; so stellt die Zeppelinterft bereits Versuche damit an, um sie als Luftschiffhüllen anzuwenden.

In diesem Zusammenhang dürfen die Ledertu che nicht vergessen werden. Von diesen hat das Linoleum eine un­geahnte Verbreitung, besonders als Fußboden- und Wandbelag, gefunden. Sein Name rührt von dem wichtigsten Bestandteil bei dessen Fabrikation, dem Leinöl, her. Schon seit vielen Jahrzehnten wird dieses, durch Kochen mit Bleiglätte, Mennige usw. in Firnis verwandelt und auf Gewebe aufgetragen, zur Herstellung von Wachs­tuch verwendet. Infolge seiner geringen Stärte war es aber nicht zum Belegen von Fußböden geeignet. Hier setzte im Jahre 1863 nun die Erfindung des Engländers Walton ein, der entsprechend vorbehandelndes Leinöl mit Korfmehl, Harzen, und Farbstoffen einer mehr oder weniger fomplizierten Bearbeitungsweise unterzog und to das Linoleum schuf. Das Gemisch aus den genannten Stoffen wurde auf Jutegetvebe aufgetragen und mit diefem durch Pressen innig verbunden. Es ist bezeichnend für die Vollkommenheit der Erfindung, daß sich die Linoleumfabrikation im großen und ganzen nach der Methode von Walton bis auf den heutigen Tag er­halten hat.

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Einer der wichtigsten Kunststoffe, der Zellulose als Ausgangs­produkt hat, ist das Zelluloid. Es bildet infolge seiner vielen ivertvollen Eigenschaften geradezu einen Univerfalerfagstoff für alle möglichen Naturprodukte. Es läßt sich in jeder Weise leicht be arbeiten, bohren, schneiden, hobeln, polieren, preffen, blasen usw. Wie vielseitig seine Anwendung ist, geht daraus hervor, daß es wohl einen Haushalt und sei es der kleinste gibt, der nicht Belluloid in irgend einer Form verwendet. Die Erfindung des Belluloids reicht in das Jahr 1855 zurück. Die allgemein ver wendeten Rohstoffe find Nitrozellulose( Kollodiumwolle) und Kampfer. Die Fabrikation ist verhältnismäßig einfach; fie beruht auf der Eigenschaft des Kampfers, die Nitrozellulose bei einer bestimmten Temperatur zu lösen. Nach der Trocknung resultiert ein bei ge­wöhnlicher Temperatur steifer, aber elastischer Körper, der in der Wärme seine Steifheit verliert und durch Erweichen jede beliebige Gestalt annimmt. Aus diesem Robprodukt lassen sich dann durch entsprechende Bearbeitung Gebrauchsgegenstände in den verschieden sten Formen und Farben herstellen. Das Zelluloid fann be schrieben, bemalt, bedruckt usw. werden, so daß beliebige Imitationen entstehen.

Durch seinen Gehalt an Nitrozellulose ist das Zelluloid in hohem Grade feuergefährlich und explosiv. Bei Berührung mit offener Der aus dem Milchsaft gewisser Bäume gewonnene Kaut Flamme oder selbst bei starker Hize entflammt das Material sofort, schut, der heute für die Industrie unentbehrlich ist, hat im Laufe indem es in wenigen Sekunden verpufft. Das machte seine An­der Jahre eine ungeheure Preissteigerung erfahren. Für ihn ge- wendung für viele Zwede, besonders für Kinematographenfilme, eignete Ersatzmittel zu schaffen, lag daher besonders nahe. äußerst schwierig; bei nur selundenweisem Stillstand des Filmbandes Was hier wieder von manchen Erfindern vorgeschlagen wird, grenzt tritt infolge der intensiven Bestrahlung durch die Projektionslampe oft beinahe ans Lächerliche. Aus einem Sammelfurium von allen eine Entffammung ein. Man war deshalb seit langem bestrebt, möglichen Stoffen will man ein Produkt schaffen, das alles diese schlechten Eigenschaften des Zelluloids zu beseitigen. Am besten andere, nur keinen Ersatz für Kautschuk darstellt. Bon den ernsthaft hat sich wohl die Azetylzellulose( bereits bei Besprechung zu nehmenden Versuchen haben zunächst solche Wert, die darauf ab- der stunstseide erwähnt) bewährt, die berufen ist, die Nitrozellulofe

BILLI 434 1122

Ornamenten der Kulturzeiten wuchsen, aur anung****