bedi

Bei

IVIU

den mit

Off

( pil

im

M

Tein großes Gesicht, seine hohe Stirn und die durchdringenden Augen erblickte, womit er ihn starr anschaute. ,, Wer bist Du?" fragte Betrus.

Herr Sankt Peter," antwortete der Schmied, ich bin Smetse, der Schmied, welcher in seinem Leben in Gent   am Zwiebeldamm wohnte und Euch jetzo bittet, ihn gnädig in Euer liebes Paradies einzulassen."

,, Nein," entgegnete Petrus  .

Ach, Herr," sprach Smetse gar kläglich, ist es, weil ich zu meinen Lebzeiten meine Seele dem Teufel verschrieb, so wage ich Euch zu versichern, daß ich es gar ehrlich bereut und mich aus seinen Klauen befreit und nichts von seinen Gütern behalten habe."

Außer einem Sad voll Dukaten," erwiderte Herr Petrus  , und um deswillen wirst Du nicht bereinkommen."

,, Herr," sprach der Schmied, ich bin nicht so schuldig, wie Ihr wohl glaubet; der Sack war in meiner Behausung ge­blieben, sintemalen er geweiht war, und also hatte ich geglaubt, ihn behalten zu dürfen. Aber erbarmet Euch meiner, denn ich wußte nicht, was ich tat. Geruhet auch zu bedenken, daß ich aus fernem Lande komme, über die Maßen müde bin und mich in diesem guten Paradies gern ausruhte."

Hebe Dich von hinnen, Schmied," sagte Herr Petrus  , welcher die Tür halb offen hielt.

Indem war Smetse durch die Oeffnung geschlüpft, nahm flugs seinen ledernen Schurz ab, setzte sich darauf und sprach: Herr, ich bin auf meinem Eigentum, Ihr könnt mich nicht von hinnen treiben."

Aber Sankt Peter befahl einer Schar englischer Helle bardiere, welche dort stunden, den Schmied fortzujagen, welches sie auch gar geschwind taten.

Indessen ließ Smetse nicht nach, mit lauten Schlägen an das Tor zu pochen, jammerte und weinte und rief: Herr, erbarmet Euch meiner! Geruhet mich einzulaffen, Herr; ich bereue alle begangenen Sünden, fürwahr, sogar auch die anderen. Herr, erlaubet mir, in das gefegnete Paradies einzugehen, Herr..." Aber da Herr Petrus   dies bernahm, hob er das Haupt über die Mauer und sprach: Schmied," sagte er, wenn Du fürder so großen Lärm machst, so schicke ich Dich ins Fegefeuer."

Und der arme Smetse schwieg still und setzte sich auf sein Gesäß und verbrachte seine Tage voller Harm im An­schauen derer, die eintraten.

Und also verstrich eine Woche, in welcher er nur von etlichen Brosamen lebte, die ihm über die Mauer geworfen wurden, und von Weinbeeren von einem elenden Weinstoc, welcher ein Stück der Paradiesmauer bedeckte.

Und Smetse ward bei diesem trägen Leben gar trüb­sinnig. Und er suchte in seinem Hirn, was er tun möchte, um sich ein wenig zu erheitern. Da er es gefunden hatte, schrie er gar laut, und Sankt Peter hob den Kopf über die

Mauer.

"

Was willst Du, Smetje?" fragte er.

Herr," antwortete der Schmied, würdet Ihr nicht ver­statten, daß ich für eine Nacht auf Erden hinabgehe, um mein gutes Weib zu sehen und meine Geschäfte zu ordnen?" Das magst Du tun, Smetse," sagte Sankt Peter. ( Schluß folgt.)

Hohenzollerisches Mäzenatentum.

Zu Andreas Schlüters Gedächtnis. Berlin   verdankt sein bedeutendstes Bauwerk und sein schönstes Denkmal: das Schloß und das Reiterstandbild des Großen Kur­sürsten Andreas Schlüter  . Beides ist für den Ruhm der Hohen­ zollern   geschaffen, im Auftrag des lächerlichen ersten Königs von Preußen. Baumeister und Bildhauer stehen anders zu den Höfen wie die Dichter. Schlösser, Kirchen und allenfalls Rathäuser find die einzigen Bauwerke großen Stils, die die Vergangenheit fennt. Nur die Herrschenden kamen auf diesem Gebiete als Auftraggeber in Betracht. Der höfische Dichter ist ein Lalai, den die Kunst­geschichte mit Verachtung ausstößt. Das Genie der bildenden Kunst aber fand nur an Höfen Nahrung und Arbeit. Und umgekehrt: feiner Kunst bedarf der Hof mehr als der Baumeister und Bild­hauer. Man denke sich Schlösser und Denkmäler fort, und mit den symbolischen Gehäusen höfischer Macht versinkt die Bedeutung der Fürstengewalt selbst. Die Monarchie wohnt nicht nur in Schlössern, fie lebt von ihnen, und erst in den Bronzegüssen glaubt man fürst­liche Größe. Die Schöpfer der Schlösser und Denkmäler sind so die Schöpfer der Monarchie. Aber in der sozialen Wirklichkeit der Höfe fehrt sich das natürliche Verhältnis um, ähnlich wie heute die Wertung von Unternehmern und Arbeitern. Der Künstler wird zum Knecht und der Fürst zum erhabenen Schuhherrn, obwohl er zu dem

te nichts anderes leistet als die Störungen feines Unverstandes und den Arbeitslohn, der aus der Notdurft des Volkes gewonnen ist. Vor zweihundert Jahren endete die Gesindetragödie des preußi schen Hofbaumeisters Andreas Schlüter  . Sein Schloß an der Spree  Sein Großer Kurfürst gilt als das gewaltigste Reiterdenkmal aller preist man heute als das bedeutendste deutsche Bauwerk des Barod. stunst neben Verocchios Colleoni in Venedig  . Die erhabenen Masken sterbender Krieger, die er für das Berliner   Zeughaus ersand, find unsterbliche Blutzeugen wider den kriegerischen Mord. Der aber all dies Herrliche geschaffen, ist elend zu Grunde gegangen.

Bis vor kurzem galt Andreas Schlüter   als ein Hamburger und sein Geburtstag wurde auf den 20. Mai 1664 datiert. Danach fallen. Aber diese Annahme stützt fich lediglich auf den Eintrag würde sein 250. Geburtstag mit seinem 200. Todestag zusammen­eines Andreas Schlüter   ins Hamburger   Taufregister. Neuerdings ist diese Ueberlieferung mit guten Gründen entkräftet worden; vor allem widersprechen eigene Angaben Schlüters der Behauptung, daß er erst 1664 geboren sei. Er scheint vielmehr um 1640 in Danzig  geboren und derselbe zu sein, den ein Eintrag im Danziger Ge­sellenregister der Maurer, Steinhauer, Bildhauer und Steinmeßen verzeichnet:" Anno 1656 d. 9. Maij Andres Schliter, Steinhauer, ein Danziger, auß d' Lehr."

Schlüter   ist von Haus aus Bildhauer, er ist nie ein gelernter Baumeister gewesen; mit der Phantasie eines Bildhauers hat er gebant, und den Mangel an berufsmäßiger Ausbildung im Baufach hat man ihm vorgeworfen, als er gestürzt wurde. In den achtziger Jahren baut Schlüter   in Warschau   und Danzig   für den König Johann Sobieski   von Polen  . 1694 fommt er als Hofbildhauer und Lehrer an der Bildhauerakademie nach Berlin  . Der Surfürst von Brandenburg  , der bald sich zum Könige frönen sollte, schidt ihn 1696 nach Italien  , um Abgüsse anzukaufen. Auf dieser Reise empfängt er entscheidende Einflüsse der italienischen Barodfunft. Zu seinen ersten Berliner   Bauwerten gehört die Alte Boft. 1698 begann der Schloßbau. König Friedrich I.   gab seinem Baumeister 1705 ein Trinkgeld von 8000 Talern zur Belohnung für trengeleistete Dienste.( Eine Luftjacht, die die preußische Majestät zu dieser Zeit auf der Spree   fahren ließ, loftete 160 000 Taler!) Er hatte in­zwischen auch( 1698 bis 1703) das Denkmal des Großen Kurfürsten vollendet. Bald darauf stürzte der Künstler zerschmettert in die auf bereits vorhandenen Fundamenten ein Turm erbaut werden. tiefste höfische Ungnade. An der Nordwestecke des Schlosses sollte Der König genehmigte Schlüters Entwurf. Der Bau begann 1702, ein Jahr später ergab sich, daß die Fundamentierung zu schwach war, der Turm zeigte Risse. Schlüter entwarf sofort einen neuen Plan, nachdem die Fundamente verstärkt wurden. Als der Turnt 1706 bis zur Höhe von 60 Metern gediehen war, sentte er sich so gefahrdrohend, daß Schlüter heimlich in der Nacht mit dem Abbruch beginnen mußte. Er legte dem König einen neuen Entwurf vor, kommission wurde eingesetzt, der sein Nachfolger Eosander   von aber die Hoffabalen überwanden ihn jetzt. Eine Untersuchungs­Goethe angehörte, und sie sprach ihn schuldig. In dieser Zeit schreibt er einem Gönner den lagenden Brief: Ich habe über die dreißig Jahre mit großen Arbeiten Tag und Nacht zugebracht, und ist unter all denen Werken kein Fehl begangen, auch habe ich in Berlin   schon erwiesen, daß man ja wohl sehen kann, ob ich ein Meister gewesen." Er ist verschollen. Erst 1713 taucht er wieder auf, in Petersburg  , In den folgenden Jahren verschwindet Schlüters Name völlig. als Baumeister des Zaren Peter. Er rieb sich in fieberhajter Arbeit auf. In dem Tagebuch eines Freundes liest man, nach seinem Tode ( Ende Mai 1714): Er hatte zu dieser Zeit eine große Zahl von Geschäften in seiner Hand, indem er Paläste, Häuser, Akademien, Manufakturen, Drudereien usw. baute. Schlüter war von schwacher fränklicher Konstitution, und da er überbürdet wurde mit immer­währenden Geschäften, so ward er frank und starb, nachdem er nur ein Jahr in Petersburg   gewesen."

-

Schlüters Name erscheint zuletzt nur in Bettelbriefen der Witwe an den Zaren er hatte die Familie in tiefem Elend, in Schulden in Berlin   zurüdgelassen, als er nach Petersburg   ging­und in Urkunden, die zeigen, daß er seinen Gehilfen den Lohn schuldig bleiben mußte.

Künstler seiner Zeit ging im Dunkel dahin Kein Bildnis zeigt uns die Züge des Meisters. Der größte wie ein Proletarier.

Die Mäuse.

-

Von Otto Wohlgemuth  .

Springt de Müse im ollen Mann seggt se vaken Unglüd an. Lougt de Müse weg mit Bicpen mot de Biärgmann od utfniepen.

Wie unruhig war das Gebirge heute Nacht.

Die Luft so schwül und voll von schwelenden, blaudunstigen Rauchschwaden. Als fäßen dort hinten in den längstverfallenen laffenden Gewölben die heimtüdischen Erdgeister beisammen und qualmten überm grünen Feuer ihr giftig Bauberkraut. Und ein dumpfes Singen Schwang sich durch das Dunkel und verschwisterte sich dem verhaltenen Echo in den Felsschluchten, in denen tagsüber die mürrischen Menschen in harter Arbeit fronten. Das flang wie böses Gemurmel aus weiter Ferne, dann wieder wie das Hämmern im Blut, wie faufender Kopfschmerz in nächster Nähe durch die Sinne

Q

ge