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fort und fort an! Auf der Treppe hörte fie's erst recht laut; und fic. die Hingedungsbelle Tänzerin. Mit einer blendenden, ge­es war unten, ganz gewiß! Gott sei Danf, die Türflinte rabeau horrenden und schavindlig machenden Higigfeit brehen fidg sab nach, er hatte nicht augeschloken. Frieda tastete sich beibe umeinander. Und auch nur deshalb, um die Maus schwindlig durchs Atelier, durch den unordentlichen Wuft von Behm machen, fut das der mitleidige Scheltopufif, damit sie nicht recht Thumpen, alten Gipsmodellen und haftig weggeworfenen weiß, was eigentlich mit ihr geschieht, wenn ihr plöglich der Stopt von 54 Bähnen germalmt wird. Sachen, denn der Stöhnende lag im anderen Zimmer und Den Eidechsen gegenüber gebraucht biefe fußlose Cdfe ihre die Türe war nur angelehnt. Sufammengefrümmt hodte der 54 gähne zu Späßen, fie beißt ihnen die Schwänge ab und läßt fie junge Bildhauer zwischen den Bettfiffen, eins davon feft in sich schmecken. Davon ist die entschwänzte Berwandtschaft ja menig den Arm gepreßt und den Kopf darauf gedrüdt und fonnte erbaut. nichts herausbringen. Endlich, halb von gurgelndem Schludzen erstidt, murmelte er: Krämpfe, Herzfrämpfe."

Ob sie was tun könne, vielleicht einen Arzt holen? Er schüttelte mit dem Kopf, deutete auf die Tropfen auf dem Tische, er habe nicht mehr herausgefonnt, fo furchtbar waren die Schmerzen! ah- aht Endlich ließen sie nach, er redte sich und schloß die Augen, während Frieda ratios neben ihm stand. Sollte sie bleiben oder gehen?

In der Nacht sollte sie bei dem fremden jungen Menschen bleiben, was der wohl von ihr dachte? Aber wenn der Anfall wiederfam? Sie sah sich nach einem Sig um, und merkte grit iebt, wie wadelig fie in den Knien war. Und da mußte er gerade die Angen anfmachen! Augenblicklich stand sie wieder aufrecht.

Ich habe Sie droben gehört, und bin deshalb gleich her­untergekommen. Stann ich jetzt noch etwas für Sie tum oder soll ich besser gehen?"

Suller streckte ihr die Hand entgegen.

Dank Ihnen schön. Weil's nur vorbei ist! Safre find das Schmerzen, Sie! Ich bin lahut wie ein alter Gant, schon Jang hat's mich nimmer fo angepadt."

Sie schwieg hartnädig und lah ihn nur hilflos an.

( Jorts folgt.)

Axolotl und Scheltopusik.

Von Niwin Rath.

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Zwei feltfam Benamste und wirklich zwei Seltsame. Der eine ein temtünstler der andere ein Kriechlünstler. Aber das fall nicht heißen, daß der Scheltopusif ein Schnelläufer, ein pra feffionierter Schnelläufer ift. Freilich, wenn dieses schon durch feinen merkwürdig plumpen Hublic das Auge auf sich ziehende Tier in einen immerhin engen Käfig eingesperrt ist, wie in unseren neuen Aquarium, dann fann es menig von feiner Grazie im Kriechen und von seiner frappierenden Schnelligkeit zeigen. Aber fonit fann nean diesen Absonderlichen, diesen in einem wahren Panzerhemd van fleinen Rettenplättchen Stedenden, diese aparte Eidechfe shre Füße, dort gut sich ansehen. Was? foll ich sie noch genauer beschreiben? obivohl man für das gleiche Geld auch noch den Atemfünstler und viele andere, viele andere wirklich Jehenswerte Suriofitäten und Raritäten, springende Fische, von Bäumen springende Fische, wirkliche Seeschlangen, Fische, die eine Kugel aus sich machen fönnen, Krebse, die in einer Kafferole swoim mien und was weiß ich, dort anftannen darf.

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Wenn ich mich für den Scheltopusit besonders interessiere, so ist c nicht nur der ungewöhnliche Name, find es nicht nur die nicht Borhandenen Füße, sondern es ist auch der Menschenfreund Schello­pufit. Er hat in oberen Stiefer 28 Zähne, er hat im unteren Miefer 26 Zähne, Summa 54 Zähne. Vierundfünfzig Zähne und er wacht von feinen einzigen den Menschen gegenüber Gebrauch. Rur Mäufen, Küchenschaben und ähnlichen Geziefer gegenüber, das der Mensch für Ungeziefer hält, macht er Gebrauchy davon. Tent Menschen gegenüber macht er von etwas anderem Gebrauch Er besprigt einen plöblich, während man ihr samt seinem Panzer­hemd und seiner Menschenfreundlichkeit fanft und gerührt von den 1.verständlichen Zutranen in die Hand nimmt, besprigt er einen präglich mit einer Flüssigkeit, die nicht nach dem berühmten Farina benannt ist. Sie nicht aus dem deutschen Cologne stammt, sondern gonz ws andersher.

Fußles" heißt diese Echse, diefes wie ein gerade nicht an sprechend aussehender, aber über alle Maßen hinaus gemäßteter Tausendfuß fich ausnehmendes fchlangenartiges Befen. Daß ein­mal Borderfüße unter diefem funftboll aufammengefügten Blättben seringet die Läufer gewesen sein können, babon geugt feine Spur mehr, und von den hinteren Extremitäten ist nur noch eine An­deutung vorhanden: unförmliche Etummelchen, die man aber and nur als einen Wunsch nach einem Laufapparat ansehen kann, einen Wunsch, der nicht erfüllt worden ist. Hat Scheltopufit nun einmal Füße gehabt oder nur den Wunsch danach? Ift er, nachdem er erft feinem Fressen hat nachrennen müffen, in beffere Berhält iffe hineingeraten und hat sich die Füße abgefaulenzt wie die gehabt, dann fönnte ich es präzis fagen. Dazu find bei diefem Abgöttin? Ich habe ihn in seinem inneren Bau noch nicht vor mir wischending" noch andere Merkmale vorhanden, die ihn als Diffidenten zwischen Schlange und Echse entlarven. Benightens fagen die Bücher, daß sich bei ihun wie bei der Schlangen die Wer­größerung der einen Lunge und eine Verhämmerung der anderen zeige. Bermutlich hat er feine Füße sich abgefaulengt, trob feiner hentigen Grazie im Kriechen, eben abgefaulenat wie die bgöttin, daut, es allerdings nicht nötig hat, den täglichen Brate nachzu­bie, wenn fie vier, fünf Wochen fang an einem einzigen Fertel ver­hasten". Es ist dent Scheltopufit mit den Füßen ergangen, wie es Rady einigen falfchen Bropbeten den Menschen ergehen follte, als Der Pferdelafe Magen, das Automobil, durch die Welt gis brüllen begann. Es ist ihn mit den Füßen ergangen, wie es jenen Krabsen mit den Augen und mit den Füßen ergangens ift- wie ein tupi­der Schlauch, der nur nach schludt und verbaut, fiben diese einft ganz Beweglichen am Grunde des Waffers feft und find blind. Sie sind eben in fo glüdliche Verhältnisse gelommen", daß ihnen die gebratenen Tauben in den Schnabel fliegen, so daß ihnen Echen End Gehen vergangen ist. Also wir Menschen wollen uns fchon aus äfthetischen Motiven nicht wünschen, daß solcher Echlaraffen traum einmal für uns in Erfüllung gehen möchte; ich wenigstens möchte bei einer Wiederverförperung" mich nicht auf dieser Erde als einen plumpen Berdauungsfad wiederfinden.

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Wird der Scheltopufif, dies rotbraune Bangerhemd, gar über einen Meter lang, ber Amerikaner, der farben und geftali­wechselnde Proteus, der Agolatt, das Wasserspiel der Megi faner, wirb eine Handspanne, eine gute, lang. Länger habe ich ihn noch nicht gesehen, auch bei une im Aquarium nicht hinter blizenden Glasscheiben den Gerren Wissenschaftlern für Nüsse zu laden aufgegeben und diefer Sandspanne, was hat fie ganze Fäuste voll, feuftdide Nüffe! Wie fagt doch der gar nicht zu den wissenschaftlichen Dummtöpfen zu zählende Cuvier mit Bezug auf das Wasserspiel"?- daß er sich genötigt sicht er, Cubier!

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den Axolotl unter die Geschlechter mit bleibenden Kiemen zu sehen, und nun die Begründung: weil so viele Jeugen versichern, bag er lettere nicht verliere." Daneben hergefchoffen. Huger Serr, man foll sich nicht auf andere berkaffen Fräulein Chaubin war fachlicher als Sie, war fritischer als ein Männerfopf, verließ fich nicht auf andere. Cuvier hätte allerdings wie Baird sehen sollen, daß dent Apoloti- Molch doch zur deutlich das Gepräge einer Maula quappe" enigedrückt ist, au deutsch , daß er ein schwimmendes Baby ist und auch sein ganzes Leben bleibt. Wie hab ich de in dem Heinen Führungsbüchel für das Aquarium gefagt? Ab und zu entschließt sich der Megifaner aber auch dazu, ein Erwachsener aut werden und von der fiemenatmenden Kindheit endlich Abschied zu nehmen. Dann flettert er aus den Flüssigen ans Trodne, legt die Birschhelfiemten beiseite, läßt seine Huderfämme am Schwang ber­schwinden, wird eine ganz befcheidene Landratte und afmet wie alle Landratten durch einfache Lungen."

In einem der Axolotl- Behältnisse sieht usar nach genauerer Umschau das Tier verbirgt sich gern ein zartes feines Molch­wesen mit einer Haut wie aus Menschenhaut gebildet Indes, ich bleibe dabei; andere Leute auch. Die plädieren und von weichem Schmelz. Wie vor Scham berbirgt sich dieser jartrofig jogar dafür, diesen Dalmatiner, diefen Griechen, diesen Madagaffen Radende". Ein fleiner handgroßer Tümpet daneben befehrt uns, als Hausdiener bei uns anzustellen, als levendige Mause, Küchen- daß das ein überlebtes Stadium ist, das des Waffers, daß man sehaben usw. Falle; fura gefagt: als neues Haustier. Aber wie nichts mehr von der Wasserkur hält. Der Leib ist glatt und von vergeblich das ist! Was schleicht und friecht, das fann der Zwei- jener schlangenartigen, gelentigen Schönheit, wie wir sie von unseren fühler Mensch in seinem Haus nicht um die Füße herum haben. heinischen Molchen, den feuerfledigen und fafranbebänderten Wer aber eine ziemliche Ration Mäuse zu ernähren hat, der läßt fennen. Ganz anders auf der gegenüberliegenden Seite in deut ihu vielleicht doch für einige Zeit um feine Füße herumschleichen, gläfernen Edhwimmbaffin der Axolotl- Babies. Da fraufen im weniger aus Rüblichkeitsrädfichten, als aus Luft an müfentent. Raden und an den Kiefernfeiten feingefieberte Büschel hervor, Denn wie eine Mans von einem Scheltopusit in Zangen unter bei dem einen wie aus jartrosa Papier zusammengeträufelt, wie richtet wird, das zu sehen ist immerhin ein nicht alltägliches müjeans jenen Kunstnelfen der Japaner herausgenommen, die das ment. Es ist ja grausam, so etwas zu sagen, mun wir Menschen duftig gerteilte Blumengefräusel dieser Blüten so staunenswert nehmen doch für uns in erster Linie das Recht in Anspruch, grau- nachzuahmen verstehen. Und ober- und unterhalb des breiten sam sein zu dürfen. Denn um was für einen Tang es sich handelt. Schweifes eine ganz ansehnliche, ganz anständige Ruderfloffe, die fann man sich denken. Aber es ist ein Tanz, den Maus und sich unten bis an die frabbligen winzigen Hinterbeinchen heran­Echeltopufik aufführen.- er, der die Initiative habende Tänzer schleift und oben felbft auf dent Rüden fich als niedrigerer Kamm