bejer geworben, aber nicht alles.
Bobl haben bie Arbeiter bex
In der Eigung vom 21. Februar 1905 bel ber Beratung biefer ingelegenheit im Stantonsrat machten, geradezu fenfationell. Greulich Sdweiz dem Rufe Boligiften und Spibel aller Länder vereinigt deckte u. a. auf, daß das italienische Konfulat fich jahrelang heraus. Euch!" den Ruf" Proletarier aller Länder vereinigt Euch!" ent genommen hatte, die Züricher Polizei au beauftragen, Leute, die gegengesett. Allein die Bundesanwaltschaft besteht immer noch wie man als„ Anarchisten" bezeichnete, zu überwachen, wobei man sogar vor 25 Jahren und die vor einigen Wochen erfolgten Ausweisungen foweit ging, Schweizer Bürger überwachen zu laffen! Das Kon- folcher Genoffen, die für die Gewerkschaften tätig waren, beweift, fulat unterhielt eigene Epizel, die mit denen der schweizerischen daß der schweizerische Schandfled", wie die Parteipreffe die Bundes Polizei Hand in hand arbeiteten, um ehrliche Leute ans Meffer au anwaltschaft nennt, in diesem Vierteljahrhundert nicht geringer ge liefern. Auf Befehl der Bundesanwaltschaft, fo enthüllte Greulich worden ist. Nur vorsichtiger scheint man in Bern geworden zu weiter, erfundigten fich Boligisten bei den Hochschulprofefforen nach sein wie man ja in Berlin auch vorsichtiger geworden ist, feit der Gesinnung gewiffer Berdächtiger," die in der Arbeiterbewegung dem der Vorwärts" wiederholt Spikel entlarvt hat. Aber mora eine Rolle spielen". So 3. B. nach Fanny Jmle und Ladislaus lisch, obwohl Deutschland der Urheber der schweizerischen Spipel Gumplowica, zwei harmlofen Schwarmgeistern. Spibel mußten er- polizei ift, auch die Schweiz gerichtet. Otto Lang hat es damals forschen, wo sozialdemokratische italienische Vereine bestanden, dem Bundesrat ins Gesicht gesagt:" Um die deutsche Regierung, die mußten feststellen, ob es wahr sei, daß der Anarchist Reclus in die eben damals mit Hilfe des Sozialistengefeßes die Sozialdemokraten Schweiz fommen werde," denn, so hieß es in dem Rundschreiben an auf härtefte verfolgte, zufrieden zu stellen, und aus Angst vor ihren die Polizeidirektionen, er ist um so gefährlicher, als er Kenntnisse Drohungen führten die Bundesbehörden die politische Polizei und in der Chemie befitt."(!) Die Polizei und ihre Privatpersonen" die Bundesanwaltschaft ein. Sie zeigten in dem Augenblide schwäch staten mit Postbeamten unter einer Dede und berichteten genau, liche Nachgiebigkeit, wo wir uns hätten darüber beschweren sollen, wann ein leberwachter und woher er Postfendungen erhalten! daß die preußisch- deutsche Regierung Lodspitzel in die Schweiz schiete, in der ausgesprochenen Absicht, ihr Ungelegenheiten zu bereiten." Mit 84 gegen 48 Stimmen wurde am Schluß der Sihung be. schloffen, daß der Kantonsrat erwarte, daß die Ungehörigkeiten bei ber Fremdenpolizei fich nicht wiederholen. In Preußen ist man leider Argus. soweit noch nicht...
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Manchmal nahm der Eifer der politischen Polizei geradezu brollige Formen an. Greulich teilte mit, daß am Tage der Inaugurierung des Königsberger Geheimbundprozesses die Züricher Polizei der Königsberger Polizei ihre Hilfe bei den Nachforschungen nach nihilistischen Pamphleten" telegraphisch angeboten habe! Ferner ging die Polizei mit füddeutschen Regierungen einen Batt ein aur Ueberwachung ausgewiesener Anarchisten, der direkt gegen die Gesetze verftieß. Der Anarchist Galeotti wurde, weil er Drud fachen verteilt hatte, nicht nur ausgewiesen, sondern von Boligiften bis nach Chiaffo, der italieinischen Grenaftation gebracht und dort den italienischen Detektiven in die Hände geliefert! Greulich stellte feft, daß das dirett ungefeßlich war. Dabei war Gaelotti ein derart harmloser Mensch, daß sogar der ihn überwachende Polizift zu Protokoll gab: Den G. tenne ich gut, er war nur ein theoretischer Anarchist und hätte keinem Tierchen etwas zu leide getan."
Greulich deckte auf, daß die Polizei Spizel befoldete und, als bie Untersuchung drohte, sämtliche Berichte dieser Ehrenmänner bernichtete. An vier solcher Lumpen wurden in 3½ Jahren 2386 Fr. bezahlt. Dafür wurden dann sogar neben anderen auch Greulich überwacht, wenn er referierte! Daß überhaupt die Spißel meist nur phantastische Dummheiten berichteten, sei nur nebenbei erwähnt. So hatten fie im Januar 1899 die Bundesanwaltschaft in Bewegung gefeßt, weil die in der Schweiz wohnhaften Sozialisten beabsichtigen, im April oder Mai in feindlicher Absicht an die Grenzen ihres Heimatlandes zu ziehen"!! usw. Vor der Kommiffion sagten mehrere Polizisten aus, daß tatsächlich Spißel gedungen worden seien, und zwar auf Anraten aus Bern ( Bundesanwalt). Man habe nur zu wenig Geld gehabt; der Genfer Polizeihauptmann verwende achtmal mehr! Weil ein Züricher Arzt beim Bauarbeiterftreit 1902 in Hamburg die Letten aufgeklärt und ihnen als Dolmetscher gedient hatte, wurde er überwacht! Auf Wunsch der deutschen Polizei, der die schweizerische gern zu Diensten war.
Schlimm, geradezu peinlich schlimm war, was Greulich über polizeilichen Mißbrauch des Postgeheimnisses enthüllen fonnte. Sogar über Drucksachen an Schweizer Bürger, die verdächtig" waren, wurde beständig rapportiert! Dabei wurden dann von den Bostund Polizeibeamten Leute, die alles eher denn Anarchisten waren, als solche denunziert. Sogar harmlose Mazzinisten und andere Republikaner wurden von der republikanischen Polizei bespitelt! Einmal wurden diese z. B. denunziert, aived's Aufhebung des Fruchtzolles und Erreichung der italienischen Amnestie eine Revolution zu beabsichtigen!! Um der deutschen Regierung über die politische Gesinnung eines in Zürich wohnhaften Büricher Bürgers Aufschluß zu geben, wird der ganze Spißelapparat in Bewegung gefeht, eine Enthüllung, die sogar auf den Bänken der Bürgerlichen stürmische Entrüstung auslöfte. Diesen Züricher Bürger hat die Polizei sogar auf Wunsch der deutschen tagelang in
Haft behalten, obwohl fie wußte, daß er fein Anarchist war! Usw., usw.
Immer war es Deutschlands Regierung, die diese schmutzigen Taten veranlaßte, so daß Greulich erklären konnte:" Die ganze politische Polizei mit ihrer Schmach ist ein fremdes Gewächs, von außen aufgedrungen. Aufgedrungen von Staaten, deren Mißverhältniffe den Anarchismus gezüchtet haben, und von diesen Staaten müffen wir uns gefallen lassen, daß unsere Polizei forrumpiert wird..." Deutschland kann stolz auf diesen traurigen Erfolg sein!
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Inzwischen ist die ablehnende Haltung unserer Genossen gegen die Bundesanwaltschaft glänzend gerechtfertigt worden: Professor Dr. J. Schollenberger, der Staatsrechtslehrer an der Züricher Universität, Herausgeber und Erklärer der schweizerischen GesezesJammlungen, fagt in seinem Kommentar zur Bundesverfassung Seite 482: Die heutige ständige Bundesanwaltschaft ist unrechtmäßig und unzwedmäßig. Unrechtmäßig: sie ist verfassungswidrig, weil die Bundesverfassung von 1874 die Errichtung einer ständigen Bundesanwaltschaft hatte fallen lassen.... Die Wiedereinführung der Bundesanwaltschaft war eine Konzession an Deutschland und war der Verfolgung der Sozialdemokraten zulieb, nicht wegen Anarchisten oder gar solchen der Tat!"
Darüber find nun 25 Jahre ins Land gegangen. Manches ift
Die Rache des Waldes.
Bon Emil Unger.
Da, wo am Fuße des Vogesenvorsprungs der prächtige Buchen und Eichenbestand zwischen Weinbergen verlief, 30g fich ehemals ein weites Brachland hin. Es bildete die Scheidegrenze zwischen Rebgelände und Feld und hatte anscheinend für niemanden Wert Wild wuchsen Weiß- und Schwarzdorn, Brombeer- und Hafel fträucher ineinander, stellenweise bildeten die Büsche eine undurch dringliche Wirrnis, und somit war dieses Oedland ein Dorado für Vögel, wilde Kaninchen, Schlangen und sonstiges Kleingetier. Im Mai pflückten vorübergehende Jünglinge Sedenrojen ab und stedten. sie ihren Hergallerliebsten ans Mieder, Kinder brachten im Spät fommer Körbchen mit und füllten sie mit Beeren, und die Lehrer der Volksschule schnitten sich in den Haselbüschen die Stöcke, mit denen sie ihr Manto an pädagogischem Geschid ergänzten. Sonst fümmerte sich fein Mensch um die Halde. Sie war gar nicht flein. Wenn man um sie herumging, brauchte man mehr als eine halbe Stunde. Es wurde im Scherz erzählt, daß hier Adam und Eva gelebt hätten, nachdem Gott Water fie verflucht und aus dem Paradies getrieben. Wohl darum nannte man den Fleck seit un denklicher Zeit Satansgärtli".
Wer weiß, ob dieses Naturidyll jemals zerstört worden wäre, wenn, ja, wenn, aber halt, hier fängt die Geschichte eigentlich erit an. Ich war so zehn oder elf Jahre alt, als durch unfern Ort die Kunde lief, der Schnedenbalser fäme nach 30jähriger Zucht. Hausstrafe wieder nach Hause. Die Frauen befreuzigten sich bei dieser Nachricht und die Männer spien eine gewaltige Flut Tabaksfaft aus und schimpften. Es sei unverständlich, wie die Behörden einen zu lebenslänglichen Zuchthaus verurteilten Mordbrenner begnadigen und wieder auf die Menschheit loslaffen könnten. Nur einzelne, von den älteren, urteilten milder und meinten, daß der Balthasar Schned nicht allein die Schuld gehabt hätte, sondern der alte Trümmigbauer auch nicht der Beste gewesen sei.
Ich hab' den Balfer gut gelannt, wir waren Kameraden," erzählte der alte Kutscher vom Kreisarzt.' s war freilich nicht gutuheißen, was er gemacht hat, aber der Trümmigbauer war ein bösartiger, verschlagener Geishals."
So erfuhr ich an jenem Abend, worum es sich handelte. Des Balfers Vater war halb Kleinbauer, halb Tagelöhner, der ein an Nebenbei ging er, und später, als sein Sohn erwachsen war, auch den Wald grenzendes Stückchen Land hatte und es fleißig bebaute. dieser, als Golshader in den Wald. Im Winter, bei hohem Schnee, flochten sie Weidenkörbe und verkauften dieselben. So schlugen sie fich recht und schlecht durch. Ihr Grundstüd lag zwischen dem Ge höfte des Trümmigbauer und dem Walde, der auf weite Streden hinaus ebenfalls zum Trümmigbauer gehörte. Der Großbauer hätte nun gar zu gerne eine Verbindung zwischen seinem Hof und dem Walde hergestellt, um Holz, Laub usw. auf direktem Wege einholen zu können, während dies so nur auf einem erheblichen Umwege erfolgen fonnte. Wohl lief durch das Grundstück der Eheleute Schneck ein schmaler Fußsteig, aber ein breiter fahrbarer Weg wäre dem Bauer lieber gewesen, zumal ihm das Betreten des Pfades nur auf Widerruf gestattet war. Das wurmte dem Be fiber des Trümmighofes nicht wenig. Einmal hatte er den Waldarbeiter auf den Zahn gefühlt, ob er ihm das Grundstück nicht ver kaufen würde, doch der hatte deutlich abgewinkt. Wo sein Großvater und sein Bater gestorben seien, wolle er auch sterben, hatte er geantwortet. Da war der Bauer ganz rot geworden im Geficht und hatte geschrien: