dar
nes
tre
die
-
571
Unter fünftaufend oder sechstaufend Neden dieser Art gibt es drei oder höchstens vier von einem Franzosen, namens Maffilon, die geschmadvoll abgefaßt find, aber darunter ist leiae einzige, in der es der Redner gewagt hätte, gegen den Krieg zu sprechen, diese Landplage und dieses Verbrechen, worin alle Landplagen und alle Verbrechen enthalten find. Jene armieligen Echwäger predigen ohne Unterlaß gegen die Liebe, die der einzige Troit des Menschengeichlechts und das einzige Mittel zu feiner Er haltung ist, und spreden gar nicht von den ichredlichen Vorkehrungen, die zu seiner Vernichtung getroffen werden.
Du hast eine recht mittelmäßige Rede über die Unteuschheit gehalten, o Bourdaloue ! Aber feine über dieje mannigfachen Greuel saten, diese Eroberungen, diese Raubzüge, diese allgemeine Raierei, wie die Welt berwüstet. Alle vereinigten Lafter aller Zeiten und aller Länder werden niemals dem Unbeil gleichfommen, das ein emziger Strieg berurfacht.
Jhr jämmerlichen Seelenärzte schreit fünf Viertelitunden lang über ein paar Nadelstiche und redet fein Wort von einem Uebel, das uns in taufend Stücke zerreift! Berbrennt eure Bücher, ihr Moralphilosophen! Solange aus nichtigen Gründen Taufende unserer Mitmenschen geopfert werden können, find alle Heldentaten etwas Entsetzliches. Wo bleiben und was nügen mir Bobltätigfeit, Be icheidenheit, Mäßigkeit, Sanftmut. Weisheit und Frömmigkeit, wenn ein halbes Pfund Blei, aus sechshundert Schritt Entfernung abgeichoffen, meinen Körper zerreißt, und ich im Alter von zwanzig Jahren unter unfäglichen Quaten sterben muß, inmitten von fünf bis sechstausend anderer Sterbenden, während meine Augen fich zum letzten Male öffnen, um meine Vaterstadt von Fruer und Echwert zerstört zu sehen, und meine Dbren als legten Ton das Gefdirei ber Weiber und Kinder vernehmen, die unter den Trümmern umfomumen- und das alles wegen der angeblichen Rechte eines Menschen, den wir gar nicht fennen? છ શૈલ dismom and sunk
Jajod
*
Schon Mofes hat in feinen Geboten, die der Menschheit vor 8000 Jahren gegeben wurden, das Gebot aufgeftellt: Du follft nicht töten. Dasselbe predigten alle Bropheten, dasselbe verfündigten auch die Weisen und Lehrer der ganzen Welt, dasielbe predigte auch Christus, indem er den Menschen nicht nur den Merd verbot, sondern auch alles, was zu ihm führen fann: Born und Wut gegen den Rächsten; und dasselbe ist auch jedem Menschen so deutlich ins Herz geichrieben, daß fein Verbrechen dem ganzen Wefen eines nicht ber worfenen Menichen verabscheuungswürdiger ericheint, als der Mord eines Wesens feinesgleichen eines Menichen.
Und nun, obgleich dieses Gesetz Gottes so flar offenbart ist durch Moses, die Propheten und Christus, und so unauslöschbar in unfer Herz eingeschrieben steht, daß an seiner Berbindlich fert für uns fein Zweifel sein tann, wird doch dieses Gefes sogar
-
der Bölferentioidelung, von dem Berhältnis der gelben aur weißen Raffe, des Buddhismus zum Christent im und rechtfertigen mit solchen Schlüffen und Betrachtungen, den Zorichlag, den die Christen an den Menschen gelber Rajie verüben. Tolstoi, Manifest gegen den ruffifd- japanischen Krieg. Sommer 1904.
Das Verbrechen ist niemals fchön, die Menschenschlächteret bietet einen nicht weniger finsteren Anblick wie das Ver brechen. Die Anhänger des Krieges finden ibn malerisch und be wundern das harmonische Fortioreiten einer Armee unter den Strahlen der Sonne; fie find auch geblendet von der erhabenen Unorrnung des bunten Gemisches. Jm ganzen entdecken fie leicht die glänzende Wirkung des Licures, die Ströme purpurnen Blutes, die dramatisch wirkende Maffe der menschlichen Körper, das Ganze von einer schwüfftigen Boefie übergoffen, die die Gestaltungsfraft des Stüuftlers emiflammt und ihn za fippigen Bildern begeistert. Wir wollen das zugeben, aber unter der verführerischen äußeren Ericheinung muß man auch die traurige Wahrheit sehen. Nur an der Oberfläche ist der Strieg ichön. lüfter man aber den glänzenden Schleier, der ihn bedeckt, io verflüchttgt sich alle Boefie. Man sieht dann an Stelle der glänzenden Armee ene bestialische Horde und die Tapferfrit des Soldaten ist wilde Trunkenheit; unter den tapfer geführten Streichen fiebt man die Trauer einer Mutter oder eines Kindes, unter der Uniform die blutende Narbe, unter dem glänzenden Stabl rafendes Leid, und statt des Ruhmes sieht man das Krankenbaus. Eigentümliche Schönheit! Bei allen Dingen muß man doch das Ende betrachten, und das Ende des Krieges ist durchaus nicht eine glänzende heerfchau, fondern eine Schlacht, und die Schrecken des Mordes bilden den Solus. Soldaten ber fündete Rapoleon nach Friedland, in zehn Kriegstagen haben wir 120 Kanonen genommen und 60 000 Ruffen getötet, ber wundet oder au Gefangenen gemacht. Mit Lorbeeren beladen, febrt ihr nach Frankreich zurüd. Das beißt soviel, als: Mordinstrumente geftoblen, die Arme und Beine vieler armen Fran Wir find gehn Tage baßerfüllt geweien, wir haben 120 zofen zertrimmeri haben; wir haben Trauer, förperlichen Schmerz und moralische Dualen über 60 000 Männer ausgegoffen, die feiner von uns gebaßt hat, weil wir sie nie geieben haben, und wir haben auf diese Beile heldenmütig 60-100 milien ins Unglüd gestürzt. Darum, ihr Soldaten, werdet ihr, mit Lorbeeren bedeckt, in Frank reich einziehen, oder, um mich richtig auszudrücken, ihr werdet meinem Triumphauge als Gefolge dienen am Tage der Heimkehr, dem ich eure blutige Lorbeeren mir als Krone auffeze, denn ich bin Rapoleon 1" abscheulich. Dieses ist die Wahrheit; die ist Michel Revon , Die Philofopbie des Krieges.
an
Bobilisi
the Jun
396
auch ein diefem vollkommen widersprechendes Gesep anerkannt, ein Gefeß, das jeden Menschen unserer Zeit verpflichtet, in den Kriegsdienst zu treten; d. 5. in die Reihen der Mörder Dort wo jest des Krieges Stürme entfesselt find, fingt schon in einzutreten, fich durch Eidichwur zum Mord an verpflichten, die Friedenszeiten feine wilde Romanti ihr fchanrig melancholisches Stunft zu morden zu lernen und auch wirklich seinesgleichen Lied. Uralter, Blutgetränkter Eoden ist es, durch den die Donau aa töten, wenn das von ihm verlangt wird. In den heidniichen ihre Wasser hinrollt. Zum Schwarzen Meere, felfiger Grund, auf Beiten wurde den Chriften befohlen, mit Worten Gott und Chriftus dem die Zeugen der Balfangeschichte fich emporreden, beginnend mit zu entfagen und zum Zeichen dieser Absage den heidnischen Göttern der Römer Beiten. In die herrliche, zerflüftete Schönheit der UferOpfer zu bringen. Jezt, in unserer Zeit, wird den Chriften auch landschaften mischen fich fo grandiose historische Reminiszenzen, und befohlen, fich von Gott und Chriftus loszufagen, aber nicht mehr die padendsten unter ihnen find die allenthalben sichtbaren Spuren dadurch, daß fie den heidnischen Göttern opfern( denn man fönnte des erbitterten, Jahrhunderte währenden Ringens atvifchen Kreuz ihnen opfern und dennoch im Herzen Christ bleiben), fondern durch und Halbmond. Einer der besten Kenner des Ballans, der öfterdie Verübung eines Christus und Gott im höchsten Grade wider reichische General Anton Tuma, hat darum wohl recht, wenn er Sprechenden und von Gott und Christus verbotenen Verbrechens: sich schreibt:„ Die serbische Strede des Donauftromes steht in gang durch Eid zum Morde bereit zu erklären, sich zum Morde vor Europa einzig da. aubereiten und sehr oft auch wirklich au morden. Diefer ununterbrochene Strom unglüdlicher, betrogener ruffischer Bauern, die man nach dem fernen Often bringt, diese nur" fünfzigtausend lebenden Russen, die Nikolai Romanow und Alexei Kuropatfin, zu töten beschlossen haben und töten werden, um die Dummheiten, Räubereien und allerlei Scheufäligkeiten zu schützen, die in China und Korea unfittliche, ehrgeizige Menschen angerichtet haben! Menschen, die jetzt ruhig in ihren Palästen figen und neuen Ruhm, neue Vorteile und neuen Profit und von der Tötung dieser fünfzigtausend ganz unschuldigen, durch ihre Leiden und ihren Tod nicht das geringste gewinnenden, betrogenen ruffischen Arbeiter erwarten
In mächtiger Breite strömt die Donau dahin, wie geschaffen zu einem Schiffahrts- und Handelswege. Und doch bat es bis in die jüngste Beit gedauert, ehe fie auch hier zum Strome des Verkehrs wurde, ehe Reifende und Frachtgüter hinauf und hinab ihre Fluten bevölferten. Wenn man heute die Donau gerade an dieser Strede befährt, will es einem sonderlich erscheinen, daß hier noch vor knapp 20 Jahren Dede und einfame Stille Herrichte. Ihre Fluten hatten damals laum mehr als schwimmende Mühlen zu treiben. Und wo her kam das? Die Donau strömt ja dem Schwarzen Meere zu, geht also durch Länder, auf denen der Fluch des türkischen Regimes gelastet hat. Durch Sprengungen hat man die felfigen Schiffahrts hindernisse heute zum größten Teil befeitigt und von den Gefahren, Gelehrte Juristen, die Herren Murawiew und Martens, suchen die den Schiffer einstens hier auf seinem Wege bedrohten, erzählen scharfsinnig zu beweifen, daß zwischen dem Ruf zum Weltfrieden nur noch wenige Stellen. Eine Fahrt die Donau abwärts von und dem Beginn eines Krieges, der fremde Länder erobern soll, Belgrad mag uns durch die Stätten leiten, in denen jetzt der Krieg ein Widerspruch nicht zu finden ist. Und die Diplomaten drohend einzieht. Faft 1600 Meter breit ift die Donau bei Belgrad an der drucken und versenden in der Kultursprache Frankreichs Rund- Mündung der Save . Stampfend bahnt sich das Dampfboot feinen Weg und schreiben, in denen haarscharf nachgewiesen wird, daß die russische die Türme der ferbischen Hauptstadt schwinden hinter uns in der Ferne. Regierung, nachdem fie alle Versuche gemacht hat, die friedlichen An Bord das Böllergemifch des Drients. Dazwischen vereinzelt Beziehungen aufrechtzuerhalten( ke Wirklichkeit waren es Bersuche, europäische Reisende, die sich ans Angst vor den bekannten fleinen die anderen Staaten zu betrügen), sich genötigt fieht, das einzige Tierchen von den Einheimischen in wohlberechnetem Abstande halten. Mittel zu einer vernünftigen Lösung des Problems zu rüsten: den Nach ettva ztveistündiger Fahrt tauchen zu Füßen von Rebenhilgelu Menschenmord. Dasselbe schreiben, drucken, versenden die japanischen die malerischen Türme von Smederevo ( Semendria) auf, einft unter Diplomaten. Gelehrte, Hiftorifer, Philofophen vergleichen die dem Despoten Brankowitsch von 1430 bis 1459 die Hauptstadt Gegenwart mit der Vergangenheit, ziehen aus der Parallele bie Serbiens . Türken und Christen haben sich in wechselndem Kriegs tieffinnigften Schlüsse und sprechen lang und breit von den Gesezen glid an feinen Mauern die Röpfe eingerannt. Als die Serben 1915