Gegenseitige Verbeugungen und beiderseitiges Grüßeit.
Wir zogen in Hemdsärmeln und ohne Kopfbedeckung mit Weh mut im Herzen von der uns lieb gewordenen Arbeitsstätte.
Es erfordert die Gerechtigkeit, anzuerkennen, daß der Rittmeister als Kavalier sich benommen hat. Seine Bemerkung, daß er sehr human gegen uns verfahren ist, trifft zu. Er verlangte von uns feine Preisgabe irgend eines militärischen Geheimnisses, er durch fuchte nicht unsere Taschen, ließ auch in unserer Gegenwart alles unberührt, was auf dem Postamte war. Wir zogen darauf in die Wohnung des Postdirektors, die an der Hauptstraße gelegen ist, um uns zunächst durch Speise und Trank zu erquicken. Jeder schleppte herbei, was noch der verlassene Hausstand beherbergte. Nach erfolgter Sättigung durch Brot, Wurst und Rotwein trat die Abspannung ein. Manche verfielen in einen festen Schlaf, dem sie sich seit sechs Tagen nicht hatten hingeben können. Andere rüsteten jich, das Mittagessen zuzubereiten. Gingemachte Kirschen lieferten die Vorspeise, Kartoffeln wurden von dem Felde geholt, und die vom letzten Markttage noch verbliebenen Eier lieferten eine fräftige Mahlzeit. Während die Vorbereitungen hierzu getroffen wurden, bewegten sich russische Infanteristen, Dragoner und Maschinengewehrabteilungen längs der Chaussee die sich vor dem Vorgarten der Wohnung des Postdirektors binzieht. Von der Vortreppe des Hauses sahen wir diesem militärischen Schauspiel zu. Plötzlich ertönt, ein Schuß, mit dem Nuf„ Pruß, Pruß!" stieben die Russen auseinander, in den Vorgarten hinein, und fingen an zu schießen. Zwei russische Infanteristen stellten sich an der Giebelseite des Hauses auf und zitterten an allen Gliedern. Ein Unterbeamter, der neben ihnen stand, machte sie darauf aufmerksam, daß doch keine Prub" zu sehen seien. Darauf beruhigten sie sich, und allmählich verstummte die Schießerei. Von Preußen war tatsächlich nichts zu sehen. Anscheinend war einem russischen Infanteristen infolge ungeschickter Handhabung das Gewehr losgegangen, und dieser Schuß genügte einer Schwadron und einer Kompagnie Infanterie, um einen Kampf mit Luftblasen zu führen. Immerhin hatten sie von ihren Leuten einen Unteroffizier tot geschossen, einen Infanteristen und einen Dragoneroffizier verwundet. Legterer wurde in der Apotheke in Eydikuhnen verbunden. Bei dieser Gelegenheit schimpfte der Offizier auf die politischen Verhältnisse und sagte:" Erst tüssen sie sich und halten große Friedensreden und nachher hauen sie sich blutige Stöpfe."
Die Todgeweihten grüßen euch. Sie stehen ausgerichtet auf Dec. Jeder ahnt, daß etwas Besonderes bevorsteht. Das lag im Befehlston, das schwirrt durch die Luft, das gurgeln die Wellen.
weiche Mädchen in weichen Gewändern weiche Blicke tauschten. Der Vor dem breiten glänzenden Schaufenster einer großen Stadt erste Offizier steht vor ihnen wie vorhin der Kommandant. Seine im Innern des Landes drängt sich die Menge. Ein Herr liest das Stimme flingt fest und stählern.„ Kameraden, wir wollen die neueste Extrablatt vor, das dort aushängt.„ Ist das gefährlich, Mündung der Themse mit Minen blockieren. Jeder weiß, was das Seeminen legen?" fragt eine Dame ihren Begleiter.„ Gott ja, so heißt. Wer will, fann noch zurücktreten. Er ist kein Feigling." ohne ist es wohl nicht," kommt die Antwort, aber so ein Sturm Einhundertvierzehn Gesichter werden bleich. Mitten durch die auf die Festung, das ist doch ganz was anderes." Und sie gehen bcFeinde, mitten in die Feinde, auf diesem Vergnügungsschiff ohne friedigt weiter, neuen Meldungen entgegen. Der Herr schlägt wagedie Möglichkeit, sich wehren zu können, ums Leben wenigstens zu mutig mit seinem Spazierstock die feindlichen Staubförner zu Boden, fämpfen, wenn es nun doch mal verloren sein soll! Bleicher werden die im Licht der Bogenlampen seine meiße Weste angreifen... Ein Mann, in dessen Bart das Weiß das Blond zu überwinden die Gesichter. Aber das ist was! Die Themse blockieren heißt den Feind treffen, wo er am verwundbarsten ist. England hat noch nie beginnt, hat das Extrablatt auch gelesen. Er lehnt sich still in die erlebt, daß seine Welthandelsstraße ihm gesperrt worden ist. Die Ecke und seine Augen bohren sich in den Asphalt:„ So viel HeldenHandelsschiffe jiben auf der Themse wie in einer Mausefalle und größe für die Vernichtung! Wann schlägt die Stunde, in der die die Kriegsschiffe, die drinnen noch anfern, wagen sich nicht heraus. Helden wachsen für den Aufbau, die Verbrüderung, für die VerWenn's gelingt, wenn's gelingt! Und einhundertvierzehn Gesichter wirklichung der großen Menschheitsidee, die alle Völker einen und röten sich wieder, einhundertvierzehn Paar Augen blizen wieder befreien soll? Wann, wann?" auf. Was werden die Engländer fluchen, wenn's gelingt! Wenn's gelingt.
Wer zurüdtreten will, noch ist es Zeit."
Starr sind die Blicke, straff die jungen Körper, niemand tritt zurüd. Das Boot stößt ohne Injassen von Bord. Und die Hundertundvierzehn gehen an ihre Plätze.
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Kleines Feuilleton.
Die Herren Vettern.
Mein Herr Vetter" oder„ Liebwerter Herr Vetter", so lautet oft die Anrede bei den von Fürstlichkeiten gewechselten Briefen. Jürgen Soot packt die Hebel und schaut fest auf die Signal- Meist mit gutem Recht, denn die regierenden europäischen Herren scheibe. Die Glocke schlägt an, der Zeiger schnellt seitwärts. Lang- stehen fast sämtlich in mehr oder minder engem Verwandtschafts sam vorwärts" gleitet der Vergnügungsdampfer in die See. Nicht verhältnis. So kommt es denn auch, daß die Herren Vettern jetzt lange und Jürgen Soot gibt Volldampf. Rajend arbeiten die gegeneinander zu Felde ziehen. Stark und zahlreich sind die ver Stolben, wie wahnsinnig drehen sich die Scheiben. Volldampf, Voll- wandtschaftlichen Bande zwischen dem russischen Kaiserhause und den dampf in den Tod! Aber vorher die Themie mit Minen verstopfen! deutschen Fürstenfamilien. Nikolaus ist bekanntlich mit einer hessiJürgen Soot streicht sich mit der Linken durch das blonde Haar, ichen Prinzessin vermählt, der Schwester des Großherzogs von Hessen ; wie das seine Art ist, wenn er schwerer Gedanken Herr geworden seine Mutter ist eine dänische Prinzessin, ihr Neffe ist der Herzog von ist. Nun sieht er klar. Ein Minendampfer mit Prähmen kann's Braunschweig . Die Großmutter des Zaren war eine hessische Brinzessin, nicht machen, den erkennen die Engländer ja auf zehn Meilen und seine Urgroßmutter eine preußische Prinzessin: Schwester Kaiser rammen ihn in Grund. Wenn überhaupt, dann nur auf so einem Wilhelms I., feine Ur- Urgroßmutter eine württembergische Brinzessin; weißen Prachtdampfer, dem feiner etwas Böses zutraut, der sich weiter wollen wir gar nicht gehen. Die russischen Großfürsten auf seiner Vergnügungsfahrt bloß ein bißchen verspätet hat. haben fast alle deutsches Blut in den Adern, sie sind auf engste Jürgen Soot blidt auf den Manometer und wendet sich jäh zu verwandt mit den württembergischen, oldenburgischen, mecklenburgis den Heizern:„ Schüppen, schüppen! Und wenn..." schen, fachsen- altenburgischen und foburgischen, weimarischen, baden schen Fürstenfamilien. Die Mutter der Kronprinzessin Cecilie ist eine Tochter des Großfürsten Michael von Rußland, eines Bruders Kaiser Alexanders II. König Georg von Griechenland stammt aus foburgischer und braunschweigisch hannoverscher Verbindung; Nahe ist der Better unseres Kaisers. verwandt sind auch Weiter wird nichts gesprochen. Und doch haben sie sich seit fünf ihm die Herzöge von Sachsen Stoburg und vont Jahren nicht gesehen. Seit jener Nacht, als sie nach dem Matrosen- Braunschweig , die Prinzen Prinzen von Schleswig Holstein , die ball sich packten und Karsten sich das Tor zum Zuchthaus aufge- Großherzöge von Mecklenburg- Schwerin und Strelitz . Beim König stoßen hätte, wenn er nicht in letter Minute weggerissen worden Albert von Belgien steht nun Hohenzoller gegen Hohenzollern , wäre. Die Lina war noch in Soldin und geheiratet hatte sie immer neben anderen Gegnerschaften. Er ist koburgischen Ursprungs, ſeine noch nicht. Mutter war die Prinzessin Marie von Hohenzollern , Tochter des Fürsten Karl Anton , früheren preußischen Ministerpräsidenten und Schwester des Königs Karl von Rumänien . Die Gemahlin des Königs Albert ist eine Herzogin von Bayern , Tochter des bekannten Augenarztes Karl Theodor , deren nächste Verwandte wichtige Fürer stellen in der deutschen Armee haben.
Die Worte brechen ab, er sieht Karsten vor sich, Karsten Stubbe, der, die Schippe in der einen Hand, sich mit der andern den Schweiß aus dem Gesicht wischt. Sie recken sich beide, sie blicken sich an, dann schießen zwei Hände einander entgegen und umflammern sich. Karsten!" Jürgen!"
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Jürgen fragt nicht und Karsten fragt nicht; jeder hält es für Der Kommandant tritt heran, seine Stimme vibriert:„ Es geht selbstverständlich, daß der andere an seiner Seite ist, jetzt in der um Großes. Der Feind soll ins Herz getroffen werden. Komman- Stunde der verwegenen Fahrt. Sie waren ja immer zusammen diert dazu wird niemand. Freiwillige vor!" gewesen als Nachbarskinder in Soldin am Ufer der Ostsee , und jeder hatte dem andern ein halbes Dukend mal das Leben gerettet, wenn der Nordost in die Soldiner Bucht fegte und es galt, die Nebe noch zu bergen.
Es geht ein Zucken durch dreihundert junge Gesichter. Was kann das sein? Freiwillige vor? Dann gehts ums Lezte. Ein Ruck durch die Reihen, ein Säumen, ein jefundenlanges Warten und dreihundert Mann treten einen Schritt vor. Ausgerichtet stehen sie wie zu Anfang.
Bedenkt das! Wer will trotzdem mit?"
" Jürgen, holl fast!" schreit Karsten und Jürgen packt die Hebel und nidt. Ein Sonnenstrahl huscht über sein braunes gespanntes In den Augen des Kommandanten leuchtet es auf. Stärker Geficht. So hatte Karsten immer gerufen, wenn sie sich in ihre best jeine Stimme:" Jungens, wer sich meldet, kommt nicht wieder! Riemen werfen mußten, daß das Holz sich bog, um durch die BranEs straffen sich dreihundert Mienen, es geht der Atem von drei- dung den Strand noch zu erobern. Es war ja wie einst, wie einst! Sie waren ja wieder zusammen, sie standen ja wieder nebeneinhundert jungen Männern stoßweise, keiner sieht den andern an, ein ander und jeder rettete dem andern das Leben. Darin hatten sie furzes Warten noch, ein Zagen und Wägen und dreihundert Mann ja lebung. Wenn das die Engländer wüßten! treten einen Schritt vor. Ausgerichtet stehen sie wie zu Anfang.
Der Kommandant wendet sich um; ihm ist ein Staubtorn ins Auge geflogen; mitten auf See; er hat Mühe, es zu entfernen. Dann wendet er sich: Bir brauchen nur achtzehn zu stellen. Achtzehn Helden. Das Los soll entscheiden."
Sie stoßen an Bord und klettern hoch. Was ist denn das? Ein Lurusdampfer, der die reichen Leute von Bad zu Bad bringt! Da die Liegestühle, die breiten Promenadendecks, die herrlichen Speisefäle, Rauchzimmer, Lesezimmer, die breiten prachtvollen Kabinen. Ei, hier ists ja urgemütlich. So viel Spiegel und Schmuck hat Jürgen Soot aus dem Fischerdörschen Soldin an der Ostsee noch nie gesehen. Und das soll gefährlich sein? Er will kurz auflachen, da fällt ihm ein, daß ja Krieg ist. Gottsdunner noch mal, wehren kann sich die Königin Luise " nicht; die geht ja unter wie' ne angebohrte Nußschale. Sinhundertvierzehn Mann stehen ausgerichtet auf dem Promenadendeck, auf dem sonst die reichen Müßiggänger flanierten und
Karsten stützt sich auf seine Schaufel, mit der er eben drei Zentner Kohlen oder mehr in die feurige Glut geschleudert hatte.„ Wenn er bloß Kurs hält! Verdammich, das ist schwer!"
Jürgen hält das für selbstverständlich, daß der erste Offizier Kurs hält. Er bedient ja auch seine Maschine und seine Augen verfolgen die Stangen und Kolben und Scheiben, ohne zu blinken. " Die Boote sind klar; im Nu sind sie' rübergeholt und schwimmen. Und dann geht's ran an die Minen! Jürgen, wenn's was wird!" Karsten blidt fragend und reibt sich die Hände.
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Die Sonnentemperatur.
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Professor Lummer hat fürzlich in Breslau seine Vorrichtung gezeigt, durch eine Bogenlampe Sonnentemperatur" zu erzeugen. Als solche nimmt er 6000 Grad Celsius, das Doppelte der bisher Diese Annahme ist aber in fünstlich herstellbaren Temperatur an. der Wissenschaft nicht unbestritten. Vor allem muß die Wärme auf der Sonne selbst bedeutend höher sein, als unsere Meßinstrumente angeben, da die Sonne mit einer Atmosphäre umgeben ist. Und die Man hat, nach irdischen Ver verschluckt Licht- und Wärmestrahlen. hältnissen beurteilt, Grund zur Annahme, daß etwa die Hälfte der Sonnenstrahlung auf diese Weise verloren geht.
Auch ist es wahrscheinlich geworden, daß die einzelnen Schichten der Sonne in sehr verschiedener Weise Strahlen aussenden. Und zwar schließt man wieder nach der Erde, daß die inneren Sonnenschichten eine höhere Temperatur haben als die äußeren. so daß man schlechthin gar nicht von der Sonnentemperatur" reden kann. Aus der Strahlungsintensität fonnte man nur einen Rückschluß wagen, Die Glocke schlägt an und Jürgen horcht auf.„ Schüppen, welche Wärmefonstante durchschnittlich von der Sonne in den Weltenschüppen!" schreit er und gibt an Dampf, was die Sessel hergeben raum strahlt. Und daraus macht man sich Begriffe von der Sonnen fönnen. So hat die Maschine noch nie arbeiten müssen; es ächst temperatur im allgemeinen. Wie schwankend aber diese Methoden und stöhnt und wimmert in ihrem tausendfältigen Gefüge.„ Delen, sind, sieht man aus den überaus wechselnden Ergebnissen dieser ölen, um Himmels willen mehr Del!" Jürgen donnert es durch Rechnung, zu denen die einzelnen Astronomen gelangt sind. So bes den Maschinenraum, fünf, sechs Mann laufen, flettern, friechen Hauptete der Italiener Secchi, daß die Sonnentemperatur mit den Deltannen, Delströme ergießen sich in das Gestänge. Und 10 Millionen Grad betrage, dann korrigierte er sich selbst auf der Vergnügungsdampfer, der sonst durch die Wellen tänzelte, wirft 140 000 Grad. Der Deutsche Zöllner nimmt 35 000 bis 70 000 an, die französischen Astronomen schwanken zwischen 1600 bis 5500 den Gijcht haushoch auf. Grad und eine der letzten Schätzungen( von Stefan) behauptet 5760 Grad C.
Näher und näher geht's an Englands Küste; die Augen bohren sich durch das Dunkel. Da das Licht der„ Nore", des Leuchtturms der Themsemündung! Sie haben das Feuer nicht gelöscht, die Dummföpfe. Das haben sie nicht geahnt, daß wir, daß wir Atemlos steht jeder oben auf Dec an seinem Plaze, von Sefunden hängt das Gelingen oder Mißlingen ab.
Es ist dabei schon vor längerem gelungen, im elektrischen Kohlebogen Temperaturen von 4000 Grad C. herzustellen, und Lummer hat dies auf 6000 Grad C. erhöht. Ob aber dadurch die Sonnens temperatur hergestellt ist, bleibt, wie man nach obigen Vorkennt nisien einsehen wird, nach wie vor ungewiß. Wir kennen die Sonne Ich noch zu wenig, um solches behaupten zu können. Notizen.
An Karstens nacktem Oberförper läuft der Schweiß stromweise herunter. Wir hier unten ersaufen, wie die Katz im Sad. halt's nicht aus, ich muß nach oben, ich muß Luft haben, ich muß ſehen, wie weit wir sind."
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ständen ihre Glaubwürdigkeit erschüttern, das Vertrauen zu ihr schmälern muß: Frau Adele Blinker ist vierundfiebzig Jahre alt und leidend, Herzkrämpfen unterworfen und nerbösen Zuständen ausgesetzt, also Leiden, die das Gedächtnis im allgemeinen, besonders aber in Momenten der Erregung start beeinflussen, auch wenn die leidende Person noch nicht eine Greisin ist und so naturgemäß schon mit einer Trübung ihres nachlassenden Gedächtnisses zu rechnen ist. Die Zeugin Ein Soldiner Jung' verläßt seinen Posten nicht!" Jürgen-Das Deutsche Theater wird am 28. August mit Kleists ist aber noch von einem anderen schwerwiegenden Gewicht be- jagt's ruhig und der andere zuckt zusammen. Aber der Mustel Prinz Friedrich von Homburg " eröffnet. Es wird von lastet, wodurch die Schale, in der ihre Aussagen liegen, sofort seines Oberarms springt hoch und eisern empor und der verzerrte der Bruttoeinnahme jeder Vorstellung 10 Proz. an das Rote tief herabgedrückt wird nach der Seite der Unglaubwürdigkeit. Mund freischt: Zehn Engländer her, und ich schlage sie alle nieder!" Kreuz überweisen. Es garantiert jämtlichen Mitgliedern und AnSie hat ein eminentes Interesse ant Ausgange des Prozesses, Die Glocke schlägt, der Zeiger schwankt.„ Stopp!" gestellten ein Existenzminimum und läßt alle Ueberschüsse an sie dazu noch ein materielles Interesse, das eine vermögenslose Einen Moment stehen sie alle wie feftgewurzelt im Maschinen- zur Verteilung gelangen. Alle Mitglieder, und vor allem die ersten, Frau, die aber nach dem Aeußeren des Lebens die Hände aus- raum. Jest gift's! Jezt muß alles flappen! Oder sie haben ihr haben auf ihre vertraglichen Bezüge verzichtet und sich mit dem stredt, besonders stark beeinflußt. Wird der Angeklagte näm- Leben umsonst aufs Spiel gejetzt. Nach oben, nach oben, helfen, gleichen garantierten Anteil begnügt. Die Genossenschaft Deutscher Bühnen angelich verurteilt, so erhält sie den Schuldtitel über 23 000 m. anpacken, damit's schneller geht! Und feiner rührt sich vom Plaze. zurück, wird er freigesprochen, so weiß sie ganz genau, daß sie" Schüppen, schüppen!" Und jeder schüppt. Und Jürgen schaut un- höriger hat mit der Sachse- Oper eine neue Truppe zusammenverwandt auf die Signalscheibe. gestellt, die im fostenlos zur Verfügung gestellten Theater am in einem Zivilprozeß feine Aussicht hat, das fragwürdige Langsam vorwärts". Reise dreht er den Hebel, wie wenn er Nollendorfplas spielen wird Der Einheitspreis der Plätze, die verRecht zu erstreiten. Sie ist also eine Zeugin, die in einem ihn liebfojen wollie. Jest gleitet eine Mine ins Wasser, jest zwei, loft werden, beträgt eine Mart. Zur Aufführung ist zunächst eine Zivilprozeß zum Eide nicht zugelassen werden würde. In jetzt fünf, jest acht, jest zwölf. Sie werden doch auch Streuminen patriotische Oper Franzojenzeit" von Joh. Döbber vorgesehen. einem Zivilprozeß, in dem es sich um Geld handelt, um erse- nehmen, das schafft ja viel mehr, und mit der Flut schwimmen die Ein Theologe über den Krieg. Professor Dr. Martin Rade schreibt in seiner Christlichen Welt" zum Kriege: bare Güter! Und hier in dem furchtbar ernsten Strafprozeß, ja bis London . wo Unersetzliches in Frage steht, die Ehre, das Leben eines„ Langsam vorwärts!" Legt Minen, legt Minen! Ihr seid ja" Das ist wahr, einen sentimentalen Krieg haben die christlichen Aber die viel gepriesene Menschen, kann sie nach der Strafprozeßordnung beeidet werden, so langjam. Schneller, schneller. Herrgott noch mal, das ist doch Bölfer Europas redlich vermieden. Realistik hat sie auf den Punft geführt, wo ihnen anscheinend muß sogar beeidet werden.-- Meine Herren Richter, das sind kein Kunststück! So' ne Blechbüchse wiegt ja bloß' nen Zentner! Karstens Augen leuchten hell auf; die fürchterliche Spannung nichts übrig blieb, als sich gegenseitig hinzuschlachten. Unzulänglichkeiten des Gesetzes, gegen die wir heute, da die Reform unseres Strafgesetzes und unserer Strafprozeßordnung weicht aus seinen Zügen. Er pact Jürgen, wie er ihn in jener Gewinn winft uns wenig aus diesem Krieg, und sehr von ferne. nur erhofft wird, aber noch in weitere Ferne gerückt bleibt, nichts Nacht padte, als sie um Lina rangen, Bruſt an Brust. Aber dies. Und doch können wir von feinem reinen Verteidigungstrieg reden. mal schüttelt er ihn vor Freude. Jürgen, es wird was! Noch Wir waren auch mitschuldig an dem bisherigen Zustande, der nur ausrichten können. Doch aus dieser, ich will offen sagen, Ab- zehn Minuten, und fein Engländer kann rein und raus!" einen Nichtkrieg bedeutete, aber keinen Frieden. Nun will also surdität des Gesezts ergibt sich für uns, die Wahrheitsuchenden, Jürgen läßt die Hebel nicht aus den Händen, während er die furchtbare jahrelange Spannung ein Ende haben. So wirkt der rechtliche Krieg wie eine Wohltat, jetzt hört wenigstens die die gebieterische Pflicht, derartigen Zeugnissen mit der größten jubelt: Karsten, ja, und wir Soldiner Jungs sind mit dabei!" Da ein Krachen, ein Bersten, ein Schäumen und Wogen Heuchelei auf. Die Völker Asiens stehen und staunen über die Vorsicht gegenüberzutreten. Wir dürfen ihnen nur dann Glauben beimessen, wenn sie im innerlich logischen Zusammenhange stehen und eine eisige Kälte. Jürgen," will Karsten rufen, doch das Wasser christlichen Völker und bereiten sich, auf den wohlgedüngten Schlachtund durch Momente unterstützt werden, die außerhalb dieser Be- schließt ihm den Mund. Aber er sieht ihn noch, den Freund der feldern von heute einſt zu ernten." Jugend, und er packt seine Hand, und Jürgen greift nach der seinen. fundungen liegen. ein halb Dutzend mal getan.. eber rettet den anderen das Leben. Das haben sie doch schon
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Reeller
Wieviel Fremde wohnten in Frankreich ? Kriegsausbruch eine Aufnahme der Fremden angeordnet, die sich in Das französische Ministerium des Innern hat unmittelbar vor dem Frankreich aufhalten. Bisher war man nur auf statistische Schäßungen angewiesen, die die Zahl der in Frankreich lebenden Der Mond tritt hinter dem Gewölf hervor und wirft sein Licht europäischen Ausländer auf nahe 3 Millionen Köpfe angaben. auf die Wellen, die in der Themsemündung nedisch Haschen mitein- Danach entfällt der Hauptteil auf Belgien , von denen mehr als ander spielen. Ihre Kämme leuchten weiß auf und überstürzen jich, 600 000 Staatsangehörige in Frankreich leben. Es folgt Italien um gleich aufs neue sich wieder hochzubäumen. Zwei Männerföpfe mit mehr als 400 000, die Schweiz mit 125 000, Spanien mit tauchen zwischen ihnen auf und unter. Sie spielen mit den Wellen 120 000, Rußland mit 30 000 und Desterreich mit 25 000 Angewie die Wellen mit ihnen. Und dann und wann sieht der Mond hörigen. Was die deutschen Staatsangehörigen anbetrifft, so wird ihre Zahl auf mehr als 170 000 geschätzt. auch zwei verkrampfte Hände Das war die Nacht an der Themsemündung für die beiden Jungens aus Soldin...
Ich glaube nun allerdings nicht, daß die Zeugin abfichtlich die unwahrheit sagt, sie gehört zu einer viel gefährlicheren, unHeilvoueren Art von Zeugen, bei denen eine Phantasiearbeit einsetzt, wenn das Gedächtnis fie trübt. Nicht die Tatsachen, die die Zeugin befundet, machen sie so gefährlich, aber die nachträgliche Beleuchtung, in die sie diese Tatsachen stellt, das Auseinanderreißen und wieder Zusammenschweißen von Sätzen, das Unterstreichen der einzelnen Worte. Sehen wir uns nun einmal die verschiedenen Aussagen und Befundungen, die die Zeugin im Der Panamatan al sollte ant 18. August dem BerLaufe der Monate gemacht hat, genau an, bergleichen wir mitfehr übergeben werden, und zwar zunächst für Schiffe von 30 Fuß einander, und ziehen dann aus ihnen den berechtigten Schluß." Tiefgang. ( Forti. folgt.) Berantwortlicher Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Für den inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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