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Geländes, die Wahl der Nachtzeit ober den Marsch durch nebel- trauensmann ehrerbietig gewandt habe, verboten, bagegen zahlreichen| fteller ehrenwörtlich, fünftighin leine Uebersehung literarischer Gra erfüllte Täler zu verschleiern. Der deutsche Berichterstatter wirft Mitgliedern die Mitwirkung an anderen Veranstaltungen erlaubt. zeugnisse der uns feindlichen Nationen, also der Engländer, Fran freilich demgegenüber die berechtigte Frage auf, ob die strategische Die in dieser Notiz aufgestellten Behauptungen sind sämtlich zosen und Russen, feinen ihrer Romane, feines ihrer Gedichtbücher, unwahr. feines ihrer Theaterstücke mehr kritisch zu besprechen." Lage solche Vorsichtsmaßregeln im Ernstfalle allzu häufig gestatten 1. Es ist unwahr, darß die„ Genossenschaft deutscher Bühnen- Wacrer Mensch, der die Konkurrenz nicht wie der Händler werde. tot schreien, sondern tot schweigen angehöriger" sich an den Grafen Hülsen durch einen Vertrauens- mit alten Kleidern mann gewandt hat. Lediglich der Regisseur Carl Schönfeld hat will! Die Methode ist ja auch sicherer und raffinierter. Allersich in dem abschriftlich beigefügten, am Schlachtensee datierten dings nicht anständiger. Uebrigens läßt Strobl mit sich reden: Schreiben an den Grafen Hülsen gewandt, das mit feiner Silbe" Der Bund wird sich auflösen, wenn die Literatur unserer verriet oder erkennen ließ, daß Herr Carl Schönfeld als Ver- Feinde sich durch die Aenderung ihrer Haltung würdig gezeigt hat, trauensmann der Genossenschaft fungieren will. Herr Carl Schön- wieder von der deutschen Kulturnation beachtet zu werden." Es genügt diesem Kopfe gegenüber eine einzige kleine Er feld hat heute den abschriftlich beigefügten Brief an den Grafen Hülsen gerichtet, aus dem zur Genüge hervorgeht, daß Herr Schön- innerung. Sofort nach 1870 und lange nachher noch strömte die den Grafen Hülfen gewandt hat. feld gar nicht Genossenschafter ist, sich außerdem persönlich an deutsche Kulturnation" in hellen Haufen zu den seichtesten und frivoliten französischen„ Ehebruchsdramen", und kaum ein Theaterdirektor oder-kritiker war da, der etwas dagegen einzuwenden gehabt hätte.
In einem früheren Artikel des„ Militär- Wochenblattes"( vom Dezember 1913) wurde bereits die Frage der Verwundbarkeit der Luftfahrzeuge behandelt. In großer Höhe, so wurde hier ausgeführt, sei das Infanteriefeuer den Flugzeugen sowohl wie den Lenkballons nicht allzu gefährlich, da nur ein Treffer gegen den Propeller oder Benzinbehälter verderblich werde. Lenkballons fönne dagegen schon ein einziger Treffer mit einem Zündgeschoß gefährlich werden. Da wir die Verluste der Luftflotten und ihre Ursachen einstweilen nicht kennen, wird es erst späteren Feststellungen vorbehalten bleiben, über diese Frage Klarheit zu verbreiten. Im allgemeinen scheint die Gefährdung der Luftfahrzeuge durch Beschießung vom Boden keine allzu große zu sein. Jedenfalls hat sich die Auffassung keineswegs bestätigt, daß bereits einige Wochen nach Kriegsausbruch überhaupt keine Luftflotte mehr existieren werde.
Kleines Feuilleton.
Blutdurst.
Jm„ Meinen Journal" betet nun auch ein Landsturmmann. Auch er ist nicht mit der Fernhaltung der Feinde zufrieden. Denn da fann er ja nicht töten! Also bittet er den Herrgott im Himmel" flehentlich um Feinde. Ein netter Patriot! Ja, er will uns sogar die Japaner auf den Hals ziehen:
,, Herr, auch die Japaner herübersende,
Damit ich den Kerls dann in Gottes Namen Mit dem Kolben den Schädel zerschlage!
Amen!"
Daß dieser wertvolle Mitbürger den deutschen Namen Rozuszek trägt, sei noch hinzugefügt.
Aber was sollen wir vom„ Kleinen Journal" erwarten, wenn wir im Wahren Jakob" lesen:
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Wize solchen Kalibers tann man in einem sozialdemokratischen Blatte nur mit einem Gefühl lesen, das das gerade Gegenteil von Heiterfeit ist.
Wenn ich wiederfomm', Juste, darfste mir nur noch Poincaréschnigel mit Nikolaustunte vorsezen! Auf was anderes hab' ich feinen Appetit mehr!"
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Berichtigung.
Herr Rechtsanwalt Artur Wolff sendet uns folgendes: " Ich kenne keine Parteien mehr." Unter dieser Spizmarke brachte der Vorwärts" vom 2. September 1914 eine Notiz aus dem„ Neuen Weg", in der dem Grafen von Hülsen- Häfeler vorgeworfen wurde, er kehre in den Beziehungen zu der„ Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger " den schroffen Parteistandpunkt heraus, habe entsprechend seinem früheren Verhalten den Mitgliedern der Königlichen Theater die Mitwirkung an Darbietungen der Genossenschaft, obwohl diese sich an den Grafen durch einen Ver
2. Es ist unwahr, daß Graf Hülsen früher Mitgliedern der Königlichen Theater die Mitwirkung in den Veranstaltungen der Genossenschaft verboten hat. Gerade das Gegenteil ist der Fall. Es mag darauf hingewiesen werden, daß gerade die ersten Kräfte der Oper, wie Herr Jadlowter, die Hauptstüßen aller genossen schaftlichen Wohltätigteitsveranstaltungen gewesen ist. 3. E ist unwahr, daß Graf Hülsen zahlreichen seiner Mitglieder die Mitwirkung bei gleichartigen Veranstaltungen gestattet hat. Graf Hülfen wird die Mitglieder der Königlichen Theater, die sich dazu erboten haben, allerdings in dem von dem Verein für Boltsunterhaltung in Gemeinschaft mit Herrn Generalintendanten veranstalteten Volkskunstabende heranziehen.
Deutschtümler.
Man sieht inzwischen, wohin es führen würde, wenn die Ansicht exaltierter Chauvinisten in Taten umgesetzt werden Zurzeit ist ja könnte. Aber der Kapitalismus beugt dem vor. mit ausländischer Literatur kein Geschäft zu machen. Sowie der Profit wieder winkt( lies: wenn die Literatur unserer Feinde... sich wieder würdig zeigt"), geht die Ausländerei" mit vollen Segeln wieder los. Uebrigens ist Herr Strobl, soweit wir wissen, Angestellter des Verlages Staadmann in Leipzig , der fast oder ganz ausschließlich deutsche Autoren herausbringt.
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Notizen.
In der„ Tägl. Rundsch." wettert der Vorsitzende des AngeWarnung. Allerlei Leute, die offenbar unser Blatt gar meinen Deutschen Sprachvereins, mit dem schönen französischen nicht lesen, überschütten uns andauernd mit blutrünstigen GeNamen Sarrazin, gegen die Fremdwörter. Hinweg mit dichten voll roher Schimpfereien auf die Feinde oder voll der öden, saft- und. blutlosen Weltbürgerei!" Und zehn Zeilen Harmonieduselei. Wir weisen wiederholt darauf hin, daß wir Geweiter empfiehlt dieselbe„ Tägl. Rundsch." den Aufruf eines Vertreters dichte nicht mehr zurücksenden. Sie lagern acht Tage und werden der Blumengeschäfte, der„ ja stets gegen internationales dann verdientermaßen vernichtet. Aesthetentum" eingetreten sei. Hilf, Sarrazin!
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Tags darauf entschlüpft demselben Blatte, da es die Ueberfehung von Petersburg " in" Petrograd " bespöttelt, folgendes: Die Lehnwörter beweisen stets Aultureinfluß, und der ist es ja gerade, von dem man nichts mehr hören will." Aha! Sollte das nur für Rußland gelten? Warum empört man sich denn so gegen die Fremdwörter im Deutschen ? Denn die Lehnwörter sind auch nur Fremdwörter, bloß bejahrte, eingewurzelte, eingedeutschte. Und das Einwurzeln und Eindeutschen der Fremd wörter wollen die wunderlichen Heiligen vom Allgemeinen Deutschen Sprachberein" ja gerade verhindern. Wo bleibt da die " Logit"? Aber dieses Fremdwort ist den Leuten natürlich so zuwider, daß sie es sich prinzipi... will sagen: grundsätzlich vom Leibe halten. Oder wollen auch sie vom„ Kultureinfluß" nichts wissen?
Sabotage.
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Das Wort ist französisch, aber die Sache beginnt, deutsch zu werden. Karl Hans Strobl , ein nicht unbekannter Autor, wendet sich in der Tägl. Rundsch."( natürlich!) an die deutschen Schriftsteller, sie sollten einen Nationalbund deutscher Kritiker" gründen:
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Siegesfeiern wollen die Leute jetzt auch schon veranstalten. Die Fahnen genügen ihnen nicht mehr. Siegesfciern! Wo erst der Anfang gemacht ist und die endgültigen Entscheidungen noch ausstehen. Ganz zu schweigen von der Trauer, in die zahlreiche Familien gestürzt sind, und von der Ueberhebung gegenüber den Besiegten, die in solchen Festivitäten Trumpf zu sein pflegt. Dieselben Leute führen aber nach wie vor das große Wort über die würdevolle Haltung" Deutschlands . Soweit es ihn ihnen liegt, ist jedenfalls von dieser würdevollen Haltung nichts zu spüren. fasser eines Auffages in unserem Feuilleton demnächst öffentlich - Ein anonymer Wicht teilt uns mit, daß er den Verohrfeigen" will. Es scheint sich um einen kritisierten Pinseler zu handeln. Der betreffende Verfasser bittet den Helden, sich vor dem Attentat wenigstens die Pfoten zu waschen.
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- Für die Voltstunstabende der Freien Voltsbühnen findet ein Kartenberkauf auch in der Geschäftsstelle der„ Akademischen Unterrichtsturse für Arbeiter"( Dorotheenstr. 49 I, Quergebäude hoch parterre), von 5-8 statt.
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Theater chronit. Auch das Theater in der Königgräger Straße und das Berliner Theater werden demnächst wieder eröffnet werden, nämlich mit möglichst aktuellen" Werken, an denen, wie wir hören, bereits mächtig ge
Mit dem Beitrit zu diesem Bunde verpflichtet sich der Schrift- dichtet wird.
Amt Norden 2944, 2945.
An die Einwohner Groß- Berlins!
Die Neue Freie Volksbühne Alle Freunde der Theaterkunst- Männer und Frauen, jung und alt Männer und Frauen, jung und alt rufen wir auf, jetzt Mitglied unseres Vereins zu werden. ist ein seit 24 Jahren bestehender Verein, der seinen Mitgliedern mindestens allmonatlich eine gute Theatervorstellung zu dem billigen Preise von 1,10 M. bis 1,60 M. einschließlich Theaterzettel und Garderobe bietet. Diese Vorstellungen finden Sonntags nachmittags in den besten Berliner Theatern( Deutsches Theater , Kammerspielhaus, Lessing- Theater. Schiller- Theater, Deutsches Opernhaus u. a.), sowie wochentäglich abends im eigenen neuerbauten Theater am Bülowplatz , in dem größten und schönsten Schauspielhause Berlins , statt. Die Plätze werden verlost, alle guten Plätze jedes Theaters stehen zur Verfügung. In diesem Jahre beabsichtigen wir zu spielen resp. spielen zu lassen:
Anzengruber: Die Kreuzelschreiber. Apel: Hans Sonnenstößers Höllenfahrt. Björnson : Wenn der junge Wein blüht. Dülberg: Cardenio.
Eulenberg: Hauptmann von Kreyth. Flotow : Martha.
Goethe: Götz von Berlichingen .
Halbe: Freiheit.
Holz: Büxl.
Kleist: Der Prinz von Homburg. Lessing : Minna von Barnhelm .
Ludwig: Torgauer Heide.
Paul: Wie die Sünde in die Welt kam. Schiller: Wallensteins Lager. Die Piccolomini.
und noch andere.
Das Programm unserer Theatervorstellungen ist ein stets anregendes, der Zeitstimmung und den Zielen des Vereins entsprechend. Außerdem veranstaltet der Verein erstklassige Konzerte unter Mitwirkung bester Kräfte, literarische Leseabende und Kunstvorträge für seine Mitglieder. Wie befriedigend der Verein gearbeitet hat, beweist, daß die Mitgliedschaft im letzen Spieljahr mehr als 50 000 betrug, daß er genötigt war, für seine Mitglieder ein eigenes großes Theater am Bülowplatz zu errichten, in dem unter befähigter Leftung mit besten Kräften alltäglich gespielt wird.
Wer Mitglied wird, hat beste künstlerische Darbietungen, die jeden befriedigen werden, zu erwarten.
Die Mitgliedschaft ist zu erwerben durch Einzeichnung in einer durch Plakate gekennzeichneten, in allen Stadtteilen befindlichen Zahlstellen des Vereins oder an den Theaterkassen Hermann Tietz ( Leipziger Straße, Alexanderplatz , Frankfurter Allee ), in der Volksbühnenbuchhandlung, Köpenicker Str . 68, und in der Geschäftsstelle Die Mitgliedschaft wird durch der Neuen Freien Volksbühne, C 25, Linienstr. 227. An diesen Stellen sind Prospekte kostenlos erhältlich, die alles weitere besagen. Zahlung des Eintrittsgeldes von 1,10 M. erworben. Weitere Zahlungen sind vorerst nicht zu leisten. Erst nach Mitteilung, wann und wo die Vorstellung stattfindet, ist der dafür entfallende Betrag zu entrichten.
Einwohner Groß- Berlins! Gerade jetzt ist die richtige Zeit, unserem Verein beizutreten. Gerade jetzt, wo jeder Erhebung und Befreiung vom Druck der Zeit braucht, ist die Kunst berufen, diese Aufgabe zu erfüllen; gerade jetzt ist es Ziel unseres Vereins, die Not der Zeit lindern zu helfen, indem wir Geist und Gemüt dem Idealen, dem Freudigen, dem Hoffnungsvollen zuwenden.