Wallung zum Auslodern gebracht hat. Der Angriff fcheiterie. weil die russischen Truppenführer sich gerne des Mihgeschi�eS als Vorwand bedienten, hinter das sie ihr Nngeschick vor sich selbst verbargen und überdies auch, weil die Mißvergnügten KriegSknechte de» Zaren ihr« Unlust, mit Aufopferung tapfer zu kämpfen, desto unverhüllter zeigten, je mehr die außerordentlichen Strapazen ihren ohnedies schwachen Kämpferwillen ausmergelten. Letzten Endes hat sich in der Schlacht am Schahs ganz eklatant wieder nur die Unfähigkeit erwiesen, gegen eine Armee aufzukommen, die bei aller militärischen Form doch den Geist und den Willen deS Bolttheere» als eigentliche Kraftquellen in sich trägt.

Wie öie Kohle entsteht. Von Robert Potonie . Es darf wohl als allbekannt vorausgesetzt werden, daß die meisten Gelehrten das Moor für die Wiege der Kohle halten. Will man also wissen, wie jener chemisch« Prozeß begonnen hat, durch den unser wichtigstes Mineral, die Steinkohle, geworden ist, dann wird man sich vergegenwärtigen müssen, wodurch denn ein totes Pflanzenmaterial zu Tori wird. Das ist das wichtigste Moment bei der ganzen Kohlewerdung; alles andere kann mit dem verglichen werden, den eine einmal angestoßene Kugel unbedingt rollen muß. Wenn alle Pflanzenreste zu Torf würden, dann müßten über all, wo überhaupt ein Pflanzenwachstum stattfindet, Torflager entstehen. Wir wissen aber, daß z. V. die im Herbste von den Bäumen fallenden Bläter meist sehr schnell verwesen, d. h. sie der schwinden, populär gesprochen, ohne irgendeine Spur zu hinter lassen. Wir sehen also, daß zur Entstehung des Torfs besondere Bedingungen nötig find, die wahrscheinlich nicht überall bestehen. Was ist aber zunächst eine Verwesung? Wir kennen noch einen anderen außerordentlich häufigen Prozeß, bei dem gleich iallS ein Material sozusagen spurlos verschwindet. ES ist dies die Zerbrennung. Nichts ist also näherliegender, als anzunehmen, daß sich ein verwesender Körper ganz wie ein verbrennender in der Hauptsache in Gase verwandelt. In der Tat verbindet sich ein toter Pflanzenkörper bei der Verbrennung wie bei der Ver wesung mit dem Sauerstoff der Luft, und zwar im wesentlichen zu der gasförmigen Kohlensäure und zu Wasser. Der Unterschied zwischen den beiden Prozessen scheint zunächst nur der zu sein, baß da? Zusammentreten mit dem Sauerstoff in dem ersten Falle wesentlich schneller und mit Flammenerscheinung vor sich geht. während im zweiten Fall die Reaktion recht langsam und flammen los erfolgt. Noch ein anderer Prozeß, den wir als Vermoderung bezeichnen, muh hier erwähnt werden. Er weicht von dem eben geschilderten, der Verwesung in einem wichtigen Punkte ab. Fallen z. B. in einem Laubwalde im Herbst sehr viele Blätter von den Bäumen, so werden sie den ganzen Waldboden dicht bedecken und sich oft zu einer beträchtlichen Schicht anhöhen. Wenn sie sich, wie beispiels weise die Buchenblätter, nicht rollen, dann werden sie sich glatt aufeinanderlegen. Geht dann vielleicht ein Regen hernieder, so wird er die naßwerdenden Blätter noch dichter aufeinanderpacken. Die» wird die Möglichkeit der Verwesung, der flammenlosen Ver- brennung bedeutend einschränken, denn der Sauerstoff der Luft vermag so nur noch schwer auf die Blätter einzuwirken. Wer schon einmal einen Ofen geheizt hat, der weiß ja am besten, daß einegute' Verbrennung nur dann vor sich gehen kann, wenn hinreichender Zug vorhanden ist. So erklärt es sich auch, daß wir in unseren Buchenwäldern eine schwarze Humusschicht, den Moder vorfinden, die sich durch die alljährlich niederfallenden Blätter langsam mehrt. Immerhin pflegt aber die Einwirkung bei Sauer. stoffs noch stark genug zu fein, um die Mächtigkeit der HumuS- schicht in bescheidenen Grenzen zu halten. Man ahnt jetzt schon, wie diejenige Form der Zersetzung de» schaffen sein dürste, die für uns von ausschlaggebender Bedeutung ist. da sie zur Bildung de» Torfs führt. Sie beginnt genau so wie auch die Humusbildung. Da aber die Torfbildung nur in ruhigem Wasser statfindet, und in solchem nur außerordentlich wenig Sauer. stoff gelöst ist, da weiter bei der Vertorfung auf der kaum ent- standenen Humusschicht schon wieder neue Pflanzen emporwachsen, die den Zutritt deS Sauerstoffs immer mehr erschweren, so leuchtet es ein, daß die sich zersetzenden Pflanzenreste immer mehr in eine neue Richtung der Zersetzung hineinkommen müssen. Können doch die anderen Zersetzungsarten, die doch im weitesten Sinne alle Verbrennungen sind, ohne Luftstrom nicht vor sich gehen. Diese neue Zersetzungsrichtung ist nach der Definition von Liebig die Fäulnis. Die Pflanzen bestehen doch in der Hauptsache au» der Zellu» los«, au» dem Holzstoff. Wenn nun auch die Zellulose unter Luftabschluß recht haltbar ist, so fällt sie doch langsam einer Selbstzersetzung anheim. Sie teilt hierin ihr Schicksal mit allen anderen Substanzen, au» denen die Organismen bestehen. Die Konservenbüchsen zeigen uns, wie sich die Technik die Tatsache zunutz« macht, daß unter absolutem Luftabschluß diese Zersetzung nach menschlichen Begriffen nur sehr langsam vor sich geht. Wir wissen jedoch, daß früher oder später auch der Inhalt der Kon- servenbüchsen einer weitergehenden Zersetzung anHeim fällt. Die Zellulose besteht nun chemisch betrachtet au « Kohlenstoff und au» den Elementen de» Wasser», dem Wasserstoff und dem Sauerstoff. Auf nähere» brauchen wir hier nicht einzugehen. Wenn also die Zellulose durch den FäulniSprozeß zerfällt, so kann sie nur in Verbindungen zerfallen, die irgendwie au» diesen drei Elementen bestehen. Zunächst scheint ei da» Bestreben de» Sauerstoffs zu sein, sich au» der Bindung zu lösen, und er verflüchtigt sich im Laufe der Zeiten in Verbindung mit Wasserstoff als Wasser und in Verbindung mit Kohlenstoff al» gasförmige Kohlensäure. Tai Austreten größerer Mengen dieser Kohlensäure in den Braun. kohlenbergwerken bezeichnet der Bergmann al» schwer« Wetter oder al« Stickwetter. Da nun aber in der Zellulose sehr viel mehr Kohlenstoff und Wasserstoff vorhanden ist, als der in der Zellulose enthaltene Sauerstoff zu binden vermag, so nimmt der Sauerstoff »war bedeutend ab, von dem Wasserstoff und namentlich von dem Kohlenstoff bleiben jedoch beträchtliche Mengen zurück. Di« Stein- kohlen sind dementsprechend ein Gemenge fester Kohlenwasserstoff- Verbindungen. Sobald der in der Kohl« noch vorhandene Sauer- stoff nur noch eine geringe Rolle spielt, dann trennt sich all- mählich auch der übriggebliebene Wasserstoff in Verbindung mit dem Kohlenstoff al» Gas ebenfall» von dem Gestein, e» entsteht das Methan oder Grubengas. Aus dem praktischen Leben kennen wir diese Erscheinung durch die gefährlichen Schlagwetter. Der Fäulnisprozeß ist also ein Selbstzersetzungsprozeß; wir können zur Veranschaulichung auch sagen ein Gelbst.verbrennungS'. Prozeß. Verbrennt doch die Zellulose sozusagen von den Ele- menten, au» denen sie besteht durch den eigenen Sauerstoff so viel. wie dieser zu binden vermag. Dieser Prozeß verläuft um so reiner, je besser da» Pflanzenmatertal von der Luft abgeschlossen ist. und die» ist namentlich da der Fall, wo ein Torflager, nach- dem eS eine gewisse Mächtigkeit erlangt hat, mit Sand oder mit To« oder auch mit beiden Gesteinen bedeckt worden ist. Wie kann da» aber geschehen? Man kann unsere sich ständig ab- kühlende Erde mit einem vertrocknenden Apfel vergleichen. Wie auf diesem, so sinken auch auf ihr hier und dort gewisse Partten der Oberfläche ein und an die tiefsten Stellen begibt sich immer da« Wasser So kann e» leicht kommen, daß ein Moor, da» auf dem Festlande entstanden ist, später unter den Meeresspiegel ge- rät. Da» Meer setzt aber namentlich in ruhigen Buchten Tone, Sande usw. ab, die ihm von den Flüssen zugeführt werden und die ein dort befindliches Torflager bedecken können. Man er- innere sich an die Delta». Bei fo gutem Abschluß führt dann der FäulniSprozeß schließlich zu den �kannten festen Produkten, in denen sich der Kohlenstoff stetig anreichert. Wir erhalten die Reihe: Torf, Braunkohle, Steinkohl«, Anthrazit. Der Fachmann nennt den Prozeh der Kohlewerbung eine

Inkohlung. Man darf nicht von einer Verkohlung sprechen, denn als solche bezeichnet man die allerdings gleichfalls bei Luftabschluß, aber durch Hitze vor sich gehende schnelle Zersetzung der Zellulose und anderer kohlenstoffhaltigen Körper. E« entweichen hierbei gleichfalls Gase, aber die Zersetzung ist eine so radikale, daß reiner Kohlenstoff zurückbleibt. Man denke hier an die Gewinnung der Holzkohle in den Kohlenmeilern. Der so häufig übersehene Unter- schied zwischen Kohlenstoff und Kohle tritt hier deutlich vor Augen. Außer den Ablagerungen von höheren Pflanzen, wie sie un» in den Torflagern entgegentreten, gibt e» nun in der Natur noch andere große"Ansammlungen von toten Lebewesen. Auf dem Grunde der ruhigen Gewässer findet sich ein organischer Schlamm, den R. Potoniä Faulschwamm genannt hat, weil er dem Fäulni«- prozetz unterliegt. Er besteht aus den Leichen mikroskopisch kleiner Organismen, die ständig auf den Boden Herabfinken und den See schließlich oft ganz zu füllen vermögen. Die chemische Zu- sammensetzung dieser kleinen Lebewesen ähnelt mehr derjenigen der Tiere als der der Pflanzen. So enthalten sie unter anderem mehr Eiweiß und mehr Fetie. Dies bedingt, daß das Produkt ihrer Selbstzersctzung ein anderes ist als das de? Torfe. Es ent- stehen Kohlen, die wesentlich mehr Wasserstoff enthalten al» die aus höheren Landpflanzen entstandenen. Wie uns also die Torfbildung und ja auch die gelegentliche Verdorbenheit des Inhalts unserer Konservenbüchsen lehrt, fällt das von der Luft völlig abgeschlossene tote Pflanzenmaterial einem langsamen, freiwilligen Zerfall anHeim, der schließlich zur Kohle- bildung führt. Weher Druck noch Hitze scheinen bei ver Kohle- werdung unbedingt notwendig zu sein. ES handelt sich nur darum, daß da» Pflanzenmaterial möglichst gut abgeschlossen lagert. Hitze und Druck wirken wohl nur reaktionsbeschleunigend! Diese An- nähme hat neuerdings der Chemiker Bcrgius durch mancherlei interessante Experimente noch wahrscheinlicher gemacht als sie sich schon von vornherein darstellte.

Die Kartoffel im Kriege. Zeiten der größten Not waren«S, al« die Kartoffeln in Deutsch land eingeführt wurden. Seit der Zeit sind sie recht eigentlich da» Nahrungsmittel des armen Manne« geworden. Ob daS nun gerade ein Zeichen hochentwickelter Kultur ist, dürfte freilich eine andere Frage sein. In der gegenwärtigen Zeit hat aber dock, die Kartoffel eine erhöht« Bedeutung für die BolkSernährung. Solange diese Frucht in ausreichendem Maße und zu erschwinglichen Preisen vor- banden ist, kann wenigsten« von einer der früher so häufigen Hungert nöte nicht die Rede sein. Von großer Wichtigkeit ist da« Trocknen der Kartoffeln. Die .Zeitschrift für S p i r i t u« i n d u ftr i e' weist wiederholt daraus hin, daß diese« Verfahren gerade jetzt viel mehr al» ionst zur Anwendung kommen müsse. E» sei notwendig, neu« Kräste dazu anzulernen. Die mit diesem Verfahren sck>on vertrauten Leute müßten jetzt leitende Stellungen einnehmen um so da» Anlernen ftisäier Kräfte zu befördern. Die Fachschrift verspricht sich davon verschiedene für die Volkswirtschaft wichtige Borteile. E» würde, so meint da« Blatt, dadurch ein bedeutend besserer Ausgleich geschaffen werden zwischen guten und minder guten Erntejahren. Dt» ge- trocknete Kartoffel hält sich natürlich viel länger als die frische. Auch sonst bietet die getrocknete Kartoffel noch eine nicht unbeträcht liche Ersparnis der Transportkosten. Ferner sind Versuche gemacht worden, von der getrockneten Kartoffel ein Mehl herzustellen, da« den Brotgetreiden beigemischt werden kann. Aus diesem Gebiete ist die.Gesellschaft zur Förderung de» Baues und der wirtschaftlich zweckmäßigen Berwenduna der Kartoffel' besonders rührig. Das Broimehl und 20 Millionen Doppelzentner ausländischen Getreide« soll zu ersetzen sein durch Walzenmehl aus 22 Millionen Dopvelzennrern Trockenkartoffeln. ES wäre also auf dies« Weise doch die Möglichkeit geschaffen, un» in der Ernährung vom Auslände unabhängig zu machen. Wenigsten» für die Dauer de« Kriege» und hinstchiltch der wichtigsten Nahrung»- mittel. Wenn nun dazu noch eine wesentlich geringere Verwendung von Mehl für die Feinbäckerei und Kondilorei käme, wäre«» so gut wie ausgeschlossen, daß e« zu größeren Verlegenheiten in der Er- nährulig de» Volke« kommen könnt«. Noch etwa« käme hinzu: Nach einer Mitteilung der obengenannten Zeitschrift hat die ernährungsphysiologische Abteilung für da» GährungSgewerbe interessante versuche gemocht mit der Ver« Wendung von Kartoffelkrautbeu al» Pferdefutter. Wenn sich diese Versuche weiter gut bewähren, ist deren Bedeulung iür die Volkswirtswaft Ichwerlich zu überschätzen. Ein Pferd, da» mit diesem Heu gesütteri wurde, und zwar l1/, Monate hindurch. soll sich sehr wohl dabei befunden und an Gewicht sogar zugenomm«» haben. Viele taufende von Hektaren würden so frei werden für die Erzeugung von Brotgetreide. Millionen von Mark würden der deutsche » Volkswirtschaft erhalten werden. Nack, Rußland allein find alljährlich 250280 Millionen Mark nur für Futlergerste gegangen. So würde also der Krieg den Antrieb zu technischen Verbesse- rungen und Fortschritten gegeben haben.

Kleines Zeuilleton. »uch ein Sparer. Ich schicke vorau «, daß ich über jahrelange persönliche Erfahrung verfüge. Ich weiß, daß dauernd fortgesetzte« Hungern der Gesund- beit unzuträglich ist. wie jede« Vergnügen, dem man sich im Uebermatz hingibt. Andererseits aber fühlt man sich dabei voll- ständig frei von den Beschwerden, die nach einem reichlich begossenen kompalten Diner in Verbindung mit aufregenden Börsennachrichten den Verdauungsschlaf selbst im bequemsten Klubsessel zu einem Schauerkientopp perverser Traumbilder machen. Ich erinnere mich nicht, jemals von meiner Frau Vorwürfe gehört zu haben, weil au«- ?«rechnet Kommerzienrat Brückengeländer feiner Frau da» Brillant- ollier kaufte, da« neulich bei Werner im Schausenster lag. Heber« Haupt ist unsere Ehe vorbildlich ftiedltch, solange wir noch den Broschen besitzen, den wir zur Bezahlung der FrühstllckSsemmeln am nächsten Morgen brauchen. Andernfall« allerdings... Aber schließlich: Ruhige Eben sind Luxu» für wohl- situiert« Leute. Wo aber daS Portemonnaie dl« bekannte Leer « de« modernen Schlochtselde» zeigt, empfindet man die Ehe nur noch als eine zivilrechtliche Handschelle und jeden Bissen Brot, den man trocken herunterwürgt, als einen Diebstahl am andern. Und doch: wenn ich mich st e t« so satt essen könnte, wie ich jetzt bloß ein- m a l sein möchte, würde ich vielleicht einen Schmerbauch kriegen und meine grau so fett werden, daß ich mir nach jedem Kuß dt« Lippen mit Benzin reinigen müßte. Stellen Sie sich vor: hochgradig er- schwert« Verdauung, vielleicht gar ein Schloganfall oder eine gut bürgerliche Herzverfettung I Nein, ich bleibe lieber wie ich bin. Ich habe nicht nur kein« Verdauunglschwierigkeiten, sondern sogar au»- gedehnte Feierschichten auf diesem Gebiete. Ich spar» also Energien in meinem KörperhauShalt. Verstebe» Sie wohl: I ch. der arme Teufel, spare! wenn da« nur die Steuerbehörde nicht erfährt!_ Rezept, um gefangen genommen zu werden. AuS den letzten Kämpfen an der ostpreußischen Grenze teilt ein Offizier den.Münchener N. N.' folgende Begebenheit mit. die für die Stimmung unter den russischen Truppen bezeichnend ist: Sieben deutsche Infanteristen waren beim Vorrücken von ihrem Truppenteil abgekommen und sahen sich plötzlich von 17 russischen Infanteristen umzingelt, die au» dem dichten Unterholz hervordrangen. Die Deutschen mußten sich gefangen geben. Kaum hatte der Abtrantport begonnen, al» unter den Russen Verhandlungen begannen und st«

schließlich die Frag« an die Deuifchen richtete«, ob sie eigentlich darauf legten, in Gefangenschaft zu geraten. Unsere Leute veriwmW diese Frage natürlich aus vollster Ueberzeugung. Darauf erllartt» die Russen, sie wären durchaus nicht abgeneigt, in d«u>M Gefangenschaft zu gelangen, weil ihnen die gute Ernährung und die Aussicht, heil aus dem Krieg nach Haufe zu kommen, verlockender erscheu», al» unter beständigem Hungerlerden weiter allen Gefahren de« Kriege«»»«gesetzt z« sein. So gelang' man schnell zu einer Verständigung. Die Rollen wurden vertäu' und stolz zogen unsere sieben Ostpreußen mit den gefangenen siebzW Russen ihrem Truppenteil zu. Neutralität in öer Schule. Aus Rew York wird der.Franlf. Ztg.' geschrieben: neue Schuljahr hat vor kurzem begonnen, diesmal mit eine« t"' sonder« schwierigen Problem für dre Unterrichrsbehörden. In'' höheren Klaffen der Bolkslchulen und in allen Hord'chulen schon seit langem unter Leitung de« Lehrperfonat» die Zeitereignw erörtert, die auch mit Vorliebe zu Auffatzlhemata genommen ES fragt sich nun. wie der europärsche Krieg m den hiesigen SEdbulfjf* handelt werden solle, da ja dieKinder zum großen Teil von auSteinW** Eltern abstammen und zweifellos von Hauie vorgefaßte Meinung und fertige Urteile, namentlich über die Ursachen des großen. fliktS, mitbringen. Die Schulverwaltung hak nun angeordnel. nur Kriegs-Geographie gelehrt werden, im übrigen aber der«e» weder in den Klaffenzimmern noch in den Pausen erwähni wer» darf. In einigen Schulen in den durchaus amerikanitchrn Dnir'« von Rew-Jerfey ist infolge der Auffaffimg. Deutschland se' für? Krieg verantwortlich zu halten ein« Auffaffimg. die detam" den Amerikanern durch die Londoner und Pariser Depeicheu" geflößt worden ist ein Rachlaffen im Swdium des Deuts«»«» bemerken gewesen, da» meisten« ja nur freiwilliger Lehrgegenl' ist. Hier in Rew York zeigt sich aber diese Wirkung»im» Gegenteil; in der Washington-Irring-High-School ist die Zahl Deutsch lernenden Mädchen von 2691 im Vorjahre auf S diesem Jahre gestiegen._

Der Fachmann nennt den Prozeß der Kohlewerdung eine begonnen, als unter den Russen Verhandlungen begannen und st« B-räntw� Redakt.: Alfred Wielepp. Neukölln. Inseratenteil verantw. Inseratenteil verantw.: Zh. Glocke. Berlin . Druck u.Le"rIag:VörwSrtl

Krieg l« Utopia.

In dem berühmten StaatZroman von der glückseligen Utopra, den der englische Kanzler Thoma» More vor jeB, Jahren ersann, befindet sich auch«in Abschnitt über das K» S-j Wesen der Utopier . Wen sollt« die« heut« nicht interessieren, den, der in Utopia nicht zu Haufe ist, sei kurz bemerkt, daß J Eiland von unsichtbaren Klippen in so gefährlicher Weis« unu»«. ist, daß fremde Schiffe sich ohne utopischen Lotsen kaum w.J wagen können, und daß zur eigentlichen Landesverteidigung allgemeinen die Besatzung eine« Turmes aenügt, der auf

Felsen errichtet ist. Der Krieg, den die Inselbewohner sehr h ,L und auf alle Weise zu vermeiden suchen, bleibt ihnen aber n destoweniaer nicht völlig erspart. Bei gewiffen Anlässen ert�� er auch ihnen unvermeidlich. Aber menichenwürdig«»schrint jj nur ein Kampf, derdurch Geisteskräfte', d. h. durch uff'' i deutlicher gesagt, durch Bestechung autgefochten wirdl Tofort. der Kriegserklärung sorgen sie deshalb dafür,daß heimlich un gleicher Zeit eine große Anzahl mit ihrem Staatssiegel»rr|e° Proklamationen an den bekanntesten Orten feindlichen geheftet werden'. In diesen Proklamationen werden t,e'- Gummen versprochen für die Tötung oder Auslieferung Personen, die al» Häupter und Führer de« Volk» in" kommen, die in verantwortungsvollen Stellen sind, denen die Schuld am Zerwürfnisse zuspricht usw. Auf diel« gelingt e» meist, im feindlichen Polle Verwirrung zu seiner Leiter zu berauben und nur wenig Blut fliegen 8U.

Die ganz märchenhafte Höhe der Gummen, die man in für solche Bestrebungen binschleudern kann, erflärt sich"f: folgenden weisen Staattfürsorge: Damit man keinen Tun» einem Krieg»schatz anzulegen braucht, und doch jederzeit zu K zwecken fabelhaft« Gold- und Silbermaffen zur Verfügung sorgt die Regierung dafür, daß diese Edelmetalle in dem reiche für etwa» höchst Schimpfliche» gelten, das niemand zurückzubehalten strebt. So verwendet man da» Gold auf z. B. zu Ketten, mit denen man Sklaven oder verbrech«' Außerdem benutzt man da» Gold noch zu einem anderen niederen Zweck, nämlich zur Herstellung gewisser denen man nicht zu sprechen pflegt. Kein Wunder, daß im*51 falle jeder Utopier sich ohne Schmerzen von allem Güldenen und e» dem Vaterlande leichten Herzen« opfert I»iii', Eine Wehrpflicht gibt e» auf jener Insel nicht, nur willige ziehen in den Krieg. Wollen ihr« Frauen sie �1 so werden sie deswegen belobt. Auch achtet man darauf- Familienmitglieder Schulter an Schulter kämpfen,.Nj*" jenigen sich gegenseitig die erste Hilfe leisten- die von Nam stärksten Antrieb haben, sich beizustehen'. Sollte e« dem gelingen, den Krieg auf die Insel zu tragen, so wird m Feiglingen, die auch dann noch nicht zum Kampf entschlofie in zweierlei Weis« vorgegangen. Entweder werden der Ftstung«mauern einfach eingesperrt, so daß sie reißen vermögen, oder man steckt sie auf die Schiffe, die da verteidigen. Die Aussichtslosigkeit aller Fluchtbestrebung. die Umgebung von Mutigen und Braven sorgen dann dasu- die Aengstlichen ihre Furcht verlieren und sich zur Mannyai belehren._ Notize». r-j Musikchronik. Am Donnerstag, den Sv. Oktober. 8 Uhr, findet im Schultheiß , früher Berliner Union»-«'.jj- Hasenheid« 2281, ein Volkskonzert de»*xilü harmonischen Orchester» unter Leitung fem«». genten Camillo Hildebrand statt. Zur Lufiübrung low Ouvertüre zuEgmont* von Beethoven, Variationen ,�i' dem.Kaiserquartett' von Haydn . Ungarische üw' Nr. 2 von Liszt , Ouvertüre zu.Tannhäuser' von f» greift Peer Ghnt' von Grieg usw. Eintrittskarten auM von 80 Pf. sind im Bureau der Berliner GewerkichaftSkow Engelufer IS. Zimmer 18, vormittag« von 012 Ubr. von 47 Ubr, außer Sonnabendsnachmittaa», sowie in der L'S Handlung von Horsch, Engelufer 18, zu haben., fJnC1 Der verein Berliner Künstler bot L/l Künstlerhause. Beklevuestr. 3, seit einigen Jahren«ine veriM' stelle eingerichtet und bringt diese im Interesse seiner jetzt in Erinnerung. Sie weist jedem, der etwa da» gefallenen Angehörigen malen lassen will, geeignete Kunst''»j# Reklame-Aus st«llu n g. Die Berliner TypsBIt,-> Gesellschaft bat im Berliner Buchgewerbesaale, Deffauer~(ü vor» HI, eine Ausstellung von Werbearbeiien veraiistaltet, xck Kriegsbeginn hergestellt wurden. Die Ausstellung ist

112 Uhr mittag« geöffnet.

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San Giul'iano« zweitausend Orden. eben dahingeschieden« italienische Minister de» AuSwäriw- Giuliono erfreut« sich«ine« Ordensfegens, wie er selbst am meisten davon heimgesuchten Staatsmännern selten ist. doch die Zahl der Orden und Ehrenzeichen, die er mäbr-m langen diplomatischen und politische» Karriere erhalte» Ziffer 2172!»e1' Lazarettschiffe zur Beförderung v«» wundeten Soldaten hat die Militärvern ltung»al? Mitteilung derZeitung de« Verein» deutscher EisenbalM'��ü' tungen' im Gebiete der Spree und der Havel'au» umg Lastkähnen hergestellt. Dies« Fahrzeuge, die gegenüber de'«Jijj bahnbeförderung den Vorzug gleichmäßigere und sanfw» M' I wegung bieten, sind zum Teil von den Wasserbauämter» p! Umgebung von Berlin zur Verfügung gestellt worden. rnilt� teil» Spreekähne(Zillen), teil» Prähme, die sonst i�jirUW' bringung von Arbeitern verwendet wurden. Auf diese gut'' sind langgestreckte Holzbauten mit Oberlicht und reichl'ch��) zufuhr aufgesetzt worden, die für 80 bi» 40 Personen au»]�U�' Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer ch Co. LerU»