Nr. 260.- 1914.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sontag, 20. Drember.

Krieg und Kriegsgebrauch.

Von Grafen Moltke.

schon im Frieden gehandhabte und eingelebte strenge Mannesaucht und die administrative Vorsorge für Ernährung der Truppen im Felde.

Ohne diese Vorsorge ist auch die Disziplin nur in beschränktem Maße aufrecht zu erhalten. Der Soldat, welcher Leiden und Ent­behrungen, Anstrengung und Gefahr erduldet, kann daher nicht nur en proportion avec les ressources du pays( im Verhältnis zu den Hilfsquellen des Landes), er muß alles nehmen, was zu seiner Eristenz nötig ist. Das Uebermenschliche darf man von ihm nicht fordern.

die während der schnell fortschreitenden Heeresbewegungen vor und nach den Schlachten. Da gab es alle Augenblide einmal Marm; das Stück Fleisch brodelte gerade im Kochkessel- und mußte halb gar heruntergeschlungen oder weggeschüttet werden. Oft genug Aus dem Brief, den Graf Moltke( der Aeltere) im Dezember tam es auch vor, daß die Mannschaften, wenn endlich das Biwak in 880 in den Heidelberger Völkerrechtslehrer Bluntschli schrieb, wird schlafen wollten. Endlich ging mit dem Zerlegen des gelieferten bezogen wurde, zu müde zum Abkochen waren, daß sie nur schlafen, ft die Stelle zitiert, die das Bekenntnis Moltkes gegen den Traum Viehs, mit dem Verteilen auf die Korporalschaft und weiter in D. om ewigen Frieden enthält. Gerade diese beiläufigen Säße find nicht dieser erschrecklich viel Zeit verloren." Alle diese primitiven Ein­as Bedeutsame des Schreibens. Aber der sonstige( vergessene!) richtungen sind durch die fahrbare Feldküche gründlich geändert d. nhalt des Briefes hat heute ein ganz besonderes Interesse er worden. Jede Kompagnie führt einen solchen Feldküchenwagen mit alten, weil er die herrschenden Anschauungen des Militärs über Die größte Wohltat im Kriege ist die schnelle Beendigung sich, in dem es während des Marsches brodelt und schmort und aus s Wesen der Kriegsführung bekundet. Bluntschli hatte dem des Krieges, und dazu müssen alle, nicht geradezu verwerfliche dem zur richtigen Zeit das fertige Essen ausgeteilt wird. Ein int Beneralfeldmarschall das Handbuch des Kriegsrechts übersandt. In Mittel freistehen. Ich kann mich in teiner Weise einverstanden Westen stehender Hauptmann erzählte mir, daß seine Kompagnie em Briese widerspricht nun Moltke  , in wie höflicher Form immer, erklären mit der Deklaration de St. Petersburg, daß die kampftage fielen, doch regelmäßig an jedem Tage zweimal warmes selbst bei fortdauerndem Vormarsch, in den auch vier schwere der völkerrechtlichen Bindung der Kriegsgebräuche, d. H. der ber- Schwächung der feindlichen Streit macht" das allein berechtigte Essen hatte. So gut wird es natürlich nicht allen Truppenteilen lichtenden, dem Ermessen der Heerführer entzogenen Verwandlung Vorgehen im Kriege sei. Nein, alle Hilfsquellen der feindlichen er Striegs gebräuche in riegs gesehe, damit dem Bölfer- Regierung müssen in Anspruch genommen werden, ihre techt auf dem Gebiete der Kriegsführung überhaupt. Es war einer Finanzen, Eisenbahnen, Lebensmittel, selbst ihr Prestige. er wesentlichsten Beschlüsse der Haager Konferenz, solche Striegs­esetze aufzustellen. Es wurde ausdrücklich bestimmt, daß selbst olche einzelnen Kriegsanaßnahmen, die durch die Haager Kon­entionen nicht figiert worden sind, nicht dem Ermessen des Heer ührers überlassen bleiben sollen. Diese Anschauung widerspricht er militärischen, wie sie Moltke   vertritt, und wie sie wohl aus ahmslos alle deutschen  ( und vermutlich auch die ausländischen) Rilitärs behalten haben: daß die für die Kriegsführung berant­bortlichen Stellen auch die Entscheidung über die Kriegsgebräuche haben müssen. Eine innerliche Anerkennung der gegenteiligen aager Anschauung ist in militärischen Kreisen nirgends zu be­bachten.

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Moltke schreibt:

Mit dieser Energie, und doch mit mehr Mäßigung wie je zuvor, ist der letzte Krieg gegen Frankreich   geführt worden. Nach zwei Monaten war der Feldzug entschieden und erst, als eine re­volutionäre Regierung ihn zum Verderben des eigenen Landes noch vier Monate länger fortsette, nahmen die Kämpfe einen er­bitterten Charakter an.

Gerne erkenne ich an, daß das Manuel( Handbuch) in klaren und kurzen Säßen den Notwendigkeiten im Kriege in höherem Maße Rechnung trägt, als dies in früheren Versuchen der Fall gewesen ist. Aber selbst die Anerkennung der dort aufgestellten Regeln durch die Regierungen sichert noch nicht die Ausführung. Daß auf einen Parlamentär nicht geschossen werden darf, ist ein

Sie haben die Güte gehabt, mir das Handbuch mitzuteilen, langst allseitig zugestandener Kriegsgebrauch, und doch haben wir lich abgefühlt werden. Weiter aber wollen und sollen die Truppen

elches das Institut für internationales Recht veröffentlicht und wünschen meine Anerkennung desselben.

Zunächst würdige ich vollkommen das menschenfreundliche Be­treben, die Leiden zu mildern, welche der Krieg mit sich führt. Der ewige Friede ist ein Traum, und nicht einmal ein schöner, und der Strieg ein Glied in Gottes Weltordnung. In ihm ent­alten sich die edelsten Tugenden des Menschen, Mut und Ent­agung, Pflichttreue und Opferwilligkeit mit Einsetzung des Lebens. Ohne den Krieg würde die Welt im Materialismus versumpfen. Durchaus einverstanden bin ich ferner mit dem in der Vorrede aus gesprochenen Satz, daß die allmähliche fortschreitende Gefittung fich auch in der Kriegsführung abspiegeln muß, aber ich gehe weiter nb glaube, daß sie allein, nicht ein fobifiziertes Kriegsrecht, dies Biel zu erreichen vermag. Jedes Gesetz bedingt eine Autorität, welche deffen Ausführung berwacht und handhabt, und diese Gewalt eben fehlt für die Ein­baltung internationaler Verabredungen. Welche dritte Staaten berden nur deshalb zu den Waffen greifen, weil von zwei trieg ührenden Mächten durch eine oder beide die lois de la guerre erletzt sind? Der irdische Richter fehlt. Hier ist nur Erfolg in erwarten von der religiösen und ſittlichen Erziehung der ein einen, von dem Ehrgefühl und dem Rechtssinne der Führer, welche selbst das Gefek geben und danach handeln, soweit die abnormen Bustände des Krieges es überhaupt möglich machen.

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Nun tann doch auch nicht in Abrede gestellt werden, daß wirklich Humanität der Kriegführung der allgemeinen Milderung der Sitten gefolgt ist. Man vergleiche nur die Verwilderung des dreißigjährigen Arieges mit den Kämpfen der Neuzeit.

Ein wichtiger Schritt zur Erreichung des erwünschten Zieles ift in unseren Tagen die Einführung der allgemeinen Militärpflicht gewesen, welche die gebildeten Stände in die Armeen einreiht. Freilich sind auch die rohen und gewalttätigen Elemente geblieben, aber sie bilden nicht mehr wie früher den alleinigen Bestand. 3wej wirksame Mittel liegen außerdem in der Hand der Re­gierungen, um den schlimmsten Ausschreitungen vorzubeugen: die

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Kleines Feuilleton.

Dokumente des Krieges 1870/71.  

in der ausgedehnten Stampffront werden, viel wird da auf die Geschicklichkeit und Anpassungsfähigkeit des Leiters der Feldtüche ankommen; viel aber auch auf die örtlichen Verhältnisse, da natür­lich die Feldküche, wenn sie sich auch nahe zu ihrer Kompagnie halten soll, nicht der Zerstörung durch feindliches Feuer ausgesetzt fanonen", wie unsere feldgrauen Brüder die Feldküchen getauft werden darf. Aber im allgemeinen erfüllen die Goulasch­haben, recht gut ihren Zwed, und es muß schon manches Schlimme zum Schlimmen kommen, wenn der Soldat auf die eiserne Ration, die er selbst bei sich führt, zurückgreifen muß. Aber neben dem warmen Essen aus der Feldküche muß dem Soldaten die Möglichkeit, sich selbst Feuer und warmes Essen zu bereiten, sehr erwünscht sein. Bei starter Stälte, wie wir sie an der Front bereits haben und noch mehr zu erwarten haben, ist es gar nicht ausgeschloſſen, daß die Speisen auf dem Wege von der örtlichen Umständen nicht sehr nahe heranfahren kann, recht bedent­Feldküche bis zum Schüßengraben, namentlich wenn die Küche aus in den Gräben doch auch warmen Kaffee, Tee, Kakao, Grog haben, Rein auswendig gelernter Paragraph wird den Soldaten den sie sich selbst nach Bedarf herstellen und wozu sie heißes Wasser überzeugen, daß er(§ 2, ad 4) in der nicht organisierten Be- brauchen. Im Schüßengraben heißes Wasser zu erhalten wird völferung, welche( spontanement, also aus eigenem Antrieb) die nicht immer ganz leicht sein, denn ein Holzfeuer dort zu entzünden Waffen ergreift, und durch welche er bei Tag wie bei Nacht nicht wird sich meist wegen der starten Rauchentwickelung von selbst ver­einen Augenblick feines Lebens sicher ist, einen regelrechten Feind bei der Hand hat und auch nicht Zeit hat, es zu sammeln. Da kann bieten, auch abgesehen davon, daß man das nötige Brennholz nicht zu erblicken hat. Einzelne Forderungen des Manuel dürften un- die Liebestätigkeit in der Heimat ein Feld finden, um den Truppen ausführbar sein, z. B. die Feststellung der Identität der Ge- das nötige Feuerungsmaterial in leicht handlicher und bequem fallenen nach einer großen Schlacht. Andere würden zu Bedenken mitzuführender Form aus der Heimat zuzusenden. Die chemische Anlaß geben, wenn nicht die Einschaltung von lorsque les Industrie Deutschlands   ist ja die erste in der Welt, und da muß es circonstances le permettent, s'il se peut, si possible, s'il- y- a bod gelingen, jolche Materialien herzustellen. Auf der jüngst in nécessité etc.( wenn die Umstände es gestatten, wenn tunlich, Berlin   veranstalteten Ausstellung Was der Soldat im Felde wenn möglich, wenn notwendig) ihnen eine Elastizität verliehe, braucht" waren auch mehrere Präparate aus art fpiritus, ohne welche der bittere Ernst der Wirklichkeit die Fessel sprengen biesen erregte besonders ein neues Präparat mit dem Namen in verschiedene Formen und Padungen gepreßt, zu sehen. Unter würde, welche sie auferlegen. " Feldheizer" unsere Aufmerksamkeit. Der Hartspiritus ist im Im Kriege, wo alles individuell aufgefaßt sein will, werden, wesentlichen eine Mischung von Spiritus und Seife, wobei lettere, wie ich glaube, nur die Paragraphen wirksam werden, welche sich die natürlich zum Brennwert des Ganzen nicht beiträgt, bis zu wesentlich an die Führer wenden. Dahin gehört, was das Manuel 25 v. H. ausmacht. Der in einer kleinen Dose befindliche Feldheizer über Verwundete, Kranke, Aerzte und Sanitätsmaterial festsetzen will. Dagegen besteht zu 97 v. 5. aus Spiritus und nur 3 v. S. Stearin­Die allgemeine Anerkennung schon dieser Grundsäke sowie die über säure, hat also einen hohen Heizwert und ist, wenn man den Dedel Behandlung der Gefangenen würde ein wesentlicher Fortschritt der Dose abnimmt, mit jedem Feuerzeug bequem zu entzünden. zu dem Ziele sein, welches das Institut für Völkerrecht mit so bringen. Braucht man weniger, so brennt die Dose nicht völlig aus, Eine Dose reicht aus, um einen Liter Wasser zum Sieden zu rühmlicher Beharrlichkeit erstrebt." fann ausgelöscht und verschlossen und von neuem gebraucht werden. Diese Feldheizer erscheinen daher als Liebesgaben für die einzelnen Beute für die kommenden falten Tage ganz besonders geeignet. Natürlich bilden auch andere Präparate qus Hartspiritus im Felde eine willkommene Gube.

Warme Speisen und Getränke im Felde.

Die Erfindung der fahrbaren Feldküche bewährt sich als eine der segensreichsten Einrichtungen. Alte Leute, die den Feldzug von 1870/71 mitgemacht haben, erzählen, wie der Soldat felber fodhte, entweder jeder für sich oder in treuer Kameradschaft mit einem guter Freund aus der Korporalschaft. Manche," heißt es in einer schließlich einen Eierfuchen ohne Gier und Mehl zustande brachten; solchen Erzählung, wurden zu raffinierten Kochbünstlern, die bei andern ging es eben wie es ging. Die schlimmsten Tage waren als eine erste gedacht, der sich weitere, auch aus dem gegenwärtigen Striege anschließen sollen. Der Besuch ist frei.

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Notizen.

Musikchronit Die Sonntagstonzerte im Schiller Theater Charlottenburg beginnen ihren zweiten Zyklus am Sonntag den 10. Januar 1915. Zu den fünf Stonzerten, die alle vierzehn Tage stattfinden und je zwei Kammer­Abonnementshefte zum Preise von 2,50 M. und 8,60 M. einschließlich musikwerke sowie einen gefanglichen Teil darbieten, werden Garderobe und Programm ausgegeben.

Rheumatische Erkrankungen im Feld.

Eine nicht geringe Zahl der in die Referbelazarette zurüd­strömenden erfrankten Soldaten leidet an rheumatischen Krankheiten. Die Spur des Krieges im Antlitz der Erde. Nach den Beobachtungen Profeffor Schmidts in Halle macht der Ge­Im Handfchrifteníaal der Königl. Bibliothek wurde Freitag eine Noch furz vor seinem Tode hat der große Geograph Friedrich lenfrheumatismus darunter etwa ein Drittel aller Fälle aus. Als Ausstellung von Dokumenten des Krieges 1870/71 eröffnet. Das Razel, der Schöpfer der wissenschaftlichen Geographie des Krieges, Ursache des Leidens wird von den Soldaten fast immer der Auf­Material bazu gab eine Sammlung her, die Hofrat Louis Schneider in einer Untersuchung der erdkundlichen Probleme der Vergangen enthalt in den feuchten, teilweise mit Regenwaffer gefüllten Schützen­noch während des Strieges auf eine Anregung des Königs bin be- beit und Zukunft auf die Veränderungen hingewiefen, die das Ant- gräben beschuldigt. Hier und dort ist ein Schnupfen, eine Mandel­gründete, und die dann später in den Besiz der Königl. Bibliothek lis der Erde in seinen weltewigen Zügen durch einen längeren entzündung oder ein Luftröhrenfatarrh der rheumatischen Erkrankung gelangte. In Glasfästen und an den Wänden fieht man Bilder von modernen Krieg erleiden würde. Die ganze Wirkung des Welt vorausgegangen, manchmal gingen auch stärkere Durchfälle voraus. Ein ben Stätten, an denen der Krieg gewütet; Schlachtenszenen; Auf- frieges bat er freilich nicht ahnen können, der in den riesenhaft aus- Drittel bis die Hälfte batte bereits vor dem Kriege Rheumatismus  nahmen aus Lazaretten und Gefangenenlagern. Dazwischen liegen gedehnten Operationsgebieten strichweise das Landschaftsbild völlig durchgemacht. Die Gebiete der Beine sind ungleich heftiger befallen wie Pamphlete und Flugschriften wie Le bouche de fer( das Eisenmaul) geändert hat. In den Vogesen   und Argonnen, im Osten in dem die der übrigen Körperteile. Die Patienten bringen die Bevor onbon Gronsset oder das Breviarium des Königs von Preußen von nadelholzreichen Gouvernement Suwalti find, alles zufammen- zugung der Beine mit Fußkälte und Nässe in den Schüßengräben Janin; dann ein kleines, blau mit Silberprägung gebundenes Büchlein, gerechnet, viele Quadratmeilen Wälder niedergeschlagen, um der in Verbindung, eine beffere Erklärung ist nach Schmidt die ber bas auf der Borderseite den Kopf Napoleons   mit der Unterschrift Artillerie freies Schußfeld zu schaffen und Material zu Befestigungs- großen Belastung der Beine durch die oft foloffalen Marschleistungen. Wilhelmshöhe   und auf dem Rückendedel die trauernde La France   zweden, Brennholz für millionenstarte Armeen zu gewinnen usw. Mit Fast alle Soldaten, die mit Muskelschmerzen aus dem Feldzuge mit der Unterschrift Républ. française zeigt. Aus Geschichten des dem Fall der Wälder ist zugleich das Wild und das Raubzeug vergrämt; zurückkehren, haben bereits früher an denselben oder ähnlichen Zu Krieges in den fraufen Schriftzeichen affatischer Völker interessieren die Folge davon ist eine Ueberhandnahme von Feldmäusen, Hamstern ständen gelitten. Meistens gehen diese rheumatischen Erkrankungen bornehmlich japanische Blockbücher durch ihre eigentümlichen, bildlichen und ähnlichen Schädlingen des Feldes, die ihrer natürlichen Feinde in Heilung über, obwohl die Erkrankungen der Rüdenmuskeln auf n: Darstellungen. Not faffimiliert leuchtet auf einer Titelseite des Pariser   beraubt sind. Auch klimatologisch kann die Vernichtung ausgedehnten fallend schmerzhaft und langwierig sein können. Wenn Rüdfälle " Figaro" der Brief, den Bismarc, nach der Begegnung mit Napoleon  , am Waldbestandes, worauf der Klimatologe Prof. Dr. Hann schon eintreten, ist die Felddienstfähigkeit au verneinen, da es wohl nicht 8. Auguſt 1870 an seine Gattin schrieb und der den Franzosen in hingewiesen hat, folgenschwer werden: wird der Wald mit seiner bet dem einen Rückfall bleibt. Bei der Behandlung tun Einsprigungen n die Hände fiel: ein Dokument der Geschichte, nicht für die Ge- die Niederschläge regulierenden Tätigkeit aus der Wirtschaft der mit Kochsalzlösung gute Dienste. schichte geschrieben." Ein kleines Blatt: der Brief Napoleons  : Natur ausgeschaltet, so ist die Landschaft allen extremen meteoro­Da es mir nicht vergönnt war, in der Mitte meiner Truppen zu logischen Erscheinungen, so vor allem Wetterfatastrophen, schußlos Sterben. ausgesetzt, d. h. fie berödet allmählich. Damit wird aber wieder Auch sonst findet man recht intereffante Handschriften, so das wirtschaftliche Arbeit für viele Hände frei, das Berſtörte überer Zur Geschichte des Weihnachts- Waffenstillstandes. Driginalmanuskript der Wacht am Rhein", und Hoffmann v. Fallers- wieder herzustellen oder die Wirkungen der Zerstörung zu paraly- Der nicht zur Durchführung gelangte Vorschlag eines Waffen Deutschland  , Deutschland   über alles"; daneben, auf- fieren ein ungewollter Nutzen des Krieges auf Kosten der Natur. stilstandes für die Weihnachtstage fnüpft, wie ein italienisches Blatt geichlagen, aus Hoffmanns Lebensaufzeichnungen der Bericht Unzählige Naturschönheiten und historische Naturdenkmäler hervorhebt, an eine uralte Ueberlieferung der Kirche an. Schon um über die Entstehung des Gedichtes. In einem Staften sieht man vernichtet die eiferne Notwendigkeit der Kriegführung, romantische das Jahr 990 waren in den französischen   Konzilen zwei Einrich Briefe der Ballon- und Taubenpost aus dem eingeschlossenen Paris  . Felsen werden gesprengt, Bäche abgelenkt oder berichüttet, uralte tungen zur Förderung des Friedens und Dämpfung des friegerischen In einer Vitrine liegen ausgebreitet allerhand Starikaturen der Baumriesen gefällt, wie die gewaltige Eiche von Antwerpen  , wo das Geistes jener Beit bekannt. Die erste waren die Ligen für den Stanzdien auf die Sieger, auch auf Napoleon  . Bruntzelt des Herzogs von Parma   bei der denkwürdigen Belagerung der Frieden", und die zweite war die bekanntere und in der Folge wirk Am weitaus interessantesten sind franzöfifche Proklamationen Stadt im Freiheitstampfe der Niederländer gegen Philipp II.   von Spanien amere des Gottesfriedens". Die Ligen für die Aufrechterhaltung und Maueranschläge, die an den Wänden aufgehängt sind. Da ist gestanden haben soll, und manches andere mehr. Schon als Egmont, des Friedens waren eine Art Brüderschaften, beren Mitglieder Victor Hugos   pomphafte Beschwörung der Deutschen  , von der Prinz von Gavre, bei St. Quentin siegte, frönten vier Windmühlen   schworen, untereinander Frieden zu halten und fich gegens Belagerung von Paris   Abstand zu nebmen; die Proflamation der den Feldherrnhügel" bei dem Dertchen und, gewiß mehr durch Bu- feitig gegen alle Störer des Friedens zu helfen. In ihren Staiserin- Regentin, datiert vom 7. August 1870, 11 Uhr mittags; ein fall als aus Bietät, blieb über ein Menschenalter hindurch die alte Statuten finden sich bereits die Anfänge des neuzeitlichen Manifest des Ministerrats vom 3. September:" Ein großes Unglück riesige Mühle erhalten, von der aus General von Goeben die Schlacht Völkerrechts und die Einsetzung von Schiedsgerichten. Der Gottes­bersetzt das Vaterland in Schreck"; der Aufruf der Nationalvetteidi- 1870 geleitet hatte heute weht der Wind über eine tahle Höhe, frieden" erschien dagegen zum erstenmal auf dem Konzil von Eine gung an die Bewohner von Paris   vom 18. Januar 1871: Der auf der berkohlte Balkenreite von der graufen Rücksichtslosigkeit des im Jahre 1027. Hier wurde erklärt, daß niemand den Gegner in Feind tötet uniere Kinder und Frauen"; dazwischen ein Blatt: Weltkrieges zeugen. Denkmäler zerstört, Ruinen schafft der Krieg. der Zeit von 9 Uhr abends am Sonnabend bis 1 Uhr nachts am Neue Gartenwirtschaft auf der Insel Dénis. Großes Militär- So manches zerschossene flandrische oder französische   Ahnenschloß Montag angreifen dürfe. Der Gedanke fand Beifall, und sehr bald fonzert von der Stapelle des 1. Schlesischen Grenadier- Regiments liegt in Trümmern und wird nie wieder aufgebaut werden, weil der erstrecte er sich auf alle Festtage, auf die Fastenzeit ufw., so daß 3. Nr. 10. Entree 1 Frant." Amüsant ist em Plakat: Herr Thebois Leßte des Geschlechts fiel und über feiner Gruft sein Wappenschild schließlich der Gottesfrieden" einen großen Teil des Jahres währte. bon der National- Bibliothek gibt sich die Ehre, dem Publikum mit zerbrochen wurde. In der Mark Brandenburg sind so die Güter des Dieie Friedensbewegung wurde durch die Durchdringung der Ritter­zuteilen, daß er einen lentbaren Luftballon erfunden habe, und er alten Geschlechts der von Lüderiz herrenlos geworden. Die dauerndste fchaft mit christlichem Geist noch bedeutend verstärkt, und besonders beripricht, wenn ihm zur Ausführung seiner Idee 300 000 Fr. zur Wirkung des Krieges aber find durch die Zerstörung ganzer Städte machten die Päpste ihren Einfluß entscheidend in dieser Richtung Verfügung gestellt werden, Frankreich   all das zurückzuholen, was wie Orchies und durch den Durchstich von Deichen, wie es an der geltend, wenn ein Zwist zwischen den größeren Staaten drohte oder die Deutschen   ihm seit dem 4. September geraubt Der Bote belgischen und nordfranzösischen Küste geschah, hervorgerufen. Hier ausgebrochen war. Bezeichnend ist in dieser Hinsicht die Vermittlung. der Gerechtigkeit, der Rächer der Republik  . 26. November 1870. ruht das Grauen des Krieges noch Generationen lang über der die Innoncenz III. versuchte, um Philipp August   von Frankreich   und Landschaft, und düstere Sagen werden die Stätte umweben, wo der Johann ohne Land   zu verföhnen, die den auf 5 Jahre geschlossenen Die Ausstellung ist gut ausgewählt und angeordnet. Sie ist Weltkrieg seine Spuren eingrub. Baffenstilstand gebrochen hatten.

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