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Ausland.

Rußlands Vorrücken.

Trefflich versteht es die russische Diplomatie, das Engagement

Oestreich Ungarn.

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meist nachgeben müssen. Niemand sei mehr sicher gewesen vor einent Streif, und, Int sich vor folchen zu schützen, hätten die Unternehmer die Freie Vereinigung der Holz­

Parlamentarisches. Unfallversicherungs- Kommission. Am Freitag wurde die ganze Sigung in Anspruch genommen industriellen gegründet. Die jetzt aufgestellten Forderungen Englands in Südafrika für sich auszunuzen, indem Rußland im durch die Debatte darüber, wie die Landwirte die durch die Unfall- der Arbeiter seien der Freien Bereinigung in einer andren persischen wie im türkischen Gebiet vorschreitet, eine Position versicherung verursachten Stoften am besten aufbringen können. Nach Form vorgelegt worden, als jie Glocke jest vorgetragen habe. Ez nach der andern gewinnt, ohne int mindesten besorgt den bestehenden Gesetz soll dies in erster Linie geschehen durch Zuschläge sei ein Minimallohn von 24 M. für den schwächsten Arbeiter und ſein zu müssen, daß England ein energisches Veto zu den direkten Staats- oder Kommunalsteuern. Sofern dies nicht der Fall Garantie des bisher verdienten Lohnes bei Accordarbeit gefordert einlegt. Dieses Erstarken der russischen Konkurrenten in Asien muß ist, erfolgt die Umlage der Beiträge nach der Höhe der mit dem Betrieb worden. Eine solche Forderung sei aber unannehmbar. Die Liefe= England ruhig hinnehmen, weil es alle seine Kräfte im südafrikani- verbundenen Unfallgefahren und dem Maße der in den Betrieben rung der Maschinenarbeit durch den Unternehmer sei selbstverständ­schen Eroberungsfriege gebraucht. durchschnittlich erforderlichen menschlichen Arbeit. In sehr vielen lich, aber jetzt werde gefordert, daß die Accordpreise auf der bis­Wie Rußland diese Situation für sich auszunuzen versteht, dafür Fällen wurden die Kosten durch Zuschläge zur Grundsteuer auf- herigen Höhe bleiben und die Maschinenarbeit außerdem vom Meister legt wieder die folgende Meldung beredtes Zeugnis ab: gebracht. In Prenßen hat dies System zu überaus schweren Un- bezahlt werden solle. Ferner sei immer die Rede davon gewesen, daß London , 16. März. Die Times" veröffentlichen ein Telegramm gerechtigkeiten geführt, da die Veranlagung nach der Grundsteuer den Arbeitern das Material an die Bank gebracht werden müsse. aus Konstantinopel , wonach die russische Regierung bei der gerechten Abschätzung erfolgt. auf Grund einer ganz veralteten ind meistens höchst un- Die Bezahlung des Holzabtragens sei selbstverständlich und werde ist daher aus den länd- schon längst geleistet. In der Form, wie die Forderungen ur türkischen Regierung die Ueberlassung einer Kohlenstation lichen Streisen dringend der Wunsch nach einer Aenderung dieser sprünglich aufgestellt wurden, seien sie umannehmbar. Ihre Annahme auf einer der Inseln Lesuwvo, Imbro oder Mytilene verlangt. Verhältnisse laut geworden. Wie die Debatte ergiebt, herrschen würde die Berliner Möbelindustrie, die schwer unter der Konkurrenz Die türkische Regierung soll infolge dieser Forderung bei der russischen überhaupt in Preußen bezüglich dieser Verhältnisse recht der Provinz und des Auslandes leide, ganz konkurrenzunfähig Regierung Schritte gethan haben, damit dieselbe zurückgezogen charakteristische Zustände. Der Abg. Röside- Dessau teilte mit, machen. Berlin stehe jetzt mit einem Durchschnittslohn von werde. Die Antwort des Grafen Murawiew soll derartig daß in dem Kreise Bauch- Belzig die Kosten für die ländliche Unfall 24,07 m. bei 52jiündiger Arbeitszeit erheblich günstiger für fategorisch gewesen sein, daß der Sultan einen Minister- und versicherung, die sich gegenwärtig auf ca. 36 000 m. pro Jahr die Arbeiter da, als alle andren deutschen Städte, in denen eine Kriegsrat einberufen hat. belaufen, einfach durch die allgemeinen Kreisabgaben gedeckt werden. Möbelindustrie herrscht. Der Streik sei überflüssig gewesen, da die Infolge dieses Systems werden von diesen Lasten auch alle die- Berhältnisse der Berliner Möbeltischler gute seien. Wenn der Frieden jenigen Streisinfassen betroffen, die gar nicht Landwirtschaft betreiben. geschlossen werde, dann dürfe es nicht wieder vorkommen, daß die So alle Handwerker und gewerblichen Arbeiter mit einem Einkommen Streitführer ihre Leute ohne Ursache ins Feuer kommandieren. Barlamentarische Lage in Oestreich. Der Ministerpräsident über 420 M. pro Jahr. Diese Art der Beibringung der nötigen Nach dem Umfang des Streits befragt, jagt Direktor Lorenz, b. Körber erklärte im Abgeordnetenhaus, falls die demnächst Mittel für die landwirtschaftliche Unfallversicherung sei nicht nur cs befinden sich 1300 Betriebe mit 15 000 Arbeitern im Ausstande. zufammentretenden Landtage mit thunlichster Beschleunigung ihre ungerecht, sondern auch ungefeglich. Der Staateetär gab dies zu Die Fräsereien hätten nur deshalb ihre Betriebe geschlossen, Arbeiten vollenden, dürfte es rätlich erscheinen, die Delegationen und versprach, sofort für Abhilfe zu sorgen. In Württemberg da- weil es ihnen infolge des Streits der Tischler an Arbeit fehle. fofort zur Feststellung des gemeinsamen Budgets zu versammeln gegen, wo durch ein allgemeines Landesgesetz die Aufbringung der ſtellen, wo weniger als 24 m. verdient wird, die Accordpreise zur Kimmel erklärt, die Unternehmer seien bereit, in den Werk­und gleich darauf eventuell, wie es schon vorgekommen sei, während nötigen Mittel durch einen Zuschlag zur Grundsteuer vorstellen, der Session der Delegationen, jedenfalls aber im Mai den Reichsrat geschrieben ist, hat sich dieses System durchaus bewährt, so erhöhen. Sie schlagen deshalb vor, eine Kommission von 18 Mit­zu einer längeren Tagung einzuberufen. Der Ministerpräsident daß die Interessenten nicht daran denken, einen andern Weg ein- gliedern, je zur Hälfte aus Arbeitnehmern und Arbeitgebern be­glaubt, es werde in der nächsten Session ausreichend Zeit vorhanden zuschlagen. Ebenso sollen die Verhältnisse in Bayern liegen. Dies stehend, einzusehen, welche zu prüfen hat, ob der geringe Verdienst fein, über die vielen von der Regierung eingebrachten Vorlagen zu fommt aber daher, weil dort die Steuer nach einer viel besseren auf niedrige Accordlöhne oder auf die Ungeübtheit des betreffenden verhandeln und, wie die Regierung lebhaft wünsche, dieselben auch Abschätzung erhoben werden kann. Arbeiters zurückzuführen ist. Im letzteren Fall fönne eine Lohn­zu erledigen. In der Kommission war man sich darüber einig, daß die erhöhung nicht erfolgen. Am Freitag nahm das Abgeordnetenhaus den Gefeßentwurf richtigste Art, die Gelder aufzubringen, diejenige sei, die Rücksicht Numehr nimmt der Vorsitzende des Holzarbeiter Verbandes betreffend die Arbeitsstatistik an, nachdem der Justizminister nimmt auf die Unfallgefahren und die Verwendung menschlicher Sloß das Wort: Wenn Herr Direktor Lorenz den Streifführern" Spens v. Boden im Laufe der Debatte eine befriedigende Erklärung Arbeit. Auch die Negierung erkannte dies au, ersuchte aber die den unberechtigten Borwurf machte, sie hätten ihre Leute ohne abgegeben hatte. Kommission, davon Abstand zu nehmen, ein bestimmtes Verfahren Ursache ins Feuer kommandiert, so hätte ihm doch ein wenig das für alle Bezirke vorzuschreiben. Die Verhältnisse seien überaus ver- Hera Hopfen müssen, da er wijie, daß ja gerade die Unternehmer schieden und deshalb müßte es den Beteiligten in den ver- alles aufgeboten haben, um die Aussperrung zu einer möglichst fchiedenen Berufsgenossenschaften freistehen, diejenige Art zu wählen, allgemeinen zu machen. Die Wünsche der Berliner Tischler seien welche in dem besonderen Falle als die praktischte erscheine. Die weiter gegangen, als die jesigen Forderungen. Sie hätten den Acht­feiner Zeit eingefeßte Subtommission hatte sich zwar über einen hundentag und die Abschaffung der Accordarbeit gewünscht. Sie Antrag nicht verständigen können, jedoch war infolge einer Anregung hätten sich dann aber auf die jegt gestellten Forderungen beschränkt, Neunstundentag für Bergarbeiter. Dersocialpolitische der Regierung der Vorschlag gemacht worden, daß in erster Linie die in der Annahme, daß diese von den Unternehmern ohne weiteres Ausschuß des östreichischen Barlaments nahm nach längerer De Umlage erfolgen solle nach der Unfallgefahr und der zur Verwendung bewilligt werden können. Bemt jetzt auf der andren Seite be batte einen Gesezentwurf feines Subkomitees an, welcher als kommenden menschlichen Arbeit. Außerdem aber sollte es den Beteiligten hauptet werde, es feien weitergehende Forderungen aufgestellt normale Arbeitszeit für die Arbeiter unter Tage höchstens it enn freistehen, durch Genossenschaftsstatut einen Zuschlag auf die Grund worden, so scheine ein Mißverständnis bei den Arbeitgebern ob­Stunden, einschließlich der Ein- und Ausfahrt, festsetzt. Der steuer vorzuschreiben. Um aber eine Majorisierung zu verhindern, zuwalten. Hätte sich die Freie Vereinigung auf Verhandlungen ein­Normalarbeitstag soll am 1. Januar 1901 in Kraft treten, in besonders ist zu dem Zuschlag zur Grundsteuer Zweidrittel- Mehrheit er- gelassen, dann könnte der Streit längst beendet jein. zu berücksichtigenden Fällen erst am 1. Januar 1902. In dringenden forderlich. Redner begründet in ausführlicher Weise die Forderungen Ausnahmefällen sind leberstunden zulässig. Die Entscheidung der Tischler. Auf eine Anfrage des Beisigers Maaß, was hierüber steht einer ständigen Kommission zu, welche aus Vertretern unter einem schwachen Mittelarbeiter zu verstehen fei, antwortet der Staatsbehörde, der Bergbau- Unternehmer und der Arbeiter be: sel op: wit zahlenmäßiger Sicherheit lasse sich das nicht sagen. steht. Außerdem wurde ein Antrag auf Permanenz- Erklärung des des Abg. Freiherrn v. Stumm zu beanstanden beschloffen. Die Körperkraft, der aber hinsichtlich seiner geistigen und technischen Die Wahlprüfungs- Kommission des Reichstags hat die Wahl Ein schwacher Mittelarbeiter sei ein Arbeiter im Vollbesitz der Ausschusses angenommen. Im Laufe der Debatte wies der Minister­präsident auf den guten Willen der Regierung hin, eine Abkürzung burg wurde für gültig erklärt, aber dem Reichskanzler die Protest- sähigkeiten unter dem Durchschnitt der Arbeiter der betreffenden im Ausdruck, daß durch Zustandekommen der angekündigten bezüglichen behauptung zur Kenntnisnahine überwiesen, daß bei Beschlage Maschinenarbeiter Jäck bemerkt, die Fräsereien hätten Vorlage in der von der Regierung für nach Ostern in Aussicht ge- nahme socialdemokratischer Flugblätter auch die Stimmzettel beschlag- nicht, wie Direktor Lorenz jagte, wegen Mangel nommenen Seffion die Angelegenheit einen befriedigenden Abschluß nahmt find.

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Das Herrenhaus genehmigte den zwischen Oestreich- Ungarn und Deutschland abgeschlossenen Staatsvertrag vom 30. De­zember 1899, betreffend den gegenseitigen Schuh von Werken Der Litteratur, Kunst und Photographie.

finden werde.

troffen.

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Der

Frankreich . Paris , 16. März. Der frühere Minister Lockroy wird ein nenes Flottenprogramm einbringen, worin er eine ganz be­deutende Vergrößerung der Flotte verlangt.

Paris , 16. März. Deputiertenkammer. Nach längerer Debatte wird mit 472 gegen 46 Stimmen ein Antrag Rouvier an­genommen, wonach es teinem Deputierten gestattet ist, nach den drei Tagen, welche auf die Einbringung des Generalberichts über das Budget folgen, noch einen Abänderungsantrag zu diesem zu stellen. Italien .

Rom , 16. März. Die Deputiertentammer fezte die Begründung der Amendements des Artikels 1 des Decreto Legge ohne Zwischenfall fort und beschloß, wöchentlich zwei Sigungen am Vor­mittag zu halten und von Dienstag ab die Nachmittags- Sigungen bis 8 1hr abends auszudehnen. Türkei .

Nächste Sigung Sonnabend

:

Der

an Arbeit den Betrieb geschlossen, sondern auf Verlangen der Freien Vereinigung, damit diejenigen Maschinenarbeit bekommen sollten. In dem Betriebe, wo Redner

die

Die Schließung der Universität Lemberg wegen Studenten- Der Tischlerstreit vor dem Einigungsamt. Tischlernteiſter, welche die Forderungen bewidigt hatten, feine unruhen war früher gemeldet worden. Der östreichische Unterrichts- Am Freitag beschäftigte sich das Gewerbegericht als Einigungs- beschäftigt war, sei Arbeit in vollem Maße für alle Arbeiter vor­minister hat nunmehr telegraphisch angeordnet, daß die Schließung amt mit dem Ausstand der Holzarbeiter. Die Verhandlungen fanden handen gewesen, aber der Meister habe erklärt, er müsse dem Ver­der Lemberger polytechnischen Hochschule, die durch den Rektor er- im Bürgersaal des Rathauses unter starker Beteiligung von Zuhörern langen der Freien Bereinigung folgen und den Betrieb schließen. folgte, wieder rückgängig gemacht werde, da zur Schlichung aus beiden Barteien statt. Glocfe, der hierauf noch einmal das Wort ergreift, verwahrt einer Hochschule gesetzlich mir der Unterrichtsminister und nicht der Den Vorsiz im Einigungsamt führte Gewerberichter v. Su 13. sich gegen die Unterstellung, daß die Verbandsleitung die Tischler in Rektor ermächtigt sei. Es seien vorläufig nur die Kollegien des Als Beisiger fungieren seitens der Arbeitgeber: Ingenieur Bernden Streit fommandiert habe. Die Freie Vereinigung habe schon Prof. Thullie, gegen den die Studentendemonstrationen gerichtet hard und Fabrikant Maaß. seitens der Arbeitnehmer: Tischler drei Tage vor der Aufstellung der Forderungen beschlossen, daß jede waren, zu sistieren. Professor Thullie erhält Urlaub auf unbestimmte stoblenzer und Buchdrucker Massini. Forderung der Arbeiter abzulehnen sei. Die Zahl der Streikenden Zeit. Die Lemberger Bolenblätter führen diese Verfügung des Unter­Nach Eröffnung der Sigung teilt der Vorsitzende v. Schulz giebt der Redner auf 6000 an. Weiter stellt er an der Hand einer richtsministers auf die Intervention des socialdemokratischen mit, daß keine der beiden Parteien aus eigner Initiative das Statistit fest, daß Löhne von 10, 12, 15, 18 M. in der Berliner Reichsrats Abgeordneten Daszynski zurück. Rektor und die Professoren sind durch diese Wendung sehr beinigungsamt angerufen hat. Dies sei vielmehr auf Veranlaffung Möbelbranche gar nicht selten seien. des Gewerbegerichts geschehen. Nachdem noch Dietrich als Vertreter der Tokalorganisierten Hierauf werden die Personen, die als Vertreter der Parteien Tischler gesprochen hatte, schließt die Generaldiskussion und die anivesend sind, festgestellt. Seitens der Arbeiter sind anwesend: Specialdebatte beginnt mit dem Punkt: Erhöhung der loß. Glode, Mai( vom Holzarbeiter- Berband), Tabbert Accorbpreise und der Abschlagszahlung. Diese Forderung ( Drechsler), Jack( Masch.- Arb.), Helfert( Polierer), Meier( Bild- wird von den Vertretern der Arbeiter folgendermaßen präzisiert: hauer), Dietrich( lofalorganis. Tischler), Geist( Hirsch- Dunckerscher Es gebe Werkstellen, wo ausschließlich tüchtige Arbeiter beschäftigt Gewerkverein der Tischler). werden, die natürlich mehr als 24 M. verdienen und zwar anf den­Die Unternehmer sind vertreten durch: Direktor Lorenz, selben Artikel und zu denselben Preisen, bei denen schwache Arbeiter Simmel, Kaiser, Bry, Groschkus, Kunow, Nochardt in anderen Werkstellen erheblich unter 24 M. bleiben. Nun solle der und andre. Accordpreis dieses Artikels erhöht werden, so daß der schwache Glocke, der als Vertreter der Arbeiter zunächst das Wort er- Mittelarbeiter in der Lage ist, 24 M. wöchentlich zu verdienen. Die hält, führt aus: Bor dem Jahre 1896 fei die Lage der Berliner Folge davon sei natürlich, daß auch dem tüchtigen Arbeiter die Er Möbeltischler eine sehr traurige gewesen. Die Accordpreise waren höhung zu gute komme. Dagegen wendet der Arbeitgeber­so niedrig, daß der durchschnittliche Wochenverdienst 18-21 M. betrug. Vertreter Bry cin, das jei nicht mehr eine Bewegung bes Im Jahre 1896 habe dann die Organisation für die Berliner unter der Devise: Schutz schwachen Mittelarbeiters", Möbeltischler eine Minimal- Abschlagzahlung von 21 M. durchgeführt. sondern eine generelle Lohnerhöhung. Auf eine solche könnten Benn Arbeitgeber nicht einlassen. die Lohn­Seit jener Zeit hätten sich aber die Preise der Lebensmittel derart sich gesteigert, daß ein Wochenverdienst von 21 M. nicht mehr ausreichte. erhöhung bloß dem schwachen Mittelarbeiter zu gute fommen jolle, Weiter sei zu berücksichtigen, daß in der Berliner Möbelindustrie dann dürften diejenigen, welche heute schon mehr als 24 M. ver geradezu anarchische Zustände herrschen. Während in besseren Werf dienen, keine weitere Forderung stellen. Io entgegnet darauf: stellen ausreichende Löhne verdient werden, kommen die Arbeiter in den Da der mit großem Stapital arbeitende Unternehmer einen größeren schlechteren Werkstellen nur auf einen Wochenverdienst von 15-21 M. Gewinn erzielt, als es dem Unternehmer mit einem Stapital in Einerseits um diese niedrigen Löhne zu erhöhen, andrerieits um derselben Zeit möglich ist, so habe auch der Arbeiter, dem eine hohe eine größere Einheitlichkeit in den Löhnen herbeizuführen, hätten die Arbeitskraft zur Verfügung steht, berechtigten Anspruch auf Möbeltischler nun einen Minimalverdienst von 24 M. gefordert, der einen höheren Verdienst, wie der schwache Arbeiter. Im weiteren nicht für den schwächsten Arbeiter, sondern für den schwachen Mittel- Verlauf der Debatte empfiehlt Arbeitgeber- Vertreter Bry den von arbeiter gelten solle. Was die zweite Forderung: Bezahlung der Kimmel gemachten Vorschlag: Einsetzung einer Kommission, welche Maschinenarbeit durch den Meister anbetrifft, so sei es doch selbst die Accorèpreise zu prüfen und zu regeln hat. Glocke: Herr Bry, verständlich, daß diese notwendigen Vorarbeiten, ebenso wie das wie denken Sie sich denn das? Collen wir denn so lange streifen, Rohmaterial, dem Gefellen geliefert werden müssen. Die dritte bis die Kommission ihre Arbeit erledigt hat? Bry: Nein, Sie sollen Forderung: Bezahlung für das Holzabtragen werde ja schon in vielen erst anfangen zu arbeiten!( Oho! Große Bewegung unter den Zu­Betrieben anerkannt und gelte also nur noch für solche Wertstellen, hörern auf der Seite der den Arbeitern zugewiesenen Plätze.) Glocke: Herr wo die Gesellen für das Holzabtragen eine Vergütung in Gestalt un, Bry, Entgegen 10 citer von Bier und Schnaps, aber kein Geld bekommen. Unternehmer, tommen wollen wir die jetzt der Freien Vereinigung der Holzindustriellen angehören, streifen und sehen, wer es am längsten aushält. hätten bei früheren Gelegenheiten gesagt, die Tischler sollten doch( Unruhe auf der Seite der Arbeitgeber.) Bry ruft: Also Sie wollen mit einem allgemeinen Streit vorgehen gegen alle die Werkstellen, die Straftprobe! Glocke: Das nicht, aber wir, wollen uns nicht welche die schlechtesten Löhne zahlen, damit der Schundkonkurrenz, bedingungslos unterwerfen! Der Handel mit China . Der Washingtoner Berichterstatter unter der die guten Geschäfte ebenso leiden, wie die Arbeiter, Es folgt die Diskussion über den Punkt, welcher die Maschinent= der Morning Post" erfährt, das Staatsdepartement habe Depeschen ein Ende gemacht werde. Als nun die Berliner Möbeltischler, von arbeit betrifft. Nachdem Glocke die Bezahlung der Maschinen­aus Betingchalten, wat die Saiferin bon China jeder weitergehenden Forderung absehend, einen Minimallohn von arbeit durch die Meister begründet hatte, erklärt ber Internehmer entschlossen jedwedes Abkommen den Mächten zur 24 Mr. verlangten, wodurch doch in erster Linie die besagten schlecht Vertreter Friedrichs: Es sei eine alte Gewohnheit, daß der Unterstützung der Politik der offenen Thür" zu zahlenden Firmen getroffen werden, da hätten sie geglaubt, Gejelle das Hobeln und Schneiden selber bezahle, und dabei solle es annullieren. In Regierungsfreifen herrsche Verstimmung, weil die Anerkennung der int der Freien Vereinigung zu au bleiben. Das Fraisen bezahlen die Meister. guter Grund für die Annahme vorhanden sei, daß die fammengeschlossenen Unternehmer zu finden, oder doch zum Nachdem die Debatte über die Forderungen der Tischler ge= Kaijerin mit Rußland wegen dieser Angelegenheit verhandelt habe, mindesten, daß man sich mit ihnen in Unterhandlungen ein- fchloffen war, wurde auch die Lohnbewegung der Einsezer die Kaiserin soll insbesondere aufgebracht sein gegen die Vereinigten laffen würde. Die Forderungen seien vor dem Streit der Freien behandelt. Kotowsky begründet die Forderungen der Einscher Staaten wegen deren Bestreben, den Freihandel in China zu Vereinigung eingereicht worden, diese habe aber sowohl die und weist darauf hin, daß der Tarif, den die Einfeßer aufgestellt fördern. Wahrscheinlich infolge der Wichtigkeit dieser Mitteilung Forderungen, wie auch jede Verhandlung mit den Vertretern der haben, von 2/3 der Arbeitgeber anerkannt sei, und auch 3/4 der Ein­habe die amerikanische Regierung plöglich beschlossen, ein Geschwader Arbeiter abgelehnt und den Tischlern sei nichts andres übrig ge- fetzer nach diesem Tarif beschäftigt werden. Die Einsetzer fordern in den chinesischen Gewässern zu stationieren.- blieben, als in den Streik einzutreten. allgemeine Anerkennung des Tarifs, oder Gewährung eines Minimal­

Osman Pascha, der Verteidiger von Plewna im russisch­türkischen Kriege, ist im Alter von 63 Jahren gestorben. Der Löwe von Plewna" war ein durchaus chrenhafter Charakter. Er war mir Soldat und mischte sich nie in politische Intriguen. So genoß er das vollste Vertrauen des Sultans, der ihn stets um sich hatte; aber mehr noch als der Sultan schätzte ihn die ganze Nation, für die er, wie Garibaldi für die Italiener, ein Nationalheros geworden war. Populär wurde er durch die zähe Verteidigung von Plewna. Nach der Kaputulation am 10. Dezember 1877 wurde Osman Pascha als Kriegsgefangener nach Rußland gebracht, von wo er im April 1878 nach Konstantinopel zurückkehrte, wo ihm die Reorganisation des türkischen Heeres übertragen wurde. Bis zum Jahre 1885 war Osman Pascha mit einer kurzen Unterbrechung Striegs­minister( Serastier). Seitdem lebte er ohne amtliche Funktion am Hofe des Sultans.

Asien .

Amerika.

Revolution in Brafilien. Die Times" meldet ans Buenos Aires von gestern: Eine revolutionäre Bewegung ist in der Provinz Entre Rios ausgebrochen. Die Aufständischen besetzten drei größere

Städte.

das

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Hierauf nimmt Direktor 2orenz von der Firma J. C. Pfaff Wochenlohnes von 36 M. bei 52stündiger Arbeitszeit. Die Ver das Wort als Vertreter der Arbeitgeber: Im Jahre 1896 hätten treter der Arbeitgeber lehnen beide Forderungen ab, sie bestreiten, die Unternehmer den Arbeitern Konzeffionen machen müssen. Die daß so zahlreiche Bewilligungen des Tarifs erfolgt seien und Arbeitgeber hätten damals geglaubt, sie würden mun Ruhe und machen einen etwaigen Friedensschluß davon abhängig, daß die Frieden haben. Aber sie faben sich getäuscht, denn die Arbeiter gingen Einfeger ihre Forderungen zurückziehen. fortwährend mit partiellen Streits vor, und zwar nicht nur in den Hierauf wird nochmals auf die Forderungen der Möbeltischler schlechten, sondern auch in den besseren Werkstellen, wo Löhne von zurückgegriffen und seitens der Arbeiter die Forderung: Garantie 30 M. und noch mehr verdient wurden. Die Arbeitgeber hätten des Lohns bei neuen Arbeiten und Arbeiten nach