Nr. 106.- 1915.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Polnisches Nokturno.

Freitag, 7. Mai.

jedem Falle bald den harten Boden unter dem Rüden spürt und des nungslosen Worten so erschütternd ausflingt:" Dort, wo du nicht Morgens die lahmen Knochen erst einmal tüchtig reden muß, che bist, dort ist der Floh." Also es beißt, cs sticht, ce judt, und sie ihren schweren Dienst wieder versehen können. Nur eins darf dabei soll der Mensch schlafen; Licht anzünden ist auch streng ver­nie vergessen werden, und ich rate jedem, der in der Heimat der pönt. Erstens ertönt unbedingt und umgehend ein müfendes In der Köln . 3tg." schilderte kürzlich ein Feldarzt die pol- Sache einmal praktisch näher treten will, wenigstens die Strohjeile, Gebrüll: Licht aus!", und zweitens ist es auch feuergefährlich. nischen Nächte" folgendermaßen: mit denen die Bunde umwickelt sind, und ihre Knoten sorgfältig Endlich bringt man dadurch auch die Hunderte von Kakerlaken, die Verzeihung, ich muß gleich mit einer Entkleidungsszene beginnen, zu beseitigen; sonst steht man Qualen aus wie die Märchen- nächtlicherweile aus jeder Fuge des fens hervorkommen, um mit obwohl ich weiß, daß sich das nicht schickt. Ich bin sonst wirklich prinzessin auf der Erbse, die wenn ich nicht irre durch sieben dem Morgengrauen wieder zu verschwinden, unnötig in Aufregung. nicht so, bin auch gut erzogen, und es soll auch gewiß nicht mehr Matraßen und ebenso viele Unterbetten die Erbse spürte, die zu Sic verdienen diese zarte Rücksicht auch wirklich. Denn es sind vorkommen. Aber mein Herz ist so froh, daß ich die ganze Mensch- unterst auf dem Fußboden lag. Gut, daß sie eine Prinzessin war harmlose Tiere, die keinem Menschen etwas zuleide tun und dem beit an meiner Freude teilnehmen lassen möchte. Ich habe ein und fein Kanonier; für den Feldzug in Rußland wäre sie jeden- Morgenfaffec, wenn sie zufällig in größerer Zahl hineingeraten, Schlafsofa erwischt! Ausziehbar ist es und mit abnehmbarem falls gänzlich untauglich gewesen. Auch würde ich empfehlen, einen jogar ein eigenartiges Aronia geben. Das ganze nächtliche Drama Seitenpolster. Bedenken Sie gütigst, daß ich zwei lange Monate fräftigen Erhaustor in der Zimmerwand anzubringen. Denn die spicit jich also im Finstern ab; nur ab und zu darf man mal mit in voller Ausrüstung auf Stroh oder dem blanken Fußboden ge- Anlage eines guten lockeren Strohlagers wirbelt einen Staub auf, der Geschwindigkeit eines Blinkfeuers mit der Taschenlaterne nach schlafen habe, dann begreifen Sie meine Wonne und lassen mich daß man auf drei Schritt Entfernung feine brennende Kerze mehr der Uhr zielen, wie lange der freundliche Zauber noch dauern in Freuden mich entkleiden. jicht. Leider fehlen hier nicht nur derartige Entitaubungsanlagen wird. Tiefe Stille. Eine Kabe schleicht auf leisen Sohlen durchs Also kurz entschlossen Rock aus, Weste aus, runter mit dem gänzlich, sondern die kleinen Doppelfenster find obendrein nicht alle Gemach, springt auf den werd und leckt aus unseren Schnüffeln. Douglashemd( Ich hab es getragen" usw.)! Die untere Hälfte zum Deffnen eingerichtet. Wenn ich also vorhin von einem beim 3m Schlummer quäft ein Kind und fullt an der Mutterbruit bald in ähnlicher Weise behandelt machen Sie bitte Kehrt und lichen Schnaps sprach, so darf ich als Mensch und als Arzt nunmehr wieder ein. Mein linker Nachbar redet im Schlafe er schlägt dann ein Bad in einer großen Waschschüssel, aber einer richtigen, mit gutem Gewissen hinzufügen, daß wir ihn beileibe nicht tranfen, sich mit den Russen herum. Nun hebt auch unser Sägebock an; von Porzellan. Wie das wohl tut! Neugeboren, wie die Venus um dem Alkohol zu frönen, sondern nur um den gesundheitsschäd- ich have schon lange darauf gewartet. Erst einige leise Züge, Anadyomene, entsteige ich den ſchaumgekrönten Wellen und entlichen Staub hinabzuspülen, also gewissermaßen als Arznei. Für wie um zu prüfen, ob die Säge noch geht, und dann geht's los, nehme dem Koffer, dem seltenen Gaſt, ein schlohweißes Nachthemd, die Ganzabstinenten füge ich in Klammern noch bei, daß der Genuß daß die Späne fliegen, Zug um Zug, bis der Balken durch ist. Mit das die liebende Gattin in weiser Voraussicht vor langer Zeit des Wassers mit gutem Grunde streng verboten ist, und daß Kaffee einem Rud fährt die Säge heraus, und mit kräftigem Atemitos dort verstaut hat. Ich hülle die Glieder in diese ungewohnte weiße oder Tee vor dem Schlafengehen unsere zarten Nerven doch zu bläst er die Späne zur Seite. Dann einen Augenblick Pause, um Hülle nun dürfen Sie wieder Front machen und strede mich sehr erregen würde. Die feit verschlossenen Doppelfenster haben zu verschnaufen. Aber lange läßt's ihm keine Ruhe. Schon hat er behaglich in meiner ganzen Länge auf mein Sofa. Es ist breit und im übrigen auch zweifellos ihr Gutes. Nur ihnen ist es zu danken, den nächsten Balfen in Arbeit, und so schnarcht der furchtbare lang, wunderschön weich, und die Sprungfedern stechen auch nicht daß die Luft hierzulande so rein und erquidend ist, und jeder, der Mensch die ganze liebe Nacht. Wehe aber, wenn er mal auf einen durch den Plüschbezug. Auch sonst sticht nichts gar nichts. Dann fennt seine Arbeitswut feine Grenzen. Er War's möglich?... Ich warte eine Zeitlang... Nein, es sticht einmal feine Rase in eine polnische Bauernstube hineingestedt hat, it stößt. prustet, schnaubt und stöhnt und ächzt dazu, daß cinem angst und nichts, es judt nichts. Es raschelt auch nichts hinter schimnveligen wird das gern bestätigen. Tapetenfezen, kein Mäuslein läuft mir über das Gesicht, und fein bange wird. 3war gibt's dann regelmäßig einen fräftigen Stoß Solzwurm tidt in murmitichigen Möbeln. Endlich allein und in die Rippen, aber auch derartige Gewaltmittel bleiben ohne Wir­befeiigt finte ich in einen tiefen Schlaf und träume von der Heimat, fung. Es ist gut, daß der Tag die finiteren Gedanken einem wieder von der Seele scheucht, ich hätte ihn schon längst umgebracht. Was von Frau und Kindern, und schaue verwundert auf, als ich am freue ich mich, daß ich nicht seine Frau bin! hellen Morgen erwache, und finde mich in Suwalfi. Ich bin im allgemeinen mit Quartieren nicht verwöhnt worden und habe auch in Frankreich selten ein Bett gehabt. Aber zu einer Matrake habe ich's dort meist doch gebracht, und vor allem die Monate, die wir an der Aisne lagen, erfreute ich mich des Bejizes einer derartigen Schlafstelle. Dieses Glück ist mir in Rußland nie zuteil geworden, obwohl ich inzwischen zu einem Regimentsstabe aufgerückt bin. Nachdem wir Anfang Februar in Justerburg aus­geladen worden sind, habe ich noch zweimal eine Art Bett erlebt. Dann begann die Winterschlacht, und der Rest war- Stroh, Stroh und Stroh. Allerdings nicht so abwechselungsarm, wie sich das liest. Bald war's eine dide Streu, bald nur einige Salme, heute Roggenstroh, morgen Saferstroh, übermorgen gar Gerstenstroh, mal gedroschen und mal ungedroschen, hier frisch und dort schon Leicht angefault, manchmal mit und manchmal ohne kleine Tierchen oft leider mit. In der letzten Zeit wurde aber auch das Stroh Inapp und mußte manches Mal durch das befannte gute Gewissen ersetzt werden, auf dem man ja nach dem Sprichwort recht gut schlafen soll.( Im Vertrauen gesagt, wenn ich die Wahl habe, ziehe ich Stroh doch vor.) Aber der Mensch ist von Natur befanntlich ungemein anspruchslos( besonders wenn er nichts anderes friegt), und der Bescheidene ist, so parador das klingt, mit nichts zufrieden. Wenn man in der bitteren Kälte ein Dach über dem Kopf hat und einen warmen Ofen und etwas Warmes zu efsen, dann ist man glücklich. Ein Pfeifchen zum Nachtisch und ein heimlicher Schnaps eigentlich ist ja der Alkohol in Rußland durch Ukas des Zaren verboten- und dann erscheinen die Burschen, jeder ein Bund Stroh im Arm, um ihren Herren das Lager zu bereiten. Der grob gezimmerte Tisch wird in die Ecke geschoben, die zwei klobigen Schemel darauf gestellt( Stüble gibt's nicht). Wir haben unsere Stiefel am Ofen aufgehängt und jihen nun, wie die Türfen, mit hochgezogenen Beinen, auf den Bänken an den Wänden herum und schauen der Arbeit zu.

Ob nun das Stroh besser der Länge nach gelegt wird oder der Quere noch, oder ob es wie eine Streu kreuz und quer überein andergeschichtet werden soll, darüber haben wir oft theoretisch ge­stritten. Praktisch erledigt sich die Sache einfach so, daß man in

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Dina.

Sie sehen also, das Nachtleben ist bei uns in Polen recht lcb­haft und von eigenartigem Reiz, und diese polnischen Nächte werden in meiner Erinnerung stets ihren Play behaupten, trok aller vene­tianischen und sonstigen Stonfurren zunternehmungen. Aber auch die schönste Unterhaltung wird schließlich langweilig, und man freut sich doch, wenn's vorüber ist. Früh vor Morgengrauen sind wir schon wieder auf den Beinen. Wenn der Hahn, der mit seinem Bühnervolt als Stubengenosse unter dem Ofen sein Quartier hat, des morgens zum Wedruf den Kopf aus dem Hühnerloch heraus­stedt, dann bleibt ihm vor Verwunderung und Scham das Kikerifi im Halse steden, und ehe er sich noch davon erholt hat, sind wir schon zu Pferde und davon. Ab und zu, wenn gerade eine Stelle beim Stabe frei ist, darf er sich sogar mit einigen seiner Damen­anschließen.

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Nun ist das Lager bereitet, die Schlafsäde und Deden werden gebracht, und die Burschen verschwinden, um sich in den Ställen und Scheunen neben den Pferden zum Schlummer zu streden. Unser Herbergsvater mit seiner ganzen Gefolgschaft ist, wenn an­gängig, schon vorher evafuriert, d. h. zu Nachbarn ins Quartier ge­schickt worden. Leider ist dort gewöhnlich auch alles belegt, und fo müssen wir uns dann mit Faffung in das Unvermeidliche fügen. An der Wand neben dem ricjigen, aus Steinen und Lehm ge­mauerten Ofen stehen 1-2 mit losem Stroh gefüllte und mit schmutzigen Kissen belegte ausziehbare Bettladen, denen wir uns aus naheliegenden Gründen möglichst fernhalten, getreu dem Grundsatz: quieta non movere( das Ruhende nicht bewegen). Sie bieten, ausgezogen, Raum für den größten Teil der vielköpfigen Familie. Was noch übrigbleibt, friecht auf den mit allerhand Lumpen und Pelzen belegten Ofen, und damit ist die Gesellschaft versorgt. Run streden wir uns alle fünf der Reihe nach aufs Stroh. Der letzte bläst die Kerze aus, und Morpheus dark jetzt erscheinen. Die glückliche Jugend ist denn auch bald entschlummert, aber uns Aeltere meidet der launische Gott. Die müden Glieder Das alles liegt nun hinter mir wie ein Traum man Icht im schmerzen, und die Gedanken wollen gar nicht zur Ruhe kommen. Striege jo schnell. Seit drei Tagen sind wir in Suwalti und bleiben In der Ede unter dem Stroh raschelt ein Mäuslein und nagt an den Dielen. Bald ist es hier, bald da, und man erwartet mit voraussichtlich noch länger hier. Es ist Ostern. Der Winter ist Spannung den Augenblic, da es einem über das Gesicht huicht. vorüber, und durch das offene Fenster strömt mit dem Sonnen­schein föstliche Frühlingsluft in mein Zimmer und trägt mir den lever uns, auf dem Boden, im Korn und alten Gerümpel, beginnt chall der Lerchen und Drosseln herein. Auf der Scheune am Pach nun die rasende Jagd der Ratten. Das ist ein Gepolter und Ge renne, daß man jeden Augenblick denkt, so ein Untier wird durch besichtigt der heimgekehrte Storch mit Stennerblid fein altes Rejt. die Decke brechen. Aber auch das kleine Raubzeug geht seinem licht. Der Storch ist mir sonst ein unheimlicher Bogel, aber hier begrüße fcheuen Gewerbe nach. Zwar zwidt's einen hier, bald dort, und ich ihn mit unbefangener Zust als Frühlingsboten nach langen, selbst die Schläfer fahren im Traum wütend nach Armen und bösen Wintertagen. Frühling ist's auch in mir. Jetzt noch gute Beinen, um die Unholde zu fassen. Die ganze Sinfonie der natür- Nachrichten von Hause und von meinen im Felde stehenden drei lichen Wohlgerüche einer polnischen Bauernstube geht unter in dem Brüdern, und mein Glüd ist vollkommen. Wie lange wird's betäubenden Duft reichlich vergossenen Fenchelöls; aber was ein bleiben? Im Kriege kommt bekanntlich immer alles anders, als echter polnischer loh ist, macht sich nicht viel daraus und ist wahr man denkt, und bald werden auch Sofa und Nachtheud wieder ins Märchenland versunten sein. Suwalfi soll uns kein Capua werden, scheinlich auch langit durch Gewöhnung gegen dieses Angstproduft und wenn's wieder losgeht, fchren wir gern wieder zum Stroh abendländischer Ueberkultur gefeit. Auch die Einzeljagd bietet wenig zurüd, und wenn's sein muß, sogar zum guten Gewissen. Aber Aussicht auf Erfolg. Flohjagd im Dunkeln ist wie die Jagd nach schön war's doch, und wer die Geschichte richtig gelesen hat, der dem Glück, das man immer zu haschen meint und das einem immer wieder unter den Fingern zerrinnt. Man braucht nur in dem wird es mir nun auch gewiß nicht mehr übelnehmen, daß ich mich schönen Schubertschen Liede Der Wanderer" statt des Wortes gleich zu Anfang fo coram publico cntkleidet habe. Glück Floh zu setzen, dann hat man ungefähr die richtige Stim­mung erfaßt, die am Schlusse mit dumpfer Ergebung in den Hoff­ansah, nestelten die Hände an den Kleidern. Auf einmal merkte sie am weichen Streicheln des warmen Windes über der Haut, daß sie nur mehr im Hemde saß. Da stand sie auf, ließ das Hemd fallen, sah und strich selbst an ihrem geraden Reibe hinunter und wiederholte laut: Soll ich mein ganzes Leben durstig sein?" Langsam ließ fie sich nieder und streffte fich und bohrte die Ellenbogen in den Sand und stüße den Kopf mit den Händen, und wieder wurden ihre Blicke leer. Als die Sonne versunken war, aber der Himmel noch leuchtete von Sonnenfarben, fam Dina von der Station herüber. Sie blinzelte unter der Hand gegen das Abendrot nach der Gestalt der Herrin hin. Fünf Schritte vor der Ziegenden blieb sie stehen.

Die weiße Frau fühlte eine Störung. Ohne sich zu regen fragte fie:

it jemand hier? Was ist es?" Dina antwortete vielleicht mit einem andern Ton in der Stimme als sonst und hastiger:

"

Sie

er­

"

Schon waren die Hunde hoch und jagten in die Dunkelheit. af lief ihnen nach.

"

Die Schlafende murde mach, und rief hinaus: Ist der Herr gefommen?" Dina ging hinüber. Es ist nur der Sengst. Er wollte in den Stall, aber die Hunde haben ihn vertrieben." Da fragte die Frau: Und der Baas?" Bielleicht hat der Hottentott ihn gefunden. Man kann noch nicht sehen, es ist noch Nacht, versezte Dina.

Die Frau hörte die Hunde zurückkehren und Isak und Dina miteinander sprechen. Sie verstand jedes Wort. Sie begann ihre Lage zu überdenken: Bis der Sergeant und der Gefreite da sind, vergehen zwei Tage. Ich fann so lange wohl hier bleiben. Aber man muß natürlich vorher nach ihm suchen. Vielleicht ist er tot. Ich werde Jiak in das Märchen­tal schicken oder nach Angras Juntas oder auf das Schweden­feld..." Sie glaubte immer weiter alles sehr genau zu über­legen und schlief in Wahrheit einen leichten Traumschlaf. Als Dina die Stammertüre bei ihr aufriß und das Sonnenlicht hereinfiel, antwortete sie wie eine Bachende. Dina schrie: Frau, Frau, der Baas lebt. Der alte Hottentott bringt den Baas."

Eine Erzählung aus Südwestafrifa von Hans Grimm . Nach einer Beile brachte der Holsteiner das Tier ge­sattelt aus dem Stall. Er schob sich mit der Linken die Müge zurück und wischte schnell mit den Fingern den Schweiß von der Stirn und aus den Brauen. Der Hengst schleuderte über seiner rechten Hand den Kopf unruhig hin und her. Als er den Alten hörte aus dem Versted heraus, stellte er die Ohren hoch. Es schien einen Augenblick, als wollte der Wachtmeister faf anrufen, aber da stand das Tier und sicherte, und der Wachtmeister war im Sattel. Vor lauter Erstaunen vergaß der Hengst jede Unart und mit rundem Halse und wiegenden Schritten schiventte er nach der Arche zu. Es war ein schönes Schauspiel. Die Frau dachte: Der Unteroffizier hat mich ins Bockshorn jagen wollen." Doch an dem Kondensator Sfat jagt, wer auf der Arche steht, sieht kein bißchen sprang der Narr vor. Er hüpfte mit all seinen Jahren auf Staub. jaf ficht gut. Jiak jagt, die Hunde wollen auf der das Riff am Wege und warf die Arme in die Höhe und tanzte Spur nicht laufen." Sie machte eine kurze Pause. Wo ist und schrie so laut und schrill er fonnte: Hoho, hoho, hoho, der Baas?" Er wird kommen," erwiderte die weiße Frau Sie warf ihren Morgenrod über und trat hinaus. Es seht den Wachtmeister auf dem Hengst von Keetmanshoop . Soho, hoho, hoho!" Auf flogen die knurrenden Hunde. Sie und wandte nicht den Kopf. Dina wunderte sich und fuhr war ein köstlicher Morgen. Dina lief eben aus dem Kochhaus auch ehrerbietiger fort als sonst: fort ihrem Bruder nach, der stand am Wege und sah aus. Die haßten allesamt den Hottentotten, und die Reizung war zu ,, Er ist sehr weit, der Baas, auf dem fremden Hengst. Sunde bellten jenseits der Arche. Da hörte sie des Narren groß. Sie fläfften wütend. Der Lärm wurde nicht kleiner Gröhlen, und um die Arche kam es herum. Rechts der Hotten­dadurch, daß des Holsteiners Weib rief und Dina drohte und Sehr weit.... und der Hottentott ist fort." Ich will mich anziehen," verjette die weiße Frau. tott, fuchtelnd und winkend und singend, und links an seinem Siak traf mit den schnell aufgerafften Steinen. Der Hengit fcheute. Er stieg ein, zweimal. Er machte einen Statenbudel, richtete fich läffig auf, und ihr Blick traf sich mit den Arme hängend, trunken taumelnd, ein Mann in Uniform. Um beide sprangen die Hunde herum und kläfften und dann flog er vorwärts und verschwand um die Arche. Die staunten Blicken des Mädchens. La sagte das Mädchen: Du bist sehr schön!" fnurrten und winselten durcheinander. Hunde stoben der Sandwolfe eine furze Strede nadh. Sie famen bald zurüd, feuchend und schlapp. Den Hottentotten, Ohne Aufforderung reichte sie der Herrin die Kleider zu. Sie riß die Augen auf und firedte den Kopf vor, und der immer noch auf dem Riff saß und schwatzte und ficherte, 1hr, und der Wachtmeister fam nicht. Die weiße Frau ging da. Sie untersuchte nicht: Wie kann das sein, meines Es wurde Abend, sieben Uhr, acht Uhr, neun Uhr, zehn die Lippen gingen ihr auseinander. Es war ihr Mann, der bellten sie faum an, als sie vorbcitrabten. Der Wachtmeister fam mittags nicht nach Hause. Die im Zimmer auf und ab, wo die große Lampe brannte. Dina Frau versuchte sich zu ärgern. Es gelang ihr nicht. Sie fonnte die weiße Frau auf- und abgehen sehen von der offenen ein wenig und wollte schlafen. Es war viel zu heiß zum Tür des Kochhauses aus. fat flüsterte: Jest, jest ist sie Schlafen. Sie nahm ein Buch und setzte sich auf das Bett bang, die weiße Frau." Dina zuckte mit den Achseln: Biel­Sie hatte die Ziire hinter sich ins Schloß gezogen, aber unter den Mückenvorhang. Sie war zu müde zum Lesen. Die leicht weiß sie, wo der Baas ist.". durch die offenen Fenster des Wohnzimmers drang des Hotten­Augen arbeiteten, aber die Gedanken nahmen ihnen nichts Um elf Uhr wanderte niemand mehr an der Lampe bor- totten Gelärme zu ihr. ab. Zur Vesperzeit schlich sie an den Strand. Ein Bad konnte bei. Dina und Jiat schlichen an das Fenster. Es war fein So, ho, ho, ich habe den Baas gefunden. So, ho, ho, wohltun. Sie hudte nieder und löste den einen Schuh. Ihr Mensch im Zimmer, wenn man dagegen genau horchte, kamen ich bringen den großen Baas von der Dreimasterbucht. Ho, fiel ein, daß sie das Tuch vergessen habe. Sie hielt inne mit ruhige Atemzüge aus dem Schlafzimmer. Dina hob den ho, ho, ich halte den großen Baas mit meinem Arm." dem Ausziehen. Das Tuch war nicht nötig bei solcher Wärme. inger: Sie schläft." Sie gingen beide zurück, und das Sie sprang in das Wohnzimmer und schloß die Fenster. Das Ausziehen, das Ausziehen war lästig. Das Bad war braune Mädchen und der höckerige Bube setzten sich auf die Sie wusch sich und fämmte fich langsam und war schließlich nicht das rechte. Sie umfaßte die Knie und starrte auf die Schuvelle des Kochhauses und warteten. Der glänzende fast fertig. Dina und Isak sprachen so laut draußen und endlose blaue See und wurde ganz leer. Als dann irgend Streifen der südlichen Milchstraße schob sich bergab am sprachen immer dasselbe. Es zwang sich herein, unter der chiras das Leben zu ihr zuriidbrachte, fiel ihr ein: Warum Himmel und zeigte das Vorwärtsschreiten der Zeit an. Türe her, durch die Holz- und Eisenwände, ob sie sich laut haft Du, Du, die Du hier sizest, diesen Mann? Diesen fremden bewegte oder nicht, ob sie horchen wollte oder nicht. Sie mußte Mann? Sollst Du Dein ganzes Leben durstig bleiben und das schließlich verstehen und darüber grübeln. Dina sagte Dich reuen?" Die Fragen taten nicht weh und verlangten ungefähr: Er kann nie mehr Orlog machen, dieser weiße feine Antwort. Sie fauerten vor ihr faul und regungslos wie überfütterte Kazen. Während sie die Fragen immerfort Isak erzählte: Der weiße Mann ist jetzt ein Kind."

Einmal fagte Dina:" Vielleicht gehen wir hier fort zum Prussian Frank auf die Inseln."

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Wissens rührt er Schnaps kaum an?" Sic wandte sich schnell um und redete verächtlich vor sich hin: Er hat sich soviel Mut zugetrunken, daß er vom Gaule fiel."

Noch vor Tag sprang der Bube auf: He...?" Der Hottentott?" fragte Dina. Jiak schüttelte den Kopf: Mann." Tada- da. Der Hengst allein!"

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