Nr. 112.- 1915.
Harnes.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sounabend, 15. Hai.
Die Nerven der Nieren.
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Von Dr. A. Lipschйk.
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Freund von solchen Bildern ist sie wache sorgsam darüber, daß durchschnitt Asher die beiden Wandernerven, damit teine eventuellen alles aus dem Blut herausgeschafft werde, was da zu viel an Salzen Impulse vom Gehirn an die Nieren herunter gelangen könnten. Nun und an anderen Stoffen mit der Nahrung hineingekommen ist. Nur reizte Asher den Wandernerb der einen Niere mit dem elektrischen ein Beispiel. Haben wir sehr große Mengen Kochfalz mit der Strom in der experimentellen Physiologie benutzt man den elef Nahrung aufgenommen, so ist alles schon an demselben Tage wieder trischen Strom als Reizmittel, als Ersatz für den natürlichen Jm mit dem Harne aus dem Blute herausgeschafft. Füttern wir das puls vom Nervensystem um zu sehen, ob die Impulse, die durch gegen ein Tier mit einer Nahrung, die nur ganz geringe Mengen den Wandernerb geschickt werden, die Tätigkeit der Nierenzellen von Kochsalz enthält, z. B. mit gequollenem Mais, so scheidet das zu beeinflussen vermögen. Es erwies sich, daß durch die Reizung Tier einen Harn aus, der beinahe ganz frei von Kochsalz ist. Das des Wandernerven die Harnmenge, die aus der Niere fließt, berBlut von solchen sehr fochsalzarm ernährten Tieren enthält weniger mehrt wird. Es hätte aber sein fönnen, daß durch die Reizung des Socialz als normale Tiere, aber doch noch recht beträchtliche Koch- Wandernerven allein die Menge des Wassers vermehrt wird, das falzmengen gegenüber den Spuren von Kochsalz, die im Harne er aus dem Blut durch die Nieren übertritt, während die Bildung von scheinen. Die Nieren sind gewissermaßen die Diener des Blutes; von im Harnwasser gelösten Stoffen, die das Harnwasser ihnen hängt es ab, ob das Blut in seiner normalen Zusammensetzung er erst Harn werden lassen und deren Bildung ja die eigentliche Tätighalten bleibt oder nicht. Wehe, wehe, wenn die Nieren berjagen! feit der Nierenzellen ausmacht, durch die Reizung des Wanderverven Das geschieht bei allerlei Nierenkrankheiten, und geht es zu weit, so unbeeinflußt bleibt. Asher hat aber den aufgefangenen Harn verwird der Organismus durch die Stoffe vergiftet, deren Herauss dampfen laffen und er hat auf diese Weise feststellen können, daß schaffung die Nieren jetzt nicht mehr besorgen fönnen. Man hat bei Reizung des Wandernerben aus der Niere nicht nur mehr dann ausgelebt... Harnwasser fließt, sondern daß auch mehr gelöste Stoffe von der Niere ausgeschieden werden. Es war also der sichere Nachweis erbracht, daß der Wandernerv die Tätigkeit der Nierenzellen anzuregen bermag, und daß auf diese Weise das Nervensystem die Herrschaft hat über die Harnfabrikation in unserem Körper.
Auf all die vielen Dinge, die bei diesen überaus schwierigen Versuchen noch mit zu berücksichtigen waren, fann hier nicht eingegangen werden, denn das hat nur für den Fachmann Interesse. Asher ist in seinen Forschungen über die Nerven der Nieren noch weiter gegangen. Es ist ihm gelungen, nachzuweisen, daß es auch Nerven gibt, die die Tätigkeit der Nierenzellen zu hcm me i bermögen. Nicht etwa bloß so, daß durch Impulse, die vom Nerven system an die Blutgefäße gelangen, die letzteren berengt werden, so daß die Nieren nunmehr weniger Blut bekommen und darum, weniger intensive Arbeit leisten.
Kenntnis über die Arbeit der Nieren.
Man
Jedermann kennt die Tatsache, daß die Harnausscheidung von nervösen Zuständen abhängig ist. Untersucht man diese Abhängig feit genauer, so erweist es sich, daß es sich um nervöse Einflüsse auf die Verschlußmuskeln der Harnblase oder auf die Blutgefäße handelt, die zu den Nieren hinzichen. Eine Erschlaffung des Schließmuskels der Blase führt dahin, daß der in der Harnblase enthaltene Harn nach außen abfließt; mit einer stärkeren Zusammenziehung des felben Muskels forgen wir dafür, daß der Harn aus der Harnblase nicht, der Schwere folgend, zu ungelegener Zeit abfließt. Die Nerven die sich vom Rüdenmark zu den Blutgefäßen der Nieren hinziehen, führen zu einer Erweiterung oder zu einer Berengerung dieser Blutgefäße. Werden die Blutgefäße der Nieren verengert, so fließt weniger Blut in die Nieren und die Menge des Harnes wird geringer; tommt es zu einer Erweiterung der Blutgefäße in der Niere, so fließt mehr Blut durch die Nieren Aber fehren wir jetzt zu den Nerben der Nieren zurüd, auf und es wird mehr Harn gebildet. Man denke hier an das Spiel die wir es heute eigentlich abgesehen haben. Wir hatten gesehen, bon Berengerung und Erweiterung, das wir an den Blutgefäßen daß die Drüsen im menschlichen Körper eigene Nerven besigen, die der Gesichtshaut bei unseren Mitmenschen so häufig be- die Arbeit dieser Drüsen beeinflussen, sekretische Nerven, wie man sie obachten können: wir sehen die Menschen" rot" werden, nennt. Und dann haben wir gesehen, daß auch die Nieren Drüsen wenn durch irgendeinen nervösen Zustand eine Erweiterung sind, daß auch die Nierenzellen als fleine chemische Laboratorien zu der Blutgefäße der Haut zustandegekommen ist, und wir betrachten sind, für die das Blut nur Rohmaterial ist, das zu Harn sehen sie„ erblassen“, wenn die Blutgefäße in der Haut eine Ver- chemisch umgeschliffen werden muß. Da muß uns doch not engerung erfahren. So ist es auch mit den Blutgefäßen in der gezwungen die Frage kommen: haben die Nieren feine sekretischen Niere und so beherrscht das Nervensystem auch die Bildung des Nerben? Greift das Nervensystem in die eigentliche Drüsenarbeit der Nieren gar nicht ein? Im Laufe der Zeit hat man herausbekommen, daß zu den Drüsen unseres Körpers auch Nerven hinziehen, die ohne Vermitt Man könnte hier bald versucht sein, mit einem Nein zu ant lung der Blutgefäße auf sie wirken. Das find die sogenannten worten. Und zwar aus folgenden Tatsachen heraus. Man kann fetretorischen" Nerven, die Nerven, die die Sekretion der einem Tier, z. B. einem Hund oder einem Affen, eine Niere herausSo war durch die Versuche von Asher und seinen Mitarbeitern Drüsen beherrschen. Die Drüsen produzieren Stoffe, die im Hauschneiden und an ihrer Stelle dem Tier die Niere eines anderen halte des Zellenstaates Verwendung finden. Die Drüsenzellen, die Tieres derselben Art einnähen, wie es unsere Forscher in gezeigt worden, daß die Nierenzellen, genau so wie die Drüsenzellen Zellen der Speicheldrüsen, des Magens, des Darms, der Leber, den letzten Jahren getan haben. Obgleich die Nerven dabei sonst, in ihrer Tätigkeit ganz unter der Herrschaft des Nervensystems stehen.... Es hat eine Zeit gegeben, da man glaubte, daß die find fleine chemische Laboratorien, in denen diese Stoffe durchschnitten werden, arbeitete die eingenähte Niere so gut, Niere wie ein einfaches Filter in unserem Körper arbeite. fabriziert werden. Und wie man heute weiß all die vielen daß das Tier, das eine fremde Niere im Körper hatte, am Leben Tatsachen, auf denen dieses Wissen beruht, tönnen hier leider blieb. Man ist noch weiter gegangen und hat die Niere nicht an die mußte diese Auffassung zum alten Eisen in der Wissenschaft legen, nicht ausgepackt werden, gehen Nerven zu den Drüsenzellent, die Stelle der alten Niere, sondern an ander Stelle im Körper eingenäht, als man erkannte, daß die Nierenzellen chemisch arbeiten wie ihre Tätigkeit beeinfluſſen, Nerven, die sie zu vermehrter Tätigkeit band. Auch in diesem Falle arbeitete die eingenähte Niere mit aller arbeitern über dies Eingreifen von Nerven in die Tätigkeit der indem man die Gefäße der neuen Niere mit den Milzgefäßen ver- Drüsenzellen. Und die Untersuchungen von Asher und seinen Mitanregen, oder auch Nerven, die die Tätigkeit der Drüffenzellen zu Tüchtigkeit und das operierte Zier blieb am Leben. Die an falscher Nierenzellen sind ein Schlußstein in dem Gebäude unserer modernen hemmen vermögen. Man weiß das von den Speicheldrüsen des Stelle im Körper eingenähte Niere machte ihre Sache so gut, daß fie, Mundes, von den Drüsen der Magenwand, von der Bauchspeichel wenn zum Beispiel zu viel Kochsalz ins Blut gelangte, es ebenso drüse. Wir haben Appetit" es spielt sich allerlei in unserem Gehirne ab, und flugs beginnen schon die Drüsen im Munde geschickt wieder aus dem Blute herauszuholen wußte, wie eine norund im Magen ihre vermehrte Tätigkeit, mehr Saft fließt aus den male Niere sonst. Drüsen. Und wenn uns ein Aerger dazwischenkommt, so verjagen Nun müssen wir in Betracht ziehen, daß auch die Niere eine Drüse ist. Was da als Harn herauskommt, ist durch die Nieren nicht wie durch ein einfaches Filter durchfiltriert, wie etwa das Basser durch das Filter einer Wasserleitung. Nein, da ist erst vielfältige chemische Laboratoriumsarbeit in den Nierenzellen geleistet worden! Daß dem so ist, wissen wir aus einer ganzen Reihe von Tatsachen. Nur ein paar von diesen Tatsachen feien hier genannt. Bei der Harnabgabe wird in der Niere Wärme Nach alledem hatte sich der Berner Physiologe Asher gesagt, gebildet der Harn kann bis 0,4 Grad wärmer sein als man müsse doch wieder einmal recht zuschauen, wie es um die das Blut. Bei der Harnbildung leistet die Niere also Nerven in den Nieren steht. Zusammen mit seinen Mitarbeitern chemische Arbeit, der Art wie die lebendigen Bellen sonst: hat er das im Laufe der letzten Jahre getan und er hat dabei sehr alle Lebensvorgänge find ja mit Wärmebildung verbunden. Und interessante Dinge über die sekretorischen Nerven der Nieren heraus die Niere verbraucht bei der Harnbildung Sauerstoff und bildet bekommen. Kohlensäure wie alle andere lebendige Substanz. Aber noch mehr. Asher richtete seine Blide auf den sogenannten„ Wanderuery", Wenn man der Niere die Zufuhr von Blut auch nur für eine ganz den Nervus vagus , wie man ihn im Latein der Wissenschaft nennt. furze Spanne Zeit, z. B. für 1/2 Minuten absperrt, indem man die Der Wandernerv, der vom verlängerten Mart zivischen Gehirn und Erdgeschoß und Keller des Mittelbaues werden die Abteilung Nierenarterie abklemmt, so hört die Harnabsonderung nicht für Rückenmark austritt, um zu den Organen zu wandern, ist nämlich ein Schiffbau und Luftschiffahrt aufnehmen, im Parterre die 11/ Minuten gänzlich gänzlich auf, wic das der Fall hätte sehr vielbeschäftigter Nerv in unserem Körper. Man weiß von ihm, Modelle der Schiffe und Maschinen, darunter die Inneneinrichtung: sein sollen, wenn die Niere bloß wie ein lebloses Filter daß er bei der Regulation der Atmung und der Herztätigkeit wichtige Kabinen und Kesselanlagen. Das Untergeschoß erhält auch die wäre, sondern die Harnausscheidung bleibt nach einem so turzdauernden Arbeit tut, und man weiß auch von ihm, daß er der Nerv ist, der Bergwertsanlage, eine Darstellung des Bergbaus von Blutmangel in der Niere ganze 45 Minuten aus. Und das will das Gehirn mit den Magendrüsen verbindet, um sie zu vermehrter solcher Anschaulichkeit, wie sie bisher noch nirgends in der Welt besagen, daß durch den furzdauernden Blutmangel im Chemis Sefretion anzuregen oder ihre Sekretion zu hemmen. Und über gegeben wurde. mus in den Nierenzellen so sehr geschädigt wird, daß sie nun ihre die Bauchspeicheldrüse, das Bankreas hat der Wandernerv dieselbe Im zweiten Stod tommt die Entwicklung des Hochbaus, Arbeit über längere Zeit hinaus nicht mehr tun können. Es kann Macht. Da war der Gedanke eingegeben, daß der Wandernerv Tiefbaus und des gesamten Städtebaus zur Anschauung, also die Niere nicht wie ein einfacher Filter sein, sondern sie ist eine vielleicht auch die Drüsenzellen der Niere zu beeinflussen weiß. im dritten Stock Textilwesen, Papierindustrie, Druckerei, und eine Drüse, die chemische Arbeit leistet und erst auf diese Weise vermag Asher ist nun in seinen Versuchen, die er an Stazen ausgeführt hat, Treppe höher fommen wir dann auf die prachtvolle Terrasse, sie es, bestimmte Stoffe aus dem Blute herauszuholen. Und sogar so verfahren, daß er den Harnleiter einer Niere, d. H. den langen die der astronomischen Wissenschaft und Technit neugebildet werden in der Niere manche Stoffe, die im Blute gar Gang zwischen Niere und Harnblase durchschnitt und ein fleines gewidmet ist. Diese Gruppe ist eine der größten und namentlich nicht vorhanden find. Glasröhrchen, eine Glaskanüle in den Harnleiter einband. Der auch in historischer Beziehung die bedeutendste unter allen AbMit einer außerordentlichen Präzision arbeitet die Nierendrüse aus der Niere fließende Harn fonnte so in einer vorgehaltenen Schale teilungen, die das Museum bergen wird. In der bequemsten Weise in unserem Körper. Man könnte beinahe sagen- wenn man ein aufgefangen werden, bevor er in die Harnblase gelangte. Dann wird dort dem Laien der Lauf der Gestirne demonstriert werden. herrsche ich vollkommen; ich habe es auf meiner Kupfergrube| ist übrigens sehr liberal mit mir, derselbe liebe ehrliche in Sonora gelernt. Es hat mich fünfzehntausend Dollars Kamerad wie damals, als er herausrechnete, daß seine 250 gefoſtet; ein teures Lehrgeld, nicht wahr? Ward ist Kauf- Besos und meine 150 für jeden gerade 200 ausmachten. Wir mann, was ich nebenbei auch bin; der kann die Bücher beide sollen auch diesmal gleichgestellt sein; beide lassen wir Das ist aber auch uns auf dem Papier ein fürstliches Gehalt bezahlen, führen und die Schecks ausschreiben. Das ist aber auch uns auf dem Papier
die Drüsen.
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Die Erweckung der Maria Carmen.
Bon Ludwig Brinkmann.
Du weißt, daß ich auch keine Reichtümer befize." „ Etwas wirst Du schon haben."
Eine kleine Reserve gerade genug, um in der alten Welt wieder von vorne anzufangen, wenn ich ebenso arm dorthin zurückkehre, wie ich sie verlassen, um in diesem gelobten Rande das Heil im Mammon zu finden."
Wieviel ist es?"
„ Alles in allem viertausend Dollar, und das ist schon fast zu hoch gegriffen."
Und hast Du keinen Freund, der Dich unterstützen fönnte?"
Im Neubau des Deutschen Museums.
worden, die dafür sprachen, daß sekretorische Nerven die Tätigkeit Aber auf der anderen Seite waren wieder Dinge bekannt ge Am Neubau des Deutschen Museums auf der Jfarinsel in München der Nierenzellen beeinflußen müssen. Ein Russe hatte nämlich bei find trotz der Kriegszeit die Arbeiten ununterbrochen fortgesetzt der mikroskopischen Untersuchung der Nieren gefunden, daß feinste worden, allerdings mit einiger Beschränkung, Immerhin ist das Nervenfäserchen an die Zellen der Nierenkanälchen, d. h. an die Hauptgebäude heute soweit fortgeschritten, daß die Muſeumsleitung Drüsenzellen der Niere Herantreten, und daß die Nervenendungen fich veranlaßt sah, an die Mitglieder des Museumsvereins zunt in den Drüsenzellen der Niere jenen ähnlich sind, wie man sie in 7. Mai eine Einladung zur Besichtigung des bis jetzt Geſchaffenen den Drüsen sonst bei der mikroskopischen Untersuchung derselben zu zu richten. Einer Gruppe von Architekten, Ingenieuren, bildenden Gesicht bekommt. Künstlern und Schriftstellern wurde in diesen Tagen Gelegenheit gegeben, einen Rundgang durch den imposanten Bau zu machen.
Der Ehrensaal, der als Empfangsruum bei der Eröffnungsfeier dienen wird, erhält einen Schmuck von Gemälden und Büsten hervorragender Naturforscher und Techniker. Den Zugang zu ihm bilden zwei Borhallen, die prächtige Bronzeportale erhalten. Eine dreis gliedrige Treppe führt in die oberen Stodiverte. Die Verkleidung des Treppenhauses geschieht in Terrakotta. Die gesamte Innenarchitektur ist auf monumentale Einfachheit gerichtet.
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Der Teraner wird stiller Teilhaber und höchstens von dem wir allerdings nur das Notdürftigste und im dann und wann zu Besuch kommen; der braucht gar nichts Minenlager ist das Notdürftigste nicht viel in bar bezu können, weil er Geld hat. Aber Du verstehst doch etwas fommen sollen; der Rest wird uns als Einlagefapital gutvon Maschinen geschrieben. Ward und der Teraner stehen sich natürlich beffer; der letztere hat aber als stiller Teilhaber keine übermäßige Quote.
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sch bilde es mir wenigstens ein."
,, Davon haben mir drei anderen aber feinen Begriff, und Maschinen sind die Hauptsache. Ohne die wird heute fein Bergwerf mehr rentabel betrieben. Das weißt Du ia ebenso gut wie ich. Du sollst deshalb den technischen Teil übernehmen."
" Ihr findet aber sicher iemand anders, der vielleicht noch mehr von Maschinen versteht und auch ein größeres Kapital mitbringt; mit meinem Wenigen werde ich Euch
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Unterdessen war die Zeit für den Parado, die allabendliche Spazierfahrt von Meritos guter Gesellschaft, gekommen. Ich zog meinen besten Rock an, Stuart puderte sich feine Wangen, und wir standen bald in der Calle de San Was ist Freundschaft, wenn man Geld nötig hat?" Francisco, um die eleganten Fuhrwerke mit den noch viel Stuart war enttäuscht, ich sah es ihm an. Nach einer gegenüber recht klein dastehen. eleganteren Spanierinnen an uns vorüberfahren zu lassen. fleinen Pause sagte er aber: „ Das wird alles arrangiert. Es kommt auf den Ge- In ihren fostbaren Roben und mächtigen Hüten sind die Tut nichts, dann muß der Teraner eben mehr hergeben. sellschaftsvertrag an! Ich will Dich dabei haben, ich habe Frauen dieses Landes wirklich schön, schön und stolz und Und andere Leute werden wir auch finden. Du machst mit!" es mir so vorgenommen! Und wir werden uns schon ver- unnahbar. Wenn sie nur etwas mehr Geist hätten! So aber " Was soll ich aber dabei? Meine paar Dollars können tragen! Weißt Du, es war mir gar nicht wohl da drunten, find fie in all ihrem Stolze, ihrer Schönheit und UnnahbarEuch nichts nüßen, doch für mich bedeuten sie viel; wenn ohne Dich; wenn mich die Sandflöhe der Wüste zu sehr feit nichts anderes als hübsch ausstaffierte Puppen! man so wenig befigt wie ich, riskiert man dieses Wenige bissen, habe ich Dich oft herbeigefehnt; es leidet sich eben Meine Amerikanerin! Diesmal schien sie mich fast eines nicht in altspanischen Silberminen. Ihr müßt Euch schon besser zu zweien. Und Du kennst ja meine Liebhaberei für Blides zu würdigen. Oder richtiger: meinen Freund; ich reichere Leute suchen. Außerdem kann ich mich persönlich doch Welt- und Heroengeschichte; mir fiel so mancherlei ein, beobachtete, wie sie sich unmerklich ein wenig nach ihm umgar nicht um die Sache fümmern- ich muß morgen fort, worüber ich Dich gerne ausgefragt hätte. Kurz, ich habe mir wandte. ich habe eine Anstellung in Pittsburg !" Und ich erzählte fest vorgenommen, nicht ohne Dich in jene glühendheiße Ein-" In ein paar Jahren kommen wir wieder hierher und ihm von meinem Glüd, so bald in dieses qualmige Nest an öde zu ziehen!"- fahren vierspännig im Barado mit," sagte Stuart hoffnungsden Konstruktionstisch zurüdkehren zu dürfen. Ich fühlte meine Neigung, der überredenden Kraft felig. Die Weiber sollen staunen! Vorläufig achten sie uns Mein Freund wurde ärgerlich. Stuarts nachzugeben, und wollte Zeit gewinnen; so schlug nicht mehr wie diesen zerlumpten Haufen von Indianern. Stede feinen Unsinn! Ein Mann wie Du und nichts ich vor, zunächst zum Essen zu gehen, womit er einver- Dann aber werden sie, selbst Deine Amerikanerin, zu Unterrisfieren wollen! Selbst wenn das Geld zum Teufel geht. standen war. handlungen bereit sein!" soviel ist daran doch nicht gelegen. Du wirst wirklich nicht Den ganzen Nachmittag habe ich über Papieren gesessen Vorläufig gehören wir aber noch zum ganz gemeinen ärmer dadurch. Ich bin ja des Erfolges sicher, aber wenn und nachfontrolliert, was Stuart mir vorrechnete. Aller- Volfe. Wohl on keinem anderen Orte der Erde zeigt sich der die Sache dennoch schief gehen sollte, fannst Du später immer dings schwebten ja alle Ralfulationen noch in der Luft, da Unterschied von Klaffen so jäh, so unüberbrüdbar der Abnoch nach Pittsburg gehen, oder wohin sonst Dich Deine ab- so viel davon abhängt, wie weit die altspanischen Befizer uns grund, der arm und reich trennt, wie hier. Dort die lange sonderlichen Liebhabereien führen. Das läuft Dir nicht fort, vorgearbeitet haben. Auch wußten wir nicht im geringsten, Reihe der Wagen mit aller Entfaltung prunkenden Reichund hier hast Du Chancen, Chancen, wie sie Dir niemals wieviel der Teraner für den Anfang herzugeben gewillt sei. tums, üppigen Ueberflusses, und einen Schritt davon gewieder geboten werden!" Stuart entwarf dann in großen Zügen den Gesellschafts- trennt trabt die elende Masse dahin, drängt sich das Volk der Ich verstehe aber gar nichts von der Sache," wandte vertrag, alles unter der Vorausseßung, daß ich mitwirke, was Indianer, barfüßig und in Lumpen gehüllt, die breitrandigen, ich ein. Ich habe doch vom Bergbau nicht einmal einen mir noch sehr problematisch erscheint, und mich mit fünf- zerriffenen Strohhüte auf dem Kopfe, ein Bild des Tammers oberflächlichen Begriff. tausend Dollars an dem Unternehmen beteilige; das kann und des Elends. Wehe, wer zu Fuß wandern muß in dieser „ Das schadet nichts. Wir brauchen gerade einen Mann ich natürlich nur, wenn mich ein alter Feund unterstützt- Stunde, wenn die Welt" im Wagen dahinrollt!- wie Dich! Siehst Du, das rein Bergmännische, das be- und ich mich gleich zu Anfang in Schulden stürze. Stuart ( Forts. folgt.)
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