Mr. 115.- 1915.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Bis auf den letzten Mann.
„ Eines verstehe ich nicht," sagte Schwester Berta und ließ für einen Augenblick die stets fleißigen Hände in den Schoß sinken. So vieles, so Gewaltiges habt Ihr Männer da draußen erlebt, aber keiner erzählt etwas darüber. Ich habe da unlängst, als ich bei dem schwerverwundeten Leutnant Nachtwache hielt, in einem alten Zeitschriftenbande aus den Tagen des 70er Strieges geblättert. Gott , was wußten damals die Krieger alles zu erzählen." Der Hauptmann drehte sich ein wenig zu der Sprecherin hinüber, langsam und vorsichtig, denn das von einem Schrapnell zerschmetterte Bein schmerzte höllisch bei jeder Bewegung.
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Mittwoch, 19. Mai.
durch, der nicht nur die Form halb verhüllt, sondern auch verändert Ich habe ein Dutzend Gefechte und Schlachten mitgemacht, und verzerrt, daß uns alles fremd und gespenstisch anmutet. So aber keine hat in mir eine so unauslöschliche Erinnerung zurückwenig die Lage dazu angetan war, träumerische und phantastische gelassen, als jene ruhige, stille Nacht, in der fein Gewehrschuß fiel, Stimmungen zu erwecken, konnte ich mich doch diesem Zauber der in der wir am Waldessaum lagen, um den Rückzug zu decken: bis Sommernacht nicht ganz entziehen. auf den letzten Mann'."
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Wir haben einen kleinen, hoch gelegenen Wald passiert. Jezt liegt er hinter uns, dunkel und dräuend, wie eine riesige, unheils volle, gewitterschwangere Wolfe. Vor uns aber, weit übersehbar und doch ins Dunkel verschwimmend, dehnt sich am Fuße des Berges die Ebene. Ein dumpfes Brausen dringt herauf, wie vor: ferner Meeresbrandung und meine an die Finsternis gewöhnten Augen sehen oder glauben zu sehen denn es kann wohl Sinnes täuschung gewesen sein, da man ja bei dem ungewissen Richte der Nacht kaum etwas in der Tiefe unterscheiden kann wie sich die Heeressäule als ungeheuere Riesenschlange die Straße entlang Erzählen, liebe Schwester? Was sollen wir erzählen? Gewiß, wälzt. man erlebt viel und Großes, aber erzählen...? Ich bin doch Ganzes Bataillon halt!" und:„ Die Herren Offiziere!" Im nicht gerade verlegen um Worte, ja, ich will Ihnen fogar gestehen, Laufschritt mein braver Gaul hatte längst das Zeitliche gefegnet daß ich vor dem Kriege wiederholt mich schriftstellerisch versucht und ich mußte gleich den meisten anderen Offizieren auf Schusters habe und nicht ganz ohne Erfolg; aber erzählen? Vielleicht später, Rappen marschieren eile ich zum Versammlungsort. Mit ruhiger nach Monaten oder Jahren. Heute ist mein Hirn ausgebrannt, Stimme, der man keine Spur von Erregung anmerkt, verliest ber wüst und leer, wie eine polnische Landschaft, über die der Kriegs- Major den eben erhaltenen Befehl:„ Das Bataillon hat den Rücksturm hinweggebraust ist. Und so sehr ich auch nachdenke über die zug zu decken und die Stellung zu halten bis auf den letzten acht Monate, die ich draußen im Felde gelegen, mir will nichts Mann." Alle hören es schweigend. Nur dem kleinen T., der erst einfallen, was des Schilderns wert wäre. Ich weiß nicht, wie vor vier Tagen Leutnant geworden ist, entschlüpft es:„ Ein Todesich Ihnen das erklären soll. Es ist gerade so, als sprächen urteil." Sie zu einer Frau, einer braven, fleißigen, tüchtigen Haus- Ruhig trifft der Major seine Anordnungen. Ein Zug muß hinein frau, die auf ein Jahrzehnt einer glücklichen Ehe zurückblickt: Er- in den Wald, als Vorhut. zähle! Glauben Sie, daß sie Ihnen viel wird erzählen können,„ Wer von den Herrn schöne abgerundete Geschichtchen, wie sie die Schriftsteller ersinnen," Ich," schreit der kleine T. trogdem ihr Leben voll war von Freud und Leid, von sorgenvollen Tagen und seligen Stunden? Das Tiefste und Schwerste fühlt man und trägt es mit sich als ewigen Besiz, aber man findet keine Worte dafür. Und wenn man sie findet, dann klingt das, was man sagt, so unbedeutend und fremd, daß man nicht versteht, wie das Wort, das gesprochene Wort, Dinge so verändern fann.
Wenn ich zum Beispiel nachdenke über das, was ich erTebt habe, so verschwindet die Erinnerung an das Dußend Gefechte und Schlachten, die ich mitgemacht habe, und als größtes Ereignis meines Kriegsdaseins erscheint mir eine Nacht, eine sternen flare, stille, ruhige Nacht, in der fein Schuß fiel, in der kaum ein Laut die tiefe Stille unterbrach. Es geschah nichts, gar nichts in dieser Nacht und doch hat sie sich mir als größtes Erlebnis meines Lebens eingeprägt. Ich will versuchen, in Worten zu schildern, was sich freilich meinem Empfinden nach sehr matt und schal ausnehmen wird. Aber Sie sollen wenigstens meinen guten Willen sehen, liebe Schwester.
Auf dem Rückzug war es, auf unserem ersten Rückzug, wenige Wochen nach Kriegsbeginn; heute wissen wir alle, daß ein Zurück weichen oft eine ebenso geniale Tat sein kann als ein Vormarsch. Auch in diesem Punkt hat der gegenwärtige Krieg die alten Werte umgewertet. Damals freilich waren wir noch ganz in den historischen Anschauungen befangen, daß Vormarsch Sieg und Rückzug Niederlage sei, und da der Feldmarschall es nicht für nötig gehalten hatte. uns subalterne Offiziere in seine strategischen Pläne einzuweihen, war unsere Stimmung nicht die beste, um so mehr, da die günstige Gefechtslage unseres Regiments den Befehl zum Rückauge ganz unverständlich machte. Die Misstimmung hatte auch die Mannschaft ergriffen; meine braven Jungen, die singend und lachend gegen die Maschinengewehre des Feindes angestürmt waren, marschierten verdrossen und schweigend die Straße zurück, die wir vor wenigen Tagen in umgekehrter Richtung passiert hatten.
So ging es rückwärts, Stunde um Stunde. Wir waren die ersten gewesen beim Vormarsch und hatten uns nicht wenig darauf zugute getan. Jetzt, beim Rückzug, waren wir die letzten und dem Feinde immer noch am nächsten; aber es fehlte der Jubel und die Sampfeslust, oder fie traten doch nicht in Erscheinung. Es war auch feine Gelegenheit, sie zu betätigen, denn der Feind folgte uns nicht, wenigstens nicht in Schweite.
Der Abend war allmählich herabgesunken, ein stiller, warmer, ruhiger Sommerabend. Die Sterne glänzten am Himmel in jenem fast überirdischen Glanz, den wir auch bei uns daheim in flaren Sommernächten so bewundern. Trotzdem kein Mond am Himmel stand und die Sonne längst untergegangen war, wurde es doch nicht vollständig dunkel. Ein ungewisses Licht, das herkam, man wußte nicht woher, ließ die Gegenstände und Personen der Umgebung erfennen, aber nicht klar und deutlich wie bei Tageslicht, sondern unsicher, verschwemmen, wie durch einen Zauberschleier hin
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Die Erweckung der Maria Carmen. Von Ludwig Brinkmann.
Der Tag ging in Geschäften und Entschließungen dahin. Oberst Powell scheint sich mit seinem Schicksale ausgeföhnt zu haben und war gewillt, mich anzuerkennen. Da ich eine neue Aufgabe übernommen habe, bin ich auch entschlossen, das Meine zum Gelingen des Ganzen zu tun. Mein morgen" hat sich entschieden, das übermorgen" wird sich finden. Glück auf!" das ist der deutsche Bergmannsgruß. Also Glück auf" der Imparcal Mining Co. Ltd.( Kapital 100 000 Besos)!
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Und als fürchte er, jemand könnte ihm diesen gefährlichsten Bosten streitig machen, eilt er davon. Auch wir wollen zu unserer Mannschaft. Der Major ruft uns zurück und reicht jedem von uns noch einmal die Hand. Täusche ich mich oder zuckt es wirklich um seinen Mund und werden ihm die Augen feucht? Ich muß mich wohl getäuscht haben. Denn im nächsten Augenblick flingt seine Stimme scharf und kalt, wie auf dem Eyerzierplag: Die Herren können abtreten!"
Die nächsten zwei, drei Stunden tamen wir nicht zum Nach denken. Arbeit ist ein sicheres Mittel gegen schwarze Gedanken. Es galt, sich einzugraben, Schüßengräben zu ziehen, Feldwachen aufzustellen. Dann aber war das getan und tiefe Stille senfte sich über die Höhe. Auch drunten in der Tiefe war es still geworden. Riesenschlange hatte sich fortgewälzt und uns zurückgelassen. Die Wie mir zu Mute war, vermag ich nicht zu schildern. Nur das eine weiß ich: ich empfand keine Spur von Angst, ja nicht einmal von Aufregung. Eher war es Ungeduld und eine Art von Neugier, was mein Inneres erfüllte: Warum bleibt der Feind solange aus?" und: wie wird es werden?" Und aus dem Zuge der Gedanken tauchten immer wieder fünf Worte auf: Bis auf den letzten Mann." Der Major kam, die Stellungen inspizieren, ruhig und sicher, wie bei einem Manöver. Ich weiß, daß mir dieser Gedanke zugleich sonderbar und doch wieder selbstverständlich vorkam. Dann ging er ein Stück in den Wald hinein. Ich sah, wie er sich auf einen Baumstumpf segte, etwas aus der Brusttasche zog und füßte. Er war glücklich verheiratet und Vater zweier reizender kleiner Mädchen, die er anbetete.
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Unser Arzt tam mit den Sanitätsleuten und traf seine Vorbereitungen. Auf eine der Feldtragen streckte ich mich aus und schlief ein! Jawohl, ich schlief ein, fast fofort, und schlief ruhig, traumlos und tief die ganze Nacht. Dieser ruhige Schlaf scheint mir heute noch wie ein großes Wunder.
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Der Kriegsberichterstatter des schicdischen Blattes Dagens Nyheter " an der galizischen Front, Bengt Berg , sendet seinem Blatte eine Schilderung des so bielgenannten Dunajecgebietes, der wir die nachstehende Probe entnehmen. Die Redaktion. Zwischen den ungarischen Steppen und der roten Erde Gali ziens erhebt die Tatra ihre wuchtigen Zinnen über den Kamm der Sarpathen, und von den Schneefeldern der Tatra herab bahnen sich des Dunajec Wogen ihren schier endlosen Weg bis hinunter zum fernen Ostseestrand. Die Welt ist groß und ist dennoch so klein. Die Bäche in den Bergwäldern droben überstürzen sich in jagender Haft, als fürchteten sie, der große Fluß drunten könne ohne sie davonrauschen auf seiner langwierigen Reise gen Norden, als fürchteten sie, das Tal nicht mehr zu erreichen, dem sie alle zustreben, dies Schreckenstal, um das nun seit Monaten Tag und Nacht die erbittersten Kämpfe toben. Und über eine Weile werden all die Wasser, die da jetzt schäumend herniederbrausen, die Küsten der Ostsee umspülen, und die nämlichen Wellen, die hier das Blut der Kämpfer mit fortspülen, werden ruhig durch Städte und Dörfer dahinziehen, in denen beschaulicher Friede herrscht. Die Welt ist so flein
Der Fluß Dunajec selbst ist wie ein bewegtes Menschenleben. Aus dem Schoße der Tatra drängt er ungestüm hervor zum Licht; ein jeder Frühling brachte ihm neues Wachstum und Stärke, und war er oben in den engen Starpathenschluchten auch eingeengt, so brauste er hernach nur um so gewaltiger daher, um endlich einmal die Freiheit zu gewinnen und seine Kräfte in der ersehnten Ebene zu entfalten.
schlängelter Lauf. Gibt es aber kein Ausweichen, so dehnt er sich Er trifft auf Hindernisse und umgeht sie, daher sein gein die Breite, bis daß er Straft genug findet, das Hindernis zu bezwingen, daher die zahlreichen Stromschnellen. Aber erst nachdem er sich den letzten Ausläufern des Gebirges genähert, und das Flachland ihm von ferne winkt, ist er start genug, seinen Weg gen Norden nach eigenem Willen zu gehen. Er nahm auf seiner Wanderung Bäche und Flüsse in Unzahl in sich auf, die die Kraft nicht hatten, den eigenen Weg zu gehen; nun schreitet er im Verein mit der mächtigen Weichsel daran, das vielumstrittene Polen sedanken kamen. zu teilen, lange noch, bevor die Menschen auf diese Teilungs
Das Tal des Dunajec aber ist seit jeher seine Glanzzeit; der lange Weg durch Polen nur noch die Resignation, nicht mehr der wahre Herrscher zu sein. Denn dort, wo die Weichsel in die Ostsee mündet, fümmert man sich nur wenig um die Tatra oder darum, wo der Dunajec entspringt, der doch, solange er durch Galizien wandert, ein so mächtiger Fluß ist.
Im Frieden ist der Dunajec ein Mittel, um vorwärtszufom= men; im Strieg ist er ein Hindernis, das selbst den zähesten Gegner lange festhält. Und ganz wie er die Heere anlockte, die sich nun Mann gegen Mann an seinen Ufern gegenüberstehen, jo fodte er auch schon in Friedenszeiten die Menschen an, sich längs seines Laufes niederzulassen.
Als ich die Augen aufschlug, graute der Tag. Die Schüßengräben sah ich, in denen unsere braven Jungen Hockend schliefen, An den letzten hügeligen Ausläufern des Gebirges flettern, sodas Gewehr im Arm, bereit, falls der Ruf der Feldwachen das weit das Auge reicht, die Aecker hinan. Der Wald ist kräftiger Kommen des Feindes melden würde, ihn blutig zu empfangen; den und höher, wo der Fluß sein Beit durchs Tal gegraben hat, und die Wald sah ich, der im Tageslicht gar nicht fürchterlich aussah, sondern rauhen Bergwinde nicht hinreichen. Und die Ansiedelungen häufen recht fümmerlich und schäbig mit seinen verkrüppelten Stämmchen, sich, teils wohl der Schiffahrt, teils wohl auch des Fischfanges die unsere Leute zum Teil noch in der Nacht gefällt hatten, um ivegen, teils wohl auch, weil die Menschen in Galizien nun mal Verhaue zu bilden. Dies alles sah ich und mir war weder wohl eine merkwürdige Vorliebe für Wasserläufe( weniger dagegen für noch wehe zu Mute. Höchstens ärgerlich war ich, weil ich bemerkte, laufendes Wasser an sich) haben, und sei es auch nur ein noch fo daß meine Bigarrentasche leer war. winziges flüßchen, an dem genügend Platz ist, um eine gleich winzige Ansiedelung hinzubauen.
Zwei Stunden später kam der Befehl, daß unser Bataillon abrüden solle. Es hatte seine Aufgabe erfüllt. Der durch den unerwarteten Rückzug verblüffte Feind hatte wohl eine Falle vermutet oder war er vom Vortage noch zu sehr geschwächt, genug, er hatte nicht nachgedrängt. Unbehindert zogen wir ab und am Nachmittag stießen wir wieder zu unserem Regiment.
Damit läßt sich, wenn auch nicht viel, so doch schon etwas beginnen. Und ich bin Minenbesizer geworden.-
Powell, Ward und Stuart fahren morgen nach unserem Besitztume ab. Sobald sich der Oberst durch Augenschein davon überzeugt hat, daß die Verhältnisse wirklich so liegen,
Die Barbat Stuart je geschilbert habet, weift er bie stapie talien an und hilft beim Abschlusse des Ankaufsvertrages mit dem Roßfamm in Oaxaca .
Ich selbst bleibe noch einige Tage hier. Ich habe heute nach Deutschland geschrieben, daß meine Gelder an Schmidts Bank überwiesen werden. Sobald der Vertrag in Daraca abgeschlossen ist ich erhalte ein Telegramm werde ich die Summe auf das Konto des Imparcal überweisen lassen. Wegen gewisser Formalitäten ist meine persönliche Anwesenheit dazu nötig. Dann fahre ich sofort nach.
Unterhalb des Berges, draußen vor dem Tal des Dunajec , dehnt sich das Land in gewaltigen Wellenlinien von Hügeln und Tälern. Die Hügel sind fast alle kahl, denn es fällt niemandemt ein, dort oben etwa zu bauen, aus dem einen Grunde schon, weil es dort oben zu gesund ist, so gesund jedenfalls, wie es in dieser gen: wir fuhren an sanft geschwungenen Hügelfetten vorbei, die grün bewaldet deutschen Forsten gleichen. Indessen rief der Anblick der kleinen spanischen Dörfer immer wieder aus träumerischen Reflerionen zur Wirklichkeit zurück; diese niedrigen weißen Häuser mit den flachen Dächern und die
etwas ſtereotyp anmutenden romanischen Kirchlein mit den beiden Türmen und der gewölbten Suppel gibt es nur in lateinischen Landen. So ging es über die Hochebene hin bis nach Tehuacan, das wegen seiner heilkräftigen Mineralquellen das Karlsbad Merifos genannt wird.
Doch plößlich änderte sich das Bild: die Berge scheinen immer näher an die Bahn heranzurücken, die einem Flußlaufe folgend allmählich in glühendheiße Täler hinabrollt. Die Stafteen nehmen baumartige Formen an; fie treten an Stelle des Laubwvaldes der Hochebene, die der Zug verlassen. Und in den Niederungen des Tales wiegt sich das hochragende Der Name unserer Gesellschaft soll übrigens andeuten, Zuckerrohr im leisen Luftzuge, der von den Bergen hinabdaß wir in dem von politischen Leidenschaften zerrissenen Endlich kam heute nach mehr als einer Woche lang- strömt; weite Felder mit Mais und Tabak gedeihen auf dem Lande, das sich dazu noch stets von einer nordischen Invasion weiliger Wartezeit die Depesche von meinen Teilhabern, die fumpfigen Boden an den Ufern des Flusses, auf denen verbedroht fühlt, nichts weiter beabsichtigen als ruhig unseren mich von meinem theoretischen Bergbaustudium erlöst, mich einzelte Rafaobäume und mächtige Palmen emporragen. Geschäften nachzugehen. endlich ersprießlicher Tätigkeit wiedergibt! Mein Koffer ist Einmal hält der Zug fast eine Stunde und ermöglicht es Zived des neuen Unternehmens: Wiedereröffnung der längst gepackt; ich fahre heute nachmittag noch nach Buebla. den Reisenden, die Mittagsmahlzeit in Ruhe einzunehmen. Silbergrube Maria Carmen", im Distrikte Taviche, Staat wird mir der Abschied schwer? Außer Schmidt habe ich kaum Die wird, wie hier überall, von Chinesen, den kochkundigen Silbergrube Maria Carmen", im Distrikte Taviche, Staat einen Bekannten hier, und der steht meinem Herzen nicht be- Söhnen des bezopften Ostens, bereitet. Vielleicht ist es nur Dagaca. Den Geschäftsanteilen entsprechend ist die Anzahl der sonders nahe. Aber jedesmal, wenn ein Baum verpflanzt ein Rassenvorurteil aber mir will es nie schmecken, wenn Stimmen festgelegt. Dazu hat sich Bowell, wenn er mit wird, läßt er im alten Erdreich Tausende und Abertausende die schligäugigen Himmelssöhne mir die Schüffel reichen. Ich feinen drei Stimmen in der Minderheit bleiben sollte, den bon zarten Wurzelfasern zurid- ich habe Stadt Meriko, unterhalte mich daher vor dem Bahnhofshäuslein mit ein Schutz der Minorität gewähren lassen, indem größere Geld- namentlich in den letzten Wochen der Freiheit, doch lieb ge- paar vollblutindianischen Mädchen, die herrliche füdmeriausgaben über 1000 Besos unter allen Umständen fanische Früchte verfaufen, Orangen, saftigreife Bananen, feiner Zustimmung bedürfen. Erdbeeren, Mangos, die blutroten Früchte der Kakteen und Um sechs Uhr aus dem Bette, um acht von Buebla abge- biele andere, deren Namen ich überhaupt nicht kenne; die Im übrigen ist er stiller Teilhaber, während wir anderen fahren. Die Strede nach Daraca ist etwa 360 Kilometer helfen mir über die Hize hinweg, die fürchterlich im engen daß wir in den beiden ersten Jahren jeder nur 850, von da gebraucht, da ihre Schmalspurweite, die starken Steigungen an aber 3000 Besos jährlich beziehen. Unsere Arbeitskraft im Gebirge und der füdmerikanische Schlendrian keine größe- waldeten Bergen geraubte Holz zur Heizung der Rokomotive Schließlich hat man das schmählich aus den spärlich bewährend der beiden ersten Jahre ist somit zum Teil als weitere ren Geschwindigkeiten zulassen. Rapitaleinlage aufzufassen. in den Tender geladen, und der Zug setzt sich wieder in Be
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toonnen.
tätig sind. Die Gehälter von uns dreien find so festgefekt, lang; die Eisenbahn hat aber dazu mehr als zwölf Stunden Tale brütet. über die
Nach den ersten beiden Jahren sollen die etwaigen Gewinne verteilt werden, so daß Stuart und ich jeder zwanzig, Ward und Powell jeder dreißig Prozent erhalten.
Die Entdeckung der Grube und das Vorkaufsrecht wurden mit einem Fünftel des Gesamtkapitals von 100 000 Befos bewertet, die von Ward und Stuart als Einlage gegeben wurden. Außerdem werden Powell in bar 42 800, Ward 14 300 und ich 10 000 Besos zahlen, so daß als wirk liches Rapital etwa zwei Drittel des Nominalwertes in die Betriebskasse des Unternehmens fließen.
Diese Gemächlichkeit war mir übrigens nicht unwill wegung; ihm folgt die Schar dreiviertelnadter indianischer fommen. Wohl selten ist es einem Reisenden vergönnt, Sinder, die in vergeblicher Hoffnung jetzt zum letzten Male zwischen Morgen und Abend eines einzigen Tages so viele die Hand ausstrecken und um Centavitos flehen und denen Klimata mit so viel verschiedenen Vegetationsformationen man zum letzten Male versichert: ich hab' kein Geld. und entsprechenden Landschaftsbildern zu durchqueren, wie gerade auf dieser Strecke, die aus der subtropischen Mäßig keit des mittleren Plateaus, aus der Tierra Fria, durch die Tropenglut der tief ins Gebirge einschneidenden Flußtäler, die Tierra Caliente, wieder hinauf zur füdmerikanischen Hochebene führt.
Nun zwängt sich der Fluß in schaurige Felsentäler ein; er rauscht über wildes Gestein, das Wind und Wetter im Laufe der Jahrmillionen vom oberen Rande der Granitwände losgesprengt haben. Die tropischen Gluten lassen hier kein einziges bedürfnisloſes Pflänzlein gedeihen; leblos ist die Steinwüste; nur hoch im tiefblauen Aether freisen ein paar ( Forts, folgt.)
Zunächst erinnerte die Landschaft fast an unser Thürin- Geier.