Nr. 117.- 1915.

- Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Verhaeren.

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Freitag, 21. Mai.

mit Wirklichkeiten, selbst mit unseligen Wirklichkeiten nährt. russischen Schrapnells reicht bis 5550 Meter, d. H. um einige Leidenschaftliches Gefühl für das moderne Dasein, zumal für hundert Meter weiter als das deutsche Geschoß der gleichen Art. das Proletarierdasein so, wie es ist dies Gefühl trägt Das Geschüß ist in Frankreich konstruiert, wird aber jetzt in den Am 21. Mai 1915 wird der belgische Dichter Emile Berhaeren diese Poesie. Aber auch die Verzweiflung, Berzweiflung, die in dieser Butilow- Werfen und in der staatlichen Geschützgießerei( beide in Und 60 Jahre alt. Begeisterung enthalten ist, behauptet sich. nun ist es Petersburg ) hergestellt. Die leichte Feldhaubize hat das Kaliber Verhaerens Bedeutung besteht darin und wird dauernd vrachtvoll zu sehen, wie sich der größte Gedanke Verhaerens aus von 12,2 Bentimeter, ist also um Zentimeter stärker als die darin bestehen, daß er in vielen Gedichten das Epos der dieser mit Verzweiflung gemischten Begeisterung ablöst, die Hoffnung deutsche leichte Feldhaubibe. Auch dieses Geschüz verfeuert modernen Großstadt und der modernen Massen geschaffen hat. nämlich, daß aus dieser zugleich grandiosen und schrecklichen, ja ver- Granaten und Schrapnells. Der Brennzünder reicht bis 7680 Nicht daß er der einzige wäre, der dies vermochte. In worfenen Wirklichkeit des modernen Daseins einmal der siegende Meter und ist erheblich weiter als unser Zünder. Es gibt vier Deutschland hat der frühe Dehmel ähnliches gewollt Antrieb zur Neugestaltung der Gesellschaft kommen wird. So spricht Geschüßkonstruktionen und an die Leistungsfähigkeit der deutschen und gefonnt er in mancher Zeile vielleicht tiefer der Dichter um 1900: Rüstungsindustrie werden wir erinnert, wenn wir erfahren, daß denkend und präziser, minder rhetorisch formend als der Belgier. die Konstruktionen 1902 und 1909 an die russische Armee von Stets gewaltiger als Verhaeren, gewaltiger durch Einfalt des Ge­Krupp geliefert wurden. fühls und durch teusche, gotische Derbheit der Sprache, schritt der Amerikaner Walt Whitman dem Ziel einer monumentalen soziali­ stischen Dichtung zu.

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Er kam anfänglich von einer katholisierenden Romantik und bes wunderte, ergriffen von der Formgröße des mittelalterlichen Flandern , in ekstatischen Versen die Denkmäler altbelgischer Vergangenheit. Er bewunderte die Mönche, die ihm lebendige Zeugen dieser Vergangen­heit zu sein schienen. Er bewunderte die Kirche. Wie Konstantin Meunier, der ähnlich übrigens fast allen belgischen Künstlern von der Wende des vergangenen Jahrhunderts bon einer christlichsozialen Stimmung ausgegangen war und schließlich mit seinem ganzen Gefühl im modernen Sozialismus aufging, fam Verhaeren im Lauf seiner Entwicklung zu einem radikal modernen Bewußtsein. Dies also war sein Weg: mit der Vergangenheit, so bedeutsam in Sache und Form sie gewesen sein mochte, energisch ab­zuschließen und das Leben ganz auf das moderne Dasein aufzubauen.

Es handelte sich zunächst darum, dies moderne Leben so, wie es als Erscheinungstatsache vorlag, anzuerkennen: den Kathedralen, ben Tuchhallen mittelalterlichen belgischen Lebens, überhaupt der abgerundeten Bergangenheit nicht weiter mit sentimentalischem Heimweh nachzutrauern und nicht weiter über die sogenannte Häß­lichkeit der Fabriken, der Handelshäfen und der großen modernen Städte zu wehtlagen, sondern Schornsteine, rußgeschwärzte Arbeits­stätten und Arbeitsmenschen, das ganze technische Städtewesen und Menschentum der Gegenwart zu bejahen, dies alles mit der Liebe des dichtenden Geistes zu umfassen und dem allem durch das formende Wort des Poeten Erhabenheit zu bestätigen.

So schrieb der Dichter Hymnen auf die moderne Welt, vielleicht Verzweiflung, aber auch fühne Begeisterung enthalten. zeigte er die Fabriken:

Längs eines Kanals, der mit Schwefel geschwängert Wie ein Nebelsireif sich in die Ferne verlängert, Starr gegeneinander mit stumpfen Blicken,

Die aus zerbrochenen Fenstern gähnen,

Stöhnen und dröhnen

Durch der Vorstadt schwerfällige Masse, Durch das zerlumpte Glend der Gasse Furchtbar die Werke und schwarzen Fabriken. Granitne Würfel, Rechtecke aus Stein, Wandern die Mauern rastlos nach vorne, Schwarz und verräuchert ins Ferne hinein. Hoch auf den Dächern,

Mit den Spigen, die den Nebel durchlöchern, Qualmen die Schorne,

Spein'n die Kamine.

Und unter ihnen

In den Baracken

Stehn Menschen, habnadt mit offener Brust, Die feurige Blize hacken und packen. Mit offenen Türen locken die Schenken: Grünspanige Spiegel, Messing und Zinn, Blinkende Flaschen, belagerte Bänte Und vorne die fahlen Gefäße mit Alkohol drin,

Die ihren Glanz auf das Pflaster strahlen. Die Kannen steigen in Pyramiden

Werlockend auf dem Schenktisch empor, Trunkene Männer stehen mit müden

Augen wüst und wortlos davor,

Und jeder trinkt gierig sein großes Glas

In diesen Städten von schwarzem Basalt, Wo zaubrische Feuer dem Dunkel entlohen,

In diesen Städten, wo mit Donnern und Drohen, Mit Schrei und mit Träne aus tausend Stimmen Die Menge sich ballt,

In diesen Städten, die plöglich sich frümmen, Wenn die Angst und der Aufstand sie rot überwältigt, Fühl ich mein Herz vertausendfältigt,

Fühl', wie sich's wandelt und weitet und füllt Und in jäher Ekstase fast überquillt. Wie eine Welle im Strom sich verliert, Eine Schwinge im Aether unsichtbar wird, So verliere auch du,

mein Herz, dich in diesen unzählbaren Mengen, Die die Städte mit Schrei und Jubel durchdrängen.

Vereine, umfasse

Liebend in dir die zerstückelte Masse Und nimm immer so sehr

Teil an diesem Verändern und Wandeln Der Menschen und Dinge,

Bis dich dann plöglich das tiefste Gebot, Nach dem sie alle ahnungslos handeln, Jäh wie ein blendender Blizz durchloht! Laß Einklang walten zwischen deiner Kraft Und den Geschicken,

Die unbewußt dir die Menge schafft...." Hier ist ein gewaltiges Bekenntnis gedichtet: ein Bekenntnis zum die Kollektivismus, fast zum Sozialismus, ein Bekenntnis, in dem die So Theoreme des historischen Materialismus die Glut eines unmittel­baren menschlichen Wahrheitserlebnisses erhalten, ein Bekenntnis zu den Möglichkeiten der Zukunft, die von der Masse bestimmt werden und den einzelnen in ihren Rhythmus aufnehmen.

Goldenes Ale oder Whisky, gelb wie Topas ..." Es ist gesagt: in diesen Versen mischt sich eine kühne Be­geisterung mit einer unaussprechlichen Verzweiflung. In der Tat fann man hier von Begeisterung reden: von einer Etstafe, die sich

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Die Erweckung der Maria Carmen.

Von Ludwig Brinkmann.

Aehnlich ist mein Gefühl. Ich lasse die anderen sich mit den mächtigen Schießgewehren schleppen; sie schützen damit auch mich, da etwaige Strolche auch bei mir Waffen ver­muten und fürchten.

Bei Ocotlan verließ ich nach zweistündiger Fahrt die Bahn, die nach Ejutlan weiterführt. Am Bahnhofe fragte ein Indianer nach mir, der draußen mit Pferden wartete. Er heißt José und ist beim Imparcial in Diensten.

Den Weg von Bahnhofe bis zu unserer Grube Maria Carmen werde ich wohl noch so oft zurückzulegen haben, daß ich fürchte, feinen Strauch und feinen Stein jemals aus meinem Gedächtnis zu verlieren, wenn ich auch hundert Jahre leben sollte. Ich kann mir alle Notizen sparen. Es ist auch nicht gerade erquicklich, daran zurückzudenken. Wüste Wüste endlose Wüste und eine Glut darauf! Die Steine scheinen fast zu brennen, und hinter Ocotlan werden sogar die bedürfnislosen Kakteen selten.

Wie war doch die Fabel von dem Manne aus Arizona , der starb, natürlich in die Hölle kam und seinen lebenden Freunden schrieb, sie möchten ihm Decken nachschicken, er sei solche Kühle nicht mehr gewöhnt? Ich glaube, derselbe Mann würde nach seinen Erfahrungen in diesem Feuermeere um Wärmeflaschen und heißen Grog in der Verdammnis Hoch­ofen flehen!

Denken wir heute an Verhaeren, so denten wir daran, daß er der Dichter dieses großen und hoffnungstühnen tollektivistischen Be­tenntnisses ist.

Die Russen im Artilleriekampf.

Rußland ist kulturell, politisch und wirtschaftlich zurück­geblieben, militärisch aber hat man sich im Lande des Zaren durch aus zeitgemäß auszurüsten getoußt. Und wenn Butilow, der russische Krupp, in der Qualität und Quantität nicht immer leistungsfähig genug gewesen ist, so ist von anderen Ländern nach­geholfen worden. Auch die deutsche Rüstungsindustrie hat das russische Heer mit mancherlei technischen Kriegsmitteln versorgt.

Der russisch - japanische Krieg hat Rußland , militärisch be­trachtet, vorivärts getrieben. Modernisierungsbestrebungen fetten ein und heute läßt sich auf allen Gebieten des russischen Militär­wesens erkennen, wie die Fortschritte der Kriegstechnik auch hier ihre Anwendung gefunden haben.

Zur russischen Feldartillerie gehört auch die schwere Artillerie des Feldheeres. Sie besteht aus schweren Feldhaubigen und Lang­fanonen. Beide Geschüße entstammen den Schneider- Werken ( Frankreich ) und sind durchaus modern.

Nicht auf der Höhe steht die russische Geschoßfabrikation, wenn man sich auch vor Uebertreibungen zu hüten hat. Mitteilungen über Granaten, die mit Lehm gefüllt sind, bezeichnet der oben ge­nannte Gewährsmann als Zeitungslügen. Aber die Wirkungen der russischen Artillerie sind gering, außerdem sind für das dortige Schießverfahren gewaltige Munitionsmengen erforderlich, und an Munition hat es den Russen, besonders in der letzten Zeit, oft ge fehlt.

Jm Beobachtungsdienst ist die russische Artillerie sehr aufmerk fam. Die Beobachtungsmittel sind ebenso modern wie die Ge­schüße und Nichtgeräte. Bei dieser Gelegenheit machten deutsche Soldaten recht eigenartige Erfahrungen. Bei der Eroberung russischer Batterien zeigte sich nämlich, daß diese für den Be­obachtungsdienst mit deutschen Fernrohren ausgerüstet

waren.

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Für die Beobachtungsstellen werden hohe Bäume verwendet, wie Hochfize angelegt und verkleidet. Die Beobachtungsstelle felbst ist auch bei den Russen durch Fernsprecher mit den Ge­schüßen verbunden. Jede Batterie besikt auf zwei Telephonkarren so viel Stabel, daß die Entfernung zur Feuerstellung keinen Ein­fluß auf die Wahl der Beobachtungsstellen ausübt. Die Telephon­farren sind mit einem Pferde bespannt und so leicht gebaut, daß fie dem zur Erkundung vorreitenden Batterieführer jederzeit folgen können. Die berittenen Kabelträger in den deutschen Armeen find beweglicher, die sofort zur Verfügung stehende Kabel­länge ist aber bei den Russen größer.

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Jedem Batterieführer steht ein besonderes Kommando von zur Ver 21 Aufklärern und Verbindungsleuten fügung, von denen 11 beritten sind und dem Führer ständig folgen. Die Stärke dieses Kommandos ist durch die schlechten Wegever hältnisse in ganz Rußland bedingt, zu deren Verbesserung die Regierung herzlich wenig tut. In dem Milliarden- Etat des großen Reiches waren in den Jahren 1910 bis 1912 nur 19,48, 18,8 und 19,2 Millionen Mark für Wegebauten Unterhaltung und Neu­anlagen ausgeworfen! Die Aufklärungskommandos werden ge­schickt verwandt. Ein Teil der Berittenen wird bei Märschen um einen Tagesmarsch vorausgesandt, um die Wege vorher zu er funden. Ohne diese Vorsicht würden die Batterien an Flußläufen, in Seengelände usw. manche unliebsame Ueberraschung erleben, zumal da die Karten oft nicht mit der Natur übereinstimmen. Wegebauten und Brückenanlagen stehen dann nur auf dem Papier, sind zwar vergeben worden, aber die bewilligten Baukosten sind auf dem Instanzwveg verschwunden und der Unternehmer hat die Aufträge nicht ausgeführt.

" Die guten Eigenschaften der russischen Artillerie treten in Lagen hervor, die für Erkundung und Beobachtung Zeit ge­währen. Den schnell wechselnden Aufgaben des Bewegungskrieges Ein Beispiel ist die russische Felbartillerie. In der Frank- find die Batterien nicht gewachsen. Da versagt die Auf­furter Zeitung" schildert ein deutscher Generalstabsoffizier, wie klärung, die Beobachtung und das Schießverfahren in gleicher die Russen Artilleriekämpfe führen. Für diese Waffe wird das Weise. Auch die beste Waffe der russischen Armee, die Artillerie, Menschenmaterial sorgfältig ausgewählt. Der Mannschaftserfah kann den Charakter des russischen Volkes nicht verleugnen, der den der Artillerie entstammt in erster Linie dem Handwerfer- und dem Fabrikarbeiterstand, der in Rußland dem Bauer und Land­arbeiter geistig unbedingt überlegen ist. Die Offizieranwärter er­halten in zweijährigen Kursen eine gründliche praktische und theoretische Ausbildung auf den Artillerie- Kriegsschulen.

Soldat wohl zum Festhalten befähigt, nicht aber zum zugreifen. Deswegen verwendet der Truppenführer die Artillerie, ebenso wie die anderen Waffen, am liebsten im Verteidigungsfampf. Für diese Verwendungsweise spricht noch ein anderer Grund mit. Rußland ist in der Geschütz- und Geschoßfabrikation noch immer Die russische Artillerie besitzt in allen Formationen Rohrrück- vom Auslande abhängig. Die großen Verluste an Artillerie in den laufgeschüße mit Panoramafernrohren und Schußschilden. Das Herbst- und Winterschlachten an den Masurischen Seen haben da Feldgeschüß stammt der Konstruktion nach aus den Jahren 1900 her zu besonders vorsichtiger Verwendung des noch vorhandenen und 1902 und hat ein Staliber von 7,6 Zentimetern. Es werden Materials geführt. Die russische Infanterie findet daher jetzt noch Granaten und Schrapnells verfeuert. Der Brennzünderschuß des weniger Unterstützung an der eigenen Artillerie wie früher. Diese

hineintragen, die durch die Mühseligkeit ihres Dienens erst| Sterne zu sehen, die klaren. Schön ist es, in die Nacht hinein­den größeren, zukünftigen Mitteln das Dasein ermöglichen.- zuschauen! Und das Datum meines Eintreffens bei der Endlich bin ich in Taviche geröstet und gebraten ange- Grube will ich mir merken: wir haben den 16. Mai 1905. langt. Ich warf einen neugierigen Blick auf das Duzend Minen, die rings im Kreise auf den Abhängen des Berges Ich bin selbst erstaunt: ich fange bereits an, mich wohl­liegen; aus einigen der Maschinenschuppen qualmten weiße zufühlen. Vielleicht liegt es daran, daß ich fast teine Ge­Dampfwolfen auf. Was es wohl kosten mag, hieher auf dem legenheit habe, über meine Lage nachzudenken. Ich habe un­Rücken von langsamen Ejeln ein wenig Kohle zu bringen und endlich viel zu tun. von hier aus das Silbererz nach Ocotlan zur Bahn zu schaffen, auf dem Rücken derselben Esel!

Kahl und trostlos sind die Berge; sie weisen nicht den geringsten Pflanzenwuchs auf; nichts als tables Gestein, das die Glut der Sonne bleicht und zermürbt.

In der Schenke von Taviche nahm ich ein karges Mahl, Brot und Käse; das war alles, was ich bekam. Dann ging es weiter, wieder die Berge hinauf, weiter in der Richtung auf den Rio Verde zu.

Ein unsagbar wüstes Hochland habe ich zu durchqueren, bis sich ein in enge Felswände eingezwängtes Tal nach Süden öffnet, zu dem ein abschüssiger Pfad über wildem Steingeröll den Zugang erschließt.

Endlich wird dieses Tal etwas freundlicher. Hier wachsen doch wenigstens ein paar Agaben und Kakteen und ganz im Grunde, beim Bache , ein paar Sträucher und Grashalme. schaffen! Ich will hier einen Garten anlegen, Es gibt hier also ein wenig Wasser: da läßt sich etwas schaffen! Ich will hier einen Garten anlegen, ein paar Melonen ziehen; eine kleine Dase soll hier werden! Keine Lage ist ganz trostlos, wenn man etwas schaffen kann. Hier gibt es genug zu tun!

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Mein Koffer ist schließlich von Ocotlan hierhergekommen. die waderen Efel! Niemand soll in meiner Gegenwart mehr ein böses Scheltwort auf diese Tiere sagen; sie sind die nüßlichsten Diener und besten Freunde, die wir haben. Wohl sind sie langsam und oft recht eigenwillig; das liegt aber daran, daß sie mehr Verstand haben als wir allzu eifrigen Söhne des Nordens. Sie wissen ganz genau, daß in diesen Gluten und Wüsten nur langsame, vorsichtige, abwägende Beständigkeit zum Erfolge führen kann. Was anderswo in einer Woche bewältigt wird, dauert hier ein Jahr; das ist nun einmal merikanisches Naturgesek: man muß sich damit abfinden. Wehe dem aber, der sich einbildet, er fönnte die Verhältnisse zwingen, merikanisches Jahreswerk in einent Tage vollbringen. Wie bald wird der zusammenbrechen, niederstürzen und gar nichts geschaffen haben!

Nun, da ich meinen Koffer habe, meine Bücher insbe­fondere, nun ist es mir, als wäre ich in der Heimat; der Zimmermann hat mir ein Bord an der Wand befestigt, auf das ich sie in Reih und Glied hingestellt habe; nicht ganz zivei Dußend Bände. Stuart und Ward find indeffen erstaunt, daß es überhaupt so viel Gedrucktes in der Welt gibt. Stuart, Ward und Powell begrüßten mich an der Türe. Ich glaube, ich habe noch niemals etwas mit größerem Nachdem ich einen fast ausgetrockneten Bach, der sich in Das alte Steinhaus ist nur zur Hälfte eine Ruine; der eine Rechte Heimat nennen fönnen, als dieses weltentlegene Tal seinem Unterlaufe zum wasserreichen Rio Verde entwickelt, Flügel hat ganz gut die Wechsel des Geschickes und feiner im wüften Hochgebirge. Alles was ich besite ist hier: mein überschritten und mich nach Südwesten, auf Taviche zu, ge- Besizer ausgehalten. Natürlich sieht es noch gar wild aus; weniges Geld, mein Stoffer und sein armer Inhalt; sonst wandt hatte, bestand das einzige Leben, das ich bemerkte, aus Türen und Fensterläden sind roh aus unbehobelten Brettern nenne ich nichts mein Eigen. Aber Freunde? Verwandte? ein paar Kolonnen von Arbeitern, natürlich meist eingeborenen zusammengefügt, um den Bedürfnissen des nächsten Augen- Ach, ich habe sie bereits vergessen, wie sie sich meiner nicht Peons, die mit der Aushöhlung des Bodens für eine Eisen- blickes zu dienen; und das ist fast schon der höchste Komfort, erinnern werden, wie sie vielleicht nicht einmal wissen, ob ich bahn beschäftigt waren. Es muß sich also lohnen, diesen denn sonst besteht das Mobiliar der beiden einzigen bewohn- noch unter den Lebenden weile. Distrikt zu erschließen: ein gutes Vorzeichen! baren Zimmer aus vollen oder leeren Kisten; alle notwendigen In mehr als einem Sinne ist mir die Rückkehr vollständig Es sind keine schönen, ebenen, kunstvollen Dämme, die Dinge find bestellt, aber noch ist natürlich nichts aus Stadt abgeschnitten; ich muß in diesem Tale ausharren, muß hier diese Lande durchziehen; es brausen hier nicht majestätische Merito angekommen. Es ist wunderbar zu sehen, wie behag- groß werden, muß es zu meiner Heimat machen! hochrädrige Lokomotiven pfeilschnell von Meilenstein zu lich sich augenscheinlich meine Yankees in dieser Umgebung Und habe ich nicht alles hier? Ich besize ein Dach, ein Meilenstein; es sind meist schlecht verlegte, schmalspurige fühlen; es scheint fast, daß kaum ettvas mehr als ein Dach und wenig Kleidung, meine Nahrung, habe ein Pferd, eine Büchse, Gleise, die sich fast ohne Unterbau durch die Wüste hinziehen, ein paar Kisten dazu gehören, sie heimisch zu machen. Es hat durch das Land zu streifen, das Gefühl schrankenloser Freiheit und kleines, schmächtiges Gefährt schleicht vorsichtig auf den auch seine Vorteile, so wenig von Kultur verwöhnt zu sein! au genießen, habe einen Freund, Stuart, der mein Schicksal unsicheren Grunde dahin, der schweren Lasten und großen Natürlich drehte sich die Unterhaltung ausschließlich um mit mir teilt und habe schließlich eine große, weit über Geschwindigkeiten keinen Widerstand leisten könnte; aber dies die Maria Carmen. Doch davon ein andermal mehr. Ich Jahre und Jahrzehnte hinausreichende Aufgabe. sind die wahren Pioniere, die Kultur in unerschlossene Welten will nun hinaus, vor das Haus, meine Pfeife zu rauchen, diel Und doch will mir manchmal der Mut sinken, wenn die

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