wir schon berichteten, scharfe Stenung gegen die Methode der Geständnis das Herz zu reinigen, da spendet er in väter-[ weisbar. Unter ihren Bestandteilen treten besonders vier füß­deutschen Kriegführung nahm, sind nun weitere naturalisierte lichen Worten ihr warmen Trost, führt sie zu flarer Zuversicht. schmeckende hervor, nämlich drei Zuckerstoffe: Mannit, Rohrzucker Deutsche und zwar Universitätsprofessoren gefolgt. Indes nach dem zarten, innigen Auftakt, in dem der unermeßlich und Traubenzuder, und als vierter Süßstoff das Glykorrhizin, das Die Times" vom 14. d. M. ist in der Lage, folgendes Schreiben weite Abstand zwischen Bankbans Dentart und dem landläufig fein Zuder iſt. Seiner chemischen Zugehörigkeit nach ist das zu veröffentlichen: ritterlichen Ehrbegriff sich offenbarte, fetzt gleich der Trubel wirrer, Glyforrhizin, wie der Rostocker Pharmakologe Prof. Kobert Angesichts der jüngsten Ereignisse wünschen wir öffentlich waffentlirrender Gewaltsamkeiten ein. Der Herzog, zugleich ein gezeigt hat, ein sog. Saponin, d. h. ein Störper, der, mit Wasser ver­unsere feste Loyalität gegenüber unserem Adoptivmutterlande auszu wenig als moderner von der Enträtselung der Weib- Sphing fabelnder mischt, wie Seife zu schäumen beginnt. Derartige Saponine find in der drücken, an das wir uns nicht bloß durch Dankbarkeit, Familien- Schürzenjäger aufdrapiert, ist durch die Verachtung Ermis in seiner Pflanzenwelt recht häufig. Prof. Kobert regt nun an, diese wert­bande und unseren feierlichen Untertaneneid, sondern auch durch die Eitelkeit so schier gekränkt, daß er zunächst in eine Fieberkrankheit volle Droge in der Industrie und im Haushalte stärker zu ge­tiefe Sympathie gebunden fühlen, die der genauen Kenntnis des fällt, sodann mit Hilfe seiner Schwester, der Königin, die Schöne in brauchen, wie dies schon in anderen Ländern üblich ist. So werden Lebens der Nation und ihres Charakters entspringt. ſein Zimmer lockt und, da sie fest bleibt, sie von seinen Kriegern die russischen Marmeladen, die vollmundiger und wohlschmeckender K. H. Breul, Cambridge University  ,. G. Fiedler, ins Burgverlies schleppen lassen will. Die verfolgte Unschuld er- sind als die deutschen, mit Süßholzzusaz versehen. Es ist sehr wohl Oxford University  , R. Priebsch, London University  , sticht sich, und auf den Herzog und die Königin fällt der Verdacht denkbar, daß der sehr volle Geichmad der russischen Marmeladen von A. W. Schüd defopf, Leeds University  , R. Wichmann, des Mordes. dem Glyforrhizin des Süßholzes herrührt. Auch das englische Birmingham University  ." Auf so verzwickte Voraussetzungen baut Grillparzer   den Konflikt. Borterbier( double stout, brown stout) ist ein Welthandelsartikel, K. H. Breul ist Professor, der Germanistik an der Cambridge- Bankbans Bruder und Sippe verlangen blutige Nache. Und er, dem das deutsche Präparat an Wohlgeschmad nicht gleichkommt, da Universität, erwarb das Doktorat in Berlin   und studierte in Tübingen  , als Mahner der Gesetzlichkeit, muß nun, so hat der Dichter es er- ebenfalls bei dem englischen Fabrikat Süßholziaft zugesetzt Straßburg   und Paris  . Er ist ein bekannter Schillerforscher, zu flügelt, der Schüßer derer werden, deren Niedertracht ihn um sein wird, der aus dem Kaufajus stammt. Weiter wird auch dessen Werken er verschiedene Kommentare schrieb. Hermann Georg Liebstes brachte. Erst der König darf Richter in der Sache sein. der amerikanische   Kautabat, das beliebteste Genußmittel der Fiedler ist Professor der Germanistik an der Orford- Universität. Er während die Seinigen die Burg, in der der Herzog sich verborgen, Seefahrer, mit Süßholz vermischt. Ganz große Mengen im ist ein gebürtiger Sachse und stammt aus Zittau  . Er machte seine bestürmen, erscheint er dort, um auf geheimem Pfad die Königin Werte von sieben Millionen Mark jährlich dienen diesem Zwecke. Studien an der Leipziger   Universität und fam zuerst als Leftor für und ihr Kind zu retten, und wehrt dem Mörder nicht, der ihm angst Schließlich erinnert der Forscher en ein in ganz Südfrankreich er­deutsche Sprache an die Universität Glasgow  . R. Priebsch ist Pro- zitternd auf der Flucht folgt. Das Schlußbild ist eine Apotheose hältliches Pulver, Coco, das auch aus mit Anisöl parfümiertem fessor der Germanistik an der Universität London   und ein gebürtiger der Barmherzigkeit. Von dem heimgekehrten Könige erbittet Süßholz besteht. Es liefert, mit Wasser verfekt, ein wohlschmecken­Reichenberger. Er absolvierte das Gymnasium in Prag   und Bankban, selbst zuerst des Aufruhrs verdächtig, Verzeihung für die des, durststillendes Getränk. Schließlich könnte man in chemischen studierte an den Universitäten Leipzig  , Prag  , Berlin  , Straßburg   und Rebellen. Er vergibt dem Herzoge. In der Verbannung mag er Fabriken das Glyforrhizin rein herstellen und in den Handel bringen. Graz. Sein Spezialgebiet ist die Erforschung deutscher Handschriften. suchen, durch Sinnesänderung den ungeheuren Frevel, der ihn be- Es schmedt noch bei 20 000 facher Verdünnung nachhaltig süß und A. W. Schüddekopf ist Germanist der Universität Leeds und erwarb fleckt, zu fühnen. wäre geeignet, als Zusaz zu Marmelade und Fruchtsäften und als den Doktorhut an der Universität Göttingen  . Der ausgezeichneten Darstellung der Hauptperson durch Verfüßungsmittel der Speisen für Zuderfranke und Fettfüchtige raußned stand Sommerstorffs König, eine fest in sich statt des wenig angenehm schmeckenden Saccharins wertvolle Dienste geschlossene berrisch- kraftvolle Gestalt, ebenbürtig zur Seite. Weniger zu leisten. lebendig wirkte nach meinem Empfinden diesmal Fräulein Thimig, die die junge Gattin spielte. Die anderen größeren Rollen lagen in Händen des Fräulein Schönfeld und der Herren Lukas, effler, Ledebur. Der Beifall blieb farg.

Wie ferner englische Blätter melden, hat der Lordmayor seine Zustimmung zu dem Empfang in England naturalisierter Dester reicher gegeben. Die Deputation wird von Ernst Schiff geführt werden. Darunter werden sich auch der bekannte ungarische Maier Laszlo sowie Dr. Ofenheim, Mar Deutsch und N. Bilischer befinden. Gie werden dent Lordmahor ein Memorandum überreichen, in dem sie ihren lohalen Gefühlen, die sie für England und den König von Großbritannien   hegen, Aus­druck verleihen. Weiter ist, der Zeit" zufolge, ein von zahlreichen naturalisierten deutschen und österreichischen Untertanen verfaßtes und unterzeichnetes Memorandum am 8. d. M. im Home Secretary zur leberreichung an den König übergeben worden.

Soweit das Frankfurter   Blatt. Diese Deutsch- Engländer spielen also eine ähnliche Rolle wie der Engländer- Deutsche H. S. Cha ma berlain, der in Deutschland   gegen England schreibt.

Theater.

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Kleines Feuilleton.

Schmerzlose Geburten.

dt.

Todesursachen.

Die häufigste Todesursache bei Säuglingen ist bekanntlich der Magendarmkatarrh oder Brechdurchfall. Bei den Kindern vom 1.- 15. Lebensjahr war in den Jahren 1906-1910 25 Broz. eine anstedende Krankheit: Diphtherie, Scharlach, Majern oder Keuchhusten die Todesursache; die Zahl der Tuberkulosentodesfälle hat von Jahr zu Jahr stetig abgenommen. Etwa der dritte Teil der Todesfälle war durch eine Krankheit der Atmungs- oder Verdauungsorgane verursacht. Das Leben der Kinder in diesem Alter wird am Seit einer Reihe von Jahren sind Chemiker und Chirurgen meisten durch eine Lungenentzündung bedroht. Im Lebensalter eifrig mit der Erfindung eines Mittels beschäftigt, das die schmerz von 15-20 Jahren war die weitans bedeutsamste Todesursache haften Wehen   bei der Geburt beseitigen soll. Diese Versuche scheinen die Tuberkulose, namentlich die Lungentuberkulose und zwar jezt von Erfolg gekrönt worden zu sein. Amerikanische   Fachzeit für die weiblichen Personen nicht unerheblich mehr als für männ schriften bringen spaltenlange Artikel über das neue Mittel des be- liche. Von je 1000 in diesem Alter gestorbenen Personen starben fannten französischen   Chemikers Georges Paulin, dessen Erfindung an Zungentuberkulose 375 Männer, aber 439 Frauen. Eine große Kgl. Schauspielhaus: Ein treuer Diener ibm nunmehr nach langjährigen Versuchen angeblich geglückt ist. Es Bedeutung als Todesursache haben in diesem Lebensalter, nament­seines Herrn." Trauerspiel von Franz Grillparzer  , wird danach in Zukunft möglich sein, der Mutter bei dem Geburtsatt lich bei männlichen Personen, die Verlegungen und die gewaltsam Von dem eigenartigen Reize der Grillparzerschen Persönlichkeit, bedeutende körperliche Erleichterungen und seelische Beruhigung zu herbeigeführten Todesfälle. Die Tuberkulose ist auch in der der in den Griechendramen in Des Meeres und der Liebe Wellen". verschaffen. Die Betäubungsmittel, die man bis jetzt in diesen Altersklasse von 30-60 Jahren die weitaus bedeutsamste in Sappho  " und in Medea  " am hellsten leuchtet, spürt man in Fällen angewandt hat, wie Chloroform, Aether und Morphium, Todesursache. In zweiter Reihe waran Lungenentzündungen diesem selten aufgeführten Ritterstück nur hier und da in einigen find insofern schädlich, als sie den Geburtsatt verlängern, indem nebst anderen Krankheiten der Atmungsorgane, in dritter Szenen einen Hauch. Im übrigen herrscht der herkömmliche Apparat fie zwar eine Linderung der Schmerzen herbeiführen, aber die Reihe Krankheiten der Kreislaufsorgane die häufigste des Genres, der seit jeher mit Word und Totschlag, trassen Leiden  - motorischen Nerven, durch deren Mitwirkung die Geburt zustande ursache in dieser Altersklasse, lettere bei Frauen mehr als bei schaften und abenteuerlichen Berwicklungen auftrumpft. Das Lärmen fommt, bewegungsunfähig zu machen. Dagegen wirkt Paulins Männern. Krebs und andere Neubildungen führten bei fast dem einer theatralisch lauten Handlung verschlingt die wenigen intimen Mittel auf die Gefühlsnerven, ohne die Bewegungsnerven in ihrer ganzen letzten Teil, bei Frauen sogar bei fast 15 Proz. zum Tod. Wendungen, in denen der Poet zu Wort kommt. So fehlt die innere Arbeit zu stören. Der französische   Chemiker hat bei seinen Ver- Dann war eine häufige Todesursache der Gehirnschlag. Berlegungen Anteilnahme, obwohl obwohl die Grundidee, auts den feudalen fuchen ein giftfreies Morphium angewandt, das sogenannte Mor- durch Verunglückungen sowie Selbstmord spielen auch bei dieser Verschnörkelungen, mit denen fie im Stüde   auftritt, phine désintoxiquée". Mit dieſem giftfreien Betäubungsmittel Altersklasse eine große Rolle. Was die Sterblichkeit der über herausgelöst, nicht ohne Interesse und Bedeutung ist. Was haben Paulin und sein Mitarbeiter Dr. Pierre Laurent Versuche an 60 Jahre alten Personen anlangt, so sind nach den vorliegenden Grillparzer hier vorschwebt als Ziel, ist die verherrlichende Tieren angestellt, die vollkommen zufriedenstellend verlaufen sind. Ausweisen 30,3 Broz. aller Männer und 36 Proz. aller Frauen ant Darstellung eines Charakters, der in einer Zeit des Faustrechts, aus Der bekannte Frauenarzt Professor Ribemont- Defiaigne am Beaujon- Altersschwäche gestorben. Bei den Erwachsenen hat im Vergleich Achtung vor dem Gesek, zu dessen Hüter er bestellt war, schwerstes Krankenhaus in Paris   hat jezt sogar eine junge Frau, die sich frei- mit früheren Jahren die Sterblichkeit an Tuberkulose und Typhus  Unrecht ohne Gegenwehr erduldet, lieber leidet, als daß er selber willig dazu anbot, mit diesem neuen Morphium behandelt, und die abgenommen. Zugenommen haben dagegen die Todesfälle an Blind­in noch so gerechter Rache zum Friedensbrecher würde. Die Vasallen- Wirkung hat alle Erwartungen übertroffen. Während der Geburt barmentzündung, Krebs und Selbstmord.  treue, auf die der Titel deutet, ist nicht das Hauptmotiv, nur ein sah die Mutter mit frohen Augen die Aerzte und die Kranken­den Willen Bankbans, von dieser Bahn nicht abzuweichen, bestärkendes pflegerinnen an, und sie fiel nur gelegentlich in einen leichten Halb­Notizen. das in des Rittertums verankert, jener schlummer. Dabei lächelte sie, wie bei einem angenehmen Traum, Theaterchronit. Die für Dienstag, den 1. Juni, int Gesinnung, die in ihrer abstrakten Reinheit im Rahmen des gegebenen und man fonnte sie leicht wieder ins volle Belvuptsein zurüdrufen. ustspielhaus angefegt gewesene Erstaufführung des Schwantes Milieus allzu fremdartig erscheinen müßte, konkretere historische Das Gerücht von dem glücklichen Verlauf dieser Geburt verbreitete erriaftlicher Diener wird gesucht" ist verschoben Färbung geben soll. Als einr Vasall, dem sein König beim Auszuge fich bald und innerhalb wenigen Wochen konnte Profeffor Ribemont- worden. Die ausgegebenen Billetts verlieren ihre Gültigkeit und ins Feld den Schwur abnahm, an seiner Statt daheim des Friedens Dessaigne nicht weniger als 112 Babies zum Leben verhelfen, ohne werden durch neue Eintrittskarten erjest. treu zu walten, fühlt Bankban sich zu solchem duldenden Verhalten auch da daß die Mütter dabei zu leiden hatten. Auch bei den Kindern ließ verbunden, wo menschliche Empörung ihn sonst mit fortgerissen das Mittel keine üblen Folgen zurüd. hätte.

Vielleicht wird jetzt die Geburtenziffer ein wenig steigen. Der Hauptgrund ihres Sintens liegt ja freilich auf anderem Gebiete.

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Verbot der Versunkenen Glode". Die Sonntags­aufführung der Versunkenen Glode" von Gerhart Hauptmann   im Sallischen Freilicht Theater wurde eine halbe Stunde Bortrefflich ist die Szene, in der der Alte, unermüdlich in vor Beginn polizeilich verhindert mit der Begründung, ein feind­feinent Amte tätig, den milden Bruder abweist, der ihm berichtet, licher Ausländer nähme als Darsteller daran teil. Bemerkenswert daß der Königin Bruder, der herzogliche Wüstling, beim Feste Zur Verwendung des Süßholzes. ist, daß der betreffende Schauspieler seit mehr als 25 Jahren in Bankbans Gemahlin mit Anträgen verfolge, und die Aussprache der Deutschland   als deutscher Schauspieler wirkt und als Mitglied des Gatten. Araußned brachte die überlegen milde Würde, das Wegen feines angenehm stark süßen Geschmacks ist das Süßholz Stadttheaters Halle a. S. dort in der vergangenen Spielzeit i hochherzige Vertrauen des ergrauten Mannes zu seinem jungen vornehmlich bei Kindern als Genußmittel beliebt. Sonst findet es großen Rollen unbehelligt vom Publikum, von der Presse und von Weibe, das in freier Neigung den Ehebund geschlossen, in schlicht er- noch in der Medizin bei der Herstellung von lösenden Mixturen den Behörden aufgetreten ist, trotzdem jedermann seine Staats­greifender Natürlichkeit heraus. Obwohl gewarnt, denkt er nicht verwendung. Auch als geschmacksverbessernder Zusatz zu schlecht- angehörigkeit kannte. Auch im Freilicht- Theater hatte er bereits daran, nachzuforschen. Und als fie, verwirrt, voll Scham, daß sich schmeckenden Arzneien wird es nicht selten hinzugefügt. Das Süß- dreimal den Nidelmann verkörpert. Geschädigt werden durch die beim heißen Werben des Verhaßten des Blutes Stimme holz ist schon seit prähistorischen Zeiten dem Menschen bekannt und Maßnahme nur die Mitglieder des Freilicht- Theaters, das in wirt­Teise in ihr regte, zum Gatten flüchtet, durch ein offenes mehr als Jahrtausende ist der Gebrauch dieser Droge nach- schaftlicher Hinsicht ein Att sozialer Selbsthilfe der Künstler ist.

wiedersehen? Mit jedem Tage wachse ich in diesem steinigen Boden fester, so daß ich nicht weiß, ob es mir jemals gelingen wird, mich wiederum von hier loszureißen. Und wenn ich mir doch vorstelle, daß ich zurückkehre, so fürchte ich fast, ich würde mich vor Heimweh verzehren, vor Heimweh nach dem dickwandigen Minenhause, nach dem Berge der Maria Carmen, nach dem Tale von Daraca.

Die schöne Zeit der Muße ist vorbei. Für die Dachkon­struktionen ist eine Ladung eiserner Träger eingetroffen, und damit wissen meine merikanischen Bauleute nichts anzufangen. Für jeden Handgriff muß ich Anweisungen geben, den ganzen Tag in glühendem Sonnenbrande dabeistehen; ich habe es icht wahrlich schwerer als meine Handlanger. Sonst stand ich ihnen immer etwas unmännlich gegenüber; von Stuarts Herrennatur ist mir, der ich in Europas   sozialistischen Ideen groß geworden, nicht viel zu eigen; es ist mir immer ein eigenes Gefühl gewesen, andere für mich arbeiten zu sehen. Des einen höhere Lebenslage wird doch allenthalben nur durch die um so bescheidenere ökonomische Stellung des anderen er­fauft. Ein gar grausames Naturgesek; hierzulande wird es besonders deutlich; die europäischen   Rassen sind seit Jahr­hunderten in dieses reiche Land eingebrochen, erst die Spanier, die mit Pulver und Blei die eingeborenen Nationen unter­warfen, und dann die Angelsachsen, die nicht durch das grobe Geschüß der Gefährten und Nachfolger des großen Cortez herrschen, sondern durch die feinere, aber schließlich noch mäch­tigere Waffe des Kapitals; sie alle wollen aber dasselbe: reich werden, indem sie die unterjochten Völker für sich arbeiten Lassen.

geschaffen, verwüsten die Differenz zwischen seinent Lohne, der ihn nur am Leben erhielt, und dem tatsächlichen Werte seiner Arbeit. Solche Gedanken nahmen niir oft den Mut zur Fortarbeit, selbst zum Genusse meiner Muße.

Nun aber liegen die Verhältnisse anders: ich leiste etwas, was keiner von all denen, die um mich herum sind, zu leisten vermag. Ich glaube, selbst meine Arbeitsleute erkennen das an, und vielleicht sind sie ganz im Gegensatz zu dem gewöhn­lichen Handarbeiter, der Geistesarbeit für eine höhere Form von Amusement ansieht, davon überzeugt, daß ich härter arbeite als sie selbst.

Ich fühle mich nun ganz gleich mit meinen Gesellen. Wir arbeiten hier für ein Höheres; da verschwinden alle die feinen Unterschiede. Und welches ist das höhere Prinzip? Mein und meiner Freunde Reichwerden? Das ist das Lezte, das Ungewisseste; sicher ist nur eines: daß die Maria Carmen nach sechzigjährigem Todesschlafe erweckt werden und auf­erstehen wird; mit dem ihren wird tausendfältiges neues Leben wach; unser wüstes Tal wird sich bevölkern; die Eisen­bahn wird dieses Land öffnen, unser Hochwald wird sich im Gebirge erheben, aus dem rauschenden Bache in der stillen Einöde der Felsen wird sich ein mächtiger elektrischer Strom nach Taviche ergießen.

Es ist doch der Mühe wert, um solchen Preis zu arbeiten!-

eine Spike gegen mich persönlich, so daß eben teilweise Untätigkeit des einzelnen die Folge sei.

Es ist eine jämmerliche Polemik, aber nichts daran zit ändern; er hat sich ja, wie er es nannte, das Recht der Minori­tät gewahrt. Wer hätte es aber damals ahnen können, daß er diesen guten Rechtes so böse walten würde, um damit den ganzen Betrieb zum Stillstand zu zwingen.

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Wie heftig zanft Powell auch über den Hausbau! Wir hatten ihm natürlich nichts davon gesagt, indem wir die ge­famten Ausgaben für Maurerarbeiten, Kalflieferungen, Eisen­anfäufe usw. ein wenig jesuitisch als unabhängige Posten betrachteten, die einzeln wohl unter der ihm reservierten Grenze blieben, in der Gesamtheit aber natürlich viel mehr ausmachten. Ach, der Mann hat kein Gefühl dafür, was wir hier wollen, leisten! Er sollte sich den neuen Gebäudekompler ansehen, der fast organisch wie eine notwendige Weiterbildung aus dem alten herausgewachsen ist. Wir sind alle drei so stolz auf das Haus; die Verbindung von Altem und Neuem, durch das Zweckmäßige zur Harmonie gebracht, befriedigt ungewollt auch das ästhetische Bedürfnis. Es ist vielleicht ein wenig Autoreneitelfeit dabei aber ich besehe mir immer wieder mein Werk von allen Seiten, vom unteren, vom oberen Tale, von den Abhängen der Berge. Ein vollkommenes Bild; nur fehlen die schönen, mächtigen Eichenbäume, die hierzulande jedes stolze Bauwerk mit ihrem fatten Grün umrahmen. Innige Dankbarkeit beseelt mich dabei auch meinen kasti­Nun fangen wir an, nicht nur der temperamentvolle lianischen Vorgängern gegenüber; sie haben mich eines gelehrt, Stuart und ich selbst, sondern auch der stille und gemessene das uns Ingenieuren so arge Schwierigkeiten bereitet, nämlich Ward, in hellent 3orne gegen Powell zu entflammen. Das technische Schöpfungen nicht in die Umgebung hinein zu Haus ist fertig, das Dach gefügt, Fenster und Türen sind kleben, sondern hinein zu pflanzen. So ist unser Man darf solche Gedankengänge nicht zu fein ausspinnen, cingebaut, alles steht bereit, um die Maschinen aufzunehmen Minenhaus fein amerikanisches Industrieprodukt, das in der wenn man etwas in dieser Welt erreichen will. Fast ist es und Powell weigert sich, seine Zustimmung zu deren An- südmerikanischen Wüste rasch aufgestellt wurde, sondern ein mir, als ob es hier nur zwei Alternativen gäbe: entweder sich faufe zu geben. Immer die alte Begründung: erst will er mächtiges Steingefüge, das sich trozig und ebenbürtig zwi­über alles Moralische kühn erheben und ein Werk zu wollen, Gewißheit haben, daß wir wirklich auf abbauwürdiges Erz schen den erhabenen Felswänden des Tales erhebt. Ohne oder das Sittengesetz zu ehren und nichts zu erreichen. stoßen, erst will er die Proben sehen, und dann kann an vieles Theoretisieren wußten die Spanier instinktiv das Rich­Des einen Lust ist des anderen Leid, und man genießt nur, geschafft werden. Wir machen ihn darauf aufmerksam, daß tige zu treffen, und uns war es leicht gewesen, auf diesem wenn andere für uns die Mittel dazu schaffen; unmoralisch, mindestens sechs Monate verloren gehen, wenn wir auf Erz Grunde das Neue nach unseren Bedürfnissen richtig weiterzu­im höchsten Grade unjittlich ist es jedoch, um eines kleinen stoßen und nichtstuend auf die Einrichtung des maschinellen bilden. Es ist gelungen aber Undank ist unser Lohn. Genusses willen großes Leid auf die anderen zu häufen. Aber Betriebes zu warten haben; er erwidert, das sei zwar nicht Lassen wir Powell! Wenn die Maria Carmen erst Silber tun wir das nicht alle? Für die faden Ergözungen einer gerade angenehm, aber es sei die größere Sicherheit wohl aus ihrem Schoße gibt, wenn wir erst verdienen, wenn vor einzigen Nacht, für Dinge, die, solange sie ungenoffen sind, wert; wir wenden ein, daß wir dann alle drei, die wir doch allen Dingen mehr Kapital erhoben werden muß und damit ein Bergnügen erscheinen, hinterher uns aber mit Kopfweh, so gerne vorwärts wollen, zu einem halben Jahre elendester neue Teilhaber eintreten, dann ist es mit seinem allzu starken Haß und Efel erfüllen, vergeuden wir oft das, was ein armer Unproduktivität verurteilt würden, worauf er wieder, daß Rechte der Minorität vorbei. Mann, ein Handarbeiter in Monaten durch. bittere Mühsal das unsere Sache sei; wir wären viel zu viele tätige Teilhaber

( Forts. folgt.)

Berantwortlicher Redakteur: Alfred Bielepp, Neukölln. Für den Inseratenteil verantw.: Th. Gloce, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.