nicht auf. Noch um 7 Uhr abends gelang es seinen Garden, die er| Studenten, die die Hörsäle berlassen haben und zu den Fahnen selbst ins Feuer führt, Blüchers Truppen aus Plancenoit hinaus geeilt sind. Während die alten Leute" mit ihren funkelnagel­zuwerfen. Um 8 Uhr unternahm Napoleon den letzten Versuch. neuen Uniformen in den Straßen umberstolzieren, müssen sich die Todesmütig stürmte die Garde vor. Es war nichts mehr zu retten. Rekruten daran genug sein lassen, in Ermangelung der Uniform Der Tag endigte in wilder Flucht der Franzosen . Von Napoleons eine weiße Armbinde mit der Inschrift Destritto di Roma" waren fast die Hälfte, 35 000, tot oder verwundet. 6000 wurden( Distrikt Rom ) spazieren zu führen. Man trifft die jungen Leute gefangen. Das englische Heer hatte 16 000, Blüchers Armee 6000 überall. Daneben bilden die Zivilisten im Café, im Theater und Mann verloren. Gneisenau verfolgte die Franzosen und rieb die im Kino nur noch eine winzige Minderheit. Nicht eine Römerin, Neste auf. die nicht heute ihren kleinen Soldaten hätte, und wenn dieser Soldat auch ganz und gar nicht militärisch und heldenhaft aussieht. Man weiß nicht, ob es der Bruder, der Vater, der Bräutigam oder der Liebhaber ist. Rom gehört heute der Armee, und ich muß sagen, daß dieses militärische Rom mir ungleich besser gefällt als die Fremdenstadt von früher."

Erst als alles verloren, bringt sich Napoleon selbst in Sicher­heit. Krant, von Schmerzen gequält, war er bis 5 Uhr morgens im Sattel geblieben. Noch aber gab er seine Sache nicht auf. Un­mittelbar nach der Schlacht diftiert er die Bulletins über Ligny und Waterloo, und an seinen Bruder Joseph schreibt er nach Paris , daß er noch immer 150 000, ja 300 000 Mann habe, um den Sieg zu gewinnen. Mut, Festigkeit!" so schreibt er eigenhändig unter den Brief.

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Da verließ, verriet ihn Frankreich , nicht sowohl die Massen des Volkes, als die Führer der Realtion. Nach der Kunde von Waterloo stieg die französische Rente um 2 Proz., und bald zwingen die ab­irünnigen und aufrührerischen Kammern, Napoleon abzudanken.

Kriegsbilder aus Rom .

Bon dem Straßenbilde, das Rom in diesen Kriegstagen dar­bietet, weiß der römische Berichterstatter des Pariser Petit Journal" folgendes zu erzählen:

,, Von Tag zu Tag wechselt Rom sein Aussehen. Es ist heute feineswegs mehr die Fremdenstadt von ehedem. Die Fremden, selbst die aus neutralen und mit Italien befreundeten Ländern, fönnen nicht rasch genug die Ewige Stadt verlassen, als wenn sie jeden Augenblick befürchteten, einen Zeppelin über der Kuppel von Santt Peter auftauchen zu sehen. In einem ausländischen Kon­sulat war ich Zeuge einer kleinen Volksversammlung von Leuten, die alle einen Paß haben wollten, die wild durcheinander schrien und wütend waren, daß man sie nicht alle zu gleicher Zeit bediente. Es war, als wenn die Leute wer weiß was zu verlieren hätten, wenn sie noch eine Stunde in Rom bleiben sollten. Und die, die an einem Tage nicht abgefertigt wurden, traten am anderen Morgen in der Frühe den Weg zum Konsulat an, um möglichst als erste im Wartezimmer Aufstellung zu nehmen. Denn ohne einen auf den Namen ausgestellten und mit der Photographie des Reisen­den versehenen Paß ist es heute unmöglich, über die Grenze zu tommen. So müssen sich alle um einen Paz bemühen; auch die nervösesten Damen und die launischsten jungen Künstlerinnen lernen sich in Geduld fassen. Meine Kollegen, die lange genug auf die Zensur und die Militärbehörde geflucht hatten, weil alle Briefe fieben bis acht Tage zurückgehalten werden, haben sich schließlich auch in ihr Schicksal gefunden, nachdem sie feststellen mußten, daß jede List, die Schwierigkeiten zu überwinden, zuschanden geworden mar. Ein paar sind zur Front abgereist, um dort etwas zu sehen und den Versuch zu machen, darüber zu berichten.

Alle diese Abwanderungen aber haben die Bevölkerungsziffer von Rom nicht herabzumindern vermocht. Die Lücken, die sie reißen, werden sofort von den einziehenden Soldaten wieder aus gefüllt. Niemand weiß, woher diese Soldaten alle kommen und wohin sie gehen. Es wird darüber strengstes Stillschweigen be­mahrt, genau wie in Frankreich . Auch wir wissen nicht, wohin man unsere Freunde und unsere Verwandten ruft, wo sie ihr Leben für das Vaterland in die Schanze schlagen. Durch die Ewige Stadt zieht heute ein Regiment nach dem anderen. Kaum, daß der Morgen dämmert, so schallt schon ruhestörender Lärm der zu Pferde und zu Fuß zum Bahnhof ziehenden Truppen durch die Straßen. Diese Durchzüge hindern tagsüber den Straßenverkehr natürlich sehr. Und diese Truppenzüge seßen sich bis in die Nacht hinein fort, um, kaum daß die Sonne aufgegangen ist, wieder zu beginnen. Und wenn die einen draußen in Portonaccio oder Trastevere auf Bahnhöfen, die kein Fremder in Rom auch nur dem Namen nach kennt, in die Züge verladen sind, so nahen schon wieder andere den Bahnhöfen, von denen Tag und Nacht Züge auf Züge abgelassen werden. Die Haltung der Leute ist still und ruhig, aber entschlossen. Nirgends Geschrei, tein Drängen, teine Trint­gelage. Still und ernst steigen die Soldaten in die Büge; sie wissen, daß sie eine große patriotische Aufgabe zu bewältigen haben, und daß sie hinausziehen für ein größeres und freieres Italien . Neben diesen an die Front ziehenden Soldaten gibt es andere junge Leute, die sich für die Abreise rüsten. Es sind die jungen schaute durch ein paar Lücken des Blattgewirrs in den dunkelblauen Himmel hinein: dolce far niente!

Und war doch so traurig: ach armer Ward! Er fing mit mir zu plaudern an, langsam, da ihm das Atemholen zu viel Mühe machte: Es freut mich, daß der Betrieb wieder aufgenommen ist; hoffentlich geht es nun ohne Unterbrechung weiter!" " Das hoffe ich auch. Unsern Freund John würde es umbringen, wenn noch einmal ein Unglück geschähe. Aller­dings hängt unser aller Schicksal nur an einem dünnen Fädlein, an einer notdürftig reparierten Maschine; aber das Wasserwerk am Mania- lépec wird hoffentlich noch vor ihrem zweiten Zusammenbruche fertig!"

Ich werde das ja nicht mehr erleben!" " Unsinn, Ward, Sie werden bald wieder vollkommen auf dem Posten sein; es stirbt sich nicht so rasch, wie manche Leute gerne möchten! Sehen Sie da die braunen Kerle, die den Boden unseres schönen Gartens nivellieren, die sehen doch wirklich wie das ewige Leben aus!"

" Das weiß Gott ," sagte Ward lächelnd " Nun, auch die oder wenigstens ihre Urgroßväter, die ganze Bevölkerung des Tales von Daraca, hatten sich eines Tages furz nach der Eroberung fest vorgenommen zugrunde zu gehen, lieber zu sterben, als das verhaßte Joch der Ein­dringlinge zu ertragen, hatten heilige Eide geleistet, sich von nun an ihrer Frauen ganz zu enthalten, und wenn das Fleisch doch schwach sein sollte, die Frucht abzutreiben; es war ihnen bitter Ernst damit und dennoch leben sie alle noch, blühen mächtig fort...

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Ueber das Binneneis Jslands.

Unter diesem Titel erschienen soeben die Aufzeich nungen des bekannten Forschungsreisenden Knud Nass mussen in dem Verlag von Norstedt u. Söner". Wir geben hier nach Dagens Nyheter " eine kleine Probe des ersten Kapitels: Die Lebensfreude der Kött" ( Fleisch) Bewohner" wieder.

,, Den 10. April.

In einer stillen kleinen Bucht, hinter einem von Grönlands rauheiten und am meisten vom Sturm umbrausten nördlichen Vor­sprüngen, haben die fröhlichen Polarestimos sich eine Ortschaft ein­gerichtet, der sie den Namen Kött" gaben. Schon der Klang dieses Namens ist ein voller, wenn auch erdgebundener Beweis dafür, daß sich's hier wohl sein läßt.

Draußen in dem launischen Meer schwimmen blutvolle Walroffe umber das lebendige tägliche Brot. Sie bleiben im Fahrwasser, wenn der kurze Sommer das Eisband löst und den spannenden Kajaffang beginnen läßt. Und treu den Millionen Muscheln, die sich auf dem Meeresgrund befinden, bleiben sie auch den Winter über hier, so daß die Fleischdepots am Land niemals leer zu stehen brauchen.

Für den, der kühn das Leben als Einsatz beim Fange tagt, ist denn auch die Beute überreich. Daher ist die Ortschaft Kött für die Polarestimos, die sich dort niederlassen, die Daie der Lebensbedürf­nisse" geworden, wie man sie auch allen anderen Völkern der Welt wünschen möchte.

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Und es ist hier wie überall, wo die launische Natur einen geseg­neten Ueberfluß geschaffen hat: die fräftige Alltagsnahrung, die das Walroß liefert, ist nicht das einzige, was sich hier bietet; zur Ab­wechslung ist auch reichlich für Delikatessen gesorgt. Ledere Hasen tummeln sich überall auf den grasbestandenen Abhängen. Und das Binneneis, so macht nur eine Tagesreise über Scharen von schön fann man auch fette Renntiere jagen. liefern zwischen ben Felsblöden ihre farbigen Füchsen Schlachten, und vom Mai bis in den August hinein wimmelt es an den Klippen von delikaten fleinen Fischen, die sich mit um dann in Steschern zu Tausenden leicht fangen lassen, ein aus­frisch abgezogenen Seehundfellen eingesalzen zu werden gesuchtes Festdessert bei den Festlichkeiten der Polarnächte. So sah das eskimoische Stanaan aus, von dem aus wir unsere lange Reise unternehmen sollten. Wir tamen an einer frühen Morgenstunde hin, gerade als die Sonne im Begriff war, durch die Nebel zu brechen, die noch schläfrig über den Bergen lagerten und uns alle Aussicht eigensinnig nahmen.

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Die rotblonde Kühle der Aprilionne lag über den Bergabhängen, und je flarer die zerrissenen, sturmzerzausten Klippen aus dem Nebel hervortraten, gleich Neuland, das aus dem weißen Nichts entsteht, desto lebhafter fühlten auch wir selbst uns erneuert in der frischen Morgenbrise. Wir vergaßen den Nebel und die Kälte der Nacht, und selbst die Hunde begriffen, daß wir uns jetzt im munteren Galopp Kött nähern mußten. Unser großes Gefolge forcierte mit den vielen schwer beladenen Schlitten in voller Fahrt den Eisrand, daß die losgebrochenen Eisstücke nur so aus Land hinaufgespült wurden. Die Bewohner von Kött standen vor ihren Schneehütten auf­gepflanzt und empfingen uns mit Schweigen; unsere Ankunft war für sie ein Ereignis, auf das sie nur schon zu lange gewartet hatten. hier verschwendet man feinerlei Begrüßungsredensarten, doch wir begriffen, daß der feierliche Empfang die Bestätigung von etwas für sie Ungewöhnlichem enthielt. Man wußte, daß wir eine lange Fahrt vor uns hatten, und war sich darüber flar, was das für uns bedeutete. Sie hatten bereits im voraus Proviant für unsere Hunde gesammelt und warteten nun nur darauf, daß wir ihr gewaltiges Fleischlager als Proviat für uns und unsere Hilfsschlitten übernehmen sollten.

Das Eis, auf dem wir unsere Fahrt gen Norden fortseßen wollten, war jüngst von einem Nordsturm aufgerissen worden, und da das neugebildete Eis noch nicht start genug war, um unsere schwer beladenen Schlitten zu tragen, mußten wir troz unseres großen Eifers, fortzukommen, uns bis auf weiteres gedulden, bis einige Tage der Kälte das Eis fahrbar machen würden. Es war daher selbstverständlich, daß unser erster Tag in dem Ort im Zeichen des Festes stand.

Das Programm für die Spiele ergab sich von selbst, ohne eine voraufgegangene Anordnung. Hier oben kann man sich nicht gegen Bezahlung irgendwo und wie unterhalten lassen, man muß selbst agieren. Die Gemüter sind schlicht und unverdorben, und die Be­lustigungen stehen damit im Einklang. Tatsächlich beluftigt man sich mit Kinderspielen, die von Erwachsenen ausgeführt werden. Aber das geschieht in einem sich steigernden Tempo, das etwa der Ge­schwindigkeit entspricht, in der das Blut allmählich pulsiert und der Wärme, die den Störper durchströnt."

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nd

Kleines Feuilleton.

Betrachtung.

Wahr ist's! Seht euch rings im Land um: In der wilden Laienzunft Lebt ein respektabes Quantum ,, Unerlöster Unvernunft". Blindes Hezen, Schüren, Wühlen Schädigt uns bisweilen sacht. Politik wird mit Gefühlen

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Letzten Endes nicht gemacht.

Mit Klamaut und mit Gelärme

Macht man wirklich keinen Staat, Denn was nachkommt, ist oft Bärme. Und dann hast du den Salat. Ohne unsre Wucht zu bändigen

Und der Furcht ein Ohr zu leihn Heißt, mit Wilson sich verständigen, Lange noch nicht kleinlaut sein. Michel ist kein blinder Hesse,

Hoffentlich erlaubt er bald, Daß man auch der deutschen Presse Mal den Maulkorb lockrer schnallt. Beter im Zag.

Ein Schlachtbild aus Flandern .

Der Kriegsberichterstatter der United Pres" in New York , der sich im Großen englischen Hauptquartier befindet, entwirft ein anschauliches Bild von der ungeheuren Ausdehnung des flandrischen Schlachtfeldes: Unser Auto hielt nach einstündiger Fahrt an dem Fuße eines Hügels. Näher und näher hörten wir das Feuern, als wir an dem Wir wollen auf die Anhöhe steigen und Abhang entlang gingen. fehen, was los ist," sagte" ber Lazarettarzt, wir können die ganze britische Infanterie von hier aus übersehen." Behn Minuten später waren wir auf der Spitze des Hügels. Da liegt Ostende ," sagte der Doktor, und da ist der Kanal. Sie können von hier aus die weiße Linie der Brandung erblicken; hier ist Ypern , und da ist Armentières ." Vor uns erstreckte sich das ungeheuer weite Schlacht­Hier spielte sich die stolzeste und größte Schlacht zwischen feld. Engländern und Deutschen ab, die die Kriegsgeschichte tennt. Es war der erste Tag des neuen Sommerkrieges. Als wenn hundert Gewitter tobten, dröhnte es in der Luft. Wir versuchten, einen allgemeinen Ueberblid über das weite Feld zu gewinnen. Es war unmöglich: überall Rauchwolten, überall Kanonendonner. Augen und Ohren waren in äußerster Spannung; aber es war alles so ausgedehnt, daß ich den Bewegungen nicht zu folgen vermochte. und dieser Eindruck blieb, bis wir verschiedene Punkte auswählten, auf die wir unsere Blide richteten, so daß wir die Bedeutung der überwältigenden Weite besser zu fassen vermochten. Einige Kilo­meter bor uns lag pern als der hervorragendste Punkt. Die große Ruine des Turmes der Tuchhalle erglänzte ganz weiß in Sonnenschein. Als ich vor einer Woche hier war, erschien die Ruine immerhin noch wie ein vom Alter flediges Wrad. Wir fahen, wie weiße Wölfchen ringsherum explodierten. Es Schrapnellgranaten; sie spielten einen Zapfenstreich auf der Stadt. Zwei Kirchenspißen ragten in den sonnigen Himmel hinauf, und auch um sie spielten die Schrapnellwolfen. Unter diesen Mauer­spißen floß ein See weißen Rauches. Jetzt fing ich an zu be greifen; das große Stadtviertel des schönen alten Opern lag unter dieser Rauchwolte; die Häuser in den gewundenen alten Straßen zersplitterten in Stüdchen. Jede Minute verschwand eine Kirch­turmspite wie ein Licht, das verlöscht, und der alte Turm wurde für immer bon bem Blage gerissen, der ihm unter den Architektur­fchäßen der Welt von jeher gebührte. Nur wenig fonnte hier noch dem Untergange entgehen. Die Sonne glänzte hell über die Stadt, in der Tod und Zerstörung wütete. Die Steine, aus denen die Häuser einst sorgsam erbaut wurden, die Wohnhäuser, die Kirchen, alles, was von Generationen in Jahrhunderten geschaffen worden war es ging jezt vor unseren Augen der Auflösung entgegen. Aber Opern bildete nur ein Fledchen in dieser Landschaft. Unveit davon lag Poperinghe. Auch dort wirbelten Granaten umher. Ein dicker, schwarzer Rauch stieg in den Vorstädten aus der Erde. Es war anzunehmen, daß dort ein 42- Zentimeter- Geschüz der Deutschen explodiert war. Die Bewohner waren morgens ge­flohen, nachdem sie alle die Schreden und das Herzeleid durch gemacht hatten, das über ihre kleine Stadt so jäh herein gebrochen war.

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" Da explodiert ein Jack Johnson" in Ypern ," sagte jemand aus unserer Gesellschaft. Wir sehen die schwarzen Blize eines deutschen 42-8entimeter- Geschüßes, das neben dem Turm der Tuch­halle platte. So weit wir auch in dem Halbkreis des flandrischen Landes umherblickten, überall gingen Geschosse nieder. Auf einer Straße von 21 Kilometer zählten wir sechs große Rauchmassen. Es waren feine einzelnen Häuser, sondern brennende Dörfer. noch weiter hinaus erblidten wir einen gewaltigen Brand; plöß­lich brach schwarzer Rauch durch das Gelb hindurch. Eine große Destillation, in die die Bauern von meilentveit her ihre auf­gestapelten Getreidevorräte geschafft hatten, brannte. Der schwarze Rauch deutet darauf hin, daß der Alkoholbehälter explodiert ist," sagte der Arzt. Der große Brand der Destillation und die brennenden Dörfer waren nur einige Punkte in dem ungeheuren Bilde. Im Vordergrund flog ein britisches Luftschiff, dem weiße Rauchwolken folgten, die aus deutschen Schrapnells tamen. Sie stiegen in so regelmäßigen Reihen zum Himmel empor, als ob es chinesische Laternen wären, die an einem schräg ausgespannten Draht hingen.

Was würden wohl Julius Cäsar oder Napoleon über diese Schlacht gedacht haben!" sagte der Doktor ruhig.

Es folgt nun eine ausführliche Schilderung der harmlosen Estimo- Spiele: Biebfämpfe, ausgeführt mit Lederriemen, an denen um die Wette gezogen wird- Hundekämpfe, die von den Männern so geleitet werden, daß die Tiere sich durch ihre gegenseitigen Bisse zwar Schmerzen bereiten, aber nicht schaden können, und die gleichzeitig ein gewiffes pädagogisches Moment enthalten, denn dem Sieger wird stets, damit er nicht übermütig werde, nach der Niederlage des Aeroplane für den amerikanischen Postdienst. erichöpften Gegners ein neuer Gegner gegeben, der ihn dann zu In Amerika beabsichtigt die Poft, so lesen wir im Prometheus", züchtigen bermag und schließlich fingierte Bärentämpfe, bei denen in Bärenfelle gehüllte Burschen von Hunden gejagt werden. Diese letteren Spiele wurden während eines wütenden Schnee- regelmäßigen Aeroplandienst einzuführen. Die Gegend, in der dies Ja, es ist seltsam das zu beobachten! In meiner turmes ausgeführt, der mit der ganzen Kraft eines bösen Unwetters Mittel zur Beförderung der Postiachen von besonderem Werte iſt, Heimat, in Minnesota , sind die Indianer in weniger als über uns gekommen war. Durch die verschiedenen Stadien war die ist das Gebirge, die Rocky Mountains , wo beispielsweise einige hundert Jahren, seitdem die ersten Ansiedler sich dort nieder- Stimmung schließlich so erregt, daß man sich Luft machen mußte, Städte in der Luftlinie nur eine kurze Strede voneinander entfernt ließen, vom Erdboden verschwunden! Und hier wird das indem man alles um und um drehte; man hatte den drolligen sind, die einzige Erdoberflächenverbindung aber, die für den Post­selbe Volk von Tag zu Tag zahlreicher und mächtiger!" Einfall, die Hunde für heute loszulassen und die Männer selbst ins dienst brauchbar ist, einige hundert Meilen lang ist. Ein weiterer So begann ein Schlittenwettrennen mit Vorzug des Aeroplandienstes ist seine große Unabhängigkeit von der " Es scheint mir überall auf Erden das Gleiche zu sein: Joch zu spannen. Formen, bei dem im Laufe einer Wegebeschaffenheit und damit von der Jahreszeit, ein Umstand, der wo erobernd eine Rasse höherer Kultur die andere nieder- ständig wechselnden wirft, find nur zwei Resultate möglich: entweder ist der Stunde gewaltige Streden zurüdgelegt wurden, und das mit in einigen Teilen des Landes febr maßgebend ist, zumal auch in einer Schlacht zwischen den Hunden- alias Menschen endigte, in neueſter Zeit die Aeroplane fich immer mehr vom Wetter unabhängig unterworfene Stamm zu ſehr an die Freiheit des Natur- der man wieder einen Einblick in die unberührheit dieser Leute ge- machen. Eine sehr wertvolle Begleiterscheinung einer solchen Ein­lebens gewöhnt, so daß er in der Unfreiheit, die alle Kultur wann: trotz der Hize des Kampfes fam es nie vor, daß sie zu weit richtung wird im Kriegsfalle zutage treten, indem die Regierung in mit sich bringt, rasch zugrunde geht, wie die Völker Nord- gingen und die spielerische Schlägerei etwa in Ernst ausarten ließen. den Poſtfliegern eine große Schar bestgeübter Mannschaften zur Ver­ameritas und Südamerikas , die Polynesier, die Australier Als Abschluß der Festlichkeiten des Tages wurden in allen fügung bat. Diese Flieger würden nicht nur die größte Gewandt und ein großer Teil der Afrikaner oder aber er hat in Hütten Gesänge aufgeführt. Man singt seine einfachen, monotonen beit in der Handhabung ihrer Maschinen mitbringen, sondern auch sich selbst bereits vor der Eroberung eine Art von Kultur Lieder, bis eine durch die Wärme in den Hütten hervorgerufene erhebliche Territorialtenntnisse zur Verfügung haben, vor allem falls hervorgebracht, hat sich bereits an die Unfreiheit des Arbeits- Müdigkeit sich über die Geister legt und all diesen Menschen nach fich der Krieg in ihnen bekannten Gebieten abspielt. zwanges gewöhnt; dann übersteht er die Krisis der Unter dem lebhaften Tage sorgloser Aeußerungen der Gesundheit und jochung, überwindet sie wie eine schwere Krankheit und nimmt Freiheit die Augen schließt. In der kalten Nacht draußen spielen dann die Kinder, da in den das erobernde Volk wieder in sich auf, verschmilzt mit ihm warmen Hütten der ihnen sonst gehörige Raum von den fremden Vorträge. Auf der Treptow Sternwarte finden zu einer neuen Einheit oder kapselt es als einen Fremd- Gästen bis auf den legten Platz eingenommen wird. Erwachen die folgende öffentliche, gemeinverständliche Kinovorträge statt: Sonn­förper ein, wie hier in Mittelamerika und in ganz Asien , Alten aber, dann dürfen die Kinder schlafen. Und auf diese Weise abend, den 19. Juni, um 5 Uhr:" Walrosse, Eisbären, Binguine"; um ihn schließlich selbst gesundend wieder auszuscheiden; werden die Kleinen schon durch ihre nächtlichen Spiele an die Un- Sonntag, den 20. Juni, um 3 Uhr: Sitten und Gebräuche fremder denn nur ein Sklavenvolk übersteht die Sklaverei der regelmäßigkeit der Lebensweise gewöhnt, die mit Naturnotwendigkeit Bölfer", um 5 Uhr:" Frontkämpfe"( Deutsche, Desterreicher und mit dem Leben eines Polarestimos verknüpft ist." Türfen), um 7 Uhr: Bolarjagden". Kultur!" Berantwortlicher Redakteur: Alfrey Wieleyy, Neuföln. Für den Inseratenteil berantio.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdruderei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co, Berlin SW.

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Notizen.