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Nr. 65. 17. Jahrgang. 4. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 18. März 1900.

Vom Weltmarkt.

Bankabschlüsse.- Großbritanniens   Handelsverkehr mit den des letzten Jahrs die Konzentrationstenbenz unverkennbar, die aus den höheren Zuwendungen an die Reserven und zum Teil auch verschiedenen Ländern. fleineren Banten   bleiben zurück, die größeren, besonders aber die höheren Vorträge auf das Geschäftsjahr 1900, andrerseits aus den Bankabschlüffe. Die lezten Wochen standen unter dem Zeichen größten, nehmen andauernd zu und bringen durch Ankauf und Anwachsenden Geschäftsunkosten und Zantiemen. Billig wirtschaftet der Bankabschlüsse. Ein Tag um den andern brachte den Bericht gliederung der mittleren Banken auch deren Geschäfte an sich. Teil- teine der großen Banten. Die enormen Gehälter der Leiter solcher einer Bankverwaltung, meist mit der stereotypen Versicherung, daß weise kommt darin nur die allgemeine wirtschaftliche Lage der letzten Unternehmungen, die hohen Tantiemen der Aufsichtsräte, die das lezte Jahr wieder ein günstiges gewesen sei und die Jahre zum Ausdruck, doch darf andernteils nicht übersehen werden, häufig rein zur äußeren Repräsentation und Verzierung dienen, Verwaltung mit Vertrauen in die Zukunft bliden tönne. Was daß die ungemein starke Beteiligung des deutschen   Bankfapitals an eriveden den Anschein, als hätten die Verwaltungen sich die Bes die Zukunftsaussichten anbetrifft, so ist es bei manchen Banken industriellen Unternehmungen, im Gegenfaz gum englischen und folgung des Sprichworts zu Herzen genommen: Wie gewonnen, so damit nicht gerade günstig bestellt, aber über die Geschäfts- französischen Bankkapital, vielfach erst den industriellen Aufschwung zerronnen." Es ist begreiflich, wenn selbst sonst recht brav kapita­ergebnisse des vergangenen Jahres tönnen fie fich mit wenigen Aus- Deutschlands in den letzten fünf Jahren ermöglicht hat. Wo wäre liftischen Attionären diese Wirtschaft fauer aufstößt und sie die nahmen nicht gerade beklagen. Die nun schon seit etwa fünf Jahren die deutsche Eisen- und Stahlproduktion, vor allem aber die Elektricitäts- Tantiemen für die Aufsichtsräte etwas einzuschränken suchen; so will andauernde industrielle und kommerzielle Prosperitätsperiode hat in industrie, wenn ihr nicht von den großen Banken die bedeutenden die Berliner Handelsgesellschaft ihren Herren Aufsichtsräten tünftig steigendem Maße stimulierend auf das Bankgeschäft eingewirkt, indem Rapitalien zu ihren einlagen geliefert worden wären. Allerdings nur 6 Proz. zahlen, statt, wie bisher, 8 Proz. Auch dann werden fie zu neuen Gründungen und Emissionen anregte, infolge der hat diese enge Verbindung zwischen Bank und Industrie auch nach die Herren noch nicht zu furz kommen, denn in 1899 betrug allein wütenden Spekulation in Industries und speciell in Montanwerten mancher Richtung hin ihr Bedenkliches; fie verleitet zur Gründung die Aufsichtsrat- Tantieme der letzteren Gesellschaft 494 301 M. Uebrigens geben die Bankabschlüsse immer weniger genauen zu vermehrten Provisionsgewinnen führte und zugleich steigende industrieller Unternehmungen über den wirklichen Bedarf hinaus Nachfrage nach Geld und Kredit und Kredit weckte. Das letzte Jahr lediglich zur Erzielung hoher Emissionsgewinne und muß. Aufschluß über den wirklichen Gewinn, da mehr und mehr das ist sogar in dieser Beziehung ein ganz besonders gutes sobald eine industrielle Krisis eintritt, die Bank in schwerste Mit System der sogenannten stillen und versteckten Reserven zur An­Profitjahr gewesen, liegt es doch im Wesen des Bant- leidenschaft ziehen, besonders wenn sich noch eine größere Anzahl der wendung gelangt, und andrerseits manche Banken bedeutende Ges geschäfts, daß günstige industrielle Stonjunkturen nicht sogleich Aftien in den Schränken der Bank befindet oder die Aktien mur erft winne für das Jahr, in welchem sie erzielt sind, nicht mit berechnen, feine Umsatz- und Gewinnziffern steigern, dafür aber andrer zum Kleineren Teil eingezahlt find. Gerade aus dieser drohenden sondern sie für das kommende Jahr zurückstellen. Die Dresdner  feits gewöhnlich auch dann noch nachwirken, wenn der industrielle Gefahr erklärt sich das Bestreben verschiedener Banken, in jeder Bank bringt beispielsweise nicht den bedeutenden Gewinn aus der Aufschwung schon seinen Höhepunkt überschritten hat und bereits fich Weise Reserven anzusammeln. Zudem aber hat gerade das Börsen- Emiffion der Aftienferie I der Aktiengesellschaft für Feld- und Klein­eine Reaktion bemerkbar macht. Um so beachtensiverter ist es als gefez dazu beigetragen, die Ausdehnung der größeren Banten zu bahnenbedarf( vorm. Orenstein und Koppel) zur Verrechnung, und Symptom der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage, daß, wenn man fördern. Durch das Verbot des Zeitgeschäfts ist die Spekulation die Deutsche Bank hat zwar die 1898er Dividendeneinnahme an Aktien der Bergisch- Märkischen Bant den Geschäftsumfang der einzelnen Monate mit einander vergleicht, geradezu jenen größeren Geldinstituten überliefert worden, die ge- auf ihren Besiz das letzte Halbjahr gegenüber dem ersten Semester 1899 einen ent- nügend Geld haben, den Kunden die per Stasje gekauften Papiere und des Schlesischen Bankvereins ausgeschüttet, stellt dafür So ist, wie die Vorgänge des aber wieder die diesjährige Einnahme aus dem betreffenden schiedenen Rückgang auf fast allen Gebieten des Bankgeschäfts auf gegen Zinsen vorzuschießen. weist. Die Emissionen find trotz fünftlicher Belebungsversuche lezten Sommer genügend bewiesen haben, am Umfang des Differenz- Aftienbestand zurüd. In ähnlicher Weise verfahren verschiedene recht gering geworden, ebenso auch die Umsätze an den Fonds- spiels recht wenig geändert und nur die Konkurrenz der Großbanken andre Institute. Der Gedanke, der diesen Manipulationen zu Grunde egt, ist ja leicht einzusehen. Für größere Emissionen bieten sich im börsen, wofür die Umsatzziffern des Berliner   Kassenvereins gestärkt worden. ein deutliches Zeugnis liefern. Die Steigerung seines Jahres­Recht deutlich kommt die Zunahme des Geschäftsumfangs in der beginnenden Jahr wenig Aussichten, und auch die hohe Einnahme umfages um 5129 Millionen Mark, von 37 725 auf 42 854 Millionen, Steigerung des Accepten- Umlaufs und des Debitoren- Kapitals, dem aus Provisionen und Zinsen, die vornehmlich im abgelaufenen Jahr entfällt zum weitaus größten Teil auf das erste Halbjahr 1899; für auf der andern Seite nur geringe neue Zuflüsse fremden Kapitals den Gewinn gebracht haben( der Gewinn aus dem Effekten- und Juli bis Dezember erreichten die monatlichen Mehrumsäge mur( Kreditoren) gegenüberstehen, zum Ausdrud. Obgleich das Aftien Stonfortialgeschäft ist fast bei allen größeren Banten zurückgegangen), als bisher, da magerer auszufallen ca. 50 bis 120 Millionen Mark. Nur an Zinserträgen haben die und Reservekapital der oben genannten acht Berliner   Banken drohen viel den ver ein nun die Verwaltungen recht viel Gewinn aus legten Monate des abgelaufenen Jahres reiche Gewinne abgeworfen 3. B. 937 Millionen Mark beträgt, fie also über in die zu erwartenden mageren von nahezu Vermögen von infolge der Erhöhung des Diskontsages, der an der Reichsbank eignes verfügen, gangenen fetten Jahren damit der Ausfall nicht allzu groß wird. bekanntlich im Dezember 7 Proz. erreichte, und ebenso der Steige- haben sie dennoch für 530 Millionen Mark Accepte ausgegeben, hinfiberzuschieben, rung des Prozentsazes für fixes Geld. Sicherlich hat zu diesem Rück was einer Verstärkung ihres arbeitenden Kapitals umr ca. 58 Proz. Das mag vom kapitalistischen   Standpunkt aus ja eine recht gute gang des Geschäftsumfangs im letzten Halbjahr die Geldknappheit, die entspricht. Die vorbenannten Banken sind nämlich nicht wie die Bankpolitik sein, wird aber, wenn wirklich ein ernster Rückschlag der schon im September, Oktober fich merklich fühlbar machte und gegen Reichsbank berechtigt, Noten auszugeben; fie helfen sich dafür durch Konjunktur erfolgt. bei der hohen Beteiligung der meisten Banken Schluß des Jahres fich stetig steigerte, wesentlich beigetragen; dennoch Ausgabe sogenannter Accepte, durch Wechsel, die sie auf sich ziehen an industriellen Gründungen recht wenig helfen. würde es verkehrt sein, hierin allein die Ursache der rückgängigen lassen und die fie dann acceptieren( durch Vermert anerkennen) und Bewegung sehen zu wollen. Die Konjunktur flaut trotz aller neu- in Umlauf bringen. Die Summe dieser umlaufenden Accepte wie auftauchenden Fusions- und Neugründungs- Bestrebungen ab, wenn auch das Kreditoren- und Debitorenkapital stellte sich beim Jahres­auch die pessimistischen Prophezeiungen von einer demnächstigen abschluß der vorhin erwähnten acht Berliner   Banken folgender- Königreichs 759,56 Millionen Pfd. Sterl., wovon 484,90 Millionen Krisis noch immer verfrüht erscheinen.

Indessen die Ergebnisse der Abschlüsse im einzelnen, die erzielten Umsätze und Gewinne, sollen uns hier nicht beschäftigen, von den Lesern des Vorwärts" werden nur recht wenige sich im Besitz von Bankattien befinden; was uns interessiert, find allein die in der Entwidlung des Bantwesens hervortretenden Tendenzen und ihre Be­deutung für die allgemeine wirtschaftliche Lage.

weisen auch

maßen:

einer Milliarde

Zunahme resp. Abnahme

gegen 1898

Mill. M Mill. W min. M. Min. we will. M. Mill. M

fuchen

Großbritanniens   Handelsverkehr mit den verschiedenen Ländern. Nach der Aufstellung des englischen statistischen Bureaus betrug im vergangenen Jahr der Anßenhandel des Vereinigten

Pfund Sterling auf die Einfuhr( gegen 470,38 im Vorjahr) und 264,66 Millionen Pfd. Sterl.( gegen 283,36 in 1898) auf die Aus­fuhr entfallen. An der Einfuhr sind vornehmlich folgende Staaten beteiligt: Einfuhr

Bereinigte Staaten Frankreich  

Britisch- Ostindien

1899 120,01 Millionen

53,28

1898 126,06 Millionen 51,40

"

38,81

36,26

"

"

Australien  

33,36

28,85

"

"

141,88 13,54 134,49 10,38 61,91 8,53 55,48 8,71 27,80 4,98 60,29 1,15 24,28 5,42 24,14 1,83

277,78 58,99 324,46 257,28*) 22,00 202.10 169,67

+2,10 +45,68

Niederlande  

30.48

28,53

"

Deutschland  

30,04

28,53

"

10,92 172,26**)- 11,07

Belgien  

22,81

21,53

"

117,03 12,12 35,14 4,66 73,69 11,86 32,83+7,44 126,09 21,26 92,37+1,34 66,57 18,50 28,95 4,97 54,94 7,22 11,36+3,88

-

Canada

20,22

20,40

"

Nußland

18,69

19,49

Standinavien.

15,37

14,72

1

Spanien  

15,33

13,92

M

Dänemark

12,44

11,70

"

Argentinien  

10,94

7,79

"

Aegypten  

10,92

8,86

"

Deutsche Bank Dresdener Bank. Diskonto- Gej. Berl. Handelsges. National- Bant Schaaffhaus. Bl.. Brest  . Disktbt. Berl. Bank

530,27 54,54 1148,- 157,87 894,47+39,74

"

Zunächst muß fonstatiert werden, daß auch im vergangenen Jahr wieder die Betriebskonzentration im Bankwesen, und zwar weit stärker noch als in der Großindustrie und im Großhandel, eine gute Strecke Wegs vorgeschritten ist. Fast alle unsre großen Banken sind ver­hältnismäßig jung, die Deutsche Bant z. B. ist erst 1870 mit einem Kapital von 15 Millionen Mart gegründet worden, die in letzter Zeit so mächtig aufstrebende Dresdener Bank erst 1873 mit nur 9,6 Mill. Mark. Bis gegen Ende der achtziger Jahre nehmen das Aktien­tapital und die Reserven allmählich zu, dann tritt ein gewiffer Still­stand ein bis zum Beginn der heute noch anhaltenden Prosperitäts­periode, also bis zu den Jahren 1894/95, und nun geht's in schnellem Schritt vorwärts. 1890 beträgt das Kapital der Deutschen   Baut erst 75 Millionen Mart, 1895 steigt es auf 100, 1897 schon auf 150 Millionen Mart. Die Dresdener   Baut hat 1890 ein Aktien­Danach ist die Einfuhr aus allen größeren Staaten gewachsen, fapital von 60 Millionen Mark, 1895 steigt es auf 85, Wir sehen, die an und für sich schon hohen Acceptverpflichtungen 1897 auf 110, 1899 auf 130 Millionen. Aehnliche Vergrößerungen haben im letzten Jahr noch eine Steigerung von 541/2 Mill. Mart mit Ausnahme der Vereinigten Staaten   von Amerika   und Rußlands  . viele andre Banken auf; und ebenso schnell, erfahren. Mehrere der Bauten arbeiten mit einem Accepten-, das Bei der nordamerikanischen   Union   beträgt der Ausfall über 6 Millionen Pfd. Sterl. Deutschland   steht mit einer Einfuhr von ungefähr wie die Aktienkapitale steigen bei den größeren Banken die Reserven. heißt eigentlich fictiven Kapital, das mehr als 50 pet. des Attien­Die Zunahme beider Kapitale, des Aktien- und des Reservekapitals. fapitals beträgt. Bei der Deutschen Bank erreicht sogar der Betrag 30 Millionen Pfd. Sterl. an sechster Stelle. In Wirklichkeit dürfte giebt zwar fein genaues Bild der Konzentration im Bauwesen; der umlaufenden Accepte das Aktienkapital und bei der Dresdener Bank es nicht weit hinter Frankreich   zurückbleiben, da ein großer Teil Testere ist vielleicht weit stärker, da die großen Banken vielfach den übersteigt es legteres noch um 41/2 Mill. Mart. Als günstig fann dieser feines Exports über niederländische und belgische Häfen geht und größeren Teil der Aftien kleinerer Banken in ihren Besitz ge- Acceptenumlauf keineswegs gelten, wenn er sich aus dem großen in England als aus Holland   bezw. Belgien   tommend registriert wird. bracht und damit diese von sich abhängig gemacht haben, so zum Geldbedarf der Banken unter den Herrschenden Kreditverbältnissen An der Ausfuhr aus England ist Deutschland   nach der englischen Beispiel besitzt die Deutsche Bank größtenteils die Aktien der auch genügend erklärt. So lange die industrielle Prosperität aus Statistik mit 35,4 Millionen Pfd. Sterl. beteiligt und steht damit an Bergisch- Märkischen Bant, des Schlesischen Bankvereins, der dauert, bietet das Arbeiten mit einem derartigen Acceptkredit keinen zweiter Stelle. Deutschen Treuhand Gesellschaft. der Deutschen   Ueberseeischen Anlaß zu Befürchtungen. Im Fall einer Strisis kann es dagegen in Bant, und ebenso ist die Norddeutsche Bank   in Hamburg   bekanntlich Verbindung mit der Beteiligung der Banken an den verschieden­nichts weiter als eine Filiale der Diskontogesellschaft, die das artigsten industriellen Unternehmungen und dem enormen Anwachsen Kommandittapital des Hamburger Justituts vou 40 Millionen Mart der Debitoren zur ernstlichen Gefährdung der betreffenden Banken Wie aus vorstehender Tabelle fich ergiebt, ist gerade allein im Besiz hat und dessen Dividende als tantiemepflichtigen führen. Ertrag bucht, doch können diese besonderen Verhältnisse hier nicht auch das Debitorentapital der Deutschen   und der Dresdner  besonders Bank der Deutschen  hoch. berüdsichtigt werden. Greifen wir zur Illustrierung der Kon- Bank zentration im letzten Jahr acht der größten Berliner   Bankhäuser es beim letzten Jahresabschluß um nicht weniger als 58 Millionen heraus, so erhalten wir folgendes Ergebnis: höher, als beim vorvorigen Abschluß. und übertrifft das Vermögen der Bank, Aktienkapital und befannte Rejerven zusammengerechnet, beinahe um die Hälfte. Bei der Dresdner Bank liegen die Ziffern noch ungünstiger.

Deutsche   Bant

Dresdener Bank

Diskonto- Gesellschaft

Berliner   Handelsges.

National- Bant

Mia. M mia.Min. min. min. m mill. M

48,05 1,28

.

150 180

-

20

150 180

-

20 34,00 6,50

130

15

130

15 37,08 0,86

90 10 85

5 24,80 2,55

60

60

7,5 12,00

100 25

87,5

50

10

45

42

36

Schaaffhausener Bank

Breslauer Diskontobant

Berliner Bank.

12221222

12,5 20,05 8,22

10 6,00 1,46 11 8,00 1,40

752 92 723,5 81

184,98 22,27

Bei der

Ausfuhr

Britisch- Ostindien. Dentschland. Australien  .

.

"

1899 1898 35,43 Millionen 33,68 Millionen 25,84 22,53 22,50 21,12

"

"

war

Vereinigte Staaten  Frankreich  .

17,61

14,36

"

"

15,42

13,71

"

Rußland  .

.

11,75

9,23

Kapland und Natal Belgien Niederlande  

11,40

12,20

"

9,89 9,58

8,80

8,62

H. C.

Der Zunahme des Geschäftsumfangs entspricht anscheinend faum der Neingewinn und die Höhe der zur Auszahlung gelangenden Dividenden. Für die oben genannten acht Berliner   Banken stellen fich die betreffenden Ziffern wie folgt:

Deutsche Bant Dresdener Bank Disconto- Gefen Berl. Handelsnes. National- Bant Schaffhaus. Bant

Es hat also im letzten Jahr das Gesamt- Aktienkapital fich um 92 Millionen Mark vergrößert, oder um ca. 14 Proz., das werbende Kapital um 81 Millionen Mark oder 12/2 Proz., die Reserven um 22,27 Millionen oder beinahe 133/4 Proz.; und diese bedeutende Berl. Discontobt. Steigerung beschränkt sich keineswegs auf die Berliner   Banken, auch Berliner Bank sie größeren Banken in andren industriellen Gegenden des Reichs haben ihr Attienkapital im letzten Jahr beträchtlich vermehrt, so die Bayrische Vereinsbank, München  , von 33 auf 371/2, die Vereinsbank

Bruttogewinn

1899

Bunahune gegen

1898

Reingewinn

Will

wt.

1899

Mill.

Wit.

80,21 2,16 20,82 19,79 2,96 14,92 20,65 3,19|| 17,05 11,69 1,05 10,07 8,79 1,09 6,91 11,64 2,33 9,99 6,77 1,055,20 4,70 1,36 6,63

Zunahme gegen

1898

Dividende

1899

Bunahme gegen

1898

Mia. wit.

In

Prozenten

Eingegangene Druckschriften.

Die Lage der Arbeiter in Stuttgart  . Nach statistischen Erhebungen im Auftrage der Vereinigten Gewerkschaften herausgegeben von Theodor Leipart  . Preis 2 M.

Unter diesem Titel ist im Verlag von J. H. W. Dietz Nachf. in Stutt gart ein Buch erschienen, deffen Inhalt das lebhafteste Interesse aller Socials öfonomen, Statistiker und besonders aller Arbeiter erregen wird. Der ges waltige Stoff, der in dem Buche von fachkundiger Hand bearbeitet ist, macht es äußerst fchwer, den Juhalt in einigen furzen Worten zu besprechen. Der erfte Teil enthält eine specialisierte Darstellung der Lage der Arbeiter und 1899 1898 Arbeiterinnen in 49 verschiedenen Berufen, von den Bäckern und Bildhauern in alphabetischer Reihenfolge bis zu den Zieglern und Zimmerern. Der zweite Teil bringt alsdann das Gesamtresultat und zwar ist hier das ges 10% wonnene statistische Material in einer Weise verwertet worden, welche die Die Bedeutung des Juhalts läßt sich einiger größte Beachtung verdient. 9 maßen schon aus den Titeln der einzelnen Abschnitte erkennen, als da sind: Art der Lohnberechnung, Arbeitszeit, Vohnverhältnisse, das Verhältnis des Lohns zur Arbeitszeit, der Zahltag, das Alter, Lebensalter und Lohnhöhe, Familienstand, Kinderzahl, Kinderzahl und Lohnhöhe, Mitarbeit der Frau, der Wohnort( aus weit über 100 Ortschaften find in Stuttgart   beschäftigte Arbeiter und Arbeiterinnen vertreten), der Hauszins, Hanszins und Lohn­höhe, Zimmerzahl der Wohnungen, Anzahl der Zimmer und Kinderzahl, Bimmerzahl und Hauszins, Bimmermiete der Ledigen, Organisations. Verhältniffe. Im dritten Teil sind die gleichen Verhältnisse der Arbeiterinnen festgestellt und besprochen, während in einem Anhang einige die Statistit betreffende Publikationen des Borstandes der Vereinigten Gewerkschaften sowie der benutzte Fragebogen abgedruckt worden sind. Das Buch verdient die weiteste Berbreitung.

1,00 16,50 0,75 11 1,84 11,70 1,80 9 2,88 18,00 1,50 10 10 0,91 8,07 0,87 912 9 0,78 5,10 0,64 2,18 7,00 1,00 8 8 0,74 3,88 0,75 71/2 7 1,10 2,52 0,77 7 7

81/2 82

114,24 15,19 88,09 11,88 67,27 8,08-1

n Hamburg   von 18 auf 24, die Rheinische Kreditbank, Mannheim  , Demnach war der Gewinn im ganzen ein noch besserer wie im on 30 auf 40 Millionen Mark usw. Thatsächlich ist auch die Vorjahr. Während das werbende Kapital von 6421/8 auf 7231/ Mill. Refervevermehrung weit stärfer, wie sie nach obiger Auf- Mart stieg, also nur um 12½ Proz., stieg der Bruttogewinn um tellung erscheint, da gerade in den letzten Jahren die über 15 Proz. der Reingewinn um ungefähr 143/4 Broz. Wenn Banken die guten Gewinnergebnisse dazu benugt haben, trotzdem nur die Deutsche Bank und die Berliner Handelsgesellschaft fogenannte stille", nicht in der Bilanz angegebene Reserven die Dividende um 1/2 Prog. erhöht haben, erklärt sich das einmal neu Janzulegen: Reserven, die bei einigen Bantinstituten, zum Bei spiel der Deutschen Bant, einen ganz beträchtlichen Umfang erreicht haben. Jedenfalls ist im Bankwesen der letzten und ganz speciell

*) Einschließlich Bechfelcomptoire.

**) Einschließlich Depofiten.

Mehr Bergarbeiterschutz. Ein Streit und Mahnwort von Otto Sue. Verlag von Heinrich Möller, Bochum  . Die Schrift schildert in furzen Bügen die früheren Bergarbeiter- Verhältnisse, wo vielfach der Schutz des Arbeiters viel größer war wie heute, giebt dann, unterſtüst von reichem Zahlenmaterial, eine Darstellung der Unfall- und Gesundheitsverhältnisse und der Frauen und Kinderarbeit und bespricht dann die Berginspektion und das Knappschafts  - Kassenwesen. Die inhaltreiche Broschüre ist für 20 Pf. zu kaufen.