=
=
Brückenberg hat 38 Dienstjahre hinter sich. Es kann mir den Werken lohn von 621/2 Pf. auf 65 Pf. zu erhöhen. Eine Anzahl Accord| dauerlich sei es, daß die weiblichen Arbeiter sich in letter Stunde gelingen, auf furze Zeit gefügige Kreaturen als Arbeitervertreter in maurer unter der Führung des Maurers Petsch waren nicht abgeneigt, geweigert haben mitzuftreifen. Die Unternehmer vereinigen fich in die Knappschafts - und Pensionskassen zu bringen, aber auf die Dauer die Fortsetzung der Arbeiten zu übernehmen. Beide Gruppen trafen Startelle, um durch diese Organisation die Forderungen der Arbeiter zu ist es unmöglich. Die statuierten Erempel scheinen auch feineswegs in einem in der Nähe des Baues belegenen Schantlokal zusammen. bekämpfen, unsere Pflicht ist es daher, sich im Verband der Schneider den Zweck, die übrige Belegschaft der Strecke einzuschüchtern, zu er- Es kam zu lebhaften Auseinandersetzungen. Als dem Petsch von und Schneiderinnen zu organisieren; dann werden wir auch mit füllen. Der Deutsche Berg- und Hüttenarbeiter- Verband" hat den Stundenarbeitern vorgehalten wurde, daß es unschön von Erfolg die Unternehmer in Schranken halten können.( Stürmischer seit der Streitbewegung in Sachsen ganz bedeutenden Zuwachs ihm sei, ihnen in den Rücken zu fallen, anstatt sie zu unterstützen, Beifall.) Redner schlägt darauf folgende Resolution vor: erfahren; wie lange noch und die Zahl der Organisierten wurden dem Petsch auch seine eignen Anhänger wieder abtrünnig, Die Versammlung erklärt nach Kenntnisnahme der Antwort steht wieder auf derselben Höhe wie Anfang 1895, als es regnete Schimpfworte auf ihn von allen Seiten und schließlich schreiben, soweit sie ausweichend unter Hinweis auf den Verein der das Amtsgericht Bividau den sächsischen Bergarbeiter Verband padte der Maurer Schirmer ihn am Halse, verfette ihm eine Ohr Details, Mantel- und Kostümbranche eingelaufen sind, ihre Forderungen auflöste. Die Maßnahmen der Behörde, die in bester Harmonie feige und warf ihn hinaus. Es sollen sich außer Schirmer noch be- für abgelehnt. Sie erklärt ferner, daß vom Montag, den 19. März, steht mit den Grubenbefizern, können also die fortschreitende fonders die Maurer Prorandt und Röhl an der Ausschreitung die Arbeit zu ruhen hat, bis die Forderungen bewilligt find. Organisationsarbeit der Bergleute nicht aufhalten, und wenn mit beteiligt haben, die die sich deshalb neben Schirmer wegen Zu den von dem Unternehmerverein angebotenen Verhandlungen solchen Mitteln die Arbeiter weiter drangfaliert werden sollten, wie Nötigung, Beleidigung und Mißhandlung zu verantworten hat die Organisation ihre Vertreter zu entsenden, und wird die es bisher geschah, werden spontane Ausbrüche der Unzufriedenheit hatten. Es wurde durch die Beweisaufnahme festgestellt, daß Ortsverwaltung ermächtigt, ihr geeignet erscheinende Kollegen und der Bergarbeiter durch plötzliche Arbeitseinstellungen 2c. nicht zu ver: Petsch schon bei seiner ersten Vernehmung eingeräumt hatte, daß er Kolleginnen hinzuzuziehen. meiden sein. Durch Anwendung von Gewaltmitteln gebietet man bei dem Vorfalle fast sinnlos betrunken gewesen sei. Schirmer einer geistigen Bewegung, und wenn sie auch nur von einfachen Ar- räumte ein, daß er den Zeugen Betsch hinausgeworfen und ihm da beitern ausgeht, keinen Halt. bei auch eine leichte Ohrfeige versetzt habe, es sei aber nur geschehen, um größeren Ausschreitungen vorzubeugen.
-
Die Gewerkschaften in Striegan treten allgemein für eine Verkürzung der Arbeitszeit auf zehn Stunden ein. Es ist deshalb der Zuzug von Metallarbeitern und Holzarbeitern aller Branchen, fowie der Bürstenmacher, Maurer, Zimmerer, Hilfsarbeiter, Sattler und Täschner fernzuhalten.
Der Streit bei der Firma W. Schröder u. Co. in Mörs ist beendet. Am Freitag haben die Arbeiter die Arbeit wieder aufgenommen. Die Arbeiter haben die Wiedereinstellung des Gemaßregelten durchgesetzt. Betreffs der Lohnfrage wurde vereinbart, daß der Firmeninhaber mit der Lohnkommission die Sache zu regeln habe.
Die Maler in Lübeck befinden sich im Kampf um den Neunstundentag und eine 15 prozentige Lohnerhöhung. Auch in Erfurt ist ein allgemeiner Ausstand eingetreten.
Ausland.
Der Staatsanwalt ließ die Anklage gegen Prorandt und Röhl, gegen die nichts erwiesen worden war, fallen, gegen Schirmer beantragte er eine Geldstrafe von 10 M. wegen Mißhandlung. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Kaz, hielt die ganze Sachlage dazu an gethan, auch die Kosten der Verteidigung der StaatsAnklage gegen die beiden ersten Angeschuldigten kommen dürfen. tasse aufzuerlegen, denn es hätte nicht erst zur Erhebung der übrigen nach dem Antrage des Staatsanwalts. Der Gerichtshof gab diesem Antrage statt und erkannte im
-
Nach längerer Diskussion, in der die niedrigen Löhne bei der Firma Heilig fritisiert wurden und eine Rednerin mitteilte, daß sie von der Firma Stein auf die schwarze Liste gesetzt sei, gelangte die Resolution einstimmig zur Annahme. Mit einem Hoch auf die Bewegung schloß der Vorsigende um 2 Uhr die imposante Versammlung. Am Dienstagvormittag findet eine Versammlung in der Ressource statt, in welcher über den Stand der Bewegung berichtet wird. In Weißenfee referierte Genoffe og te vor einer gut be suchten Versammlung, die einen trefflichen Verlauf nahm.
Der Krieg.
*
*
Die Boerenstellung im Often.
Wichtige Nachrichten liegen nicht vor. Feldmarschall Im Militärbefreiungs- Prozeß zu Elberfeld ist am Sonn Roberts bemüht sich jedoch, durch seine Meldungen in Europa abend die Vernehmung der Angeklagten beendet worden, sodaß am den Eindruck zu erwecken, als ob die Mehrzahl der Einwohner des ähneln den aus früheren Sigungen berichteten. Beachtenswert ist die außerordentlich zufrieden wäre. Montag das Zeugenverhör beginnen konnte. Die erörterten Fälle Oranje- Freistaats mit der Besetzung des Landes durch die Engländer Wie weit dies den Thatsachen entVernehmung des angeklagten Sägenschmieds August Sieper jr. spricht, fann vorläufig nicht kontrolliert werden. Die Nachrichten, Dieser bemerkt auf Befragen des Präsidenten: Der verstorbene die der General am Sonntag nach London gelangen ließ, lauten Der Ausstand der östreichischen Bergarbeiter beendet. Stadtrat Berger in Remscheid habe ihm mehrfach Der gewaltige Kampf der Bergarbeiter naht seinem Ende, nach gesagt: Wenn er vom Militär freitommen wolle, dann folgendermaßen: zehnwöchentlichem Ausstand kehren die Arbeiter in die Grube zurück, folle er sich an Strucksberg nach Köln wenden. Er habe dies Die Gardebrigade ist gestern aus Norwalspont hier eingetroffen. ohne daß sie ihre Forderungen durchgesezt haben. Die Ausdauer, schließlich gethan, da er der Meinung war Strudsberg stehe mit Gine größere Anzahl Burghers haben die Waffen niedergelegt, in die Opferwilligkeit, die in diesem Ausstand von den Arbeitern be- allen Militärärzten in Verbindung. Als im Strudsberg Strudsberg einigen Bezirken melden sich Ueberläufer. In Belmont fiel eine fundet wurde, steht einzig da, aber dem übermächtigen Gegner fagte, daß er ulver cinnehmen müsse, habe er dies zunächst Mitrailleuse und ein neumpfündiges Geschüß in unsre Hände, einen mußten sie weichen. Gewiß find die Opfer nicht umsonst gebracht, die abgelehnt, da er fürchtete, er könne an seiner Gesundheit Schaden weiteren Neumpfünder hat der in Colesberg befehligende Offizier erGesetzgebung muß sich der Arbeiter annehmen und zu einem Triumph nehmen. Er sei aber schließlich der Aufforderung des Strudsberg, beutet. Eine Kavalleriebrigade ist nach Thabauchu(?) abgegangen, für die Kohlenbarone neigt auch das Ende des Streiks nicht, aber 14 Tage vor der Gestellung nach Köln zu kommen und Pulver um die Einwohner zu beruhigen und eine von mir erlassene es zeigt sich, welcher gewaltigen Macht die Arbeiter gegenüberstehen, und Billen zu nehmen, nachgekommen. Bräs.: Weshalb sollten Proklamation zu verteilen. Morgen wird der regelmäßige Ver wo die Produktion in den Händen einiger Kapitalisten sich vereinigt Sie dies in Köln machen, hätte sich dies nicht in Remscheid te hr der Bahnzüge von Bloemfontein nach dem und sie zu einem Monopol für einige Geldprogen geworden ist. Ver- eben so gut thun laffen? Angel.: Strudsberg jagte: in tap wiederaufgenommen werden. Die Truppen Lord Methuens mag die Gewerkschaftsbewegung hier nicht ganz gewaltige Fort- Köln geht es besser. Auf weiteres Befragen des Präsidenten sind am 16. März gerade zur rechten Zeit in Warrenton einschritte zu machen, versteht es die Arbeiterbewegung nicht, sich einen giebt der Angeklagte an: er sei infolge des Einnehmens der Pillen getroffen, um die völlige Zerstörung der dortigen Drehbrücke zu vers starken Einfluß auf die Gesezgebung zu sichern, dann kann der Trotz frant geworden und deshalb die beiden ersten Male nicht bei der hindern und sich einer Uebergangsstelle über den Baalfluß zu bedieser Monopolisten nicht gebrochen werden, ihre Herrschaft artet zu Gestellung gewesen. Bei der Generalmusterung sei er schließlich mächtigen. einer unumschränkten aus. Ueber die Stellung der Boeren im Norden des Oranjeausgehoben und zum 8. Feld- Artillerie- Regiment nach Met gesandt Ueber die Beendigung des Streits liegen folgende Berichte vor: worden. Er sei aber sehr bald wegen Krankheit vom Militär ent- staats melden die" Times" am Montag: Der Boeren- Kommandant In einigen böhmischen Ausstandsgebieten wird heute nahezu lassen worden. Alsdann habe er noch einmal zur Generalnuusterung Olivier hat sich in der Richtung auf Kroonstad zurückgezogen, vollzählig gearbeitet, in andren ist die Lage unverändert. In erscheinen müssen. Er sei aber bei dieser wegen Verkürzung des nachdem er zuvor in Rongville alle verfügbaren Lebensmittel requiriert Troppau ist die Lage noch nicht geklärt, da die Antwort der Gewerke rechten Beines und wegen Schwäche des Fußgelents freigekommen. und die Einwohnerschaft in Not zurückgelassen hatte. auf den verlangten Generalpardon noch nicht eingetroffen ist. Der Vater dieses Angeklagten, Anget. Sägenschmied August In der Aufforderung des Central- Streitkomitees und der Ge- Sieper sen., giebt auf Befragen des Präsidenten zu, daß er auf werkschaftskommissionen zur Wiederaufnahme der Arbeit wird hervor- Anregung des verstorbenen Stadtrats Berger in Remscheid sich an Die Bullersche Armee ist noch immer nicht dazu gelangt, gehoben, daß der socialpolitische Ausschuß des Abgeordneten Strudsberg gewandt habe, da er seinen Sohn in seinem Geschäft wesentlich über Ladysmith nördlicher Richiung hinauszukommen, hauses sich für die gesetzliche Einführung der Neunstundenschicht brauchte. Er habe an Strucksberg für das Freima chen weil ihnen die Boeren den Uebertritt in den Oranje- Freistaat in ausgesprochen habe; die Abkürzung der Schichtdauer sei also vor- 2100 Mart gezahlt. Auf Befragen des Staats- dem dortigen start gebirgigen Terrain streitig machen. Aus dem aussichtlich bald zu erwarten. Da das Parlament vertagt, die anwalts Iberis giebt der Angeklagte Sieper sen. zu, Boerenlager bei Glencoe wird vom 15. d. Wits. genieldet, daß die Mittel erschöpft, eine weitere Unterstügung unmöglich und die Zahl daß er dem Strudsberg Vorwürfe gemacht habe, da fein neuen Berschanzungen längs der Biggarsberge jegt vollendet der Arbeitswilligen bedeutend gestiegen feien, bleibe nichts andres Sohn doch ausgehoben worden sei. Strudsberg habe ihn getröstet find; man glaube, daß durch diese Verschanzungen die Stellung unübrig, als den Ausstand gemeinschaftlich zu beendigen. und ihm gesagt, er werde es noch einmal mit Billen versuchen, einnehmbar gemacht sei. Die Ostrauer Gewerke lehnten in einer gestrigen Ver- dann werde der junge Mann schon freitommen. Der Anfammlung den Generalpardon ab, sagten jedoch zu, die bisherigen geklagte Handlungsgehilfe Karl Sieper, auch ein Sohn des AnArbeiter wieder aufzunehmen und die vor dem Leschener Einigungs- geklagten Sieper sen., bemerkt auf Befragen des Präsidenten: Er Das Mitglied der kanadischen Expedition vom Roten Kreuz amte gemachten Zugeständnisse betr. die Lohnerhöhung, Auszahlung babe stets am Herzen gelitten und fei der Meinung ge- Dr. Ryerson telegraphiert aus Kimberley vom 16. ds. Mts., in und das Gedingewesen aufrecht zu erhalten. Da die Arbeiter sich wesen, er werde deshalb nicht zum Militär kommen. Kurz Kimberley liegen etwa 1000 Mann krant oder verwundet da damit einverstanden erklärten, ist der Ausstand im Ostrauer Revier vor der zweiten Musterung habe er sich an Strudsberg ge- nieder; er habe 90 Betten aufgestellt. Die Gesamtzahl der in den wendet und von diesem Pillen erhalten, lettere aber nicht verschiedenen Hospitälern Südafrikas in Pflege befindlichen vereingenommen. Bei der zweiten Musterung sei er wieder wegen wundeten und franken Soldaten aller Grade betrage 17 000. allgemeiner Schwächlichkeit zurückgestellt, bei der dritten Musterung Der Chef des Auskunftsdienstes der Boeren teill mit, daß die jedoch angesetzt worden. Er habe sich deshalb vor der General- Verluste der verbündeten Freistaaten vor dem Entsaz von musterung noch einmal an Strucksberg gewendet. Dieser habe ihm seimberley und Ladysmith an Gefallenen 677 und an Berwiederum Billen gegeben, die er ebenfalls nicht eingenommen habe. wundeten 2129 Mann betragen. Infolge von Unfällen wurden ferner Er sei bei der Generalmusterung zu den Garde Füsilieren nach 24 getötet und 171 verwundet. 99 starben an Krankheiten, 1251 Berlin ausgehoben und auch eingestellt, von seinem Truppenteil aber Krante wurden geheilt oder befinden sich noch in Behandlung. Der nach kurzer Zeit wegen Herzfehlers wieder entlassen worden. Er Gesamtverlust betrage mithin 4351 Mann. habe an Strucksberg für dessen Freimachungsversuche 1500 M. gezahlt und hierfür 600 M. von seinem Vater erhalten. Letterer habe aber dies Geld ihm nur geliehen, ohne zu wissen, wofür er dasselbe gebrauche.- Siepersen. bestätigt das.- Auf Befragen des Staatsanwalts Alberts giebt Karl Sieper zu, daß Strudsberg ihm kurz vor seiner Abreise auch Pillen gegeben habe mit dem Bemerken, er solle dieselben in Berlin einnehmen. Er habe dies aber nicht gethan.
beendet.
In der auf Anregung der Arbeiterschaft einberufenen Sigung des Einigungsants in Pilsen verlangten die Arbeiter General pardon für Ausständige, Lohnaufbesserung, wöchentliche Vorschüsse und Mehrleistungen an Deputatkohle. Die Vertreter der Werke erklärten, über den Generalpardon, da nicht alle Vertreter anwesend waren, nicht vorhandeln zu können. Ueber die übrigen Forderungen laffe fich reden; die Unternehmer seien nach Wiederaufnahme der Arbeit zu Verhandlungen bereit. Infolgedessen ist auch hier die Arbeit aufgenommen.
In Aussig und Prag ist es am Sonnabend zu Ruhestörungen gekommen, wobei Militär einschritt und zahlreiche Verhaftungen vornahm.
Troppau , 19. März. In einer Versammlung, die in Mährisch Ostrau stattfand, wurden die Arbeiterführer Karpeles und Merta hinausgedrängt. Radikale Redner traten für die Fortsetzung des Ausstands ein. Die Versammlung beschloß einstimmig, daß die Bergarbeiter nicht einfahren sollen, und verwarf die vom Ausstandsfomitee bekannt gegebenen Bedingungen für die Wiederaufnahme der Arbeit.
In Nürschau ist der Ausstand beendet. Die gesamte Belegschaft meldete die Wiederaufnahme der Arbeit an und fuhr heute an. Auf den Schächten des westböhmischen Bergbauvereins ist ein Teil der Arbeiter noch ausständig, doch werden auch diese Arbeiter morgen oder in den nächsten Tagen einfahren.
Aus Teplit wird gemeldet, daß im Außig- Teplizer Revier 55 Proz. der Arbeiter arbeiten, die übrigen meldeten für morgen die Wiederaufnahme der Arbeit an.
Sociales.
Versammlungen.
-
*
#
Menschenopfer.
*
Von Cronjes Schar.
Die Ueberführung der gefangenen Truppen Cronjes nach St. Helena ist aufgeschoben worden, weil 70 Mann erkrankt find. unter den gefangenen Mannschaften sind viele Fälle von Infektionsfrankheiten vorgekommen, doch hoffen die Behörden, daß die Fälle vereinzelt bleiben werden. Nach einer Blättermeldung sollen die Transvaalmannschaften nach St. Helena gebracht werden, während die Freistaattruppen vorläufig in Simonstown bleiben sollen.
Friedensbedingungen.
London , 19. März. Die Mitglieder der Opposition werden die Regierung über die Frage der Annexion der beiden BoerenRepubliken interpellieren. Die Regierung wird, wie halbamtlich verlautet, dieje Gelegenheit wahrnehmen, um mitzuteilen, daß die füdafrikanischen Republiken einem ähnlichen militärischen Regime werden sollen, wie dieses die Vereinigten unterworfen Staaten nach dem Secessionstriege mit den Südstaaten gemacht haben.
Aus dem englischen Unterhause.
Die Brauereihilfearbeiter hielten am Sonntag eine sehr start besuchte Versammlung ab. Nach einem mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Referat des Gen. Jahn berichtete Schüler über die bisherige Lohnbewegung im Braugewerbe. Auch die Hilfsarbeiter haben infolge der vielfach geradezu jämmerlichen Lohn- und Arbeitsverhältnisse Forderungen gestellt. Die Behandlung und Ausbeutung der Hilfsarbeiter, sowie die sonstigen Zustände in einigen Brauereien wurden, wie schon in früheren Versammlungen, in eingehender Weise geschildert. Jugendliche Arbeiter unter 16 Jahren haben bei einem Wochenlohn von 7,50 bis 12,00 M. vielfach 14-15 Stunden täglich zu arbeiten; für ältere Arbeiter sind unter gleichen ArbeitsDie Bezahlung der Postproletarier. Die Grundsäge, nach verhältnissen 18 M. Wochenlohn sehr häufig. Dazu fomme noch die denen das Tagegeld der Postboten( nichtetatsmäßige Unterbeamten) als ganz selbstverständlich erachtete Somtagsarbeit. In einer einstimmig London , 19. März. Unterhaus. Schazkanzler Hicks Beach vom 1. April neu geregelt werden soll, hat das Reichs- Bostamt jezt angenommenen Resolution wurden nachstehende Forderungen aufgestellt: teilt mit, die Gesamtzahl der Zeichner der Kriegs- Anleihe sei fertig gestellt. Bisher bestand eine Vielstufigkeit der Löhne, die in 25 M. Wochenlohn bei neunstündiger Arbeitszeit. Ueberstunden sind zu 39 800, die gezeichnete Gesammtsumme betrage 3351/2 Millionen manchen Bezirken bis neun verschiedenen Sägen ging. vermeiden, andernfalls für Wochentage mit 10, für Sonn- und Feier- Pfund, die größte einzelne Zeichnung beziffre fich auf 10 Millionen In den Orten selbst ivurde wieder zwischen Postboten tage mit 20 Broz. Zuschlag zu bezahlen. Das„ Ausseßen" der Ar- Pfund. Zeichner von 10 000 Pfund und darüber erhielten 6 Proz., int Orts- und im Landbeſtelldienst unterschieden. Die beiter darf nicht mehr stattfinden. Diese Forderungen gelten auch solche unter diesem Betrage Zuschläge, welche zwischen 6 Prozent Schwierigkeit der Leistungen soll bon mun an nicht für Maschinisten und Heizer, sonst ist für diese ein Lohnzuschlag von und dem vollen Betrage variieren. Es sei unmöglich, mehr in der Besoldung, sondern nur in der ent- 2 M. pro Woche zu gewähren. Im Interesse des innern Betriebs sagen, wie hoch der von dem Auslande gezeichnete Betrag sei. sprechend abgestuften Dienststundenzahl zum Ausdrud fommen. erwartet die Versammlung ferner, daß in allen Brauereien Arbeiter Weiter bemerkte Hicks Beach, angesichts der Vorstellungen gegen die Mindestens soll der Normal- Tagegeldsat 1,50 M. betragen ausschüsse gewählt werden. Die Lohnkommission der Brauerei Ausdehnung der Stempelstener auf Schlußnoten der Produktions( bisher 1,40 M.), der Höchst sa z wie bisher 2,50 M.; über letzteren Hilfsarbeiter hat diese Forderungen den Brauereien zu unter- geschäfte werde er auf seinem Vorschlage in der jetzigen Form nicht darf mur mit Genehmigung des Reichs- Postamts hinausgegangen breiten. bestehen.
Nur zu
"
au
werden. Zu dem Normal- Tagegeldsaz erhalten die Postboten nach Eine stark besuchte Versammlung der Schneider und Auf eine Anfrage erklärt Unterstaatssekretär Brobrid: Der 3jährigem Diätariat täglich 10 Bf., nach 6jährigem 20 Pf., nach Schneiderinnen tagte am Sonntagmittag in der Berliner Ressource. deutsche Dampfer Herzog" fei thatsächlich dem Prisengericht 8jährigem 30 f. Zulagen. Der große Saal mit seinen geräumigen Galerien war überfüllt. nicht übergeben worden, der erste Marine- Offizier habe inSchulreformen in der Schweiz . Wir erwähnten bereits den Ritter erstattete den Bericht über die eingegangenen Antworten auf folge eines Mißverständnisses telegraphiert, daß das Schiff dem Entwurf zu einem neuen Schulgeset, den die Regierung des den den Unternehmern zugesandten Lohntarif. Bemerkenswert ist, Brisengericht übergeben sei. Da der„ Bundesrat" seiner Zeit unter Kantons Neuenburg ausgearbeitet hat. Es ist noch nachzutragen, daß auch die größeren Geschäfte die Notwendigkeit der Be- Arrest war, fei der Oberbefehlshaber am 1. Januar angewiesen daß derselbe auch die unentgeltlichkeit der Lehrtriebswerkstätten einsehen. dem dreiklassigen Lohn worden, den Herzog" oder andre deutsche Postdampfer nicht mit mittel( die Unentgeltlichkeit des Unterrichts ist durch system können sich die Unternehmer nicht verstehen. Sie behaupten, Arrest zu belegen, bis bekannt sei, ob der„ Bundesrat" Contrebande die Bundesverfassung 1874 für die ganze Schweiz eine einheitliche Lohnregelung ist wegen der starken Konkurrenz nicht führe. eingeführt worden), die Einführung einer kantonalen Schul- möglich. Wir haben aber keine Veranlassung der Schleuderkonkurrenz kommission, die Herabsetzung des Schülermaximums von 50 anf 40 der Unternehmer noch Vorschub zu leiſten dadurch, daß wir billiger Lehte Nachrichten und Depeschen. per Klasse, die Errichtung von Kleinkinderschulen und Schulfüchen, arbeiten. Die Stückarbeit nimmt leberhand, die Preise sinken immer das Verbot der Körperstrafe und Vermehrung der Staats- mehr herab. So darf es nicht weiter gehen. Wir müssen hier Paris , 19. März.( W. T. B.) Deputiertenkammer. Das beiträge an die Schulhausbauten vorsieht. Es wäre zu wünschen, eingreifen, geregelte Löhne einzuführen. Unfre ganze Haus beendigt die Diskussion über das Budget. Als zur AbstimKraft müssen daß diese schätzenswerten Fortschritte bald verwirklicht würden.um wir einsehen, den dreiklassigen Lohn- mung über das gesamte Budget geschritten werden sollte, ertarif in der Maßbranche zur Durchführung zu bringen. flärte Lanjuinais im Namen der Rechten, er wende nicht für Daß unsre gestellten Forderungen bewilligt werden können, wenn es das Budget stimmen, weil die jetzt befolgte Finanzpolitik Frankreich nur die Unternehmer wollen, geht daraus hervor, daß bereits nam- mit dem Ruin bedrohe. Das Gesamtbudget wird hierauf mit 492 Eine Streifgeschichte beschäftigte gestern die siebente Straf hafte Firmen nicht nur bewilligt, sondern auch bereits am 17. März gegen 34 Stimmen angenommen. Tammer am Landgericht I. Im August v. J. legten sämtliche Ar- bezahlt haben: so Hauser, Lüders, D. Lewin, Hoffmann, Friedrich- Paris, 19. März.( B. H .) Im türkischen Pavillon der Welt. beiter, die auf einem Neubau in der Müllerstraße beschäftigt waren, straße, Maurer u. Lewy, Charlottenstraße. Es muß nun auch darauf ge- ausstellung stürzte heute ein Gerüst zusammen, wobei sechs Arbeiter die Arbeit nieder, weil der Unternehmer sich weigerte, den Stunden- sehen werden, daß die Tarife in den Geschäften aushängen. Be- mehr oder minder schwer verletzt wurden. Verantwortlicher Redacteur: Paul John in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin .
Gerichts- Beitung.
um
Hierzu 2 Beilagen und Unterhaltungsblatt.