Nr. 185.- 1915.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sonnabend, 14. Inguf.

Kindeslächeln.

Von Joh. Ferch( 3. 8. im Felde).

Der Ernst des Krieges schärft das Beobachtungsvermögen, und man schürft in einer stillen Stunde zwischen Leben versehrenden Situationen Gedanken und Schlüsse, die in den verkünftelten Ge­dankenpürschen der Friedensbehaglichkeit sich oft nicht so flar und eindringlich zeigten. Unter Wunden, Brandgeruch und Wehgeschrei blüht wie eine scheue, vergeltende Wunderblume die Erkenntnis, in der die Seele badet und der Körper sich stählt.

Man las sicherlich oft in der Presse über den Jubel, mit dem man die Truppen in den vom Feinde befreiten Städten empfing, da er zugleich ein Dant für Heldenmut und unsägliche Siegesmühen war. Daß er ein Echo in den Herzen der Einziehenden erweckte, ist ja erklärlich. Der Jubel dauerte die Straße entlang und in den Augen der Marschierenden spiegelte sich die Freude, entzündete die Begeisterung. Lag die Stadt hinter uns, erlosch das Freudenfeuer

mit dem verhallenden Lärm.

Wie anders, wenn Kinder grüßten, Kleine Mädchen mit ihren Batschhändchen Tücher schwenkten, Bübchen mit lichten oder dunklen Locken, am Straßenrande auf ihren schwachen Beinchen dahin watschelten und in unartikulierten Lauten frohen Willkomm sandten. Der Gruß des Kindes! Die Augen sogen im Sonnenleuchten das Bild auf, die Er­innerung entzündete sich und schuf nun idyllische Heimatsbilder. Und selbst nach Stunden, ja nach Tagen frug mich dieser oder jener Kamerad, während ein die Gegenwart vergessenes Lächeln um den sonst herb verschlossenen Mund spielte: Hast du die Kleinen ge­sehen? Wie lieb, wie lieb!"" Ich habe an meine kleinen zu Hause gedacht!" oder: Mein Bruder( oder Schwester) hat auch solche pugige Rangen. Ach ja!"

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Der Vormarsch gegen die Nidda   ließ mich erst geraume Zeit Volksliedforschung eine der größten vom preußischen Staat ange­später zu neuen Märchen gelangen. In einer Schneewüste, mit er- fauften Sammlungen zusammengebracht hatte, haben sich alle die­starrten Fingern, aber mit stiller, wundersamer Freude im Herzen, jenigen Fachmänner, die von der Sache wirklich etwas verstehen schrieb ich ein Märchen nieder, in dem es an murmelndem Wellen( Herr Alexander Moszkowski   ist kein Fachmann, sondern Dilettant) spiel, Feenzauber, Blütensprießen und spielenden Faltern, sowie an schon längst darauf geeinigt, die Holzmann- Geschichte als einen froh sich tummelndem Getier des Waldes nicht mangelte. Die Schwindel anzusehen. So z. B. um nur ein einziges, im Berl. späteren Briefe meiner Frau bewieſen mir, daß die Kinderseele zum Tagebl." von mir nicht erwähntes Beispiel noch anzuführen Heile unserer Gefühlswelt ewig Kinderseele bleiben wird. hat Prof. Hugo Riemann  , Ordentlicher Professor der Musikwissen= Haß in leuchtenden, fragenden oder staunenden Kinderblicken! schaft an der Universität Leipzig  , deffen Musiklexikon als das beste Nein, niemand sah es, der im Felde steht. Nicht die Deutschen  , die der Gegenwart gilt, in der eben herausgekommenen neuesten Liefe= in Frankreich   und Belgien   um die Liebe der Kleinen warben, mit rung( Buchstabe R) seines Lerikons unter Rouget de l'Isle" nicht ihnen spielten und ihnen Speise gaben von dem Wenigen, das sie im mindesten Notiz von dem Holzmann- Schwindel genommen! ſelber haben, und ihrer Liebe zu der Heimat opfern im Spiel und Daß Holzmann" selbst, der nie existiert hat, unter Buchstabe H Hätscheln von Kindern des bekriegten Feindes. Auch wir nicht in bort nicht aufgeführt ist, versteht sich danach von selbst. den Sand- und, Sumpfwüsten Polens  .

Ein

Notizen.

Und wenn im Hinterlande die Kinder Soldaten spielen? Reflex, der mit der Ursache erstirbt. Seele, wird in mir nie untergehen. Eine Episode steht mir als ein leuchtendes Erlebnis vor meiner Das bittere Muß der Kunst zerstörung. Gegen­über den törichten Verdächtigungen, daß die deutsche Kriegführung Wir fuhren auf einer Karpathenstraße; in einem der Dörfer aus bloßer Zerstörungslust feindliche Kunstwerke vernichte, ist hier Be; in einer bat eine Frau mit zwei Kindern, fie zum nächsten Dorfe mitzu- von vornherein festgelegt worden, daß nicht der Barbarei der Deutschen  nehmen. Ein Blick auf das ungefähr fünfjährige blonde Mägdlein sondern der Barbarei des Krieges die Schuld beizumessen Die Kleine fand ihren Platz auf dem sei. Deutscherseits wird jetzt eine lange Liste von Kunstwerken ließ die Bitte gewähren. improvisierten Kutschbock zwischen mir und dem Trainkutscher. Dann berbreitet, die auf der Westfront dem Kriege zum Opfer ging es weiter durch den sonndurchfluteten Maientag vom flinken fielen durch englische, französische und belgische Bombardements. tiefem Schmerze wird man inne, wieviel edles Rößlein gezogen, vorbei an zerschossenen Gehöften und Gräbern, Mit aber auch an Feldern, deren Hohe, mit Blumen durchsetzte Gräser Kunstgut, das die Jahrhunderte überdauerte, in Belgien   und Frank­ reich   für immer vernichtet wurde von der Artillerie des eigenen im Hauch des Windes flutenden Wellen glichen. Wolkes. Wir können diese lange Totenliste aus Raumrücksichten nicht abdrucken; die ganze Tragit dieses kunstzerstörenden Krieges tut sich darin auf und predigt allen Völkern: schüßt die heiligen Ver­mächtnisse eurer Vergangenheit vor künftigen Kriegen.

winfte.

Mein Blick hing an dem goldschimmernden Lockenköpfchen, an dem lichten Kleidchen des Kindes, ihr linkes Händchen schlang sich um meinen rechten Arm, schmiegte es selbst sich an mich mit der Zärtlichkeit des Lisblings zum Vater. Die Augen strahlten, und Der ewig mächtige Bauber holdseliger Kindlichkeit, gefchöpft aus ich blickte auf die langen seidenen Wimpern, die auf und nieder der natürlichen Neigung des Blutes, verbrämt mit Bildern der ebbten. Wir sprachen verschiedene Zungen und verstanden uns eigenen dreimal seligen Kinderzeit, wirkt auf den Menschen in schwerer nicht. Beit desto tröstender, stärkender und erfreulicher, als die Verhält- Und doch! Als wir nach einer halben Stunde schieden, stand nisse wenig von der Sonne des Glückes bieten, die wir lebens- die Kleine mit der Mutter noch lange auf der Straße und winkte, egoistisch verlangen. Nein, die Kinderseele kennt keinen Haß, in ihrer herrlichen Ein­falt wird alles Liebe, reine, menschliche, alles veredelnde Liebe. Behüten wir die empfindliche, leicht schwingende Kinderfeele wie eine zarte Blüte vor dem Reif der schweren, schweren Zeit, die hohes gibt, aber auch Hohes leicht nehmen kann. Die selige Blind­heit der Kinderseele soll rein und unberührt durch all das Glend und die Not der großen Zeit gehen, auf daß uns der kommende Friede noch Kinder beläßt. Kinder mit freiem unschuldstiefen Blick und einem Lächeln, das uns erfrischenden Trunk gibt aus dem strö­menden Brunnen höchsten irdischen Glückes.

Die Unberührtheit der Kinderseele, die in himmlischer Einfältig­feit und rührender Reinheit uns entgegenstrahlen, die Lieblichkeit der schmeichelnden und um Liebe werbenden Gebärden kleiner zierlicher Menschentörper erringen große Siege. Ein lächelndes Kinderköpfchen schafft mehr Glück und Frieden, als man gemeiniglich vermeint, und im Kriege strömt daraus ein Sprungquell von Glüdsabglanz und Trost für viele, deren Denken allabendlich oder in Minuten der Ge­fahr blizschnell heimwärts eilt.

Und diese Kinder, dessen Schmuck an Lieblichkeit und un­berührtheit zu besingen wir nicht müde werden, die das Herz trotz des Weltbrandes mit föstlicher Liebe erfüllen, sollen von der Hize des Riesenbrandes versengt worden sein? Sie sollen Haß in den Herzchen gegen den Feind tragen? Haß in einer Kinderseele! Viele schreiben und sagen es und ich vermeinte es zu erleben, obzwar ich meine Blicke verschloß, um nicht das Ungeheuerliche zu erschauen. Und ich erzitterte, glaubte mich bestegt von denen, die behaupten, daß die Kriegsfackel in die Kinderherzen leuchtete und sie bersehrte.

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Kleines Feuilleton.

Ignaz Semmelweiß   zum Gedächtnis.

Am 13. August jährt sich zum fünfzigsten Male der Tag, da Ignaz Philipp Semmelweiß   in der Jrrenanstalt Wien- Döbling für An der russischen Grenze war es, als ein fleiner verwahrloster immer die Augen schloß. Auch in dieser Zeit, ja jezt vielleicht ganz Dorfjunge zur Feldküche kam und um Speisen bat. Ein sechs besonders, muß dieses Wohltäters der Menschheit, der die Ursache jähriger Knabe, ein verhuzeltes schmutziges Gesicht, in das zottig- des Kindbettfiebers entdeckte, gedacht werden. Vielleicht noch nie bat blondes Haar ungefämmt fiel. Der flackernde, rasch wandernde die Medizin größeren praktischen Aufgaben gegenüber gestanden denn Blick verriet nur eine unnatürlich reife Verschmigtheit und Ver- heute, und wenn sich die ärztliche Kunst sowohl in ihren heilenden schlagenheit. Aber es war ein Kind, ein Kind in dieser Wüste von wie in ihren vorbeugenden Maßnahmen den Anforderungen ge= glimmenden Wohnstätten, Schüßengräben, Massengräbern und wachsen zeigt, dann gehört auch ein Teil dieses Verdienstes flüchtigen Unterständen. Er erhielt reichliche Nahrung und seitens Semmelweiß, der als erster die Desinfektion der Hände des der Kameraden von der Heimat angelangte Liebesgaben, wenngleich Untersuchenden sowie die Desinfektion von Instrumenten und Ver­diese nur mit halbem Herzen gegeben wurden. bandstoffen lange vor Lister einführte und diesem praktisch die Wege meine Antipathie gegen den Knaben ebnete. Während draußen auf dem Schlachtfelde der männer­Einige Tage später unterdrückte ich energisch bernahmen wir ein Stück Lebens- mordende Kampf tobt, regt sich in der Heimat alles doppelt in der geschichte des Kindes". Er trieb sich während der ganzen Kämpfe Sorge um den Nachwuchs. Vor Semmelweiß fielen Tausende und im Dorf umher und sprach den Wunsch aus, auch einige Ruffen er aber Tausende von Frauen in der Erfüllung ihrer höchsten und morden zu wollen. Nämlich, wenn sie irgendwo schliefen. In jäh schönsten Pflicht dem Kindbettfieber zum Opfer. Was im Kriegs­emporsteigendem Abscheu verjagten wir den Jungen von der Küche, lazarett der Wundstarrkrampf, das ist in der Gebärklinik das Kind­der mit einer Zigarette im Munde enteilte. beitfieber, und so müssen wir auch in den Tagen des Bölkerringens desjenigen gedenken, der es als erster mit Erfolg bekämpfte.

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Ein jugendlicher Held? Nein. Ein findliches Ungeheuer, und

ich übertreibe nicht, wenn ich erkläre, daß uns Zuschauer der Abscheu

als eisige Kälte in die Herzen schlich. Vielleicht war er unschuldig in der Richtung, daß er Zeuge des Kampfes in den Dorfstraßen war, Blut fließen, Sterbende verröcheln sah und der Tod für den kleinen Zuseher die Schrecken einbüßte. sam harten Zeit nicht nur versehrt, sondern verbrannt und den Aus­Diese Kinderseele hatten die Flammen einer großen, aber grau­druck der Entweihung über das Antlig gelegt. Instinktiv wendeten sich die Männer gegen ihn, die im Nahkampf mit Bajonett und Kolben über das Vergießen von Blut keine Zeit zur sonstigen Er­Der ersten folgte bald eine zweite bittere Enttäuschung. In der Heimat habe ich ein Nichtchen und einen Neffen, beide noch nicht schulpflichtig. Im Frieden hab' ich ihnen manch Märlein erzählt, ihren werbend- bittenden Blicken nie widerstehen können, wenn sie fich meine Stnie eroberten oder die Seitenpläge. Oftmals bin ich an ihren Bettlein gesessen und habe sie mit dem Schicksal Dorn röschens, Schneewittchens oder einer selbsterdachten Märchen prinzessin in das unschuldige Traumland begleitet. Und ich verlebte wohl keine weihevollere, von all dem nichtigen Lärm der Welt los­gelöste schönere Stunde, als wenn ich die großen braunen Augen der Stinder in andachtsvoller Ruhe auf mich gerichtet sah, die zarten feinen Züge in mich aufnahm und das Glück der Eltern erwog, die den Abglanz des Jenseits in den Kinderaugen finden.

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Deutsche   Musik in England. Die soeben eröffneten Londoner Promenadenkonzerte, die in der Queens Hall stattfinden, find bemerkenswert durch die große Zahl deutscher Musikwerke, die auf dem Programm verzeichnet sind. Von den 741 zur Aufführung gelangenden Kompofitionen find 490 Werke ausländischer Herkunft. Von deutschen Orchesterstücken, die während der Konzertwoche zu Gehör gebracht werden, sind vor allem Beethovens neun Sinfonien, Schuberts   unvollendete" Sinfonie, sowie Werfe von Mozart   und Wagner zu nennen. Im Rahmen der Klavierkonzerte sind Mozart  , Beethoven   und Brahms   zu finden. Die Violinkonzerte verzeichnen auf ihrem Programm Brahms   und Bach.

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Schach.

G. v. Broeder. b c de t

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Weiß zieht und erzwingt Selbstmatt". 2ösung: 8 × 4 91X+8 998 698 99 198 * PM+ 90α I go+19 OF 10( a sa poping gas a) zчXT XL(+

Damengambit.

Im Mai in New York   gespielt. Eduard Lasker  .

J. Capablanca. d7-25 Sg8- f6( c6!) e7- e6( c6!) Sb8- d7 Lf8- b4

1. d2- d4 2. Sg1- f3 3. c2- c4 4. Sb1- c3 5. Lc1- g5 Fraglicher Güte. Richtig ist Le7. 6. e2- e3

17. Dc4Xb4 Ld7- c6 18. e3- e4 a6- a5

19. Db4- d2( Dell) Dg5Xd2

20. Sb3xd2

21. Sd2- c4

22. Tfi- c1

23. f2- f3?

0-0-0

Lc6 Xe4 Kc8- b8

84 : 90T GPT 291) 1901' I& SPI SFI 80 T Ignaz Philipp Semmelweiß   wurde am 1. Juli 1818 in Dfen­Best geboren; er studierte in Pest und Wien   und wurde daselbst holung aus unserer letzten Schachspalte, in der der Ti8 versehentlich Berichtigung: Das obige Diagramm ist eine Wieder­Assistent an der geburtshilflichen Klinit. 1854 ging er als Professor fehlte. Mit der obigen einzig zwingenden Lösungsmethode der Geburtshilfe nach Best und starb am 13. August 1865 in der braucht weiß nur dann herauszurücken, wenn der Gegner in richtiger Frrenanstalt Döbling   bei Wien  , wohin er kurz vorher gebracht erkennung, ſein Leben war voll von Enttäuschungen. Als er Assistent und Lg2 auf der sie verbindenden Diagonale soll der Felderdistanz werden mußte. Erst spät ward Semmelweiß die verdiente An- Erkenntnis des leitenden Prinzips der Stellung folgenden Schlüssel" zur Verteidigung anwendet: Die Felderdistanz zwischen den Lb7 an der ersten Wiener   Gebärklinik wurde, konnte er beobachten, daß die Sterblichkeit an den beiden Abteilungen eine sehr verschiedene war. Die pischen Kas und dem Turm auf der achten Horizontale gleich Sterblichkeit auf der Klinik, die Studenten besuchten, war bedeutend fein; ist dann( wie im Diagramm z. B.) Weiß am Zuge, fo läßt größer, als die der Klinik, in der nur Hebammen arbeiteten. Zu der obigen Lösung) nicht erzwingen. sich das Selbstmatt durch LXL+( wie z. B. in der ersten Klammer nächst nahm Semmelweiß an, es handele sich um die Einschleppung artigen Stellung Schwarz am Buge, so läßt sich das Selbstmatt Ist hingegen in einer der­von Zeichengift durch die Studenten; bald aber erkannte er den raicher als in der obigen Lösung durch ein Temporisieren des allgemein infektiösen Charakter des Kindbettfiebers. Durch die schon Turmes auf der achten Horizontale und des Lg2 dadurch erzwingen, erwähnten Maßnahmen, die Waschung der Hände mit Chlorkalk- daß unter Anwendung desselben Schlüffelprinzips weiß den Lb7 lösungen( heute benüßen wir andere Mittel), durch Desinfektion von allmählich einengt, um dann, wenn die beiden weißfelderigen Läufer Instrumenten und Verbandzeug sant die Sterblichkeit von 9,92 Broz. dicht aneinander gerückt sind, durch Th8! den Schwarzen zu auf 3,8 Proz, schließlich auf 1,27 Proz. Zwar hielt der berühmte Lb7Xc6+ zu zwingen. Wiener   Professor Skoda   in der Wiener Akademie der Wissenschaften betreffende Spielführung in unserer legten Schachspalte vom Ausführlicher mit Einzelvarianten ist die einen Vortrag über die Semmelweißsche Entdeckung, auch 7. August behandelt. Semmelweiß selbst sprach in der Gesellschaft der Aerzte darüber, allein erst später veröffentlichte er seine Arbeiten im Druck. So kam es, daß die Anerkennung spät erfolgte und Semmelweiß durch Angriffe so verärgert wurde, daß er in den Erwiderungen Als ich in den Julitagen gleich ihrem Vater ins Feld zog, ver- nicht mehr den nötigen sachlichen Ton fand. Mit manchem Vor­sprach ich ihnen schöne Märchen zu schreiben, die ihnen die Tante fämpfer der Wissenschaft teilt Semmelweiß das Schicksal, daß volle ( meine Frau) vorlesen würde. Dieses Versprechen trocknete die Anerkennung ihm erst die Nachwelt zollte, wenn auch schon in dem Tränen des Abschieds, Kindertränen! Jm Auge des Nichtchens Jahresbericht der Wiener  . t. Gesellschaft der Aerzte nach seinen große leuchtende Berlen, die sich an der braunen Samtwimper fam- Vorträgen von einem wahren Triumph medizinischer Forschung" melten und als blizende Kugeln über die zierlich gewölbten rofigen die Rede ist. Wangen   rollten. Wie überraschte mich ein Schreiben meiner Frau, durch das ich im Auftrage der Kinder zur Einlösung meines Ver­sprechens aufgefordert wurde, ein Märchen über Schüzengräben und Krieg" zu senden, da die Kinder dies immer spielen." Zu dem unter diesem Titel in unserem leßten Montagsblatt Wieder gestand ich mir, daß die Prediger der Kinderfeelebeein- veröffentlichten Artikel schreibt uns Herr Dr. Edgar Jste I: fluffung recht hätten. Die Erkenntnis tat weh. Was half es. Ich Herr Franz behauptet in den ersten Zeilen feines Artikels, fandte den Lieblingen ein gewünschtes Schüßengrabenmärchen", be- er sei in der Lage, den wesentlichsten" meiner im Berliner   Tage­nuzte einige stille Stunden später zur Schilderung einer Schlitten- blatt" vom 14. Juli angeführten Gründe( daß nämlich die eine Figur gewinnen( oder mindestens fahrt durch den Wald, in dem ich einer Fee begegnet wäre, die mich Marseillaise   nicht von einem Kapellmeister namens Holzmann in einen Bauer: den Bc4 nämlich). dieser Holzmann nie in eine Hütte aus blizendem Eis und funkelnden Kristallen geleitete, Meersburg   komponiert sein könne, weil in der mir die Fee viele Märchen erzählte. Und dies alles, weil ich existiert habe) zu widerlegen. Das einzige Positive, was jedoch Der Bauerngewinn: 9..... LXS; Herr Franz in seinen drei Feuilletonspalten zu berichten weiß, ist, 10. bxc3, DXc3; 11. LXS, DXD; ein weißes Häschen rettete usw. daß er im Jahre 1912 zu Meersburg   irgendeine Messe diefes Holz- 12. axb3, dxe4; 13. Sd2, f5 mann nicht aber die in Frage kommende Marseillaisen- Messe) 14. f3, ef; 15. TXf3 2c. verschafft gesehen haben will, notabene unter den Musikalien desselben dem Gegner großen Entwicklungs­vorsprung. Hamma, der zuerst die Kunde von seiner fabelhaften Holzmann­Entdeckung in die Welt sezte. Herr Franz verschmeigt dabei einen bedeutsamen Umstand, den ich im Berliner Tageblatt" nachdrücklich betonte: daß nämlich jener Hamma bereits im gleichen Jahre und DXS. Ich wurde nicht müde, diese Zeilen immer wieder zu lesen. Es 1861, in dem er seine Entdeckung" der Welt offenbarte, vom hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte laut aufgejubelt. Was ich in Hofgerichtsdirektor Christ, einem Mitglied des 48er deutschen den Händen hielt, war ein Beweis der Richtigkeit meiner hoffenden Parlaments, als Schwindler entlarvt wurde. Daß Hamma Anschauung. Die Freude am Schönen, Reinen, am Liebevollen war späterhin, um die Eristenz des von ihm erfundenen Holzmann zu wieder in die Köpfchen der Lieblinge eingefehrt. Die Schemen der beweisen", nicht nur die Marseillaise- Meffe, sondern auch noch Schüßengräben usw., die sie aus Erzählungen erworben, hatten fich andere musikalische Manuskripte auf den Namen Holzmann" verflüchtigt. Die Himmelsgabe reinster Menschlichkeit das Mit getauft bzw. deutlicher gesagt: gefälscht hat, glaube ich gern. Leid blühte aus der Sorge um das weiße Häschen und ließ Kampf und Vernichtung in der Kinderseele untergehen,

Einige Zeit später erhielt ich wieder ein Schreiben, nach dem Diktat der Kinder", worin sie um neue Märchen baten. Aber nicht über Schüßengräben und Russen, nein, wieder vom" weißen armen Häschen, das der schlimme Wolf verfolgte". Auch von der gütigen Fee, von Blumen, Vöglein und Schmetterlingen, von den Sonnen­strahlen, die lachend über die Erde wandern und die Haare der braunen Kinder vergolden".

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"

Das Urbild der Marseillaise".

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Von Tappert ganz abgesehen, der manches als Tageskritiker auf dem Kerbholze haben mochte, aber auf dem Spezialgebiet der l

c7- c5

7. Lf1- d3( cd!) Dd8- a5 8. Dd1- b3 Nicht gut. Statt dessen sollte so­fort Dc2 geschehen.

8.

Sf6- e4 Mit b7- b5! fonnte Schwarz schon

9.0-0

10. Sf8Xgo 11. Sc3- b5

Se4Xg5

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Nicht ed? wegen de nebst LXS

11.

12. Db3- c2 Sonst Sd6t.

Sd7- c5 Sc5Xd3

13. Dc2Xd3 a7- a6 Mit Le7! nebst de war der Bauer gefahrlos zu behaupten.

14. Sb5Xd4 15. DdẞXc4 16. Sd4- b3

di Xc4 Lc8- d7 DaбXgo

Sofort SXa5! war nötig. Le4- do

23.

24. Sc4Xa5

Nun ist der Springer abgeschnitten. Bessere Remisaussichten bot Sb6 ( Se3).

24.

Td8- c8

25. b2- b3 Sonst b7- b6 25. 26. TaiXc1

27. Tc1Xc8+

Te8Xcit Th8- c8 Kb8Xc8

28. Kg1- f2

Kc8-07

29. Kf2-83 30. Sa5-04+

Kc7- b6

Ld5Xc4

Kb6- co e6-05

31. b3c4

32. Ke3- d3

Das Bauernendspiel ist für Weiß unhaltbar.

33. g2- g4

34. h2- h4

35. Kd3- e4

Auf KXc4 Chance.

36. f3- f4 37. Ke4Xf4 38. h4- h5 39. Kf4- e4 40. a2- a8

f7- f6

g7- g6

Kc5- d6!

böte g4- g5 eine

Aufgegeben.

e5Xf4

Kd6- c5

Kc5X04

b7- b5

Ko4- c5!