Nr. 240.- 1915.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sonntag, 17. Oktober.
Elf Monate in russischer Kriegsgefangenschaft.
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hatte sich gefüllt, alles, was in der Kaserne war, war herunter- lebensfähiger erweisen. Pottners bunte Tierplastiken sind gekommen, manches Auge war naß und Kopf an Stapf gedrängt immer noch besser als seine Bilder, die zerfahren und durchsichtig lauschte alles dem zweiten Liede: Ich hatt' einen Kameraden, wirken.
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Es ist vielleicht nur ein Zufall, vielleicht aber ist es auch ein
sie
Gloria, Viktoria, die Vöglein fingen im Walde." Lautlose Stille Sedendorf arbeitet wieder recht fleißig; sein Anlauf zum herrschte im weiten Saal, als das Lied verklungen war: In der Monumentalen bleibt freilich immer noch im Plakatigen steckeno Hinter wievielen, die im Sommer des Jahres 1914 voll guter Heimat, in der Heimat, da gibt's ein Wiedersehn!" Und dann setzte Jaeckel, der den Lucas Cranach , aber auch den Grünewald und Dinge eine friedliche Fahrt nach Rußland antraten, haben sich nicht es mit einem Male ein wie ein Hammerschlag:„ Es braust ein Ruf den Michel Angelo zu verehren scheint, zeigt einen Sturmangriff, infolge des Kriegsausbruches die eisernen Tore des großen Kerters wie Donnerhall!", gesungen von 5000 deutschen Männerfehlen. Die der nicht ohne Wucht ist. Ein neuer Mann ist Erich Klossowski ; Rußland hermetisch geschlossen, und sie blieben der Willtür, der Fenster flirrten, der ganze Bau bebte, als es brauste:" Fest steht er fommt von der Kunstwissenschaft zur Malerei, er hat das beste Gefahr, dem Jammer und dem Glende hilflos preisgegeben. Einen und treu die Wacht am Rhein und lauschend standen die russi- Buch über Daumier geschrieben und hat für Molières Don Juan" Roman dieser Art erzählt schlicht und ergreifend Ernst Johann schen Offiziere und Soldaten an der Pforte. meisterliche Bühnendekorationen geschaffen. Die beiden Bilder, die Faber in dem demnächst erscheinenden Deutschlands Zukunft" Mit 14 seiner Kameraden zusammen wurde Faber nach 1 st er hier ausstellt, zeigen die Kultur eines Künstlers, der alle gute gewidmeten Sefte der Süddeutschen Monatshefte". Ihn über- Shifolst in den äußersten Norden des Wologdaer Gouverne Kunst nachzufühlen vermag. Aehnlich möchte man die neuen Bilder raschte der Krieg bei einem befreundeten Jägermeister, dessen Saus ments weiter verschickt. Dort brach seine Krankheit aus. Einen von Leo v. König bewerten; nur, daß diese Anlehnung an Greco tief in den dunklen Wäldern Livlands lag. Dort wurde er von bollen Monat war er bewußtlos; als er wieder zum Leben erwachte, und dieses Eintauchen in eine antiquarische Farbe und mehr Entrussischen Gendarmen verhaftet, wie er später erfuhr, stand er begann eine Kette langer Leiden bis zu dem Tage, wo es ihm ver- schluß als Neigung dünkt. gönnt war, auf zwei Stöde geſtüßt, die Heimat wiederzusehen. Die im Verdachte der Spionage; es sollten nächtliche Zusammenfünfte Rameraden standen ihm tren zur Seite, aber einsam und schwer Symptom, daß von den Landschaften, die hier hängen, nicht wenige von Deutschen in dem einsamen Forsthause stattgefunden haben, war es da im Herzen Rußlands , wo die seltenen Zeitungen nur das Thema von der Fabrik, dem rauchenden Schornstein und der Lichtſignale bemerkt worden sein usw. mehr. Unter diesem Ber Schauergeschichten von dem Mißgeschicke der Deutschen meldeten, serfaserten Vorstadt wählten. Die Thrische Landschaft, wie fic dachte wurde Faber abgeführt und sieben Tage lang in den Militär- wo wenige Tage vor Weihnachten nur zwei Werst von Ust Syffolst etwa Thoma dichtet, weicht langsam vor der epischen, die Wahrgefängnissen von Walt und Stakeln eingekerfert gehalten. Welche vierzehn brave deutsche Kameraden, denen Faber noch vor einigen heit des Tages gestaltenden, zurück. Der Fabritschornstein beginnt Tage! Welch entsetzliche Qualen dieser sieben finſteren Nächte, wo Monaten die Hände geschüttelt hatte, erfroren und verhungert auf die einsame Linde und den Rosenbusch zu verdrängen. Ratten und Mäuse über den armen Gefangenen hinliefen, die gefunden wurden. Seine Erlösungsstunde schlug am 12. Januar, Was die Plastik betrifft, so kann Franz Metzner die himm Wanzen zu Tausenden über ihn herfielen; waschen durfte sich als er von einem fremden Manne aus Moskau , der in stark polnisch- lische Weltfindlichkeit Barlachs nicht ersehen; immerhin haben die Faber nicht, auf keine Frage bekam er Antwort. So brach der achte deutschem Akzente nach ihm fragte, zur Reise nach Moskau abgeholt Figuren, die er biegt und buckelt, uns allerlei Stöße und sympa. Tag an. Gegen 11 Uhr vormittags hörte er Stimmen, flirrende wurde. Als er nach einer Schlittenfahrt von 300 Werst diese Stadt thische Konvulsionen auszuteilen. Ein gefälliges Talent, vielleicht Bajonette, rasselnde Säbel, der Schlüssel drehte sich im knarrenden Schloffe, und es öffnete sich die Tür. Durch eine Bewegung deutete erreicht hatte, hieß es bald: nur fort! nur weiter! Denn es waren mehr, scheint in Fritz Huf heranzureifen. Mord und Plünderung zügellos losbrach. Es gelang Faber, losdie Tage, wo die langgenährte Pöbelwut gegen die Deutschen in zukommen; und als der Zug die Pruthbrücke passiert hatte, der die Grenze zwischen Stumänien und Rußland bildet, da donnerte, kaum hatte er rumänischen Boden berührt, ein dreifaches Hurra die ganze agenreihe entlang. Rußland lag hinter den armen Gefangenen. weinten, die Männer schüttelten sich die Hände, die Augen glänzten. fie waren erlöst, das schwerste war überstanden. Die Frauen
Monate ans Lager fesselte.
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Die Ausstellung der Sezession.
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R. Br.
älteren
ihm der Soldat an, daß er hinaus könne. Drei fremde Gesichter starrten ihn an wie einen Geist und Tränen sah er in drei Augenpaaren schimmern. Faber muß in diesem Augenblick ein furchtbarer Anblid gewesen sein. Das Gesicht von Wanzen zerfreffen, so wantte er hinaus in den kahlen Raum. Um Gottes willen, Mensch, was haben sie mit Ihnen gemacht?"" Seid Ihr Deutsche ?"" Freilich!" 11nd nun war es das erste, daß er sich auszog und die Wanzen buch Lisa" am Stuttgarter Hoftheater wurde dort gegen die angebliche Bei der Uraufführung von Mag Schillings Oper Mona stäblich händeweise von seinem Körper nahm. Deutsche Laute hörte er wieder, hilfreiche Hände zogen ihn aus und schüttelten ihm die. Anstößigkeit des Werkes scharfer Protest erhoben. Auch hierorts Kleider aus, er durfte sich wieder waschen, wurde mit Nahrung ge= hoffte man" die Aufführung hintertreiben zu fönnen. Vergebliches stärkt und war wieder unter Menschen. Aber die Qual dieser sieben Bemühen; denn nun haben die Berliner Gelegenheit gehabt, sich von Tage legte den Grund zu einer schweren Infektion, die später zu der Ungefährlichkeit dieser Oper überzeugen zu können. Dh freilich einer schredlichen bösartigen Knochenerkrankung führte, die ihn zehn brühmte Berliner Sezession sich zerteilte. Es war vor zwei Jahren gekommen find, fann billig bezweifelt werden. Nur wenige Leute erinnern sich noch der Tage, da die viel alle, die lediglich bingingen, um was zu erleben", auf ihre Rechnung Dann ging's weiter ins„ heilige" Rußland hinein. Zuerst nach oder dreien, daß Liebermann mit einigen Genossen davonging und Eine Episode aus dem Leben der von Leonardi da Vinci geBikow, dann nach Petersburg . Aber nicht allein. In Pstow stoßen Corinth mit einer anderen Schar zurückblieb. Die Scheidung war malten Mona Lisa " das Bild hängt im Louvre zu Paris - ist über tausend Deutsche zu ihm und seinen Leidensgenossen alles- dies ihr feine künstlerische Notwendigkeit, war nur eine Angelegenheit der zum Gegenstand eines Musikdramas gemacht. Die Ueber Zivilkriegsgefangene, wie sie selbst. Die Lage in Petersburg , wo Personalien, ein Familienkonflikt. So ist es nicht verwunderlich, lieferung berichtet: Madonna Fiordalisa Gherardini die gewaltige deutsche Gefangenenschar in einer großen Kaserne daß die Ausstellung, die heute eröffnet worden ist und als die Name bedeutend einen reichen, doch untergebracht wurde, gehörten zu den angenehmsten seiner Ge- 27. der Berliner Sezession bezeichnet wird, kaum anders ausschaut Florenzer Handelsherren Francesco del Giocondo verheiratet fangenschaft, da die Kasernenräume sauber, die Offiziere vernünftig als irgend eine frühere dieser Vereinigung. Ein neues Haus ist gewesen. Bei einem Karneval begegnet Lisa einem Jugendgeliebten, fangenschaft, da die Kasernenräume sauber, die Offiziere vernünftig gebaut worden( Kurfürstendamm 232), Corinth ist Präsident, und Giovanni. Beider Herzen und Sinne entflammen für einander aufs und ruhig und die Fürsorge gut war. Aber bald ging es weiter. alle, die etwas zu zeigen haben, sind uns wohl bekannt. Das neue neue. Aus diesem Motiv hat Beatrice Dobsky eine spannende Jetzt hieß das Ziel Wologda . Und dort nahm das Bild bald andere Züge an. Als sie, in Wologda angekommen, wartend auf vier Räume; das ist erfreulich, denn es gibt uns die Gewähr, von Lisa einst besessen und das nun zum Nußen einer frommen Stiftung Haus, das sachlich und anständig seinen Zweck erfüllt, zählt nur Sandlung entwickelt. Ein Laienbruder aus dem Hause, das Mona dem Bahnhofe standen, da rollte ein Zug mit ungefähr 30 plom- ermüdend großen Ausstellungen bewahrt zu bleiben. bierten Viehwagen ein, und als die Türen sich öffnetenja, waren famteindruck des reinlichen Hauses mit seinem Garten und seinem folternde Eifersucht, brennender Racheburst spielen darin ihre Rolle. Der Ge- verwaltet wird, erzählt die seltsame Geschichte. Glühende Liebe, das Menschen, diese hohläugigen, bleichen, furchtbar riechenden Ge- Spaliergang hat etwas Lustiges. Man erwartet keine Sensation, Und doch ist das alles wie ein Traum stalten, die da herauswankten? Waren das Landsleute und durchtränkt von heißer Deutsche ? Mit einem Fluche wandten sich die russischen Offiziere eine bewegliche Tradition, fein revolutionäres Programm, aber erinnert. Die ganze Handlung begibt sich in zivei Aften mit einem vielmehr ein behagliches Niveau, einen gezügelten Fortschritt und sinnlicher Schwüle. Man wird an Artur Schnitzlers Art und Wesen ab, als sie das sahen. Drei Tage und vier Nächte waren diese armen auch keine zopfige Akademie. Die Ausstellung, deren Anordnung Vor- und Nachspiel. Menschen in den plombierten Biehwagen von Bolen nach Wologda gewiß nicht wenig ber empfindsamen Geschicklichkeit des einstigen geschickt worden, ohne daß man ihnen erlaubte, die Wagen zu ver- Kunsthändlers und jezigen Geschäftsführers J. B. Neumann verlassen. Den Unglüdlichen wurde geholfen, so gut es ging. Aber dankt, erfüllt solche Erwartung. nun hieß es: zur Kaserne. Sie enthielt vier große Säle, die im besten Falle 2000 Leute bergen konnten und in diese wurden nun 5000 Deutsche hineingepfercht! Man mag fich ihre Lage ausmalen. Und doch bald hatten die Deutschen eine gewisse Ordnung unter sich hergestellt, ein aufgetriebener Besen tat seine Schuldigkeit gegen den ärgsten Schmus; man behalf sich und half einander, so gut es eben ging; man ging den Kranten zur Hand, tröstete die Traurigen, und so tam nach und nach schließlich selbst eine ganz gemütliche Stimmung zustande. Auch die musikalischen Elemente fanden sich zusammen, wobei sich besonders ungefähr 100 Petersburger Schiffer, Träftige, junge Burschen, hervortaten. Und als nun der Augenblick gekommen war, wo sie die Saferne wieder verlassen mußten, da hieß es: Kinder, heut ist der lebte Abend, den wir beisammen sind, wollen wir noch ein Abschiedslied singen?" Mit Freuden waren sie dabei, bald waren ihrer hundert Mann um einen der langen Tische, an welchen die Musiker mit ihren Zieh- und Mundharmonikas und Geigen Platz genommen hatten, versammelt; ein paar Akkorde schwirrten durch den still gewordenen Raum, und dann erklang es durch die weite Kaserne:" Teure Heimat, sei gegrüßt!" Der Saal
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Rotes Vlamenblut.
,, D, ich weiß schon, worauf es hinaus will," fügte er hinzu. Auch ich darf mich ja wohl verlustieren und Dreifönigsabend feiern."
Sein Lachen klang schrecklich.
" Werde ihn auf meine Weise feiern."
" Lu's, Brüderchen", versezte der andere sanft.
Souhe sah ihm in die Augen.
,, Es muß noch eine alte Decke von mir da sein?" " Das ist möglich. Du willst Dich verkleiden?" Gewiß."
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des florentinischen Lebens während der Renaissancezeit widerDaß diese Dichtung, durch die ein Stüd aus dem Höhepunkt gespiegelt wird, Mufit ertragen fönnte, deren Charakter so ganz aus dem gesteigerten Empfinden unserer Gegenwart gewonnen Fritz wurde, leuchtet schon beim Lesen ein.
menzel, Feuerbach , Leibl, Marées und Der väterlichen Uebung gemäß gibt es eine Rüdschau: Schider. Dieser ist ein verhältnismäßig unbekannter Maler, der von der belgischen Genreszene des Stevens herstammt und dann von Leibl mancherlei gelernt hat: toniges Braun, flächigen Aufbau des Räumlichen und weiches, lichtdurchfnetetes Modellieren der Figuren. In das kunstgeschichtliche Kapitel gehört auch Reiser Ury. Anfangs hat er mit guten Augen, wenn auch edigen Fingern, die Wirklichkeit gemacht, aber später ließ er sich von symbolischen Abfichten zu Panoramagrößen verleiten und in allerletzter Zeit gibt er seinen Landschaften eine peinlich giftige Farbigkeit.
Von den eigentlichen Wirten dieses Hauses, von Corinth , Pottner, Ernst Oppler , Herstein, ist nichts Neues zu sagen. Corinths großer Weiberaft mit dem beigefügten Joseph als Mönch ist einigermaßen potipharisch und ohne Zweifel, besonders in dem Kopf mit den feucht lechzenden Augen, eine prachtvolle Malerei; ein Stilleben aus Früchten, von Rubens abgewandt und dem Cézanne zugekehrt, ist aber gegenwärtiger und wird sich darum Dann, indem er zum Wandschrank ging:
Willst Du etwas trinken?" " Lehn' es nicht ab."
Klip schenkte ihm zweimal bis zum Rand voll von einem Bier ein, das in einer alten Essigflasche über Weizenförnern säuerte.
Noch eins?" Halt!"
Dies deutsche Getränk hätte ihn schließlich noch betrunken gemacht wie einen Pandur. Er wischte sich den Schnurrbart und ließ das viereckige Schleierstück wieder fallen, das ihm eine undurchsichtige Maske bot.
,, Auf Wiedersehn, mein bester Freund!"
Doch er hatte noch eine Idee.
Hoftheaters Mag Schillings zurzeit Generalmusikdirektor des Stuttgarter heiteren Voltsoper„ Der Pfeiffertag", der er zwei Musildramen debütierte vor fünfundzwanzig Jahren mit einer ( Ingwelde" und" Moloch") folgen ließ. Näher trat er uns mit feiner Mufit zu 2ildenbruchs, Herenlied". Von Wagner ausgehend, hat Schillings sich über sein Vorbild hinaus entwickelt. Mit Richard Strauß , der jetzt auch sein neuestes Werk mit genialer Durchs bringung leitet, mit Debussy , Wahler, Puccini usw. steht Schillings an der Spiße der modernsten Tonschöpfer. Es glüht und sprüht in seiner Musik zu Mona Lisa . Eo reich die Formensprache, so reizvoll melodisch und farbenkräftig das Ganze. Die Liebesepisode zwischen Lisa und Giovanni im ersten, die leidenschaftliche Eifersuchtsszene Francescos und das Spiel graufiger Vergeltung Lisas im zweiten Att sind ihres starten Eindrucks sicher. Von anderer Art sind die Karnevals- und Aschermittwochstimmung, die Nonnen- und Mönchshöre, heiter die Ritornell- Dialoge, voll blühender Melodit Grüner, grüner, blaublühender Rosmarin" usw. Das Drchester ist finngemäß
Er hatte ein rätselhaftes Lachen, als er wieder zum Schlafboden zurückstieg und sich neben der„ Stute" langstreďte.
Mit einem Male kamen ihm die blutigen Worte eines sehr alten Kriegsliedes der Geusen ins Gedächtnis, die unter Alba in den Lichtungen des Waldes von Elft kampiert hatten:
De Tyd komt waar( wieder) men moet de verkens steken; Hun( Ihr) Bloed zal stroomen in de beken. Slaet op den trommele van dirre dom deyne, Slaet op den trommele van dirre dom dom!" 11.
Hein Donka führte die Farandole im Saal der Schenke herum. Seine geschniegelte Gestalt war noch rosiger als sonst
,, Uebrigens, Musit ist auch nötig. Ich muß oben noch und sein sorgsam gepflegter, fofett aufgewirbelter Schnurrbart
" Ich habe ein Stüd Vorhang für Dich, der's mit der das Horn von meinem alten Fahrrad haben." Decke zusammen tun wird."
" Hol's!"
Aryn ging, die Sachen aus dem Koffer im Schlafraum
zu holen.
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Mann, hör auf mich, es geht heiß zu, heut' abend", furrte eine Stimme vom Bett her. und
Mensse hatte sich auf die Ellbogen aufgerichtet und blickte Klip mit weit offenen Augen an. Bon unten tam mit eintönigem Fall der Klang von Flohils Nägelschuhen.
" Halt den Mund!" antwortete der Wilderer grob. Mit geknickten Beinen und gekrümmtem Rücken stieg er die schmale Stiege herab.
half.
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Du gehst ins Weiße Roß?" fragte er, indem er Souhe
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„ Aber natürlich."
Er versuchte gar nicht erst, das Gefühl der Feindseligkeit zu berbergen, das er gegen alle Welt empfand.
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Es liegt auf dem Boden, zwischen den Lumpen." Wenn's Dir nichts macht, hol es mir, lieber Mensch. Es scherzt sich besser mit ein bißchen Radau."
Klip erfüllte seinen Wunsch. Das Instrument wurde obenhin gereinigt. Es konnte noch den Dienst leisten, den es tun sollte.
Auf der Schwelle des Loches, angesichts der blauen Nacht, die von dem diamantenen Staub zahlloser Sterne tribbelte, setzte Souhe das Horn an den Mund und entlockte ihm Mißtöne. Und nun war er ein wilder Kavalier ohne Dame und brachte sich in Zug.
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Eiligen Schrittes, beständig auf seinem Horn blasend, bewegte fich Souhe Flohil von Coin- des- Tisserands in die winterliche Mondnacht hinein.
gab ihm das sieghafte Aussehen, das ihn den Weibern un widerstehlich machte. Sein glattes Rinn hatte ein anmutiges Grübchen. Er trug nicht seinen weichen Filzhut, doch mit feiner fed aufs Dhr gezogenen grünen Tuchmüße war er ein nicht minder hübscher Bursch. Und das lose um seinen Hals geknotete buntfarierte seidene Halstuch ließ seine beiden gebauschten Zipfel auf die braune Weste herabfallen.
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Sein Gesicht hatte einen feierlich wichtigen Ausdruck. Leicht den Stopf geneigt, lauschte er im Schreiten seinem Spiel und zuweilen fräuselte seine Lippen ein leichtes Lächeln. Der langsame Rhythmus der Weise, die er spielte, versetzte seinen schönen, gut gebauten Körper in eine schaukelnde Bewegung. Seine Snie bogen und streckten sich und seine dicken, nägelbeschlagenen Schuhe glitten mit einem Knirschen, das dem schweren Fall der Füße hinter ihm den Taft gab. Es war ein halbes Duzend Paare, die ihm folgten. Sie hielten sich bei der Hand und hoben die Arme hoch, wie die durch die Drolerien" des Teniers ( alter vlämischer Maler) volkstümlich gewordenen Tänzergestalten. Aller fünf, sechs Tatte unterbrach sich der Tanzschritt. Eine zeremonielle Verbeugung bog dann die Arme der Tänzer, die sich tief voreinander verneigten. Dann, nachdem sie sich plötzlich wieder von einander Die groteste Ausstaffierung Souhes erheiterte ihn. Souhe Er sah ihm noch ein paar Augenblicke nach, wie feine abgewandt, hieben sie sich tüchtig auf das Gesäß. Lautes war mit Bindfaden zusammengeschnürt wie ein Sad und stat Gestalt kleiner wurde, bis sie zwischen den schwarzen, feinen Lachen erhob sich, wenn unter einem träftigen Lendenstoß in einem Stüd buntbedruckter Baumwolle, auf dem große Auszadungen des Laubwertes verschwand, das zu den Wiesen einer der Bauern seine" Dame" auf die Schenkel oder braunrote Ranken in chinesischem Geschmack sich von einem herablief. zwischen die Beine eines der Trinker stieß, die an den kleinen meergrünen Grund abhoben. Der scharfe Frost machte ihn erschauern. Er schüttelte Tischen saßen. " Du siehst aus wie ein leibhafter Bettscheißer!" fügte er sich und fehrte so schnell wie möglich zurück, indem er sich haftig die Hände rieb.
,, Sie freuen sich im Stillen, weil ich leide," dachte er. Das macht ihnen Vergnügen, da sie mich ja beerben. Aber Geduld! Jeder für sich!"
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hinzu.
" Da wirst Du zurechtgestußt," rief Klip.
,, Es wird immer noch ein Platz in der Scheune für Dich sein, wenn Du schlafen oder Deinen Rausch abfühlen willst!" Stlip hatte mit beiden Händen vor dem Mund ein Schallrohr gemacht. Seine grelle Stimme erreichte ihr Ziel. Unverständlich kam Flohils Antwort zurück.
Die Schenke war übervoll.
( Forts. folgt.)
ર માસ મા યાયકાર્ય ૪૭ ૩૪ ગામ 309 TXZX& TTY