Troft und Hoffnung die weihevollen Zeremonien erfüllen, die von Urväterzeiten her sich bei den Balkanvölkern fortgeerbt haben. Die Lichterbäume, die unsere Truppen dort anstecken, werden sogar einen ganz neuartigen Glanz in die Christfeier der Südslawen bringen, denn bei ihnen war bisher unser Weihnachtsbaum nicht gebräuchlich, so tief eingewurzelt auch unter ihnen die Verehrung des Baumes und die Weihe der Kerze sind.

Kleines Feuilleton.

Eine Neuinszenierung des Göh".

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schert und verwüstet worden. In dem ganzen großen Landstrich kann man Hunderte von Kilometern fahren, ohne nur einmal ein unversehrt erhaltenes Gehöft zu Gesicht zu bekommen. Wilna ist zum Glüd völlig unversehrt geblieben. In Shawli ist bei dem allgemeinen Brande die hochgelegene Kirche erhalten geblieben und von uns bei der zweimaligen Leschießung geschont worden. In dem nordwestlichen Teil von Kurland ist glücklicherweise auch nur wenig verwüstet worden.

Gebieten die Pflege der Denkmäler und die Erhaltung dieser histo Die deutsche Verwaltung hat in diesen, ihr jetzt unterstellten rischen Bautenwelt ebenso wie vorher im Westen als Ehrenpflicht aufgenommen. Es ist eine Organisation für das ganze Gebiet ins eben gerufen und gegen die Verschleuderung und den Verkauf firchlicher und weltlicher beweglicher Kunstwerke sind eigene Schutz­maßregeln getroffen.

Ist Mut Nervenfache?

12. Jahrhunderts, IoIawet mit feiner gotischen Kathedrale von 1365 und das Pawlanerkloster auf dem Klarenberg bei zen. stoch au sind erfreulicherweise völlig unbeschädigt geblieben. Was die Baudenkmäler des Barocks betrifft, so finden sich diese vor allem in Warschau und in Wilna . Die Barockbauten War­Theater in der Königgräser Straße: ,, Gös von Berlichingen" von Goethe. haus sind teils ganz unversehrt geblieben, teils haben sie jeden­Die Aufführung brachte das Stück zu einer über Erwarten falls, wie z. B. das am meisten ausgefeste fönigliche Schloß, nur Auch die Bewohner des Balkans haben ihren Weihnachtsbaum; lebendigen Wirkung. Der Geist des aus der Sturm- und Drangzeit unwesentlich zu leiden gehabt. Dagegen ist sowohl dies Schloß, wie aber er wird nicht ins Zimmer gestellt und mit Lichtern besteckt, des jungen Goethe geborenen Werkes, sofern es einen historisch übel so manches von den alten berühmten Luftschlössern der polnischen sondern er wird im Dunkel des heiligen bends im Walde gefällt beleumundeten Raubriter und Haudegen des Reformationszeitalters Rönige in der Nähe von Warschau , vollkommen ausgeräumt wor­und dann am heiligen Herdfeuer zum Segen des Hauses und seiner zum Helden erklärt, der mit dem schönen Loiungswort Freiheit 1" den. Deftlich der Weichsel und östlich vom Njemen und Narew Insassen verbrannt. Bei den Serben sind diese Bräuche des Weih- auf den Lippen stirbt, mutet uns io fremd an, wie die Art der sind alle Ortschaften von den Russen bei ihrem Zurückgehen zerstört nachtsbaumes, den sie" Babnyak" nennen, besonders reich aus- izeniichen Formung. Von einer einheitlichen, um einen Grund- und mit den Dörfern auch die Herrenhäuser und Schlösser einge gebildet. Am heiligen Abend wandern die Bauernföhne auf Ge- fonflift gruppierten Handlung, einer aufsteigenden Entwicklung ist nicht heiß ihres Vaters zum Forst, um dort eine schlanke junge Eiche. die Rede. Der Dichter nahm den Stoff in jener chronikmäßigen Buntheit, die man sorglich auswählt, zu fällen. Vor dem Baume jinkt der wie er ihn in den Lebenserinnerungen seines Ritters fand, und fügte loie Artträger ins Knie und verrichtet ein Gebet, dann zieht er Hand- andere Abenteuer so die Weislingeuiche Liebesgeschichte hinzu. schuhe an, denn keine Menschenhand soll den geweihten Baum be- Die fünf Afte lösen fich in eine Unzahl kleiner Bilder auf. Die ent­rühren, schleudert Storn gegen den Stamm, um so die Fruchtbarkeit scheidende Wendung in dem Schicial Gögens, sein Entschluß. im des Feldes mit der des Waldes zu vereinen, umarmt die Siche und Bauerntriege die Führung eines Rebellenbaufens zu überneimen, spricht die Worte: Guten Tag und eine glückliche Weihnacht." Die bleibt äußerlicher Zufall. So wenig der geschichtliche Götz zu dieſer Art wird an einer ganz bestimmten Stelle an den Baum gelegt; der Tat durch irgend welche Sympathien mit der Sache der schamlos erste Span darf nicht zur Erde fallen; behandschuhte Hände fangen Ausgebeuteten getrieben wurde, so wenig ist das bei dem ihn auf und tragen ihn heim, denn er besitzt die Kraft, den Milch- Goetheichen der Fall. Ein gerader aufrechter Mann, steckt dieser reichtum des Hofes zu mehren. Die Hausfrau hat unterdeffen( das gehört zum realistischen Kolorit der Dichtung) durch brennende Kerzen zu beiden Seiten der Tür aufgestellt; der Haus aus im Bannkreis ererbter ritterlicher Vorstellungen; jeder bater zieht seine Handschuhe an und trägt den heiligen Baum über allgemeinere humanitäre Rechtsgedanke liegt ihm völlig fern. die Schwelle, wobei die Familie einen feierlichen Gesang ertönen Das einzige, im Schauspiel zur Erklärung jenes Entschlufies heran­läßt. Dann werfen alle Störner auf den Babnyak; die Eiche wird gezogene Motiv, die Ueberlegung Bögens, daß er als Feldherr auf den Herd gelegt, so daß die Krone weit ins Gemach hinein- grausame Gewalttaten verhüten könne, erscheint in bohem Grade reicht. Die Hausmutter umschreitet, ein Bündel Stroh im Arm, ichwach und unglaubwürdig, um so mehr. als er mit femer Zuiage dreimal langsam den Raum, setzt sich auf den Boden nieder und zugleich sein Wort, das ihm bisher stets beilig galt, brechen muß. Wer ist mutig? Dr. Alois Czepa beantwortet in der Um­ahmt das Glucksen der Henne nach, während die Kinder sie wie Der feelische Zufammenbruch des Gefangenen und sein Tod er schau" diese Frage auf Grund seiner in diesem Kriege gemachten hungrige Küfen umdrängen, das Stroh ihr aus den Händen mangeln so der Größe eines tragischen Hintergrundes. Ein wirres Erfahrungen mit dem Saße: Wer gute Nerven hat. Dr. Czepa nehmen und es weitum auf den Boden streuen. Inzwischen glüht Leben endet durch eine wirre Schidialsfügung. hat in unzähligen Fällen während seiner feldärztlichen Tätigkeit Und doch auf dem Herde der Weihnachtsbaum; alles blickt voll Andacht in bei allen dieien nicht wegleugbaren Gebrechen beobachtet, daß Soldaten und Offiziere, die zu Beginn des Krieges die Glut, aus der die Funken stieben, aber ganz darf er nicht ver- und troßdem die Aufführung, der eine sich möglichst an den Urgöß mit der größten Todesverachtung die unerhörtesten Wagnisse voll­brennen, denn ein Stüd muß noch für Neujahr übrig bleiben, haltende Bühnenbearbeitung Rayblers zugrunde gelegt war, brachten, im tollsten Feuer Beobachtungen machten, Berechnungen und der letzte Stumpf wird verwahrt, um im Frühjahr um die vierundeinhalb Stunden dauerte, folgte man bis zum Schlusse vornahmen usw., nach längerer Teilnahme am Kriege nur noch mit Bienenförbe getragen zu werden, denen seine magische Kraft Honig mit gefpannter Anteilnahme, oft mit Bewunderung. So Aufbietung ihrer ganzen Willenstraft ihre äußere Ruhe bewahrten. in Fülle verleiht. glücklich brachte das Spiel, was die Einzelmomente der Sie find nervös" geworden; ihr Nervenapparat reagiert in viel bertaïdite: Das mürrich Edige und Harte, das er früber in feine et lange rionen hervor, die infolge einer in Dichtung an poetischer Kraft enthaiten, zum Ausdruce Kay Bler schärferer Angriffe außen. tritt die widergabe spezifisch männlicher Gestalten legte, war hier vollkommen ihrer Nähe plaßenden Granate oder in einem besonders heftigen ausgelöscht Dem Ernst der Kraft gefellte sich ein Zauber naiver Trommelfeuer einen sogenannten Chok herzlichkeit und fonnig- beiterer Gemütsart. Man mußte dem man spricht ja direkt von ichlichten blonden Naturfinde mit dem offenen Lachen gut fein, längere Zeit besinnungslos; fie befinden sich dann im Zustande erlitten haben. Die Betreffenden sind oft fühlte das unerschütterliche Vertrauen, in dem die Semen an ihm furchtbarster Aufregung, sind unfähig zu sprechen, ihre Gedanken hängen, mit. Jeder Ton und jede Miene hatten individuelle zusammenzunehmen, bekommen Weinkrämpfe usw. Wer einen Färbung. Glänzend war auch Irene riesch Triesch als solchen Chok erlitten hat, wird, auch wenn er sich später erholt, Adelheid. Der im Text blog napp skizzierte dieser tüdischen Verderberi füllte sich mit warmem Blut, die Gefahr und troßt ihr nur mit Aufbietung seines ganzen Willens Umri felten seine alte Kaltblütigkeit wiedergewinnen. Er zittert vor der Worte funkelten und blisten im leidenschaftlichen Feuer ihres Spiels. aus einem starten Pflichtbewußtsein heraus, während er ihr früher Von den anderen sind insbesondere Selene Febdmer. gewissermaßen lachend gegenüberstand. die bingebende und dennoch etwas herb vericlofene Gattin Gözens und Friz Schulzs echt jungenbafter Georg zu nennen. Nur Czepa erinnert bei dieser Gelegenheit an die Anekdote von Weislingen tam nicht au ſeinem Recht. Die Rode des leichtsinnigen dem französischen und dem englischen General, die während einer Galans lag mit dem schweiblütigen Temperamente Herrn Hartaus Schlacht wohl des Jahres 1813 auf einem Hügel beisammen­zu ſehr im Widerspruch. Der englische Eine einfache und stimmungsvolle standen, der vom Artilleriefeuer bestrichen war. Inszenierung zu der Svend Gade die Dekorationen entworfen General gab Zeichen einer Aufregung, worauf ihn der französische hatte, unterstüßte die Wirkung. Der Beifall war sehr stark; doch höhnisch fragte: Ich glaube gar, Sie haben Furcht?" Gewiß auf die Dauer, da er nach jedem fleinen Bild fich wiederholte, ganz habe ich Furcht," meinte der Engländer, aber wenn Sie solche entschieden störend. Furcht hätten, wären Sie schon längst davongelaufen."

In Montenegro trägt man denen, die die Giche einbringen, Brot und Wein voraus, besprengt das im Feuer fnisternde Holz mit Wein und legt Nüsse in die Ecken des Zimmers. Nachher ver­einigen sich alle um den lederen Weihnachtsbraten, das geröstete Schwein, das die erste Fleischspeise nach sechswöchigem Fasten ist. Um Mitternacht erreicht die Freude ihren Höhepunkt. Es beginnt ein wildes Geschieße; Pistolen und Gewehre knattern und die Schüsse hallen in den Bergen bis zur Morgendämmerung wieder. Die Einwohner des Dorfes strömen zusammen, mit Kerzen in der Hand und umarmen sich mit den Worten: Friede im Herrn; Christ ist geboren, er ist wahrhaft geboren. Ghre sei Christus und seiner Geburt!" Vor dem Kirchgang tritt häufig noch ein Freund des Hauses, der Segenssprecher", an den brennenden Weihnachts­baum heran und schürt das Feuer mit dem uralten Spruche: Wie­viel der Funken, so viele Ochsen, Kühe, Schafe, Schweine, Bienen und glückliche Tage."

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Der Stephanstag.

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Granatenchot".

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Auch von Fliegern weiß man ja, daß ihr Mut und ihre Todes verachtung mit den Jahren nicht zunehmen, sondern daß sie im Gegenteil nach Ueberstehen schwerer Gefahren ihre ruhige Sicher­het verlieren, jo daß die meisten von ihnen nach einigen Jahren je mehr und je fühner sie geflogen sind, um so eher die Fliegerei wieder aufgeben.

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Vielleicht ließe sich aus den von Dr. Czepa zusammengetrage nen Tatsachen eher die Folgerung ziehen, daß nicht der Mut, son­dern die Feigheit unter Umständen Nervenfache ist. Nicht jeder, der gute Nerven hat, beſitzt auch Mut. Es gibt Feiglinge mit sehr guten Nerven. Wohl aber muß jemand, der Mut hat, auch gute Nerven befizen, und der Mut des Mutigsten kann erschüttert wer den, wenn sein Nervensystem nicht mehr in Ordnung ist.

Kriegstrauungen.

Zu Mittag des ersten Feiertages verteilt der Hausvater den Weihnachtsfladen, in den eine Silbermünze, eine Bohne oder ein Maiskorn eingebacken ist. Wer bei der Verteilung dies eingebadene Segenspfand erhält, der hat im neuen Jahre besonderes Glück und Freude zu erwarten. Ein ähnlicher Aberglaube heftet sich an einen bestimmten Anochen des Weihnachtsferkels, das den Festbraten bildet. Ist dieser Knochen klein, so wird das Jahr hart und mager, ist er rot, so droht Brandgefahr, ist er verwachsen oder beschädigt, so wird im Laufe des Jahres ein Mitglied der Familie sterben. Die christliche Kirche hat ihrem ersten Märtyrer, dem heiligen Ein gleicher Weihnachtsaberglauben ist mit der Hoffnung der Mädchen auf einen Mann verknüpft, wie überhaupt Heirats- Stephanus, dadurch eine besondere Ehrung zuteil werden laffen, daß gebanken un Weihnachtsglauben des weiblichen Teiles der Baltan- fie feinen Gedenktag unminelbar auf das Geburtsfeit des Herlands, bölber die wichtigste Rolle spielen. Nach dem Weihnachtsessen den ersten Weihnachtsfeiertag, folgen ließ. Das Ergebnis war aber, fammeln die Mädchen alle nachen vom Tich und legen sie auf die daß der Glanz des Weihnachtsfestes ihn bald so sehr überstrahlte, Türschwelle. Jeder Knochen bekommt den Namen eines Mädchens; daß für den heiligen Stephanus faum etwas übrig blieb. Jeden diese passen dann auf, in welcher Reihenfolge die Hunde die ein- falls spricht man heute faum noch vom Stephanstage, sondern fast zelnen Knochen wegtiagen; in der gleichen Reihenfolge bekommen immer nur vom zweiten Weihnachtsfeiertage. Einst wurde der sie im nächsten Jahre ihren Mann. Die Mädchen essen auch Eier hetlige Stephan allgemein als der Schuppatron der Pferde verehrt, in der Weihnachtsnacht und deuten ihre Form auf den Beruf des und sein Gedächtnistag hieß früher in Deutschland der große Zufünftigen. Am ersten Weihnachtsfeiertage erfolgt ein feierlicher Pferdsta g. Die Erinneruna daran lebt noch heute im Münster­Feldumgang, bei dem der Bauer gegen jeden Baum, der im Jahre lande fort, wo man an diesem Tage den Pferden Hädsel unter den keine Frucht trug, die Art erhebt, als wollte er ihn fällen. Ein Be- freien Himmel stellt. In anderen fatholischen Gegenden läßt man gleiter fällt ihm in den schon erhobenen Arm und spricht die Worte: dieſen den Pierden unter das Futter. In einigen Orten Schwedens am Stephaustage Hafer in der Kirche weihen und micht " Fälle ihn nicht, er wird fortan Frucht tragen." Der Bauer hält wird das ehemals allgemein übliche St. Stephansjagen abgehalten, Bundesstaaten Anordnungen der Zentralbehörden, die gestatteten, Sofort nach Ausbruch des Krieges erschienen in den einzelnen ein; er hat dem Schicksal gezeigt, daß er keiner Müßiggang duldet, bei dem die jungen Burschen mit den Pferden nach fremden Tränken daß die Angehörigen der bewaffneten Macht", die eine Ehe und mit dieser Warnung schreitet er nun úoffnungsvoll dem kommenden Jahr entgegen.... reiten und um die Wette wieder heimjagen. Bisher fonnte noch nicht einwandsfrei festgestellt werden, aus welchem Grunde der schließen wollten, von dem üblichen Aufgebot befreit werden tönnten. Wie zu erwarten war, hat diese Einrichtung zunächst heilige Stephanus das Schutzpatronat über die Pierde erlangt hat. eine große Zunahme der Gheschließungen überhaupt zur Folge Am St. Stephanstag wurden früher auch gewöhnlich die großen gehabt. Für die spätere Zeit der Kriegsdauer, insbesondere das Weihnachtsichmäufe abgehalten. In Schweden zogen auch an diesem leute) nannte, truppweise durch die Dörfer, um althergebrachte ichen Städten durch das Statistische Amt der Stadt Salle ergab, Tage fröhliche junge Burschen, die man Staffansmän( Stephans- Jahr 1915, bewirkte sie eine starke Abnahme der Heiraten. Gine Umfrage bei den Standesämtern in den 50 größten deut­Lieder zur Feier des heidniichen Gottes Fro zu fingen und feierlich auf das Andenken des heiligen Erzmärtyrers die Staffanskanna oder daß in den ersten Monaten nach Kriegsausbruch die Kriegs­trauungen mehr als die Hälfte aller Eheschließungen ausmachten. Staffansminne au trinfen. In der Mehrzahl der Städte betrugen sie 70 und mehr Prozent. Im August 1914 schwankte der Anteil der Kriegstrauungen an Die Kunstdenkmäler im östlichen Kriegsgebiet. der Zahl der Eheschließungen überhaupt zwischen 40,7 Broz.( Kre­ feld ) und 88,6 Proz.( Danzig ). In Berlin machten im August 1914 reifung des östlichen Kriegsschauplakes eine Reihe amtlicher Be September und Oftober 1914 ließ der Ansturm schon bedeutend Geheimrat Clemen in Bonn hat nach zweimonatiger Be- die Kriegstrauungen 80,3 Bros. aller Gheschließungen aus. Im richte über den Zustand der dortigen Kunstdenkmäler erstattet, aus nach. Die Anteilzahlen der Kriegstrauungen im September be denen die Kunstchronik" nunmehr einen ausführlichen Auszug wegen sich zwischen 10,7 Broz in Hamborn und 83,3 Proz. in mitteilt. Aus zwei Hauptperioden der Kunstgeschichte sind in den Mainz . Der Oftober weist 6,94 Proz. als Mindestzahl in Bochum von uns im Osten besetzten Gebieten Sunstwerke, vor allem und 77,5 Proz. als Höchstzahl in Mainz auf. Im Jahre 1915 be­Monumentalschöpfungen, in großer Bahl erhalten: aus der Periode tragen die Kriegstrauungen nur etwa durchschnittlich 20 Proz. der der Spätgotit, die sich hier bis in das 16. Jahrhundert hineinzieht, start zurückgegangenen Eheschließungen. und dann wieder aus der Zeit des späten Barods. Trotz der langen Dauer der Kriegshandlungen im Osten ist von den wichtigsten nationalen Denkmälern Polens , Litauens und Kurlands doch nicht entfernt ein so großer Teil beschädigt worden, wie nach den ersten beunruhigenden Nachrichten zu befürchten war, und alle bedeuten­deren Bauwerke sind noch vor dem Eintritt des Winters gesichert Theaterchronit. Das Deutsche Theater führt am worden. Am stärksten sind immer die Zerstörungen dort gewesen, dritten Weihnachtsfeiertag den Stern von Bethlehem ", wo der Stellungskrieg die deutschen und russischen Truppen monate- ein altes deutsches Krippenspiel aus dem 15. Jahrhundert in der lang einander gegenüber festgehalten hat, so vor allem an dem Bearbeitung von Otto Faldenberg, vor. die Bzura- Rawka- Abschnitt, in dem Gelände zwischen der oftpreußi­schen Grenze und dem Narem und an der Linie, die östlich von

mein Glaube richtig ist, hilft das Andersen nichts, denn die Menschen verlangen Beweise, wollen Zeugen fehen."

wollen schwören- und ein Zier hat noch nie seinen Schwur Wir werden Zeugen sein!" gelobte Madame Grau. Wir gebrochen."

Aber selbst ein Schwur hat nur an einem bestimmten Tag und Ort mert. Die Zeugen müssen aufs Gericht fommen und ihre Aussage dort wiederholen. Das könnt ihr nicht."

" Das haben wir vorausgesehen", erwiderte die Maus, und wenn es sein müßte, fürchteten wir uns auch nicht, zu fommen. Aber zum Glück weiß es auch ein Mensch, daß der Schneider der Dieb ist."

Wer?" fragte Christensen. " Der Spielmann." Der Blinde?"

"

Er ist nicht blind", antwortete Madame Grau. Lang. zahn hat gesehen, wie er Feuer aus einer kleinen Schachtel nahm und sich die Treppe hinaufleuchtete. Braucht ein blinder Mann Licht?"

C

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12:

Notizen.

Von den Berliner Voltshochschulen.

Die

Christensen bemühte sich, alles, was er hörte, zu behalten. Er fürchtete noch immer, das Ganze sei ein Traum, aus dem er in furzer Zeit erwachen und sich dann wundern werde, von was für dummem Zeug man am Weihnachtsabend geplagt werden könne. " Bu merkwürdig," sagte er. ,, Die Tiere sprechen Blinden sehen-." Ich finde das alles ganz natürlich)," entgegnete Madame Augustow und Sumalti sich wieder parallel der oftpreußischen effing oiule hat ihr Vorlesungsverzeichnis für das Ich finde das alles ganz natürlich," entgegnete Madame Grenze hinzog. Von den Kirchenbauten der spätgotischen Periode tommende Quai tol erscheinen laffen, das eine stattliche Anzahl an­Der Spielmann begegnete dem Schneider nach dem find vor allem zwei dem alten Kongreßpolen angehörige start mit- regender Vortragefurie verspricht; es iſt fostenlos in Buchhandlungen, Diebstahl auf der Treppe, dieser wußte es nicht anders, als genommen worden. Das ist zunächst die Kirche von Brochow, Kaufhäusern und im Bureau der Hochschule, Sturfürstendamm 16, zu daß der Spielmann blind sei, und deshalb suchte er den Geld- am rechten Ufer der Bzura , ein Hauptdenkmal der späten Bad haben. Gleichzeitig kündigt auch die Humboldt Akademie beutel nicht einmal zu verstecken, sondern hielt ihn ruhig in steingotit in ganz Nordpolen . Im 15. Jahrhundert gegründet, war ihr Arbeitsprogramm für die nächsten Monate an; sie wird diesmal der Hand, wie Langzahn sagt." diese Kirche eine befestigte Kirche, die von einer regelmäßigen mit der Freien Hochschule vereinigt ihre Vorlesungen ver Mauerwerk ist von so vielen Granaten getroffen, daß die Wieder- bandlungen, Kaufhäusern und im Bureau, Kurfürstenstr. 166, zu er­herstellung taum möglich erscheint. In ähnlichem Zuſtande be- halten sein. Mauer mit Befestigungstürmen in den Ecken umzogen war. Das anstalten. Ihr Verzeichnis wird nach Neujahr in zahlreichen Buch­

Grau.

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Träumerisch schloß Christensen die Augen und strich sich über die Stirn, wie immer, wenn er über etwas nachdenken wollte. Er hatte schon viel Merkwürdiges erlebt. findet sich die ehemalige Bernhardinerkirche in dem heißum-- Eine Zeitschrift für Kriegsprophezeiungen. Die letzten Jahre waren reich an Ueberraschungen gewesen- tämpften Brasnysz, ein Bau aus der zweiten Hälfte des Seit einiger Zeit erscheint, wie berichtet wird, in Paris ein Blättchen, elektrische Strahlen gingen durch eiserne Platten elektrische 15. Jahrhunderts. Auch eine ganze Reihe anderer Bauten hat an deffen Zwed es ist, die Entwidelung des Krieges vorauszusagen. Gedanken durchkreuzten die Luft die Menschen hatten der Bzura- Ramta- Linie noch zu leiden gehabt. In Kalisch sind Gleich die erste Nummer leistete darin Erkleckliches. Daß die zu fliegen begonnen aber das übertraf doch alles bei dem Brande der Stadt doch die Hauptdenkmäler erhalten ge- Prophezeiungen fich inzwischen bewährt hätten, fann man nicht blieben. In Row no hat bei der zweiten Beschießung die male- fagen; im Gegenteil: die angekündigten unerhörten Siege des Die Tiere konnten sprechen, hatten Seelen und wußten rische Altstadt ziemlich gelitten; hier ist vor allem der aus dem Wierverbandes haben auf fich warten laffen. Aber das wird die 15. Jahrhundert stammende, feingegliederte Badsteinbau der Mitarbeiter gewiß nicht abbalten, weiter darauf los zu prophezeien, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Es war, als Georgsfirde start beschädigt worden. Bloct, bie einstige Refi- wie ja auch bei uns die Neunmalweisen durch üble Erfahrungen habe sich plöglich eine ganz neue Welt aufgetan. ( Forti. folgt.)

andere.

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Berantwortlicher Redakteur: Alfred Wielepp. Neukölln. Für den

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denz der majowischen Herzoge und insbesondere seine an der nicht davon abgeschredt werden, immer von neuem zu berechnen", Weichsel hochgelegene zweitürmige Domkirche aus dem Anfang des wann der große Tag des Friedeus gekommen sein wird. Inferatenteil verantw.: Tb. Glocke, Berlin . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW