Nr. 4.- 1916.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Donerstag, 6. Januar.
die
raden glauben, daß wir uns nicht in den Krieg hätten einmischen Sm Jahre 1459 fuhr man von Stockholm quer über Aus dem Tagebuch eines gefallenen sollen, wir wären genug geſchützt geweſen, da England eine Insel Ditsee nach Reval in Estland und ven Memel nach Blekinge. teibigl. Es ist gut, daß die Fran- zwischen Livland und Saweden wurde damals eine tägliche BerEngländers. also
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Steht die VI bei unserer Taschenuhr verkehrt oder aufrecht?
zosen hier nicht verstehen, was wir sagen, sonst würde es noch die bindung über Gis unterhalten. Bom Jahre 1774 berichtet Bischof schönste Schlägerei geben, denn wir geben uns nicht viel mit ihnen Serenius in Nyköpings Kirchenbuch:" Dieser Winter war so streng, An einem jener belgischen Kanäle, die der wilde Kampf der ab. Es sind schmuzige, unsympathische Kerle, die den ganzen Tag daß nur wenige Menschen sich eines ähnlichen erinnern. Die große Deutschen und der Engländer mit Strömen Blutes gerötet hat, wie die Vögel schwatzen." Kälte trat acht Tage vor Weihnachten ein, wodurch richtiges Kerneis fist ein uralt Weib, dessen graue Haarsträhnen im Winde flattern. Nach seiner Wiederherstellung fam Pringle nach Düntirchen. entstand und alle Seen eine so dicke Eisschicht trugen, daß man zu " Brot!" stammeln ihre welken Rippen und der barmherzige deut- Die Soldaten da sprachen viel untereinander über den Krieg und Neujahr von Süfte zu Süste fahren fonnte. Drei Monate hielt diese sche Soldat spendet aus seinem Vorrate. Aber die Kinder des über die feinen Leute, die hübsch zu Hause blieben, während die mächtige Stälte an." Dorfes unitanzen die Alte und rufen ihr Spottworte nach, denn" Tommys durch den Schneedred trampeln" müßten. Ein alter fie ist geistesschwach und reizt ihren Uebermut. Da wehrt sich die Storporal wußte ihnen wohl von dem Verzweiflungskampf" der Greisin, indem sie nach den Quälgeistern wirft, was sie zur Hand Deutschen zu erzählen, die schon verhungerten, weil sie sich Brot aus hat, einen Stein, ein Trümmerstück und jetzt ein fleines, in zermahlenem Holz und Stroh machen müßten. Aber er fand keinen „ Wer so schön Leder gebundenes Buch, von der Größe einer Brieftasche. Das rechten Glauben mit seinen Schauergeschichten. Der Pädagoge Dinter fragte einst einen Postboten, der über sonderbare Wurfgeschoß bleibt zu Füßen des deutschen Augenzeugen schöffe denn wir hörten immer näher das Geschüßfeuer hätte 20 Jahre lang zweimal täglich durch einen Wald gehen mußte, ob dieser Szene liegen er hebt es auf, und was er damals gefunden wohl mehr im Wagen, als Holz und Stroh." Der arme Pringle es ein Nadel- oder Laubwald sei. Der Mann blieb die Antwort hat, das liegt jekt in Buchform vor uns." Tommys Tagebuch", sollte gleich erfahren, daß der luftige Tom, der das gesagt hatte, schuldig, da er es wirklich nicht wußte. Ein krasser Fall allerdings! das eben bei dem Verlagshause„ Vita" in Berlin- Charlottenburg nur zu sehr den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Das Regiment Aber ob man uns mit ähnlichen Fragen hin und wieder nicht auch erscheint, enthält Aufzeichnungen eines gefallenen Engländers, die kam jetzt in die vordersten Schüßengräben und wurde in die in arge Verlegenheit bringen lönnte? Dieie Frage wirft Alfred Willy Norbert gefunden und herausgegeben hat. Der Arme, der Kämpfe verwickelt, durch die die Deutschen den Durchbruch der Leopold Müller in seinem bei der Franchichen Verlagsbuchhandlung dies Tagebuch so sorgfältig geführt hat, ruht nun auch schon längst inie Opern- Menin versuchten. Der alte Korporal wie der lustige in Stuttgart erschienenen Bändchen:„ Das Gedächtnis und seine Pflege" sie fanden bei diesen Kämpfen, bei denen die Engländer( Preis geh. 1 M.), auf und fährt dann fort: Wollen wir doch gleich einin der blutigen belgischen Erde, aber aus seinen Aufzeichnungen tritt uns der Mann und sein Leben anschaulich entgegen. ihre sämtlichen Stellungen räumen mußten, den Soldatentod. mal versuchen, ob wir imstande sind, alle Geschäfte links und rechts Schicksal entrollt sich vor uns ein Dugendschicksal gewiß; aber Pringle kam gerade noch durch, aber sogleich folgte einer jener auf einer Straße anzugeben, die wir täglich auf dem Gang zur gerade weil John William Pringle nur ein Durchschnitts- schweren Kämpfe, um den Uebergang über einen der belgischen Arbeit, zur Schule usw. schon seit Jahren benützen! Oder eine zweite mensch war, gewinnt sein Tagebuch besondere Bedeutung. Es ist Stanäle, wobei Pringle zum letzten Male feine Soldatenpflicht fat. Selbstprüfung: Steht die VI( 6) bei unserer Taschenuhr verkehrt der englische Soldat, es ist das Volk selbst, das hier einmal zu Worte Er fat sie mit schwerem Herzen." Ich weiß nicht, mir ist so traurig oder aufrecht?( Antwort: In den meisten Fällen ist die VI( 6) nur zu Mute, so hoffnungslos und müde bin ich, ohne schlafen zu können, Ja, John William Pringle hieß er, war aus Südengland und, und immerfort pocht mein Herz heiß und schnell, und dann kommi angedeutet. Ihr Platz wird vom Sekundenzifferblatt eingenommen. als der Krieg ausbrach, 24 Jahre alt. In seinem Tagebuche er mir immer wieder die Ahnung, die ich schon fühle, solange wir in" Run eine ehrliche Antwort!" sagt Müller. Siehst du nicht eine VI( 6) zählt er gewissenhaft und schlicht, jedoch gar nicht ungeschickt, seinen diesem Nest sind. Die Ahnung, daß ich bald Dodger, Tom und den oder IA( 9) vor deinem geistigen Auge stehen?")- Müller fährt dann in So sicher empfinde ich diese Arbeit der Sinne!" trägt, fort: Diese beiden Versuche werden uns dem Kapitel aus dem genannten Bändchen, das die Ueberschrift:„ Mehr alten Korporal wiedersehen werde. ganzen Lebenslauf. Mit 18 Jahren hatte er sich zum Heeresdienste anwerben lassen; er ward nach Indien versetzt, wo es ihm herzlich Ahnung, daß ich schließlich mich ganz gleichgültig fühle und nur schlecht ging, und er war froh, als er seine sieben Jahre abgedient wünschen muß, es wäre vorüber." Von drüben her donnerten von der Notwendigkeit überzeugen, etwas mehr für die Ausbildung hatte und als Reservist ins Zivilleben übertreten konnte. 1914 schon die deutschen Batterien. Pringle ahnt Böses. Mit ihrer unserer Sinne und unserer Aufmerksamkeit zu tun und die Augen geschah, was er sich nie vermutet hätte: er mußte den Soldatenrod ut und Zähigkeit, die bei ihnen erstaunlich ist, werden diese Hart- weit zu öffnen. Es leuchtet doch ein, daß man sich nur dann genau wieder anziehen. Gern tat er es wahrlich nicht. Sobald die föpfe den Uebergang erzwingen. Es wird den Deutschen nicht leicht einer Sache erinnern fann, wenn man sie in allen Teilen gründlich Barade von Lincoln vor uns auftauchte, fielen uns unsere Herzen fein, hier angesichts unserer Maschinengewehre herüber zu kommen. beobachtet hat. Punkt für Bunft, Teil für Teil muß das Auge den in die Schuhe," schreibt er am 6. August, und daß diese Stimmung und doch glaube ich, daß sie ihr Ziel erreichen werden. Man kann Gegenstand abwandern, ihn in seine Teile zerlegen und dann alles Bei dieser Tätigkeit ist ihren guten Grund hatte, beweist die Aufzeichnung vom 8.:" Wieder ihnen nicht wiederstehen, und wer sie im Kampfe Mann gegen zu einem Gesamtbilde vereinigen. es auch mit ein hundselender Tag. Inspektion usw. Welch ein Unterschied Wann so gesehen hat wie ich, der weiß, daß ihnen niemand Wider- es die ausdauernde Aufmerksamkeit, auf die antommt. Je größere Sammlung der Aufmerksamkeit mit dem Zivilleben! Ich machte mir ja nie viel aus der Armee, stand leisten kann." wie jo ziemlich alle meine Kameraden, aber nach sieben Monaten Das waren die letzten Aufzeichnungen des armen Pringle. An desto bessere Ergebnisse. Auf Grund unserer Erfahrung raten wir Freiheit wieder zu ihr zurückzukehren, geht mir über die Sutienem belgischen Sanale fand er seine letzte Ruhestatt. Er starb als nach gründlichem Anschauen eines Bildes, einer Landschaft oder einer schnur." Gegen Ende des Monats wurde Pringle mit seinem Re- tapferer Soldat; sein Tagebuch aber eröffnet uns einen tiefen Blick Sache zwecks Einprägung für einige Augenblicke die Augen zu schließen und dann von neuem hinzuschauen. Indem wir der Aufgimente nach Frankreich geschickt, wo sie im Feldlager von Harfleur in die wahre Denkungsweise des englischen Tommys, wie er ist merksamkeit einige Augenblicke der Ruhe gönnen, geben wir ihr intergebracht wurden. Während Pringle vorher bereits notiert nicht, wie ihn die britische Kriegspresse aufputzt. neue Anregung zur Sammlung. Jeder sollte täglich ein paar Uebungen im raschen, sicheren, vollständigen Beobachten vornehmen. An Gelegenheit mangelt es nicht. Man sucht zum Beispiel auf dem Tisch oder Schreibtisch mit einem Blick alle Gegenstände und ihre Lage zueinander aufzufassen, schließt die Augen und be Die Herrschaft des Winters in Skandinavien. müht sich, ein genaues Bild des Gesehenen innerlich hervorzubringen. Dann aber ist es nötig, das innere Bild durch Vergleichen auf seine Die ungewöhnlich starke Stältetvelle, die, wie berichtet, ganz Skandinavien vor kurzem beimgesucht hat, beschäftigt nach Richtigkeit zu prüfen. Wieder schließe man die Augen und versuche erneut, noch deutlicher, sinnlicher die Gegenstände innerlich zu wie vor die nordischen Blätter. Merkwürdige Wahrzeichen wurden, so wird erzählt, am Himmel in Gestalt von Sonnenhöfen zeichnen! Oder man wirft einen furzen Blick in ein Zimmer und und anderen leuchtenden Phänomen beobachtet, die man mit der versucht dann, ohne wieder hinzusehen, im Geist die Lage aller Kälte und dem Krieg in Verbindung brachte. Eine Nachfrage bei Gegenstände geistig darzustellen. Oder man versuche, sich an alle der meteorologischen Station ergab aber, daß diefe Sonnenhöfe Einzelheiten eines Gemäldes zu erinnern! eine ganz natürliche Ursache hatten, die im Spiel der Sonnenstrahlen mit am Himmel befindlichen Federwöllchen bestand eine Erscheinung, die auch zu anderen Jahreszeiten nichts Unge- Vorträge. Am Freitag, den 7. Jan., abends 8 Uhr, wöhnliches hat. Andere wieder berechnen aus Anlaß der jetzigen spricht in der Berliner Rassenhygienischen Gesellschaft Prof. Gruber Kälteperiode, daß ganz besonders strenge Winter sich in einem Beit- aus München über„ Siedlungswesen"( im Hygienischen Institut, raum von 108 Jahren wiederholen. So war es im russischen Feld Dorotheenstr. 28). Auf Veranlassung des Vereins für Volkshygiene zug von Karl XII. , bei Napoleons großem Krieg 1812 und spricht am Freitag im Bürgersaal des Rathauses zu Berlin , Eingang wiederum im Winter 1915. In Stockholm hat, wie„ Svenska Königstraße, Frl. Hannemann, Vorsteherin der Kochschule im LetteDagbladet" mitzuteilen weiß, feit 1879 kein so strenger Winter ge- Verein über Spariames Kochen". Beginn 8 Uhr, kein Eintrittsgeld. herricht wie der diesjährige. In früheren Jahrhunderten gab es-Bühnenchronit. Else Lehmann wird im Deutsch en freilich einige noch härtere Winter, die etliche denkwürdige Theater in Hauptmanns Biberpelz" als Mutter Wolffin mitEreignisse zur Folge hatten. Im Jahre 1048 z. B. war die wirken. Kälte so streng, daß man mit Pferd und Wagen über das Kattegatt Der Kampf um die Schlager". Der zwischen dem nach Dänemark fahren fonnte. Während des Winters 1292 ritt man Metropol- Theater und dem Theater des Westens ausgebrochene über das Eis aus Kristiania über das Stagerack nach Jütland . Im Streit um die Schlager, die das letztere einer im ersteren aufWinter 1823 reiste man zu Pferde und zu Fuß von Dänemart nach geführten Operette entlehnt hatte, ist durch Vergleich entschieden Lübeck und Danzig . Im Jahre 1332 ritt man aus Lübeck nach worden. Die Westlichen zahlen drei Prozent Tantieme von jeder Kopenhagen und von Königsberg und Memel über das Eis nach Vorstellung, in der die metropolischen Schlager verwendet werden. Lübeck . In den Wintern von 1423, 1507 und 1545 konnte man Ein hübscher Einblick in die kapitalistischen Kulissen der Operettenzwischen Mecklenburg und Dänemark das Eis befahren. mache! Gerechtigkeit. Glücklicherweise habe ich mir durch ein Leben der Armut und Mühe ein bißchen Geld zusammengespart, das ich jetzt in meiner Heimat zu genießen gedenke.
hatte, daß die Deutschen " k- lig geschlagen" worden seien, traf er hier englische Verwundete, die ihm ein ganz anderes Bild entwarfen. Sie erzählten, daß die Deutschen gar nicht zu unterschäßen wären. Unsere Armee wäre gezwungen gewesen, sich weiter zurückzuziehen. Die Deutschen schössen wie die Teufel, es soll nicht so leicht sein, mit ihnen fertig zu werden. Dabei hörten ivir hier von ein paar Franzosen, die etwas Englisch konnten, die Deut schen wären feige und würden bald geschlagen werden. Aber sie waren noch nicht Angesicht zu Angesicht den Deutschen gegenübergestanden." Von Harfleur gings zu Schiffe nach St. Nazaire , wo Tausende englischer Truppen im Feldlager kampierten. Das Tagebuch erzählt, daß dort die französischen Mädchen sich in geradezu schamloser Weise den englischen Soldaten an den Hals warfen; unserm Tommy gefiel dies feineswegs; ich mag sie nicht," schreibt cr, sie sind wohl ganz hübsch, aber etwas schmutzig und launenhaft." Lange hat er zum Flirt in St. Nazaire nicht Zeit; denn nun wurde es ernst, das Regiment ging, an die Front und bald hatte Pringle sein Teil weg. Mit seinen Kameraden hielt er am 9. September tapfer einen Hügel, der von deutscher Kavallerie angegriffen wurde; dabei erhielt er einen Säbelhieb über den Kopf, der ihm eine tiefe Schädelwunde eintrug. Gin Vierteljahr später im Lazarett zu Chaligny, wo er sein Tagebuch fortsette, fand er Muße und GeTegenheit, über seine Erlebnisse nachzudenken; und was er als Er gebnis davon einträgt, das ist ein ernstes, ja ergreifendes Befenntnis. Sein Kamerad Dodger„ meinte auch, die Deutschen seien wie toll in ihrer Wut und man widerstände ihnen nicht so leicht. Es sind furchtbare Leute, die damals auf dem Hügel gewesen! Wie wir jetzt genau wissen, kämpfen sie allein gegen England, Frankreich , Rußland und Belgien . Da kann ich begreifen, wie wütend sie sein müssen. Denn sie wissen genau, daß sie verloren sind, wenn sie unterliegen. Aber was wissen wir? Für wen kämpfen ivir? Dodger flucht und sagt, daß es Blödsinn sei, den Franzosen zu helfen, sie könnten allein sehen, wie sie fertig würden. Alle Kame
Die Schicksalsmaus.
Eine Erzählung von Tieren und Menschen. 46] Von Harald Tandrup.
Kleines Feuilleton.
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Notizen.
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überlegt habe, Andersen ja, weiß Gott , ich tue es!" Und er reichte dem jungen Manne seine große Hand zu einem Druck, den die mageren Finger des Schneiders noch lange spürten.
" Ich verlasse mich auf Sie, Andersen!"
Aber die zweihundert Kronen fann ich nicht bezahlen, nein, nie niemals! Es geht mir gegen die Natur, mich jemals wieder von so einem Geld zu trennen; lieber ließe Andersen begriff nicht, was diese plötzliche Herzlichkeit zu Der große Umzugstag. ich mir zweihundert Tropfen meines kostbaren Herzblutes ab- bedeuten habe. Er betrachtete seine Finger, die so fest zuNachdem man erst einmal zu gegenseitigem Verständnis zapfen. sammengepreßt waren, daß sie fast nicht mehr auseinandergekommen war, folgten sich die Begebenheiten mit unheimDarum bitte ich Euch, statt ihrer das zu nehmen, was gehen wollten. Und noch ehe er sie wieder in die richtige ficher Schnelligkeit. Der Weihnachtsabend war der Ausgangs- sich an Inventar und Möbeln hier in der Werkstatt findet, Lage bringen konnte, hatte Lars Larsen seinen Hut aufpunkt geworden, um den sich die ganze Handlung drehte. als da sind: die Nähmaschine, etwas Eisen, zwei hölzerne gestülpt und war mit Schritten aus dem Zimmer gegangen, Am Morgen des ersten Feiertages begaben sich Andersen Bettstellen und dergleichen mehr. Alles das übertrage ich wie sie nur ein Mann macht, wenn er einen großen Entschluß und sein Schwiegervater in das Parterre hinab, um mit Herrn Larsen. gefaßt hat.
Blomberg zu sprechen. Es war ein ernster, ungemütlicher Sucht mich nicht zu verfolgen. Ich ziehe fort- weit, Gang, der voraussichtlich nicht ohne Reibungen ablaufen weit fort auf die andere Seite von Halmstadt , dorthin, wo würde; doch es mußte sein, denn Andersen wollte seine Sachen, mich Eure Rache nicht erreichen kann. vor allen Dingen aber seinen Mons haben.
Feierlich und erwartungsvoll blieben sie einen Augenblic vor Blombergs Tür stehen. Wie würde er sie empfangen? Endlich klopften sie feine Antwort!
Mit einem raschen Entschluß drückte Lars Larsen auf die Türklinke das Zimmer war offen und sie gingen hinein.
Drinnen war es halb dunkel. Die Vorhänge waren noch zugezogen; es roch abscheulich nach Tabat, Grog und alten Lumpen. Mons famt auf Andersen zugesprungen, strich um sein Bein herum, rieb sich an ihm und miaute.
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Mit Gruß
ehrerbietigst Jöns Blomberg, Rentier, früher Schneidermeister." Mit einem tiefen Seufzer legte Lars Larsen das Papier auf den Tisch zurück.
" Ich glaube, das ist eine Art Fügung," sagte er. werde ich also auf meine alten Tage Schneider."
Die Nachwirkung dieses Entschlusses zeigte sich drei Tage später, als Lars Larsen vor dem schwarzen Schaf mit einem Leiterwagen erschien, der seine, Blombergs und Andersens Sachen aufnehmen sollte.
Mund.
Wir ziehen um," sagte er furz.
,, Wohin?" fragten die jungen Leuten wie aus einem ,, Das werdet ihr schon sehen," antwortete Lars Larsen geheimnisvoll; denn die neue Wohnung sollte cine Ueberraschung sein. Aber man merkte ihm an, wie fest er davon fügte überzeugt war, daß sie ihnen gefallen würde.
Jetzt
„ Und dann stellen Sie mich als Gesellen an," Andersen hinzu, und Maren und ich können heiraten." Hierauf begann ein lebhaftes Auf- und Abrennen über ,, Guter, alter Mons ," murmelte Andersen, während Aber wovon wollt Ihr leben?" fragte Lars Larsen be- die alte morsche Treppe mit Möbeln, Alltagskleidern und er ihn streichelte." Du hast dich gewiß nach deinem Herrn denklich. Liebe allein genügt nicht." Porzellan. Andersen arbeitete für zwei und zertrümmerte für gesehnt!" „ Das wird sich schon finden, Lars Larsen. Wir haben drei. Da er möglichst viel schleppen wollte, belud er sich so, Der Kater miaute vor Freude, legte sich auf den Rücken ja doch unsern Vater im Himmel droben." daß er vollständig die Herrschaft über sich und seine Beund drehte sich hin und her Lars Larsen hustete, um Hm ja," brummte der Alte, im Himmel droben, wegungen verlor. Er trat in Teller, stieß ein Tischbein durch Blomberg herbeizurufen, falls er sich irgendwo versteckt Andersen. Wenn wir nur schon dort wären, aber bis dahin Spiegel und Bilder, wendete sich voller Entsetzen über das haben sollte. Er fonnte ja leicht an einem dunkeln Plag ist es weit." Gepolter um und wollte gerade eine Entschuldigung stammeln, sitzen. Hierauf ging er in der Werkstatt umher und untersuchte als er mit seinen Nockschößen ein Glas hinabfegte. Allein Blomberg kam nicht, und als Andersen den einen alles genau. Und dabei fragte er sich wiederholt auf dem Lars Larsen lächelte nur. Er konnte heute nicht böse Borhang zurückzog, damit man besser sehen könne, entdeckten Kopf, was bei ihm ein Zeichen war, daß er über etwas nach- werden, sondern ging mit einem so befriedigten Gesichtsausfie einen großen Bogen Papier auf dem Tisch und auf diesem dachte. druck herum, als erwarte er etwas ganz Besonderes. Endlich war der Wagen gepackt. Als sie das letztemal durch die Haustür gingen, begegneten sie Christensen." Wir ziehen aus!" rief Andersen.
Papier eine Menge feiner Striche, die Spuren von Fliegen-„ Sie werden nie böse gegen Maren sein, nicht wahr?" beinen glichen, sich bei näherer Untersuchung als etwas Ge- fragte er plöglich. schriebenes herausstellten.
Auf dem äußersten Rand des Bogens stand:
,, An
Herrn Lars Larsen und den Schneidergesellen Andersen.
,, Gott soll mich bewahren", antwortete Andersen, der sich inzwischen mit Mons unterhalten hatte. Wie kommen Sie darauf?"
"
" Das sehe ich", erwiderte der Philosoph,„ Auch ich werde in nächster Zeit ausziehen."
" Sehr vernünftig", sagte Lars Larsen. Und wohin ( Forts. folgt.)
Weil ich mir gerade etwas überlegt habe", erwiderte Ich wasche meine Hände in Unschuld und schüttele den Lars Larsen und blieb mitten im Zimmer mit gespreizten ziehen Sie?" Staub dieses Landes von meinen Füßen. Hier gibt es keine Beinen und dem Finger an der Nase stehen.„ Etwas
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Ein Stockwerk höher."