Nr. 15. 1916.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Mid, 19. Januar.

Bilder aus Bergen.

Kleines Feuilleton.

Sturmfluten an Hollands Küsten.

Mittwoch,

beticien, Vant

Haut angezogen, und erst im jüngsten Jahrzehnt begann der rechte Wasserspiegel; die Nordsee ist gewissermaßen bis zum Ueberlaufen Sinn für die schönen Güter der Vergangenheit sich wieder Leben gefüllt. Dringt dann hinter dem abwandernden Tief rasch hober Tiefste Teilnahme erweckt überall das furchtbare Schicksal, das diger zu regen. Vielleicht wird aus dieser furchtbaren Katastrophe Ruftdruck von den britischen Inseln gegen das Festland ver, jo Bergen betroffen hat, diese schönste Stadt Norwegens , die au das zerstörte Viertel der Stadt schöner erstehen, als es zuletzt sich wächst der West- und Nordwestwind, der stets auf der Rückseite der charaktervollem Gepräge, an fünstlerischem und geschichtlichem Reize darstellte. Luftwirbel weht, zum Orkan an, und dieser Sturm drängt die alle anderen des Landes übertrifft und an Schönheit der Lage wahrte der Königin des norwegischen Westlandes ihren unver- ab. Hunderttausende, wenn nicht Millionen von Menschen haben Aber mochte auch manches Alte dahinsinken; zweierlei be- Hochflut der Nordsee mit unwiderstehlicher Gewalt auf das Land fich mit Salzburg und Innsbruck messen kann. Reich hat die Natur diesen Fleck Erde bedacht. Sie hat ihn durch einen Gürtel weltlichen Reiz. Das war der Zauber der Natur und die Lebens die Sturmfluten der Nordsee im Laufe der Jahrtausende vernichtet; fraftvoller Berge gegen das Binnenland geschüßt, sie spendet ihm fraft des Bergener Bürgertums. Im Lande heißt es, die Bergener unschäßbar sind die Werte, die allein im letzten Jahrtausend von den feuchten, milden Seewind, der die Bäume voll und stark werden seien gar keine Norweger. Es sind eben Bergener, cine Rasse für ihnen vernichtet worden sind. Es sind Katastrophen, die ihres­Taßt, und im Sommer einen üppigen föstlichen Blumenflor erweckt; sich. Hier hat viel Blutmischung stattgefunden; von Holländern, gleichen nur in den gewaltigen Erdbeben und Vulkanausbrüchen vor allem aber hat sie jene fischförmige Halbinsel ins Meer vor- von Dänen, ganz besonders aber von Deutschen . Ueberraschend füdlicher Breiten haben. geschoben, durch die hier ein trefflicher Doppelhafen geschaffen Namen; unter den Grabsteinen des Marienkirchhofs glaubt man viele unter den alten Bergener Patriziergeschlechtern tragen deutsche wird, und diese beiden Häfen hat sie durch den großen Riegel fich etwa in Lübeck oder Wismar und erst gegen Ende des 18. Jahr­Ein verlorenes Paradies? der vorgelagerten Insel Askö vor dem Andrange der Meeres hunderts hat im Geschäftsleben die norwegische Sprache endgültig Nummer des" Vortrupp"( Hamburg . Verlag von Alfred Iaussen) So überschreibt Hermann Heyder einen Aussah in der jüngsten brandung gesichert. Auf dieser Halbinsel hat sich das alte Bergen das Deutsche zu verdrängen vermocht. So ist das Stadivolk von und bespricht" darin die aus frasestem Eigennus geborene abjici, angebaut. Ihr Rüdgrat ist die Strandgade dieselbe, wo die furchtbare Feuersbrunst jebt entstanden ist diese alte Haupt- Bergen ganz etwas Eigenes geworden. Es ist Norwegens Künstler: das Betreten unserer deutschen Wälder zu verbieten. Der Verfasser straße des alten Bergen, eine prächtige, launenhafte, lebensvolle volfchen. Bergener war Holberg , dessen Standbild nachdenklich auf zeigt, daß die Waldbrände, die angeblich zu diesen Bestrebungen Straße mit tiefen alten Häusern, hohlwegartigen Gängen, origi- das Leben und Treiben des Marktplages herabsicht, Bergener war nellen Seitengaſſen, entzückenden Durchblicken auf den Hafen und Grieg ; in Bergen haben Björnson und Ibsen entscheidende Jahre geführt haben, meistens nicht den Unbefugten" zur Last gelegt werden dürfen. Die nachfolgenden Ausführungen verdienen zum Sein buntes Leben. Drüben aber, an des Hafens anderer Seite, budget, den Bergen ist die Erneuerung des norwegischen Theaters Besten unserer Volksgesundheit weiteste Beachtung: Die Wald­da, wo die Handelsschiffe einfahren, haben die Könige des Landes ausgegangen, und die besten Bühnenkünstler des Landes stammen brände wird man durch Verbote, den Wald ihren Hochfiz und ihre Burgen errichtet, und dort baben sich auch von hier. Der Bergener ist lebenslustig, heiter, beweglich, wibig nicht verbindern; ein ordentlicher Wandersmann, sei er die Hanseaten angesiedelt, als sie Bergen zum Stüßpunkt ihres und mokant. Er ist mit Leben geladen. Und er liebt seine Stadt Wandervogel, iei er vom Vortrupp, vom Jungdeutschlandbund Nördlandhandels machten. Sie bauten sich da ihr eigenes, von über alles. Vor ein paar Jahrzehnten drohte Bergen in einen oder aus einem deutschen Turnverein, ein jeder Wandersmann. der einem Balle geschütztes Quartier, errichteten sich ihre eigene Kirche gewissen Stillstand zu verfallen; man lebte in der schönen, gemüt etwas auf sich hält, wird nur helfen, das Gesindel, das im Walde und führten, ein Volf im Volfe, eine Stadt in der Stadt, mit lichen, alten Stadt gar zu behaglich, und die Verführung lag nahe, Schaden stiftet, unschädlich zu machen. Gerade in unserer Zeit, mancherlei erlaubten und unerlaubten Unterhaltungen ein feces sich an ein bequemes Phäakentum zu verlieren. Aber rechtzeitig in der das Wandern so recht wieder Gemeingut des deutschen Volfes Herrenleben. Die alten Hanseatenhöfe an Tyskebryggen sind ja führte der alten Hansestadt neues Blut zu, und eine Zeit blühenden Verbänden das Wandern gepflegt wird, kann die Forderung, den erwachte Bergens alter Lebensgeist. die Eisenbahn von Christiania wird, in einer Zeit, in der von allen möglichen Vereinigungen und wenigstens zum Teil noch bis heute erhalten-o diese Höfe! Hier spricht, man kann nicht sagen jeder Stein, denn sie sind in Holz Unglüd, diese schrecklichite aller Feuersbrünste, die sie in der langen neuen Aufschwungs brach an. Da trifft Bergen dies furchtbare Zutritt zum Walde zu verbieten, wahrlich nicht eruit genommen gebaut, wohl aber jeder Balfen, jede dieser gewundenen, abge- Liste ihrer Brandfatastrophen zu verzeichnen hat. Aber die Hanse - irre werden. Hüten wir uns, daß unsere Seinder nicht dereinst tretenen Treppen, die verräucherten niedrigen Zimmer, die langen. stadt wird sich von diesem Schlage so wenig niederwerfen lassen werden alt ihren Vätern! Hüten wir uns. day in rembrandtartigem Helldunkel dämmernden Gänge, die Galerien wie einst Hamburg , und erneuert wird das unvergängliche Bergen Infere Väter haben in unglaublichem Gleichmut eines unserer Kinder nicht bereinst 11:16 jagen werden: mit ihren bis zum Schwarz verbräunten Balustraden, die schacht­ähnlichen Höfe mit ihren schiefen Dächern, ihren vielgeprüften aus der Asche dieser Unglückstage hervorgehen. fostbarsten Güter hergegeben, haben in ihrer Gleichgültigkeit uns Warenaufzügen, ihren vor Alter gebeugten Giebeln. Ein jeder von der Quelle verjagen lassen, an der wir uns nach der Haft des dieser Höfe ist ein ganzes, eigenes Viertel für sich mit Straßen, täglichen Lebens neue Kraft zu fünftigem Begimen holen fonnten..... Gassen, Höfen, Plätzen und überall riecht es nach Stockfisch und Alle maßgebenden Kräfte, die Landwirtschaftskammern, besonders dic nach Teer und nach Sce. Die Hanseatenhöfe von der Deutschen olguthi von der Rheinproving, von Brandenburg und Schleswig- Holstein , Brücke sind ja wohl jedem Touristen wenigstens insofern bekannt, der deutsche Forstwirtschaftsrat, die einschlägigen Ressortminifter der daß er in den einen davon, den jetzt als Museum erhaltenen deutschen Bundesstaaten". das Reichsamt des Innern, die Reichs Finnegaard, einen Blick getan hat aber was bei weitem den tagskommission zur Beratung der Strafgesegnovelle, die Staatsforst­meisten nicht bekannt ist, das ist, daß Alt- Bergen an malerischen Unablässig nagen die Wasser der Nordsee an Hollands flachen, verwaltungen und wer weiß was sonst noch für Zustanzen, sind an Bauten und Winkeln dieser Art überreich ist. Und doch liegt nur zum Teil unter dem Meeresspiegel liegenden Küsten. Aber der der Arbeit. Sorge du, deutsches Volk, daß die Mühe der selbst­wenige Schritte von dem großen Markte, dabei freilich doch ganz Meeresflut zu sichern, sofern diese nicht mit allzu ungeſtümer dir und deinen Kindern nicht für ewig verschlossen wird. Mensch hat es verstanden, das ewig gefährdete Land gegen die fichtigen Befizer vergeblich gewesen ist, und daß der deutsche Wald verstedt, Holländergaden, einst ein feines Wohnviertel, jest cin Kleinbürgerliches Quartier, und ein so köstliches, verivetteries, Kraft den ihr von Menschenhand gesetzten Schußwehren spottet und schnörkelhaftes Stück städtebaulicher Romantif, wie man es nur in die fruchtbaren Niederlande ergießt. Es sind die Sturmfluiten. sich mit elementarer Kraft, alle Hemmnisse fortreißend, weit hinein irgendwo in der Welt treffen kann. Steigt man aber aus dem die immer wieder alle menschlichen Anstrengungen zunichte machen Inneren der Stadt ein wenig zu den Randhöhen empor, da findet und die im Laufe der Jahrhunderte viele Quadratmeilen frucht­man, vornehm verſtedt und geborgen feine alte behagliche Bürger- baren Bodens verschlungen haben. Auch die Ostsee fennt ihre höfe, Zeugen einer gediegenen Bürgerkultur, die besonders im Sturmfluten; wir haben ihrer zwei ja erit vor just zwei Jahren 18. Jahrhundert sich hier entwickelt und ihre Hauptzüge von Däne- crlebt. Stets treten fie bei Nord- oder Nordostwind auf, im Gegen­mart entnommen hat. Doch prägt schon der ortsübliche Baustoff, jak zu den viel häufigeren Shurmfluten der Nordseetitſte, die, so­das Holz, diesen schönen Höfen, von denen der eine, vielleicht der weit deren westlicher Teil in Betracht kommt, stets von West- oder reizrollite, Damsgaard, noch seit dem 18. Jahrhundert her im Be- Nordweststürmen herongewälzt werden. Dann schwenkt der Atlan­size derselben Familie Janson ist, einen besonderen Charafter auf. tische zean feine wilderregten Gewässer mit Macht hinein in das Längst hat die Stadt sich vom Hafen landeinwärts ausgedehnt. verhältnismäßig enge Beden der Nordsee , und von hier aus er Das Bindeglied zwischen dem älteren und dem neueren Bergen gießen sich die Meereswogen mit milder Gewalt über die Gestade bildet die gewaltige Plazanlage von Torvet und Torvalmenningen, Hollands und Ostfrieslands . Die lange Inselkette der oft- und die unmittelbar an den Hafen stößt, das Herz der Stadt, wo die westfriesischen Inseln, sie ist nichts als ein Beweis für die ver­Börse steht und der Fischmarkt abgehalten wird, der eine wunder Heerende Gewalt der Sturmfluten, die zweifellos diese Inseln Meeres und aus der Tiefe des Voltstevens bietet lind weiter hat die Stadt vout Weſtlande losgelöſt, die auch die Zuiderſee tief ins Land hin­Binnenseen umbaut, die das Meer hier zurückgelassen hat, ist den seeküste eine schwere Sturmfluf, und man hat in historischer Zeit Fuß der Berge hinangeklettert und den Tälern gefolgt, die in sie unter Benußung aller vorhandenen alten Aufzeichnungen bis hen­hrncinführen. Das schmale Gebiet zwischen See und Berg, das tigen Tages nicht weniger als 325 solcher schlimmen Sturmfluten feine Stückchen Ebene, ist das eigentliche neuere Geschäftsviertel nachweisen können. Meist stellen sie sich während der Herbst- und der Stadt geworden, wo die Feuersbrunst am schwersten gerast Wintermonate ein, also während der Zeit der tiefen atlantischen hat. Alt in seiner Anlage ist dies Viertel seinen Bauwerken nach Sturmwirbel, mit den sie begleitenden heftigen Ortanen, und nach zum großen Teil bereits modern. Freilich fehlt es auch hier nicht dem Monat November, in dem sie am häufigsten sind, steht der an den herkömmlichen Holzhäusern, an engen, halbdunklen, frummen Januar in bezug auf die Zahl der Sturmfluten an zweiter Stelle. Winkeln und Gängen sie heißen hier zumeist Smuger" aber Es ist eigenartig, wie der Vorbeigang tiefer Wirbel das Entstehen großenteils sind die Holzbauten hier schon durch moderne Miets- von Sturmfluten an der holländischen Küste begünstigt. Nähern und Kontorhäuſer ersetzt worden, die einen unerfreulichen Bau sich diese Wirbel dem Kontinent, so treten zuerst starke Süd- und gewerksschulenstil zeigen. Ja, das unvergleich reizende, alte Südwestwinde auf, die große Wassermassen durch den Kanal in Bergen hat in neuerer Zeit eine recht wenig ansprechende moderne die Nordsee pressen. Dadurch erhöht sich in diesem Becken der legten Keimhüllen durch ein höchst belangloses, embryonales schlank und zierlich aus seiner plumpen Masse hervor, wie der Ich noch, aber trotzdem cines, das selbständig wurde, sich Schaft einer Zierpflanze. herausschälte, Eigennut zeigte, verschmigte Gedankenfolgen Daud sah den Morgen erivachen; föstlich war er, mic produzierte; furz, es war die erste Stopftat des kleinen jeder im frühen Jahr. Ein leichter Wind fuhr als Vorläufer Daud, und sie beschäftigte ihn seltsam gründlich. Und am der Helle mit einem stetigen, faum veränderlichen Saufen über Schluß stand das Resultat vor ihm, die formgewordene die Promenade. Der Himmel ward stumpfer, da die Sterne Drüben, auf der anderen Seite des Stromes, zeigte sich dee. Und diese Idee hatte ein gelbes Hemd an, war ins Nichts zurücktraten... Nur über der einzelnen Palme, jetzt die blendende Laternenreihe der Strandpromenade und in Begleitung eines weißen Esels und flimperte mit die rechts von Daud aus dem Garten ragte, hing der Hufeisenförmige Lichterkranz der großen Hotelterrasse. An vielem Silbergeld; und im Hintergrund, schattenhaft, drängten als funkelnde Träne noch der Stern, der am spätestent das Drüben dachte Daud für gewöhnlich nicht viel; heute sich viele Ingliz, weiße Gestalten, die von dem Wunsch bescheidet. Dann ging über den Himmel ein sachtes Er­jedoch, da sein träumender Stopf voller Piaster und prunk- feelt waren, auf diesem Esel zu reiten, und jede Summe da- bleichen, ein füßes Entfärben; die Linten der hafter Kleider war, stellte er sich die weißen Fremden vor, für boten.

Wir alle, die wir uns Deutsche nemen, wollen mit allen Mitteln Wald aber, unseren deutschen Wald, die Quelle neuer Volkskraft, belfen, daß die Waldschändungen möglichst ein Ende nehmen; unferen wollen wir uns auf keinen Fall, unter keinen linjtänden nehmen laffen, und wir wollen jenen Menschen, die unser kostbares Gut bc­brohen, in lauter und eindringlicher Sprache die Warnung zurufen: Sütet euch, ein Stüd aus unseren Herzen zu reißen, das das Bater­land in ernster Stunde schmerzlich vermissen förnte!

Notizen.

Ein Künstlerbeirat foll für den Wiederaufbau- in Belgien aus deutschen Architekten gebildet werden. Ein Vorschlag zur Lichtersparung. Ein Ham­ burger , der darüber nachgedacht hat, wie man durch verlängerte Ausnuzung des Tageslichtes an fünstlicher Beleuchtung juaren könnte, schlägt vor, von einem bestimmten Termin an das ganze Wirtschaftsleben um eine Stunde früher beginnen zu laſſen. Er braucht nichts verändert zu werden. Außer dem ökonomischen Nugen werden von der Verwirklichung des Vorschlages auch große gejund­liche Vorteile erwartet.

bare Fülle der Gesichte aus der Tiefe des viceres st die schönen ein ausgebuchtet haben. Wohl jedes zweite Jahr bringt die Nord- meint, wir werden eine Stunde eher zu Bett gehen im übrigen

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Der Sang der Sakije.

Ein Roman aus dem modernen Aegypten. Von Willi Seidel .

die verachtungswürdigen, ruhmredigen Fremden, die, wie man Er stand leise auf, warf sein schmußiges Hemd um, wider ihm berichtet hatte, im Golde wühlen und sich von allen Seiten stand der Versuchung, Dabbus zum Abschied einen Fußtritt herrlich beleuchten lassen, wenn sie essen und trinken. Oder zu geben, und ging hinaus. Noch flimmerten die Sterne groß die sich mit ihren Frauen( was vollends albern war) herum in der schwarzen Bläue. Ein verfrühter Hahn trähte mit un­drehten, bis sie schwigten, und dann mit roten Gesichtern sicherer Stimme. pfefferhaltiges Wasser tranfen, um start zu werden- das hatte man ihm erzählt! Das wußten die Bootsleute ganz genau, und sie belegten es mit den lärmendsten Eid­schwüren! Daud ficherte in sich hinein.

Eisenbahnvögel. Eine ganze Anzahl von Bogelarten nistet mit Vorliebe in den Bahnhöfen, so daß man sie als Gifen­bahnvögel bezeichnen kann. Diese Vorliebe findet nach der Natur" ihre Erklärung nicht nur in der vorzüglichen Nistgelegenheit, die die Bahnhöfe bieten, sondern auch in dem reichlichen Futter, das bei dem Berladen von Getreide und anderen Gütern abfällt. Dazu tommt noch, daß der starte Verkehr für die Vögel cinen Schuh vor Nestplünderung bedeutet. Zu den Eisenbahnvögeln gehört der Haus­rotichwarz, die weiße Bachstelze, die Haubenlerche und der grauc Steinichmäßer.

Nacht

flärten sich zu einem blassen Blan, das königlich an Reich ge­wann; aus noch unsichtbarer Quelle fog es trunken sein'stilles Licht, und der Hügelkranz des Horizontes errötete sacht, bis er zuletzt in einem grellen Gelbrot plastisch erglühte. Leuchten begann allerorten; reinste Farben tauchten auf, wie Ein durch Zauberhauch geweckt. Und als die stille Seligkeit des Daud ging über die Felder, unfern seiner Sakije vorbei, fich gebärenden Tages ein Ende hatte, als die Sonne, noch mit deren Bestallung er in Gedanken endgültig seinen Bruder durch schwache Flußnebel ihrer Wirkung beraubt, über dent bedachte, und lenfte seinen Schritt dem Nilufer zu, schlafende Kamm der Wüste loderte, regte sich das Leben langsam und Wachtelvölker aufstörend. Er schritt auf den Resten der alten mit Muße. Es tat das Dunkel aus den schlafblinden Dann schloß er sich den Eltern an, vermied es, in ihre Seeumwallung von Birket- Habu herüber, an der pompös Augen... Und dann, plöglich, war es da, hungrig und griesgrämigen Züge zu blicken und vergaß wieder alles über entbreiteten Rebbachakazie vorbei, streifte mit einem milden bebend, wie ein aufgescheuchtes Tier. seinem herrlichen Traum, der ihn wie ein paradiesisches Blick die schwach beglänzte Landschaft und ging einsam und Diese Unruhe der Frühe ergriff auch Daud. Eine nicht Geheimnis beschäftigte. Er fand ein halb zerfautes Suder- glücklich über den zersprungenen Nilschlamm durch die talte abzuschüttelnde, wachsende Befangenheit nahm jetzt von ihm rohr und saugte, während er heimwärts trabte, die letzte Nacht ohne Tau einer freudevollen Zukunft entgegen. Befit, als er mit noch nachttrunkenem Kopf das Leben auf Süßigkeit heraus.

Am Nil angelangt, entledigte er sich, wiewohl er herz- der Strandstraße erwachen sah. Es war nicht häufig, daß er haft fror, seines Hemdes und tänzelte, mit erleichtertem fich freiwillig und ohne bestimmten Zwed nach Bufjor be In der Mitte der Nacht machte er plößlich auf. Gewicht, auf den Zehen etwa bis zu einem Viertel der Strom- gab... Er hatte immer Genossen gefunden, mit denen er Eine unbestimmte Beflemmung hatte ihn gewedt. Und breite. Dann hielt er das Hemd als Bündel mit der Hand fich gebalgt, und immer einen Elemen Spektakel zum Gaffen plöglich war die Erinnerung an feinen Nachmittage über den Kopf und schwamm wie ein Dtter auf die andere Seite ergattert; in den Magazinen tannte er die Angestellten traum wieder da. So, als sei er irgendwo zu Besuch gewesen, hinüber. Er erreichte die Lehmböschung, wo die Segeltnechte und und an den Eingängen der Hotels faßen seine Freunde, doch als habe er gänzlich vergessen, wo. Es war ganz still; Steuerer der Dahabijen und Giasen schliefen: und dann die Bauwabs; er fannte sie gut; fic waren voll höheren draußen ging ein Flüstern um. Seine Eltern lagen wie ein trocknete er sich schaudernd ab. Die Strandstraße lag noch Wissens, trugen Prachtgewänder und hatten ihren ver­schwarzer Klumpen auf einer Siegenhaardecke. Neben ihnen, totenſtill; zuweilen zog brummend ein großer Misttäfer seines tracten Spaß an ihm. Heute jedoch, da sein Herz im schwachen Sternlicht, lag Dabbus, die Nase zwischen den Weges. ihn fragte: Warum bist du gekommen, Daud? Willst du hochgezogenen Snieen. Und der junge Daud hielt eine Daud, den die Kälte seines Körpers am Schlafen hinderte, stehlen? Hast du ein Schlachtfalb zum Fleischer zu treiben? blinzelnde Augenzwiesprache mit seiner Umgebung, vielleicht hochte sich an eine Mauer, das Geficht mit offenen Augen auf Wo ist die Siege mit verknüpften Borderfüßen, die dir dein durch die Dauer einer halben Stunde; er horchte auf das die Arme gelegt. Ein nubischer Polizist ging, leise vor sich Vater zum Verkauf anvertraute? Hast du es auf die dicke Pfeifen der Fledermäuse, sah, wie durch die Lute, die die ge- hinsingend, dicht an ihm vorbei. In der Nacht schläft halb Frau abgefehen, die den kurzen gelben Rod und den Hut spaltenen Palmstämme im Dache freiließen, ein Ziegenmelter Lufsor im Freien; in jedem Wintel atmet ein Schläfer. Das schleier trägt- - eben die, die neulich so beschwerlich auf das hin und her strich, und vernahm das sachte Trappeln eines große Hotel lag weißleuchtend und öffnete seinen Stamel und so plöglich wieder heruntergelangte? lind willst Fuchses, der draußen einsam durch die Gassen trabte. Treppenaufgang wie eine riesige Schere. Die ausgehängten du sie wieder verspotten und so heftiges Entzücken. bezeigen, Und nun beschloß er etwas. Dieser rare Vorgang ent- Teppiche vor den Krämerbuden regten sich leise im daß du dich auf dem Boden wälzest und sogar die Treiber zu wickelte sich in seinem Hirn, ohne daß er mit jemand ge- Nachtwind, und der große Tempel lag dräuend und unbotmäßigem Grinsen reizest, während sie ihr wieder auf die sprochen hätte. Das persönliche Sch ris, sozusagen, seine schwarz. Das Minarett der Moschee Abu'l- Haggag stieg Füße helfen? ( Forts. folgt.)