Nr. 51.- 1916.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Kleines Feuilleton. I
Mittwoch, 1. März.
Die Reichs- Speisekarte.
Frankreich alles, um sich die Lande auch innerlich anzugliedern. Januar), Mai und August. Und wie sehr sich das Wort März bei Bauban, der berühmte Feldherr und Festungsbaumeister Lud- uns eingebürgert hat, zeigen uns die mit seiner Hilfe geschilderten tvigs XIV., befestigte Verdun ; im Jahre 1792 wurde die Stadt von Zusammenseßungen wie Märzveilchen , Märzhaſe, Märzschnee, den Preußen besetzt. Auch Goethe hat damals in Verdun geweilt, Märzenbier usw. Soviel seit dem Ausbruch des Krieges von der waffenstarrenden, dem die gute Aufnahme der Preußen schlecht bekommen sollte. Als Im März nimmt talendermäßig der Frühling seinen Anfang. mit allen Künſten der modernen Befestigungstechnik ausgebauten nach der Niederlage bei Valmy die Eroberer die Stadt wieder In einem hübschen Märchen von Heinrich Seidel „ Die Monate" franzöſiſchen Grenzfestung auch geredet worden ist, von dem bürger- räumen mußten, schickten die Behörden der Republik eine Anzahl schreibt der Dichter dem Lenzmonat folgendes ins Stammbuch: lichen Leben in Verdun , dieser nächst Paris stärksten französischen Festung, wissen wir nur wenig. Denn Verdun ist als städtisches Bürger, darunter auch Damen, die den Preußen gegenüber allzu leber den März läßt sich viel Gutes sagen. Das ist ein wichtiger galant gewesen waren, aufs Schafott. Im deutsch französischen Monat für den Landmann, dem er die Felder befreit und den Frost Gemeinwesen herzlich unbedeutend; die Stadt hat ja auch nur Kriege wurde Verdun mehrere Wochen belagert und beschossen; am aus der Erde taut. O, so köstliche, sanfte Frühlingstage hat er 22 000 Einwohner, und namentlich seit dem Verlust von Metz fing 8. November 1870 mußte es mit 4000 Mann und 136 Geschüßen schon, wo die Lerchen über die grüne Saat tirilieren und die in Verdun der Mensch sozusagen erst beim Soldaten an. Die tapitulieren. ( z) Droffeln im knospenden Wald flöten, wo man meint, nun müsse Bürger waren auch in Friedenszeiten beinahe nur dazu da, der Frühling gleich über die Berge schauen und rufen:" Ja, ich der starken Besazung und den zahlreichen militärischen Antomme schon!" In den Gärten duftet mit fräftigem Erdgeruch das stalten und Arienalen die Existenz zu gewährleisten; so gegrabene Ackerland, und um das unsägliche Grün der Stacheltam es, daß sich Verdun noch weniger als andere fleine beerbüsche, die mit lauter zarten, braunen Glöcklein behängt sind, französische Provinzstädte hat entwideln fönnen. Immerhin ging es in Friedenszeiten in Verdun ziemlich lebhaft zu; denn die Stadt ist summen die Bienen. Aus der schwarzen Erde steigen nun liebliche Ein Kammermusik- Abend von Richard Strauß . Wunder empor, zarte Schneeglöckchen, schimmernde Krokus und eng und winfelig, und in den schmalen, gewundenen Straßen bot Im Riesensaal der Philharmonie gab es wohl keinen Blaz, der leuchtende Narzissen und gegen Ende gar, da bannt ein holdes der Verkehr der Einwohner und der Besatzung stets ein belebtes unbeiegt geblieben war. Was wunder auch: Richard Strauß am Duften deinen Schritt und siehe: die Veilchen blühen.“ Bild. Das Hügelland am Ufer der Maas , das" Verdunois", wie Klavier! Er gilt nicht bloß als meisterlicher Spieler; er ist auch die Gegend heißt, prägt sich auch im Stadtbilde noch aus, das von zugleich der beste Interpret seiner eigenen Schöpfungen. Und es ist einem Hügel beherrscht wird, auf dem sich heute die Kathedrale von wahrlich feine fleine Macht, die von seiner starten noch immer laut Verdun erhebt, und der die Stätte der ältesten Siedelung an diesem umstrittenen Künstlerpersönlichkeit ausgeht. Er darf es wagen, und wichtigen Maasübergang ist. Es war das Viridunum der Römer. Wie aus Dresden berichtet wird, machte der Vorsitzende des Die Kathedrale der Stadt wurde im 12. Jahrhundert vollendet und es tut ſeiner Bedeutung keinen Abbruch, sich auch einmal als junger Musiker zu zeigen. Die beiden Kammerstücke nämlich, die Strauß dortigen Gastwirtsvereins, Arlt, seinem Verein davon Mitteilung, erhielt später verschiedene Anbauten. Sie ist das älteste und be- gemeinsam mit Bernard Dessau, Robert Könede und Hugo daß zwischen den großen Gastwirtsverbänden Verhandlungen schweben, deutendste Bauwerk der Stadt, freilich ohne jede architektonische Dechert vortrug, fallen in seine erste Schaffensperiode. Strauß um eine für ganz Deutschland einheitliche Speisekarte einzuführen. Größe, die so vielen anderen nord- und ostfranzösischen ist ja, wie jeder wirkliche Tonschöpfer, zuvor von den Klassikern her- Bei der Verschiedenheit der Bezeichnungen in den einzelnen LandesGotteshäusern eignet. Sucht man in Verdun nach anderen In Berlin und Nordbemerkenswerten Baulichkeiten, so ist man bald zu Ende mit der gekommen. Dann hat er sich auch von den Meistern späterer Musik- teilen find allerdings, wie die nachfolgende kleine Probe zeigt, epochen nutzbar befruchten lassen. Auf Schumann und Brahms manche Schwierigkeiten zu überwinden. Besichtigung. vor allem wird man wohl bei der Sonate Es- dur opus 18 für deutschland sagte man bis vor kurzem wenigstens Bouillon, in WiesVon der Oberstadt führen winkelige Straßen und steile Treppeu- Bioline und Klavier hinweisen dürfen. Das noch früher entstandene baden" Fleischbrüh" und in München a Kindsupp'n". In was heißt Roastbeef, in Wiesbaden Ochsenbraten wege zwischen alten, dicht gedrängt stehenden Häusern hinab in den und damals preisgekrönte Quartett C- moll opus 13 für Klavier, unteren Teil von Verdun am Ufer der Maas , die in fünf Armen Viola und Violoncell offenbart eine große Kompofitionstechnik. Der und in München a Rinderbratl ist. Das norddeutsche durch die Stadt fließt. So kommt es, daß deren größerer Teil auf Meister von später verrät sich indes schon in diesen auch noch heute Rauchfleisch bezeichnet der Bayer und Desterreicher als Inseln liegt. Unten im Flußtal herrscht auch mehr Licht und Luft als sehr wirkungsvollen Jugendwerken. Echt Straußisch mutet z. B. dera Geſelcht's". Was in Berlin Sahne heißt, ist in Ostpreußen und in der Oberstadt; die Straßen entsprechen hier mehr Klavierpart im Scherzofage des Quartetts an. Man fann sich füg- in Mitteldeutschland Schmand, in Oberfranken Rahm und in Bayern den Anforderungen moderner Städtebaukunst; hier erhebt sich lich eine charakteristischere Vertretung im Streicherpart denken als und Desterreich„ Obers". In einer Berliner Poſſe erregte es jedesdas Theater von Verdun , und auch das eine oder andere die ziemlich unpersönliche der Mitwirkenden; Strauß selber, obzwar mal größten Jubel im Zuschauerraum, wenn da ein im Salzkammerprivate Gebäude hebt sich schmuck aus der sonst ziemlich nüchternen und gleichgültigen Architektur der Straßen her- Wärme Klangschönheit um Klangschönheit hervorquellen. von musterhafter Ruhe, ließ als Spieler doch mit leidenschaftlicher gut reisender Berliner Rentner Giesecke im österreichischen Gasthaus die Bezeichnungen Jungfernbraten"," Schweinelende", Ribisel" usw. bor . Ein kleines Museum im Rathaus führte stets ein Er begleitete auch die Sängerin am Flügel. Es waltete ein auf der Speisekarte nicht versteht und sich schließlich ein„ Beuschel" beschauliches, von Besuchern nur selten gestörtes Dasein; auch eine edler Wettstreit zwischen dem Begleiter und Kläre Dur. Ihr Ge- bestellt, welches Gericht sich dann als das ihm besonders verhale Stadtbibliothek mit etwa 30 000 Bänden ist vorhanden. Die Bürger- fang, ihr Vortrag Straußicher Chrit weckte hellen Jubel und entlockte Lungenhachee entpuppt. Was find Ribisel? Was sind„ Hetschefchaft lebte in diefem Städtchen in der Friedenszeit das geruhige der Geberlaune des Stomponisten noch zwei, nicht im Programm heißen im Reich Johannisbeeren, Hetschepetschen" find Hagebutten petschen"? Was ist„ Kren"? Leben des französischen Provinzlers. Man treibt seinen Handel, ißt vorgesehene Lieder. und trinkt gut und ist zufrieden, wenn die Geschäfte gehen. Der Haupterwerbs zweig von Verdun ist die Erzeugung von Buderwert und Näschereien. Verdun ist geradezu die französische Bonbonstadt und die Dragées von Verdun genießen in ganz Frankreich Ruf.
wären erwähnenswert.
Der Lenzmonat.
ek.
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Die österreichischen
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Ribisel
und Kren" ist Meerrettich. Bemerkenswert ist auch, daß das, was man in Norddeutschland Kasseler Rippefpeer nennt, in Kassel volltommen unbekannt ist. Die norddeutschen Pelltartoffeln" nennt man in Franten gequellte Grundbeeren und in Bayern gesottni Erdapf'l in d'r Schoal'n". Man sieht also, daß es der einheitlichen Speisekarte nicht ganz leicht sein wird, sich durchzuſezen.
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Notizen.
Als Kaiser Karl der Große die aus dem Lateinischen stammenWas an anderen Induſtrieerzeugnissen hier fabriziert wird, das ist den Monatsnamen verdeutschte, gab er dem März, der seinen nicht weit her. Allenfalls die Liförfabrikation und die Gerberei Namen von der Bezeichnung Martius mensis( Monat bes Mars, Ungleich bedeutsamer als die bürgerliche Gegenwart der Stadt des Kriegsgottes der alten Römer) herleibet, die Benennung ist ihre Geschichte, die mehr als tausend Jahre zurückreicht. Berdun lengizinmanoth( Lenzmonat). Aus dem althochdeutschen Worte tann geradezu als der Ort bezeichnet werden, von dem aus die lengizin, das so viel wie die Zeit der langen oder länger werdenden beiden sänder Deutschland und Frankreich ihr politisches Dasein Lage bedeutet, iſt das Wort Lenz, die einstige ausschließliche Be- nächst in einer Ausstellung des Künstlerhauses vorgeführt. -Kunst und Kunstgewerbe Bulgariens wird dem herleiten. Es war der berühmte Vertrag von Verdun , zeichnung für den Frühling, hervorgegangen, die uns bereits im -Heldenehrungen und Kriegsdenkmäler. Unter durch den das Reich Karls des Großen in drei Teile geteilt wurde. Althochdeutschen auch in den verkürzten Formen lenzo und lenzin Am 11. August 843 schlossen die Söhne Ludwigs des Frommen, begegnet. Aber auch im Mittelhochdeutschen treffen wir neben der dieser Aufschrift hat die Akademie der Künste und die Akademie und zwar Kaiser Lothar, Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle Schreibung lenze die volleren Formen langez und langiz an. Diese des Bauwesens soeben eine Kundgebung ergehen lassen. Es werden hier den Vertrag, durch den das fränkische Reich in drei Teile zer- haben sich sogar in einigen deutschen Mundarten, so im Kärnt- darin beherzigenswerte Warnungen( z. B. gegen die Nagelei) erhoben gliedert und seines inneren Zusammenhanges beraubt wurde. Lothar nischen als Langaß und Langiß, im Bayerischen als Längeß, Längß, und statt übereilter und unkünstlicher Denkmäler ein geduldiges Auserhielt den inneren Teil des Reiches, Ludwig das oftfränkische und Längßen und Längßing sowie im Schweizerischen als Langsi bis reifenlassen würdiger Pläne gefordert. Schauspielermaßregelung vom Gericht beKarl das westfräntische Reich. Aus diesem Dst- und Westfränkischen zum heutigen Tage erhalten. Die Bezeichnung Frühling" ist Reich haben sich in verhältnismäßig furzer Zeit die beiden Reiche gleichzeitig mit der entsprechenden Benennung Spätling" für 5oben. Die im Januar von dem Direktor des Wiener Deutschland und Frankreich entwickelt. den Herbst in Schwaben aufgekommen; das Wort„ Spätling" hat Deutschen Volkstheaters entlassenen Schauspieler Ziegler, Lehrer und in unsere allgemeine Sprache teinen Eingang gefunden, wohl aber Löhr hatten eine Klage gegen die Gültigkeit ihrer Maßregelung an= das Wort„ Frühling", ja dieses Wort hat den ursprünglichen Aus- gestrengt. Der Richter erklärte die Suspendierung der drei Schaudruck Lenz" aus unserer Prosasprache fast völlig verdrängt und spieler für nicht rechtswirksam. Direktor Weiße sei schuldig, die ihn, vom Bayerischen abgesehen, beinahe ganz auf die Dichter. Schauspieler wie bisher in ihrem Fach zu beschäftigen, da aussprache beschränkt. Man hat bekanntlich wiederholt die Forderung| drücklich zugesichert war, daß keinerlei Maßregelung stattfinden sollte erhoben, die aus dem Lateinischen stammenden Monatsnamen durch und die Suspension somit eine Vertragswidrigkeit sei. deutsche Bezeichnungen zu erfezen, die Sache hat aber ihre großen- Die Affensprache im Phonographen. Der vielSchwierigkeiten. genannte Professor Richard L. Garner, der die Sprache der Die Monatsbezeichnung März gehört schon seit dem 5. nach- äffen zum Gegenstand seines Studiums gemacht hat, will seine christlichen Jahrhundert unserer Sprache an; sie hat sich also bei Forschungen im französischen Kongo wieder aufnehmen. Die Times" uns genau dieselben Heimatsrechte erworben wie viele andere aus melden darüber: Er will in einem stählernen, mit Zweigen bedeckten dem Lateinischen stammende Wörter unserer Sprache. Ebenso ver- Käfig leben und von der Sprache der Gorilla und der Schimpansen hält es sich mit den Monatsbezeichnungen Jänner( erst später phonographische Aufnahmen machen.
Verdun selbst kam bei der Teilung an Lothringen , im Jahre 870, also genau 1000 Jahre vor dem letzten Kriege an Ostfranten und gehörte damit zum Deutschen Reich. Kaiser Otto der Große erhob Berdun zur kaiserlichen Stadt und ließ es durch eigene Grafen, später durch seine Bischöfe verwalten. Unaufhörliche Streitigkeiten zwischen den Bischöfen des Verdunois und der reichsfreien Stadt Verdun führten schließlich dazu, daß die Bürger von Verdun die Franzosen zu Hilfe riefen. So fonnte König Heinrich II. von Frankreich die Stadt im Jahre 1552 in Befiz nehmen; gleichzeitig eignete er sich Toul und Metz („ die drei Bistümer") an. So wurde Verdun mit dem größten Teil Lothringens französisch. französisch. Im westfälischen Frieden von 1648 wurde die französische Herr schaft über die drei Bistümer bestätigt, und nun
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Der Sang der Sakije.
Ein Roman aus dem modernen Aegypten.
tat
Man machte es sich noch bequemer als vorher;
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Messingkessel mit Wasser auf, in dem man sich mit großem Jedesmal, wenn irgendein Name in der Tafelrunde fiel, Geplätscher die Hände reinigte. Darauf nun nun ward eine schwamm eine Welle von breit verrinnendem Gelächter hinter Literkanne, hübsch ziseliert, an einem Stiel hineingetragen und ihm her. Denn diese Namen waren samt und sonders obin winzige Tassen ausgeschenkt. Der Dampf des Kaffees er- szöne Spignamen, die sich die Männer untereinander gaben, hob sich lieblich. Sechs geblähte Nüstern schnupperten ihn be- und sie erhielten auf diese Weise stets eine gleichmäßige Heiterteit mach. friedigt ein. " Da hast du recht gesprochen", erwiderte Abu- Rattus.„ Es Als Daud eintrat, erhob sich das Häufletn nnd die Be- Lockerte die Schärpen und nahm halb liegende Stellungen ist ein schlechter Mensch, der ihn wegnimmt, Allah vertilge grüßung fand statt. ein. Lobsprüche über das Mahi, in tiefstem Baß vorgebracht, seine Art." erfreuten Abu- Sattus' Herz. Ungeheures Geschlürf begann," Sage mir doch", rührte sich jetzt Mohammed- Abu'l- Sifr, das brühheiße, braune Naß hüpfte in becherförmig vorgestreckte der Vater des Taumels"( so zubenannt, weil er sich am Lippen; verzückte Augen drehten sich zur Decke empor, ge- schnellsten betrant),„ sage mir doch, Abu- Katkus, wie geschah spreizte Finger deuteten das um sich greifende Urbehagen an. es, daß du diesen da aufgefunden hast?"
" Dein Tag sei glücklich!" sprach Daud. Abu- Sattus erwiderte:„ Sei glücklich und gesegnet!" Hierauf setzte man sich nieder und schwieg eine Weile. Dann erkundigte sich Daud beim Hausherrn( den er noch vor zwei Stunden gesehen): Wie geht es dir?" " Gelobt sei Gott !" meinte Abu- Rattus und bot Bigaretten an. Aber Daud ließ nicht locker:„ Geht es dir gut?" Was Abu- Katkus zu der Antwort veranlaßte: Allah ist groß; ja, wahrlich, es geht mir gut," und alle damit wieder zu einem kurzen Schweigen verdammte, damit man dem Brauche Genüge leiste.,
Die Unterhaltung war nun auf dem Punkte angelangt, ,, Das ist sehr einfach zu erläutern, o Mahammed- Abu'ldaß Abu- Kattus Daud in den Vordergrung schieben fonnte. Sifr. Er kam die Gasse herab; er war wie ein WeidenSo tamen wir Er sang eine Hymne auf ihn, was Daud mit verbindlicher zweig, und mein Herz neigte sich ihm zu. Miene geschehen ließ; ja, er unterstrich die blumigen Be- ins Gespräch miteinander, und ich erkannte seine ungemeinen zeichnungen, die man auf ihn häufte, noch durch beständiges Talente und setzte ihn hinter meine Schuhe. Allah weiß: es Stopfnicken. Er war völlig davon überzeugt, daß man eine war kein schlechter Handel." Perle an ihm verlor. Dies meinten auch die anderen( alles Daud dankte ihm für diese Schmeichelei, indem er die ältere Männer von der Art des Gastgebers), und sie bedauerten Geste der Begrüßung andeutete. Alle tauschten es waren fünf Männer- ähnliche Be- einstimmig Abu- Katkus' Entschluß. „ Eins jedoch zerbricht mir den Kopf", fuhr der Vater grüßungsformeln mit Daud aus, was einige Zeit in Anspruch " Dein ehren„ Allah weiß, daß mir flugs die Hände abfallen, wenn ich des Taumels fort und wandte sich an Daud. nahm, gerade so lange, als man brauchte, um das Effen zu ihn gern von mir gebe...", meinte Abu- Statfus geräufchwerter Name ist ein Bauernname, und wenn ich dich ansehe, bereiten. Endlich kam es in einem großen Napf ferviert. voll. Und er fuhr fort, er gab die Gründe preis. Nun tam so tann ich nicht glauben, daß du in der Efelskrippe auf die Es war ein schwer gepfeffertes Mahl, denn Abu- Kattus war allerlei Erbauliches zutage; und Succetti- Pascha wurde in Welt gekommen seiſt."
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ein Leckermaul. Die Reihenfolge, die man innehielt, herz- drei Minuten hingerichtet. Ganze Mistwägen von Verleum- Dieser Punkt schien der ganzen Gesellschaft schon Gehaft mit den Fingern zulangend, war die: Reis mit Huhn, bungen( und zum Teil berechtigten) fuhr Abu- Rattus hinter banten gekostet zu haben; denn sie belohnten die Frage mit Zwiebeln in Tunte, gebratener Hammel. Diesen lezteren ihm her. Er selbst reinigte sich dröhnend von jedem Verdacht; Beifall und machten sich auf die Eröffnung gefaßt. Und zerzupfte man mit den den Fingern... Nur Hassan- ja, er saß am Schluß gefränft und vereinsamt da und duftete Daud, der bis jetzt als der Jüngste geschwiegen hatte, erAbu- Kef, einer der Geladenen, ein Juwelier, trug ein Taschen- von Unschuld. tannte, daß die Zeit zu einer Aufklärung gekommen sei und besteck bei sich; doch benützte er die Gabel nur dazu, um das Alle wandten nun ihre Gesichter Daub zu und be- zugleich die Möglichkeit für ihn, einen geheimnisvollen Glanz gewählte Stüd herauszufischen, und nahm es dann, bevor er trachteten ihn gedankenvoll. Nachdem sie sein Bild gründlich auf seinen Abgang zu werfen. Er räusperte sich darum und es in den Mund steďte, mit den Fingern von dem lästigen in sich aufgenommen, brummten sie beifällig. Habib- Mos hielt folgenden bescheidenen Vortrag: Instrument herab. Hierauf erschien füßer Reis mit Zizi zog sein goldenes Zigarettenetui hervor, öffnete es nicht ,, Deine Frage, o Mohammed- Abu'l- Sikr, rührt an mein Sahne und roher Salat. Den Beschluß bildeten Wasser- und ohne selbstgefällige Umständlichkeit und reichte es geöffnet zu Herz, denn du hast wahrlich recht mit deiner Vermutung. Ich Zuckermelonen, Mangofrüchte und fleine faure Aepfel. Daud herüber. Der Tabak war mit Ambra imprägniert und bin nicht der Sohn eines Zabal, eines Damum, Zuggaba oder
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Maß aß mit Genuß, Ausdauer und Hingabe, man ver- war recht teuer. Beifallgrunzend sah man diesem Aft der Gabaz Fluch über solche Namen, denn sie hören sich an schlang ungeheure Portionen und faute, daß der Schweiß von Großherzigkeit zu und folgte dem kostbaren Gegenstand mit wie geblött von Jungvieh, und ihr Geruch sticht in die Nase. den Schläfen rann. den Augen, bis er wieder bei dem Spender verschwunden war. Die Wege des Erbarmers find unerforschlich; so hat er mich Als sich nun alle gesättigt hatten und sich gegenseitig Bedan- Jussef- el- Abaza tat den Mund auf und sprach: denn in die Grube gesezt und mir die Bestallung der Sakije mit kräftigem Aufstoßen bewiesen, daß die letzte Luft aus Bei Gott , Abu- Sattus, es ist wahrlich an dem, daß überwiesen. Als die Zeit reif war, hat er meinen Kopf erihren dankbaren Mägen verdrängt sei, entfernten zwei kümmer du es bedauern mußt, diesen Knaben dahinzugeben. Er leuchtet und mir offenbart, daß ich von besserer Herliche, offenbar für diesen Zweck von der Straße gemietete hat eine gute Art und Weise, und der Erbarmer hat ihn wohl funft sei." Diener die spärlichen Neste des Mahles und trugen einen erschaffen."
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Forts. folgt.)