Nr. 54.- 1916.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Some, 4. Mär

Sonnabend,

vollen, zartgeröteten Geficht lag eine unnahbare Würde, eine Delphin- Verlag, München , erschien.( Preis in Pappband 4 M.) Verklärtheit. Hinter den von langen, dichten Man findet hier 120 vortrefflich gelungene Abbildungen von Ges

Der Wunderrabbi und der Erzbischof. übermenschlicheugen stahl fich jener bersengenbe Blid bervor, mälden und einige 30 Beichnungen des Meiſters. Der Text zeugt

Von Jakob Fromer.")

Es war am neunten Tage des Monats Tischre, am Vorabend des Versöhnungstages.

Von Nah und Fern waren die Anhänger des Wunderrabbi in dichten Scharen zu ihrem Herrn und Meister herbeigeströmt. Großes stand bevor: Der Tag des Gerichts.

Vom Anbruch des heutigen Abends bis zum Ausgang des nächsten Tages fist Gott auf dem Throne, um für das kommende Jahr über das Geschick des Weltalls zu bestimmen. Ein Bangen und Bagen ergreift die Kreatur. Es beben die Engel, die Himmel erdröhnen von dem gewaltigen Rufe: Der Tag des Gerichts ist gekommen!" Wie die Lämmer vor den Hirten treten die Menschen zur Musterung vor dem göttlichen Thron. Aufgeschlagen liegt das Buch, worin alles Thun und Trachten verzeichnet ist. Links lauert Satan, um­geben von der Hölle Brut und klagt an; rechts steht der Erzengel Michael , an der Spize einer mächtigen Trabantenschar. Wie die Faustkämpfer prallen ihre Reden auf einander und ringen um das Wohl und Wehe der angeklagten Streatur. Rach beendigtem Wortkampf nimmt der Herr eine Wage in die Hand, legt die guten Taten auf die eine, die schlechten auf die andere Schale. Wehe dem, dessen Sündenschale zur Erde finkt. die Unwiderruflich ergeht über ihn Bestimmung: Im kommenden Jahre von Armut und Krankheit heimgesucht zu werden, eines natürlichen oder gewaltsamen Todes zu sterben, von Hungersnot, Feuersbrunst, von dem Schwerte oder der Pestilenz dahingerafft zu werden.

Schon lange vor Tagesgrauen war man heute aufgestanden, um fich für die kommenden Ereignisse zu rüsten. Wer es sich nur irgend wie leisten konnte, hatte sich einen lebenden Hahn angeschafft, und gebunden unters Bett gelegt. Man ergriff ihn bei den Beinen, schwang ihn um das Haupt und sprach: Dies ist mein Sühnopfer, dies ist mein Ersatz. Durch den Tod diefes Hahnes möge mein Leben erkauft werden." Sofort wurde das Opfer geschlachtet. Dann eilte man in das Bethaus und flehte die Schußengel an, Satan tapfer standzuhalten, von seinen Listen und Ränken sich nicht bestricken zu lassen. Eine weit größere Hoffnung setzte man auf die Fürsprache des 28underrabbis. Gewaltig war die Macht des Mannes. Ihm war die Gabe verliehen, in den geheimnisvollen Sinn jener heiligen Worte einzudringen, aus denen die göttliche Allmacht seit dem Ur­beginn fließt. Kraft diefer Worte fonnte er zu jeder Zeit vor dem göttlichen Thron erscheinen und seinen Willen zur Geltung bringen. Fand er das Himmelstor verschlossen, dann nahm er eine Art und schlug es entzwei und stürmte hinein und jagte die Widersacher, die es gewagt haben, ihm den Zutritt zu versperren, schmählich in die Aber höher als das heilige Wort, stand das Recht. Das gab Satan eine Waffe in die Hand, an der alle geheimen Künste bes göttlichen Mannes zerschellen. In solchen Momenten pflegt der Rabbi gewaltig aufzuschreien, wie ein Rafender zu tanzen und zu springen, sich auf die Erde zu werfen und in qualvollen Zuckungen feine Glieder zu verrenfen. In diesem Zustand verharrte er so lange, bis ihm tundgetan war, durch welche Mittel er Satan zu überlisten, ihm die gefährliche Waffe aus der Hand zu winden vermöchte.

Flucht.

Die Abenddämmerung war bereits angebrochen, und das Kol­Midre- Gebet sollte bald beginnen. Eine tausendköpfige Menge füllte den weiten, fast unübersehbaren Betsaal. In bloßen Strümpfen, in das Totengewand, den weißen Kittel, gehüllt, den helleuchtenden, blaudurchstreiften, mit Gold- und Silberfäden umbordeten Gebet mantel über den Kopf gezogen: So standen sie da, bereit, vier­undzwanzig. Stunden lang fich des Essens und Trinkens und Schlafens und Waschens zu enthalten, in inbrünstigem Gebet und reuiger Zerknirschung der Entscheidung über ihr Schicksal entgegen­zuharren.

In allen Winkeln und Eden, überall, wohin der Blick zu reichen bermochte, brannten in zahllosen Leuchtern, große, starke Wachs­kerzen und verliehen durch den dicht aufsteigenden Rauch der weihe vollen Stimmung einen geisterhaften Charakter. Ein dumpfes Ge­

murmel entstand:" Der Rabbi!"

hüllten Störper erhob sich ein mächtiger Kopf, umrahmt von weit und Ueber einem fleinen, runden, elastischen, in weiße Gewänder ge­dicht herabfallenden filbergrauen Locken. Auf dem feingeschnittenen,

* Infolge der Besetzung Bolens ist die Welt des Ghetto unserem Interesse sehr nahe gerückt. Dr. Jakob Fromer ist selber im Ghetto aufgewachsen, seine Darstellungen und Erzählungen beruhen auf eigener Anschauung. Der Wunderrabbi, der uns zunächst so fremd vorkommt, ist nur eine typische Erscheinung im östlichen Judentum.

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Der Sang der Sakije.

Ein Roman aus dem modernen Aegypten. Von Willi Seidel .

kosten.

von dem die Sage ging, daß noch fein irdisches und fein himmliches gleicherweise von Liebe wie Sachkunde. Den großen Maler Spik­weg wird man nur vor seinen Gemälden erleben, aber seinen trau­Wesen ihm auszuhalten vermöchte. Eilig schritt er durch die scheu ausweichende Menge auf die lichen Humor fann man auch in dieser billigen Bildergalerie aus­heilige Lade zu, stürmte die Stufen hinauf, zog hastig den Vorhang hinweg, riß die beiden Türen auf und sprach mit gedämpfter, lang­gezogener, von verhaltener Glut durchzitternder Stimme die Psalm­worte: Licht erstrahle dem Gerechten, und Freude ziehe ein in die frommen Herzen."

Immer von neuem wiederholte der Rabbi den Vers. Immer gewaltiger schwoll seine Stimme an. So brüllt der Stier, wenn er, bom Speere getroffen, in Todespein fich windet. Horch! Ein dumpfer Fall! Hingestreckt lag der Rabbi vor der offenen Lade auf dem Boden. Ein frampfhaftes Buden ging durch Eine lautlose Stille entstand.

seine Glieder.

Das Schweigen bedrückte die Seelen und schlug fie in starres Entsetzen. Blöglich löste fich der Kreis, den die Gemeinde um den Rabbi gebildet hatte. Alles stob entsetzt auseinander. Der Rabbi erhob sich. Sein Gesicht war verzerrt. Allmählich belebten sich seine Züge wieder. Seine Augen leuchteten auf. Mit einem Satze sprang er zum Bulte und mit einem jauchzenden Gesange stimmte er das Kol Nidre- Gebet an.... ( Schluß folgt.)

Kleines Feuilleton.

alisierten Geschlechtes.

Karl Spitzweg .

Die Streichhölzer und der Weltkrieg.

Seit Ausbruch des Krieges ist in der ganzen Welt die Frage der Streichholznot aktuell geworden, und auch bei uns verlautet nun neuerdings, daß wir in absehbarer Zeit wiederum mit einem nicht unwesentlichen Preisaufschlag zu rechnen haben werden. Die Ur­fachen hierfür sind mannigfacher Art, gehen jedoch in erster Linie darauf zurück, daß seit Striegsbeginn die Holzausfuhr aus Rußland , die fast die gesamte europäische Streichholzindustrie versorgte, völlig aufgehört hat. So exportierte Rußland vor dem Kriege beispiels weise nach Norwegen jährlich eine Menge Holz, das fast ausschließ lich zur Streichholzherstellung verwendet wurde. Nun aber hat Ruß­ land , das seinen Bedarf an Streichhölzern bisher selber deckte, aller­dings das Holz, dafür aber fehlen ihm andererseits die Chemikalien, vor allem chlorsaures Kali, roter Phosphor und Schwefel- Anti­monium, so daß die Regierung sich gezwungen gesehen hat, den bisher ziemlich hohen Einfuhrzoll auf Streichhölzer für das laufende Jahr 1916 aufzuheben und einen Auftrag von einer Milliarde Schachteln an norwegische und schwedische Streichholzfabriken zu bergeben.

Norwegen und Schweden sind bekanntlich im Grunde genommen die einzigen Länder Europas , die sich mit der Ausfuhr von Streich hölzern befassen, und da die großen Streichholzfabriken in Polen und Belgien durch den Krieg zerstört worden sind, und die deutschen , österreichischen, franzöfifchen und englischen unter einem empfindlichen ( Zur Ausstellung bei Ed. Schulte, Unter den Linden 25.) Mangel an Rohstoffen zu leiden haben, so liegt es auf der Hand, Das war damals, als auch die erwachsenen Leute mit heißen daß die norwegischen und schwedischen Fabriken seit Ausbruch des Wangen und leuchtenden Augen für ihr Leben gern Bilderbücher Krieges derart mit Aufträgen überhäuft sind, daß sie die Bestellungen, ansahen, um sich von tausend reizenden Phantasien, von seltsamen obwohl sie Tag und Nacht mit Hochdruck arbeiten, nicht im ent­und wundervollen Geschichten, von liebenswürdigen Menschlichkeiten ferntesten auszuführen vermögen. So verlockend also auch der Auf­und unerhörten Fabeln, von Maiensonnentanz und Nächtespuk trag war, eine Milliarde Schachteln nach Rußland zu liefern, so willig einfangen zu lassen. Das war damals, als die Welt der Humore und der Nomantik noch nicht hatte fliehen müssen vor dem mußten sie ihn dennoch ablehnen, ganz wie die Aufträge der fran­harten Rhythmus der Maschine und der falten Logik eines industri- zösischen Monopolfabriken, die sich immer wieder nach Skandinavien Die Hausväter fanden noch Zeit, mit wenden, um von dort Streichhölzer zu erhalten. Der Streichholz­mangel hat sich eben, wie gesagt, über die ganze Welt ausgebreitet, langen Pfeifen am Familientisch, im matten Lichtkegel der grün die Fabriken wollen oder können bei der ganzen jezigen Lage des beschirmten Lampe, halb zur Erbauung und halb zur Belustigung Weltmarktes feine Erweiterungen vornehmen und fönnen folglich von Hermann und Dorothea und aus Vossens Luise" zu lesen. auch nicht daran gehen, neue Märkte zu versorgen, bevor sie erſt Am Sonntag zogen sie den Bratenrock an und spazierten in die einmal ihre alten Kunden befriedigt haben. So sieht man auch hier Bildergalerien, um sich an allerlei gemalten Geschehnissen, an an der Streichholzfrage wieder einmal, wie der Weltkrieg überall harmlosen Scherzen und seltsamen Heldentaten zu ergößen. Das mit hemmender Hand hineingreift in das ungeheuer komplizierte war damals, als die Zeit noch stillstand und jedes neuerscheinende Räderwerk modernen Wirtschaftslebens. ( z) Buch noch ein Ereignis war, als die Fliegenden Blätter " schon für revolutionär galten, als der gute Ludwig Richter den treuen Spitz gegen den Mond bellen ließ und der milde Schwindt seine Elfen zu artigen Tänzen auf die nächtliche Wiese schickte. Damals, ein wenig früher, ein wenig später, malte auch Karl Spitzweg seine lustigen Geschichten, seine Episoden aus dem Dämmer verwinfelter Städtlein, seine stillen, eingemummelten Späße von Großvätern und Nachtwächtern, armen Schreibern, melancholischen Witwen, stolzen Spießern, schüchternen Hochzeitern, traurigen Dichterlein und wohlbeleibten Stadtsoldaten.

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Aussprüche von Carmen Sylva .

( Aus ihrem vor drei Jahren erschienenen Buche Aliunde". Die Menschen mehr als das Leben fürchten, ist die traurigste Marter.

Man verneigt sich vor der Intelligenz, man fniet vor der Güte. Die Angst ist der Schwindelanfall, der die tommende Gefahr erkennen läßt.

Bringt die Macht zu lieben, die man merkwürdigerweise eine Macht nennt, nicht auch alle Schwächen mit sich?

Wer unter den Schlägen des Schicksals nicht in die Hölle der Empörung hinabsteigt, tritt in die Kirche der Sammlung und Er Sande Ser Sammlung und Gr gebung ein. Hoffe, indem du leideft, leide, indem du hoffft... Notizen.

Es wäre nun ganz falsch, zu meinen, daß Spitzweg sich nur durch die Inhalte seiner Bildchen von den damals angesehenen Kunstprofessoren unterschieben hätte. Spitzweg wird nicht dadurch charakterisiert, daß man ihn einen Anekdotenerzähler und senti­mentalen Beobachter der fleinsten aller Welten heißt. Anfangs hat er sich wohl damit begnügt, das Gegenständliche, wie es ihn interessierte, ein wenig abgegriffen und wacklig, wiederzugeben; bald aber, besonders durch seine Reisen, die ihn von Italien nach Wladimir Medem, einer der Führer der jüdisch- sozia­Holland, von Frankreich nach England führten, lernte er erkennen, daß das Wesen der Malerei sich im Malerischen erschöpft, in dem Spiel der Farben, in dem Gewirt der Pinseltupfen, in den Strö­mungen des Lichtes und in den Wallungen der Schatten. Der frühe Spigweg gab die Komik und das sanfte Lächeln, wie er sie liebte, Kopfneigen; der gereifte Spitzweg fand die künstlerische Kraft. durch die entsprechenden Grimassen, durch Handbewegung und durch einen Reigen gleißender Hieroglyphen, durch ein köstliches Blau, ein funkelndes Grün und ein erkostetes Nebeneinander ge­schliffener Töne die Sinne unmittelbar zu erregen, sie tanzen und torfeln zu machen. Spitzweg war ein Maler, ein Vorläufer des Größeren, der 1840 geboren wurde: Leibls.

liſtiſchen Partei, ist bekanntlich durch die einrückenden deutschen Truppen in Warschau aus dem Gefängnis befreit worden. Er war im Jahre 1912 von der russischen Regierung durch die Vorspiege­lung, daß die ihm zur Last gelegten politischen Vergehen verjährt eines Auferstandenen" seine gesamten Erlebnisse in russischer Ge­ſeien, aus dem Auslande nach Rußland zurückgelockt, dann aber an der Grenze verhaftet worden. Medem hat unter dem Titel Briefe fangenschaft aufgezeichnet und wird sie im Märzheft der Süd­deutschen Monatspefte" veröffentlichen.

Deutsche Kleider werden in einer Veranstaltung des R. Br. Vereins für deutsche Frauenkleidung und Frauenkultur am Sonn abend, den 4. März, 8 Uhr abends im Künstlerhaus( Bellevue Bei der Gelegenheit sei auf die Volksausgabe der Spitzweg- straße 3) von Schauspielerinnen in Pantomime vorgeführt. Steh­Monographie von Uhde- Bernays hingewiesen, die im plätze zu 50 Bf. an der Kasse.

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Eigenbeherrschung verdient hatten, in honett durchgeführten| mehr ausgeben durfte als die, mit denen er sich als Privat­Intrigen, in schweißerzeugender Hirnarbeit und durch ge- mann bereicherte! heime Selbstentäußerung, die ihnen tausend gründlich über- Es dem Khediven nachzutun, sich wenigstens mit Geld zu dachte und hunderfach debattierte Bestechungen gekostet... verbarrikadieren, in der Eingeborenenregierung zu figen und das war die bis sie dastanden, bis sie die Fäden vereinigten, bis sie englischen Subalternen die Zähne zu blecken sagen durften: Verzeihung, aber dies Ressort ist nicht mehr Losung dieser Zeit. Den Geist beweglicher Semiten an Stelle Der Grieche war, was Daud in Erstaunen setzte, fehr zu vergeben!" Es sagen durften erbosten Würdenträgern ins dieser frostig falten und in Hochmut erstarrten Gehirne zu gleichgültig über diese Zulage. Ja, sein Gesicht schien seitdem Gesicht, mit falter Sachlichkeit; eine Hand in der Militär- sezen! In die meisten höheren Stellen waren bereits diese noch faltiger und noch gelber zu werden.... Hätte man verwaltung, der knappen Maschinerie, die das Land zu seinem fremden, aufdringlichen Kuckuckseier gelegt, die in der über­dem jungen Aegypter auch einen Blick durch die soziale Brille eigenen Schutz bezahlt! Und die andere leger zu freund reichen ägyptischen Sonne im gleichen Tempo reiften wie all die netten panislamischen Pläne, die sie mit ihrer harten Schale des europäischen Empfindens gegönnt, er hätte nichts gesehen; schaftlichem Shakehand vorgestreckt... vielleicht hätte ihn das Unpraktische an dieser Moral sogar Aber er war reifer geworden! Es war ihm jetzt klar, aus dem Wege drückten! Denn dem eingeborenen Araber war das Geschäft von jeher zum Lachen gereizt. So aber blieb es ihm vorbehalten, sich daß er, wenn er auf Kosten dieser Leute in die Höhe bergebens abzugrübeln, was wohl der Grund von des Griechen kommen wolle, einen Kompromiß mit dem allen schließen Elementartrieb und willkommene Befeuerung seines trägen Da­müsse! Trübsinn sei. Und nachdem die Notwendigkeit des seins; nun endlich ist die Zeit da, das Großgeschäft klopft an Bei den großen Volksfesten verwandelte er sich in den Kompromisses flar erkannt( hatte er ihn nicht schon ge- feine Tür, und er möchte gern heran! Jezt verschmäht er keine früheren Daud. Dann steckte er mit Abu- Sattus und dessen schlossen, als er sich für die Bank dieses Succetti- Paschas Zinsen mehr; jetzt wird er euch zeigen, ihr bleichen Fischblütigen, scherzhafter Tafelrunde zusammen und verpraßte seinen werben ließ?), sah er ihn überall, und in seiner Ausübung daß er gleich euch zum Spekulanten geboren ist! Und es wird sich halben Monatsgehalt in elementaren Genüssen. Jedes Pfund, lag alle Kunst, lag die große und einzige Kunst dieser politisch zeigen, womit man mehr erreicht, mit verschmitter Kom­bination hinter brauner Stirn oder mit eurer billig zugreifen­das er einnahm, mahnte ihn an den nächsten glän- so wankelmütigen und geschäftlich so vielfarbigen Tage. zenden Markstein seines dürren Drehstuhldaseins. Derlei Ja, von seinem Finanzbuch aus als kleiner, schlecht be- den Grobheit! Erholungen waren: das dreitägige Beiramsfest, der Ge- zahlter Buchhalter, merkte er die Unruhe, die in dem Betriebe Mit dem Publikum war Daud trotz seines Verlangens denktag der Seijide- Seynab, das Jom- Aschura mit seinem steckte, den Puls der Machinationen des jungen Aegyptens , be- noch nicht in den Schalterkontakt geraten, der Einblick in den toll- berauschenden Blutdunst in der Khamsani, die Rückkehr die immer üppiger aufschießenden Umsatzbetriebe, der Meffapilger, die großen Prophetenfeste und das Chamm- herrscht von jener zahlen- und zukunftsschwangeren Nachricht, Umsatz einer Bant gestattet. Succeti- Pascha beeilte sich auch en- Nessim, mit dem man den Frühling begrüßt... Doch die die provisorische Vollendung des Staudamms meldete. Er noch nicht, ihn avancieren zu lassen; allem Anschein nach war wenn er sich auch bei diesen dröhnenden Voltsbelustigungen, tannte den pompösen Riegel, den man dem Wasser vorschob, er auch zu schwer beschäftigt, um die Wahl neuer Kandidaten bei dem herrlichen Taumel in den engen Gassen( unter dem um es zu zwingen, mit der aufgestauten Wucht eines Stubit für das nächst höhere Vertrauensfach in Berechnung zu ziehen. rötlichen Schein unendlicher Lampen und grob geschliffener filometers feinen Segen durch ein Netz sinnreicher neuer Da wollte es der Zufall, daß Daud einmal ins Office trat, Kronleuchter) von ganzer Seele ausgab, mitſchrie, mitrannte Kanäle über ein doppeltes Areal fulturfähigen Bodens zu als Succetti- Pascha schlief. Dort war es gewesen, in Assuan , wo Daud Mehrere Dokumente lagen offen auf dem Tisch. den Kopf, ja das ganze Wesen erfüllt von allumschlingender, pressen... Daud wollte sich zunächst empfehlen, um den Machthaber zujubelnder Wonne, so geschah es doch, daß er nach Schluß seine wildesten Herzaufwallungen ausgetobt; wo jener Tempel Der Direktor hielt die kaum erloschene der Bank in seinem europäischen Anzug zu Shepheards ertrant; wo der weiße Stnabe ihn vor sich hergetrieben und nicht zu stören. Terrasse ging, sich dort in einen Korbstuhl setzte, einen Staffee mit fnapper Geste nnter die Fuchtel gezwungen hatte: 8igarre noch in der Hand; er sah aus, als habe die Er­trant und mit grübelndem Blick das reiche englische Publifum die Fuchtel eben des jezigen Regimes. Dagegen nükte schöpfung seines verantwortungsvollen Amtes ihn plötzlich musterte, das dort aus und ein wandelte; ja sich sogar bei keine Straft; man müßte es schleichend anbohren und überwältigt. In Wahrheit hatte er bei Befolgung gewisser unbewußter Kopie solchen Gehabens ertappte... Dabei seinen Spionen mit gleichverstecktem Eifer Widerpart diskreter Bedingungen, die er an die Karriere eines An­drängte sich die verklungene Zeit wieder unmittelbar heran halten! Was nüßte aufheulender Krampf, groteskes gestellten geknüpft, des Guten zuviel getan: davon zeugte ein Was eigener Rassenohnmacht! nügte durchdringendes Parfüm, das die Luft noch schwängerte und mit all ihrem Gemisch von lähmender Befangenheit und Ab- Burschaustellen lehnung, von Stolz und schwerblütigem Neid Gefühlsverschwendung diesem Maschinenvolk gegenüber, das die Lider, die schlaffer als sonst auf den vorgewölbten Aug­Er begriff jetzt, daß all dies Wohlleben nur die äußere, das Land mit craftem Griff an sich riß! Das dem Khediven äpfeln ruhten. Der Mittelpunkt des Ganzen schlief! Das Zentrum des unausbleibliche Frucht einer emfigen, zähen Arbeit war; daß keinen Thron, sondern nur einen fleinen Schemel zugestand, Farce eines Herrschers-leine Drders fiebernden Verkehrs war gelähmt!!! diese Leute die Pfunde, die sie in Bewegung setzten, in saurer von dem aus er ( Forts, folgt.)

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