zurotten, hatte dem Dichker die Feder in die Hand gedrückt. Und es war wahrlich kein Kampf gegen Windmühlen, auf den er sich damit eingelaffen hatte, sondern eine hochpatriotische Tat, dieser Versuch, dem Gegner mit seinen eigenen Waffen den Garaus zu machen. Welch ungeheuerlichen Einfluß jene in die Region des Blödsinns verirrten Romane auf die Gemüter gewonnen hatten, erhellt zur Genüge daraus, daß Philipp II.   bei seiner Berheiratung mit Maria Tudor   allen Ernstes feierlich gelobte, dem Thron zu entjagen, falls König Artus   wiedererscheinen sollte, und daß 1553 Karl V.   auf Bitten der Cortes ein Gesez erlassen hatte, das die Ausfuhr von Ritterromanen nach den spanien   Kolonien bei strenger Strafe untersagte. Von einer Ausdehnung des Gesetzes auf das Mutterland hatte man wohlweislich abgesehen, da man von einem Einschreiten gegen die Seuche der Ritterromane eine Bolts­erhebung befürchtete.

Der Erfolg des ersten Teils des Don Quixote   war nicht nur in Spanien  , sondern in ganz Europa   gewaltig, und die Hoffnung des Dichters, mit ihm die Nitterromane totzuschlagen, wurde so restlos erfüllt, daß sich von Stund an fein Machwerk vom Schlage der berüchtigten Amadis- Romane mehr hervorwagte und die alten Ausgaben nicht mehr gedruckt wurden. Da der beabsichtigte Zweck damit erreicht schien, hatte Cervantes   darauf verzichtet, sein Werk weiterzuführen, und erst das im Jahre 1614 erfolgte Erscheinen einer plumpen Fortfehung des Don Quixote   unter dem Decknamen eines Fernandez de Avellaneda bestimmte ihn, den Bitten seiner Freunde nachzugehen und dem ersten Teil seines Don Quigote einen zweiten folgen zu laffen, der 1615 erschien. In dem zwischen dem Erscheinen der beiden Teile liegenden Jahrzehnt hatte die Tendenz des Dichters nach freier Aussprache seiner innersten Ge­danken im Sinne feines Wortes" Die Feder ist die Zunge der Seele" immer bestimmtere Form angenommen, die ihn und seine Arbeit weit über die ursprünglich gestedten Grenzen hinauswachsen ließen. Hinter der Gestalt des Ritters der Mancha baucht jetzt scharf und unverkennbar der Dichter selbst auf, und je mehr sich im Fortgang der Erzählung die Nebel des Wahns, die ihm ein Berr­bild der realen Welt vorgegaufelt hatten, von dem Gehirn Don Quirotes hoben, um so beredter fündet der Held als Sprachrohr feines geistigen Vaters deffen Ansichten und Meinungen, um sich schließlich ganz mit Cervantes zu identifizieren im Geiste der Worte in der Vorrede des Buches:" Für mich allein fam Don Quigote zur Welt; er verstand zu handeln, ich zu schreiben: wir bildeten zusammen einen Körper und eine Seele." Von der Sonne edler Menschlichkeit und unerschütterlichen Optimismus erwärmt und durchleuchtet, steigerte fich im zweiten Teil des Werkes die abenteuerliche Geschichte des sinnreichen Junkers und seines nüch­ternen Knappen im Spiegelbilde eines aus tiefinnerlicher, die Gegensätze versöhnenden Weltanschauung quellenden Humors zum Klassischen Symbol des urewigen Kampfes zwischen Geist und Materie, zwischen Jdealismus und Wirklichkeit. Während die Kritik des 17. und 18. Jahrhunderts sich an dem furzweiligen Spiel von Ernst und Komit erfreute und nur die meisterhafte Charakterzeichnung bewundernd hervorhob, ohne den Dingen tiefer auf den Grund zu sehen, gewann im 19. Jahrhundert das Verständnis für den tieferen Sinn des Don Quixote   mehr und mehr die Oberhand, daß man schließlich alles mögliche in das Werk hineingeheimnißte und aus ihm herauslesen wollte. Pro­feffor Friedr. Boutermet, der im Anfange des vorigen Jahrhunderts an der Universität Gömmgen Philosophie und Literaturgeschichte lehrte und dessen zwölfbändige Geschichte der Poesie und Bered­jambeit" nachhaltige Anregung auf die deutschen Romantifer aus geübt hat, war wohl der Erste, der im Don Quixote   eine welt­schmerzliche Tendenz witterte und damit ein Thema anschlug, das in der Folge ausgiebig erörtert wurde. Byron und Heine waren es insbesondere, die vom Standpunkt ihres eigenen Weltschmerzes im Don Quixote   eine Satire auf den Idealismus der Menschheit zu sehen vermeinten. Damit war der Methode der Deutungs- und Deutelungskunst, die ohne Rücksicht auf die klar ersichtlichen Ab­sichten des Dichters ihrem Spürsinn die Bügel idieken liek, ein unbegrenzes Betätigungsfeld eröffnet. Nichts spricht aber über­zeugender für die Bedeutung des Buches und das weltumspannende Gesichtsfeld seines Zeit und Dingen weit vorauseilenden Ver­fassers, als die Wahrnehmung, daß noch heute jeder im Spiegel des Don Quixote   einen Teil seines eigenen cha u sehen vermeint und seinen Erbanteil an dem Vermächtnis beansprucht, das Cer­vantes der Welt in seinem ein Jahr vor seinem Tode erschienenen Meisterroman hinterließ und das ihm einen Ehrenplatz unter den edelsten Renaissance- Charakteren anweist.

Kleines Feuilleton.

Händels„ Samson" in der Volksbühne.

bracht, hat er sich noch immer nicht recht unserm rauhen Klima an-[ Rarawanen weiter. Merkwürdig genug ist es, daß diese Stadt, gepaßt und verlangt viel Wärme und Windschut, so daß man ihn in der jählich mehr als 10 000 Segelschiffe und 500 Dampfer am Spalier noch am sichersten fortbringt, wo feine rofenroten Blüten anlegten, teinen eigentlichen Hafen hatte. Geplant war er zwar auch prächtig wirken. Ein ausgesprochener Frühblüher ist auch die feit langem, aber die Mißwirtschaft unter der Regierung Abdul ebenfalls aus dem Orient stammende Aprikose, deren rötlich be- Hamids ließ die Projefte nie zur Ausführung gelangen. So mußten hauchte Blüten oft schon im März herauskommen, leider aber wie die Schiffe auf offener Steede ankern, und bei den häufigen Stürmen auch die Frucht selbst sehr empfindlich sind und deshalb gleich dem im Schwarzen Meere war das mit wesentlichen Gefahren verbunden. Pfirsich am besten an geschütter Stelle oder als Spalierobst ge- Die Stadt Trapezunt ist im Sommer von großem Reiz, da sie in pflanzt werden sollen. Ihr nahe verwandt ist die grünlichweiß schim- ihrem Innern weite, prangende Gärten trägt. Auch ihre Lage an mernd blühende Pflaume. Von ihren Grundformen, den Kriechen der ansteigenden Küste des Schwarzen Meeres ist reizvoll; majestä oder Hoferpflaumen, den Reineclauden, den Mirabellen und den tisch überragt die Stadt der waldbedeckte, 3400 Meter hohe Kolat­Zwetschgen oder eigentlichen Pflaumen, sind die letztgenannten wohl Dagh, dessen Gipfel fast das ganze Jahr hindurch von Eis und Schnee die am häufigsten gepflanzten Sorten. Da sie ursprünglich aus Tur- bedeckt ist. Ein Teil der Stadt liegt auf flachen Hügeln, ein anderer festan stammen, also einem Lande, das auch rauhe Temperaturen Teil zieht sich bergaufwärts bis zu einer Felsplatte zwischen zwei fennt, so find sie weniger empfindlich, doch sehr wasserbedürftig. Schluchten, auf der sich die alte Zitadelle der Stadt mit einem verfallenen April und Mai bringen uns ferner die Kirschblüte. Ueber Schloß erhebt. Die meisten Häuser von Trapezunt sind aus Holz und über mit rein weißen Blütenbüscheln bedeckt, bietet der blühende gebaut; die Straßen sind wintlig und wie fast überall im Orient Kirschbaum einen Anblick, der an Schönheit seinesgleichen sucht. So- unreinlich. In den Bazaren, die durchweg aus Stein errichtet sind, wohl die Süßkirsche wie auch die Sauerkirsche stammen aus Afien; findet man alle Waren des Drients, neben fostbaren Schals, doch ist die Süßkirsche schon in vorhistorischen Zeiten zu uns ge- Teppichen, ziselierten Klingen und mit höchster Kunstfertigkeit ge­fommen man fand in Pfahlbauresten Kirchschferne, während die arbeitetem Schmuck auch billigen aus dem Abendlande eingeführten Sauerkirsche viel später, erst durch die Griechen, nach Europa   ge- Fabrilschund. Der Handel liegt ganz in Händen der Armenier und bracht wurde. Wild wachsende Süßkirschbäume trifft man bisweilen Griechen, die etwa die Hälfte der Bevölkerung ausmachen und in Gebirgswäldern an, wo die Bäume bis 18 Meter hoch werden gleichzeitig deren christlichen Teil bilden. Hat doch Trapezunt, die fönnen. Und ebenso, aber seltener, wild wachsende Sauerkirschen. armenischen Gotteshäuser nicht gerechnet, allein 22 griechische Die Kirschblüte ist nicht übermäßig empfindlich; doch verträgt der Kirchen! Baum keine starke Nässe und gedeiht daher im trockenen Frühsommer am besten.

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Der wirkliche Shylock  .

Secchi jetzt

Im April beginnt auch die Birne ihre großen, schneeweißen mit roten Staubbeuteln gefüllten Blüten aufzuschließen. Kultiviert Menschen infolge einer Wette, eines Versprechens, einer Schuld­Das Herausschneiden eines Stückes Fleisch aus dem lebenden und gezüchtet wird bei uns die Birne schon seit dem frühesten verschreibung findet sich in der Literatur verschiedener Völker; das Mittelalter, und zwar aus ihrer Stammformn, dem Holzbirnbaum, älteste Beispiel dürfte wohl in dem indischen Drama„ Hariscandra der als dorniger Strauch oder Baum manchmal in Wäldern zu finden ist. Sehr empfindlich in bezug auf die Bodenbeschaffenheit der Tugendhafte", das dem 12. Jahrhundert angehört, vorkommen. wie gegen Stälte und Näffe, ist die Edelbienblüte gewöhnlich ein Doch allgemein bekannt ist allein Shylods Vertrag mit Antonio Sorgenfind für den Gäriner. Unsere älteste Stulturfrucht, der schon im Kaufmann von Benedig", und der Shakespearesche Shylock ist vor Jahrtausenden so gut wie heute bekannte und geschätzte Apfel, uns das Musterbild des zugleich habgiericen wie rachsüchtigen Juden blüht meist erst im Mai: obgleich der Birne nahe verwandt, ist er geworden. Da ist es ganz besonders überraschend zu hören, daß doch viel weniger empfindlich als sie, und seine rosa Blütenbüschel bei dem Prozeß, der Shakespeare   vermutlich als Vorlage gedient sind bedeutend widerstandsfähiger gegen Kälte. Die unendlich hat, der Jude der leidtragende, nicht der handelnde Teil gewesen ist. vielen Apfelsorten, die heute unsere Märkte füllen, entstammen alle In Gregonio Betis Leben Sixtus V." wird die folgende Geimichte einer Veredelung des Holzapfelbaumes, der in Südeuropa   oft ganze erzählt, die Prof. A. Sulzbach nach Schudts Jüdische Denkwürdig­Wälder bildet, bei uns indes auch, allerdings etwas feltener, an- teiten" als 42. Stüd seiner" Bilder aus der jüdischen Vergangen­zutreffen ist. heit" wiedergibt und die hier in großen Umrissen folgen möge. Die Zeit der Obstbaumblüte ist sehr wichtig für die künstliche Der reiche Kaufmann Secchi in Rom   hat im Jahre 1586 die Bildung neuer Obstsorten auf dem Wege der Uebertragung des Nachricht von der Groberung von San Tomingo durch Franz Blütenstaubes einer Sorte auf die andere, d. h. für die sogenannte Drate erhalten; er teilt sie dem jüdischen Kaufmann Simon Coneda Bastardierung zweier verschiedener Sorten, für den Gärtner ein mit, stößt aber bei ihm auf hartnädigen Unglauben, der schließ schwieriges, aber um so interessanteres Stück Arbeit. Man über- lich in den Worten zum Ausdruck kommt:" Ich will ein Pfund trägt mit einem feinen Binsel den Blütenstaub auf die Narbe einer von meinem Leibe verwetten, daß dies nicht wahr ist! anderen und wartet nun das Ergebnis ab, das zuweilen viel feinere dagegen 1000 Scudi, vor zwei Beugen, einem Christen und einem Früchte als die beiden gefreuzten Arten liefert, aber auch nicht aus- Juden, wird die Wette schriftlich gemacht. Noch vor Ablauf von schließt, daß man damit gerade das Gegenteil erzielt, so daß die drei Monaten wird die Nachricht bestätigt. Secchi will durch Aus­Bastardierung selbst für den Kundigen gewöhnlich eine Art Bufalls- schneiden des Pfundes Fleisch an einer gefährlichen Stelle den Spiel darzustellen pflegt. In der Regel erfolgt die Bestäubung der Juden in Lebensgefahr bringen. Dieser wendet sich an den Gou­Blüten durch Insekten, hauptsächlich Bienen. Bleiben diese aus- berneur der Stadt mit der Bitte, Secchi zu befehlen, als Entgelt nahmsweise einmal fort, so hat die Natur vielen Blüten noch den 1000 Scudi anzunehmen. Als nun der Gouverneur die Sache vor Ausweg der Selbstbestäubung offen gelassen, die auch oft genug er- Bapst Sixtus V.   gebracht hatte, erklärt dieser, der Wette müsse ge­folgt, indem sich die Staubbeutel leicht frümmen und den Pollen nügt werden; aber er sagt zu Secchi:„ Gebt hierbei wohl Achtung auf die eigene Narbe fallen lassen. Für die Güte der Frucht ist auf euch selbst. Denn wofern ihr nur ein einziges Quintlein zu die Fremdbestäubung allerdings wertvoller. Endlich gibt es auch viel oder zu wenig schneiden wendet, müßt ihr ohne einzige Barm­dasselbe, was Shakespeares fluger und ge­noch Obstsorten, deren Blüten überhaupt keiner Bestäubung be- herzigkeit hängen dürfen und dennoch wohlschmeckende Früchte liefern. Diese Jung- rechter Richter jagt. Beide wollen nun zufrieden sein, wenn man fernfrüchtigkeit, wie man die Erscheinung nennt, zeigt sich, den den geschriebenen Bettel zerreiße". Aber jest zieht der Bapst strenge neueren Untersuchungen nach, wie denn die Arbeiten auf diesem Saiten auf, sie werden ins Gefängnis geführt, auch den Entschul­Gebiete überhaupt erst jüngsten Datums sind, bei Birnen häufiger digungen des Gouverneurs scheint der Papst nicht zugänglich au als Mörder und Selbstmörder das Leben als bei Aepfeln  , auch bei Weinreben und Feigen, und sie hat der sein: es wird ihnen Vorteil, daß die Fruchtferne hohl sind und bei geeigneter Stultivie- abgesprochen. Aber Sixtus, der nur hatte schrecken wollen, begnas rung auch ganz zum Verschwinden gebracht werden können, was bigt sie zuerst zur Galeere, und als ihnen schon die Ketten angelegt natürlich den Wert der betreffenden Früchte wesentlich erhöht. werden sollten, wurde ihnen auch diese Strafe erlassen gegen eine Spende von 2000 Scudi, die jeder zu dem angefangenen Bau des Hospitals di Ponte Sisto   gab. Dies erste Beispiel, daß Sirtus ein gesprochenes Urteil milderte, dürfte wohl allgemein schnell be­fannt geworden sein; als Quelle für Shakespeare   dürfen wir wohl Leti ansehen.

Berliner   Shakespeare- Feler vor 100 Jahren.

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Amundsens neues Polarschiff.

Auch vor 100 Jahren hat man in Berlin   den 23. April, Shake­ speares   200jährigen Todestag, festlich begangen, als ob der Dichter einer der unsrigen wäre. Die Berliner   General Intendantur der Kgl. Schauspiele hatte damals gerade den Schauspieler Pius Alerander Wolff, nach Goethes Worten deffen einzigen eigentlichen Schüler, Wie aus Kristiania   gemeldet wird, hat Roald Amundsen  engagiert und richtete es so ein, daß dieses neugewonnene Mitglied diefer Tage mit dem Schiffbauer Chr. Jensen in Aster   den Vertrag an jenem Tage zuerst, und zwar als Hamlet, auftrat. Wie aus über den Bau des neuen Polarschiffes abgeschlossen, auf dem er seine der Bossischen Zeitung" vom 25. April 1816 zu ersehen ist, wurde Fahrt zum Nordpol   unternehmen will. Das neue Schiff wird einige zum Eingang ein Prolog gesprochen und zwar ganz in dem Geiste, dreißig Meter lang, gegen zwölf Meter breit und wird einen Tief­Zum Vergleiche sei ber ihn gedichtet hatte, und worin vorzüglich die Stelle willkommen gang von weniger als drei Meter haben. war, daß wie England selbst so auch Englands Zierde Shakespeare   angeführt, daß der Tiefgang der Fram" sich reichlich In seiner„ Einführung" in das Programm des neunten Sonntags- ursprünglich deutscher Abstammung und folglich er und seine Schätze aufs Doppelte belief. Die Ursache für die im Verhältnis fonzertes der Freien Voltsbühnen hebt Professor Weißmann die Be- als deutsches Gigentum anzusehen und zu genießen seh". Ob diese Feier zur Länge des Schiffes ungewöhnliche Breite sowie für deutung Friedrich Händels als Bahnbrechers deutscher Musik in unserm heutigen Geschmack entsprochen haben würde, ist allerdings den geringen Tiefgang liegt darin, daß bei diesem Bau das Schiff England hervor. Ohne ihn hätten die Werke einiger feiner lands- zweifelhaft. Der Berichterstatter lobte zwar den Hamlet des Herrn bei Eisschraubungen sich leichter heben kann und auf diese Weise männischer Zeitgenossen, nämlich Haydns, Beethovens und Mozarts Wolff und rühmte dem Polonius- Darsteller nach, er erinnere an Iff- der Gefahr, vom Eise zerdrückt zu werden, weniger ausgesetzt ist. schwerlich jenseits des Kanals so rasch Eingang gefunden. Und er land, der die Rolle geschaffen habe und von dem selbst Engländer Das Polarschiff soll als Dreimastgaffelschoner erbaut und mit einem selbst war froß mancherlei Konzessionen an den englischen National- beteuerten, in ihrem Vaterlande werde seine Leistung nicht erreicht. fräftigen Motor versehen werden, der eine Fahrt von neun Meilen charafter doch urdeutsch als Musikschöpfer geblieben. Das be- Doch rügte er an den anderen Schauspielern, daß sie sich sinnlose leisten fann. Für die ganze Befagung, die aus acht Mann bestehen weifen seine Dratorien vor allem. Ja sogar in seinen Verrenkungen der Verse erlaubten. Auch vermißte er am Schlusse, soll, wird ein einziger, gemeinsamer Raum hergerichtet, der zugleich 41 Opern pulstert, unbeschadet aller Einflüsse der welschländischen da man im Hintergrunde auf Wolken getragen Shakespeare  , die gol- als Salon, Arbeits-, Speise- und Schlafraum dienen soll. Von Modemufit genug deutscher Art und deutschen Wesens. Wohl hatte dene Leier in der Hand und von Melpomene und Thalia mit dem der Mannschaft hat sich Amundsen bereits den größeren Teil ge­er ja mit ihnen Erfolge erzielt. Auf die Dauer aber mußten ihm Sternenkranze gekrönt" sehen konnte, die Klänge der Harmonika, sichert. und zwar gehören alle von ihm bisher übernommenen Leute Intrigen und allerlei Tagestämpfe das Schaffen für die Dpernbühne die eine würdige Begleitung des überraschenden Anblids gewesen der Fram" Mannschaft an. Es fehlen ihm nur noch zwei oder wären". Auf unser modernes Publikum würde eine derartige Dar- drei Mann. bietung weniger weihevoll als erheiternd wirken, in damaliger Zeit wird sie ihren Bwed sicher nicht verfehlt haben.

verleiden.

Trapezunt.

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Notizen.

Aus äußerlichen Ursachen und inneren Nöten wendete er fich einer neuen Musikgattung zu. Das war eben das biblische und Zwanzig Jahre deutsche Kinematographie. weltliche Dratorium. Nicht daß er's zuerst erfann. Es war ja in Genau 20 Jahre ist es her, daß in Berlin   und damit im ganzen seiner rein firchlichen Form und Gestalt schon da. Dennoch hat Reiche zum erstenmal gefurbelt wurde. Wie die" Lichtbildbühne" mit­Händel das Dratorium erst eigentlich begründet durch eine Anzahl von Meisteriverken, deren Glanz noch heute fast unvermindert fort- Eine echt orientalische Handelsstadt mit all ihren dem Abend- teilt, meldeten damals Berliner   Zeitungen, ein Ding mit dem un­strahlt. Wem ist unter ihnen sein Messias" und" Die Mattabäer" länder so seltsam erscheinenden Eigentümlichkeiten, vielen Mängeln, worden, eine Spielevei. Ein Russe hatte die Sache in Paris   ge­aussprechlichen Namen Kinematograph   sei hier öffentlich gezeigt fremd geblieben? aber auch mancherlei egotischen Reizen- das ist Trapezunt, die Nun hat der Berliner   Boltschor am Karfreitag auch„ Samfon" Hauptstadt des gleichnamigen Wilajets, die die Türken selbst sehen, sie nach Berlin   gebracht und hier Unter den Linden   ein Lokal gemietet. Der Russe gab bald Fersengeld und Oskar Meßter   er­zweimal vor übervollem Hause zur Aufführung gebracht. Das Werk Tarabosan nennen, und die in der levantinischen   Sprache als warb den vom Russen importierten Holzkasten, der noch heute voe erinnert in seiner Dreiteiligkeit und feinem kunstvoll gesteigerten Auf- Trebisonda bekannt ist. Uralt ist diese Stadt; fie soll angeblich Meßter als Reliquie aufbewahrt wird, um einen Gegensatz zu seinem bau an ein Musikbrama. Nur ein Opernkomponist konnte ihm dies noch einige Jahre früher als Rom   gegründet fein. Wahrscheinlich ersten Apparat zu haben. In diesen 20 Jahren der Kinemato­näher der Bühne als dem Konzertpodium stehende Gepräge geben. wurde das alte Trapezus aber erst um 700 v. Chr. von Milesiern Selbst in der Erzählerform, die darin festgehalten ist, wirft es mit aus Sinope angelegt. Unter Staiser Hadrian   war Trapeaus die wichtigfte graphie hat sich manches geändert, viel bekämpft und viel geliebt ist fie in diesen 20 Jahren worden. Eins steht fest, der Kinematograph unerhörter dramatischer Kraft. Zweibreiviertel Jahrhunderte sind Stadt am Schwarzen Meere, dem damaligen Pontus Euginus. Im tann eins der besten Bolfsbildungs- und Unterhaltungsmittel sein. beinah spurlos an dieser Mufit vorübergegangen, die nur in den späteren Mittelalter gab es sogar einmal ein Kaifertum Trapezus  , Hoffen wird, daß er's noch werde. Akkordschlüssen und im foloraturistischen Beiwert der Arien den ein kleines Reich, das aber im Jahre 1462 von den Türken erobert Kompositionsstil jener Zeit verrät. wurde. Seither herrscht in Trapezunt der Islam; aber das einst An der Aufführung waren außer dem Voltschor das Blüthner bort maßgebende Christentum ist bis auf den heutigen Tag nicht Orchester, Wilhelm Scholz   am Cembalo und als aus der Stadt verschwunden; ein griechischer Metropolit hat in Borträge. An der Humboldt- Atademie Freie Träger der Solopartien die Damen Birgit Engell( Delila) Trapezunt neben einem armenischen Erzbischof und einem armenisch- ochiule beginnen Anfang Mai folgende Vorlesungen: Dr. und Paula Weinbaum( Micha) sowie die Herren Rudolf unierten Bischof feinen Amtsfiz. Denn die Stadt besitzt eine bunt Stappstein:„ Die heiligen Schriften der Inder und Mohammedaner", Laubenthal( Samson) und Artur van Eweyt( Manoab und zusammengewürfelte Bevölkerung, und Türken, Griechen, Armenier, Lügomstr. 84d, Montags 129-10, Beginn 1. Mai;„ Die Poesie der Harapha) beteiligt. Ohne die größtenteils einbrudsvollen Leistungen Perfer wohnen hier nebeneinander. Die Bevölkerung macht im Bibel", Dorotheenſtr. 12, Dienstags 19-10, Beginn 2. Mai. aller zu verkennen, wird man wohl Frau Weinbaum die Balme ganzen etwa 40 000 Seelen aus, und es scheint, daß sie sich in Dr. A. Kiekebusch: Die Besiedelung des unteren Spreetales und reichen müssen. Der Volkschor war stimmlich gut und wird bei der neuerer Zeit eher vermindert als vermehrt hat. Das rührt daher, die Gründung Berlins  " mit Lichtbildern und Sonntagsausflügen, Aus dem Abendaufführung alle Einfäße zweifellos sicher gebracht haben. An daß der Handel von Trapezunt zurückgegangen ist, dadurch, daß im Dorotheenſtr. 12, Montags 8-9, Beginn 1. Mai. dem künstlerischen Ergebnis durfte man sich aufrichtig erfreuen. Jahre 1878 das Wilajet nach dem russisch  - türkischen Kriege an Um- Berg- und Hüttenwesen"( Das Eisen und seine Gewinnung): Dipl.  ­fang erheblich verloren hat. Auch ist ein Teil des Handels Ing. H. du Bois, Bergakademie  , Invalidenstr. 44, Dienstags 8 bis an Batun übergegangen, das wegen feiner Eisenbahn- 10, Beginn 2. Mai." Judentum und Christentum und der Krieg": verbindungen günstigere Verhältnisse bot. Auch der Handel mit Dorotheenstr. 12, Mittwochs 8-10, Beginn 3. Mai. Persien  , in dem der Transitberfehr mit Teppichen die Hauptrolle Schwimmunterricht in der Schule. Die Bade­Nur auf wenige Wochen beschränkt ist die Zeit der Obstbaum- spielt, hat sich zum Teil vorteilhaftere Wege gesucht, und seine anstaltstommission der Stadt Solingen   hat nach der Köln  . 8tg." blüte für den Naturfreund doch eine der schönsten im ganzen Jahre. Hauptbedeutung hatte Trapezunt in den letzten Jahrzehnten als beschlossen, daß für die Schüler der Oberklassen der Volksschulen der Für den Gärtner wohl auch die wichtigste, denn von ihrem Verlauf fleinasiatischer Hafen am Schwarzen Meere, den ein regelmäßiger obligatorische Schwimmunterricht eingeführt wird. Der Unterricht hängt in erster Linie der Erfolg seiner Mühen, Beschaffenheit und Dampfschiffverkehr mit Konstantinopel  , den Donaumündungen und wird Mittwochs und Donnerstags in der städtischen Badeanstalt Ertrag der Ernte ab. einigen Mittelmeerhäfen verband. So war Trapezunt bis zum unentgeltlich durch Bademeister und Wärter der Anstalt erteilt. Die Blütezeit unserer meisten Obstbäume liegt gtvischen April Kriegsausbruch ein Hauptstapel- und Speditionsplag zwischen dem Für die Voltsschülerinnen der Oberklassen soll versuchsweise am und Mai. Verhältnismäßig früh blühend ist der Pfirsich. Von Abendlande und Borderafien, und von hier aus ging der Verkehr Freitagnachmittag Unterricht im Schwimmen erteilt werden. Kinder den Griechen schon im 4. Jahrhundert vor Christi nach Europa   ge- über Land, nach Erzerum, Tabris  nach Syrien   durch von Kriegerfamilien erhalten Freifarten. Berantwortlicher Redckteur: Alfred Wielepp, Neukölln, Für den Injeratenteil verantio ,: Th. Glede, Berlin  , Drud u, Berlag: Borwarts Buchbruceret u. Werlagsanstalt om Singer&-8094- ILSW.

Die Obstbaumblüte.

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