Nr. 198.- 1916.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Jm Balkan.
scheint.
Dienstag, 9. Mai.
Eine Seife ohne Fett.
Kam
Süden her pfeift es zur Abwechselung einmal eisig. Der Seewind Archimedes gegebene Anleitung dazu erfüllte ihren Zweck nicht im hat sich an den Schneebergen abgefühlt und rast wie in einem Ge- mindesten. Damals gab's eben noch keinen Jeserich und keinen bläse durchs Tal. Selbst Beles, das sonst so glühende, ist heute Juckenac. angenehm umfächelt. Zu beiden Bergseiten kriecht es hinauf, Auch im Mittelalter war es nicht besser. Man konnte sich vor Das wechselnde Geschick des Krieges hat mich wieder ein paar hundert Kilometer nach Süden geworfen. Im alten Uesküb, der ganz eigenartig und von allen türkischen Städten hier abweichend. den Fälschern nur durch die schwersten Strafen schützen. Wegen VerEs erinnert in der Lage und dem Bau der Häuser merkwürdiger- faufs von gefälschtem Saffran wurde im Jahre 1444 in Nürnberg Stabt, die so ganz ihren türkischen Charakter bewahrt hat, daß weise start an Madaira. Wir brauchen diesmal den slawischen ein Mann mit der gefälschten Ware lebendig verbrannt. Die Strafe weder die Serben während ihrer kurzen Herrschaft ihn vertilgen, Namen, weil uns das türkische Köprülü zu umständlich ist, während scheint wenig abschreckend gewirkt zu haben, da bereits im Jahre noch die Bulgaren in Zukunft, wenn sie es überhaupt wollen, ihn Skoplje für Uesküb wieder unser Ohr verletzt und uns keinen Be- darauf sich zwei Männer und eine Frau des gleichen Verbrechens ausrotten könnten, es sei denn, daß sie mit vernichtender Hand griff darstellt. über all das fortrafen würden, was trot jahrhundertelangem Ver- Fahnen, der bisher nur mit weißen Blütenmaffen zu uns gekommen. besonders schlechtem Hinter Veles beginnt der Frühling mit grünen schuldig gemacht hatten. Sie wurden lebendig begraben. In Nuf standen allgemein die Bäcker. fall und Rückgang von der alten islamitischen Kultur geblieben ist. Unter den Bäumen arbeiten in ihren bunten Gewändern die In Augsburg brachte man solche betrügerischen Gesellen In eben dieser Traumstadt wanderte ich in meinen freien Stunden Mazedonier, Männer und Frauen, der Fluß treibt ab und an ein famt ihrer verfälschten Ware und ihren falschen Geauf der Suche nach solchen Spuren, und fand allerlei, zumeist primitives Schöpfrad, und vor den kleinen Blockhäusern an der wichten in einen Korb, der an einer langen Stange befestigt war unter den Trümmern des letzten und der Schmutzschicht des heuti- Strede siken die Bewachungstruppen, brave deutsche Landwehr- und mehrmals in einen schlammigen Teich getaucht wurde. gen Krieges begraben. Ein plumpes Riesengebäude liegt einge- männer, in der Sonne. der Verurteilte mit dem Leben davon, so verlangte ihn sicherlich schachtelt zwischen Moscheen, Türkenhäusern, in denen SilberDer Wardar verengt sich immer mehr, die Felsen springen nicht zum zweiten Male nach einem derartigen Bade; denn es wird schmiede und Fellhänder hauſen, von ferne sieht es aus wie ein drohend vor, und nur schwierige Kunstbauten helfen den Schienen nirgends berichtet, daß ein in dieser Weise Bestrafter rücfällig ge Badehaus, kleine Kuppeln reihen sich anemander, aber sie überdecken weiter. An zerschossenen Städten geht es vorbei, der Truppen worden sei. Konnte der eigentlich Schuldige nicht sofort entdeckt ehemalige Wohnräume eines Stockwerkes, das rings um einen großen werden mehr und mehr, bis auch ich den Zug verlassen muß, gerade werden, so wurde dieselbe Strafe auch an den Angestellten oder gar Hof gezogen ist. Es soll eine alte venezianische Kaufmannsburg als der Tag dämmerungslos zur Nacht wird. Hier hört die Kultur an der ganzen Familie vollzogen. In Soeft war diese Strafe des sein. Hinter den meterdicen Mauern konnten die Herren der La- auf. Nur noch ein paar Häuser sind verschont, der Normalsoldat" Wippens" für leichtere Eigentumsvergehen noch Ende des achtzehnten gune ihre Schäße gegen raubluftige Angriffe der wilden Bevölke- wohnt in Belten und Höhlen. Die Nacht verbringe ich endlich Jahrhunderts in Brauch. In Biebrich am Rhein mußte 1442 ein rung wohl verteidigen, bis von irgend einer Seite Hilfe nahte. mal wieder kriegsmäßig, nicht wie in der Weltstadt Uestüb in Weins trinken. Als er daraufhin starb, galt die Fälschung als erder Fälschung beschuldigter Weinhändler sechs Quart feines eigenen Schweres Geschütz gab es nicht. Das Wasser entsprang dem einem Eisenbett mit Messingkugeln, sondern im Feldbett, das mir Brunnen, dessen Trümmer noch im vorderen Hofe aufragen, eine noch schnell ein Tischler, nicht sehr erfolgreich, aber mit viel gutem stümmelung verhängt, die meistens gleichfalls den Tod zur Folge wiesen. In weniger schweren Fällen wurde die Strafe der Ber Lotosblume formte ihren Kelch aus Marmor als Wasserspender, Willen, dort zusammengezimmert hatte, und die Planen eines ein gleicher Brunnen steht noch unberührt weiter hinauf im Tal, Beltes umrauschen meinen Schlaf. Ich fühle mich, es ist fast unhatte. und die Frommen waschen sich daran, ehe sie die nahegelegene erhört, so etwas zu sagen, angeheimelt wie zu Hause, im miliMoschee mit dem häßlichen Pyramidendache betreten. Dort im Hofe des Funduf der Benediger liegen Reste westlicher tärischen zu Hause freilich, aber das uns jetzt das natürliche Schon vor einiger Zeit hatte Schelenz auf Grund geschichtlicher Kulturen, ein Torso in der Toga deutet nach Rom , ein Brustpanzer und praktischer Erfahrung auf den Ton als Waschmittel verwiesen. ohne Unterleib, der aber wohl mit einem Pferde zuſammenhing, Der Vorschlag hat anscheinend praktisch verwendbare Form an zeigt spätere Arbeit, geschickte, aber geistlose Nachahmung des genommen, denn Profeffor Herzheimer berichtet in der„ Berliner 16. Jahrhunderts. Daß hier Kaufleute wohnten und auch, womit Klinischen Wochenschrift" über einen solchen aus Ton von einer sie vor allem handelten, das beweisen zwei riesige Tonvasen, die Eine nimmt auch mich auf. Ein schnelles Personenauto ist's, Frankfurter Apotheke hergestellten Seifenersatz. In Form und Ausder Aufbewahrung von Getreide dienten. Jezt ist alles Trümmer, und mit ihm geht es fort über die heute noch gute, weil trodene fehen gleicht dieser Seifenersatz der richtigen Seife und auch dadurch, die Gänge, in denen sich einst die Menge drängte, haben als Pferde Straße. Hier im Tal senkt sie sich alle paar hundert Meter, um daß sich beim Waschen eine Art Seifenschaum bildet. Hergestellt ställe gedient, die Läden dahinter den Mannschaften als Wohnraum. einen Wasserlauf durchzulassen, der nur bei Regenfällen erscheint, wird er in der Weise, daß man Ton, Talk durch Pflanzenschleim Das Geländer des Umbaues im ersten Stock ist heruntergerissen, Brücken rettungslos fortreißen würde, aber über die demütig den bindet, Saponine als Schaumerzeuger zuſezt und in geeignete wahrscheinlich bestand es aus Marmorplatten, die dann das Grab Nacken beugende dahinbraust. Negative Brücken bin ich versucht das Form preßt. Wenn man mit einem derartigen Seifenersaß, deffen eines Türken zieren mußten( mit dem Turban war es ein Mann, zu nennen. Zu beiden Seiten des Weges ziehen die Kolonnen, meist Bestandteile in Deutschland jederzeit reichlich vorhanden sind, und unter der Blume dort lag eine Frau) und jetzt längst wieder irgend mit hellgrauen Ochsen bespannt, die gutmütig trok ihren langen der absolut ist, zum Beiſpiel die Hände wäscht, so bekommt man wo in ein Haus eingebaut sind, als Wandstein, als Treppenstufe. spiken Hörnern die schwere Last ziehen, oder es sind die kleinen auf den Händen scheinbar einen schaumigen Ueberzug, der nach Unter dem Fuße vieler Tausender verschwindet da langsam der schwarzen Wasserbüffel mit ihren plattgequetschten Köpfen, die ein einiger Reibung mit Wasser abgespült wird; die Hände werden dann Koranspruch oder das Schneckenspiral, das Zeichen der Un- wenig an treue Hunde erinnern im Ausdruck ihrer weißblauen ebenso rein wie nach Gebrauch der richtigen Seife. Der Seifen großen Augen. Das Joch liegt lose zwischen Nackenwirbel und erfaz hat den Borzug, nicht abzubröckeln, wenn er nicht sehr start Es ist nicht ohne Reiz, führer-, handbuchlos zu entdecken. Mag Hörnern, wird nur durch eine Parallelstange unter der Wamme ge- durchnäßt wird. Ferner ist er außerordentlich sparsam, da Stüde sein, daß wir manches falsch deuten, vieles übersehen; was wir halten, die mit dem Oberteil durch zwei dünne Hölzer rahmenartig in der gewöhnlichen Seifenform im Gewicht von etwa 100 Gramm felber fanden, gehört dafür uns viel innerlicher, eigener. Noch verbunden ist. Man sollte meinen, diese Art der Zugbewegung müsse nach vierzehntägigem Gebrauch kaum abnahmen; ein weiterer Vorein anderes Gebäude will ich in Uestüb erwähnen, einen tempel- die Tiere quälen, aber sie zeigten feinerlei Drud- oder Scheuerstellen. zug ist die Billigkeit, da sich ein Stück wie das genannte auf 20 Bf. artigen Bau, der aber bei näherer Betrachtung ein Bad gewesen Gine österreichische Kolonne fommt, mit lauter kleinen Bußtagäulen ſtent. Selbstverständlich lassen sich dem Seifeneriat auch Duftstoffe, ist von einst unerhörter Pracht. Hohe gewölbte Hallen schließen sich bespannt, und eine deutsche Abteilung mit unseren schweren Armee- aber auch Heilmittel, wie Schwefel oder Desinfektionsmittel zuſegen. an einen Suppelvorraum, in den einmal eine Granate gesaust ist. pferden. Ein paar vertrauenerweckend dicke Geschütze ziehen vorbei, Darum verlor er und auch der nächste Raum sein Dach zur Hälfte, und dann geht es durch weite Felder mit niedrigen kahlästigen während einige Hallen dahinter das Licht noch magisch durch die Stämmen, die Delbäumen ähneln, aber wohl Maulbeeren sein Sternluken der Wölbung allein erhalten. Durch enge Türen glitt dürften, hinauf in die Berge. ( Schluß folgt.) man in Schwibräume oder Ankleidekammern, jetzt voll vom Unrat der Maultierkarawanen, die dort Zuflucht gegen Kälte und Hite suchen. Sonderbar ist, daß hier in Uestüb keins der Gebäude mehr den typischen Hufeisenbogen mit seiner grausamen Verengung aur Bange zeigt, wie andere islamitische Gebäude. Der Spitzbogen ist
endlichkeit.
überall rein gotisch, nur das Maßwerk fehlt, vielleicht weil hier alles
erst nach 1453 entstehen konnte. Es mag Kunstforschern überlassen werden, das zu ergründen. Wir Soldaten begnügen uns mit der Feststellung der Tatsachen und finden es schon ziemlich erwähnenswert, wenn wir an solche Erwägungen aus der fernen Friedenszeit noch heran können.
Obgleich hier hinten in Serbien tatsächlich vom Kriege nichts mehr zu spüren ist, es sei denn, daß einmal ein feindlicher Flieger die Keckheit besikt, sich herzuverfliegen. Absichtlich tun sie es kaum noch. Tazu lohnt sich ein Flug nicht mehr im Verhältnis zur Gefahr. Denn unser Fliegervolk wacht, und unsere Abwehrkanonen fönnen treffen. So kommt eben, wie ich das schreibe, die Nachricht, daß wir unten an der griechischen Grenze heute früh drei Flieger heruntergeholt haben.
Dieser Grenze bin ich um ein tüchtiges Stüd näher gekommen. Immer den Wardar abwärts fährt die Bahn, langsam windet sie sich an den Felswänden entlang, kriecht durch die fleinen fruchtbaren Ebenen, die der Fluß zuweilen auswusch und wieder anschwemmte und hält unendlich lange an den Ausweichstellen. Vom
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Erzählungen eines alten Tambours.
Das Bild war großartig. Weit auseinandergezogen, gegen Fliegersicht glänzend eingebedt, wimmelte es hin und her, Bulgaren und Deutsche durcheinander, Kolonnen aller Art friechen die Straßen entlang, kommen und gehen.
Kleines Feuilleton.
Notizen.
Deutsche Musik auf dem Balkan . Deutsche Musikfeste werden noch im Mai sowohl in Sofia wie in Nonstantinopel abgehalten werden. Unter anderem werden Bach, Händel, Beethoven Schubert , Schumann, Wagner und Johann Strauß zu Gehör kommen. Der Besuch ist für die türkischen, bulgarischen und deutschen Gäste frei.
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quartieren unserer Truppen hinter der Kampflinie, in den Lazaretten
Wie man früher Nahrungsmittelfrevler bestrafte. Gute Bücher fürs Feld! In der Front, in den RuheDie verwerflichen Praktiken der großstädtischen Lebensmittel- besteht ein großes Bedürfnis nach guten Büchern. Nur diese sind händler, die sich die gegenwärtigen Kriegsverhältnisse zunuze machen, gute Kameraden in Freud und Leid und helfen über so manche trübe um das Volk nicht nur zu bewuchern, sondern durch Zurückhaltung Stunde hinweg. Als Abladeplatz für alte Schmöker sind unsere ihrer Vorräte gar fünstlich eine Not hervorzurufen, damit sie wo- Feldgrauen zu gut. Die Reichsbuch woche vom 28. Mai bis möglich später noch schamlosere Preise erzielen können, haben not- 3. Juni 1916 soll nun guten Lesestoff in reichlicher Menge zuführen. wendigerweise eine außerordentliche Erbitterung erzeugt. Es be- Die Buchhändler halten geeignete Büchergaben in großer Auswahl wahrheitet sich freilich auch hier die alte Erfahrung, daß sich alle bereit und stellen sich dem Publikum mit Rat zur Verfügung; die Geschehnisse schließlich einmal wiederholen. Denn die Zunft der gekauften Bücher werden von ihnen unentgeltlich den amtlichen Nahrungsmittelfrevler kann auf eine recht stattliche Ahnenreihe zurück-| Sammelstellen zugeführt. blicken, und wie beute, so gab es in allen Jahrhunderten auf dem- Ein deutscher Stahl. Wie die„ Kölnische Zeitung " Lebensmittelmarkt Fälscher und Wucherer. Nach den Untersuchungen meldet, fonnten vor kurzem die Stahlwerke Richard Lindenberg in von Professor Reißner wurde beispielsweise in Palästina schon zur Remscheid Hasten einen großen Erfolg auf dem Gebiete der Her Zeit des biblischen Altertums Weinpantscherei betrieben. Auch die stellung von Werkzeugstahl verzeichnen. An der Hand weit zurück Griechen hatten gegen dieses lichtscheue Handwerk zu kämpfen. Der ältere reichender Versuche ist es gelungen, einen Schnellarbeitsstahl von Plinius beklagt sich bitter über die Verfälschung des Falernerweins höchster Leistung unter Verarbeitung nur im Inland zur Verfügung und über die Gepflogenheit der Bäder von Neapel , weiße Erde" stehender Grundstoffe herzustellen, wobei das hierfür bisher als ununter das Badmehl zu mischen( Ganz wie heute!). Damals aber bedingt notwendig erachtete( ausländische) Wolfram ausgeschlossen hielt es äußerst schwer, die Fälscher zu überführen, und eine von werden konnte.
" Ich hörte das alles mit an und dachte dabei mein Teil. der Mensch sieht sich behutsam um, legt den Finger auf den Vorzuwerfen wußte ich uns nichts. Daß wir fest geschlafen, Mund und winft. Laut und gleichgültig, um den Peter nicht war fein Wunder, und daß wir das Schießen nicht früher aufmerksam zu machen, stehe ich auf und trete näher. Da gehört, gleichfalls nicht. Wir hatten's die letzten Tage flüstert jener: Bist du nicht der Ralow von den M- schen
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so oft vernommen, daß unsere Ohren sich daran gewöhnt Musketieren? Verwundert und erfreut mach' ich ein beSo zogen wir langsam hin bis gegen Mittag, wo wir hatten. Wie wir heraus waren, fonnte uns feiner mehr jahend Zeichen; fast aber hätt' ich laut aufgeschrien vor bei einem Dorfe anhielten. Die Chasseurs blieben hier zum helfen, und auch jetzt konnte uns Hilfe nur von uns selbst Vergnügen, denn ich erkannte in ihm einen alten Kameraden . Kampieren, die anderen Truppen zogen noch weiter vorwärts. tommen. Gefangen waren wir; befreien mußten wir uns von 1790 und wähnte mich und den Peter schon gerettet. Der Hier fand sich, ich weiß nicht woher, ein Offizier von einem oder sterben. Das war mein einziger Gedanke. Aber wie? Frager aber nicht, hebt alle zehn Finger auf das hieß zehn deutschen Regiment in feindlichen Diensten, nahm uns noch- Inzwischen war vor Abend und Nacht nichts zu machen, Uhr und die Tür geht wieder zu. Im selben Augenblick mals vor und fragte uns aus. Der Peter jedoch tat auch und so legte ich mich einstweilen darauf, den Peter zu trösten. schreit der Peter am Fenster: Dacht' ich's doch! Da führt jezt nicht das Maul auf, und ich erklärte jenem rund heraus, Aber von meinen Freiheitsgedanken sagte ich ihm kein Wort; der Teufel sie richtig wieder her, die verdammten Froschwir seien sichtbarlich nur gemeine Soldaten und bei uns sei denn wenn er auch alles hatte, Besonnenheit fehlte ihm, und fresser! Ich trete zu ihm und sehe ein Regiment Kürassiere es nicht Mode, solchen die Pläne und Dispositionen zu er- leicht hätte er in der Haft alles verdorben. Eben in dem herantraben, und eine Kolonne Infanterie kommt in der Ferne zählen. Wir wüßten nichts, als daß Bülow und Tauenzien Augenblic war er wieder in Wut geraten, meinte, wir auch zum Vorschein. Darauf reiten die zurückgebliebenen und noch ein Halbdugend andere hohe Häupter nahe dabei sollten aus dem Fenster springen, dem ersten besten Chasseur Chasseurs zum Befehlshaber des Regiments hinan, sprechen gewesen, als wir gefangen worden. Das schien ihm einzu den Hals umdrehen, ihm die Waffen nehmen, uns auf zwei mit ihm, deuten zu uns herauf und jagen fort. Am ganzen leuchten, er war ein humaner Herr und sprach ganz sanft. Pferde setzen und auf und davon. Ich hatte Mühe genug, Manöver sah ich nichts Wunderbares. Der Feind wechselte So ließ man uns endlich zufrieden und sperrte uns in ein ihn abzuhalten, daß er den Versuch machte und gleich zum eben seine Vorposten. Die Kürassiere faßen ab und die InGiebelzimmer des Wirtshauses, das von Offizieren und Entree den Hals brach. Indessen gelang es mir, und er fanterie kam heran. Truppen angefüllt war. Darum mochte man auch nicht für machte nun dafür die Franzosen wieder herunter, daß es ein Nicht lange währte es, so tam ein Dffizier zu uns nötig halten, uns eine besondere Wache zu geben. Wie Jammer war. herauf, fragte uns aufs neue in deutscher Sprache aus, tobte sollten wir davonkommen durch das ganze Regiment, dessen ,, So ging der Nachmittag hin. Gegen sechs Uhr etwa und drohte, da er nicht erfuhr, was er wollte, und ging Leute allenthalben umherschwärmten! Auch erhielten wir ein tam plöglich eine Ordonnanz angejagt, wir hörten im Hause endlich so klug wie er gekommen. Der Peter schimpfte ihm Stüd Brot, und dann saßen wir allein. hin und her laufen, die Trompeter bliesen zum Sammeln unde tapfer nach.
„ Aber nun ging das Elend los und der Jammer, oder, Auffißen, das Regiment ordnete sich, ein Unteroffizier mit sechs Gegen acht Uhr oder so- es war schon ganz dunkel- sollte ich vielmehr sagen, das Fluchen. Den Nachmittag war Mann ritt zum Hause zurück, die andern zogen im scharfen hörten wir die Truppen wieder aufbrechen. Bald nachher der Peter schier unmenschlich und des Teufels Worte müssen Trabe davon. Wir sahen das mit an. Der Peter blieb am tam ein Unteroffizier zu uns und redete gleichfalls deutsch . fast Gebete sein gegen seine damaligen lästerlichen Reden. Da Fenster und schimpfte weidlich; ich ging zurück und warf mich Erst tat er feindlich grob und barsch und wollte uns anzog er los gegen den Dienst und das Treiben und Hegen der auf eine Schütte Stroh, die man uns neben die Tür hin- binden lassen, den einen in dieser, den anderen in jener Ecke bergangenen Lage, wodurch wir so ermüdet worden, über gebreitet. Ich wollte nachdenken, denn ich wollte frei sein, des Zimmers. Da regte sich in mir die Galle. Kamerad, den verfluchten Schlaf, der uns so fest gehalten, über die und da konnt' ich mir nicht verbergen, daß bis jetzt noch sagte ich, Ihr seid ein alter Soldat und brav, denn das Kameraden, die Schurken, die nns nicht mitgenommen, und alles zu unseren Gunsten sei. Wären wir nicht abgesperrt seh' ich aus den Tressen auf Eurem Arm, und Ihr müßt was weiß ich, worüber noch. Dann tam ein Stück Ver- worden, sondern wie gewöhnlich, bei den Truppen im wissen, daß im Felde jedermann das Malheur haben kann gezweiflung, daß wir gefangen seien und Ehre und Reputation Feld geblieben, wie hätten wir hundert beobachtenden fangen zu werden. Aber das ist doch keine Schande für ihn berlieren müßten; darauf ein Fluch auf das Regiment, das Augen entgehen wollen? Ueberhaupt hatte man uns ganz oder ein Verbrechen, daß man ihn binden dürfte. Ich bin uns bei unserem Kampf um die Freiheit nicht gehörig unter- ungemein gut behandelt, Schuhe und Kleidung, die freilich auch Soldat, und ein alter, und habe genug Feldzüge mitgestützt, alsbald ein Strom von Schimpfreden auf die Franzosen , arg zerrissen waren, uns gelassen, nur die Tornister genom - macht und weiß, was Sitte ist im Krieg. Ihr seid unser die ihm den Kopf zerschlagen, sodann seinen Füßen men, in denen auch nichts zu holen war, und dann uns allein Landsmann und wir schlagen nicht mit Euch, sondern mit dem schier Unerschwingliches zugemutet, zuguterlegt uns noch eingesperrt! Hatte man noch etwas Besonderes mit uns vor, Kaiser von Frankreich , der es uns zu bunt macht. Ihr solltet die Tornister genommen; endlich gar Entsetzen, da er glaubte, oder tat man's nur, weil wir eben zwei und nicht zweihundert lieber hingehen und ein Christenwert tun und uns was zu der Feind schieße die preußischen Gefangenen alle tot aus waren? effen geben und zu trinken, denn wir haben seit gestern bitterem Haß. Vor dem Feind wolle er gern sterben, aber ,, Wie dies alles mir so im Kopf herum geht und der abend nichts gehabt als ein Stück Brot und unser Herze erschossen werden wie ein Hund, das möge er nicht; und somit| Peter noch am Fenster steht, rührt sich etwas an der Tür, leid darüber, daß wir gefangen sind, und das tut feinem brach der starke Sterl in Tränen aus wie ein Stind. fie geht leise auf, ein dices, rotes Gesicht steckt sich herein, Menschen gut.' ( Forts. folgt.)