Nr. 114.- 1916.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Dirustag, 16. Mai.
Von Tod und Kohldampf.
Drei kleine Geschichten von Oswald Erbacher( im Felde). Das sind wüste Geschichten, die ich da erzähle, ich weiß es felber. Aber hol's der Kudud-: ich kann nichts dafür, daß der Krieg nun einmal manchmal keine Angelegenheit für höhere Tochter ist.
des Klewa. Dann heben sie aus dem Zeltbündel den Toten in das Loch, und indes der eine zuschaufelt, haut der andere mit dem Seitengewehr ein Birkenkreuz zusammen, und taut und taut....
Die eiserne Portion.
Ach du lieber Gott: jest, heute.... brummt der ganze Graben, wenn's einmal zwei Tage nichts auf den Kipper" zu schmieren gibt; aber damals, damals... Als eben unsere große Ich würde ganz sicher auch lieber etwas Lieblicheres schreiben, Russenoffensive wieder im Grabenkrieg verebbte, weit im veretwas, was sich besser zum Nachmittagstaffee liest, etwa eine lorenen Rußland drin, letztes Jahr... Wenn damals die Karrührende Geschichte von ihm" und" ihr", die durch allerlei Jrrun- toffeln auf den Panjesädern nicht gewesen wären... gen getrennt sind, da entbrennt der Krieg, er zieht hinaus, Ja, damals! Unser Graben 150 Kilometer von der nächsten stürmt( hei, der blonde Rece!) als erster den feindlichen Graben, Eisenbahnschiene weg, die Hälfte von allen Kolonnengäulen in den erhält programmäßig das Eiserne und die notwendige Brustwunde Sandgruben von Straßen zerstreut, aufgeblasen wie die Luftund erkennt im Lazarett( man denke!) in seiner holdjeligen Pflege- ballons, die Beine gen Himmel, und die andere Hälfte, die noch rin... nun, wen? Aber natürlich, die holde Leserin der nicht so weit war, mußte zuerst und vor allem anderen Munition Woche" oder der Gartenlaube" hat es erraten und genießt zu fahren, dann nochmal und nochmal und dann erst Brot. Da frieden die strahlende Aussicht auf die Kriegstrauung zugleich mit schlug man halt morgens und abends ein Kochgeschirr Kartoffeln, dem letzten Schluck aus der Kaffeetasse.... am Grabenrand gekocht, ohne Salz in den gähnenden Magen und setzte das Achtel Brot, das es manchmal gab, wie Schokolade, wie ein teures Dessert oben drauf. Die Klugen machten es wenigstens so, und wer die dünne Scheibe so lange vor seinem gierigen Magen bewahren konnte.
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Wie gesagt: auch ich würde( da nun einmal der Krieg nach den maßgebenden Schilderungen aller Familienblatt- Novellisten so sinnig sich abspielt) gerne auch so freundliche Sachen schreiben, aber ich fürchte, ich bin da draußen rettungslos verroht und für immer dafür verdorben. Jmmer, wenn ich ansehe, eine zarte und gangbare Kriegsnovelle" zu säufeln, dann fällt mir etwas Wust es ein... aus flatternden, dröhnenden, tötenden Tagen. Aus jener Zeit, da wir uns durch glühenden Sand und Hunger und Sterben immer weiter ins Rußland hineinschoffen, da Russen übermacht und unendliches feindliches Land und Blut und Dred und Kohldampf der berfl.... Kohldampf! unser dezimiertes Häuflein immer würgender umzingelte.... Der Alewa.*)
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Rennen, rennen, rennen... Der Schädel unter der Hurratute spritzt Schweiß wie ein fnallrotladierter Sprengwagen, die Zunge hängt aus dem Hals bis auf den Boden, der Brustkasten quietscht wie ein sterbender Blajebalg, hilft nichts Renn', Mensch, um Gottes willen, sonst schnappt Dich der Ruffe! Und so galoppieren die Langschäfter, schier taumelnd, und der Affe reitet wie ein bösartig- lebendiger Kobold auf dem frummen Rüden... und dabei bammelt der Magen leer und zusammengeschnurrt unterm Brustfell, wie der Klöppel in der Armsünderglode, und läutet wild und unaufhörlich: Iema Klema Klewa", denn der Magen hat schon lange Polnisch lernen müssen in Bolen.
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( War so etwas, was man später einen tattischen Rudzug" nenut, aber wir damals wußten nichts von Tattit, mußten nur, daß die Russenschwärme uns auf den Fersen hingen.) Machen also mal hier, mal da ein paar Gruppen im Rennen Kehrt, schmeißen sich rechts und links in das Kiefernzeug, fnattern mit roten Augen und jagender Brust ein paar scheuchende Salven zurück und rennen weiter.
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Ganz born farriolt der Patronenwagen, feuert an jeden Waldstückrand ein paar Schachteln Patronen hin und schießt davon. Dahinter her feuchen zwei, stolpern und reißen glührot die Köpfe ein großschweres Patet mit sich fort, einer links, einer rechts; ein Patet, in braunes Zelttuch gewickelt. Eine Panjebude kommt am Weg daher. Ein ächzend AnHalten ein Auffladern:" Du da drüben!" Und Honig schon stürzen die zwei um die Bude herum in den Grasgarten, auf ein paar Bienenstöde los. Da
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was fommt da?
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Heiliger Gott ! schlürft da ein Banje aus dem Haus, trägt einen Lewa unterm Aermel, so groß wie ein Wagenrad. Brot, wahrhaftig, 0000h!
Das Zeltbündel plumpst zu Boden( ich werd' mich hüten, zu sagen, was drin ist!), die zwei auf das Wagenrad los, brüllen: Panje Alema!!"
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Banje will niema" schwören, schon aus Gewohnheit, fieht er die fladernden Köpfe, die berzerrten Mäuler, dobrze, dobrze", ist gut"-heult er und läßt das Wagenrad fallen. Und hurra: schwarze Fäuste reißen duftende Feßen aus der Köstlichkeit, stopfen sie in die Mäuler, stopfen den Rest hastig hinein in das Zeltpaket auf und weiter, fauend weiter....
Spät am Nachmittag grelle Rommandos.„ Balt!" and Sammeln!" und" Stellung!" und so. Das Bataillon macht wieder Front, halleluja!
Wo sind unsere Zwei?
Sie find hundert Schritte hinter der noch teuchenden Schüßenlinie im Wald, schaufeln ein Loch und fressen wollüftig den Rest Alema Brot. Der deutsche Soldat spricht es so aus. Das eigentliche polnische Wort heißt chleb, chleba.
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Erzählungen eines alten Tambours.
Dem Riedinger aus Wössingen, dem ging's so, daß er noch ein paar Wochen lang seinem Magen den Kohldampf nicht austreiben konnte. Der konnte die Grundbirnen scheffelweise freffen; sein Zwerchsack, solange greulich im Stich gelassen, war unheilbarer Steptifer geworden. Der glaubte einfach nicht mehr ans Sattwerden...
Eines Morgens klettert der Riedinger aus dem Graben. Wohin willst?"
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Kommst halt mit."
will was. Vielleicht einen lehten Gruß bestellen. Oder was will er?
Was zu essen möcht er haben. Waaas will er?!
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wie
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Na, zum Kudud, was zu essen halt. Oder ob er verleicht nicht das Recht hätte...?
Nu natürlich, selbstverständlich hat er das Recht. Der Noch beeilt sich, sein dummes Gesicht von vorhin vergessen zu machen. Der Dieterle friegt einen blizblanken Offiziersteller und fängt mit Macht zu löffeln an.
Und nun ist's merkwürdig, wie wenn der Kreis zerrissen wäre. " Ist doch ein Standal: Kaum ein Bröckel Fleisch wieder in der Supp'," brummt einer neben dem Dieterle in sein Kochgeschirr hinein, und der Dieterle nickt. Es ist tatsächlich ein Skandal.
Und Post ist auch wieder keine da," bruttelt ein anderer. Acht Pakete hab' ich jetzt unterwegs und feines kommt." Der Dieterle nickt wieder bedächtig unterm Löffeln. Ja, er hat ihrer auch noch vier oder fünf zu kriegen.
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Und so geht das Gespräch brockenweise hin und her, ihrer ein Dußend stehen um den Dieterle herum, bis der auf einmal den Teller zitternd wegstellt, zu röcheln anfängt und nichts mehr von sich weiß. ( z)
Kleines Feuilleton.
Die Tuberkulösen als Rechtsbrecher.
Wie in der erwachsenen freien Bevölkerung steht unter den Todesursachen der Gefangenen die Tuberkulose oben an. Die Ursache dafür liegt nicht darin, daß die Tuberkulösen mehr als die Gesunden zur Verlegung der Rechtsordnung neigen. Durch die Tuberkulose werden die körperlichen und die geistigen Kräfte des Biel liebenswürdiger war der Riedinger nie. Jetzt schiebt er Erkrankten stark gemindert, er ist fein vollwertiger Arbeiter, dadurch fich vorsichtig so an die hundertfünfzig Schritte vor, bis er zu den wird sein Berdienst geschmälert und die materielle Not führt zum toten Russen kommt. Das heißt: tote Russen ist ein bissei Eigentumsverbrechen; der Tuberkulöse ist reizbarer als der Gesunde, biel gejagt. Tote Russen waren's vor acht Wochen. Nach acht und daher leichter zur Verlegung der öffentlichen Ordnung oder der Wochen Sonnenglut find tote Russen schon teine toten Russen mehr; Person geneigt; mit der Krankheit ist eine seguelle Uebererregbarkeit sondern erdfarbige Ackerflöße, die sonderbar wie bertrodnete Uni- verbunden, die Anlaß zu Verbrechen gegen die Sittlichkeit wird, das formbeine und Stiefel aussehen ein paar zusammengeschnurrte sind aber gerade die Straftaten, die mit ihren großen Zahlen die Klumpen, die man mit Augenschlißen und Nasenlöchern fast für Kriminalstatistik füllen. Neben diesen Antrieben zum Rechtsbruch öpfe ansehen könnte, wenn sie nicht so winzig flein wären wie steht aber eine durch die Krankheit geminderte Willensenergie und Widerstandskraft. Durch die ärztlichen Untersuchungen ist festgestellt, verschrumpelte Zitronen. daß der größte Teil der an Tuberkulose behandelten Gefangenen mit ausgesprochener Tuberkulose in das Gefängnis eingetreten ist, und daß in unseren Strafanstalten und Gefängnissen die Tuberkulose einen verhältnismäßig langsamen Verlauf nimmt, ja bei manchen langzeitigen Gefangenen zeitweilig zum Stillstand kommt.
Da fängt der Riedinger an zu suchen.
" Jeht sag' mir bloß um Gottes willen, was Du da suchst..." Da bückt er sich, reißt einen armen kleinen Russenrucsac aus dem furchtbaren Haufen derer, die schon halb wieder zu Erde geworden sind und holt wortlos eine Konservenbüchse heraus und bricht mit dem Seitengewehr die Blechbüchse auf... Guten Appetit!" sage ich höhnisch. " Jsch vorhonde," dantt er unbewegt.
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Die Kohlsuppe.
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Notizen.
G. K.
Das Lied der Krieger". Die Uraufführung der vom Arbeiter- Sängerbund preisgekrönten Vertonung des Preczangschen Liedes der Krieger" durch Paul Büttner fand am SonnHerrgottjakrament- nach drei bösen Tagen, in denen man tag nachmittag in der Alberthalle zu Leipzig ungemein starken festgestellt hat, daß rohe Kartoffeln nicht zu essen sind und Gersten- Beifall. Der Gau Leipzig des Arbeiter- Sängerbundes brachte das förner, vom Halm gerupft, nicht jatt machen nach drei bösen neue Werk unter Paul Michaels Leitung vortrefflich zur Geltung. Tagen die Gulaschkanone! Kohlsuppe!! Holdselige Büttner zeigt sich hier wieder als ein Tondichter von eigener PeriönFlüssigkeit in den verschrumpelten Magen, unsäglich föstlicher lichkeit, dem es nicht um alltägliche Effekte zu tun ist. Seine klare Genuß... Disposition der in der Hauptsache strophisch aufgebauten Tonweise, Die Kompagnie löffelt, schlürft, löffelt, schlürft, Kochgeschirre die strenge Anlehnung an das Dichterwort, die scharfe, durchaus und Löffel flappern wie langsames Schüßenfeuer. Die zwei Stran- fünstlerische Ausdrucksform, die er dem Ganzen zuteil werden ließ. tenträger haben ihre kunstlose Bahre hingestellt und feuern mit. heben das trok aller dieser ästhetischen Vorzüge sehr dankbare und Wohin sollen sie auch mit dem Dieterle? Ist doch hoffnungs- fangbare Werk über die meisten Stücke ähnlicher Gattung hinaus. los, hat der Unterarzt gejagt. Stunststück: mit dem Schuß. Und Es ist kein Zweifel, daß Büttner Preczangs Lied der Strieger" sich der Dieterle weiß es auch so ungefähr... rasch den Weg auf die Programme der Arbeiter- Sänger bahnt. Die Kompagnie löffelt, schlürft, löffelt, schlürft, um den Dicterle fümmert sich feiner. Oder es sicht wenigstens so aus. Der Architekt Gustav Ebe ist im Alter von 82 Jahren Nämlich: mit einem reden, der in zwei Stunden oder dreien ein in Charlottenburg gestorben. In den 70er und 80er Jahren war toter Mann ist das geht ein bißchen über die Kunst. Ein Pfarrer er einer der bekanntesten Berliner Baumeister, der die deutsche ist man ja schließlich nicht. Und es gibt da zwar schöne Worte, und die nichtdeutsche Renaissance in zahlreichen Bauten in und wirklich schöne Worte von Heldentod und Fürs Vaterland gefallen" außer Berlin erstehen ließ. Das Bringsheim- Haus in der Wilhelmundicht umsonst gestorben sein" aber einem Sterbenden sagt straße und das Mosse- Haus am Leipziger Plaz bezeugen am man sie nicht so leicht ins Gesicht, irgendwie geniert man sich da besten die aufdringliche Art, in der er des reich gewordenen doch irgendwie geniert man sich schon, so hundsgemein lebendig Bürgertums Repräsentationsbedürfnisse befriedigte. neben einem zu stehen, der den sogenannten Heldentod sterben Die Eröffnung der ersten Eisenbahn in folland überhaupt muß man schon D. U. sein, um das Wort Persien . Eine Petersburger Meldung teilt mit, daß in Tabris Heldentod" so ganz schön aussprechen zu können. Und also liegt die Eisenbahnlinie zwischen Zabris und Julfa eröffnet worden ist. der Dieterlei ziemlich allein und still in einem unsichtbar gezogenen Gin wichtiger Schritt in der Ruffifizierung Persiens ist damit getan. Kreis, und außerhalb des Kreifes ist man Kohlsuppe und inner- Die eröffnete Teilstrecke ist ein Glied in dem geplanten Eisenbahnhalb stirbt man, basta...( Und schließlich, nicht wahr, geht es einem nez, das nach seiner Vollendung Teheran und Persien überhaupt jeden einmal so.) mit Europa verbinden soll. Julfa liegt an der russisch - persischen Auf einmal verstummt das langsame Schüßenfeuer, wie wenn Grenze, und von hier ist nun die bequeme Verbindung geschaffen eine Schwere" hereingesaust wäre mit hui- bumm. Was war das? nach Tabris , einer der wichtigsten Städte des nördlichen Persien . „ Heh, Koch!" Die Eisenbahn Täbris - Julfa ist die erste Eisenbahn in Persien , die Wahrhaftig, ja. Der Dieterle hat gerufen. Der Dieterle diesen Namen wirklich verdient. Zeit kommt, und dann werden sie sich grausam irren, wenn sie ihn zu fassen gedenken. Ich tue den Bestien den Gefallen nicht, um etwas zu bitten, was sie mir abschlagen können und werden.
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" Ihr müßtet ihn einmal gehört haben, wenn er einen tollen Streich erzählte, von seinen Fahrten berichtete, ein Gespinst abwickelte; denn auch seine Sprache, fein Erzählen war ganz besonders und anders, als ich bei andern Leuten unserer Gegend und unseres Standes jemals gefunden. Es
15] Bon Edmund Hoefer . Zwei Jahre drauf schnürte ich mein Bündel und ging zum Regiment. Ich war nie ein sonderlicher Seefahrer ge" Indessen war die Zeit nicht mehr so fern, und als ich mesen, und seit wir mit dem Holländer so nah verbunden Anno zwei wieder einmal daheim mich umsah, zählte Rolof war darin etwas so Wundersames und Fremdes, es war so waren, fühlte ich beinah ein Grausen vor dem Leben. So bereits achtzehn Jahr und war ganz nahe bei der Aushebung. einfach, und packte euch doch wieder bis ans Herz; es kam so machte ich mich fort, und als ich am nächsten Morgen im Und damals geschah's, daß der Junge mir das Herz stahl, prächtig einher, und machte doch euer Auge feucht. Woher er's Duartier den letzten Staub der Heimat aus meiner Friesjade rein weg, und sich selbst dafür in dieser Brust und in diesem hatte, ob aus sich selbst, oder aus der Tiefe der See, oder Ich habe alle Tage meines Lebens teine aus der Höhe des Himmels, wohin er stundenlang schauen flopfte, meinte ich damit nun auch all des wilden Zeugs los Stopf festsette. und ledig zu sein. Aber in der Höh wird nicht nach Menschen- andere Liebschaft mehr gehabt, als allein ihn, einzig ihn auf konnte, wenn sein Lugger über das Meer glitt- das mag Gott gedanken über uns beschlossen. der Welt, soweit mich auch mein Fuß getragen und meine wissen. Benennen und bezeichnen kann ich's euch nicht, aber es hat mich oft an die alten Reimereien und Lieder gemahnt, die ,, Mittlerweile verging manch liebes Jahr, bevor ich Hand den Schlegel gerührt. wieder einmal nach Hause kam, und dort machte mir nichts„ Aber es war auch ein prächtiger Bursche, und nie und man in meiner Jugendzeit noch vom jungen Volt abends am Luft lange zu verweilen, so daß ich schneller in die Garnison nirgends hat Gottes Sonne einen besseren beschienen. Das Strande zuweilen fingen hörte. zurückfehrte, als ich eigentlich im Sinn gehabt, und bevor sagte der ganze Ort, Haus bei Haus; das war immer das „ Ein Seemann war er mit Leib und Seele; das war noch mein Urlaub abgelaufen war. Dann dachte ich so gleiche Wort, die ganze Küste entlang. Es war ein Junge, mir schon willkommen, denn die Gaben der Menschheit sind wenig als möglich an meinen nächsten Besuch, bis mich end- wie es deren nicht viel gegeben hat in der Welt, und wie verschieden. Allein er war auch natürlicherweise ein Schmugg lich nach geraumer Zeit wieder einmal die Sehnsucht nach unser Herrgott einen ähnlichen nur zur besonderen Stunde ler, und das wollte mir nimmermehr gefallen. Er war ein der See, nach Mutter und Schwester übertam und mich schier zu schaffen pflegt. Ich habe nie einen Menschen gekannt, lieber, lieber Bursch geworden, schloß sich an mich, den Oheim, gegen meinen Willen hintrieb. Erfreuliches aber fand ich der ihm gleichkam, weder an Tüchtigkeit in seinem Geschäft, Herzinniglich an und tat alles, von dem er ahnte, daß es mir wenig oder gar nichts; der Ruf meines Schwagers ver- noch an Fröhlichkeit und Kühnheit des Herzens, noch an lieb und genehm sei. So sprach ich denn mit ihm von der schlimmerte sich von Jahr zu Jahr, und in eben dem Maß Freundlichkeit des Gemüts. Es war eine gefegnete Natur; Torheit seines Geschäfts; ich suchte ihn zu bewegen, in die ſtieg ſeine Grämlichkeit, sein rauhes, wildes, unleidliches was er angriff, das hatte Fug und Schick, was er unter Ferne zu gehen, fein hiesiges Treiben aufzugeben und ein Wejen. Meine Alte freuzigte und ſegnete sich bei jedem nahm, das gelang, was er tat, bas tat er ganz, bis aufs rechter, tüchtiger, ehrlicher Seemann zu werden. Aber da Wort über ihn; meine Schwester war frübselig und fast eine äußerste, und niemand wußte daran zu tadeln, Und das kam, tam ich schön an." Dhm," sagte Rolof, ich tu's nicht, alte Frau geworden, seit Summer und Sorge statt des mein' ich, weil er zu all seinem Tun und Reden sein volles, ich fann's nicht; ich geh' nicht von der Heimat und diesem Jubels der ersten Zeit bei ihr eingekehrt war, und das einzige wackeres Herz mitbrachte, die reine sichere Ueberzeugung, daß Leben. Ich bin wie der Seeadler: wenn der nicht alle Tage frische Gesicht, das einzige leichte Herz hatte das Kind, der er im Recht sei und gut handle. Wo das der Fall ist, da sein Bad in der Flut und seinen Kampf hat, verkümmert Stnabe Rolof, ein Geschöpf so recht nach dem Herzen Gottes, mag der Mensch immerhin einmal irren, in des Allmächtigen er. Ich stürbe, wenn ich diese schläfrigen Fahrten am Bord wie ein Junge sein muß, frei und fröhlich, mutig und fed, Aug wird seine Schuld immer noch Gnade finden. eines Kauffahrers aushalten, Tag für Tag meine Erbsen träftig und unermüdlich. Er war der einzige von allen, der Ja, ihr hättet ihn sehen sollen, die feste und so schlanke mit Bökelfleisch oder mein Pötelfleisch mit Erbsen essen, Tag einigermaßen mit dem Vater umgehen und reden konnte; Gestalt mit dem kleinen Stopf auf dem kräftigen Halse, wenn für Tag dasselbe erleben, tun, denten sollte. Es ist da von ihm ließ sich dieser mehr gefallen als von irgendeinem er geschmeidig und flint an den Tauen zu Mast ging; teine ein Feuer in mir, das brennt und lodert, und wenn ich ihm andern Menschenfinde, und ich habe es mehr als einmal ge- Eichstage tann es schneller; oder wenn er wie spielend das keine Nahrung gebe, wird es mich selbst verbrennen.-, So sehen, wie er mit einem gewissen Wohlgefallen auf den schwere Segel aufhißte, oder wenn er am Steuerbaum stand, geh nach Holland , nach England, mahnte ich; überall ist Jungen sah und von ihm sprach. Und dennoch, troh dieser falt und besonnen, oder munter und leichtherzig, indes die Krieg, dein Vater tennt Leute genug, und es kann dir nicht Liebe, wollte er ihn, der fantonpflichtig war, nicht freisprechen Brise ihn umheulte und die Wellen ihn mit Schaum über- fehlen auf einem Orlogsschiff festzuwerden und zu avancieren; und als Matrosen ausschreiben lassen. Vergeblich riet ich ihm sprühten. Ihr hättet ihn sehen sollen, wie er bei Spiel denn ich weiß, du toller Bursch, daß du vom rechten Holz bei jedem Besuch dazu, denn die See war des Jungen Biege, und Tanz, bei Scherz und Tollheit der Erste war, wie er in bist, und ich habe dich lieb, du Knabe, und dir trau' id) Heimat und Leben. Torheit! sagte der Jan in seiner breiten, jeder Gefahr voranging, immer mit gleichem Mut und gleicher alles zu. fremdländischen Sprachweise, es ist noch lange hin, bis seine Zuftigkeit.
folgt)