Nr. 139.- 1916.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Freitag, 16. Juni.
Zur Vorgeschichte unserer Armierungs- gegen die Ruffen, haben sich ausgezeichnet bewährt. Kaum ein mit fit international. Nur ist es dort natürlich umgekehrt, dort werden
bataillone.
Wir lesen im Militär- Wochenblatt": Daß wir Armierungstruppen in so großer Bahl, wie es sich als notwendig erwiesen hat, im jezigen Kriege aufstellen mußten, hat vor dem Kriege wohl niemand bei uns gedacht. Aber der Erfolg liegt nicht an lekter Stelle in der Anpassungsfähigkeit an die Verhältnisse, wie sie sich aus der veränderten Lage ergeben. So hat der Stellungskrieg zu der Notwendigkeit geführt, unmittelbar hinter den fechtenden Truppen und in enger Verbindung mit ihnen besondere Truppen aufzustellen, denen der Arbeitsdienst in taktischem Sinne zufällt. Wir brauchen über ihre vielseiitgen und wichtigen Aufgaben nicht weiter zu sprechen, denn sie sind bekannt und bilden ein Ruhmesblatt in der Geschichte unseres Heeres. Anfangs sahen die Armierungstruppen selbst mit einer gewissen Enttäuschung auf ihre Aufgabe. Auch bei den fechtenden Truppen wie in der Heimat war man geneigt, fie nicht ganz als boll gelten zu lassen. Aber diese Ansichten haben sich durch die Taten des Krieges in das Gegenteil gewandelt. Heute zollt man dem verantwortungsvollen, mühsamen, verlustreichen Dienst der Armierungstruppen unbeschränkte Anerkennung.
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Die militärisch geschulten Arbeitersoldaten," schreibt Bronsart So ging's, fonnte es noch lange gehen. In Paris gibt es v. Schellendorff, ein Augenzeuge beim japanischen Heer im Kampfe gewiß auch so einen Automaten, denn der gute Geschmack im Kriege den Waffen dienender japanischer Soldat braucht seinem Berufe, die Deutschen erschossen und gefangengenommen und dann kehrt dem Kampf gegen den Feind, entzogen zu werden. Ich bin der alles wieder in seinen alten Zustand zurück. Ueberzeugung, daß diese Arbeitersoldaten bei ihrer vortrefflichen Jüngst aber ging ein Herr durch die Berliner Passage, der Mannszucht sogar eine Niederlage des Heeres überdauert hätten, gerade aus dem Schüßengraben gekommen war, besah sich das Ding, ohne davon zu laufen." und weil er vom Felde her den derben Ton gewohnt war, schimpfte er über den lästerlichen Unfug. Weil er aber außerdem ein Journalist, also von berufswegen ein neugieriger Mensch war und für feine Beitung darüber etwas schreiben wollte, warf er einen Nickel ist den Schlitz.
Es ist heute noch lehrreich, mit dieser Neußerung eines Augenzeugen auf japanischer Seite die Verhältnisse bei den Russen au bergleichen. Es liegen eine Menge russischer Urteile vor, die sich über die Schwäche der fechtenden Truppen infolge zahlreicher Abgänge für Nebenzwede bitter beklagen. So wird zum Beispiel berichtet, daß in den Kämpfen bei Mukden fast ein Viertel der russischen Gefechtsstärken für Nebendienste außerhalb der Front von der Zahl der Kämpfer verloren ging. Allein von einer Division wurden in der Stadt Mukden selbst 40 Offiziere und fast 2000 Mann gesammelt, die sich hinter der Front befanden, um alle möglichen Nebenaufgaben zu lösen. Was hierbei wirklich berechtigt war oder nur dazu diente, um eine Entschuldigung für das Verlassen der Truppe herzugeben, kann man sich denken. So zerbröckelte sich die fechtende Truppe durch Kommandos beim Nachschub, durch Arbeiten auf den rückwärtigen Verbindungen und für alle möglichen anderen Zwecke.
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Kleines Feuilleton.
J.
Und nun geschah ein Wunder. Das Gefecht begann- nicht. Die Kanonen gingen nicht los, es wurde nicht geschossen, nicht gehauen und nicht gestochen, nichts rührte sich. Rütteln, Fußtrite. Alles blieb still.
Der Automat war faputt!
Ein Zaungast, der sich auf die kostenlose Sensation gefreut batte und nun tief enttäuscht war, wollte durchaus den Passagewärter holen. Er bestand auf seinem kleinen Krieg, den ein anderer bezahlt hatte, er wollte unter allen Umständen Blut sehen. Aber der Nickelipender wehrte ab. Denn obwohl er ein Journalist war, also ein Mann, der von Berufswegen nicht an Wunder glaubt, war es ihm bei längerem Hinsehen so gewesen, als ob die Deutschen und die Franzosen einander auf einmal ganz freundlich anblickten. Lassen Sie doch," sagte er ganz ernst, einmal mußte es doch so kommen." Sagte guten Abend und ging. ( z)
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Weniger bekannt dürfte es sein, daß die Armierungstruppen Als während des Russisch- Japanischen Krieges und nach seiner im heutigen Sinne erst eine ganz kurze Geschichte haben und im Beendigung von den japanischen Arbeiterkompagnien die Rede war, wesentlichen auf die Japaner zurückgehen. Der Russisch- Japanische hat man sie vielfach mit Strafabteilungen und mit Truppen zweiter Krieg 1904/05 ist in seinem Hauptteil ebenfalls ein Stellungskrieg Ordnung verwechselt, namentlich auch geglaubt, daß sie für die gewesen, wenn auch bei weitem nicht in dem riefenhaften Um- 8wecke eines europäischen Heeres unverwendbar seien. Hier galt fange, wie wir ihn heute auf allen Fronten durchleben. Immer damals die Gleichstellung aller Truppen als ein unbedingtes Gebot. Wie bereitet man künstlichen Honig? hin standen die Japaner vor einer neuen Erscheinung und fuch- Als jedoch nähere Nachrichten über diese japanischen Aufgebote ein- Die Notwendigkeit, das mangelnde Fett durch andere streichten ihr mit der ihnen eigenen Erfindungsgabe nach Möglichkeit trafen und die Frage näher geprüft werden konnte, ergab sich, daß bare Mittel, die auch dem Geschmack nach ein Ersatz zu sein ver gerecht zu werden. Hierzu gehörte, daß man die fechtenden Trup- fie mit den Arbeiter- oder Strafabteilungen anderer Heere gar mögen, zu ersetzen, hat der Herstellung von Kunsthonig eine große pen mit allen Kräften zu entlasten strebte und hinter ihnen eine nichts gemein hatten. Sie wurden vielmehr gerade als gute Bedeutung verliehen. Wichtig ist schon des Preises wegen gerade neue Truppe schuf, die ihnen unter den Eigentümlichkeiten des Sondertruppen gewürdigt, die sich bei den Japanern vollen An- die Herstellung im Haushalt selbst. Auf Grund wissenschaftlicher Stellungstrieges den Arbeitsdienst abnahm. Hierdurch wurde der sehens und einer berechtigten Würdigung erfreuten. Indessen war lleberlegungen und Erkenntnisse fiber das Wesen des Bienenhonigs lektere in eine einheitliche und fachgemäße Hand gelegt, die fech- fehens tende Truppe aber für ihren eigentlichen Zwed, den Kampf selbst, europäisches Heer übertragen ließe. man der Meinung, daß sich eine solche Einrichtung kaum auf ein und seines Verhaltens zu anderen Substanzen bat Professor Th. geschont. So entstanden die Hilfstruppen der japanischen Infanterie hältnisse führte dazu, jedes Mittel in Bewegung zu sehen, um die gangspunkt ist der im Bienenhonigmagen auftretende Vorgang der Der Weltkrieg hat das Gegenteil gezeigt. Der Zwang der Ver- all ein solches von jedermann Herstellbares Rezept entworfen, das er in der Münchener Medizinischen Wochenschrift" bespricht. Ausund Artillerie, die sogenannten Arbeiterkompagnien. Zuerst deckte sich diese Einrichtung nicht ganz mit dem Begriff, den wir Kampftraft des Heeres zu erhöhen und zu erhalten, namentlich den Inversion", durch den der Rüben oder Rohrzucker in gleiche heute mit den Armierungsbataillonen verbinden, denen es zufällt, beränderten Ansprüchen des Stellungstrieges gerecht zu werden. molefulare Mengen von Trauben und Fruchtzuder gespalten wird. heute mit den Armierungsbataillonen verbinden, denen es zufällt, Wenn unsere heutigen Armierungstruppen sich auch nicht ganz Bei fünstlicher Erzeugung des Vorgangs sind Säuren nötig, Befestigungen und Wege zu bauen und taktisch- technische Aufgaben zu lösen. Bei den Japanern ging der Grundgebante der Arbeiter mit den japanischen Arbeitstruppen deden, so ist es llar, daß lettere beren Wasserstoffion in wässeriger Lösung frei und damit wirksam fruppen davon aus, daß die fechtende Truppe das legte Gewehr an die Vorläufer der jetzigen Armierungstruppen gewesen find. Solche wird; je stärker, d. H. konzentrierter die ursprüngliche Säure war, ben Feind bringen müsse. Ordonnanzen, Silfskrankenträger, Be- Einrichtungen auszubauen und auf die eigenen Verhältnisse sach- um so schneller stellt sich der erwünschte Erfolg ein. Noch weiter dienungsmannschaften der Feldtüchen waren Arbeitssoldaten. Als gemäß zu übertragen, ist die Kunst unserer Organisation gewesen. wird er durch eine Erhöhung der Temperatur gesteigert, er vollzieht fich die Notwendigkeit ergab, für die fechtende Truppe besondere sich z. B. bei 100 Grad über 4000mal schneller, als bei Zimmer temperatur . Von solchen Säuren erscheint neben der sehr teuren Kräfte für Erdarbeiten, Wegebau, Herstellung von Unterkunftsräumen usw. zu schaffen, erweiterte man die Einrichtung. Man Weinsäure die Zitronensäure, die auch jetzt noch verhältnismäßig stellte die Leute in besondere Kompagnien zusammen, so daß zuletzt leicht zu beschaffen ist, auch aus gesundheitlichen Rücksichten ant jedes Infanterie- und Artillerieregiment je eine Kompagnie zu geeignetsten. Auch die Art des Erhibens ist wichtig, sie geschicht 800 bis 400 Mann besaß. Der Ersatz bildete sich aus solchen Leuten, 10 pf. Einwurf: Dann beginnt das Gefecht! befier in Glasgefäßen als in Emailletöpfen. Daraus läßt sich int die wegen geringer förperlicher Fehler nicht zum Dienst mit der In der Metropoltheater- Passage zu Berlin steht ein Schaukasten wesentlichen die nachfolgende Vorschrift zur Bereitung von Kunsthonig Waffe geeignet waren. Als unerläßliche Vorbedingung wurde an- automat. Feldgraue Däumlinge liegen im Unterstand und Schüßen- im Haushalt ableiten; das erwähnte Honigaroma ist in Drogerien und gesehen, daß jeder Angehörige dieser Truppen unbestraft und in graben gegen blaubefratte und rotbehoste Französlein, die eine Apotheken meistens erhältlich, muß aber oft noch mit Weingeist verdünnt moralischer Hinsicht einwandfrei war. Zweifelhafte Bestandteile eftung verteidigen. Das Ganze ist allerliebst und jeder Vorüber werden: Man fibergieße 2 Pfund Bucker mit Liter Wasser und füge den wurden sorgsam ferngehalten, denn die Japaner verlangten die gehende fann sich davon überzeugen, wie niedlich ein Weltkrieg ist. aufgefochten und durch ein Haarsieb gegossenen Saft einer großen Zitrone hinzu. höchsten Ansprüche von ihren Arbeiterkompagnien. Für sie war Aber der Automat sonst wäre er ja keiner Dann erbitt man unter ständigem Imrühren mit einem verspricht noch eine gediegene Ausbildung vorgeschrieben, um sie zu einem zuber- höhere Genüsse, denn an seinem oberen Stande trägt er einen nickel- Holzlöffel bei gelindem Feuer langsam bis zum Kochen, erhält unter lich wurde auf eine unerschütterliche Mannszucht und eiserne Ge- großen Buchstaben zu lesen ist: 10 Pf. Einwurf: Dann beginnt das Kochen bekommt der Stunfthonig einen fogen.„ Bonbongeschmack". lässigen Hilfsmittel auch in schwierigen Lagen auszubilden. Nament- hungrigen Schlitz und darüber hängt ein Schild, auf dem mit fortgefeptem Rühren 10 Minuten lang in ganz schwachem Sieden und schäumt, wenn notwendig, ab. Bei starkem unter längerem fechtsdisziplin gehalten. Hierzu trat eine gründliche Sonderaus- Gefecht! bildung der Leute im Dienst als Hilfskrantenträger, im Heran- So ist in Berlin für alle geforgt. Filr 10 Bf. fann jedermann ichmack zu erteilen, fügt man der halb ertalteten Masse und gutem Ilm ihm einen angenehmen, dem Honig ähnlichen Geruch und Geschaffen der Munition, im Lagerbau, im Verpflegungsnachschub, seinen eigenen fleinen Krieg haben. Wirf einen fleinen Nickel Das Färben ge= namentlich aber in der Ausführung von Erdarbeiten. Die Führer er fann auch Eisen sein in den Schlitz , dann kommt auf einmal, umrühren eine kleine Menge Honigaroma hinzu. wurden unter ausgesuchten Offizieren, meist aus dem inaktiven wie der Berliner sagt, Leben in die Bude: die Kanonen tallen ihre schieht mit Hilfe von sogen. Staramelzucker, der in der Weise bereitet Stande, und aus zuverlässigen Unteroffizieren ausgewählt. Be- Stöpfel los, und es wird gehauen, gestochen und geschossen, daß wird, daß man etwas von der Masse in einem Staffeelöffel über waffnet war die Mannschaft mit Revolver und Karabiner. es nur so eine Freude ist. Es dauert gar nicht lang, dann sind alle offenem Herd erbitt, bis sie eine tief dunkelbraune Farbe anFranzosen tot und gefangen, die Deutschen marschieren in die Festung genommen hat, und den gebildeten Farbstoff in einem Eßlöffel Wasser auflöst." ein, und dann sonst wäre es ja tein Automat wieder in den alten Zustand zurüd. Das Hübsche ist, daß die Geschichte immer wieder von vorn Notizen. beginnen tann. Wirf nochmals einen Nickel in den Schlip, dann- Vorträge. Heber Kut- el- Amara und Mesopotamien " brüllen gleich wieder die Geschüße, es wird gehauen, gestochen usw.( das alte Paradies und die neue Kornkammer Mitteleuropas ) spricht und zum Schluß ist alles wieder wie zuvor. Und so fort, so lange am Sonnabend, 17. Juni, abends 8 Uhr, Dir. Dr. Archenhold im die Nickel reichen. Beethovensaal, Köthener Str. 32.
Ihre Verwendung erfolgte auf Anordnung des Regimentsführer, der ihnen je nach der Lage die Aufgaben vor, in und nach dem Gefecht überwies. Als der Krieg mit der Zeit das Gepräge des Stellungstampfes angenommen hatte, wurden die Arbeiterkompagnien in den Divisionen zu Bataillonen zusammengezogen. Hier fiel ihnen die Aufgabe zu, Baugeräte für die Befestigungen heranzuschaffen, lettere selbständig anzulegen, Wege herzustellen und Sonstige technische Arbeiten zu leisten.
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Erzählungen eines alten Tambours. feine Heimat führen, wo
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fehrt alles
unserer Kompagnie, und das war gut; er meint es ehrlich, sich also nach und nach schon ein wenig einbilden und heimwollte sie gleich heiraten und nach dem Feldzuge in lich sich jedem Manne im Regiment für ebenbürtig halten. feine Heimat führen, wo er ein Mühlenwesen und sein Ja, ein rechtes, tüchtiges junges Mädel ist das auch im Grunde gutes Austommen hatte. Damit waren wir alle zufrieden, und niemand unter dem Himmel ist über ihm. Zum zweiten nur sie selbst nicht. Und so trösteten wir den Mann und hatte sie nie in ihrem Leben was lebles erfahren und konträr ,, Und mit der hing es folgendermaßen zusammen," fuhr bemerkten ihm, er möge nicht nachlassen, kein Baum falle war ihr bis dato nie was gegangen, so daß sie leichtiglich Ralow nach einer langen Pause ernsthaft fort. Die Falten auf den ersten Streich. So verging die Zeit, und es ist be- glauben mochte, dergleichen sei gar nicht in der Welt. Endlich und Furchen der hohen Stirn zeigten sich noch tiefer als greiflich, daß wir in all dem Kriegs- und Siegslärm so ein junges Herz ist ein seltsam Ding, leichtgläubig über sonst und um den Mund erschienen die Züge eisenhart und nicht mehr an sie dachten, als sich von selbst und im täglichen die Maßen und vertrauensvoll, daß man eigentlich darüber fest.
" Als wir Anno zweiundneunzig nach Frankreich Berkehr ergab. Wir waren gewohnt, sie auf sich selbst achten lachen müßte; das wird so leicht beschwagt, und was es mag, marschierten, lief dem Kapitän d'Armes von unserer Kompagnie und sich selbst ehren zu sehen. Sie war zwar in der letzten das glaubt es, und was es glaubt, das nimmt es in seinen ein sauberes junges Mädchen nach, guter Leute Kind, aber Beit sehr still geworden und auch ziemlich abgefallen, hatte innersten Kern, wo denn kein Teufel es wieder herauszuholen in den schmucken Burschen verliebt bis über die Dhren. Unser jedoch auf unsere Fragen immer erklärt, es ginge ihr ganz vermag. Das merften wir jetzt, als wir vor ihr standen und Oberst liebte eine solche wilde Wirtschaft nicht, ließ sie zu wohl und gut; und da wir nun alle nicht gerade dick und auf sie einredeten.
uns blieb.
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sammengeben und erlaubte, daß sie als Marketenderin bei rund waren, so meinten wir, die Strapazen möchten wohl... Was denkst du dir eigentlich bei der Sache?' fragte Sie ward uns lieb, und als fie während des dem zarten Dinge ein wenig zusehen, sorgten daher für warme der Kapitän endlich ganz ernstlich. Was soll nur daraus Feldzugs ein Kind gebar, stand bie Kompagnie bei ihm zu Sleidung und gutes Fuhrwerk und baten den Doktor, hin und werden? Bist du denn wirklich föricht genug, zu glauben, Gevatter, der Kapitän von Steinsoll, der Feldwebel und wieder einmal nach ihr zu sehen. An was unrichtiges dachten daß er es ehrlich meint? Sie hatte, wie gesagt, bis dahin ein Tambour, das war ich. Nachher in der Garnison nährte wir nicht im Traum. wenig mehr getan als geweint und geschluchzt, nun jedoch sie sich ehrlich mit Waschen und Nähen, bis nach einigen Nun könnt ihr euch den Schreck vorstellen, den ich über richtete sie sich ganz gehörig auf und sprach ebenso ernst und Jahren ihr Mann starb und sie ihm wie ein getreues Weib Richards Erklärung kriegte. Gleich morgens nahm ich ste fest: Das ist keine Torheit, sondern das ist mein Leben. auch auf diese Stampagne alsbald nachfolgte. Da erinnerten ins Gebet, und als ich ihr die Historie auf den Kopf zu Ich glaub' so, Herr Kapitän, ich lebe und sterbe darauf, daß sich ihre Eltern zum erstenmal, daß sie eine Tochter gehabt fagte, gestand sie denn auch ohne viel Umschweife ein, daß er es ehrlich und ernst meint, denn er hat mir von selbst und noch eine Entelin hätten und wollten die Kleine zu sich fie den Leutnant Steinsoll lieb habe, ihn oder keinen wolle und hundertmal geschworen, daß ich sein bleiben solle, daß nehmen. Allein die ließen wir nicht von uns, setzten ihr und sich über seine Verwundung und Abwesenheit schier zu er nicht von mir lassen werde. Und wenn er so schwörtPaten zu Vormündern und sorgten dafür, daß, wenn Tode gräme. Mein Reden und Schelten brachte sie nur zum muß ich darauf nicht Leben und Seligkeit bauen?' Woher die das das Regiment verließen, ihre Nachfolger auch Weinen, und da wir den Tag Ruhe hatten, holte ich mir so ein junges Ding nur all den Glauben kriegt! sagte der hierin an ihre Stelle traten, ließen fie erziehen, den Feldwebel, ging mit ihm zum Stapitän und beriet mit Kapitän topfschüttelnd. Der Teufel soll mich holen, wenn fammelten ihr eine Aussteuer und hielten sie als unser beiden, was zu tun. Zu Grunde gehen durfte das Kind ich's verstehe. Aber Glauben hin und her, ich sage bir, aller Kind. So ward sie in Ehren groß und Anno dreizehn, nicht, und nach langem Hin- und Herdenken schien es uns meine Tochter, du irrst dich. Der Major von Steinsoll, sein da sie etwa neunzehn Jahre zählte, marschierte Christine, wie das Beste, sie zu bereden, daß sie gleich den Unteroffizier Vater, gibt das im Leben nicht zu, seine Frau ebensowenig sie hieß, als Marketenderin mit uns aus. Sie hatt' es so zum Manne nehmen möchte, damit er als Ehemann sie schütze und seine Tochter auch nicht. Die würden schöne Gesichter gewollt, und uns war es ganz recht, denn wir hingen alle an und nach Leos bald zu erwartender Rückkehr durch alle Fähr schneiden. Das glaube, darauf baue, denn das ist das Richihr und waren stolz auf sie, das ganze Regiment, obgleich fie lichkeiten leite. Ich holte sie herbei, der Kapitän sprach tige. So ist's, schoben wir andern ein, der Herr Kapitän fich zur fünften Kompagnie hielt, bei der ihre drei Vormünder väterlich und ernstlich mit ihr über die ganze Sache, stellte hat ganz recht. Nein,' entgegnete sie fest und warf den standen. Die waren damals der Kapitän Arbeffer, der Feld- vor, schalt und tröstete und machte sie endlich mit unserem fleinen Blondkopf auf, Leo hat mir oft genug von den webel Wulff und ich, der's von Anfang an gewesen und Plan bekannt. Sie sagte schlankweg nein und blieb dabei Seinen erzählt, wie gut die seien und wie lieb sie ihn haben. geblieben. trot all unserem Reden, Fluchen, Ermahnen und Bitten. Leo Die geben nach), wenn wir sie recht recht sehr bitten. ,, Nun, leider Gottes, war sie ein Frauenzimmer und ließe nicht von ihr und sie nicht von ihm, das war ihr Sein Vater ist ja mein richtiger Bate.'- Papperlapapp,' hatte als solches ein empfindliches Herz, bis dato sich aber Reden, Schluchzen und Weinen. meinte der Kapitän ärgerlich, das ist alles dummes Zeug, von dem Liebesunsinn noch frei erhalten. Ein Freiwilliger" Ihr werdet vielleicht fragen", sprach Ralow nach einer wie's ein wilder Bursch wohl einer förichten Dirne vorredet. war ihr einmal nachgegangen und ihr ein wenig zu nah kurzen Pause weiter, wie es möglich gewesen, daß die törichte Wir kennen die Leute auch, Christine, und die Welt dazu, gekommen, da hatte sie ihm selbst handgreiflich die richtigen kleine Streatur sich dies alles so fest in den Kopf setzen darin geht es anders her, als du dir ausphantasiert. Du Wege gezeigt, und da wir's erfuhren, bewirkten wir's, fonnte. Allein das war gar nicht so unnatürlich und es aber, du Soldatenfind, du Herzblatt und Stolz deines Redaß der damalige Major Reitern dem jungen Menschen aus- wirkte da vielerlei zusammen. Zuerst war das Kind von giments, willst du dich ducken, schuhriegeln und über die Achsel einandersette, wie es mit der Christine stehe, und daß sie so gut wie uns allen immer auf Händen getragen und honoriert, was ansehen lassen? Hast du gar keinen Hochmut und keine Ehre die Fahne die Ehre der Kompagnie, des Bataillons und Regiments es wünschte, erhielt es, was es sagte, geschah, wenn irgend im Leibe?' sei. Dann bewarb sich ein Zweiter um sie, ein Unteroffizier von möglich, es hatte eine große Gewalt über uns und mochte
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( Forti. folgt.)