Rechtsdrehung 90°Linksdrehung 90°
 100%
 100%
 0%
 0%
 0%
 
Einzelbild herunterladen
 

Nr. 73. 17. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Reichstag .

177. Sigung. Dienstag, den 27. März, 1 hr. Am Bundesratstisch: Reichskanzler Fürst Hohenlohe, Graf Posadowsky, Graf Bülow, von Goßler, Tirpig, b. Podbielsti.

Auf der Tagesordning fleht die dritte Beratung des Etats. In der Generaldebatte bringt

Frhr. v. Schele- Wunstorf ( Welfe)

die Lage der Heimarbeiter in seinem Wahlkreise Nienburg in Hannover zur Sprache. Die Gesundheitsverhältnisse dieser Arbeiter find sehr schlecht, das Durchschnittsalter beträgt nur 34 Jahre. Der Hauptgrund dafür liegt in der überlangen Arbeitszeit, die von 6-7 Uhr, das heißt 11 Stunden dauert.( Die näheren Ans­führungen des Redners bleiben bei der Unruhe des Hauses un­

verständlich.)

Mittwoch, 28. März 1900.

tag bisher den richtigen Standpunkt eingehalten hat, indem er grund- Großherzoglich sächsischer Bundesbevollmächtigter Dr. Paulßen fäßlich Diäten forderte, und daß er auf diesem Standpunkt bleiben verweist darauf, daß der weimarische Landtag die Subvention in soll. Was den Antrag Gröber betrifft, so wundere ich mich nur, daß Höhe von 50 000 2. bewilligt hat. Dem gegenüber könne mant die Parteien, die ihn gestellt haben und die doch auch im Landtage nicht behaupten, daß die Bestrebungen des Vereins keine gemein­vertreten sind, dort noch nicht das Bedürfnis empfunden haben, müßigen wären. den allgemeinen Diätenbezug durch Bezug von Anwesenheits­Abg. Prinz Schönaich Carolath( tvildt.): geldern zu ersehen. Im preußischen Abgeordnetenhauſe treten doch ganz dieselben Erscheinungen Ich möchte den Herrn Staatssekretär bitten, dahin zu wirken, der mangelnden Präsenz daß den Frauen, die das Maturitätsexamen bestanden haben, das der Mitglieder wie im Reichstage hervor. Jmi übrigen Studium auf den Universitäten in weiterem Maße als bisher fönnen wir uns mit dem Grundsatz einverstanden erklären, freigegeben wird. Wenn ich auch bereit bin, die Frage der daß Diäten nur gezahlt werden sollen, wenn in der That durch die Immatrikulation als eine cura posterior zu behandeln, so wäre es stimme ich mit Herrn Gröber darin überein, daß es nicht Aufgabe auf allen deutschen Universitäten zu allen Vorlesungen zugelassen zu Beteiligung an den Reichstags- Arbeiten Kosten entstehen. Jedenfalls doch wünschenwvert, daß den Franen wenigstens ermöglicht würde, der Gesetzgebung sein kann, den Bezug der Anwesenheitsgelder im werden. Merkwürdigerweise kann ich in dieser Beziehung auf das einzelnen zu regeln. Was die Fahrkarten anbetrifft, halte ich für Vorbild von Rußland hinweisen. Dort hat ein Privatmann eine Reich ausgedehnt werde. Wir in der Budgetfommission empfinden große Summe hinterlassen zum Bau einer Akademie für Frauen in wünschenswert, daß ihre Gültigkeit auf das ganze Deutsche Damit schließt die Generaldiskussion. es häufig als außerordentlich unbequemt, daß wir über lokale Ver- Moskau, und das Kultusministerini hat sein Einverständnis mit Die Specialdiskussion beginnt mit dem Etat des Reichs- Es würden manche Beschlüsse viel fachgemäßer gefaßt werden können, hältnisse urteilen sollen, die wir nicht aus eigner Anschauung kennen. diesem Plan erklärt. Staatssekretär Graf Pojadowsky: tage. wenn die Mitglieder in der Lage wären, an Ort und Stelle zu reisen. Herr Gröber hat an den Bundesrat appelliert. Wir werden abwarten müffen, ob der Herr Reichskanzler, den wir die Ehre haben, hier im Hause zu sehen, geneigt ist, zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Eins will ich noch berühren. Von der rechten Seite ist wiederholt der Gesichtspunkt geltend gemacht worden, man würde eher geneigt fein, für die Diäten zu stimmen, wenn damit gleichzeitig eine Revision des Wahlrechts verbunden sei. Ich kam wohl als ficher annehmen, daß keinem der Herren, die bisher gesprochen Aber es ist doch sehr haben, dieser Gedanke gekommen ist. wünschenswert, daß darüber kein Zweifel gelassen wird, daß, falls die verbündeten Regierungen, vielleicht ähnlich wie bei der ersten Beratung des Vereinsgefeßes, damit glauben, dem Wunsche des Sächsischer Bundesbevollmächtigter Graf Hohenthal: Reichstags in Bezug auf Erteilung von Diäten entgegenzulommen, Der Herr Vorredner überschäßt meinen Einfluß. Auf den Ver- daß sie auf der andern Seite eine Einschränkung des Wahl fehr zwischen ausschließlich preußischen Stationen hat die sächsische rechts herbeiführen, daß davon absolut keine Rede sein kann. Ich Staatsbahnverwaltung keinen Einfluß. Ich muß ihm daher doch ihrem Interesse die Diäten einführen müßte.( Bravo ! bei den bin der Meinung des Herrn Gröber, daß die Regierung schon in raten, sich direkt an Herrn v. Thielen zu wenden. Socialdemokraten.) Abg Fischbeck( frf. Vp.):

Dazu liegt ein Antrag Bargmann und Genossen( frs. Vp.) vor. Der Reichstag wolle beschließen, den Bundesrat zu ersuchen, eine Abänderung der Reichsverfassung Art. 32 in dem Sinn herbei­zuführen, daß die Mitglieder des Reichstage aus Reichsmitteln Diäten und Reisekosten erhalten.

Abg. Spahn( C.)[ auf der Tribüne fast unverständlich]: Der fächsische Bundesbevollmächtigte Graf Hohenthal hat neulich von seinen guten Beziehungen zur preußischen Regierung gesprochen. Dies veranlaßt mich, ihn zu bitten, er möchte dafür sorgen, daß im Interesse der Reichstags- Abgeordneten beffere Schnellzugs: verbindungen zwischen Leipzig und Berlin möglichst bald her­gestellt werden inögen. Aus naheliegenden Gründen will ich mich an Herrn v. Thielen selbst nicht wenden.

Unser Antrag auf Einführung von Diäten für Reichstags­Abgeordnete ist schon sehr alt und vom Reichstag bereits öfter angenommen. Die Gründe, aus, denen man sich dagegen wandte, haben sich als nicht stichhaltig erwiesen. Die Socialdemokratie hat sich mit der Diätenlosigkeit sehr gut abgefunden. Gerade die Vertreter des Mittelstands müßten für uufren Antrag fein, denn gerade die geeignetsten Vertreter aus ihren Kreisen sind durch die Diätenlosigkeit verhindert, ein Mandat anzunehmen.

Vor allem spricht aber die fortgefeßte Beschlußunfähigkeit des Reichstags für die Gewährung von Diäten. Die Thatsache, daß es den Mehrheitsparteien nicht möglich war, bei einem Gesezentwurf, der ihnen doch sehr am Herzen lag, aus ihren Kreisen 200 Abgeordnete drei Tage lang zusammen zu halten, ist ein Beweis, wie begründet unser Antrag ist. Wir haben die Gewerbe- Ordnungs- Novelle nicht verabschieden können und konnten auch bei der Münzgesetz- Novelle die endgültige Abstimmung nicht so­fort vornehmen, weil das Haus nicht beschlußfähig war. Ich bitte Sie unsern Antrag anzunehmen.

Die Abgg. Gröber( C.) und Baffermann( natl.) beantragen in dem Antrag Bargmann statt Diäten" zu sagen" Anwesenheits: gelder".( Heiterkeit.)

"

Abg. Baffermann( natl.):

Abg. Gräfe( f.):

Die Absicht, die Socialdemokraten aus dem Reichstag fern zu hallen, ist nicht gelungen, es ist ja bekannt, daß sie ihren Ab­geordneten selbst Diäten zahlen. Es wird daher im Volfe nicht verstanden, daß die Regierung nicht schon längst, nachdem sich dies herausgestellt hat, im Interesse der Ordnungsparteien die Diäten eingeführt hat. Der gesamte produktive deutsche Mittel­stand in Stadt und Land ist von den Arbeiten im Reichstag voll tommen ausgeschlossen. Grade gegenüber der Socialdemokratie liegt aber in der Person eines volkstümlichen, populären Kandidaten schon der halbe Sieg. Der Mangel an Diäten züchtet auch die Doppelmandate. Deshalb werden wir für den Antrag stimmen. Abg. v. Kardorff( Np.):

Wir haben bisher stets gegen den Antrag gestimmt; ich fann aber nicht verhehlen, daß sich jetzt ein Teil meiner Freunde für die Gewährung von Diäten interessiert. Wir haben aber, da der Antrag erst gestern Abend verteilt worden ist, in der Fraktion nicht Stellung nehmen können und werden uns heute der Abstimmung enthalten.( achen links.) Die Fahrkarten sollten wie früher für das ganze Reich gelten. Abg. Rickert( frf. Bg.)

erklärt, daß seine Freunde für den Antrag Bargmann stimmen werden unter der selbstverständlichen Vorausseßung, daß nichts am Wahlrecht geändert wird.

Abg. Richter( fri. Vp.):

Meine politischen Freunde schließen sich dem Antrag Bargmann an. Wir sind auch der Meinung, daß die Ausübung des Mandats derartige Opfer an Zeit und Geld erfordert, daß eine entsprechende Entschädigung wohl angebracht ist. Eine Reihe tüchtiger Elemente besonders aus den Kreisen der Gewerbetreibenden, sind von dem Von einer Ueberrumpelung fann feine Rede fein, der Antrag ist passiven Wahlrecht ausgeschlossen, weil sie aus petuniären so alt und fast jedes Jahr von uns gestellt worden. Für ihn hat Gründen nicht in der Lage sind, sich längere Zeit in Berlin sich eine stets wachsende Mehrheit erklärt. Das kommt darauf an, aufzuhalten. beitsgelder gewährt werden, ist uns gleich. Werden die Freifahrt farten beibehalten, empfiehlt sich wohl die Gewährung von Präsenz geldern . Auch die Frage der Fahrkarten müßte in einem Gesez entwurf geregelt werden. Wir wollen, um eine möglichst große Mehrheit herbeizuführen, dem Amendement Gröber Bassermann zustimmen.

--

Prajenz der Mitglieder erwarte ich von der Diätengewährung nicht. Diese hat auch noch andre Gründe, 3. B. die lange Ausdehnung der Tagungen des Reichstags, die jetzt oft 7 Monate dauern. Schuld an diesen langen Tagungen hat auch die unrichtige Disposition der Regierung bei der Einbringung von Gesezen. Ich halte es z. B. für ganz verkehrt, daß uns die Seemannsordnung erst Ende März vorgelegt worden ist.( Sehr richtig! links.)

Abg. Gröber( C.):

Auch wir werden für den Antrag stimmen, weil durch die Diäten­gewährung die Auswahl der Kandidaten erleichtert wird. Vor allem aber hoffen wir auch auf eine größere Präsenz des Reichtags, ſo verhindert werden kann. Unter einer solchen leidet immer das

daß eine Obstruktion, wie sie in der letzten Zeit vorgekommen ist,

Hiermit schließt die Diskussion.

Der Antrag Bargmann wird mit dem Amendement Gröber­Bassermann gegen die Stimmen der Rechten angenommen. Der Etat des Reichstags wird hierauf angenommen.

Es folgt der Etat des Reichskanzlers und der Reichs­kanzlei. Beim Titel Reichskanzler" erhält das Wort der Abg. Nichter( frs. Vp.):

Nachdem den Frauen die Zulassung zu den ärztlichen Prüfungent gestattet ist, ist ihnen der Appetit beim Effen gekommen, und sie verlangen nunmehr auch Immatrikulation auf allen Universitäten und weiter, daß jeder Profeffor genötigt werde, sie zu seinen Kollegien zuzulassen. Ich weiß nicht, wie der preußische Herr Kultusminister über diese Frage denkt, und ob man in Preußen daran denkt, eine Universität als Frauenuniversität einzurichten. Um aber nicht falsche Hoffnungen zu erwecken, muß ich doch sagen, daß. nachden hervors ragende Vertreter der Wissenschaft ihre lebhafte Abneigung dagegen geltend gemacht haben, Damen zu ihren Vorlesungen zuzulassen, ich zweifelhaft bin, ob die preußische Regierung geneigt sein wird, in dieser Beziehung auf die Professoren einen Zwang auszuüben. Ich hoffe, daß sich das Vorurteil gegenüber der Zulassung von Damen zu den medizinischen Stollegien immer mehr abschwächen wird und daß sich auch diejenigen Herren Professoren, die heute noch gegen die Zulassung sind, allmählich bekehren werden.

Abg. Rickert( fri. g.):

Nach dieser Erklärung des Herrn Staatsjefretärs ist es Icider fehr fraglich, ob die preußische Regierung in dieser Frage den übrigen Staaten mit gutem Beispiel vorangehen wird. Ich möchte

den Staatssekretär aber doch bitten, in seiner Eigenschaft als preußi­scher Staatsminister feinen Einfluß geltend zu machen.

Abg. Dr. Arendt( Rp.):

gesetzes hat der Abg. Thiele dem Obersteiger Rothe in der Diansfelder Bei der Verhandlung über die Notwendigkeit eines Reichs- Berg­Gewerkschaft Unterschlagungen bei einem Hausbau vorgeworfen. Es ist mir gelungen, festzustellen, daß dieser Steiger Rothe feit mehr als 11 Jahren nicht mehr im Dienst der Mansfelder Gewerkschaft sicht. ( hört! hört! rechts.) Was würde es also beweisen, wenn vor mehr als 11 Jahren ein Beamter diefer Gewerkschaft pflicht widrig gehandelt hätte. Aber auch das ist nicht der Fall. Dieser Steiger Rothe ist bei seinem Abgange vont der Gewerkschaft als Betriebsleiter bei der chemischen Fabrik von Dr. Müller in Staßfurt angestellt unter ausdrücklicher Empfehlung des damaligen Leiters der Gewerkschaft, der einen schlechten Beamten wohl nicht empfohlen hätte. Herr Rothe hat mir die sämtlichen Rechnungen vorgelegt über den Bau, un deu es sich hier handelt. ( hört! hört! rechts.) Er ist noch heute in der Lage, genau nachzuweisen, woher er die Steine bezogen hat, die er unterschlagen haben soll, und welches die Arbeitslöhne gewesen sind. Ich meine, wenn man die Tribüne des Reichstags bemust, um derartige schwere Anschuldi gungen gegen jemand zu erheben, so hat man vor allem die Ber­pflichtung, sich genau zu informieren, ob ein Anhalt für solche Be­schuldigmigen vorliegt. Hier ist ein Beispiel gegeben, was wir von solchent Anschuldigungen der socialdemokratischen Partei zu halten haben. Solche Anschuldigungen gehen ins Land hinans, fiben ihre verheßende Wirkung und wenn der Sachverhalt Klargestellt wird, so find die Dinge längit vergessen. Ich habe von dem Herrn Rothe den Auftrag erhalten, von der Tribüne des Reichstags feine Anschuldigungen zu widerrufen oder sich seiner parlamentarischen Immumität zu begegen, um dem schwer Getränkten Gelegenheit zu geben, vor Gericht seinen guten Ruf wiederher zustellen. Dieser Pflicht wird sich der Herr Abgeordnete Thiele unter feinen Umständen entziehen können.

Abg. Rosenow ( Soc.): Ich habe mur cine kurze Anfrage an den Herrn Staatssekretär zu richten. Der Reichstag hat eine Re­folution angenommen, die Untersuchung über die bestehenden Wohnungsverhältnisse und Vorlegung eines Reichs- Wohnungs­gesetzes verlangt. Die Frage ist für uns von großem Juterejse und ich wollte hiermit anfragen, was bisher zur Erledigung dieser Frage von seiten der Regierung geschehen ist.

Staatssekretär Graf Posadowsky: Ich erkenne an, daß die Ansehen des Reichstags. Wir haben den Antrag gestellt, ſtatt Ich habe hier eine kleine Personalfrage zur Sprache zu bringen. Lösung der Wohnungsfrage die Lösung eines Teils der socialen Frage Diäten Anwesenheitsgelder zu setzen. und wollen damit Es handelt sich hier um eine alte Reinemachefrau( Heiterkeit), die überhaupt ist. Ich habe die verbündeten Regierungen aufgefordert, fagen, daß nur die Abgeordneten, die sich wirklich an der Arbeit drei Reichskanzlern treu gedient hat und vor längerer Zeit zu dieser Frage Stellung zu nehmen und wenn das Material ein­beteiligen, Diäten bekommen sollen. Wie die Anwesenheit festgestellt wegen hohen Alters und mangelnder Leistungsfähigkeit entlassen gegangen und gesichtet ist, wird sich das Reichsamt des Innern werden soll, muß Aufgabe der Geschäftsordnung sein. Ich erwarte worden ist. Die Frau befindet sich in sehr hilfsbedürftigem Zustande ein Urteil darüber bilden, imvieweit der Forderung des bom Bundesratstisch eine Erklärung, ob die Regierung nach und fällt einer Tochter zur Last. Sie hat bereits um eine Reichstags auf Vorlegung eines Reichs- Wohnungsgefezes nach­den gemachten Erfahrungen nicht auch die Notwendigkeit der Unterstügung nachgefucht und 50 M. mit dem Bedeuten erhalten, gekommen werden kann. Jedenfalls werden die Regierungen gut Diätengewährung anerkennt. Es liegt doch auch im Intereffe nicht wieder zu kommen. Das Amt einer Reinemachefrau in der ihun, dieser Frage ihre ernſteſte Aufmerksamkeit zu ſchenken. des Bundesrats selbst, die Gefeße schleuniger verabschieden zu Reichstanzlei ist ja gewiß kein sonderlich schwieriges, aber es will Abg. Schrader( frf. Bg.): Diese Erklärung des Herrit Staats­fönnen, so daß man wohl sagen kann: tua res agitur. Hlebrigens doch auch versehen sein und stellt an die Diskretion der Inhaberin sekretärs läßt darauf schließen, daß wir auf die Erledigung dieser hatte ich es nicht für überflüssig, darauf aufmertjam zu machen, daß gewisse Anforderungen.( Große Heiterkeit.) Ich erinnere Sie daran, Angelegenheit noch ein bis zwei Jahre lang werden warten die Freifarten beibehalten werden müssen, auch wenn Diäten welche Rolle die Reinemachefrau der deutschen Botschaft in müssen. Das ist sehr bedauerlich. Diese Frage beschäftigt uns schon gewährt werden sollten.( Sehr richtig! lints.) Wünschenswert wäre Baris im Dreyfusprozeß gespielt gespielt hat. Die Frau ist lange und da die Wohnungsnot auch der Regierung nicht unbekannt bei dieser Gelegenheit auch gefeßliche Regelung des Freifarten- 60 Jahre alt und hat, wie gesagt, drei Neichskanzlern gewesen sein wird, hätte sie schon längst Erhebungen anstellen sollen. wesens überhaupt refp. die Ausdehnung ihrer Gültigkeit auf das lange gedient, und alle drei Reichskanzler sollen mit ihren Diensten Schr richtig! links.). ganze Reich. fehr zufrieden gewesen sein.( Heiterkeit.) Die Frau behauptet Abg. Singer( Soc.): Abg. Singer( Soc.) übrigens, daß das Auswärtige Amt die Dienste der Reinemache- Bei der Abwesenheit des Kollegen Thiele bin ich nicht in der Meine politischen Freunde werden für den Antrag stimmen, frauen höher bewertet als die Reichskanzlei, und sie meint, Lage, auf die Sache selbst einzugehen oder zu eruieren, ob das, was aber nicht aus den Zwedmäßigkeitsgründen, die ja von allen Rednern ob Reichskanzlei oder Auswärtiges Amt , es ſei doch Herr Arendt hier vorgebracht hat, richtig ist. Ich muß das alles dem in den Vordergrund gestellt sind, sondern weil wir die Diäten für alles Dentsches Reich.( Große Heiterkeit.) Ich erlaube Abg. Thiele vorbehalten. Wogegen ich mich aber heute schon ver­cin notwendiges Korrelat zu dem allgemeinen gleichen Wahl- mir, die Aufmerksamkeit des Herrn Reichskanzlers auf diese Frau zu wahre, ist, daß aus einer angeblich irrigen Mitteilung eines social­recht halten. Wenn dies wahlrecht einmal besteht, so muß dafür lenken. Bei seinem bekannten Wohlwollen wird es wohl nur dieser demokratischen Abgeordneten Schlüsse auf die Glaubwürdigkeit gesorgt werden, daß alle Schichten der Bevölkerung ohne Rücksicht Anregung bedürfen, um der Frau eine regelmäßige Unterstützung der Socialdemokratic gezogen werden und diese herab­auf ihre wirtschaftlichen Verhältnisse in der Lage sind, ein Mandat zu sichern.( Der Reichskanzler nicht lächelnd.) auf Grund dieses Bahlrechts zu übernehmen. Das kann nur geschehen, tvenn Diäten bezahlt werden. Daher erklären wir uns principiell Es folgt der Etat des Auswärtigen Amts. für den Antrag. Der erste Redner hat darauf hingewiesen, daß die Auf eine Anfrage des Abg. Baffermann( natl.) betreffe inter­Diätenlosigkeit als Schuß gegen die Socialdemokratie angesehen nationaler Regelung des Schiffspfandrechts, erwidert der Direktor würde. Nun wir haben durch diese Diätenlosigkeit bis jetzt noch im Auswärtigen Amt Dr. v. Körner, daß, um eine Regelung der keinen Mangel an Kandidaten gemerkt. Es ist überhaupt ein schlechtes Zeugnis für eine politische Partei, wenn sie erklärt, jie könne Frage herbeizuführen, eine Umfrage stattgefunden hätte, bisher aber ohue Diäten nicht genug Vertreter finden. Ich sollte meinen, daß die Antworten noch nicht eingegangen seien. Der Etat wird hierauf die siegreiche Kraft der Idee, von der alle politischen Parteien doch ohne weitere Debatte bewilligt. Ebenso der Kolonialetat. eigentlich ausgehen sollten, auch im stande wäre, die Schwierigs teiten der parlamentarischen Bertretung überwinden zu können. Es folgt der Etat des Reichsamts des Junern. Beim Titel Singer benterte ich, der Fall Rothe ist thatsächlich aufgeklärt. Ich Wie in manchen andern Dingen, jo giebt auch hier wieder die Staatssekretär beschwert sich Socialdemokratie ein glänzendes Beispiel durch ihre Opferwilligkeit,

Der Etat wird hierauf bewilligt.

Abg. Eickhoff( frf. Bp.)

der

ist

mit der sie es durchfest, daß die Ideen, die sie für richtig hält, auch über die Subventionierung des Vereins zur Förderung der in den gefeßgebenden Körperschaften vertreten sind. Wenn man eine thüringischen Exportindustrie durch das Reich. Der Verein stärkere Besetzung des Hauses von den Diäten erwartet und speziell infolge diefer Subventionierung in der Lage, die Konkurrenz um an die Verhinderung der Obstruktion denkt, so heißt das doch, die 10 bis 15 Broz. zu unterbieten.( hört! hört! links.) Bedeutung der Diäten wesentlich überschätzen. Für meine Freunde fann ich wohl behaupten, daß wir sogar auf die Anwesenheits- Staatssekretär Graf Posadowsky: gelder verzichten würden, wenn wir dafür Beschlüffe, die wir für Die Subvention ist gegeben auf Befürwortung der fachsen­unheilvoll für das Volk halten, verhindern können. Ich halte we imarischen Regierung und, wie ich glaube, mit Recht. Ich bedauere es für gefährlich. eine Sache, die an sich durchaus berechtigt es, daß die Konkurrenzrücksichten eine derartige Rolle spielen, daß ift, hier durch Zweckmäßigkeits Erwägungen be- die Sache nochmals zum Gegenstand einer Erörterung im Reichstag gründen, wie es geschehen ist. Ich glaube, daß der Reichs- gemacht ist.( Bravo rechts.)

H

gesetzt wird. Der Fall ist für mich aber durchaus noch nicht aufgeklärt: Für Herrn Arendt ist es sehr billig, gegeit einen Abwesenden vorzugehen, um so billiger, als es ja nach den Gepflogenheiten des Hauses nun eine ganze Zeitlang dauern wird, bis Kollege Thiele Gelegenheit erhält, auf die Sache zurückzukommen. ( Bravo ! bei den Socialdemokraten.) Abg. Dr. Arendt( Rp.):

Ich konnte wohl vorausseßen, daß Herr Thicle bei der dritten Lesung des Etats anvesend sein würde. Es ist ja seine Pflicht, bei ciner so wichtigen Verhandlung nicht zu fehlen.( Oh! oh! links.) Herrit

habe hier die amtlichen Schriftstücke, die beipeisen, daß Rothe feit 11 Jahren nicht mehr in Diensten der Mansfelder Gewerkschaft steht. Gegen diefen Mann hat Herr Thiele hier die schwersten Be­schuldigungen geschleudert. Wie es mit der Glaubwürdigkeit der geordneten Bebel der beste Beweis.( Ruf links: Der alte Laden­Socialdemokratic steht, dafür ist ja die Tuckerbrief Affaire des Ab­hüter!) Ja, dieser Fall reiht sich dem Fall Rothe würdig an.( Beifall rechts.)

Abg. Singer( Soc.):

Herr Arendt sprach von der Pflicht des Kollegen Thiele, hente anwesend zu sein. Vielleicht wirft er einmal einen Blid hinter sich und sieht wie viele von seinen Freunden fehlen.( Sehr gut! links.) Auch durch die letzte Nede des Abg. Arendt bin ich noch lange