Nr. 206.- 1916.
atutih9V
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sonnabend, 2. September.
-
Dampf. Die Körperwärme wird so verbraucht, indem sie sich in Energie umiegt; der Wärmeüberschuß wird somit ohne Nachteil für den Körper aus diefem entfernt. Auf diesem Grundsatz beruht auch die Wirkung des russischen Dampfbades.
nisches Werk geworden. Es liegt auf freiem Gelände im Osten der Stadt an der denkwürdigen Straße des 18. Oftober. Alle technischen Vorteile der Gegenwart scheinen nutzbar gemacht, und zu gleich sind die ästhetischen Forderungen in jeder Hinsicht erfüllt. Mitten in dem schwersten Kriege, den Deutschland je zu be- breitet sich im Zuge der Straße ein freier Plaß aus, dem der Name Der Bauplatz umfaßte 16 741 Quadratmeter. Vor dem Gebäude. stehen gehabt hat, ist ein besonderes Zeugnis feiner Stärte ein gewaltiges Kulturwerk entstanden, die Deutsche Bücherei. Die gewähren die Nachbargrundstücke Naum. Der Bau hat am Deut" Deutscher Plah" gegeben worden ist. Zu weiteren Ausdehnungen Arbeitsvermittlung in der Zunftzeit. Vollendung dieser Tat bedeutet die Erfüllung eines schon seit Jahr- schen Platz 120 Meter Länge, 22 Meter Hauptsimshöhe und umfaßt die eine weitere Ausbreitung der großen Arbeitsnachweise ins Auge Bom Bundesrat ist jetzt eine Verordnung herausgegeben worden, zehnten fühlbar gewordenen Bedürfnisses. Die Erzeugung des mit Keller und ausgebautem Dach acht Geschosse. Die Räume sind faßt. Da ist es vielleicht von Interesse, darauf hinzuweisen, wie die deutschen Buchhandels übersteigt bei weitem die Produktion der von Licht durchflutet. Selbst die Keller wurden mittels Neigung Arbeitsvermittlung in der alten Zunftzeit vor sich ging. Meiftenteils anderen Nationen, und es galt, die ungeheure Mannigfaltigkeit der der Straße hell. Hier läuft der sogenannte Wagengang für den geschah die Annahme von Gesellen durch die Umschau", aber nicht Erscheinungen an irgendeiner Stelle zusammenzuschließen, sichere Bücherverkehr. Eine motorisch betriebene Rohrpostzentrale ist ein- der wandernde Geselle ging zu den Meistern, um nach Arbeit an Möglichkeiten der Beschaffung für den geistigen Arbeiter herbeigu gebaut und erleichtert die Vermittlung zwischen den einzelnen aufragen, sondern der Altgesell" hatte sich nach den Wandernden führen und so die Leistungen unserer Kultur in ihrer fruchtbaren Räumen. In dem schönen, weiten Lesesaal steht eine 20 000 umzuschauen. Erflärte sich ein Meister bereit, einen wandernden Auswirkung au steigern. Der 25. September 1912 ist der bedeutungsvolle Tag, an dem schriftensaal enthält nicht weniger als 18 000 aftuelle Zeitschriften. Worten eingeführt: Bände umfassende Handbibliothek zur Verfügung. Der Zeit- Gesellen einzustellen, so wurde dieser vom Altgesellen" mit folgenden der Vorstand des Börsenvereins der deutschen Buchhändler zu Leip- uch der Katalogsaal wird der Benutzung des Publikums direkt zu Gesellen; er schläft gern lange, ist gern früh feine Suppe, macht „ Nun, Meister, da bring ich Euch den neuen zig die Freudenkunde der Gründung einer deutschen Bücherei als gänglich gemacht. Neben dem Lesesaal befinden sich die Schreib- gern llein Tagiverf, nimmt gern großen Wochenlohn und schläft die endliche Verwirklichung vielfach debattierter Wünsche und Vor- maschinenzimmer zum Gebrauch. Auch ein stimmungsvoller Vor- gern bei der Magd. schläge mitteilen konnte. Mit einem aus Landesmitteln gewährten tragssaal wurde eingerichtet. Die Außenwand zwischen den Türen fleißigen Gesellen." Betrage von drei Millionen Mark sollte auf einem von der Stadt dieses Saales schmückt ein Gemälde Prof. Vogels, das die Mit- die Arbeitsvermittlung dadurch geregelt, daß auf der GesellenLeipzig unentgeltlich zu Verfügung gestellten Bauplas im Werte glieder des Ausschusses darstellt. Die Räume können zehn Millionen herberge eine„ Gedenktafel" ausgehängt war, auf der die ausvon etwa 500 000 m das erforderliche Gebäude aufgeführt werden. Bände bergen. Grundstück und nrichtung gehen kosten- und lastenlos als unvergebotenen Stellen streng nach der Reihe der Anmeldungen aufäußerlicher eit in das Eigentum des Börsenvereins deutscher gleich einen Ueberblick über die ausgebotenen Arbeitspläge. gefchrieben wurden. Kam nun ein Geselle zugewandert, so hatte er Buchhändler über. Der Börsenverein übernimmt die Verwaltung, während die Kosten hierfür teils von der sächsischen Regierung mit Sonnte keine Arbeit zugewiesen werden, so erhielt der zugewanderte jähr 85 000 m., teils von der Stadtgemeinde Leipzig mit 115 000 laub und Gunst, mein Gesellschaft; so wird dir von mir und den Gejelle ein Geichent, wobei der Aligejelle" sprach:" So mit VerMart bestritten werden. Gesellen, die allhier in Arbeit stehen, verehrt( so und so viel) zum fleinen Geschenk, damit du kannst einem ehrlichen Meister zuziehen Gefellenvereinigung) ist arm, der Abt( Altgeielle) trinkt selber gern und einen unehrlichen meiden. Und nimm vorlieb, das Kloster( die und wünscht dir Glück zum kleinen Geschenk."
Interessant ist ein Rückblick auf die Geschichte des Gedankens einer solchen deutschen Bücherei. Der erste, der weitblickend nicht nur eine hochbedeutsame Anregung gab, sondern sie bereits in gewissem Sinne in die Tat umjekte, war der 1795 geborene und 1873 gestorbene Buchhändler Heinrich Wilhelm Hahn , der Inhaber der Bahnschen Buchhandlung. Er stiftete als Handbibliothek des Frank furter Parlaments im Revolutionsjahre 1848 eine erste Reichsbibliother, welche die Werke historischen, politischen, statistischen, triegswissenschaftlichen und juristischen Inhalts enthielt. Sammlung ist als Parlamentsbibliothek 1848 an das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg gekommen.
Die
literatursammlung und eine bibliothekstechnische Sammlung der Der Direktor der Bücherei Dr. Wahl hat 1914 eine KriegsBücherei angegliedert. ihrer Art etwas Vorbildliches. Ermöglicht sie doch einen fongenInsbesondere auch diese bibliothekstechnische Sammlung ist in trierten Einblick in das Büchereiwesen überhaupt, und sie kann zu seiner Entwidlung und Vervollkommnung erheblich beitragen. rials zu sichten und zu bewältigen. Die Einordnung und RegiViele Kräfte haben geholfen, die ungeheure Masse des Mateftratur wurde vorbildlich durchgeführt. Die deutsche Organisation hat auch an diesem gewaltigen Apparat einen Triumph erlebt, der um so höher zu bewerten ist, als doch der Krieg alle möglichen Hemmungen entgegensette.
Leipzig hat in der Bücherei eine neue Zierde erhalten. Es ist gut, daß diese Stadt als das Zentrum des deutschen Buchhandels zugleich auch diese Zentrale des Buchwesens beherbergt. Dr. Friedrich Sebrecht.
Kleines Feuilleton.
Wieviel Hithe kann der Mensch vertragen?
so
Ich wünsch' Euch Glück, Meister, zu einem so Wo das„ Umschauen" nicht üblich war, wurde
Notizen.
"
- Jm Schiller Theater O. wurde Donnerstag die neue Spielzeit mit Ibsens Frau vom Meere" eröffnet. Dieses Schauspiel gehört zu den leichteren" Stücken des„ schweren" Dichters schwenkt es doch am Schlusse um ein Haar ins Philisterland hinein. Die Tiefen der Jbsenschen Gedanken wurden nicht ausgeschöpft, weil der dunkle fremde Mann"( Heinz Senger) dem Dichter und dem Bublifum alles schuldig blieb. Stein Wunder, daß Else Wasa, der die Frau Wangel sonst gar nicht übel liegt, inz Zusammenspiel mit solchem Partner gerade in den beiden wichtigsten Auftritten nicht ihr Bestes geben konnte. Sehr schön wirften die neuen Dekorationen. G. D.
-
1869 tam die Schaffung eines lückenlosen Archives des deutschen Schrifttums anläßlich der Beratung des Urheberrechts zur Sprache, ohne freilich zu einem Ergebnis zu führen. Die Idee wurde von dem Verlagsbuchhändler Eduard Brockhaus bei Beratung des Breßgesches wieder aufgenommen, gleichfalls ohne unmittel baren Erfolg. Aber nun wurde sie immer wieder zur Debatte gebpecht. Mit besonderem Nachdrud wies Karl Kehrbach 1880 in der Biterarischen Korrespondenz" auf sie hin und betonte, daß der deutsche Buchhandel einer gleichen Einrichtung dringend bedürfe, wir uns gegenwärtig befinden, bewegen sich nur in ganz feltenen gefährlichen Infektionskrankheit, ist schon wiederholt gefunden Die Höchsttemperaturen unserer wärmsten Jahreszeit, in der- Der Erreger des Flecktyphus, dieser immer noch wie jie der viel geringere französische in der Bibliothèque Nationale Fällen in jo hohen Ertremen, daß sie gesundheitliche Einwirkungen worden aber wie sich nachher regelmäßig herausstellte, war es und der englische in der Bibliothek des British Museum bereits be- ausüben. Anders liegen die Dinge in den Tropen, wo das ganze nicht der richtige. Jest soll es, nach der Wiener Klinischen Wochenfäßen. Im März 1910 tonnte Dr. Erich Ehlermann bereits von Jahr hindurch mindestens so hohe Wärmegrade herrschen wie in schrift, dem Budapester Batteriologen Dr. Eugen Cfernal aber einer Fühlungnahme mit amtlichen Stellen in Dresden und Leip- der gemäßigten Bone während der heißesten Jahreszeit. So muß wirklich gelungen sein, den Erreger zu finden. Hoffentlich bewahr zig berichten. Er verbreitete sich über die Gründung einer Reichs- man in der Sahara stets mit 50 Grad Celsius rechnen, eine heitet sich die Nachricht, denn die Bekämpfung des Flecktyphus ist bibliothek in einer überzeugenden Denkschrift. Mit ihm bemühte Size, die dort nicht einmal eine Ausnahme darstellt. sich in erster Linie der seit 1910 dem Börsenverein vorstehende der australischen Wüste verzeichnete Ju natürlich aussichtsreicher, wenn sein Erreger bekannt ist. Kommerzienrat Karl Sigismund. Der Erfolg dieser Bestrebungen Stuart im Jahre 1845 Tag für Tag eine Temperatur von der Forschungsreisende- Eine schwedische Kunst ausstellung in openwar die Gründung im September 1913, und am 19. Oktober in- durchschnittlich 44 Grad Celsius im Schatten und 63 Grad Celsius sagen. Im europäischen Norden hat der Krieg die Wirkung ausmitten des Jubels der Jahrhundertfeier der Völkerschlacht erfolgte in der Sonne; an besonders heißen Tagen stieg das Thermometer in geübt, daß die drei skandinavischen Wölker, deren Beziehungen bebereits die Grundsteinlegung. Nun ist das Werk vollendet. 1913 an erscheinende deutsche und fremdsprachige Literatur des In- des Persischen Golfs. Die Deutsche Bücherei ſsammelt die gesamte vom 1. Januar Backofentemperatur sind auch die Gewässer des Noten Meeres und nicht nur politisch, sondern auch auf dem Gebiete der Kultur einder Sonne sogar bis zu 68 Grad empor. Berüchtigt wegen ihrer fanntlich lange unter vielfacher Unverträglichkeit zu leiden hatten, Alle Seefahrer haben in diesen Gebieten ander näher rüden. Davon legen für die Wissenschaft die nordischen Landes und die deutsche Literatur des Auslandes. Gin früherer auf Deck der Schiffe gelegentlich Temperaturen von fünfzig bis Naturforscher- und Mathematiter- Stongresse Beugnis ab, und ähn Termin durfte nicht gesetzt werden, weil sonst die erstrebte Boll- sechzig Grad im Schatten verzeichnet, und man kann sich danach liche Bestrebungen machen sich auch in der Kunst geltend. ständigkeit nicht erreicht werden konnte. Gerade die Lückenlosigkeit einen Begriff machen, welche Glut im Maschinenraum herricht. unlängst in Kopenhagen eine reichbeschichte norwegische Stunſtist ja das Merkmal, das dieser Bibliothek ihre besondere und her- Kaum weniger heiß als in der Sahara und im Noten Meere ist es ausstellung veranstaltet worden, und ihr soll nun im November d. J. borragende Stellung zuweist. Hat doch Prof. Sarnad in einer auch in der niederkalifornischen Wüste. Der Mitteleuropäer ver- eine schwedische Kunstausstellung folgen, die im größten Stile im 1912 erschienenen Broschüre festgestellt, daß selbst die Berliner mag fich gewöhnlich nicht vorzustellen, daß der Weiße unter folchen Schlosse Charlottenborg stattfinden soll. Königliche Bibliothek 5,10 Broz. der geforderten Bücher nicht besaß. Temperaturen zu leben vermag. Aber in Wirklichkeit fann der Mensch- Gräber aus alemannischer und feltischer Bisher hatte die Hinrichssche Buchhandlung in Leipzig eine an sich im allgemeinen sehr bedeutende Wärmegrade aushalten. Es ist er 3eit, weit über 100, find in Bümplia in der Schweiz aufgedeckt überaus sorgfältige Bibliographie herausgegeben, die naturgemäß wiesen, daß der menschliche Körper vorausgesetzt, daß er vor Be- worden. Allem Anschein nach handelt es sich um zwei teilweise indessen nicht vollständig sein konnte. Nunmehr ist eine Organi rührung mit guten Wärmeleitern geschüßt wird eine Hige ertragen übereinander liegende Grabstätten, die eine aus der Zeit um 200 fation durch Vereinbarung mit Verlagen und Druckereien getroffen, fann, die ausreichen würde, ein Fleischstück zu braten. Zwei englische v. Chr., die andere um etwa 400 n. Chr. Die Gräber der Kelten die der Deutschen Bücherei die absolute Vollständigkeit zu sichern Forscher haben die Probe aufs Erempel gemacht. Sie trochen in enthalten vielfach zierliche Ketten, Gewandnadeln und Ringe aus bermag. Zugleich aber hat diese Gründung eine nicht zu unter- einen Backofen, der allmählich erhitzt wurde, und sie ertrugen Bronze neben farbigen Armspangen aus Glas und Gehängen aus schäzende volkstümliche Bedeutung. Ihr sind zugleich herrliche darin eine Temperatur, die das Wasser zum Sieden brachte. Man Glasemailperlen. Die jüngeren Alemannengräber dagegen bergen Möglichkeiten in der Verbreitung mannigfaltigster Bildungswerte sollte nun meinen, derartige Size müsse die Gewebe des mensch als Veigabe meist eiserne Waffen und Biergegenstände, wie gewiesen. Ihrer Art nach kann solche Bücherei selbstverständlich lichen Körpers zerstören. In Wirklichkeit steigert aber äußere Hiße Schwerter, Dolche, Meffer und in Menge Pfeilspigen und genur Präsenzbibliothek sein. Ein Ausleihen der Bücher verbietet die Temperatur des Körpers nicht in demselben Maße. Die den schmiedete Gürtelschnallen, auch Arm- und Beinringe neben fnöchernen sich wegen der damit verbundenen Abnuzung. Körper umgebende Hitze treibt nämlich das Wasser durch die Boren Kämmen und Halsgehängen aus Glasuren. Auffallend sind die Das Gebäude der Bücherei ist ein monumentales architetto - in Form von Schweiß aus dem Körper und verwandelt es in träftigen Knochengerüste mit den prachtvollen Gebissen.
12]
-
-
So ist
wie hier sizen, feines eine so leichte Frage beantworten im Wasser tummelten, sogenannte Fischstangen aufzufann." pflanzen, das heißt, Stangen hineinzustecken, an denen die Reine mit der Angel hing. Dies gelang ihr besser, als man gedacht hatte. Schon am ersten Tage kam sie mit zwei Fischlein nach Hause.
Gerade im letzten Augenblick drehte sich Klara in Strolycka um und sah Jan an, wie sie zu tun pflegte, wenn sie sich nicht mehr zu raten und zu helfen wußte. Jan stand so weit weg von Klara Gulla, daß er ihr die Antwort nicht einflüstern konnte; aber als Klara Gulla in ihres Vaters Augen gesehen hatte, da wußte sie, was sie sagen mußte.
Schnell hob sie die Hand in die Höhe und stand sogar vor lauter Eifer auf.
Jans Heimweh. Eine Geschichte aus dem Wärmland von Selma Lagerlöf . Der Küster durfte anfangen, und man merkte wohl, wie borsichtig er zuerst zu Werke ging; aber als ihm dann klar wurde, mit was für wohlunterrichteten Kindern er es zu tun hatte, drang er immer schärfer auf sie ein. Es war einfach großartig, die Tybergskinder antworten zu hören, sie waren so sattelfest, daß sie keine einzige Frage unbeantwortet ließen. Alle ihre Mitschüler und Mitschülerinnen drehten sich Dann kam der alte Tyberg an die Reihe, die Küsters- nach ihr um, und der Küster sah sehr vergnügt drein, weil er Kinder zu prüfen. die Frage nun nicht an die andere Seite richten mußte. Der Alte war jetzt nicht mehr ärgerlich, und da seine Sie sind naß!" schrie Klara Gulla, ohne zu warten, bis Rinder bereits gezeigt hatten, was sie leisten konnten, fuhr fie gefragt wurde, denn dazu war ja gar keine Zeit mehr. ihm der Schelm in den Nacken. Zu Anfang stellte er einige Im nächsten Augenblick jedoch meinte sie, sie habe eine richtige Fragen an die Küsterskinder; aber lange vermochte sehr dumme Antwort gegeben und die Sache für alle voll. er nicht ernsthaft zu bleiben, sondern er wurde bald ebenso ständig verdorben. Sie fant auf ihre Bank zurück und troch lustig, wie er es in seiner eigenen Schule zu sein pflegte. beinahe unter den Tisch, damit ja niemand sie sehen könne. Ich weiß wohl, daß ihr viel mehr gelernt habt als" Ja, das war die richtige Antwort, Klara Gulla," jagte wir, die wir aus dem hintersten Winkel der Gemeinde der Schullehrer. Es ist gut für euch Küstersschüler, daß fommen," sagte er." Ihr habt Naturlehre gehabt und alles wenigstens eines unter euch Antwort geben fonnte, denn ihr mögliche andere. Jetzt möchte ich aber wissen, ob eines unter seid nahe daran gewesen, geschlagen zu werden, so hochnasig euch ist, das mir sagen kann, wie die Steine im Motalastrom ihr auch tut." find?"
Nicht eines von den Küsterskindern hob die Hand in die Höhe; aber auf der anderen Seite streckten sich alle Arme aus. Da saßen sie auf der Küstersseite: Olaf Olsson, der sich wohl bewußt war, den besten Lernkopf in der Gemeinde zu haben, und Hindrik Björnsson aus dem alten guten Bauerngeschlecht und wußten kein Wort zu sagen; und da saß Karin Svens, das kluge Mädchen, das nicht einen Schultag verfäumt hatte, und auch sie wunderte sich über die Maßen, wie alle die anderen, und dachte, es sei doch sonderbar, daß ihnen der Küster nichts von der merkwürdigen Eigenschaft der Steine im Motalastrom gesagt hatte.
Und da saß auch Klara Fina Gulleborg von Strolyda, die ihren Namen von der Sonne erhalten hatte, und in ihrem Gehirn war es ebenso finster, wie in dem der anderen Stinder. ,, Dann bleibt nichts anderes übrig, als daß wir die anderen fragen," sagte der Schullehrer.„ Aber es ist doch sonderbar, daß von so vielen pfiffigen Buben und Mädchen,
"
Und nun erhob sich ein großes Gelächter unter den Kindern auf beiden Seiten und ebenso unter den Erwachsenen. Einige Kinder mußten aufstehen, um recht laut hinauslachen zu können, und andere legten sich mit dem Gesicht auf die Bant, und mit aller Ordnung war es aus und vorbei.
tanzen um den Christbaum," schlug der alte Tyberg vor. " Ich meine, wir schaffen jetzt die Bänke hinaus und Schule gewesen und auch später nie wieder. Und so vergnügt waren die Kinder noch niemals in der
Der Fischfang.
Natürlich war sie sehr eifrig bei der Sache, und sie wurde gelobt und gepriesen von ihrem Vater und ihrer Mutter, weil sie schon jetzt, wo sie noch nicht älter als acht Jahre sei, Nahrungsmittel ins Haus schaffe. Und um sie noch mehr zu ermutigen, ließ Katrine sie selbst die Fische ausnehmen und braten, und an aß davon und sagte, so einen Fisch habe er in seinem ganzen Leben noch nicht gegessen. Und das war sicherlich die reine Wahrheit, denn der Fisch war so dürr und grätig, daß das kleine Mädchen selbst kaum einen Mund voll hinunterwürgen konnte.
Trotzdem betrieb sie ihren Fischfang mit gleichem Eifer. Morgens stand sie schon ebenso früh auf wie ihr Bater. Sie nahm einen Korb an den Arm, um darin die Fische besser nach Hause tragen zu können, und für die abgefressenen Angelhafen trug fie in einer kleinen Blechbüchse auch Würmer bei sich. Auf diese Weise ausgerüstet, schritt sie am Waschbach hinauf, der mit vielem steilen Gefälle und langen Strecken von Stromschnellen von der Höhe herabgetanzt kam; dazwischen hatte er aber auch dunkle stille Hinterwasser und flare Stellen, wo das Wasser langsam und durchsichtig über Sand und flache Steine floß.
Aber denkt euch mal, nach der ersten Woche hatte Klara Gullas Glück beim Fischen mit einemmal ein Ende! 3war der Köder war beinahe von allen Angeln verschwunden, aber statt des Köders hing fein Fisch daran. Sie versetzte ihr Fischgeräte aus den Stromschnellen ins Hinterwasser und aus dem Hinterwasser in die Wasserfälle und nahm andere Hafen, allein es wurde nicht besser.
•
Klara Gulla fragte die Jungen von Börjes und die von Erik in Falla, ob sie in aller Herrgotts frühe aufstünden und Es war natürlich ganz unmöglich, daß irgendein Mensch ihr die Fische von den Angeln nähmen. Aber die Jungen das kleine Mädchen in Skrolycka ebenso lieb haben konnte gaben ihr kaum Antwort auf eine solche Frage, denn keiner wie sein eigener Bater. Aber so viel fann man doch be- von ihnen hätte sich so erniedrigt, im Waschbach Fische fangen haupten, in dem alten Negstricker Ola hatte die kleine Klara zu wollen. Dazu hatten sie doch den ganzen großen Duvfee. einen sehr guten Freund. Für kleine Mädchen dagegen, die nicht ans Seeufer hinunterDie Freundschaft zwischen den beiden begann folgender- gehen durften, war es ja ganz nett, in den Waldbächen zu maßen: Klara Gulla war eines Tages auf den Gedanken fijchen. gekommen, im Waschbach für die kleinen Forellen, die sich dal
( Forti. folgt.)