Nr. 218.- 1916.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sonnabend, 16. September.
in diesem neuen Haus in Sicherheit. Dann kehrte er spornstreichs Dinge, die sich beißen und ausschließen. Sie hassen die Literatur zu Schale zurück und versuchte vorsichtig mit seinen und bleiben doch Aestheten; sie wollen die Tat und sprudeln halbScheren Seerose
Gegenseitige Hilfe und Genossenschafts- introje von ihrer unterlage loszulösen und auf das fertige Tiraden. Sie sind Bathetifer, ohne ihre falten Füße verleben in der Organismenwelt.
( Schluß.)
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neue Haus herüberzubringen. Nach einigen Stunden war dann auch gessen zu können; sie knien vor Altären und schielen dabei nach das schwere Werk vollbracht. halbflüggen Perversitäten. Auch andere Verwandte der Seerose leben in Symbiose mit Manche von ihnen sind intellektuell spig, wie Albert Ehrenanderen Tieren. So berichtet Weißmann von einer Seerofenart stein, andere predigende Derwische der Barrikade, wie Joh. Das treffendste Beispiel, daß Einigkeit und gegenseiti ge Hilfe der tropischen Meere, zwischen deren sonst von allen Tieren ge- R. Becker. George Grosz schwingt das Kriegsbeil der Siour; eine start macht und den betreffenden Lebewesen einen fast völligen fürchteten Fangarmen ein fleiner wehrloser Fisch in völliger Sicher- erstklassige Zirkusnummer. Theodor Däubler thront wie eine Schutz vor feindlichen Angriffen bietet, liefern die sozial heit herumschwimmt. Auch hier liegt der Vorteil für die Seerose chinesische Tempelglocke, tönendes Metall, ganz umsponnen von lebenden Insekten, vor allem die zu größeren staaten- wieder in erleichterter Nahrungszufuhr, denn wenn der Fisch der Schnörkelzügen. Wieland Herzfelde ſetzt als Ueberschrift: Eli, Eli artigen Gebilden zusammengeschlossenen Bienen, Ameisen und Seerose Beutetiere, die eigentlich auf ihn Jagd machen, zuführt, so lamah asabthani und grient verzückt, wenn er offenbaren kann: Termiten. Es ist geradezu erstaunlich, zu welch gewaltigen stopft er sie einfach in die Mundöffnung der Seerose und zupft sich„ es rollet der Planet im Kreis des Hosenbodens." Verrückt Arbeiten der Zusammenschluß diese kleinen und schwachen Geschöpfe seine Bröckchen ab, während die Seerose den Nest verschlingt. vielleicht; Talent ohne Zweifel; Charakter die Zukunft wird befähigt. So führen z. B. manche Termitenarten feste Erdbauten Allgemein bekannt dürfte es sein, daß die Flechten, die unsere Antwort geben. R. Br. von 4-5 Meter Höhe auf mit so starken Wandungen, daß man nur Steine und Bäume bedecken, eine Symbiose von Algen und Pilzen mit Hilfe der Spighade ins Innere dringen tann. Weiter werden find. Die Pilze nehmen in der Pflanzenwelt insofern eine besondere Der Sanitätshund. gerade die Termiten durch ihren Zusammenschluß trotz der Schwäche Stellung ein, als sie infolge ihrer saprophytischen Lebensweise das Ser Einzeltiere zu einer schweren Gefahr selbst für den Menschen. Blattgrün( Chlorophyll) und damit die Fähigkeit verloren haben, Die Tiere haben nämlich eine Scheu vor dem Tageslicht und legen Kohlensäure zu assimilieren, das heißt ihre Nahrung aus der Luft ihre Gänge immer unterirdisch an. Selbst das festeste Holz kann zu beziehen. Sie entnehmen also von den Algen einen Teil ihres dankenswertesten Organisationen im Dienste unserer Truppen gehört ihren scharfen Kiefern nicht widerstehen, und so dringen sie unter- Stärkebedarfs; die Algen wiederum finden, von den Bilzhyphen irdisch in die Wohnungen ein und fressen das Holz aus dem Innern umsponnen, nicht nur Gelegenheit zur ungestörten Entwicklung, vor der Balken heraus, so daß nur eine dünne Schicht stehen bleibt, die allen Dingen führen ihnen die Pilze, die in alle Rigen und Spalten unter dem Druck der Mauer zusammenbricht. So ist z. B. der in dringen, Wasser und in diesem gelöste mineralische Stoffe zu, und den neunziger Jahren erfolgte Zusammenbruch des Regierungs- schüßen sie vor Eintrodnung. gebäudes in Kalkutta auf die heimliche Unterminierung durch Termiten zurückzuführen. Nach den Angaben Alexander v. Hum boldis findet man in den Teilen Amerikas , in denen die Termiten zu Hause sind, feine Bücher, die über 40-50 Jahre alt find; denn mit besonderer Vorliebe brechen die Termiten in die Bibliotheken ein, bohren sich ihren Weg quer durch die Bücherreihen und schleppen den gelehrten Inhalt als geeigneten Baustoff in ihre Nester.
gespeist hat.
vor allem
dem die Kämpfe weiter währen, auf verschiedenen Gebieten des Die zweijährige Dauer des Weltkrieges ermöglicht es uns, trotzKriegswesens bereits ein abschließendes Urteil zu fällen. Zu den zweifellos das Sanitätswesen. Unter den zahlreichen Einrichtungen, die unser Sanitätswesen zu der hohen Stufe gebracht haben, auf der es sich heute befindet, gehörte auch die Hilfe der Sanitätshunde, die zum allergrößten Teil der jahrelangen Arbeit des„ Deutschen Vereins für Sanitätshunde" zu danken ist. Darum ist es ebenso gerecht wie aufschlußreich, nun endlich die bisher noch nicht genügend gewürdigte Geschichte des deutschen Sanitätshundwesens zusammenfassend zu betrachten.
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Doch waren damals
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Zum Schluß möchte ich noch als letztes Beispiel für die Bedeutung einer solchen Vereinigung die Symbiose zwischen Ameisen und Pflanzen anführen. In vielen Teilen des südlichen Amerika leben die Blattschneideameifen, die in Gebieten, in denen sie zahlreich auftreten, gefürchtete Feinde der Pflanzen sind. Sie Wie die Deutsche Medizinische Wochenschrift " in einer Darüberfallen auf ihren Wanderzügen weite Flächen, schneiden die stellung dieser Entwickelung ausführt, wurden schon im Kriege Eine in vieler Hinsicht noch überraschendere Form der gegen Welchen Umfang die Berstörung annehmen kann, geht daraus her- scheinbar die Ergebnisse noch nicht besonders günstig, da nach BeBlätter mit ihren Kiefern in Stücke und tragen sie in ihre Nester. 1870/71 fogen.„ Kriegshunde" dazu verwandt, beim Aufsuchen der verwundeten Soldaten behilflich zu sein. feitigen Hilfe wird gewöhnlich als„ Symbiose" oder" Genossen vor, daß man in solchen Gebieten die Kulturländer mit breiten schaftsleben" bezeichnet. Man kann die Symbioje kurz als Wassergräben umgibt, um sie vor dem Einfall der Ameisen zu verwandten Kriegshunde kaum noch erörtert wurde. Erst im Jahre endigung des Feldzuges die Frage der für Verwundetenfürsorge das" Zusammen- oder Ineinanderleben" zweier verschiedener schützen. Es war nun den Forschern schon lange aufgefallen, 1892 regte der Tiermaler Drganismenarten bezeichnen, wobei beiden Partnern aus dieser daß die Blattschneideameisen bestimmte Pflanzen, Bungarz erneut an, weitester Kreise für das Sanitätshundwesen Vereinigung Nuzen erwächst. Eine der bekanntesten Symbiofen ist eine Cecropiaart regelmäßig verschonten, und eine genauere wandte fich mit einigen Schriften an die Der Einsiedlerkrebs, ein Untersuchung zeigte auch bald den Grund. Die hohlen Stengel Bundesfürsten mit der Bitte, ihn bei diesen Bestrebungen die zwischen Einsiedlerkrebs und Seerose. naher Verwandter unseres Hummers, hat die seltsame Gewohnheit glieder des Imbaubabaumes( Cecropia adenopus) find angenommen, seinen Wohnsiz in leeren Schneckenhäusern aufzu- nämlich von einer anderen fleinen, aber sehr grausamen zu unterstützen. Auf diese Weise wurde 1893 der Deutsche Verein ſchlagen, nachdem er meistens den legitimen Befizer kurzerhand auf Ameisenart bewohnt, die bei einem Angriff der Blattschneide- für Sanitätshunde" gegründet. In unermüdlicher Tätigkeit warb des Hinterleibes des Krebjes, der ja durch das Schnecken- merkwürdigste ist aber dabei, daß bei der Pflanze eine Reihe von Führer bei den Manövern zu Stranfenträgerübungen herangezogen, Die Folge dieser Lebensweise ist, daß die Panzerung ameijen sofort hervorbrechen und sie in die Flucht schlagen. Das der Verein Freunde in stets zunehmender Zahl und gewann auch die Militärbehörden für sich. So wurden immer mehr Hunde und haus geschützt ist, rückgebildet wird, so daß der Hinterleib eine Art Einrichtungen entstanden sind, die scheinbar nur dazu bestimmt sind, und 1902 erhielt der Verein offizielle Anerkennung. weichhäutigen Sackes darstellt. Auf den Schneckenschalen findet man die Gastameise zum Aufschlagen ihres Wohnsizes in dem Baumfast immer verschiedene Arten von Seeroien, die der Krebs geduldig stamme zu bewegen. Es finden sich nicht nur vorgebildete Deff- hunden brachte das Jahr 1904, da die von Deutschland der russischen Die ersten wirklichen Kriegserfahrungen mit deutschen Sanitätsmit sich herumschleppt. Ja, in vielen Fällen sind die Schalen mit nungen, die in das Innere der hohlen Stengel führen und so den zwei, drei und mehr Seeroſen besezt, so daß der Krebs Mühe hat, Ameisen den Eintritt erleichtern, sondern an den Blattstielen haben Regierung zur Verfügung gestellten Hunde sich bei den Kämpfen in fein Haus fortzutragen; aber trozdem wechselt er ſein Gehäuse sich eigentümliche nährstoffhaltige Polster ausgebildet, die scheinbar barkeit der Sanitätshunde war erwiesen. Schließlich im Frühjahr der Mandschurei hervorragend bewährten. Die militärische Brauchnicht. Wenn man nun in ein Becken, das mit solchen Einsiedler- ohne jede Bedeutung für die Pflanze an sich sind, für die Ameise 1914 entschloß sich der preußische Minister des Innern zu der Antrebsen besetzt ist, einen großen Tintenfisch( Octopus vulgaris), einen aber ein begehrtes Nahrungsmittel darstellen. der gefährlichsten Feinde des Krebses, setzt, so steht man nach kurzer Schon diese wenigen Beispiele zeigen, daß die gegenseitige Hilfe ordnung, daß die bei staatlichen und städtischen Behörden vorFrist, wie der Tintenfisch auf den Einsiedlerkrebs Jagd zu machen in der Organismenwelt einen Faktor darstellt, der an Bedeutung seien. handenen Polizeihunde gleichzeitig zu Sanitätshunden auszubilden beginnt. Bald hat er ihn mit feinen mächtigen Fangarmen er- dem Kampfe ums Dasein mindestens gleich, ihm vielleicht sogar ausgaben ungefähr 1000 Hunde mit dem erforderlichen Ber So wurden für den Kriegsfall ohne besondere Mehrfeinen Saugnäpfen an dem Krebs festgesogen. überlegen ist. Alles Sträuben und verzweifelte Wehren hilft nichts, nicht lange mehr kann es währen, bis der Tintenfisch ihn aus der Schale herausgerissen und verzehrt hat. In diesem Falle aber hat der Octopus die Rechnung ohne den Gast oder ohne den Reiter gemacht. Kaum bemerkt die Seerose die Gefahr, die ihrem Bundesgenossen droht, ſo läßt sie aus ihrem Munde lange weiße Fäden hervor dringen, die sich um die Fangarme des Tintenfisches legen, der nun
Kleines Feuilleton.
Neue Jugend.
Dr. Th.
sonal sicher gestellt.
deutsche Sanitätshundwesen im Weltkriege ab. Nach den vorliegenden Berichten wurden bisher mindestens 8000 Verwundete, die infolge schwierigen Geländes durch Menschen nicht aufgefunden werden konnten, auf der Nachsuche durch die Hunde von einem qualbollen Tode errettet. Die hohe Bedeutung des bei uns besonders gut organisierten und ausgebildeten Sanitätshundwesens ist durch ( z)
bie glucht ergreift. abren läßt und mit allen Zeichen des Schmerzeg bumbert Jünger unb. Jüngerinnen der neueſten literarischen Gnosis den Weltkrieg für alle Zeit einwandfrei feſtgelegt.
Notizen.
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Jm Graphischen Kabinett" saßen am Mittwochabend etwa Diese weißen Fäden oder Acontien sind nämlich beieinander. Gläubige hampelnde Helden, tosende bedeckt mit Nesselkapseln, deren Epißen sich in die weiße Haut des bellen, Träumer, Romantiker, fabelhafte Verbrecher, liebesschwellende Polypen bohren und ein scharfes Gift in die Wunde fließen lassen. Pantheisten, Seiltänger, Farbenhörer, Musikzüngler, wörtergebärende,- Eugen Heinrich Schmitt ist in Schmargendorf geNach dem Gesagten ist es nun ohne weiteres flar, worin der Vor- fäßedurcheinanderschlingende, feitenumundumbedichtende Pioniere des storben. Er hat sich durch seine Preisschrift über die Hegelsche teil des seltsamen Paares liegt: dem nicht sehr wehrhaften Krebs wahren Geistes. Es schien beinahe gewalttätig, war aber sehr nett, Dialektik und durch die Propaganda für Tolstois Lehren bekannt bieten die Nesselbatterien seiner Genoffin einen großen Schutz. Aber auch recht amüsant, toll bis zur Bitternis stöhnender Seelenqual. gemacht. Als Mann von Ueberzeugung gab er nach einem für die Aktinie zieht aus dem Bündnis Nuzen: das sehr schwer beweg- Man irre sich nicht: diese Jugend darf nicht verlacht werden. seine Ankläger unrühmlich verlaufenen Prozeß seine ungarische liche Tier durchstreift, von den Beinen des Krebses getragen, ein Was sie heute gibt, finde ich meist unzulänglich, trampfhaft, hysterisch, Staatsstellung auf und widmete sich in Berlin philosophisch- ethischen ziemlich großes Gebiet, wodurch ihre Aussichten, Nahrung zu finden, ich weiß auch nicht zu sagen, was aus diesem schunkelnden Chaos Bestrebungen. Eine von ihm eine zeitlang herausgegebene Beitwachsen. Außerdem profitiert sie aber auch von den Abfällen aus einmal sich entwickeln wird; aber, das läßt sich nicht leugnen: es schrift hieß charakteristischerweise„ Ohne Staat". Nahrung des Krebses. Wie klar sich der Krebs blißt in diesen Köpfen, es grollt, dampft, bebt, raset. Götter springen- Prof. Henrik Mohn , der bekannte langjährige Leiter die gewährt, ist, zeigt aus der freien Luft, um sich als Narren fannibalisch wohl zu fühlen. des meteorologischen Instituts in Kristiania ist im Alter von Schale und verstopfte diese mit Werg. Sofort versuchte der Krebs Geisttiere. Alle scheinen bereit, für ihre Weltauffassung den Marter- meteorologischen Verhältnisse Norwegens sind bahnbrechend. Sein wieder in sein altes Hans hinein zuschlüpfen. Ms es ihm troß vieler tod zu erleiden; man fühlt aber, daß ihnen ein zahlungsfähiger Ver- Buch Wind und Wetter" ist auch ins Deutsche übersetzt. Seine Mühe nicht gelang, suchte er sich eine andere in der Nähe liegende leger doch lieber wäre. Sie stürzen Grammatit, Syntax, Logit Annahme, daß eine Strömung von Sibirien bis über den Nordpol Schale aus, und nachdem er zunächst das Innere mit seinen Scheren und alle zehn Gebote. Sie wissen schrecklich viel von Pinchoanalyse, reiche, veranlaßte Nansen zu seiner Fahrt mit der" Fram", die auf etwaigen Inhalt untersucht, brachte er seinen weichen Hinterleib Sexualpathologie und Buddhismus . Sie mischen Extreme, tausend diese Hypothese bestätigte.
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folgendes Experiment. Man 303, einen Ginjieblerfrebs his feuter Die pſychiſche Sote hüpft von den betenden gippen verzweifelter 31 Jahren gestorben. Seine Forschungen über die klimatischen und
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Jans Heimweh.
Eine Geschichte aus dem Wärmland von Selma Lagerlöf . Niemand war bei der Rettungsarbeit eifriger gewesen als Jan in Strolyda. Sein Verdienst war es allein, daß die Suh geborgen worden war. Und denkt euch, es war eine Suh, die mindestens zweihundert Reichstaler wert war!
Das war ein ungeheuer großes Glück für Jan; denn es war ja ganz undenklich, daß die neuen Hofbesizersleute auf Falla eine solche Tat nicht anerkennen würden.
Als die alte Mntter in Falla zum zweitenmal Kaffee anbot, zierten sich mehrere, und unter ihnen auch Jan. Aber da sagte sie zu diesem:
" Trinkt nur, Jan! Wenn Ihr heute nicht so flink gewesen wäret, so hätten wir die Blässe eingebüßt, die ihre zweihundert Reichstaler wert ist."
Nach diesen Worten herrschte Schweigen ringsum. Aller Augen richteten sich auf den Hausherrn, denn jetzt würde er doch sicher einige Worte des Dankes an Jan richten, das war nicht anders zu erwarten.
Nun räusperte sich Lars ein paarmal, wie wenn das, was Zur Zeit des früheren Herrn hatte sich einmal etwas er sagen wollte, mit gehörigem Nachdruck herausgebracht Aehnliches zugetragen. Damals hatte sich ein Pferd eine werden sollte. Baunlatte in den Leib gerannt. Der Mann, der das Pferd
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Jan tat es, und da sah er Katrine mit einem Brief in der Hand über den Hofplatz daherkommen.
Ach, das war wohl der Brief von Klara Gulla, nachh dem sich die Eltern seit ihrer Abreise gesehnt hatten! Katrine wußte, wie beglückt Jan darüber sein würde, und deshalb brachte sie ihn gleich her.
Jan sah sich mit verwirrtem Blick im Kreise um. Viele böse Worte brannten ihm auf der Zunge, aber jetzt hatte er feine Zeit, sie auszusprechen. Was fümmerte er sich darum, wie er sich an Lars Gunnarsson rächen sollte? Was kümmerte er sich darum, ob er sich verteidigte oder nicht? Der Brief zog ihn mit einer Macht, der er nicht widerstehen konnte, und so war Jan aus der Stube draußen und bei Katrine, ehe sich die Leute im Hause von ihrer Angst, was für Anklagen er dem Hausherrn möglicherweise ins Gesicht schleudern würde, erholt hatten.
August Där Not.
Als Klara Gulla schon über einen Monat von Strolnda
nach Askedalarna.
Mir kommt's vor, als ob diese Sache ein wenig sonder entdeckt und für seine Verbringung nach dem Hofe gesorgt bar wär," begann er.„ Wir alle wissen, daß Jan zweihundert hatte, war von Erit in Falla mit zehn Reichstalern belohnt Reichstaler schuldig ist, und ebenso wissen wir alle, daß mir worden, und zwar trotzdem das Pferd gefährlich verlegt war im Frühling zweihundert Reichstaler für die Blässe geboten und erschossen werden mußte. worden sind. Und nun soll die Blässe heute in das Moor Aber diese Kuh hier lebte ja und hatte in feiner Weise hineingeraten sein, und Jan sollte gerade der sein, der sie gerettet fort war, kam eines Abends August Där Nol von Prästerud Schaden genommen. Ja, sicherlich, am nächsten Tag schon hat, das stimmt alles miteinander fast zu gut zusammen." würde Jan zum Küster oder zu einem anderen schreibkundigen Er war viele Jahre hindurch mit Klara Gulla in Destanby Mann gehen können, um ihn zu bitten, einen Brief an Klara Lars schwieg und räusperte sich nech einmal. Jan stand auf in die Schule gegangen und hatte auch in demselben Sommer Gulla zu schreiben, der sie nach Hause zurückberief. und trat näher heran; aber weder er noch einer der andern wie sie den Konfirmationsunterricht besucht. Er war ein Als Jan in die große Stube auf Falla trat, redte er hatte eine Entgegnung bereit. ernster rechtschaffener Junge, der einen guten Leumund hatte. fich unwillkürlich etwas in die Höhe. Die alte Mutter auf Ich weiß nicht, warum sich's gerade so traf, daß Jan Seine Eltern waren vermögliche Leute, und niemand konnte Falla ging herum und schenkte den Kaffee ein, und Jan ver- es war, der die Kuh droben am Moor brüllen hörte," fuhr der Zukunft ruhiger und zuversichtlicher entgegensehen als er. wunderte sich gar nicht, daß sie selbst ihm seine Tasse reichte, Lars Gunnarsson fort. Vielleicht war er, als das Unglüc Während des legten halben Jahres war er von Hause und das überdies, ehe Lars Gunnarsson die ſeinige er- geschah, näher dabei, als er uns wissen lassen will. Biel - abwesend gewesen, und so hatte er erst bei seiner Rückkehr halten hatte. leicht hat er eine Möglichkeit gesehen, seiner Schulden Während der Kaffee getrunken wurde, erzählten alle, wie ledig zu werden, und vielleicht hat er die Ruh selbst in das gehört, daß Klara Gulla ausgezogen war, um zweihundert Reichstaler zu verdienen. mutig Jan gewesen war. Die einzigen, die nichts dazu Moor -" sagten, waren die Hofbesizersleute. Weder der neue Besitzer Hier fiel Jans geballte Faust mit voller Gewalt auf zählte; aber ehe sie noch mit ihrem Bericht zu Ende genoch seine Frau machten den Mund auf, um ein einziges Wort den Tisch nieder, daß die Kaffeetassen auf den Tellern hoch kommen war, griff August nach seiner Müge und ging von des Lobes zu sagen. aufhüpften. Hause weg. Er hielt auch nicht an, bis er vor der Pforte Da aber Jan so ganz sicher wußte, daß die böse Zeit stand, die zu dem kleinen grünen Hofplatz von Strolycka jekt für ihn vorbei und das Glück auf dem Weg zu ihm führte. war, wurde es ihm nicht schwer, Trostgründe für sich zu erfinnen.
Möglicherweise schwieg Lars nur, damit das, was er zu fagen hatte, recht großen Eindruck machen sollte.
Es dauerte freilich sehr lange, bis er mit seinem Lob herausrückte. Die anderen verstummten schließlich auch und fahen etwas verlegen drein.
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Du beurteilst andere nach Dir selbst," sagte Jan. So etwas kannst Du tun, ich aber nicht. Und das sollst Du wissen, ich erkenne deine Falschheit. Ja, dent' an den Tag im letzten Winter, wo du
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Aber gerade, als Jan im Begriff war, etwas zu sagen, das nur mit unversöhnlicher Feindschaft zwischen ihm und den Hofbesitzersleuten hätte enden können, zog ihn die alte Mutter in Falla am Rockärmel und sagte:
" Sieh einmal hinaus, Jan!"
Seine Mutter war es, die es ihm zufälligerweise er
Aber als er so weit gekommen war, ging er nicht weiter, sondern blieb an der Pforte stehen und sah nach dem Haus hinüber.
Katrine sah ihn von der Stube aus, und unter dem Vorwand, Wasser an der Quelle zu holen ging sie vors Haus hinaus. Aber er grüßte sie nicht und machte auch sonst kein Zeichen, daß er mit ihr reden möchte.( Forts. folgt.)
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