Nr. 223.- 1916.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Freitag, 22. September.

Peter Breuers Beethoven.

Weltschicksal und Beethoven  ! Der Krieg, der mit blutigen Keulen philosophiert, hat auch die Künstler getroffen. Was von ihren Feldern heute eingefahren wird, sind schwere Verluste. Nie werden wir wissen, wie groß sie sind: sie ruhen in unauffindbaren Gräbern, zertrümmerte junge, neue Schöpferkräfte an die sich Hoffnung band. Aber ihr schmerzliches Verstummen wird nicht das Chaos bedeuten. Wir halten trotz allem den Glauben fest, daß wir eine werdende Welt sind, und rufen zu verstärktem Dienst die Worte heran, die wir schon vor dem Kriege besaßen. Große Werte, heutige Werte, die der Krieg nicht vernichten wird! Wir denken der Zeit, die sie in rührig begeisterter Arbeit erhob, so daß immer neue Massen von Menschen sahen und fühlten, was in den Schat­häusern vergangener Kunst gesichert glänzt. Diese Arbeit, wie war fie Lebensgut! Und nun ein furchtbarer Krieg uns ungeheure Lasten des Entbehrens aufbürdet, wagt unser Gefühl, an Ketten rüttelnd, die Voraussage, die Notwendigkeit jener Arbeit werde sich fortan erst recht erweisen. Der Schrei nach dem täglichen Brot des Geistes dringt aus so tiefaufgewühlter Brust herauf, daß nur das Gewaltigste ihn sättigen kann. Was sich aufkämpft aus Weh und Schmerz, um das Leben, das heutige Leben zu betonen, das werden wir tiefer zu begreifen reif sein. Wer unser seelisches Berlangen befriedigen will, muß die stärksten Werke, die mäch tigsten Meister heranführen: Taten und Namen der Menschheit. Alles andere bleibt gering, flüchtig, eine Zumutung. und in den fann nur aus zusammengesetter Kraft kommen. Wünschen dieser Stimmung heraus sei das ergreifende Werk gegrüßt, das der Berliner   Peter Breuer   unseren schweren Tagen sichtbar

macht: das Monument Beethovens.

Bei Keller u. Reiner in Berlin  , in dem Saale  , wo vor zehn Jahren das Lebenswerk Konstantin Meuniers in großer Uebersicht zur Fahrt durch Deutschland   anjeßte, wird jetzt die Schöpfung Breuers, die in mehr als zehnjähriger Arbeit erwuchs, erst mals gezeigt. In schlichtgrünwandigem Raum, bor Iila­farbenem Hintergrund, erhebt sich das überraschende Wert. Tief in steingeformten Stuhl zurücklehnend, das haarüberwölbte Haupt in tämpfendem Schaffen auf die nackte Brust vorgeneigt, das Ganze im Ton grauen Granits, für den das fertige Wert gedacht ist, so wirbt dies neue Zeichen Beethovenscher Gewalt über das Sinnen seiner Nachwelt auf uns ein. Die Form ist so neu, daß vor ihr die Erinnerung an all die anderen gemalten und gemeißelten Bildnisse, die sich um die Mienen und das Wesen des Großen mühten, schweigt. Sie hat die Macht, Auge und Seele auf sich zu sammeln, die Macht, die aus der Geschlossenheit aller Teile zur Einheit stammt. Einfach wie ein bedeutendes Wort baut diese Einheit sich auf. Sie ein Symbol markger äußerer Ruhe, Sie sich um über­menschliche innere Bewegung zusammenschließt.

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tung. Hier ist irdische Schwere und Wucht gewollt, und hinter dem keine solchen, sondern Erinnerungstäuschungen, Fabulierspiele oder Antlik, dem schicksalsgezeichneten, ringt eine Seele, die über Ge- Abwehrreaktionen harmloser Art; andere sind unmittelbare Erzeug­waltiges Herr werden will; sie hat noch nicht überwunden und voll- nisse des Erziehers. Es besteht bei angemessener Erziehung normaler endet, aber sie hat die Herrschkraft, die vollenden wird: auf das Kinder die Möglichkeit für einen viele Jahre währenden Zustand der Beethovenantlitz, das hier vom Ueberlieferten aus geworden ist, be- Lügenfremdheit ja des Wahrheitsfanatismus; und die pädagogische 30gen, schlägt das Gigantische der äußeren Körperlichkeit des Monu- Aufgabe sollte weniger in Lügenbestrafung als in Lügenvorbeugung mentes ins Seelische um, ſetzt es sich darin fort, und die Ruhe, die bestehen. Aehnlich wurde der angebliche Egoismus( Selbstsucht, Breuers Werk wollte, wird in dieser Vergeistigung umspannendes Teilnahmlosigkeit, Grausamkeit) des Kleinkindes auf das rechte Maß Schauen und übermächtiges Selbstvertrauen. Herrlich ist Beethovens zurückgeführt und die Theorie von der kindlichen Sexualität be­dithyrambischer Jubel, dessen Pforten Klingers Gestalt aufgehen fämpft: sieht und den Breuers Werk nicht bedeuten wollte; herrlich aber ist Die Seelenkunde vom Kinde dürfte allen denen, die es mit fleinen auch der Schmerzbewältiger Beethoven, der noch in der Stunde des Kindern zu tun haben, nicht mehr ein unbekanntes Gefilde bleiben. Sterbens faustballend unter Gewittern auffuhr, und den hat Klinger Jede fünftige Mutter müßte wenigstens eine allererste Einstellung auf diese Erscheinungen des knospenden Seelenlebens erhalten nicht gemacht, aber Breuer hat ihn gestaltet. Beethovens Worte, die unvergänglich leben, wachen bei diesem eine Aufgabe für das zu erhoffende weibliche Dienstjahr- alle bes Gebilde auf:" Für dich, armer Beethoven, gibt es kein Glück von ruflichen Vertreter der Kleinkinderfürsorge müßten aber eine pflicht­außen, du mußt dir alles in dir selbst erschaffen, nur in der idealen weise gründliche Einführung in die Kindespsychologie erhalten. Der Welt findest du Freude". für dich gibt's kein Glück mehr, als Redner legt es dem Ausschuß für Kleinkinderfürsorge ans Herz, für in dir selbst, in deiner Kunst" wir Endliche mit dem unendlichen eine solche Vorbildung einzutreten. Geiſt find nur in Leiden und Freuden geboren, und beinahe könnte man sagen: die Ausgezeichnetsten erhalten durch Leiden Freude" und endlich das Donnerwort:" Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen; ganz niederbeugen soll es mich gewiß nicht". Nur die Stim­mung soll angedeutet sein, die Breuers Beethoven   erwirkt; es soll nicht heißen: von diesen Worten ging der Künstler aus, wie nahe sie immer seinem Schauen und Formen gewesen sein mögen. Denn Das Entscheidende wird in der Bedeutung zu suchen sein, die Beet­Hovens Werkwelt im Leben des Künſtlers gewann. Diese Welt, mag alles Leid und Weh des Daseins darin zucken und wogen, atmet den Kampf um die Freiheit des Willens, der das Herrlich­Höchste ist, das sich im Leben bewähren kann. Und so ist auch das beladen, aber nicht leidbesiegt, bezeugt es die überlegensfreie, in Beethovenantlik, das Peter Breuers kraftbegehrliche Art schuf: leid­sich feste Willenswucht, die seine Schöpferstunde segnet. sehen. Denn es hat ein starkes Wort zu sagen, das die Herzen trob Dem Werte sei gewünscht, daß zahlreiche deutsche Städte es des Krieges treffen wird und gerade in den Schauern des Krieges treffen sollte. Sie werden ihm offen sein. Es wird zum Besten des Werkes gehören, daß man von ihm sagen kann: es ist ein Wert hoher Kunst und Volkssprache.

Kleines Feuilleton.

Fr. D.

Bruderschaften und Nachbarschaften in Siebenbürgen  .

Kein deutscher   Voltsstamm hat die alten deutschen Sitten und Bräuche so erhalten, wie die Sachsen in Siebenbürgen  , deren Hei­fich die Sachsen in Siebenbürgen   ihr Deutschtum so lange und mat jetzt von den Rumänen bedroht wird. Wenn man fragt, wie so unverfälscht bewahren konnten, so wird besonders auf zwei Einrichtungen im siebenbürgischen Familien- und Volksleben hin­gewiesen werden müssen auf die Bruderschaften und auf die Nach­

barschaften.

Bis zu ihrer Konfirmation wachsen die Knaben in ziemlicher Freiheit auf. Mit dem Tage der Schulentlassung muß sich Bruderschaft mit bestimmten alten Gesezen, den Bruderschafts­aber der Junge schon einer festgefügten Gemeinschaft an der Bruderschaft. Jedes Dorf hat eine solche artikeln, und außer von den Eltern wird jezt das Treiben des Das Haupt der Bruderschaft ist der Altknecht, dem als Vorstands jungen Burschen auch noch von dieser Gemeinschaft überwacht. mitglieder noch der Wortknecht, der Redner der Bruderschaft, zwei Unteraltknechte, der Schaffner und die Jrtenknechte"( Vorstands mitglieder, die die Vergnügungen leiten) zur Seite stehen. Jeder Streit, der außerhalb des Hauses entsteht, muß vor die Bruder schaft gebracht werden, und diese greift dann schlichtend oder auch strafend ein. In der Bruderschaft bleibt der Bursche bis zu seiner Verheiratung, dann tritt er in die Nachbarschaft ein.

neu

M

Jedes Dorf hat meistens vier Nachbarschaften, die auch wieder Die seelische Entwicklung des Kleinkindes. ihre bestimmten Geseze haben. Sind die Bruderschaften mehr Ein Ueber dieses Thema sprach am Mittwoch im Rahmen des richtungen, die den Zweck haben, die jungen Burschen zu gesitteten Aus Peter Breuers bisherigen Leistungen, die sich über zwei Kursus für Kleinkinderfürsorge Prof. W. Stern- Hamburg  . Menschen heranzuziehen, so find die Nachbarschaften in höherem Jahrzehnte verteilen, weiß man, daß hier ein Künstler schafft, der Es ist ein merkwürdiger Gegensaz, daß die Liebe zum fleinen Maße Einrichtungen zur gegenseitigen Unterstüßung und Hilfe­überzeugt ist, daß sich mit der schlichten Sprache der Wirklichkeit Kinde, das Interesse für das Kind so alt ist wie das Menschen- leistung. Vorsteher der Nachbarschaft ist der Nachbarvater, der eindringlich reden läßt. Von dieser gesunden Art aus geschlecht, daß sich aber eine Wissenschaft vom Kinde und ins jedes Jahr gewählt wird. Hat ein Angehöriger der gewinnen seine Gestalten Stil. Ihr Linienbau hat das Gefühl des besondere von seinem Seelenleben erst in allerjüngster Zeit ent- Nachbarschaft eine Arbeit auszuführen, die er nicht allein ausführen Notwendigen. Das eben sagt, daß er einfach ist. Am Beethoven- wickeln fonnte. Man mußte erst das Staunen lernen über das große kann, wie z. B. die Errichtung einer Scheune, ist er durch Krankheit Monument vollzog diese Arbeit sich verstärkter betont. Aus Wunder dieses ersten geistigen Werdens und Wachsens; man mußte in der Familie in der Erntezeit zurückgeblieben, so wendet er sich einem Ilaren, festen Grundgerüst abgemildert senkrechter erst lernen, den Maßstab der Erwachsenen abzulegen, um ein wirk- vertrauensvoll an den Nachbarvater, und dieser hat dann durch Zu­und wagerechter Linien, die der mit abgestuften Arm- liches Verstehen für diese uns so fernliegende seelische Früh- weisung von Arbeitskräften aus der Nachbarschaft zu sorgen. lehnen abschließende Stuhl und furze Bor­ den   Fußzeit zu Der Redner gab eine gewinnen. Der Nachbarvater hat aber auch darauf zu sehen, daß in seinem spigen reichende Bedeckung des Unterkörpers bestimmt, entwickelt orientierung über Aufgaben und Methoden der jungen Kindes- Bezirk im Familienleben nichts Anstößiges geschieht, und wo es sich das bewegter lebende Linienspiel des nackten Oberkörpers. Der psychologie, um dann zu einigen Hauptproblemen überzugehen. doch vorkommt, hat er schlichtend, mahnend und strafend vorzugehen. Aufbau beginnt architektonisch und wächst harmonisch gesteigert zu Grundlage aller Betrachtungen ist ihm die Konvergenztheorie", die Jährlich einmal versammelt er seine Bezirksangehörigen an einem An diesem Tage, der ruhender Menschenkörperlichkeit empor, um im Seelischen des Antliges untersucht, wie die im Innern des Kindes verwurzelten Anlagen Sonntag zum Nichttag oder Sittag. die Krönung zu finden. Und Krönung ist wirklich hier. Sie ist dem mit den von außen auftretenden Bedingungen der Umwelt als Festtag gilt und an dem die Vorsteher der Familien im Werke eingegliedert und gibt sich unmittelbar. gemeinsam am Seelenleben des Kindes bauen. Durch die Mittel besten Kleid erscheinen, wird alles durchgesprochen, was im Laufe Die Gegenwart ringt um Beethoven  . Sie hat in ihm die Welt der Nachahmung und der Suggestion, die näher besprochen werden, des Jahres in der Nachbarschaft vorgekommen ist. Außerdem werden ihres Innern erkannt, der in ungeheuren Maßen erschütternde Ab- finden die äußeren Einflüsse Eingang in die Kindesseele und bilden im Jahre noch drei Versöhnabende abgehalten, an denen etwa ent­gründe der Finsternis und befreiende Höhen sichernde Lichtheit be- ganz allmählich die noch labilen Anlagen zu festen Eigen- standene Feindschaften begraben werden müssen. Aufgabe der Nach­wußt geworden sind. Sie begreift in ihm die schöpferische Kraft, schaften um. Die Zeit der Kleinkindheit wird oft der Schul- barschaft ist es auch, für ein würdiges Begräbnis der Verstorbenen fühlt in ihm den Ueberwinderwillen, der sich aus allen Nächten zeit durch die Ausdrücke Spielalter"," Lernalter" gegenübergestellt. zu sorgen. emporfämpft und einender Menschheitsgipfel wird. Es ist geschicht- Der Redner bespricht den unschätzbaren Wert des findlichen Spielens, lich natürlich, daß auf Klingers Beethovenwerk nach anderthalb Jahr- das als Vorübung aller Sträfte felber einen gewaltigen Lernprozeß zehnten ein anderes folgt. Ganz falsch wäre es, dieses im Werte darstellt. Dieser lebungswert des Spielens ist aber um so größer, - unstabend. Der erste Autorenabend der Neuen Jugend" an jenem abschätzen zu wollen. Es ist ja auch nicht das nächste je freier und spontaner das Kind spielt; und daher können unter wird mit Becher, Däubler, Ehrenstein, Grosz, Herzfelde   usw. am nach dem Klingerschen: um Beethovens Antlis haben inzwischen Umständen manche geistreich ausgeflügelte Lernspiele" weniger für Freitag, den 22. b. M., im Graphischen Kabinett Neumann, Sezessions­mehrere Künstler mit neuem Empfinden, neuen Ausdrucksmitteln ge- das Kleinkind bedeuten, weil sie seinem Tun allzu sehr eine ge- haus, Kurfürstendamm 232, 81% Uhr, wiederholt. worben. Aber Breuers Werk ist das nächste große und wird vermut  - bundene Marschroute geben. lich nicht das letzte sein. Klinger rang um die Verkörperlichung des In einem dritten Teil seines Vortrages musterte der Vors 8 wei Kuriosa. Zwei Kuriosa russischer Städtebilder schöpferisch tätigen Künstlermenschen, den das Werk auf einsame tragende einige angebliche Laster des Kleinkindes und zeigte, wie hat der Krieg geschaffen. Ein Petersburger Vorort ist in eine Adlerhöhen erhob, wo die Freuden der Vollendung ihm entgegen- hier ein unzureichendes Verständnis und eine fälschliche Uebertragung. Chinesenstadt umgewandelt, um die zahlreichen importierten Kulis Strahlen. Ein Gottmensch in leuchtender Jugendschönheit ist dieser der Erwachsenenmoral starke Frrungen zur Folge haben kann. So unterzubringen. Die Kiewer   Stadtverwaltung beschloß wegen Pferde­Beethoven. Breuers Gestalt aber braucht eine ganz andere Deu- die Lügenhaftigkeit; die meisten Lügen" der ersten Lebensjahre sind| mangels den Einkauf von Kamelen für die städtische Holzzufuhr.

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Jans Heimweh.

Eine Geschichte aus dem Wärmland von Selma Lagerlöf  .

Erbtleinode.

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" Ja, das ist gewiß wahr," bekräftigte Jan.

Darauf schwieg die Alte eine Weile, und dann seufzte sie erft ein paarmal, ehe sie wieder zu sprechen anfing. " Ich wollt' Euch gern in einer Sache um Rat fragen, Jan." Thr seid ja teiner von denen, die in alle Welt aus­posaunen, was man ihnen sagt."

,, Ach nein, ich kann schweigen."

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Notizen.

seine ehrliche Meinung gewesen," versicherte die Mutter auf Falla.

Ja, das ist gewiß wahr", erwiderte Jan. Erik ist kein Heuchler gewesen."

" Wartet ein wenig, Jan! Wir wollen einstweilen nur von dem Alten reden", sagte die Bäuerin. Erinnert Ihr Euch an den langen Stock mit dem silbernen Knopf, den mein Vater zu tragen pflegte?"

Eines Tages im Spätherbst befand sich Jan auf dem Heim­weg von Falla, wo er den gauzen Tag über gedroschen hatte." Ja, das weiß ich, ich hab's schon lang gemerkt." Jan wurde wieder voll Erwartung. Es wäre ja gar Seit er jene Unterredung mit dem Nekstricker gehabt hatte, " Ja, und auch an die hohe Müße, die er aufsetzte, wenn war ihm die Arbeitslust wieder gekommen. Er meinte, er nicht unnatürlich, wenn sich Klara Gulla an die alte Mutter er zur Kirche ging." müsse tun, was er fönne, um nicht von Kräften zu kommen. in Falla gewendet und sie gebeten hätte, ihren Eltern das" Was, Ihr könnt Euch auch noch an die Müße erinnern? Wenn das kleine Mädchen wiederkam, sollte es nicht die große Glück, das ihr widerfahren war, mitzuteilen. Wißt Ihr, was mein Vater tat, als er auf dem Totenbette Schmach erleben müssen, seine Eltern in Armut versunken an- Der alte Netstricker war kurz nach der Unterredung, die lag? Er ließ mich die Müze und den Stock holen und gab zutreffen. Ich könnte dir wohl was geben, was einen durch seine Schwiegertochter abgebrochen worden war, in ein Erif beides.- Als Jan so weit gegangen war, daß er von den Fenstern Gichtfieber verfallen und seither so elend gewesen, daß Jan größeren Geldwert hätte, sagte er. Aber ich schent dir diese des Bauernhauses nicht mehr. gesehen werden konnte, tam ihm mehrere Wochen lang nicht mit ihm hatte reden können. Jegt beiden Stücke, weil es eine größere Ehre für dich ist, wenn du eine Frau entgegen. Es dämmerte bereits, aber Jan sah war er zwar wieder auf, aber schwach war er immer noch, diese bekommst, die jedermann kennt und von denen jedermann doch sofort, daß es die Bäuerin von Falla war. Nicht die und das schlimmste war, er hatte durch seine Strankheit offen- weiß, daß ich sie gebraucht habe. Das ist ein gutes Zeugnis neue, die Frau von Lars Gunnarsson, sondern die alte, die bar das Gedächtnis verloren. Jan hatte gewartet und ge- für dich, sagte mein Vater. richtige Mutter in Falla. wartet, ob er von selbst etwas von Klara Gullas Brief sagen" Ja, das ist sicher und gewiß, und wohlverdient waren Sie war in einen großen Schal gehüllt, der ihr bis zum werde, als dies aber nicht geschah und er auch keine An- fie auch," pflichtete Jan bei. Kleidersaum hinunterreichte. Nie vorher hatte Jan sie so deutungen verstehen wollte, hatte Jan ihn gerade heraus ge­warm eingehüllt gesehen, und er fragte sich, ob sie wohl fragt.

frank sei. Sie hatte in der letzten Zeit immer recht schlecht Und da hatte der Alte behauptet, er habe keinen Brief ausgesehen. As im Frühjahr Erik in Falla gestorben war, erhalten. Er hatte sogar die Tischlade aufgezogen und den hatte sie noch fein weißes Haar gehabt, und jetzt, kaum ein Deckel der Kleidertruhe aufgeschlagen, um Jan zu zeigen, daß halbes Jahr später, war kaum mehr ein schwarzes auf ihrem fein Brief vorhanden sei. Stopfe zu entdecken.

Aber als Jan diese Worte sagte, merkte er, wie eigen­tümlich die Mutter in Falla den Schal um sich zog. Ohne Zweifel hatte sie etwas darunter versteckt, und das konnte wohl etwas sein, was Klara Gulla geschickt hatte. Nun, mit der Zeit würde sie auch darauf kommen, er mußte noch warten, dieses Gerede von ihrem Vater war nur der Ueber­Nun, er hatte natürlich vergessen, wo er den Brief hin- gang. " Ich hab' das meinen Kindern oft erzählt und Lars Gun­Sie blieb stehen und grüßte, und dann kamen die beiden getan hatte. Und da wäre es ja gar kein Wunder, wenn sich miteinander ins Gespräch. Sie sagte zwar nicht gerade das kleine Mädchen jezt an die alte Mutter in Falla ge- narsson auch," begann die Bäuerin in Falla wieder. Als heraus, sie sei einzig und allein ausgegangen, um auf ihn zu wendet hätte. Es war nur schade, daß sie das nicht gleich nun im Frühjahr Erik krant lag, werden wohl Lars und Anna erwartet haben, Lars werde an sein Bett gerufen, wie warten, aber Jan fühlte sofort, daß dies der Fall war. Da von Anfang an getan hatte. sticg gleich der Gedanke in ihm auf, sie werde über Klara Die alte Mutter in Falla hatte eine lange Weile Erik einst an das meines Vaters. Ich hatte die Sachen Gulla mit ihm reden wollen, und er war recht verdugt, als schweigend und zweifelnd dagestanden, und Jan war inzwischen hervorgeholt, damit sie zur Hand seien, im Fall er sie Lars sie von etwas ganz anderem anfing. feiner Sache immer sicherer geworden; es fiel ihm deshalb geben wolle. Aber er hat mit keinem Gedanken daran ge­schwer, ihr zu folgen, als sie nun doch wieder von ihrem Vater dacht." Die Stimme der Bäuerin bebte bei diesen Worten, und anfing. " Als mein Vater auf dem Totenbette lag, ließ er Erik als sie wieder anfing zu reden, kamen die Worte ängstlich und fommen und dankte ihm, weil er immer so gut gegen ihn zögernd heraus. gewesen sei, obgleich er seit vielen Jahren vor Schwäche nichts Ich hab ihn einmal gefragt, als wir allein waren, wie mehr habe nügen können. Denkt doch nicht daran, Vater', er's gehalten haben wolle, und da sagte er, ich könne nach hatte Erik gesagt. Wir freuen uns nur, je länger Ihr noch seinem Tode Lars die Sachen geben, wenn ich wolle. Er sei bei uns bleibt.' Ja, das hat er gesagt, und es ist auch nicht mehr imstande, viel zu reden, fagte er."( Forts. folgt)

,, Sagt mal, Jan, könnt Ihr Euch an den alten Besizer von Falla erinnern, an meinen Vater, dem der Hof gehörte, ehe er an Erif tam?" fragte sie.

,, Natürlich kann ich mich an ihn erinnern," antwortete Jan. Ich war doch schon mindestens zwölf Jahre alt, als er starb."

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Er hat einen guten Schwiegersohn bekommen," sagte die alte Bäuerin.

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