Nr. 225.- 1916.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sonntag, 24. September.

Herbstbeginn.

Schon wieder dieses kühle Licht, die schrägen Schatten auf der Straße, geschor'ne Wiesen, weite Sicht; der Tau steht dick im kurzen Grase.

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Ein Hauch von Welken ist im Land, ein blasses Leuchten in den Räumen Der Herbst mit ausgereckter Hand holt Blatt und Früchte von den Bäumen.

D braches, leergemähtes Feld,

wo nur das Stroh der Stoppel knistert, wie bist du so in Licht gestellt und so dem Tod verschwistert!

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Doch nicht im Sturm, der Pappeln bricht, und nicht als Bestie der Schlachten er raubt dir lächelnd Glut und Licht, taum daß wir Lebenden es achten.

Er hemmt die schon erschlaffte Tat, um neue Sträfte zu bereiten, im Nehmen streut er schon die Saat berjüngten Lebens in die Weiten.

Edwin Hoernie

Strindbergs„ Meister Olaf".

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In der Wolfsbühne läßt Reinhardt jezt unter seines neuen Spielformers Ferdinand Gregori   hütender Leitung den jungen Strindberg sagen, wie er den Sturm und die Qual der Kampf­leidenschaft empfand. Denn das ist der menschliche Kern des Schauspiels Meister Olaf". Er nahm ein Stück schwedischer Reformationsbewegung, pacte sie da, wo todesmutiger Bekenner­drang zum Werkzeug der Staatspolitik wird, und bog das Historische der Handlung so, daß es ein Rahmen für sein eigenes Erleben werden konnte. Das hat man ihm damals- Anfang der siebziger Jahre schwer verdacht, und er ließ sich, um seinem Werke die Bühne zu gewinnen, auf mehrmaliges Umformen ein. Aber die Jugendfassung des Schauspiels tam schließlich dennoch zu ihrem Recht und liegt nun auch der deutschen Regie zugrunde. Und was die Wendung im Schicksal Olafs anbetrifft, so stellt sie sich uns, am Leben des Dichters erkannt, als etwas viel Lieferes dar, als ein etwa aus Charakterschwäche geschehender Absturz in Ab­trünnigkeit. Die Frage steht so: was ist schwerer und wichtiger und notwendiger: gewaltsamen Tod von der Hand der siegenden Gegner hinnehmen, oder weiterleben, um neuen Kampf zu führen?

Olaf ist der Typ des Jünglings, in dem noch die frohe Spiel­Lust und hingebende Weichheit des Gefühls neben leidenschaftlichstem Kämpferdrang mächtig ist. Das Klampfwollen bestimmt feinen Weg als oberster Lebenstrieb; es gibt ihm durch alle prüfenden Er­schütterungen den Halt der Ausdauer, führt ihn zum Rebellentum des lutherischen Glaubenshelden, das von der Politik des Königs ausgenutzt wird, und reißt ihn über den Sieg hinaus zur Bereit­schaft, nun trotz des Königs und gegen den König das Ganze zu wollen. In diesem Zuge fündigt der Kern der Natur Strindbergs sich an, der nun auch den Ausgang des Dramas tennzeichnet. Nicht daß er bei dem herüberhallenden anklagenden Rufe des dem Henter verfallenen Wiedertäufers Gerd Boekprinter vernichtet niedersinkt, nicht das ist das für Strindberg Wesentliche, sondern der Nat des Lebenserfahrenen Reichsmarschalls, der ihm sagt, er habe noch das Leben vor sich, das verflossene sei nur eine Schule gewesen, er habe ein schön begonnenes Werk zu vollführen. Der Lebensweg Strindbergs baute eine nie geendete Strecke von lleberwindungen des Gestrigen, um ewig die Bahn zu neuen Kämpfen freizuräumen. Immer riß diesen Menschengeist die Kampfleidenschaft, auflodernd gewaffnet mit Liebe und Haß, über das Mögliche des Ziels zum Unmöglichen empor. Für ihn war der Rest des Kämpfens niemals das Schweigen des Todes, sondern immer der Zweifel, der ein neues Ringen begründet und in riesigen Bögen emporwölbt. Wer das Schauspiel bom„ Meister Olaf" so bom Leben des Dichters aus anschaut, dem hat es als Symbol empörerisch losbrechender Jugend einen Wert, der die Aufführung besonders dankbar hinnehmen

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Jans Heimweh.

läßt. Man lese, was Strindberg in seiner Lebensgeschichte Der Sohn einer Magd" über das Verhältnis des Jünglings zur Gesell­schaft geschrieben hat: es ist start tönende Begleitmusit zu seinem Jugenddrama.

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Noch ist kein Unglück geschehen.

Aber wer könnte es der bürgerlichen Bevölkerung verargen, daß sie von nun an schon am Abend geschützte Stätten aufsucht! Halbwüchsige Burschen schleppen auf ihren Rüden grobe Deden den Berg hinauf an sichere Plätze. Weiber, mit Kindern auf den Armen, an der Schürzenfalte, folgen schwaßend. Andere gehen stundenweit in rückwärts gelegene Ortschaften zurück. Aber auch die können beschossen werden.

Das schauspielerische Gelingen der Gestalt Olafs hängt von der Fähigkeit ab, leidenschaftliche Festigkeit und Inbrunst, die den reifenden Mann verkündet, zu verschmelzen mit noch vollebiger Weichheit des Gefühls, das wie Kindheit anmutet, die noch frei ist von tragischer Lebensschwere. Bruno Decarli  , dessen Element der Sturm ist, Jm Kriegsbericht heißt es dann nur:„ Der Ort X. erhielt bewies diese Fähigkeit in herrlichen Szenen. Nur daß ihm die 30 Granaten" oder" Der... Abschnitt stand unter heftigem feind­Sprache der Bewegung reicher zu wünschen wäre. Der allzu lichen Geschüßfeuer". Allein die Nerven von Arbeitern und Ge­tnabenhaft tumbe Ton der ersten Szene war verfehlt. Leider wirkte schäftsleuten, die keine Waffe tragen und sich nicht wehren können, die lärmende Theaterei Bonus als Buchdrucker Gerd auf von säugenden Frauen und hilfsbedürftigen Greifinnen mußten die ersten Szenen verderblich ein; diese Gestalt, die für die Entwick das dräuende Kriegsungemach über sich ergehen lassen. lung der Handlung sehr wichtig ist, verlangt um so mehr ein vor- Auch der ungestörte Schlaf ist ein großes Gut. Das zeigt erst fichtiges schaufprelerisches Formen, als Strindberg hier in der Zeich der Krieg so recht sinnenfällig. Und die beschossenen Bürger knapp nung von den Eindrücken bisheriger Dramatit der Meister hinter der Front haben ein schweres Kriegsopfer vor denen im Dlaf" stand im Zeichen Shakespeares nicht genug frei geworden granatensicheren Hinterlande voraus. war. Eine bedeutende Leistung war Paul Hartmanns Gustav Wasa  . Knapp und fest im Strich brachte sie das Wesen entschlußfähiger Selbständigkeit lebendig- sicher heraus. Die Szene im Schloß, das Beste der Aufführung, wirkte wie ein Vorgang von der Linie jüngster, noch werdender Dramatik. Die Regie hatte mit der Herrichtung der Dichtung kein leichtes Spiel. Mit tühnem Strich merzte sie die Vorgänge aus, die die Prangerszene vorbereiten. Der Sprung schien zu jäh und war dennoch gerechtfertigt. Die Farbensinfonie des Raumes, in dem Olafs katholisch eifernde( zu äußerlich gespielte) Mutter stirbt, störte durch ihre malerische Prächtigkeit; anzuerkennen war freilich der Aufbau, der die dunkelgekleidete Gestalt Olafs wirkungsvoll gegen das hohe weiße Sterbelager silhouettieren ließ.

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Fr. D.

" Sono tutti stuffi."

Ein welscher Angriff ist abgeschlagen.

Vom ersten Sonnenstrahl bis zur Mittagsstunde haben des Geg­ners Geschüße achthundert Geschosse schweren und mittleren Kalibers in die Stellungen des... Bataillons hineingehaut, daß die bröselig­und Laufgräben stellenweise eingedroschen sind und daß der ungeheure felfige Erde zur kraterreichen Mondlandschaft ward, daß Schüßen­Luftdruck ganze Strecken der schweren Drahthindernisse wie Papier­schnitzel auf entwipfelte Bäume emporgeschleudert hat.

Dann kamen die Bersaglieri  , ermutigt durch die Versicherung ihrer Offiziere, daß nach solcher Artillerievorbereitung alle Defter reicher in den Stellungen tot seien.

Allein sie hatten die Rechnung ohne die Nervenstärke der Kärntner   und ohne unsere Raveonen gemacht. Gedeckt durch das

Skizzen von Oesterreichs Südwestfront. waldige Gelände, tamen sie ja nahe, aber nun empfing ſie der furcht­

Von Dr F. J. Krug Beschossene Bürger.

Die Nachschubkolonnen sind durch das Gebirgsdorf geknarrt. Zwischen den schindelgedeckten Häuschen hindurch, über das hölzerne Brücklein, die ansteigende Straße hinan, vorbei am Kriegerfried. hof, der seine schlummersegnenden Hände immer weiter nach dem grünen Bergboden langt.

Nachschub und Dienst zu ben nahegelegenen Infanterie­stellungen wickeln sich im Schuße der Dunkelheit ab. Um zwei Uhr nachts wind der eine und der andere müde Schläfer wach. Warum wohl? Hat er doch den ganzen Tag in Schweiß und Anstrengung schwer gearbeitet. Da! Wu.. wu wuuu Wie ein urweltlicher Riesenbogel schlägt es durch die Luft. Ein nahes, ganz nahes Sausen und mit gewaltigem Krachen reißt die zweite welsche 28- Zentimeter- Granate eine klaffende Wunde in den nächsten Felshang.

bare Kugelregen genau zielender Gewehrläufe, Minenwerfer, Maschinengewehre und Revolverkanonen.

Zwei Wochen hindurch sammelten unsere Patrouillen hierauf im Vorfeld nach Beute: Gewehre, Munition, Uniformstücke, französische Stahlhelme.

Patrouillen waren dem Gegner in die Flanke gestoßen und hatten Gefangene eingebracht. Sie wurden kurz verhört und danach zu eingehender Einvernahme nach rückwärts gesandt.

Der Durchschnitt der italienischen Gefangenen bietet ja stets das gleiche Bild: Gewöhnliche Bauern und Arbeiter, die vom Krieg nichts wissen wollen, und, wie eingelernt, sofort versichern, daß sie und ihre Angehörigen zu Hause" tutti stuffi" seien. Meist schrauben sie die fünfzackigen Blechsterne allsogleich von ihren Blusenkragen her­unter und tragen sie ihren Besiegern als Geschenk oder zum Kaufe an. Ja, ein besonders geriebener" Kazzolini"-Schlaumeier zog ein­mal seinen Gürtel hervor, den er, seine Gefangennahme voraus­ahnend( oder planend) reichlich mit solchen Sternen versehen hatte, Bald ist alles auf den Beinen: Männer, Weiber, Kinder, und begann nun damit bei uns einen schwunghaften Handel; nur Mütter irren.... Aber Kopflosigkeit kommt nicht auf. Es ist cinque soldi" das Stück! alles vorgesorgt. Die so jäh aus redlich verdientem Schlaf ge= scheuchte bürgerliche Bevölkerung eilt in die bereit gehaltenen Höhlungen.

So schließt sich im Kriege der Kreislauf der menschlichen Ent­wicklung. Nach Taufenden von Jahren fucht der Mensch wieder die schüßenden Erdgrotten auf. Mutter Erde schirmt ihn treu und sicher.

Schuß auf Schuß folgt. In der einen Nacht sind zehn, in der andern fünfzehn Minuten Zeitabstand. Die welschen Geschüße schießen natürlich nach der Karte, denn selbst bei Tag ist die Sicht infolge der Felsmassen behindert. Und so mißhandeln die schweren Geschosse Kartoffeläcker und felfige Flanken der Berge. Aber in einer Nacht spritzen auch die Steine der Ortsstraßen empor und ein andermal schlagen Sprengstücke durch Fensterscheiben. Noch ist kein Unglück geschehen.

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Man staunt bei Tage, daß eine feindliche Granate, nur fünf Schritte von der Sakristei entfernt, den harten Boden aufgerissen hat. Und ist doch ein solches Häuſergedränge um das bescheidene Kirchlein. In dem muffigen Kirchenraum unterrichtet der Pfar­die Kinder. rer ein aufopfernder deutscher Priester aus Tirol Der Lehrer ist ja eingerückt. Und die Regimentskapelle spielt am nächsten Abend wieder neben den zugeschütteten Granattrichtern auf dem engen Kirchenplatz und die kleinen bloßfüßigen Ortsbuben halten selbstbewußt den herzhaft Musizierenden die Notenblätter. Plasmusik an der Front.

An einem Ortsrand haben Granaten Aderstriche aufgewühlt, hier ein mageres Kleefeld weggefeßt.

Diesmal ists ein beachtenswerter Fang; ein höherer Unter­offizier, nämlich ein sergense. Der dreißigjährige behäbige Mann ist in der Nähe von Syrakus Dorfschullehrer, verheiratet und Vater dreier Kinder; er und die Seinen sono tutti stuffi". Er ist froh, gefangen zu sein, und hat sich gern ergeben, als er unsere Patrouille jah. Auch die zwei gefangenen Bersaglieri  , fizilianische Pferdeknechte, die eine Art Platt- Italienisch sprechen, find heilfroh, dem Kriege ent­ronnen zu sein. Der eine von ihnen hat schon jahrelang in Amerika  gearbeitet, und so bitten beide, in Desterreich bleiben oder bei Kriegsende nach Amerika   auswandern zu dürfen. Gin etwas vor­zeitiges Verlangen... Doch nach Italien   wollen sie nicht mehr; sono tutti stuffi".

Mit einem glücklichen Buona sera"( Guten Abend) besteigen sie das Fuhrwerk, das sie in die schußsichere Kriegsgefangenschaft bringt.

Kleines Feuilleton.

Don Juan" im Deutschen Opernhaus  .

( z)

Don Juan" ist so recht die Verkörperung des taten- und genußfrohen Herrenvolts" im Zeitalter der Renaissance. Dichterisch damals vielfach verarbeitet, mußte der dankbare Stoff auch früh verschiedene Komponisten zur bühnenhaften Vertonung reizen. Mozart und sein Librettist da Ponte empfingen also schon von jenen Vorläufern fruchtbare Anregungen. Das Mozartsche Wert jedoch erhebt sich über alles bergehoch. Es bedeutet, mit Figaro"

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Oberkörper vor, zwinkerte mit den Augen, schüttelte den Kopf| suchtstal.', So, dann sei mir willkommen,' hab ich gesag, und schwazte, schwazte; wie ein Wasserfall stürzten ihr die, Dort hab ich mein Leben lang gewohnt." Worte aus dem Munde. Damit verschwand die närrische Ingeborg von der Nur felne Angst, Jan, nur keine Angst!" sagte sie. Scheunentür. Jan verwunderte sich über ihre Worte. Er Eine Geschichte aus dem Wärmland von Selma Lagerlöfürd ich hier stehen bleiben und mit einem, der in Falla begann nicht gleich wieder mit seiner Arbeit, sondern stand dreschen soll, schwagen, wenn ich nicht wüßte, daß der Bauer da und grübelte. fleine Mädchen nach wenigen Augenblicken stand Ingeborg bon Strolyda nahezu in den Wald gegangen ist und die Bäuerin in die Stadt, um acht Monate von Hause weg war, tam eines schönen Butter zu verkaufen? Habt sie allezeit vor Augen, steht im wieder da, Tages die ,, närrische Ingeborg" auf die Scheune in Ratechismus. Das ist mein Spruch. Ich hüte mich zu kommen, Jetzt weiß ich wieder, weshalb ich hergekommen bin. Falla zugestapft, in der Jan beim Dreschen beschäftigt war. Ich will dir meine Sterne zeigen." wenn sie mich sehen könnten."

Als das

Sterne.

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„ Geh aus dem Weg, Ingeborg!" mahnte Jan. Sonft tönnt ich dich mit dem Dreschflegel treffen."

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Aber

Sie hatte ein Körbchen am Arm hängen, das in ein Euch eingefnotet war. Während sie sich mühte, den Knoten auf­im Sehnsuchtstal wohnt, da begnügt er sich nicht mehr mit zubinden, schwatte sie unaufhörlich. " Das da sind richtige Sterne," sagte sie. Wenn jemand irdischen Dingen, sondern er muß hinaus und nach Sternen

,, Ach nein, Ingeborg," verfekte Jan. Weißt du, ich halt

Die närrische Ingeborg war Jans Geschwisterkind, aber er sah sie nur selten, weil sie sich vor Katrine fürchtete. Sicherlich suchte sie ihn jetzt mitten in der Arbeitszeit hier in der Scheune auf, um nicht mit Katrine zusammentreffen zu habt," sagte sie. Und Schläge bekomme ich auch heutigen " Dent nur daran, wie ihr Jungen mich früher geschlagen müssen. Jan war nicht erfreut, als er Ingeborg sah. Sie war Lages noch. Aber in der Christenlehre, wenn man abgefragt wurde, da weiß ich eine, die antworten konnte. Mit Inge­ztvar nicht gerade verrückt, aber sie war auch nicht ganz zu borg fann's niemand aufnehmen,' sagt der Propst. Sie tann suchen. Er kann nicht anders. Du mußt jetzt auch hinaus halb schwang Jan seinen Dreschflegel weiter wie vor und tat, Fräulein von Lövdala. Ich sag ihnen den Katechismus her, mich mehr an das, was auf der Erde iſt." ihre Aufgabe.' D, ich bin sehr gut Freund mit den kleinen als sähe er sie nicht. „ Hör auf mit deinem Dreschen!" sagte sie. Dann Dent mal, ein so gutes Gedächtnis hab' ich! Ich kann die ich sei so verrückt, daß ich nach den Sternen strebe, die die Fragen und die Antworten, von Anfang bis zu Ende. " Still, still!" rief die närrische Ingeborg. Meinst du, will ich dir erzählen, was mir heute nacht von dir ge- Bibel und das Gesangbuch und alle Predigten des Propstes ich sei so verrückt, daß ich nach den Sternen strebe, die am Himmel stehen? Ich suche nur nach denen, die „ Stomm lieber ein andermal wieder, Ingeborg," erwiderte auswendig. Soll ich dir etwas auffagen oder soll ich dir heruntergefallen sind. Ich bin doch wahrhaftig ein vernünftiger Jan." Sobald Lars Gunnarsson hört, daß ich nicht mehr lieber einen Liedervers borsingen?" dresche, kommt er her und sieht nach, was los sei." Jetzt gab Jan teine Antwort mehr; er fing wieder an " Ich will ganz schnell machen, ganz schnell!" sagte die zu dreschen. Sie aber ging deshalb noch lange nicht. Ste fette fich närrische Ingeborg. Du weißt doch noch, daß ich zu Hause von uns Schwestern die gescheiteste gewesen bin. Ja, die auf ein Strohbündel, sang erst ein Gesangbuchlied von un­andern waren in jeder Beziehung nichts nut, mit ihnen kann gefähr zehn Versen und sagte dann einige Kapitel aus der Bibel auf. Schließlich ging sie ohne Abschied ihres Weges man wahrhaftig nicht prahlen." und blieb eine lange Weile weg. Aber plötzlich stand sie wieder unter der Scheunentür.

träumt hat."

"

" Du wolltest mir ja deinen Traum erzählen," erinnerte fie Jan.

, Gleich, gleich, mur keine Angst! Ich verstehe, ich ver­stehe! Strenger neuer Herr in Falla, strenger neuer Herr. Aber hab' nur meinetwegen feine Angst. Meinetwegen wirst du keine Schelte bekommen. Es hat keine Not, wenn man's mit einer zu tun hat, die so klug ist wie ich."

"

,, Still jetzt, still jetzt!" sagte sie. Jezt darf nur noch das nötigste gesagt werden. Aber still, nur still!"

Sie streckte dabei den Zeigefinger in die Höhe, hielt den Oberkörper ganz ruhig und starrte mit weitgeöffneten Augen geradeaus.

Mensch!" Sie öffnete ihren Korb, und Jan sah, daß er mit Sternen aller Art gefüllt war, die sie wohl auf den Herrenhöfen zu­fammengebettelt hatte. Es waren Sterne von Zinn und Papier und Glas, wie sie zum Schmuck der Weihnachtsbäume und allerlei Zuckerwert verwendet werden.

,, Das sind richtige Sterne", sagte sie. Die sind vom Himmel herniedergefallen. Du bist der einzige, der sie hat sehen dürfen, und du sollst auch einige davon bekommen, wenn du sie brauchst."

" Ich dank dir, Ingeborg," erwiderte Jan. Wenn die Zeit fommt, wo ich Sterne nötig habe, und das kann bald sein, so werd ich wohl nicht dich darum zu bitten brauchen." Jeht ging fie endlich wirklich, aber es währte eine Weile, bis Jan wieder zu dreschen anhub.

Jan hätte gern gehört, was sie von ihm geträumt haben ,, Seine anderen Gedanken, keine anderen Gedanken!" könnte, denn so sicher er sich auch in seinen großen Hoffnungen fuhr sie fort. Wir bleiben bei der Sache. Hör jetzt auf mit Jawohl, auch das war ein Fingerzeig. Nicht, als ob fühlte, so schaute er sich doch nach allen Seiten nach Be- dem Dreschen!" solch eine arme Törin wie Ingeborg etwas von Klara Gullas stätigung um. Aber nun war die närrische Ingeborg schon Sie wartete so lange, bis Jan ihr gehorchte. Tun und Treiben hätte wissen können; aber sie fühlte es in wieder auf dem Pfade ihrer eigenen Gedanken, und da war Du bist heut nacht im Traum zu mir gekommen, und der Luft, wenn etwas Merkwürdiges geschehen sollte. Sie sie nicht leicht aufzuhalten. ich hab gesagt: Bist du das, Jan aus Astedalarna?-sah und hörte Dinge, von denen Kluge Leute keine Ahnung Sie trat dicht auf Jan zu, beugte bei jedem Satz den!, Nein,' hast du gesagt, ich heiß jetzt Jan aus dem Sehn- hatten. Forts. folgt.)