Einzelbild herunterladen
 

Ur. 75. 17. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 30. März 1900.

Der Teltow- Kanal.

( Unberechtigter Abdruck verboten.)

Vor kurzem hat der Kreistag des Kreises Teltow die Vorlage zur Herstellung des sogenannten Teltow­Kanals" mit großer Majorität angenommen. Die neu anzulegende Kanalstrecke, von der wir unsren Lefern einen Situationsplan geben, hat eine mehr als lokale Be­deutung, denn sie stellt sich als eine Teillinie jenes von Westen nach Osten gehenden Kanalzugs dar, der die entfernten, wirtschaftlich verschiedenen Gebiete in Ver­bindung setzen soll.

=

Farrlander

Na. Neuendorf Heiligensee

Neuendorfer Renat

Fahrland

Secrew Partizerk

Döberitz

Gr.Glienic

Fleess

Hermsdorf

Franz Buckale

Panke

Der Teltow- Kanal.

Proj. Kanallinie.

Kilometer.

Reinickendor

Tegeler

Pankow

falkenhagen

S

Valentinsw

Berlin - Spend Scharms Kan

eo Weissensee

Marzahn

Spandaus

Plzensee

Berl

Neuenhagen

Lichtenber

Friedrichstlik

haulsdorf offahiwitz

Rummelsburger

Schöneiched

Rixdor

Gatm

Westend and Charlottenburg

Schöneber

Schmargendor

Tempelhof

Steglitz akar

Go Glienicker

ES

Cadow

Sacrower

behnit

Zehlendorf

Britz

Gr.d Lichterfe

Mariendorf

Stolpe

Teltow El Macino Teltow

Giesendorf

Schleuse

Jungferns Bornim

Spree

Friedrichsh Copenick

Carnitygeles

Rahnsitor Damer

Rudow

Glienicke Grüna

GP O

Bohnsdor

Lang

S.

alleinersdorf

Ziethen

h

Sermockwitz

Müggelsheim

Seidin

Der Teltow Kanal wird nach den Entwürfen der Bauräte Haverstadt und Contag gebaut. Er beginnt oberhalb Potsdams bei Glienicke, führt durch den Griebniz- See, das Wiesenthal der Bäte und an Machnow vorbei nach Teltow . Bei Machitow ist die einzige, in den Kanal einzubauende Schleuse mit einem Gefälle von 3 Metern. Sodann geht es in einem Zuge an der West­feite des Teltower Sees vorbei über Lichterfelde , nördlich von Mariendorf und Britz vorbei zur Sprec. Hinter Briz tritt der Kanal in das Thal der Oberspree und Hier findet eine Gabelung statt. Eine südöstliche, längere Linienführung geht nördlich von Nudow und Alt- Glienicke nach Grünau . Zugleich ist aber noch ein direkter Ver­bindungskanal nach einem ungefähr 4000 Meter unterhalb der Dahme belegenen Punkt der Oberspree projektiert, namentlich, um dem nach der Oberspree unterhalb Köpenid gerichteten Durchgangsverkehr und dem Berliner Ortsverkehr und somit der zwischen Berlin und Köpenick angesiedelten Industrie gerecht zu werden. Der nach Schlesien gerichtete Durchgangsverkehr wird die Grünauer Route verfolgen, um von dort durch die Wendische Spree auf direkterem Wege den Oder- Spree- Kanal zu erreichen. Der Teltow Kanal foll 20 Meter Sohlenbreite mit dreifachen| Schlesien ( 700 000 To.) 154 000 W., aus dem Durchgangsverkehr und Kanalschiffahrt doch sehr bald die Neberzeugung Bahn gebrochen, Böschungen unter Wasser erhalten. Seine Tiefe beträgt bei Niedrig- Elbe- Oberspree- Berlin( 500 000 Tv.) 92 500 M. und aus dem Orts- daß ein dringendes höheres Interesse sich befriedigen läßt, wenn der waffer 2 Meter. Er wird somit geeignet sein, Schiffe bis zu 600 20. vertehr( 400 000 To.) 240000 M., zusammen also 486 500 m., wobei Tragfähigkeit aufzunehmen. Die Ufer sind durchweg befestigt, um Einnahmen aus den Hafenlagerplägen und ans der Einrichtung eines von vornherein einen Dampfbetrieb einführen zu können; es ist so- elektrischen Treidelbetriebes, zusammen 350 000 W., außer Ansatz ge­mit alles geschehen, um den Bedürfnissen der Großschiffahrt gerecht blieben find. zu werden. Wenn auch der Kanal ursprünglich nur die Abwässer der füd­Der Kostenanschlag für den Kanal beziffert sich 25 250 000 92. lichen Vororte Berlins abzuleiten bestimmt war, so hat sich nach An Einnahmen erwartet man aus dem Durchgangsverkehr Elbe - cinem Gutachten des Centralvereins zur Hebung der deutschen Fluß­

0

Erlebnisse eines Streifenden auf der Polizeiwache

Verder 1961.

Potsdam

Grebnit

zimmer gegangen, habe auf dem Fußboden einige frische Blunts tropfen in der Größe eines Fünfzigpfennigftüds gesehen und die felben mit den Füßen verwischt. Dr. Zadek hat Statvinski am Abend des fraglichen Tages untersucht und fest­gestellt, daß derselbe Verlegungen im Gesicht hatte, die Raje war ge­schwollen, das Nafenbein empfindlich, am Kopf befanden sich Striemen und Blutkrusten.

Der Staatsanwalt hielt die den Angeklagten zur Last ge­legten Strafthaten für erwiesen, meinte aber, der Angeklagte Bloch habe sich durch das Glätten der Haare feitens des Sistierten mit Recht gereizt gefühlt. Der Fall jei deshalb milde zu beurteilen. Er beantrage gegen Bloch 6 Wochen, gegen Ulrich 14 Tage Gefängnis.

hart. Inst. Beseke Berlin W.50

Stanal, wie beschlossen ist, zu einem Großschiffahrtswege ausgestaltet würde. Alle als Anlieger in Frage konunenden Ortschaften erhalten durch den Kanal unmittelbaren Anschluß an die großen Wasserstraßen im Often und Westen, und zwar nach Herstellung des Rhein - Weser­Elbe- Kanals sogar bis zum Rhein , also in beiden Richtungen bis zu den äußersten Grenzen Preuzens.

Nach

Gegen diese Zengin schwebe seit einiger Zeit ein Ermittlungs­verfahren wegen Beihilfe zur Begehung unzüchtiger Hand­lungen. Er beauftragte den Kriminalkommissar v. Treskow die bis dahin nicht erreichbar gewesene Zengin sofort zu verhaften und vor­bildeten die Grundlage einer Verhandlung, die am Donnerstag vor zuführen. Angeff. Sternberg bittet, die Zengin vorläufig nur der zweiten Straffammer am Landgericht I geführt wurde. An­als Zeugin vorzuführen, denn in diesem Falle würde sie ihre Aus­geffagt waren die Schutzleute Bloch und Ulrich, sie sind be­fagen sicherlich unbefangen machen, während, went fie unter schuldigt, den Sattler Stawinski gelegentlich einer Sisticrung dem Verdacht der Beihilfe verhaftet würde. zweifellos befangen im Bachlofal mißhandelt zu haben. Stawinsti trat als sein würde. Die äußerst jorgfältig gekleidete Zengin wird Nebenkläger auf. Vor Eintritt in die Verhandlung be­in wenigen Minuten gur Stelle gebracht und vont antragte Rechtsanwalt 2ubsczynski als Verteidiger des An Gericht ihre vorläufige Festnahme verfügt. Sie wird nach geklagten Bloch, den Arzt Dr. 3 adet, der außer andern Feststellung ihrer persönlichkeit in eine Belle abgeführt. Aerzten als Sachverständiger geladen ist, abzulehnen, dem Gröffnungsbeschluß wird Sternberg beschuldigt, in den Jahren da dieser ein hervorragendes Mitglied der socialdemokratischen Rechtsanwalt eine tam nach einer eingehenden Würdigung 1897-1899 durch mehrere selbständige Handlungen mit der Marie Partei und deshalb in der Angelegenheit befangen sei. der Beweisaufnahme zu dem Schluß, daß, obgleich einige der Erhard und Frida Woyde, beide unter 14 Jahren alt, un­Rechtsanwalt Wolfgang Heine , der Vertreter des Nebenklagers, Zeugen wenig, andre gar nichts gesehen haben wollten, der That züchtige Sandlungen vorgenommen und die am 8. Oktober 1884 bemerkte demgegenüber, der Antrag habe anscheinend den Zived, bestand der Anklage erwiesen sei, jowohl durch die Angaben, welche geborene Marie Fournaçon verführt zu haben. Nach Verlesung politise Momente hervorzuziehen und Stimmung gegen den die Beamten dem Polizeilieutenant zu Protokoll gemacht haben, als des Antlagebeschlusses beantragt Staatsanwalt Romen den Aus= Zeugen Stavinski zu machen. Wenn die Zugehörigkeit zur Social auch die pofitiven Bekundungen des Zeugen Stawinsli, die im wesentlichluß der Oeffentlichkeit während der ganzen demokratie ein Grund zur Ablehnung sein solle, dann würden lichen glaubwürdig seien, wenn auch dieser Zenge als Beteiligter im Dauer der Verhandlung. Der Gerichtshof beschließt nach Dreiviertel aller Einwohner Berlins nicht mehr in einzelnen übertreiben möge. Slechtsanwalt eine beantragte, dem diesem Antrag. Der Zuhörerraum wird geräumt. der Lage sein, als Zeugen oder Sachverständige vor Gericht zu Angeklagten Bloch eine Buße von 3 M. aufzuerlegen, als Erjaz erscheinen. Dr. 3 adet selber erklärte sich auf Befragen nicht für die dem Zengen Stawinski erwachsenen Kosten des ärztlichen schon die vierte Straflammer des Landgerichts I beschäftigte, wurde Eine verhängnisvolle Prellsteingefchichte, die am Dienstag für befangen. Nach längerer Beratung entschied der Gerichtshof, daß Attestes. die Zugehörigkeit zur Socialdemokratie fein Grund sei, Befangenheit Rechtsanwalt Lub seyn sti, als Verteidiger des Angeklagten gestern nach nochmaliger dreistündiger Berhandlung zum Abschluß zu befürchten, und Dr. 3 adet als Sachverständiger zuzulassen sei. BI o di, bemühte sich, die Streifenden im allgemeinen und den gebracht. Im November 1898 wurde in der Nähe des Café Bauer, ist, stellt Sta winsti unter seinem Zengeneide folgendermaßen hinzustellen, die es sich angelegen fein lassen, Schußlente 31 Steins blieb längere Zeit hindurch liegen. Es wurde häufig von den dort Die Behandlung, welche ihm auf der Polizeiwache widerfahren Bengen Stawinsli im besondren als arbeitsimcue Elemente unter den Linden, ein Prellſtein durch ein durchgehendes Schlächter­Fuhrwerk zertrümunert. Ein großes, über centnerschweres Stück des Dar: Am 2. Dezember v. J. hat er als Streitposten vor der reizen usw. Diese Auslaffungen führten zu wiederholten Entgegnungen haltenden Droschkenfutschern zu einem Schabernad gegen einen auf dem Militäreffekten Fabrit von Beder u. Co., Alexander- seitens des Rechtsanwalts eine. firaße 27b, gestanden. Der Schutzmann Bloch ist auf ihn zu- Der Gerichtshof verkündete nach furzer Beratung: Ein Vergehen Bock eingeschlafenen Kollegen benutzt, indem man es heimlich in dessen gekommen, hat ihn am Arm gepadt und ihn angerufen: Wenn Sie im Amt seitens des Angeklagten Bloch sei erwiesen, diesen feien Draschke legte. Dies geschah auch bei dem Droschkenfuhrherren May nicht weggehen, sistiere ich Sie!" Stawinski hat nun nach seiner Aus- aber mildernde Umstände zugebilligt, weshalb auf eine Abraham aus Neu- Weißensee. Er fand den steinernen Fahrgast, als fage den Schuhmann nach dem Grunde seines Vorgehens gegen ihn Geldstrafe von 40 M. sowie auf eine Buße von 3 M. erkannt mit seiner Droichte nach Hause gekommen war, warf ihn auf den gefragt, worauf ihn der Schuzman Bloch festgenommen hat. In wurde; den Vorgang im Waschraun hielt das Gericht nicht für er- of und ließ ihn liegen. Ans allerlei Anspielungen, ob er sich einen der Wachstube des 22. Polizeireviers, o Izmarktstraße, an-| wiesen, daher würde der Angeklagte Irich freigesprochen. gekommen, hat Stawinsti seinen Hut auf den Tisch gelegt und sich Auch dies gelinde Urteil tennzeichnet unfre Justizzustände und Kollegen ihm den Streich gespielt hatten. Im Oktober v. J. era vor einem an der Wand hängenden Spiegel das Haar glatt gerechtfertigt die Frage, wie viele Monate Gefängnis wohl fattete der Fuhrherr Höhn bei der Polizei die Anzeige, daß strichen. Darauf hat der Schnzmann Bloch ihn angefahren: wie ein Arbeiter bekommen hätte, der einen Streit- Abraham, mit dem er sich inzwischen verfeindet hatte, das Prellſtein­Tönnen Sie sich so etwas unterstehen?" und alsdann auf ihn einbrecher annähernd so malträtiert haben würde, wie der Schuteiligt haben, als der Stein in Abrahams Droschke hineingelegt stück gestohlen habe. Dabei sollte Höhnt sich selbst dabei be­geschlagen. St. hat nach feiner Aussage eine große Zahl mann den ausständigen Arbeiter! wurde. Gegen Höhn wurde Auflage wegen wissentlich falscher Anschuldigung erhoben. Der Brellstein lag gestern dem Gerichtshof vor. Der Angeklagte bestritt feine Schuld und führte den Belastungs­

von Faustschlägen gegen den Kopf erhalten, ist zu Falle gekommen und hat damn, mit dem Gesicht nach unten auf Der Erde in halbknicender Stellung liegend, weitere

Gerichts- Beitung.

Donfitein fegen lassen wolle usw., schloß Abraham, daß seine

Faustschläge erhalten. In dieser Situation hat er Die Prozeßverhandlungen gegen den Bantier Angn it sengen eine Anzahl Zeugen entgegen, welche nach Ansicht des An­um Hilfe gerufen, dann hat er auch in seiner halbliegenden Sternberg begannen gestern im fleinen Schwurgerichtssaal vorlägers fo unglaubwürdige Angaben machten, daß der Staats­Stellung die Beine von 4 bis 6 Schuplenten gesehen, die durch das der achten Straffammer des Landgerichts I . Den Vorsiz führt Land- anwalt ihre Aussagen protokollieren ließ mit dem Bemerken, daß er Zimmer gingen. Diese Beamten sind sofort wieder hinausgerichtsdirektor Weimann, die Anklage vertritt Staatsanwalt gegen diese Zeugen wegen Verdacht des Meineids vorgehen würde. gegangen, und nachdem Zenge mit dem Angeklagten Bloch Dr. Nomen, die Verteidigung führen Justizrat Dr. Sello. Der Angeklagte Höhn wurde für überführt erachtet und zu drei wieder allein im Wachtzimmer war, hat dieser weiter ge- Justizrat Dr. Kleinholz und Rechtsanwalt Dr. Heinemann. stein soll an Gerichtsstelle in Verwahrung bleiben, um noch in Monaten Gefängnis verurteilt. Der verhängnisvolle Prell­fchlagen. St. hat bemerkt, daß während dessen 2 Beamte in Der Zudrang der Zeugen und des Publikums zum Verhandlungs­der offenen Thür standen. Bloch ist darauf hinansiaal war sehr groß. Der Chef der Kriminalpolizei, Geheimer Rat päteren Verhandlungen als Beweisstück zu dienen. gegangen. St. hat infolge der erlittenen Mighandlungen Dieterici, wohnt der Verhandlung bei. Der Angeklagte Der Boykott ist keine rechtswidrige Handlung und ver aus Der Naje und im Gesicht geblutet. Ein Schutz ist im Jahre 1852 in Frankfurt a. M. geboren. Wie sich aus den pflichtet nicht zum Schadensersatz, so entschied das Reichsgericht int mann hat ihn deshalb aufgefordert, sich 31 waschen, Vorhaltungen des Vorsitzenden ergiebt, ist St. im Jahre 1884 wegen einer Hamburger Sache, die aus der Zeit des 1898er Hamburger St. hat sich aber dessen geweigert, weil er dem Polizei- Bergehens gegen§ 249 I. des Handelsgesetzbuchs zu 14 Tagen Ge- Bäderstreits herstammte und Sahre zu ihrer Erledigung Lieutenant die Spuren der Mißhandlung zeigen wollte. Bald fängnis und im Jahre 1886 wegen desselben Vergehens zu vier bedurft hat. Als bei jenem Streit die Arbeiterschaft sich auf feiten darauf habe Bloch in Gemeinschaft mit 1llrich den Zengen Wochen Gefängnis verurteilt worden. Beide Strafen sind der Gefellen stellte und über diejenigen Bädermeister gegen dessen Willen waschen wollen. St. hat sich im Wege der Guade in 1400 m. und 4000 M. Geldstrafe den Boykott verhängte, die die Forderungen der Gesellen dagegen gesträubt, dann hat ihn Bloch niedergeworfen und ihm die umgewandelt worden. Im ganzen melden sich beim Aufrufe nicht bewilligen wollten, suchten die vereinigten Bäder Arme festgehalten. Hierauf ist der Beamte auf des Zeugen Körper 100 3eugen, von denen 23 von der Anklagebehörde, 77 iunungen von Hamburg- Altona - Wandsbeck diese Maßnahme dadurch niedergekniet und Ulrich hat ihm mit einem nassen Handtuch das von der Verteidigung vorgeladen worden find. Unter den wett zu machen, daß sie die Mühlenbefizer, Mehlhändler und Mehl­Blut aus dem Gesicht gewaschen. Als später der Polizeilieutenant Belastungszeugen befinden sich die Mädchen Frida Woyde und makler veranlaßten, sich mit ihnen folidarisch zu erklären und dann Balm in die Wachtstube trat, hat St. diesem den Vorfall gemeldet. Marie Fournaçon, der Kriminalkommissar v. Trestow und über die Bäckermeister, die die Forderungen der Gesellen be= So die Aussage des Mißhandelten. mehrere Kriminalbeamte. Eine Belastungszengin, die Schauspielerin willigt hatten, einen Mehlbontott zu verhängen. Die Miehl­Polizeilieutenant Palm hat nun die Angelegenheit untersucht Fräulein Klara Fischer in Paris , ist nicht zur Stelle, sie wird aber lieferanten verpflichteten sich bis auf zwei Firmen sämtlich, diesen und darüber ein Protokoll aufgenommen, aus welchem in der nach der Mitteilung des Kriminalkommissars v. Treskow noch an Mehlboykott durchzuführen, event. für jeden Sad trotzdem gelieferten Gerichtsverhandlung folgendes festgestellt wurde: Bloch hat zu Gerichtsstelle erscheinen. Auch unter den Entlastungszeugen be- Mehles eine Konventionalstrafe von 10 M. zu zahlen. Einige Mehl­gegeben, er sei durch ein polnisches Schimpfwort, welches Stawinski finden sich mehrere Kleine Mädchen, teilweise mit ihren firmen traten jedoch von dieser Vereinbarung bald zurück, was ihnen ja ihm zugerufen habe, so in Erregung geraten, daß er den letzteren Eltern. Einige erwachsene Mädchen fizzen in Haft, nach§ 152 der Gewerbe- Ordnung zustand. Unter ihnen befand sich gewaltsam auf eine Bant geworfen habe. Die zwei von ihnen werden aneinander gefeffelt aus der Mehlmakler Sch. Er wurde von den Bäckerinnungen auf­Schußleute& inzel und Schröder haben gesehen, daß Kottbus vorgeführt. Der Zeuge Dir. Zuppa wird aus der Unter- gefordert, die festgesezte Konventionalstrafe zu zahlen, weigerte sich Stawinski Blut an der Nase und im Gesicht hatte, lezterer juchungshaft vorgeführt. Ferner befinden sich unter den Entlastungs- deffen aber unter Hinweis auf§ 152 der Gewerbe- Ordnung und hat dent St. aufgefordert, sich zu waschen. Schußmann zeugen der Regierungsassessor Graf v. Wartensleben , an den wurde nun seitens der Bäckerinmungen boykottiert. Durch diesen Heinzle hat den St. im Wachtzimmer in halvinicender Lage ge- Juftigrat Dr. Sello die telegraphische Aufforderung zum Erscheinen Boykott will er erheblichen Schaden gehabt haben. sehen und wahrgenommen, daß St. im Gesicht und aus der Nase vor Gericht nach seinem oberschlesischen Gute gerichtet hat, ferner die Boykottkommission der Bäckerimumgen deshalb auf Zahlung Vor Gericht sagen diese Beamten als Zeugen aus, daß der Rektor Hertel, der Lehrer Klewe, der Direktor vom Privat- von 2000 Mark Schadensersatz verklagt. Seiner Klage wurde vom fie derartige Wahrnehmungen nicht gemacht hätten, auch die Ange- detektiv- Bureau Jus", mehrere Privatdetektivs, Schriftsteller Hamburger Landgericht stattgegeben, Dieses führte in feinen flagten bestreiten die ihnen zur Last gelegten Strafthaten. Bloch Ritterhaus und Frau aus Babelsberg . mehrere Kriminalschutz Entscheidungsgründen aus: Jeder Gewerbetreibende habe das Recht, will den St. nur auf die Bank niedergedrückt haben. leute u. a. Auch ein Taubstummer ist als Zeuge geladen, der unter Beihilfe fich frei zu bethätigen, nur die erlaubte Konkurrenz seitens der

blutete.

-

"

Er hat

cine rechts­

Bolizeilieutenant Balm sagt als Zeuge aus, er habe gesehen, der Dolmetscherin für Taubstumme, Frau Schenk, fein Zeugnis ab- Gewerbegenoffen müsse er sich gefallen lassen.. Der Boykott sei aber dağ Stawinski Blutflecke an der Hand und am Kragen hatte, aber legen soll. Als Sachverständige für einen Auklagefall sind Gerichts- ein willkürlicher Eingriff andrer in die Interessensphäre eines Ge­von Verlegungen habe er nichts bemerft. Polizeiwachtmeister phyfitus Dr. Störmer und der Nervenarzt Dr. Albert Mo II werbetreibenden und stelle mit seinem 3wed, den Gewerbebetrieb Atube hat noch, bevor Stawinski den Lieutenant Anzeige erstattete, geladen. Justizrat Dr. Sello erklärt, daß er auf eine Zeugin jemandes teiftveise oder ganz zu unterbinden, von St. die Meldung erhalten, daß er von Bloch geschlagen fei. Auguste en dier alias Auta Fischer Bezug nehme. Da sich diese widrige Handlung dar, die zum Schadensersas verpflichte. Zeuge Wachtmeister tube befundet. er habe darauf zu St. in einer Konditorei in der Nähe des Kriminalgerichts aufhalten Das als Berufungsinstanz angerufene Hanseatische Ober gejagt: Sie sind wohl verrückt! Dann sei er in das Wach- solle, bitte er, sie von dort holen zu lassen. Dr. Nomen: landesgericht nahm einen andren Standpunit ein, hob das