Nr. 246.- 1916.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Freitag, 27. Oktober.

Das dritte Kriegslicht.

man Steinkohlenteer destilliert, erhält

man

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Es

Notizen.

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Die Flüchtlinge erzählen so berichtet die norwegische Zeitung herden, die im Herbste zu Tal treiben. Oben blüht auch eine Verdens Gang" daß die englische Obrigkeit während der letzten Alpenflora, darunter das Edelweiß, dem das rumänische Volk den Wochen russische Flüchtlinge, aber nicht etwa Deserteure, sondern Namen Blume der Königin" gegeben hat. Unten, wo vor wenigen denn römische Legionen Der dritte Kriegswinter rückt immer näher, ja, er ist eigentlich politisch Verfolgte und Juden, die während der Judenverfolgungen Jahrzehnten kaum noch eine Straße war schon da, und fleißige Leute müssen Vorsorge treffen, daß sie in den geflohen waren, zu Tausenden über die Nordiee nach Archangelsk   und römische Kultur sind nicht dieses Weges nach Transsylvanien  langen Winterabenden das nötige Licht haben. Der Städter, ins- und Alexandrow sandte, nachdem man ihnen die Wahl gestellt hatte, hineingegangen, sondern durch den Rotenturmpaß unten liegen freundliche Häuser und Dörfer, und ein gewisses Leben bewegt sich besondere der Großstädter, kennt diese Sorgen nicht oder braucht sie an die russische oder englische Front geschickt zu werden. wenigstens nicht zu kennen. Ihm steht in der Gaslampe oder in Wenn man mit diesen Menschen spricht, merkt man gleich, daß auf der Straße, selbst Fabriken siedeln sich bereits im Tale an. der elektrischen Birne eine ausgezeichnete billige Lichtquelle zur Ver- es nicht Angst vor den rein physischen Anstrengungen des Krieges Schon gibt es in Azuga Tuch-, Zement- und Glasfabriken, cine Der Grund liegt tiefer. Papierfabrik in Busteni, eine Nagelfabrik und eine Töpferei in fügung. Auch auf das flache Land sind Ferngaswerke und Ueber- ist, die sie gegen England erbittert hat. Petroleum   wird gewonnen in Campina, und Mühlen, landzentralen vorgedrungen, aber trotzdem ist das Bedürfnis nach Er liegt in einem moralischen Schmerz. Sie hatten zu wählen ge- Sinaia  . Lampen, die nicht zentral gespeist werden, ein sehr großes. Brauchi habt zivischen Sibirien   und Landesflucht, oder vielleicht zwischen dem Sägemühlen, Kalföfen neben den Steingruben finden sich das man doch auch da, wo Gas oder Strom vorhanden ist, noch eine Galgen und dem Eril. Es gelang ihnen, wohlbehalten über Ruß- ganze Tal hinunter. In Busteni, der letzten Station vor Sinaia  , Lichtquelle mit uneingeschränkter Bewegungsfreiheit. So hatte diesen lands Grenzen zu entkommen und sie fanden einen friedlichen Zu- winkt ein neues griechisches Kirchlein mit seinem Kuppelturm herüber. Dienst die Petroleumlampe zu versehen. Dann tamen im Vorjahre fluchtsort, wo sie vor Verfolgungen geschüßt waren. Nun erzählt ein russischer Advokat in Verdens Gang", daß allein Seit der deutsche Kunsthistoriker Jakob v. Falke( vor mehr als der Spiritus- und der Azetylenkriegsbrenner. Beide hatten sozusagen amtlichen Charakter. Kein vernünftiger Mensch wird im dritten in London   über 300 000 russische Flüchtlinge sich aufhalten, von zwei Jahrzehnten) diese Schilderung geschrieben hat, hat die In­Kriegswinter daran denken, Spiritus für Beleuchtungszwecke zu be- denen die meisten Juden sind. Bisher haben sie durch Tag und dustrie im Prahovatale einen gewaltigen Aufschwung genommen, nuzen, und der Brennstoff für die Azetylenlampe, das Kalziumkarbid, Nacht an den Ausrüstungsarbeiten für das englische Heer teil- und namentlich das Petroleum ist nicht nur in Campina, sondern ist zu teuer geworden, um als Volksbeleuchtungsmittel in Frage zu genommen. Sie waren Handwerker, die sich emsig und arbeitsam allenthalben im weiten Umkreise erschlossen worden. Die herrliche lommen. So kommt nun für diesen Winter als Striegslicht der ihren Unterhalt damit erwarben, Tausende von Uniformen, Stiefeln, Natur dieses südlichen Karpathenstriches hat sehr unter der Pe­Benzolbrenner in Betracht, der gleichfalls amtlichen Charakter Zelten und Bettzeugen anzufertigen. Aber aus einer Solonie von troleumindustrie gelitten, wie man aus der Schilderung Ner­trägt. 300 000 Russen tann man ein hübsches fleines Heer schaffen. Die hammers ersicht: in diese reizvollen Gefilde passen herzlich schlecht Er ist ein Kind der Kriegsbeleuchtungsgesellschaft. Sie vermittelt englische Obrigkeit hat 25 000 junge Männer aus diefer Schar die weißgestrichenen zylinderförmigen Petroleumbehälter, denen den Verkehr zwischen den Fabriken und den Großhändlern, ihre Auf- russischer Flüchtlinge ausbeben lassen und ihnen die Wahl gestellt, das Auge der Eisenbahn entlang häufig begegnet. Wenn man auf gabe ist es auch, die richtige Verteilung des Benzols herbeizuführen. sich an die Westfrom schieben oder an Rußland   ausliefern zu lassen, Campina zu fährt, stehen auf einem Plateau Hunderte von Sonden­Die Aufgaben, die zu lösen waren, sind, wie" Licht und Lampe  " Diese 25 000 Wann stehen Tag und Nacht unter polizeilicher türmen; sie kommen sogar mitten in das Flußbett des Prahova ausführt, teine fleinen gewesen. Ehe man nämlich zur Ausarbeitung Bewachung. Ich war einer von ihnen, aber es gelang hinab, stellen sich ganz nahe der Eisenbahn auf, krageln auf der des Brenners schritt, mußte man den Brennstoff schaffen. Wenn mir, zu entkommen. Rußland   schlägt auf diese Weise zwei anderen Seite an dem Berge herum und beherrschen selbst dessen Fliegen mit einer Klappe. Kulmhöhe. Diese schmierig- schwarzen Türme und die ebenso feine einheitliche bekommt 25 000 verhaßte schmutzigen Baracken davor verschandeln geradezu die Landschafi. Substanz, sondern ein Gemisch von Benzol und Toluol. Das letztere Juden, und das ist ein autes Kanonenfutter, und zugleich Aber sie sind Geldbrunnen, die dem Lande jährlich Millionen spru­muß also zunächst entfernt werden. Dann müssen erst noch dem bekommt es alle die in seine Gewalt, die es früher vergeblich zu deln lassen. nun verbleibenden Benzol bestimmte Eigenschaften gegeben werden, greifen suchte. Vielleicht wollen sie uns an die Front schicken und um es zum Kriegslichtbenzol zu machen. Reines Benzol gefriert so bermeiden, daß sie uns so schnell wie möglich loswerden. Aber nämlich schon bei 4 Grad Wärme. Durch bestimmte Zufäge wurde es ist wahrscheinlich, daß sie uns an den Galgen oder nach Sibirien  Der Kleistpreis, der jedesmal von einem einzelnen erreicht, daß das Kriegslichtbenzol erst unterhalb des Gefrierpunktes schicken wollen. Unsere Ramen sind ja bloß unseren Angehörigen von Wasser erstarrt. Für die Veleuchtungszwecke darf und kann und der Gebeimpolizei bekannt. Keiner wird uns und die verhaßten Vertrauensmann der Stiftung an junge Talente verteilt wird, wurde nur das Kriegslichtbenzol verwendet werden, jedes andere Benzol Juden vermissen." für 1916 der oftpreußischen Dichterin Agnes Miegel   und dem früheren hat andere Eigenschaften. Diesen Eigenschaften ist der Benzol " In der Friedenszeit lebten wir unter schlimmeren Verhält Kesselschmied Heinrich Lersch   zuteil. Lersch hat in der Tat förderns­friegsbrenner angepaßt. Der Benzolkriegsbrenner wird zum Laden- nissen, als wenn es Krieg gewesen wäre. Wir wurden Tag und werte Talentproben aufzuweisen, aber der Arbeiterdichter, der am preise von 4,50 m., der amtlich festgesetzt wurde, zu haben sein. Nacht verfolgt, ausspioniert und beleidigt. Nun sind wir gut genug tiefsten und nachhaltigsten seine Kriegserlebnisse gestaltet hat, ist Beriudhe haben ergeben, daß er etwa 500 Brennstunden aushält, und allesamt dazu verpflichtet, für unser Vaterland in den Kampf Karl Bröger  . Wenn er nicht den Preis erhielt, so wollen wir uns also für einen strammen Winter ausreicht. Die Kriegs­zu gehen. Vaterland! Wir wurden an Bord von Segelschiffen damit trösten, daß er sich als reifer Meister erwiesen hat. benzollampe gibt zwischen 40 und 60 Kerzenstärten an Licht verstaut, genau wie die Negeriflaven in alten Zeiten, und die Schiffe Deutsche   Bücher in Rußland  . Der Abgesandte und verbraucht für die Sterzenstunde etwa 1 Gramm Benzol. Bei gehen direkt nach Alexandrow   oder Archangelst. Jeden Tag während des dänischen Bücherfomitees für Kriegsgefangene ist von einer einem Preise von 50 Pf. für das Liter Benzol würde also die und auf diese Weise wird man fortfahren, bis wir sogenannten schiedenen Behörden über die Lieferung von Büchern an Kriegs­mehrerer Wochen sind solche Fahrzeuge über die Nordsee   gegangen, längeren Reise nach Rußland   zurückgekehrt. Er hat dort mit ver­Brennstunde 31 Pf. fosten. Die gleiche Lichtmenge würde bei Spiritus auf 4%, bei Petroleum auf Pf. zu stehen kommen. Landesverräter auf russischer Erde in Sicherheit gebracht sind." In Petersburg   wurde mun ein Der Großhändler muß der Kriegsbeleuchtungsgesellschaft von" Ich sage, daß wir nie eine andere Behandlung erwartet hätten, gefangene erfolgreich verhandelt. jedem Kleinhändler, an den er verkauft hat, Mitteilung machen, aber ich frage: hätten wir nicht mehr Humanität von England er besonderes Bureau eingerichtet, das die Verteilung der Bücher leiten damit diese Vorsorge dafür treffen kann, das tatsächlich überall dort, warten dürfen, dem großen Beschützer der Kleinen und Unter- fol. In Kajan ist eine sogenannte Kriegsuniversität eröffnet worden, in der Kriegsgefangenen mit akademischer Bildung Gelegenheit wo solche Brenner vorhanden sind, auch das Kriegslichtbenzol erhält­lich ist. Nun ist das Kriegslichtbenzol feuergefährlich, es zeigt ein Dies ist der Hauptinhalt der Klagen des russischen Advokaten gegeben wird, die Bibliothek und die Laboratorien der dortigen Uni­versität zur Fortsetzung ihrer Studien zu benutzen. In der furgen dem Benzin ähnliches Verhalten. Es ist deshalb beim Füllen die in Verdens Gang". Zeit seines Bestehens fandte das Bücherfomitee bereits allein an größte Vorsicht geboten, und der Händler darf das Kriegs­lichtbenzol nur an Leute abgeben, die sich über den Besitz eines Komitee verfügt gegenwärtig über 300 000 Bücher, die teils vom sogenannten Füllkortens ausweisen können. Dieser Füllkorken, ein Romitee gekauft ,, teils von Deutschland   unentgeltlich zur Verfügung fester Sort, trägt in der Mitte das Füllröhrchen, das so bemessen gestellt worden sind. An der Spitze des Komitees steht der deutsche ist, daß nur ein feiner, gleichmäßiger Benzolitrahl hindurch treten Philosoph Höffding. fann, der die Füllung der Lampe ohne jedes Vorbeigießen gestattet. Im rumänischen Petroleumlande. noge Um noch ein übriges zu tun, hat die Regierung rote Klebezettel ausgearbeitet, die auf jedes Gefäß, in dem das Kriegslichtbenzol Fast genau in der Mitte zwischen Kronstadt   und Sinaia  , wo verkauft wird, anzubringen sind. Sie enthalten Hinweise auf alle König Karol sich seinen Sommersiß erbaut hatte, liegt Predcal, für die richtige Behandlung notwendigen Maßnahmen. Hoffentlich der jetzt in deutscher Hand befindliche Grenzort. Unsere Truppen wird alles sich in der Praxis ebenio gut abspielen, wie es durchdacht schicken sich an, von hier aus längs der Eisenbahn, die dem Tale iſt. Auch der dritte Kriegswinter wird uns nicht im Dunkeln das südlich von Predeal   beginnt. Predeal selbst, ein etwa tausend der Prahova folgt, ins rumänische Betroleumgebiet vorzustoßen, finden. Meter hoch gelegenes Städtchen, hat einen ziemlich dorfartigen Cha­rakter; allerdings weist es zahlreiche Villen auf, die reiche Ru­mänen fich als Sommerfiße gebaut haben. Die Prahova   ist ein cchter Alpenfluß, wird und unbändig, zu anderen Zeiten sanft und ruhig. Man sieht ihm an, daß er die Ufer einreißen und die Brücken zerstören kann. Er sucht und bahnt sich seinen Weg in

Englands Auslieferung verfolgter Rußen.

wehrpflichtigen Russen durch Kristiania   geflutet, weil sie heimkehren Während des ganzen Krieges ist ein ziemlich starker Strom von mußten, um sich unter die Fahnen zu stellen; aber in den letzten Wochen sind Russen einer anderen Kategorie dort eingekehrt. Es sind russische Flüchtlinge, die nun aus England fortgezogen sind, wo fie fich ein paar Jahre aufgehalten haben, weil vor turzem ein Um­schlag im englischen Asylrecht für politisch Verfolgte stattgefunden hat. Sie gehören zur gebildeten Klasse, Advokaten, Künstler, Studenten. Und alle miteinander hatten sie Dinge mitzuteilen, die in hohem Grade geeignet sind, Aufmerksamkeit zu erwecken.

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Jans Heimweh.

drückten?"

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Kleines Feuilleton.

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wiffenſchaftlichen deutschen Werlen 2600 Batete nach Rußland  . Das

Die Asche den Winden. Der Dichter Otto Born­ gräber  , der im Krankenhause von Lugano   am Herzschlag gestorben ist, war schon längere Zeit schwer leidend. Er hatte sich deshalb seit einigen Wochen in der Naturheilanstalt Monte Verita  " bei Locarno  aufgehalten. Am Sonntag, den 15. Oftober, war er nach Lugans I die Temperatur dort seinem Zungenleiden beffer zu entsprechen schien. Keiner seiner Freunde glaubte, daß sein Ende gereijt, weil so nahe sein fönnte. Seinem Wunsche gemäß wurde die sterbliche Hülle Borngräbers verbrannt. Die Asche des Dichters wird gemäß seiner testamentarischen Bestimmung auf einem Berge den Win­den übergeben" werden.

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- Ehrung polnischer Freiheitskämpfer. In schen Friedhof statt. Hier erfolgte die feierliche Beisetzung in einem Lublin   fand die feierliche Ueberführung der Gebeine der Teilnehmer am Aufstande von 1863 von der Hinrichtungsstätte auf den städti­Ehrengrabe.

Muren in den österreichischen Alpen. Von beiden Seiten stürmen Windungen durch ein breites Bett von Steingeröll, gleich den ihm rauschende Bäche zu, herabstürzend zwischen grünen Bergen oder hochgetürmten Felsen. Ueber Felder und Wiesen erheben sich Wälder von stolzen Tannen und Buchen, darüber zerrissene Fels­Der neue Trollbaettan- Kanal, der bedeutend wände oder rundliche Bergkuppen mit furzem Rasen bewachsen, vergrößerte und verbesserte Verkehrsweg zwischen Weenersee und auch wohl mit ewigem Schnee auf den Gipfeln und Schluchten, denn Nordsee  , ist am Mittwoch, den 25. Oktober, nach siebenjähriger es ist mitten im Hochlande der Karpathen; droben ist noch der Arbeit feierlich eröffnet worden. Dem neuen Wasserweg wird sehr Horst von Adlern, der Aufenthalt nicht seltener Bären und zahl- große Bedeutung für das Verkehrswesen in wichtigen Teilen reicher Gemsen, die Stätte von Sennhütten und weidenden Schaf- Schwedens beigelegt.

Von der Stelle aus, wo Jan saß, sah er keine Flammen;| sich gedacht, der Weltuntergang werde unter furchtbarem aber es war ihm doch recht unheimlich zumute bei dem Ge- Donner und Blitz und Erdbeben vor sich gehen, wobei die danken, daß im Walde das Feuer raste und sich ungehindert Gebirge in die Weere stürzten und die Wasserwogen sich über Eine Geschichte aus dem Wärmland von Selma Lagerlöf.   ausbreiten tonnte. Hoffentlich beschränkte es sich auf die die Täler und das ebene Land ergießen und alles Lebendige " Du hast nicht nachgelassen, bis ich mit hierberging, weil Waldstrecken und verheerte nicht auch noch Häuser und vernichten würden. Aber niemals hatte sich Jan gedacht, das Ende könnte ich da vergessen würde, was heut für ein Tag ist. Und nun Bauernhöfe. Die Luft war überaus drückend, und Jan fiel es schwer, auf die Weise kommen, daß die Erde unter dem Himmels­hab' ich dafür diese Warnung bekommen." Noch einmal setzte er die Branntweinflasche an den Atem zu holen; es war ihm fast, als sei schon sehr viel Luft gewölbe begraben würde nnd die Menschen von der Hite und Das tam ihm fürchterlicher vor als Mund; aber seine Frau warf sich über ihn und weinte und verbrannt und nächstens keine mehr da. Nicht inimer gleich dem Qualm umtämen. flehte. Da stellte er sie wieder auf den Tisch und stieß ein mäßig, aber in turzen Zwischenräumen fam eine Boge alles andere. lautes Gelächter aus. Brandgeruch daher, der einem die Nase beizte. Aber dieser Er legte die Pfeife weg, obgleich sie erst halb ausgeraucht Geruch kam nicht aus einer Herdstelle in Askedalarna, sondern war, blieb aber sonst ruhig auf demselben Fleck sizen. Denn es war ein Gruß von dem großen Feuer aus Tannennadeln was hätte er wohl tun sollen? Das war nichts, das er von und Moos und Reisig, das mehrere Meilen entfernt brannte sich abwehren, nichts, dem er aus dem Wege gehen konnte. und zischte.rolat Man konnte nicht zu den Waffen greifen, um sich zu ver­

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Behalt sie, behalt sie nur!" sagte er, indem er aufstand und den Stuhl wegstieß. Und gut Nacht, Ol' Bengtsa! Ihr entschuldigt mich wohl, wenn ich schon aufbreche. Heut muß ich an einen Ort, wo ich in aller Ruhe trinken kann."

Er ging nach der Pforte, und seine Frau folgte ihm. Aber als er an der Gittertür angekommen war und eben hindurchgehen wollte, stieß er seine Frau zurück. Was willst du noch bei mir? Ich hab meine Warnung bekommen. Mit mir geht's dem Verderben zu."

Sommernacht.

An dem Tag, wo bei dem Netzstricker die große Gasterei gegeben wurde, war Jan von Skrolyda zu Hause geblieben. Erft als es Abend wurde, setzte er sich nach seiner Gewohnheit auf die steinernen Stufen vor der Haustür.

Die Sonne war schon vor einer kurzen Weile feurigrot teidigen, auch nicht ein Versteck suchen, um sich darin zu ver­untergegangen, hatte aber noch so viel Purpurfarbe zurück- bergen. Ja, ob man auch so mächtig gewesen wäre, alle gelassen, um den ganzen Himmel rot zu malen. Nicht nur Seen und Meere zu leeren, so würden alle Wasser nicht hin­nach der Seite, wo die Sonne vor kurzem noch geleuchtet gereicht haben, die Glut des Himmelsgewölbes zu löschen. hatte, war der Himmel mit zartem Rot übergossen, sondern Wenn man die Verge aus ihrem Grund hätte herausreißen in seiner ganzen weiten Ausdehnung. Und zu gleicher Zeit und sie als Stützen unter das Himmelsgewölbe aufrichten wurde das Wasser des Dubsees dunkel wie ein schwarzer fönnen, dieses schwere Gewölbe hätten sie doch nicht zu Spiegel, und über diese schwarze Fläche ergossen sich Streifen tragen vermocht, wenn es heruntersinken sollte und mußte. von purpurschimmerndem Blut und glänzendem Gold. Aber eins war sehr merkwürdig dabei: cs war, als merke außer ihm gar niemand etwas von dem, was vorging.

Doch jetzt, feht, feht! Was war das, was dort über dem Bergkamm emporsticg? Wurde dort nicht eine Menge schwarzer Puntte auf den hellen Rauchwolfen sichtbar? Diese Funfen fuhren sehr schnell durcheinander und dehnten sich dann zu kurzen Strichen aus, ungefähr so, wie wenn Bienen schmärmen. Das waren natürlich Vögel. Aber wie merkwürdig, sic hatten sich von ihrer nächtlichen Ruhestätte erhoben und waren mitten in der Nacht hoch in die Luft hinaufgeflogen!

Das war eine Nacht! Eine von den Nächten, in denen man für die Erde gar keinen Blick mehr übrig hat, in denen Er war nicht gerade krank, fühlte sich aber matt und man nur noch Augen hat für den Himmel und für das Wasser, schwach; in der Stube war es nach dem langen sonnigen in dem sich der Himmel widerspiegelt. Tag drückend heiß, und so freute er sich, draußen frische Luft Aber während Jan da vor seinem Häuschen faß und zu schöpfen. Aber auch im Freien war noch nicht viel von ganz in den wundervollen Anblick versunken war, stieg plößlich Abkühlung zu spüren, das merkte er sehr bald; troßdem blieb ein Gedanke in ihm auf. Es war wohl ganz ausgeschlossen, er draußen sißen, hauptsächlich deshalb, weil es da gar so viel daß er recht sah, aber ihm war, als sei das Himmelsgewölbe Schönes zu sehen gab. herabgesunken. Für seine Augen wenigstens war es der Erde Der Juni war außerordentlich heiß und trocken gewesen, heute viel näher als gewöhnlich. und die Waldbrände, die in allen trockenen Sommern wüteten, Ganz bestimmt war das nichts Verkehrtes, er tonnte sich hatten auch ihren Anfang genommen. Das merfte Jan an doch nicht vollständig täuschen. Die große blaßrosa Kuppel zug war. den schönen blauweißen Rauchschichten, die sich gerade vor senfte sich auf die Erde herab. Zugleich nahmen auch der Es wurde nicht früher Nacht als sonst, im Gegenteil, die ihm über den Bergen jenseits des Duvsees aufstürmten. Bald Qualm und die Hiße zu, und Jan war drauf und dran, Hike nahm noch immer zu. Und etwas anderes war ja auch fab er auch weit gegen Süden ein hellglänzendes lockiges hineinzugehen. Er fühlte schon die große Hige, die von dem gar nicht zu erwarten, denn das rote Gewölbe kam immer Wolfenhaupt, und als er seinen Blick auf den Storfnipa im zum Schmelzen heißen Himmelsgewölbe, das auf ihn herunter- näher. Jan tam es vor, als sei es nun schon so tief herab­Westen richtete, gewahrte er auch dort große, mit Feuer unter- tam, ausging. gesunken, daß es den Gipfel des Snipa, der dort drüben so mischte Wolken aufsteigen. Es war, als sollte die ganze Welt Jan hatte ja oft und viel davon reden hören, daß hoch aufragte, berührte. in Brand geraten. die Erde einmal untergehen werde, und meistens hatte er ( Forts, folgt.)

Ja, die Vögel wußten immer mehr als die Menschen. Sie hatten es gefühlt, daß etwas Außerordentliches im An­