Nr. 266. 1916.

Scherze

tvie

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sonntag, 19. November.

Alte Moden.

adla

Komische Oper:„ Der Pußta  - Kavalier".

zehn Schritt von einer Straße lag in einer zur Straße fenkrechten halsigen, falt verbrecherischen Streber auf Höfischem Parkett Nichtung aus. Nachdem sie ein wenig in die Quere gegangen waren, ftand ein Miller von gleich individueller Eigenwüchsigfeit gegenüber.. Endlich entdeckte ich Diegelmann war gegen früber, schien mir, in der Rolle noch Der Verein Modenmuseum hat im Ermelerhaus, Breitestr. 11, nahmen sie die gerade Richtung wieder auf. feine erste Ausstellung veranstaltet; sie ist werftäglich von 10 bis zwei Edritte von der Armee entfernt ein eft, fünfzig Schritt vom gewachsen. Durch alle Ausbrüche des cholerischen Temperaments 6 Uhr und Sonntags von 12 bis 8 Uhr geöffnet. Der Verein be- Rest der Amazonen, das mit rufibaris bedeckt war. Die Epige der schimmerte das weidie Gemüt. Ganz echt war auch Paula Eberty Armee erkannte, noch einen Dezimeter von den rufibaris entfernt, als feinlid eitle, Hoffnungslos beschränkte Madam Willer. Herr treibt die Erforschung der Kostümgeschichte; er will aber nicht nur bau ste angekommen feien, bent sie machte plöglich Halt und fandté werner rauß gab dem rothaarigen schuttischen Schleicher der Wissenschaft und der Aesthetik dienen, er beabsichtigt vor allemt, eine Wenge Emisiäre, die sich mit unglaublicher Haft in die Haupt- feinfinnig einen Stich ins Pathologische. Waßmanns Hofmarschall durch die Schaustellung vortrefflicher Beispiele der Vergangenheit masse und den Nachtrab der Armee stürzten. it weniger als von Kalb   entwickelte sich zu einer föstlichen, dabei von jeder billigen das Schneiderhandwerk der Gegenwart so zu fördern, daß künftig dreißig Sekunden ivar die ganze Armee in einer Maffe vor dem Art von Uebertreibung freien Perfiflage birnlosen Höflingstums. hin auch die deutsche Mode auf dem Weltmarkt etwas zu bedeuten Rest der rufibaris berfammicit, auf deffen Oberfläche sie sich mit und in Baul Hartmanns leidenschaftlichem Ferdinand floß habe. Wobei er freilich einfichtsvoll genug ist, nicht etwa an die einer zweiten Bewegung von unvergleichlicher Raschheit stürzte. Feuergeist des jugendlichen Schillerenthusiasmus. Glänzend fügte Bärenfell und sagethetto, ou en het te Robe bes Dieie war nicht unnis, denn die rufibaris hatten die An- fic Dermine Körner, die die Lady Wilford übernommen, dem Jägerhemd, zu denken; er weiß, daß die Mode funft des Feindes in demselben Augenblick bemerft, in Ensemble ein. Nicht eigentlich reizvoll, verschmolz sie sich in der Er weiß dem die Spige des Heeres angelangt war; einige Augenblicke bildhaft ftilifierten Hoheit und Würde der Erscheinung und dein bes jebe neue Mode eine Abwandlung früherer hatten auch ihnen genügt, um den Oberbau ihres Nestes mit Ber  - fchwingten Klange des Organs, das diefen Eindruck wunderbar ver­Ederse und Seltfanfetten& jungen Kostüme der Vergangenheit als Motive und Qualitätsmeffer für aber die Hauptmasse des Heeres brang troydent sogleich durch alle Dichters Einbildungskraft frei von jeder Wirklichkeit, gefchaffen. die Schneiderei der Gegenwart. Es soll die vortreffliche Bibliothek Deffnungen ein. In demieiben Augenolic fam ein Strom rufibaris sea mitta Gibenfchy, die für zucie öflich die Luife Lipperheide, wohl eine der reichsten Modebibliotheken der Welt, aus denselben Löchern hervor. Die Tiere faleppten hunderte von spielte, hatte stvar nicht die Blondheit, wohl aber die mädchenhaft durch veritable Anschauungsstücke ergänzt werden. Die Ausstel- Stofons, Larven und Puppen fort, floben damit nach allen Seiten schlanke Anmut und das Mührende, das die Gestalt verlangt. dt. Tung im Grmelerhaus zeigt, daß solche pädagogische Absicht sich und kletterten auf Grasbalme, die in der Nähe standen. Die geschmackvoll und amüsant erlebigen läßt. Amazonent blieben faum eine Minute im Rest und famen in Scharen aus allen Löchern zugleich wieder hervor, jede mit einem Kokon oder mit einer Larve belaben. Aber faum war die epize der Armee wieder ist von Pferden und„ Weibern" die Bebe. Const gibts nichts Als Turf mit Stotröcken und Stulpenstiefeln fängts an- wieder im Rückmarich. so änderte fich die Szene abermals. Als die in der Welt pußtenheimischer Aristotraten. Selbstverständlich spielt rufibaris faben, daß der Feind floh, nahmen sie mit Wut feine Ver folgung auf. Sie faßten die amazonen an den Beinen und suchten ihnen zwischen ihnen der bürgerliche Herrenreiter Werner feine beneidens­die Wuppen zu entreißen. Wenn eine rufibaris fich an dem Kolon, den eine werte Rolle. Man fcineidet" ihn aus Neid über seine Rennbahn­Amazone trug, angeflammert hatte, fo ließ diefe ihre Stiefer alle siege. Er rächt sich, indem er seinen Stallburschen, zum Grafen aus. mählich über den Rücken bis zu dem Stopfe der rufbaris hinabe paprikanische Gefelle mimt seinen Neungezackten so gut, daß er für gleiten. Diese ließ bann meistens los. Gab sie nicht nach, so nahm voll angefehen wird. Niemand merkt den Betrug. Da aber Werner bie Amazone den Kopf der rufbaris golfchen die zangenförmigen( Defar Braun) die Komtesse foundio( Rofa Felfegg) liebt, wie der Obertiefer und der Stopf war durchbohrt. Hunderte von rufibaris Baprikaner aus dem Nennstall( Vittor Liget) fein Dienstmäbel( Steffi verfolgten die Amazonenarmce bis zur Witte zwischen beiden Baprikaner aus dem Rennstall( Viktor Liget) sein Dienstmäbel( Steffi Nestern, und wenn sie nicht weiter gingen gefchab dies, weil ihre fomischer genen, die gerabe nicht übermäkig gefchmacklich geraten Waldt), plagt die Blase im Mittelaft mit Vorführung grotest Feinde schneller laufen konnten und so allmählich einen Vorsprung sind. Der Pfeudograf wird wieder Stoßlenter und es siebt zu er gewannen. Forel bat Bei einer einzigent Amazonenfotonie an 88 Tagen warten, daß er seine Elisabeth, wie versprochen, breimal wöchentlich 44 Schlachten beobachtet und danach berechnet, daß der Staat in berbauen wird, um ihr seine Konsequenz und Liebe zu beiveifen. Das wäre ein Theaterpaar. Die anderen, die sich kriegeit. sind ja biefer Beit etwa 40000 Larven und Puppen geraubt hat. Die Amazonenameifen haben Oberkiefer  , die zu richtigen Waffen aus- fchon leicht zu erraten. Für diesen Text zeichnet Karl v. Bakony. gebildet find; gum Graben, Bauen und zur Brupflege sind sie nicht ohne biefe fann body feine Operette nach altem Zuschnitt aus Die melodische, mit ungarischen Volksliedern und Tänzen verwendbar, wie denn überhaupt die Amazonenameise nur Striegerin, ohne diese kann doch keine Operette nach altem Zuschnitt aus­fommen! hat Albert Szirmai   geschrieben. Manches daran klingt nicht Arbeiterin ist und ohne ihre Slaven, die sie füttern müssen, origine gumal in der instrumentellen Zurichtung. Und an Aum Sungertobe verurteilt wäre. Manchmal tommen bei den hübschen, obwohl fentimental burchipickten Colo- und Zwiegefängen, meifenfriegen auch förmliche Striegepsychofen vor: die Stampfeswut fowie einigen raffig" scheinenden Stuplets in Woll und Dur läßt wird zu einem Kampfrausche, in dem die Tiere zwischen Feind und es der zweifelsohne start begabte Stompofiteurtechniker nicht fehlen. Freund nicht mehr unterscheiden. Stürgen fie fich auf ihre Kameraden, so haltent diese die berauschten Genossen fest, ohne sie zu töten, bis die Striegspinchofe vorüber ist. Gewöhnlich kämpfen ble feinblichen Staaten so lange, bis der eine vertrieben oder voll tommen aufgerieben ist, boch fommt es manchmal auch zu einem Friebensschluß, der freilich nur dann möglich ist, wenn es sich um nahe Verwandte oder die Angehörigen der gleichen Art handelt.

Es ist sehr lustig, durch die Räume dieses alten Berliner  Patrizierhauses zu spazieren und anzuschauen, wie von 1700 bis 1870 die Menschen sich tastiert haben. Um 1700 wirbelte das Rofofo, um 1870 ſtelate ein aufgebonnertes Spießbürgertum; da zwischen gab es das schickliche Griechentum des verarmten Preußens und allerlei großmütterliche Mantillen und jüngferliche Schutten. Man sieht ganz deutlich die Wandlung von der Aristokratie zum Bürgerlichen. Von 1700 bis 1800 regiert der Schneiber, die fei­denen Fracks und die miniaturen Taillen sind zärtlichstes Sand werk, Meisterstücke einer hochentwidelten Technik; bie erste Sälfte des 19. Jahrhunderts ist zur Hausschneidevet gezwungen, die Stoffe find billig, die Arbeit primitiv und recht wenig solide. Die pathe­tische Farbigkeit der aristokratischen Tage verblaßt in die dünnen Aquarelltöne ber fentimentalen Luise und ihrer Limonade; dann tommt allerlei orientalischer Zauber, das berühmte türkische Bal mettentuch, für 200 Taler das Stück, schließlich die Pseudorenais fance der diversen Rentiers, grasgrüne Samttaillen, rosa garniert. Wer Laune hat, kann sich mit diesen alten Moden lange und ein­gehend unterhalten; wer die schönen Bücher von Mar v. Boehn und Oskar Fischel  ( die bei Brudmann in München   erschienen find) ge­lefen hat, wird tausenderlei Anekdoten und Kuriositäten erleben. Aus den Trinkgefäßen, den Sitzmöbeln und den Absätzen der Frauenschuhe läßt sich die Weltgeschichte abstrahieren.

Einen besonderen Reis bekommt diese lodere Ausstellung durch die Räume, in denen fie untergebracht ist. Das Ermelerhaus stammt aus dem Jahre 1761 und wurde von Friedrich Dammt, einem Kriegslieferanten in Leder, errichtet; 1824 wurde das Baus für 40 000 Zaler an Wilhelm Ferdinand Grmeler verkauft. Es ist eigentlich bebauerlich, daß dieses entzückende Denkmal altberlini scher Baukunst erst jetzt bem Bublifum zugänglich wurde. Man möchte wünschen, auch noch die übrigen altberliner Serrschafts­häuser, etwa das Palais Ephraim, irgendwie der Besichtigung auf geschloffen zu sehen. R. Br.

Kriegführende Tierstaaten.

Kleines Feuilleton.

Deutsches Theater: Kabale und Liebe  ".

Botigen.

ek.

- Vorträge. Im Institut für Meeres? unbe spricht Dienstag, den 21. Nov., J. Krüger: In London   während sieler Striegsjahre"; Freitag, den 24. Nov., Kapitän gur See a. D. Neuß über die preußische Flagge.

„ Dem Deutschen Volke". Nach einer vom Reichstagspräsi­benten ausgegangenen Mitteilung wird die Inschrift am Reichstags­ gebäude  „ Dem Deutschen Volke" nicht, wie ursprünglich geplant war, in Frattur, sondern endgültig in Ungiale, also in lateinischer Schrift, ausgeführt werden.

- Gienkiewicz' Grab in der Heimat. Sienkiewicz' Leiche, die vorläufig in Beven beigefeßt wird, foll später in die Deimat übergeführt werden. Der Leichnam wurde in Genf   ein­balfamfert.

-

Im Reiche der Tiere sind Einzel- und Gesellschaftsfämpfe etwas Alltägliches. Bei den Tieren, die Staaten bilden, find Stämpfe nicht minder felten, und bei ihnen nehmen sie Formen an, die mit den Stabale und Liebe", eine ber ersten Selaifiteraufführungen, durch Striegen zwifchen den Staaten der Wienichen weitgehende Webnlichkeit die Steinhardt, der als nigenator moderner Dramen von Strind geigen. Buweilen bandelt es sich, wie Dr. C. Damm in einem Auf- berg. Wedekind und Gorti begann, seinen Stuhm auf diesem Gebiet fag des Prometheus" ausführt, nur um Grenzitreitigkeiten, häufig begründete, erichten jest als bas bierte Stück feines deutschen Byllus. aber, und hierfür Bilden die Ameifen bas beste Beispiel, macht ein Die ersten beiden tte( vor Einsetzen der allzu unglaubwürdigen Der Prozeß Germine Körners, die feinerzeit von folcher Tierstaat einen richtigen Angriff auf einen anderen, um Wurmintrige), in denen das bramatische Gente und der revolutionäre Reinhardt dem Dresdener   oftheater wegengagiert und darauf für Larven, Puppen und Vorratsstoffe zu tauben oder das ganze frembe Geist bes jungen Schiller so fühn und groß wie sonst nur noch in tontrattbrüchig erklärt worden war, ist in Dresden   entschieden Neft zu erobern, und dabei kommt es At Schlachten, die mit Unter einigen Szenen der Räuber" strömt, riffen in tongenialer Dar- worden. Die Klage des Hoftheaters wegen Kontrafibruchs wurde brechungen wochen oder monatelang bauern. Ein schönes Beispiel ftellung das Publikum mit fort; der stürmische Applaus fchien eine abgewiefen, dagegen Frau Störner verurteilt, die Borschiffe zurfid bat Forel an ber einzigen europäischen   Amazonenameise, Polyergus unpitürliche Entladung der inneren Erregtheit. Die Kräfte waren zuzahlent. Det ganze Prozei, der wie alle Theateraffären auf rufecsens, beobachtet, die die Buppen fremder Ameifen, besonders großenteils dieselben, die fich früher schon erprobt. Wegener gebauscht war, endet sehr ernüchternd: der vom Deutschen Bühnen­der Arten Formica fusca ober Formica rufibaris, aut rauben pflegt, verförperte mit lüdenloser Kraft der Illusion ben zynischen verein über Frau Körner und Steinhardt verhängte Boykott wird um die baraus hervorgehenden Tiere als Sklaven zu benutzen. Präfidenten, ber ber in dem Glauben an die menschliche Ge- fich nicht aufrecht erhalten lassen. Reinhardt fann wieder für bier­Eines Nachmittags um 31% Uhr zogen die Amazonen einer meinheit fich stark genug wähnt, jebe Regung eines Wider- ehrlich erklärt werden unb alles bleibt beint alten. Nur daß Frau starten stolonne Polyergus und Formica rufibaris, die in einer Wiese standes brutal und liftig in den Staub zu treten. Dem wage Störner jegt in Berlin   statt in Dresden   spielt.

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Ums Menschentum.

Ein Schiller   Roman von Walter bon moto.

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von innen muß die Seel' in Ihm wachsen. Von morgen ab hat Er, nach der Schul', Hausarrest! Ich werd Ihm redlich helfen, die falschen Guftos zu ertöten. Es ist ein Jammer mit Ihm!"

Wittleber ist ein Dieb, so sich die Taschen füllet." " Was? Er Malefizbub! Woher hat Er das! Nehm' Er sich in acht!" " Ferdinand Moser fagt's; der weiß es von seinem Vater." " Ein exemplum beweist nichts. Was ist doch Moser Im schuttzerfallenen Stiofter rieselte Staub, die Linde An den Hohenstaufen fiehet man," sprach Bater Schiller für ein schlechter Pädagog!- Was sind das überhaupt vor webte mit ein paar Blättern in dem Sonnenglast. In tiefer weiter,„ vie die Lebensumständ' contra( gegen) das Kopf- Reden?" Er fah ihn bbie, um seiner angetasteten Autorität Stille lag das waldige Tal, auch das Dertchen schlief. wollen sind, dem man nachstreben muß ohne Unterlaß, wie es sich in uns reget. Er, Friz, hat das Glüte, fett schon willen, an. Hätt Er sein Latein so gut studieret wie Mojers Latein studieren zu dürfen, weil Seine Herren Eltern ein- Söhngen angehört,' s wär besser. Heba! Mach Er mir Söhngen angehört,' 3 wär besser. fichtig sind. Ich, ad exemplum( zum Beispiel), hab' meine mal die Stonjugation von studeo!" Bater Schiller befleißigte grammaire  ( Grammatik) nur heimlich im Holze zu lesen ver- sich sehr feines kümmerlichen Lateins, seit das Söhnchen im mocht, weil es die Mutter nicht gerne jah. Hinc illae laffischen Unterricht war. 20s 1" Frit Schiller war demütig in sich zusammengetrochen. lacrymae*) Cigne Er fich die Schätze des Geistes an, bie Ihm der ehrwürdige Pfarrer Moser lehrt. Man weiß nie, Boll Angst begann er:„ studeo, studui, stud- stud-­was tommt und ein gut Wissen ist ein starker Wanderstecken Ich hab's immer gewußt, Herr Bater," wehrte sein tägliches wir gekommen. Man muß ihnen predigen, bis sie hören. im irblichen Sein. Es ereignet sich mandjes anders, als Wort die Prügel ab und feine ängstlichen Augen bettelten, nur man's vermeint. Die liebe maman ist guter Hoffnung. So da heraußen im Grünen  , da fallet es mir nicht ein; die Sonne die Kinder mehr werden, wird der Mutter Sorge für eines verwirrt mich." geringer. Er gehet the ohnehin zuviel an den Schürzen­bendel. Schaff Er sich ein geistiges Reich: Er kann's am hohen schwäbischen Geschlechte sehen, so die Welt be­herrschte, daß nur der Geist übrig bleibt. Bandelte eines des Namens Hohenstaufen noch unter uns, wie hochgemut könnt der die Wandbilder seiner hnen sehen! Ihr Geist ist ge­

blieben!"

"

Wir aber, Herr Vater.."

suppen einhergefchivommen."

Musjöh, reich' Er mir zur Erheiterung mein Stöckle, so I neben Ihm im Grafe liegt! I will's Ihm bersalzen, ein un­nü' Mensch zu sein! Hinc illae lacrymae!"

„ Herr Vater," sagte Frik Schiller, von zuunterst auf­gerührt und von des Baters forgenvollen Blicken im Ehrgefühl gepeinigt, müßt nicht meinen, daß ich mit meinen sechs Jahren noch nicht wüßt', was ich will. Ich hab' drüber nach­gedacht und auch mit Ferdinand Moser beraten, Es hat mir eines Sinn: die Menschen verbessern, sie gut machen und ihnen den Weg zeigen zu glücklichem Sein; da brauf sind Welche Freud', Herr Bater, wenn man einen Sündigen be­kehret hat! Nicht wahr? das ist doch schön? Wenn er seine Augen gen Himmel richtet und das Erlösungslicht sichet, das er vordem nicht geahnet hat!" Frik Schillers Augen füllten sich mit Tränen; der pietistische Drill schuf im jungen Gemüt schwere Erregung, die ihm die Stimme verschlug und ihn bie Augen zog. So sahen nur bie bunkeln Tannenwälder Das Phinele weinte still in ihren dicken Zopf, den sie bor veinen Ites. Wohlgefällig nickte Kaspar Schillers Kopf.„ Es ist der ein Büblein mit gespannter Hofe, das nicht schrie. Taktmäßig lieben maman und mein Trost, daß Er Morgen- und Wahl und ernit arbeitete Vater Schiffer, bis ihm müde, bei blau- zeitgebet gern und gläubig höret, das kann ich Ihm fagen! rotem Antlig, die Hand niederfant. Das sind auch die Wege, um herauszukommen! Die liebe " Sag' Er Bapa zu mir; wir sind nicht auf der Brenn- find!" sagte er schnaufend.„ Aber es muß sein, der Gdutation umgeben, in meiner Abwesenheit auf den Stuhl trete und „ Wenn Er wüßte, wie schwer mir solche Exekutiones maman berichtet mir, daß er mit einer schwarzen Schürze „ Aber wir sind ein arm Geschlecht: Bädermeister und Erziehung] wegen. Blaub' Gr mir! Das Tier wird durch predige. Bon! Was hat Er denn?" Ins sommersprossige Knabenantlig stieg fähe, flammende Landwirt. Wie sollen wir uns distinguieren( auszeichnen)?" den Fraß groß, der Mensch burch die Zucht." „ Herr Vater, Herr Vater," geftand Frizz Schiller, Haftig Röte. Er schlug in tiefer Scham die Hände vors Gesicht und Man darf nicht nur die letzten Sprossen eines Stammes sehen, wenn man dessen Stern erforschen will. Bergek  ' Er fein interteil reibend, er schob die schmerzende Schulter, auf fchluchste tiefbevegt, weil sein Heiligstes zutage lag. Der nicht, was der gelahrte Better erfahren hat: Wir waren die auch ein Sieb gegangen war, unter dem Möckchen hin und neugierige Blick des Vaters brannte ihn wie glühende Stohlen, er abeligen Blutes, eh' wir als Lutherische aus Throl ber- her, ich hab' gestern die Schule gestürzt, die Luft war zu sprang heftig auf, mit einer Art Trok, und lief ins Didicht trieben wurden. Die angestammten Petschaften weisen auf schön und das Grün roch so gut; ich bin mit dem kleinen davon, das aus den Trümmern wuchs, die revoltierende Tong nach Gmünd' gangen, wo wunderprächtige Prozession Bauernfäuste dereinst geschaffen hatten. Was hat der närrische Bursch?" Kaspar Schiller saß Vater Schiffer schien das eigene Wort zu bezweifeln, war von denen Katholischen, mit Weihrauch auf dem Stalvarien­mit offenem Munde im Gras und sein Blick craminterte die denn er suchte schnell wieder die gesunde Basis. So ober berg  ." Reich Er mir noch einmal das Stöckle!" sagte kopf- Tochter, fo! Ein guter Stopf galt in allen Zeiten," sagte er bestimmt » Er genteret sich, wenn man dabon redet," gestand Klein­und glaubenssicher." Ich hab' mich schon distinguiert und schüttelnd und schmerzlich der Vater, alles gefalles Ihm besser Taut Phinele und zog berlegen einen Grashalm durch die werd' es noch tun, wenn ich auch mehr hätt sein mögen, als die Wissenschaft; sogar ber fatholische Lärm!" Phinele mußte von neuem weinen und die dunkeln Tannen Lippen, derweil sie in den Boden hinein sagte:„ er will und der Vetter, bent er sich zum Beispiel nehmen kann, hat nämlich Prebiger werben!" beste fatur( Suhmft) vor sich. Auch Er, Frit, muß ben wälder faben wieder zu. Süß Er mir jeht die Hand und sag' Er: bank' schön Nun war staspar Schiller wieder fest im Sattel: Namen Schiller   weiter führen; dazu ist Er da! War nicht vor die gerechte Straf!- Denk Er doch ein weniges nach.„ Heiliger Handlungen brauchet sich niemand zu schämen; Bittleber ein Gerbergesell und heut' ist er Direktor des mas wird werden aus Ihm, wenn Er Sein Latein nicht sie haben die Berechtigung im Menschenherzen!" Or stand Stirchenrats!" fann? Er ist ein schwer zu erziehender Mensch und hat solch nachdenklich auf.„ Ein metfivürdig' Gewächs ist der Bub! bas tierisch Gelüft! Wie kann Ihm so ein katholischer Hokus- Wild und übersanft; was wird daraus werden? Hol ihn, Ipofus und ein grüner Baum interessieren? Nicht von außen, Phinele!" ( Forts. folgt.)

einen Adelsbrief."

"

*) Sprichwörtliche Lateinische Rebensart im Sinne von:

ist der Grunb!*