Nr. 273. 1916.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Mitts, 20 November.
Faulende Pflanzen.
Faulende Pflanzen!-Buh! Unangenehme„ Düfte, schmierige, verwesende Substanz sind ihre Begleiterscheinungen, so daß Naße und Hände in gleichem Entfeßen zurückfahren, wenn die allmächtige Neugierde, die man so gern mit dem Mäntelchen„ Wißbegierde" umhängt, uns treibt, Untersuchungen anzustellen, wenn das Auge von einem geheimnisvoll phosphoreszierenden Leuchten in milder Sommernacht angezogen wird, das uns irgend ein Geheimnis, ein verborgenes Wunder vortäuscht.
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Mittwoch, 29.
zügen der gleiche. Jede Gärung zeichnet sich aus durch enorme Frankreichs opfern müssen. Ich weiß nicht, ob ein verständiger Diplomat Stoffvergeudung"( wenn das eine Auszeichnung ist). Indem nun unserem gemarterten Lande dieses furchtbare Blutvergießen nicht durch aber bei der alkoholischen Gärung der Zucker den Stoff darstellt, einen diplomatischen Sieg, der die Strategen entlastete, ersparen der durch die Hefepilze in Massen„ verschwendet" wird, findet bei könnte. Der Friede würde vielleicht nicht mehr so fern sein, wenn der„ pflanzlichen Gärung", um mich so auszudrücken, eine riesige man auf der einen Seite zu erkennen gäbe, daß man bereit sei, die Vergeudung des Protoplasmas statt. Das Protoplasma stellt das andere ruhig anzuhören. Aber bis jetzt flingt bei uns aus jeder eigentliche Lebenselement der Pflanze dar, bei Pflanzen und Tieren halbamtlichen Erklärung nur Haß und Wut, und das Schlachten ist das Leben an ein und dieselbe„ Grundsubstanz" gefettet, die fich geht weiter. Berge von Leichen stapeln sich auf und ein Hagel von in den Zellen befindet, an das Protoplasma." Diese wunderbare Eisen durchwühlt den schönen französischen Boden. Jede amt Grundsubstanz" enthält in der Hauptsache Eiweißstoffe. Der ganze liche Erklärung läßt den Eisenregen zunehmen, jedes Wort Vorgang der verschwenderische Abbau der pflanzlichen Eiweiß- des Hasses von seiten der Leiter der Regierung( die nicht Nun, dieses nächtliche Leuchten, dieses bläuliche oder grünliche stoffe wird als Fäulnis bezeichnet. immer die Meinung des Landes aussprechen) mordet Hundert Schimmern ist wenigstens wert, poetisch behandelt zu werden. Die So hat die Naturwissenschaft die Vorgänge beobachtet und dar- tausende. Es wäre beffer, wenn in Ministerien und Parlamenten ſchemenhaften Sagengestalten des altgermanischen Götterglaubens gestellt. Aber sie hat noch weiter geforscht, sie hat sich nicht mit vorläufig nur hinter geschlossenen Türen gesprochen würde. Die werden in uns lebendig, wenn wir in der Geiſterſtunde am stillen dem scheinbaren Ende begnügt. Bis jetzt führte der Weg immer Menschheit will keine Worte des Hasses und der blinden Wut mehr Flusse entlanggehen, wenn die Weiden zu gespenstischen Gestalten mehr abwärts, ja, wir haben die Bahn des Niederganges noch nicht hören, ihre Ohren sind des gifterfüllten Geschreis müde geworden. werden, der Ziegenmelker lautlos durch die laue Luft schwebt und einmal völlig durchmessen. Jeder verlangt nach der himmlischen Musik des Friedens. Mütter, unser Auge plöglich jenes Leuchten wahrnimmt. Aber die ganze Wir wissen alle, daß durch das Verfaulen irgendeines organischen Frauen und Kinder wünschen, daß der Sohn, der Mann, der Vater phantastische Poesie geht zum Teufel, wenn wir der Sache auf Körpers, in unserem Falle eines Blattes, fein völliges Verschwinden wieder zurückkehre, wieder mit ihnen am Tische size und wieder den den Grund gehen. Wir wissen ja längst, daß jene Licht- eintritt. Nichts in der Natur vergeht, ohne eine Spur zurückzulassen, Spaten zur Hand nehme, um den vaterländischen Boden zu bebauen. Erscheinungen in der Hauptsache durch Pilze und Bakterien die von seiner einstigen Existenz Zeugnis ablegt. Auch das faulende Wenn die Männer wieder in die Werkstätten, in die Fabriken, in die hervorgerufen werden, deren Träger moderndes Holz ist, Blatt macht von der allgemeinen Regel keine Ausnahme. Seiner zer- Stontore und in die Hörsäle zurückgekehrt sein werden, werden nicht mehr wie es beim" Irrlicht " der Fall ist fallenden Reste bemächtigen sich Mikroorganismen, die durch wechsel- die Namen genannt werden von denen, welche sie in den Krieg gedurch Verbrennung von Schwefelwasserstoff und Phosphorwasserstoff seitige„ Unterſtüßung" bewirken, daß endlich, endlich von dem einst- führt haben, sondern der Name des Mannes, der sie aus der Hölle entstehen. Wir können den beim faulenden Holze beobachteten mals grünen Blatte nur noch leblose,„ anorganische" Stoffe vor- von Feuer und Eisen, von Mord und Blut wieder nach Hause Lichtschimmer sogar selbst hervorzaubern, wenn wir irgend ein Stück handen sind. Das Blatt als solches eristiert nicht mehr, es ist an- brachte, des Maunes, der den Frieden brachte. Wer wird dieser Schlachtfleisch mit einer schwachen Kochsalzlösung anfeuchten. Durch scheinend völlig verschwunden. Mann sein?" die Benegung entwickeln sich bei niedriger Temperatur Leuchtbakterien in großer Zahl- wie gesagt: man kann auf diese Weise jeden Curtea d'Arges. Ochsen im Tode mit einem Glorienschein umgeben.
oder daß sie
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Aber diese nunmehr vollkommene Auflösung" ist auch zugleich der Anfang der Auferstehung, der Beginn neuen Lebens. Es ist ja letzten Endes Nahrung, was durch den Fäulnisprozeß geschaffen Aber zieht uns nur der Glanz an? Nur das Leuchten? Un= Aus dem schönsten Jbyll ist, gleichsam über Nacht, ein blutiges wurde, Nahrung für neue Pflanzen. In Stengel und Stamm Drama geworden, in den Frieden von Curtea d'Arges ist der wilde endlich viel stirbt in der Natur ohne Glanz. Es vergeht, wie es gelebt: in Dunkel und Bescheidenheit, wir wissen nichts davon. Der Steigen die Säfte, angefüllt mit dieſen Nahrungsstoffen, empor, Arieg mit all seinen Schrecken eingedrungen. Die große Zierde und wenn der Frühling kommt. Ja, der Frühling! Barhäuptig tobende Herbststurm reißt die Blätter von den Bäumen; fußhoch be- und mit einem Lächeln aus Conne geht, er vor wie ein Berühmtheit von Curtea d'Arges iſt ſeine Stirche, die älteste und deckt das tote Laub den Boden, wir schreiten darüber hin, geſchäfts- junger Riese, der sich einen Rausch an seiner eigenen Stärke wohl auch die intereſſanteſte, die Rumänien überhaupt besitzt. Sie gierige Menschen, denen das alles gleichgültig ist oder abgehegte getrunken hat, breitet die Arme aus und erwedt trällernd das hat auch die Teilnahme des Königs Karol erregt, der eine umBrotverdiener, die nichts davon wissen können, weil sie„ leben" Ganze. Nichts kann ihm widerstehen! Er ligelt die schlafende Erde durch ist sie in einer wundersamen orientalischen Pracht neu erfassende und streng stilreine Wiederherstellung durchführen ließ. Da müssen. unters Herz und ruft ausgelassen hinab in ihren dunklen Schoß: standen. Die feinsten asiatischen und griechischen Marmorarten, die Totes, faulendes Raub! Gut! Es ist unter Umständen ein Ruf einmal Kuckuck! gutes Düngemittel, zum mindesten liefert es eine lockere Erde, für Die Gärtner und Bauer passende Verwendung haben. Und doch sie bringen die Säfte wieder in Umlauf, Stachelschwein und Feld- und blau bemalt und leicht vergoldet, und jedes Fenster ist anders und tief unten zappeln die Wurzeln des Lebens und erwachen; Ausstattung. Die Kirche ist in hellgrauem Stein aufgeführt, grün reichste Bildhauerarbeit und prachtvolle Mosaiken dienen zu ihrer offenbart die Natur auch in dem verwesenden, glanzlos ver- maus tummeln schlaftrunken hervor und fangen an, in der Hecke zu schwindenden Laubblatt eine wunderbare Poesie des Barten und puſſeln. Unten aus der& infternis gärt und bubbelt es auf von gemeißelt. Sie sind nur zehn Zentimeter breit; ba aber das all dem Alten, was da verwest, und das saure Wasser der Gräben ganze Innere der Kirche auf Goldgrund gemalt ist, so scheint fie, wie die Königin Elisabeth einmal bemerkt hat, in goldenem fängt an, dem Meere zuzulaufen."( Pelle der Eroberer, II. Teil.) Es ist ein gewaltiger chemischer Prozeß, den wir heute in seinen Lichte zu schwimmen. Die Kunsthistoriker sind sich über die StilDas Weißdornblatt ist verhältnismäßig noch gut erhalten. Frei- großen Umrissen verfolgt haben. Vom Leben über scheinbaren Tod zugehörigkeit dieses Bauwerkes nicht einig. Es flingt an armenische Motive an, bleibt aber doch in seinem Grundtone, wie Numäniens lich trägt es schon die Farbe des Todes. Hellbraun mit dunkler 34 neuem Erwachen: ein ewiger Kreislauf! Kirchen überhaupt, byzantinisch. Schattierung, ist es auf beiden Seiten mit noch dunkleren Pünktchen gemustert. Ich halte es gegen das Licht: die Spuren des Verfalls find deutlich genug zu erkennen. Winzig feine Löcherchen lassen das Licht flar durchfallen, aber indem ich es aufhob, rettete ichs vorderhand vor einer weiteren Benagung" durch den allbekannten" Bahn der Zeit".
Schönen!
Ich habe mir fürzlich zwei Blätter mit nach Hause genommen, zum Teil bereits durch Fäulnis zersetzt, die ich zwischen Fließpapier trocknete: ein Weißdorns und ein Ahornblatt.
Aber da ist das andere! Die linke Hälfte des Ahornblattes ist noch fast unzerstört, jedoch die Mitte und die rechte Hälfte ist Brüsseler Spißengewebe. Die feine lederung ist wunderbar erhalten. Sie reizt zum Nachzeichnen; doch nur schwer gelingt es, die zarten Formen durch den Blei aufs Papier zu bannen. Rechts unten ist auf dem Bellgewebe eine glänzende" Bersammlung von irgendetwas. Tiere? Vielleicht Insekten? Das Vergrößerungsglas zeigt nur runde, schwarze, plattgedrückte Körnchen. Doch heute wirkt das tote Blatt lediglich als solches auf mich. Die geheimnisreichen Zellchen und Gänge, im Sommer die Wohnzimmerchen des Chlorophylls, des Plasmas, fie liegen, durch die Fäulnis von ihren Lebenselementen getrennt, flar vor mir. Sie enthüllen mir, ein funstvolles Gitterwerf, einen Teil der Geheimnisse des Blattes, fie geben mir in ihrem Tode ein Bild von des Blattes grünem, lichtstrebenden Leben im Sommer.
Kleines Feuilleton.
Am rauschenden Arges- Flusse liegt Curtea am Fuße der Kar pathen. Tritt man auf den weiten, in Rosen schimmernden Plaz vor der Kirche, so umfaßt das Auge mit einem Blicke das ganze gewaltige Gebirgspanorama in all seiner großartigen Schönheit. Berg nach Berg, Kette nach Kette, alle waldbekrönt, und durch sie bricht Anatole France über den Frieden. der braufende Bergfluß sich Bahn. Zunächst Curtea d'Arges Anatole France äußerte sich fürzlich, wie die Friedenswarte" liegen noch schöne weite Wiesen, auf denen in glücklicheren Zeiten vom November meldet, in einem Gespräch mit einem angesehenen Schweine und Stübe friedlich weideten. Aber folgt man der kleinen, schweizerischen Gelehrten wie folgt:" Ich habe mich während des für die Beförderung des Holzes erbauten Bahn, so befindet man sich Krieges von allen Erklärungen ferngehalten, weil ich auf dem bald in einer völlig veränderten Szenerie: das Tal wird enger, das Standpunkt stehe, daß der wahre Kulturmensch erst dann ein Urteil Gepräge der Landschaft wilder. Hoch droben, von der Höhe des fällen soll, wenn er von den Dingen, die er beurteilen will, den Gebirges, trägt das wilde Waffer die dort gefällten Stämme der nötigen Abstand erlangt hat. Wir stehen zu dicht vor dem grauen- weiten Wälder herab, bis sie von Gumpana aus mit der erwähnten vollen Kriegsgemälde und empfinden infolgedessen noch nicht Bahn nach dem großen Sägewerk von Curtea d'Arges befördert die große, erschütternde Wirkung des ganzen Bildes, sondern werden. Dies ist gleichsam der letzte Vorposten modernen Lebens sehen nur wüste, seltsame Farbenflecke. Bis jetzt find gegen das wilde Waldgebirge hin, in dessen dunklen Forsten noch auch die Ursachen des Krieges nicht flar zu erkennen; was heute Meister Bez sein Wesen treibt. darüber gesagt wurde, kann man glauben oder nicht. Wir werden In Curtea d'Arges hat das rumänische Königspaar seine letzte erst nach vielen Jahren, und dann auch nur durch gründliche un- Ruhestätte gefunden. parteiische Unternehmungen, imstande sein, festzustellen, was zum Kriege geführt hat. Das Unwetter stand schon seit vielen Jahren Die Fäulnis enthüllt all' diese Wunder. Sollte es nicht am Himmel, und wir haben es alle heraufziehen sehen. Wir Deutsches Gastspiel in Skandinavien . Das ebenso lohnend wie anregend sein, sich die Vorgänge etwas näher wußten, daß eine Auseinandersetzung kommen müsse; eine fluge Lessing Theater beabsichtigt in Stockholm , Kopenhagen , anzusehen? Wir wollen gern ein bißchen Verweiungsgeruch mit in Diplomatie hätte sie vielleicht verschieben, aber nicht verhindern Kristiania und Bergen mit Dramen von Schiller , Ibsen und HauptKauf nehmen, du lieber Himmel, in unseren Arbeits, räumen" herrscht können. Was fluge Diplomaten nun aber vorbereiten und mann Gastspiele zu geben. oft genug eine ganz andere Luft. zustande bringen können, ist die Arbeit für den Frieden. Es wäre Der Fäulnisprozeß stellt nichts anderes dar wie eine Gärung. töricht, wenn man Ein neues Buch von Wilhelm Bolsche erscheint unter wollte, daß der FriedensTeugnen Die Gärung ist uns bekannt, beispielsweise aus der Bier- und Wein- wille überall start entwickelt ist. Ich gebe zu, daß der Deutschenhaß im dem Titel: Neue Welten, die Groberung der Erde in Darbereitung. Die bei der Erzeugung dieser geistigen" Getränke ein- französischen Volk sehr groß ist, aber das Verlangen nach Friedenstellungen großer Naturforscher, im Verlag der Deutschen Bibliotretende Gärung( man bezeichnet sie als alkoholische Gärung") ist noch größer und stärker. Wir in Frankreich glauben natürlich, thek. ist das Prototyp, das Urbild aller Gärungsarten, das heißt: daß wir siegen werden, und ebenso natürlich ist es, daß die Ueber Polen spricht Herr Feldmann- Stralau der sich bei der alkoholischen Gärung abspielende chemische Prozeß Deutschen an ihren Sieg glauben. Aber es scheint beinabe, daß 2. Dezember im Beethovensaal in der Vortragsreihe„ Unsere Feinde ist bei allen anderen Gärungsarten in feinen wesentlichen Grund- wir Franzosen, um den Sieg zu verlangen, die ganze männliche Kraft und die unterdrückten Völker".
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Ums Menschentum.
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den Mut?
Notizen.
Wenn Zilling, Er, fein Flegel wär', Dann spräch er nicht per Er.."
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und dann hat er, selbst ein Poet, zur Subskription vor Klopstock aufgefordert. So reißet das Genie die andern mit fort! Wirst sehen, Dorothea, das bricht Herrn Schubart das Genick. Etliche waren da, so schiefe Köpfe machten, auch ,, Aber, Frigle!" sagte leise mahnend die Mutterstimme Der Bater ging im Raume auf und nieder. Fritz hörte Billing, der Dekan. Der muß ihm nicht grün sein. Der aus dem elterlichen Ehebett. Woher nahm der Bub auf einmal die Dielen knacken. Die Mutter lag wohl schon im Bett und hat einen Zahn auf alles, was denket. Meinst du, er hat die Kleinen schliefen. Fritz Schiller erschrat, der Atem stockte, mir vor die Zusendung der„ Dekonomischen Beyträge" Rede" los. Troll' Er sich ins Bett, Er Frechbachs! So' was Was sind das vor respektlose Reden?" ging des Vaters nun stand der Vater dicht vor der Kammertür. Doch Frik gedanket?" Schiller floh nicht! Diesmal nicht! Sein Dhr war wie an- Des Vaters fester Schritt ging zur Kammertür. Wirt höret man nicht, geschweige denn, memorieret man's nach. gebunden. Der Vater las vor. lich? Ja? Er kam! Stein Zweifel! Frizz Schiller flog, Das kommet davon, wenn man Buben ernst nimmt und sie Höre zu, Dorothea, wie das klingt und in die instinktgeleitet, ins Bett.„ Klein Erdbeben erbarmte sich ihrer, Dinge fraget, die nur Erwachsene besprechen sollen. Ich hätt's Herzen beißet:
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Ihr habt der Menschheit heilige Wunde
Tief herunter entweiht. Sie hätten Engel mit Jauchzen, Und mit weinendem Dank von der Könige König empfangen. Dh, Jhr standet erhaben; um Eure Throne versammelt, Stand das Menschengeschlecht. Weit war der Schauplay, der Lohn groß, Menschlich und ebel zu sein. Die Himmel sahn Euch. Es wandten
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sie vor dem Anschaun und dem kommenden Schweben der wissen können. Geschieht mir recht! Troll' Er sich, sonst Todesengel zu decken." Wie schön das war! Ein Lichtschein schaff ich ihm Beine, Er Galgenstrick! Heda! Was hat kroch durch die geöffnete Tür. Frik Schiller preßte die Augen Er für blaue Fleck' auf Seinem Hinterteil blühen? Komm' Er her!" zu, fast glaubte er selbst, daß er schliefe.
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Friz? Halloh! Friz, ermuntere Er sich; ich will Ihn' was fragen," erflang des Vaters Stimme.
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Gesenkten Hauptes und rastlos mit den Händen den Hemdzipfel drehend, gab Friz Schiller die geziemende Antwort: " Ja? Was ist, Herr Vater?" er tat ganz benommen Gott hat mich durch den hochzuverehrenden Herrn Präzeptor vom Schlaf und zog schnell die Füße unter die Decke; er vor das nächste Mal, im voraus, strafen lassen; der hochs Alle Himmel ihr Angesicht weg, wenn sie sahen, was Ihr tatet; hatte nämlich vergessen, die drüberzuziehen." Was ist? ehrwürdige Herr Präzeptor hat gemeinet, ich hätt mit der Wenn sie sahen den mordenden Krieg des Menschengeschlechtes Ich bin schon erwachet," und rieb sich zum Scheine die Papierkugel geschmissen; es war ein anderer." Brandmal alle Jahrhunderte durch, der untersten Hölle Augen. " Was ist Er vor ein merkwürdig Küchlein! Geh' Er Lautestes, schrecklichstes Hohngelächter, den ewigen Schlummer Komm' Er zur Tür, ich will nicht so laut reden, sonst schlafen!" Des Vaters Stimme war mild geworden. Halb Eurer Augen, daß neben Euch drückte der friechende Liebling, wachen die weiblichen enfants( Kinder) auf. Seh' er mich besiegt schloß Kaspar Schiller murrend die Kammertür. Fast Keine Tugend belohnt, und feine Träne getrocknet!..." nicht an, ich bin halb entblößet und mein Zopf ist nicht ge- hätt' ich mein négligé( Nachtgewand) vergessen," meinte er beund als er das Herrliche gelesen hatte, Dorothea, hat er die flochten. Stell' Er sich mit dem Rücken zur Tür gewandt! dächtig. Es hat also seine Richtigkeit mit dem, was ich vorhin Augen zu uns aufgetan und mit heiligem Eifer und So! So ist es recht!" sagte, Dorothea; so einen Mann, wie den Schubart, gebrauchen zündendem Wort von der teutschen Dichtung geredet, so sich Mit wirbelnden Schläfen und in tiefster Seele bewegt, sie nicht zu Ludwigsburg ; so einen Mann gebraucht man endlich aufrecket. Daß die Menschheit das Joch der Herr- starrte Fritz Schiller zu Boden. Wie ein atemhemmender nicht!" Und er begann die Polster seines Lagers in eine schaft abschütteln müßte, hat er gesagt- dent', Dorothea, was er wagt!- wie die Bäum', Sträuche und jegliche Sturm war's gewesen. Das hatte gebraust, wie das martige beſtimmte Ordnung zu legen, die niemand außer ihm wie die Bäum', Sträuche und jegliche Kreatur der Natur vergewaltiget seien nach dem Willen Bibelwort, wie Luthers Mund im Federkiel. Nein, noch kannte, die aber für seinen geruhigen Schlas sehr von nöten schien. Frau Dorothea dachte nach, wie sonderbar ihr eines einzigen Herrn, die Menschen nicht ausgenommen! biel schöner... " Sag' Er mir, wie stehet eigentlich der hoch zu Frizzle jetzt wieder gewesen war. Sie wurde nicht recht klar so sei die teutsche Dichtung bis heute gewesen. dem Organisten aus ihm... Eine neue Zeit steiget auf, die alle start ersehnten, start ersehnten, benerierende Herr Defan Billing mit die eignen Herzens feien, eine Beit, die siegen werde Schubart? Das muß Er wissen, wo Er sie täglich zusammen und der Tüchtigkeit die Palme reichen würde. Nun nahe bald sieht! Sag' Er?"
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das Gericht! Und dann las er; Dorothea, höre zu!- wo Schubart's Orgelspiel lauschen, denn der Christenlehr." „ Der Herr Dekan bläuet uns oft, weil wir lieber Herrn ist es denn gleich?- Da! Höre zu! „ Das ist auch unziemlich," nüßte Kaspar Schiller mit einem Verweis die Gelegenheit." Weiter!"
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Als Gott fein Angesicht wandte,
Schauert' es unter der Könige Fuß in den weiten Gefilden,
Stam ein Sturm von dem Thron, und in den Nächten des Sturmes
Alle Todesengel herab. Die Könige flohen.
Kein Erdbeben erbarmte sich ihrer, sie vor dem Anschaun Und dem kommenden Schweben der Todesengel zu decken."
Das„ Frißle" sinnierte nebenan: Im Fenster standen die Sterne und leuchteten unerforsch lich. Jede Nacht waren sie dort. Jedes Sandkorn fand feinen Platz in der Ewigkeit. Jeder Planet kreiste in fester Bahn, wo war des Menschen Ort und Ankerplaz? Friz Schiller stüßte sich im Bette aufrecht. Keine Tugend belohnt und fühner Kopf. der Hochachtung heischet. Er hat auf Herrn dann sprach wieder Vaters Stimme, er hörte sie, fern und „ Aber Herr Schubart getrauet sich' was! Er ist ein teine Träne getrocknet." Eines der Kleinen nebenan weinte, Billing ein schlagend' Verslein gemacht, weil er ihn mit" Er" verschwommen. titulieret. Das Verslein gehet:
Forts. folgt)