Nr. 274.1916.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Donnerstag, 30. November.
Die bürgerliche Dienstpflicht von 1793. jedem eine beliebige Arbeit zuzuweisen; wer sich der ihm auf- in allerhand pikierten Reben wetterleuchtenden Zorn der giftig.
Verschiedentlich sind die Behauptungen aufgetaucht, der Gesetzentwurf über den„ vaterländischen Hilfsdienst" sei etwas Neues, Unerhörtes und in der Weltgeschichte noch nie Dagewesenes. Das ist ein Irrtum, denn mit Jug und Recht hätten sich seine Begründer auf das Jahr 1793 berufen fönnen, da der französische Nationaltonvent ein ähnliches Gesetz beichloß.
Mit
Arbeitsleistung abgelöst. Der Staat nahm sich das Recht, verlegenen Ausflüchte des Regierungsrats den lange aufgestapelten, erlegten Pflicht zu entziehen suchte, verfiel strenger Strafe. Zwei- neidischen und leidenschäftlichen" Babette zum Sieden bringen, wie hundertfünfzig Schmiedewerkstätten wurden im Luxemburggarten und sie, schnell die Lage überblickend, beim Kommen des Bewerbers ihr an der Tuilerienmauer aufgestellt, um Gewehrläufe zu schmieden. boshaftes Geplänkel fortfest, das kam im Spiel der Durieur ergötzDie Büchsenmacher, Schmiede, Schlosser, Schneider und Schuhmacher lich echt und amüsant heraus. berief ein Defret vom 14. Bentôse des Jahres II. in den Hauptort Brautschau", einer Skizze aus dem bayerischen des Bezirks, in dem sie wohnten; gruppenweise wurden sie in Bauernleben, schloß der Abend. Bauer und Bäuerin, die sich aufs öffentlichen Gebäuden untergebracht und mit der erforderlichen Altenteil zurückziehen wollen, haben heimlich nebeneinander je eine Arbeit betraut. Die große Revolution schuf überhaupt erst die Möglichkeit, Eine andere Verordnung vom 29. September 1793 befondere Braut für ihren Sohn in Aussicht genommen, die sich nun Die beiden Massen, Millionen in die Wagichale zu werfen, um weltgeschichtliche nahm in Anspruch alle, die mit der Bereitung, der Versendung und unter männlicher Dbhut im Hause präsentieren soll. Entscheidungen herbeizuführen. Früher waren die Lose über die dem Verkauf der notwendigsten Lebensmittel und der anderen Schönen treffen da zusammen, und zwischen ihren männ Begleitern entspinnt sich alsbald ein gewaltiger Welt stets von einer lächerlichen Minderzahl geworfen worden, denn wichtigen Waren zu tun haben"; sie verwandelten sich über Nacht lichen Bis endlich die dritte und die rechte kommt, im Zeitalter der Naturalwirtschaft fehlten in dem ünnbevölferten aus selbständigen Gewerbetreibenden, Handwerkern, oder Arbeitern Streit. Europa alle Voraussetzungen zur Aufstellung, Besoldung und Ver- in Angestellte des Staates, denen ihr Pflichtenkreis genau vor- die sich der Sohn im stillen selber ausgewählt. Die Szenen pflegung großer Heere. Mit 5000 Streitern richtete Karl der Große geschrieben war. Desgleichen wurde die Bevölkerung ganzer Ge- enthalten eine Fülle scharf gesehener Charakterzüge und einzelne sehr fein Weltreich auf, knapp dreimal soviel zählte Gustav Adolf , als er meinden von Staatswegen auf die Felder beordert, um die Ernte drollige Momente. Glänzend vor allem war Fräulein Thimig in Deutschland einfiel, und selbst dem hochentwickelten französischen einzuheimien und in öffentlichen Vorratshäusern zu bergen. Hand als erstes flachshaariges, einfältig- schüchternes, in wollene Tücher Einheitsstaat unter Ludwig XIV . war es nie möglich, 70 000 in Hand damit ging die Beschlagnahme aller Gegenstände, die zum eingewickeltes Brauteremplar. Sehr gut auch Frau Conrad als bis 80 000 Mann auf einem engbegrenzten Kriegsschauplatz Heeresbedarf nötig waren. Es handelte sich dabei nicht allein alte, freundliche Bäuerin und die übrigen Figuren. Aber eine gezu bestimmtem Zwed zusammenzufassen. Solange ihr Vaters um Lebensmittel und Kleidungsstücke, sondern die Beschaffung der wisse Breite und die absichtsvollen Unwahrscheinlichkeiten der landsgefühl und Rechtsbewußtsein nicht innewohnten, dachte Waffen und des Schießbedarfs spielte eine fast noch größere Rolle. Situation ließen es zu feiner vollen Wirkung kommen. die Masse des Voltes auch gar nicht daran, am Kriegshand- Da verfügte eine Verordnung des Konvents, daß alle bronzenen
Ein unerschöpfliches Nahrungsmittel.
dt.
werk teilzunehmen. Noch im achtzehnten Jahrhundert war es all- Denkmäler, errichtet dem Hochmut, dem Vorurteil und der gemein gültiger Grundsatz, daß der Bürger gar nicht merken solle, Tyrannei", in Kanonen umzugießen seien. Denselben Weg wanderten Zur Ebbezeit liegen an der deutschen Nordseeküste unübersehwenn der Soldat Krieg führe. Darum waren in dieser Zeit die die Kirchenglocken, und wo das nicht ausreichte, holte man, wie im bare Muschelbänke mit ungezählten Millionen wohlausgebildeter aufzubringenden Kräfte in jeder Hinsicht äußerst schwach. Wie ein Straßburger Bezirk, Küchengeschirr, Kochkessel, Bratpfannen, Stasse- Muscheln trocken. Jedermann zugänglich, da, ohne daß- von den grotesker Wit mag den Zeitgenossen die großartige Organisation rolen, Zuber und andere Gefäße aus Kupfer und Blei“ aus den Schwärmen freischender Vögel, die hier ihre Nahrung suchen, abgevon 1916, die das Unmögliche möglich macht und den letzten Arm Haushaltungen heraus. Ja, um Salpeter zur Pulverbereitung zu sehen- ein Bewerber für das freigebig ausgebreitete Strandgut heranholt, die Tatsache im Ohr klingen, daß Marlborough die Zug- gewinnen, befahl der Konvent, den Fußboden der Keller aus zu bemerken wäre. Wenigstens gehörte dieser Umstand noch in das pferde für ſein schweres Geschütz bei der Belagerung von Saarlouis zulaugen! Friedensbild unseres Strandlebens. Die Not des Krieges hat das mit aller Anstrengung nicht zusammenbekommen fonnte, und daß Aber obwohl sich hinter der Ausführung dieser Dekrete und dämmernde Verständnis, daß hier gewaltige Mengen bekömmlicher eine Berordnung des alten Friz in Kriegszeiten die Aushebung von Berfügungen drohend die Guillotine erhob, gab es Lücken und Nahrung brach liegen, schneller zur Klärung gebracht, als es wohl Inländern streng untersagte; Striege führte man mit geworbenen Hintertüren, durch die man schlüpfen konnte. Auch hier wurde sonst geschehen wäre. Doch darf der bisherige Fang, der auf Ausländern, die eigenen Landestinder brauchte man für das Wirt- nichts io heiß gegessen, wie es gekocht war, und wenn 20 000 Zentner im Jahre geschäzt wird, noch leicht verhundertfacht schaftsleben. fich reaktionäre Schriftsteller darüber beklagten, daß in Nar- werden, ohne daß eine bedeutiame Abnahme der Bänke zu Die Revolution wälzte das alles um: statt gekaufter oder gebonne auf Geheiß eines Konventsvertreters Bürger und gewärtigen ist. Die Unerschöpflichkeit dieser nur wenig Bearbeitung preßter, mit der Fuchtel zusammengehaltener Soldknechte schickte sie Bürgerinnen Lebensbedarf für die Truppen von Kähnen auf Last- beanspruchenden Naturgabe wird durch die zu begrüßende Tätigkeit freie französische Bürger ins Feld, denn mit dem Recht, das ihm fuhrwerke umladen mußten, hat Krapotkin mit seiner der neugegründeten Muschelkonservenfabriken noch bei weitem nicht der Staat verlieh, erhielt der Bürger jetzt die Pflicht, den Staat zu Vermutung wohl recht, daß sich kein Muscadin", wir würden entsprechend genutzt. An der Rentabilität noch weiterer privater und verteidigen. Das starte Vaterlandsgefühl, wie es in der Marseillaise fagen: feiner von den„ oberen Zehntausend", auf den Kais ein- fommunaler Unternehmungen ist nicht zu zweifeln, umsoweniger als zum Ausdruc tam, schuf die Möglichkeit, Massenbeere auf gefunden haben werde. Im ganzen aber wurden die Gesetze über die Güte der Muscheln durch den Fang faum nachlassen dürfte und die Beine zu bringen und sie nach neuen strategischen und Massenaufgebot und Zivildienstpflicht entschlossen angewandt, mit neben den ebbefreien Muschelbänken noch immer die im tieferen taktischen Gesezen marschieren und fämpfen zu lassen. Dieses, dem Erfolge, daß das Land sich seiner Widersacher erwehren konnte, Wasser gelegenen Bänke, bei denen die größere Fangarbeit durch die Ueberlegenheit der Zahl und der Gefechtsweise begründete den die ihm, auf Englands Antrieb zumeist, wirtschaftliche und politische die besondere Größe und Bartheit der Muscheln ausVorteil der Revolutionsbeere über die Truppen der Feudalmächte, Bernichtung zugeschworen hatten. Und darauf kam es an! geglichen wird, zur Verfügung stehen. Die Verwendung ist zudem, die, nach einem Wort von Georg Christoph Lichtenberg , einen Und darauf kommt es auch heute an! wie Philippsen im Prometheus" befonders hervorhebt, nicht auf die Kreuzzug nach dem heiligen Grab des Königtums unternommen Verwertung als Speise beschränkt. Die vermahlene Schale ist wegen hatten. Aber Armeen aus der Erde zu stampfen, zu fleiden, zu ihres Kalfreichtums für Geflügel zur Förderung des Eierlegens zu nähren, zu bewaffnen und auszubilden, war auch für die Republik empfehlen und kann auch als Dünger für Felder dienen. Die gefein Kinderspiel; es bedurfte äußerster Kraftanstrengung. Zudem trockneten Tiere bilden ebenfalls ein vorzügliches Kraftfutter. Die widerstrebte Zwang gerade dem innersten Wesen dieser bürgerlichen Verarbeitung in der Küche ist überaus vielgestaltig, gleichgültig, ob Revolution, die die Befreiung des einzelnen aus dem Zwang der die frischen, getrockneten oder bereits in Konservenform verpackten feudalen Gesellschaftsordnung umschloß. Aber Not fennt fein Gebot. Tiere zur Verfügung stehen. Man kann sie gedämpft, gekocht, geDa die Losung: Das Vaterland in Gefahr! und der Aufruf der schmori, in Suppenform, als Ragout oder Gelee essen. Wichtig ist Freiwilligen, wie es 1791 und 1792 geschehen, allein feine gebeim Fang nur, daß die Muscheln nicht aus stagnierendem Wasser nügenden Ergebnisse gebracht hatten, verlangten die Jafobiner immer stammen, da sich dort in ihnen das sogenannte Miesmuschelgift bilden stürmischer, daß mit dem Massenaufgebot, der Ruzbarmachung fann. aller Kräfte, Ernst gemacht werde. Danton schlug denn vor, die Wärme des Apostolats der Freiheit mit der Strenge des Gesetzes zu vereinigen", und Barrère, der das Gebot der Stunde in den Eaz prezte: Die Republik ist nur eine große belagerte Stadt, deshalb mus Frankreich ein einziges Kriegslager werden", berlas am 23. August 1793 im Konbent das berühmte Gesetz, das auch die bürgerliche Dienstpflicht für Männer und Frauen festsetzte und das bestimmte:
Bis die Feinde vom Gebiet der Republik verjagt sind, huben sich alle Franzosen zur ständigen Verfügung für den Heeresdienst zu halten.
1. Die jungen Männer fommen an die Front.
2. Die verheirateten Männer schmieden Waffen und führen Lebensmittel zu.
3. Die Frauen verfertigen Zelte und Uniformen und verrichten Dienstleistungen in den Lazaretten.
4. Die Kinder zupfen aus altem Linnen Scharpie.
5. Die Greise lassen sich auf die öffentlichen Pläge tragen, um zur Tapferkeit, zum Haß gegen die Könige und zur Anhänglichkeit an die Republik aufzumuntern.
6. Die Staatsgebäude werden in Kasernen verwandelt." Benn vor dem 14. Juli 1790, dem Tage der ersten Feier des Bastillensturms, ganz Paris in schöner Begeisterung mit Hacke und Schaufel auf das Marsfeld geströmt war, um aus freien Stücken die Vorbereitungen zum Fest zu fördern, so ward jetzt die Zeit der freiwilligen Arbeitsleistung durch den harten Zwang zur
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Ums Menschentum.
Ein Schiller- Roman von Walter von Molo .
,, Man darf's vor den Kindern nicht sagen, um sich nicht
Kleines Feuilleton.
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H. W.
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"
Notizen.
B.
Kunst chronit. Im Kupferfichkabinett sind die Nedierungen und Steindrucke von Käte Kollwitz ausgestellt.
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Königl. Schauspielhaus: Thoma- Abend. Bon jener ganz frei und zwanglos strömenden Laune, durch die Thomas Goldene Medaille" und Erster Klasse" den Hörer in einen Bustand innigen Behagens setzt, ist in seinen neuesten Einattern nicht allzu viel zu spüren. Die Darstellung im Königl. Schauspielhaus, so trefflich sie jedem Winke des Verfassers nachkam, brachte es doch nur in ziemlich eng gezogenen Grenzen zu einem Heiterfeitserfolg. Und in dem Mittelstücke: Dichters Ehrentag", blieb ein solcher aus. Die neuerdings in Aufnahme gekommene Mode, den 50. Geburtstag berühmter Autoren mit Festartikeln in der Preise zu begehen, wird da zu einer Satire auf jene reklamefüchtigen Streise, die--Wildgans' Armut, dieses eigene Wege gehende Drama, sich um die berühmten Namen drängen, ausgenugt. Ein hübscher wird vom Direktor Licho- Dresden in den Kammerspielen inszeniert Einfall, dem aber feine entsprechend lustige Erfindung zur Seite steht. werden. Damit beginnt man in Berlin endlich, das Drama der Die Hauptfigur ist der posierende Theaterdirektor, der sich brüstet, Schaffenden von heute einzuführen. in unentwegtem Ringen nach hohen fünstlerischen Idealen durch Ein Busch- Abend. Kann man Wilhelm Busch vordem ſeine Bühne Jubilar den Weg gum Herzen des lesen ohne seine Bilder zu zeigen? Mancher mag das bezweifeln Volkes aeebnet zu haben und der dabei mit ganz dem- und darauf pochen, daß Bilder und Versfolge so bei ihm berwachsen selben Eifer jedem kassenfüllenden Schwanke nachläuft. Er sei, daß eins vom andern sich nicht trennen lasse und daß sein Humor bleibt in der farbigen Beweglichkeit der Karifatur hinter gerade in der genialen Vereinigung von Wort und Bild bestünde. einem Direktorentyp, wie ihn z. B. Bahr in seiner Gelben Und doch geht es und lohnt sich. Resi Langer bewies es am DiensNachtigall" gezeichnet, weit zurüd. Und auch der sonstige Verehrer- tag im Choralionsaal. Freilich muß man die rechte Wahl treffen, schwarm sowie die Festrede eines grünen Jünglings, ist nur, mit die stilleren Strecken der tiefsinnig- boshaften Einleitungen zu den nach mäßigem Humor ausgestattet. folgenden Hagelinettern dramatischer Entladungen und vor allem dic Viel frischer und geschickter in der Führung der Situation war viel zu wenig bekannten reinen Dichtungen aus der Kritik des Herzens ". der erste Einafter, Die Ileinen Verwandten". Er bot in in denen sich erst der ganze Busch ausspricht. Frau Langer liegt das der Figur des würdigen Regierungsrats, den die Frau Gemahlin Epißbübische und Lausbubige vortrefflich, sie weiß die lecke Pointe mit. für den Empfang eines Bewerbers um die Hand des Töchterchens der unschuldigiten Miene loszulassen und ihr Mienen- und Gebärdenspiel ausführlich instruiert( Ledebur) und in dem unvermutet herein ist wie geschaffen, die, fromme Helene" so gut wie deren moralin schneienden verwandtschaftlichen Ehepaar( Tilla Durieug und fauren Widerpart zu charakterisieren. In Wilhelm Buschs treffHerr Zimmermann) einige sehr dankbare und ausgezeichnet sicheren Versen treiben viele Teufelchen ihr Spiel: von der bosdargestellte Rollen. Mitten unter den Vorbeitungen erscheint die haften Schadenfreude bis zum feinsten Humor. Manche davon weiß liebenswürdige und standesgemäß verbeiratete Schwester. Wie die Refi Langer einzufangen.
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Hast' denn den Hoven nicht lieb? Elwert, was bist für in Leibe. Die Sonn', der Planetenherrscher, auch sie stirbt ein Mensch? Komm! Der Hoven ist unser Freund!" jeden Tag. Ach, Elwert, aber sie glühet vorher und gleißet, Schon; aber ich brauch' mir deswege fein Sonnenschtich sie stirbt wie ein Held. Ach, stürben wir so der Erlösung zu 3' hole." und ließen das Jammertal, in dem Pedanten prügeln und felbst zu faibilieren( eine Schwäche zu geben): unser Herzog Allee entlang. Niemand kam! Er prezte die trodnen Lippen schaufelt noch nicht die Bage des jüngsten Gerichts? Ich bin Kopfschüttelnd und bitter lächelnd sah Schiller die reglose feine Erlösung blüht. Warum bläst nicht die Posaune und ist ein Thrann! Seine Schulden gegen mich hat er noch nicht bezahlt; hier und da tröpfelt's allergnädigst aus der aufeinander, in seinen Augen war es wie Verzweiflung. Neben gerüstet und hab' nur die Hoffnung zu Gott, daß er mich bald herzoglichen Stassa. In fünf Minuten aber verschenket er dem nächststehenden Baum ließ er sich unwillig niedergleiten. bom rauschenden Felde der Sünde erhöbe. Es ist alles schal fünfzigtausend Taler und noch viel mehr an seine Maitressen, Mit hochgezogenen Knien lehnte er den Rüden an den fan- und leer, es wird feine Tugend belohnt und keine Tränc derweil die ihm angetraute Frau Herzogin außer Landes tigen Stamm. Der heiße Blick starrte die Straße entlang. getrocknet. Elwert, Elwert, verlaß' mich nicht, bleib du mein Durchs Erntefeld gehen die Niemand kam. Hätte er doch die Straft, das Schicksal zu meinem Leidensweg." Und er schluchzte an seines Freundes Freund! Ich hab' so unsäglich Schweres zu tragen auf fizet. Gehöret sich das? herzoglichen Wege und die Bauern müssen zinsen und zwingen! Er biß die Zähne aufeinander und dachte krampf Brust und umklammerte den betroffenen, angespannten Hals ftonen und schleppen vor seine Solitüde( Schloß). Die Stände haft erregt seinen Wunsch, als hätte er die Macht, ihn zu er. Des andern, als drohte die Hölle hinter ihm aus tausend petitionieren zu Wien . Zu Wien ! Bisher haben sie erreichet, füllen: Hoven soll jetzt mit seinem Vater auf der Straße daß der Rieger vom Hohentwiel entlassen wurde. Ein Ver- kommen! Sogleich!! Weit tat er die Augen auf: Nie- Schlünden hervor. " Ja, freilich, ja, freilich, Schiller , bleib' ich dein Freund," Leumdeter, der unschuldig fünf Jahre im Kerfer saß, wird mand fam! befreiet! Ist das des Schweißes der Edlen wert? Recht hat Elwert nahm in beschaulicher Gedankenleere seinen Kreuzer- beim Marbelspiel gewann, weil er so große Hände hatte und sagte Elwert leer; er dachte daran, daß der Schiller immer der Vetter, daß er außer Landes ging! ein weden vor und aß ihn mit Appetit. Dann suchte er eine be- so stets die zwei feindlichen Kugeln mit seiner Spanne be Faustschlag zerschellte das glattgestrichene Federbett, heut bin quemere Stellung und sah unsicher zu seinem Freund hinüber. Deckte,„ der Hoven hält auch zu dir," er suchte die schnürenden ich wantelmütig, wie ein altes Weib. Literatur ist nicht vor Der war heute wieder wunderlich. Was hatte er nur? Mit Arme des andern zu lösen, jekt gar, wo sein jüngerer Bruder unser einen, sie machet unruhig und unzufrieden. Ein der Zunge schmaßend, säuberte Elwert noch die Zähne, dann in der Pflanzschule ischt." Offizier hat's Maul zu halten und weiter zu parieren. begann er seine hilflose Trostesrede, die mehr einem dunkeln Fritz Schiller sprang jäh auf, durch den Gedanken wieder Ich fommandier' mir selbst wie meinen Musketiers: den Hahn Pflichtgefühl, als dem Herzen entsprang: ins Leben verseht. Wenn er nur schon fäme!" Er hieb, in in Ruh! Den Ladestock an seinen Ort! Präsentiert das ,, Du mußt nicht traurig sein, Schiller , und jetzt die ganze ungeduldigem Unwillen, mit dem unförmigen Schnallenschuh Gewehr! Gute Nacht!" und ein wütender Atemſtoß, aus Welt schwarz sehe, weil dein Großvater g'ichtorbe ischt. Der auf die Erde. Ich vergehe vor Bangigkeit und ich hab' ihm geknechteter Brust, mordete jäh die friedliche Kerzenflamme. hat's überschtande und ischt im Himmel drin. Und der Hoven soviel zu sagen! Ach, Elwert, du ahnst es nicht, was sich in Mit großen, suchenden Augen starrte Fritz Schiller in den kommt schon wieder; was sollt ihm denn geschehe sein? Sei mir reget." Frik Schiller stand mit einem Male lauschend still. auffteigenden Mond. nicht so ein Kopf- durch- die- Wand! Hörst?" " Hörest du nichts, Elwert?' s ist Bagenrollen?" Seine Welt stand vor ihm; mit bangenden Augen erfannte er fic.
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Ach was!"
Eche wir uns ein bißle nieder," sagte Elwert verdrossen und stand schwikend still, der Hoven muß gleich
fomme."
Friz Schiller sah, daß die Mücken unablässig in der blauen Sommerluft tangten. Er saß regungslos. „ Hörst!!?"
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,, Es donnert im Unterland und' s wird auch bei uns gewittern, weil's zu heiß ischt."
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,, Das hat üble Bedeutung Elwert! Ich hab' doch recht Frizz Schiller wandte langsam die Augen: die starre gehabt" Er fing haftig seines Schulkameraden Arm und Verschlossenheit seines mageren Gesichtes wandelte sich in die grub dem die Nägel ins Fleisch. ,, Dort kommet der Herr heiße, tiefftgeborene Frage. Er sagte leise:" Elwert, es stehet Hauptmann- allein!" Ein heftiges Zittern faßte ihn, daß Fritz Schiller schüttelte den Stopf. Aber ich seh' ihn nicht dafür, gelt: nein? Wenn wir alle sterben müssen wie sich die Finger fraftlos lösten. Er kommet ohne den Friz, früher, wenn ich weiter geh'!" das Vich, wofür bemühen wir uns? Wofür hab' ich das ohne Frig!" Willicht vielleicht auf d' Solitüd' nauf laufe? Hier neue Schwesterle Charlotte bekommen? Wofür mach' ich" Was zwichst mich denn so? Kann ich' was davor?" fichscht' n grad' so gut, wenn er kommt. Ich geh' nicht weiter! jedes Jahr mein Landeramen und hab' Angst, daß Unwillig rieb Elwert den schmerzenden Arm und sah mißWenn d' mir net folge willscht, Schiller , renn' nur allein." ich Wochen lang vorher nimmer schlafen fann? mutig die Allee entlang: Nun ja, der Hauptmann von Hoven Elwert suchte sich, feitwärts der Chaussee, ein kühles Flecklein, Barum steh' ich früh auf und lern', wenn ich doch kam allein, richtig! da fragte man ihn jetzt eben, wo er den mohin die heiße Sonne nicht reichen konnte. Hart und staubig noch Schlaf hab' zum Umfallen? Wofür quälet Wofür quälet man Frik gelassen hatte und alles war in Ordnung. Warum hatte lag die schnurgerade Straße in der flimmernden Mittagsglut. uns so? Jm Tode sind wir alle gleich. Alles ist Rauch ihn denn der Schiller so gezwickt? Wie ein Narr! Die Schöpfung fott. und Bermejung. Das Glühendfte, Schönste trägt den Tod Corts. folgt.)