Nr. 289.- 1916.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sms, 17. ember.

Ratten.

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Ich will nicht von Gerhart Hauptmanns Ratten erzählen, die über die Bühne tanzen und in Dialogen die Theaterbefucher zu ergözen trachten. Auch nicht von den Ratten". die Abend für Abend in Friedenszeiten die Ballfäle und Varietés füllen und hier aufzufallen verstehen. Die Ratten, von denen ich erzählen will, leben, find Tiere, die man in der Naturgeschichte mit diesem Namen bezeichnet. Häßliche Tiere, groß wie junge Hunde, mit widerlichen, trügerischen Augen, einem langen Schwanz, dick und vollgefressen wie die Hamster. Mit ihnen leben wir zusammen; müssen mit ihnen leben. Im Unterstand, im Barackenlager, im Ruhequartier. In dem Lager, wo wir uns jetzt befinden, ist es besonders schlimm; mitunter ist es nicht zum aushalten.

Am Tage ist es verhältnismäßig ruhig. Nur dann und wann, wenn sich die Tiere um das eingebrachte Gut streiten, dringt ein Quielen von den undichten Wänden der Baraden her, hinter denen fie ibre Wohnungen haben.

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Ihre uns so wenig zusagende Arbeit beginnt am Abend; nach Eintritt der Dämmerung. Dann verlassen sie ihre Gemächer", und scharenweise, in langiamem Schritt, ergießen sie sich über die Biese, die vor unserer Barade liegt. Zwischen Fichtenwurzeln, in Erdlöchern und an anderen Stellen haben sie auch hier ihre Schlupfwinkel.

Manche Ratte muß bei diesem Spaziergang ihr Leben lassen, denn Dußende der Kameraden stehen mit dicken Stöden bereit, möglichst vielen dieser nüßlichen" Tiere das Lebenslicht auszu­blasen.

Wenn es möglichst dunkel geworden ist, in der Barade die Kerzen ausgelöscht sind, kehren sie zurück. Dann beginnt auch ihre eigentliche Tätigkeit.

Wir, die Soldater, liegen auf den Strohfäden, in unseren Deden eingehüllt, die Decke selbst über den Kopf gezogen. Aber aum Schlafen fommen wir faum. Nur ganz wenigen festen Schläfern ist dieses Glück beschieden.

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auf

Denn vor uns, hinter uns, über uns beginnt das Leben. Mit dem uns so bekannten Duiefen geht es an. Die Familie streitet jedenfalls noch darum, wer den ersten Gang" unternimmt, ob der Herr oder die Frau. Deutlich hören wir, wie die Ratten ganz gemächlich, ihrem diden Wanst entsprechend den Börten hin und Hertrippeln. Jeder Teil, an fie herankommen, wird benagt. Jedes Stück Papier , das auf dem Boden oder auf den Börten herumliegt, wird genau untersucht. Der Tornister, den wir als Kopfunterlage benutzen, wird angefressen. Eine Schachtel, die hoch auf dem Querbalfen liegt, hin- und her­gezerrt, bis sie herunterfällt. Stein Laib Brot, der nicht frei in den Lüften schwebt, ist vor ihren Raubtiergelüften sicher. Ueber unsern Bauch, über unsern Kopf selbst trippeln sie hinweg und sind nur ein wenig schneller, wenn wir ihnen nachhelfen und sie zu erwischen trachten... Und dazwischen das Quiefen, das immerwährende Quiefen der Streitsüchtigen, die den anderen den Raub nicht gönnen.

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Sonntag,

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Rhythmus einer von innen her bewegten Handlung anpaßt und Charaktere schafft, die ihren Stern im Handeln offenbaren, flutet im Der Hunger als Erneuerer des Organismus. Werke Büchners uferlos tumultuarisch hin. Der Prozeß der Gärung Daß der Hunger Schmerz bereitet und ermattet, ist gewiß ist da, che noch ein gegliedertes Gebilde fich fristallisieren fonnte, feine unbekannte Tatsache. Er ist ein Warnsignal des Körpers, abgebrochen. Büchners Inspiration lehnt sich, nach der Losung, die nicht unter das für die Fortführung der Lebensprozesse notwendige einst die Sturm- und Drangperiode gab, nicht nur gegen äußere Maß an Nahrungsstoffen herunterzugehen, das bei Nichtberüd­Regeln, auch gegen die Forderung zusammenhängender und Klarer Aussichtigung seiner Forderungen zum stürmischen Zäuten an allen gestaltung auf. So fommt das Drama bei aller Sühnheit in dem Lebenswichtigen Strängen werden kann. Der umgekehrte Fall, bei Wollen über die Zerstreutheit einzelner farbiger Eindrücke und dem dem Hunger die Rolle zufällt, ein kritisches Stadium in der Stimmungen nicht hinaus und fügt sich zu feinem einheitlichen Entwicklung des Organismus überwinden zu helfen, tritt beim Bau. Der Gegensag von Dantons urwüchfig originaler Berfön- Menschen in nur sehr übertragener Weise und nur als außer­lichkeit, feiner imponierenden, wenn auch durch einen Einschuß finnlicher gewöhnliche Erscheinung auf. Immerhin vermögen in manchen Genußsucht und zhnischer Stepfis gedämpften Kraft, zu dem ganz stagnierenden Krankheitszuständen verständig angewandte Hunger­( doftrinären Robespierre , dessen blinder in die Wahnideen des kuren" eine wie die ältere Medizin gesagt hat-Reinigung der blutigen Schredensregiments eingefponnener Fanatismus den geistig Säfte" zu bewirken. überragenden Rivalen zu Fall bringt und auf die Guillotine schickt, Die Funktion des Hungers wird aber in fraffem Maßstab in verquickt sich in dem Schauspiel mit einem solchen Maße von all den Fällen bestätigt, wo eine bereits eingeschlagene Entwicklung anderen Zügen, daß das historisch und menschlich Bedeutsame jenes nochmals abgebaut und umgelenkt werden soll, so bei der Verwand­Kontrastes nicht zureicht, die Spannung bis zum Ausgang feft- lung der Amphibienlarven in das eigentliche Stammtier und ebenso zuhalten. bei der Metamorphose der Insekten. Es treten dabei bekanntlich quappe die Reduzierung des Schwanzes sowie die Verwandlung bedeutende Umbildungen des Larvenkörpers auf, bei der Maul­allgemeinen Umbildung der Körpergewebe begleitet sind. der Kiemenatmung in Lungenatmung, die naturgemäß von einer rend dieser ganzen Periode hungert die Kaulquappe, was zur Folge hat, daß der endlich zur Ausbildung gelangende junge Frosch leichter und fleiner ist als die vorher dicke Kaulquappe. Alle zur Verfügung Erhaltung der Lebensprozesse dienen, werden dabei aufgebraucht, stehenden Stoffe des eigenen Körpers, die nicht unmittelbar der vor allem natürlich die allmählich überflüssigt werdenden Larven­der Beseitigung dieses Ballastes zuvorkommen und die Entwicklung Eine unterdessen stattfindende Ernährung würde gerade hemmen. Uebergang in das Puppenstadium und weiterhin in den Schmetter Die Raupe bereitet sich für den ganz entsprechenden Nahrung zu sich nimmt und gewaltige Fettmassen aufspeichert. ling ganz augenscheinlich vor, indem sie als Raupe unsinnig viel Auch hier geht dann unter dem Einfluß des Hungers die Auffau­gung der Larvenorgane schneller vonstatten.

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an

Robespierres und feines Anhangs Charakteriſtikt, wie in der Aus­Bei allem Abscheu Büchners vor dem Terrorismus, der sich in malung der Boltsszenen ausspricht, war der junge Dichter ein be­geisterter Anhänger der revolutionären Sache. Noch mehr: einer der ersten, die den sozialen Kampf als Kampf der Massen wider die ausbeutenden Klaffen entfesseln wollten. Erst ein­undzwanzigjährig er 1834 gründete Universität den geheimen Bund der Menschenrechte" und fandte der Gießener feine berühmt gewordene Flugschrift, dem Hessischen Landboten " mit dem Motto: Friede den Hütten, Krieg den Palästen, vielleicht das früheste literarische Dokument des Sozialismus auf deutschem Boden ins Land hinaus. Täglich seine Gefangenießung er wartend, hat er in fünf Wochen fiebernder Arbeit fein Drama aufs rofilos Schaffenden in Zürich der Tod dahin, vernichtete die Fülle Papier geworfen. Noch nicht fiebenundzwanzigjährig raffte den all der Seime, die nach Entfaltung drängten.

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organe.

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Wäh­

Raichen Fluges, mit einem bei Reinhardt ja gewohnten phan­Schauspiel auf dem Deutschen Theater vorüber. Der erste Auftritt Dr. Rabes im Prometheus" eingehend hinweist, bietet der strom­tafieboll- ftimmungsmäßigen Arrangement der Maffenizenen zog das Ein noch auffallenderes Hungerexperiment, auf das Professor führt den großen Revolutionemann vor, wie er im Kreiſe ſeiner an auf wandernde Rheinlachs, der, ohne sich in einer ähnlichen Um­dem Spieltisch veriammelten Freunde, des Politisierens müde, von wälzung seiner Körperkonstitution zu befinden, sich alljährlich bei einem leichten Dämchen ihre Abenteuer sich erzählen läßt. Eine dieser Gelegenheit einem ivochenlangen freiwilligen Fasten unter­Verdunkelung der Bühne den und unter gellendem Geichrei ber zieht. Am Köder der stets bereiten Angel zieht er stolz vorüber, wandelt sich das Bild leichtherzigen Genusses in ein Gemälde der was zu der eigentümlichen, den Lachsfischern bekannten Tatsache furchtbar nahen Not des Volles. Ein Betrunkener will feine Tochter, führt, daß der stromauf ziehende Rheinlachs niemals mit der Angel die ihn mit ihrem Prostituiertenerwerb erhält, prügeln. Joblend gefangen werden kann. Dabei scheint es, daß gerade diese Hunger­drängt sich die zerlumpte Menge, rote pärygiiche Mützen auf den fur den immerhin einschneidenden Prozeß der Arterhaltung er­Häuptern, um den Alten. Ein in den Schwarm hineingeratener leichtert. Auf dieser mühevollen Wanderung gegen den Strom Aristokrat soll zur Strafe für seine Heilen Kleider an der Laterne kommen die Eier zur Reife und erst, nachdem sich der Lachs ihrer baumein und entwischt dem Tode nur im letzten Augenblid. Was entledigt, kehrt erfreilich mit eingefallenen Seiten und schmalem nüßen Euch, so ruft ein Straßenagitator, die abgehakten Aristokraten- Hungerrücken in das Meer zurück, um sich dort in einigen Mo­töpfe, wenn Euere Röcke voller Löcher, Euere Mägen leer und hungrig naten wieder heranzumästen. bleiben. Mut und Verzweiflung mischt sich mit aufgeregtem Lachen und dem Tanz der Karmagnole. Noch steht der Name Danton , der, als Wird es einmal zu schlimm und flammen darum ein paar drohte, in dem Konvent das Stichwort für den Terror gab und die der Anmarich feindlicher Heere das revolutionäre Frankreich be­Taschenlampen auf, sieht man sie, in Reihen hintereinander, auf den Septembermorbe vorbereitete, bei der Menge boch in Gunst.- In Teil infolge der früheren Polizeiflunde früher beginnen. So ist im -heater chronit. Die Theatervorstellungen müssen zum Börten hin- und herlaufen. Aber sie geben nicht, auch wenn man der Darstellung des Ringens, das sich zwischen Robespierre und ihm Deutschen Opernhause vom 22. Dezember der Theateranfang auf fie verjagen will. Im Gegenteil: ihre frechen, trügerischen Augen glopen den Menschen an und auf ihren langen Schwanz zurüdentipinnt, folgt der Verfasser wesentlich dem Gange der geschicht- 7 Uhr angefetzt. In der Volksbühne findet Sonnabend die gelehnt hocken fie, als wären sie zum Sprung bereit. lichen Ereignisse. Vergebens fuchen Dantons Freunde ihn aus seiner Erstaufführung von Hauptmanns Tragikomödie Die Ratten " Die lange Nacht geht es fo, bis der Morgen graut. Dann ver- Sorglosigkeit aufzurütteln. Er steigert die Gefahr noch, indem er statt. schwinden sie, ziehen sich in ihre Schlupfwinkel zurüd. Aber jedem den Gegner tödlich beleidigt. In großen Massenbildern entrollt sich von uns fehlt etwas am anderen Morgen: dem einen das Brot, das Treiben revolutionärer Klubs und des Konvents. Robespierre Orcheſter 3 wirkt der Madrigalchor( Prof. C. Thiel) und Ch. - Musikchronit. Jm Sonntagskonzert des Blüthner dem anderen der Zwiebac der eifernen Portion, dem dritten die und Saint Juſt beſteigen die Tribüne und fordern die Bestrafung zubovisti( Bioline) mit. schöne, runde Hartwurst, die die Mutter gestern im Patet des Verdächtigen. Wir sehen Danton vor den Schranken des Ge­schickte richts, wie er mit Löwenkraft sich wider die Verleumder wendet und Geschüßdonner, Gewehrsalven, Mineneinschläger, die von nahen Front herüberschallen, stören uns nicht oder nur wenig unjerer Ruhe.

Nur die Ratten!...

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( z)

Kleines Feuilleton.

Deutsches Theater : Dantons Tod".

der

in

K. J.

Der Danton " Büchners ist eines jener Werke, die wie die Räuber" Schillers einzig von einem Jüngling geschrieben werden fonnten. Die von dem Drang nach Ungeheuerlichem ergriffene junge Phantasie, die sich bei Schillers eingeborenem Bühnenfinn dem

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Ums Menschentum.

Notizen.

- Vorträge. In einem Vortrag Hindenburgs Mauer" auf Konventsbefehl verstummen muß. Aber die Häufung der politis( Bilder von der Ostfront von Kurland bis zu den Karpathen) wird fchen Massenszenen, soviel Bühnenkunft in ihren Dienst gestellt war, am 19. und 20. Dezember in der Urania Striegsberichterstatter tat ihrer Wirkung Abtrag. Namentlich zum Schlusse hin wären ein- Frizz Wertheimer seine Erlebnisse an der Ostfront schildern. greifende Streichungen erwünscht geweien. - Das Deutsch des deutschen Mannes. Ein deut

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Die Ueberlegenheit und Kraft des Helden gelangte in dem scher Mann ist star Stamm in Firma Sülzer Eisenwert. Spiele Bonns vortrefflich zur Verkörperung. Decarli als Denn er bat an Kaiser und Reichsfanzler Eingaben gerichtet, mit Robespierre ging im Bedantischen für mein Gefühl zu weit und der bescheidenen Bitte, London durch Zeppeline dem Erdboden gleich dehnte seine Worte allzusehr durch Baufen. Sehr eigenartig war zu machen. Er hält seine, feineswegs am Stammtisch entstandenen der mädchenhaft gezierte, mit honigfüßer Stimme feine blutigen Joeen für so wertvoll, daß er die Eingaben in Broschürenform Theorien entwickelnde St. Just des Herrn Werner Krauß . Die herausgibt. Da muß sich denn leider der Leser überzeugen, daß zabllofen anderen Rollen boten nur in geringerem Maße die Mög- der deutsche Mann mit der deutschen Sprache arg auf dem Kriegs­lichkeit einer individuellen Ausgestaltung. Am Schlusse wurde fuß steht. Herr Stamm will uns z. B. beweisen, daß die Zeppeline Reinhardt stürmisch gerufen. alle beil zurückkehren würden, denn:" In sicherer Höhe freisend. würden die Abwehrkanonen Nichts vermögen." Sicher nicht, denn der Luft würden sie faum schaden, die Kanonen nämlich!

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dt.

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gütigem Wort." Sagen Sie nicht Dichter" zu mir! Ich bin| Land!" Frizz Schiller fuhr mit flackernden Augen auf und schwach und kann nichts! Als Jurist hab' ich's zu nichts ge- die Seelenpein entlud sich: Den fann ich dulden über bracht und..." mir!" Wie eine Last fiel's von ihm. Herr Professor!" Ein Schiller- Roman von Walter von Molo . Und als Mediziner haben Sie jetzt gute Noten," bittend streckte er die Hand und die ganze Gestalt flehte und Ueber den sonnenhellen Vorhof des riesigen Kasernen- fiel Brofeffor Abel kopfschüttelnd ein, so ist es, Sie Grillen drängte. Wollen Sie mir das Buch leihen? Ich bitte gebäudes, das die Landstände dereinst dem Herzog zu Stutt fänger! Seit Sie umgefattelt haben, geht es doch prächtig! drum! Sie wissen nicht, was es mir werden kann!" Die gart erbauen mußten und das nun seine Akademie barg, schritt In der Arzneigeschichte haben Sie sogar recht gut! Na sehnsüchtige Hand zitterte und das sommersprossige Antlig eine Gruppe von Menschen. also! Was wollen Sie denn noch? Philosophisch seid ihr war todbleich. Wie Gier war's im entrückten Blick der Ein kleiner, behäbiger Herr ging in der Mitte, lebhaft gegen den Ehrgeiz und faktisch frist er an euch, wie der Adler Jünglingsaugen. mit lachenden Augen herumwandernd, in denen die Güte und an des Prometheus' Leber. Ja, ja: es ist euch in jungen ,, Von Herzen gern! Von Herzen gern! Da haben Sie's!" Fröhlichkeit einer selbstlos zufriedenen Seele wohnten. Ge- Jahren zuviel in den Kopf geschoppt worden, sit venia verbo beeilte sich der freundliche Lehrer und lieferte hastig das Buch) sentten Hauptes und aufmerksam horchend, zogen die jungen( mit Verlaub zu sagen), davon fommet die franke Gier nach aus, aber wenn's aufgegriffen wird, sagen Sie nicht unnötig, Gestalten an seiner Seite, die Zöpfe wehten im Wind und die oben! Na also! Schiller, das ist mit der Zeit zu reparieren. Daß es von mir sei. Denn es ist ja verboten!" be­Rockschöße flogen. Wenn der dicke Herr sprach, drängte die Kopf hoch! Nur nicht gleich wieder aus allen Himmeln ge- tonte er mit listigem Ausdruck. ,, Na, ist jetzt wieder jugendliche Schar in aufnehmender Wissensgier näher, um fallen! Gut Ding will Weile haben, drum gehet cs zähe am alles gut, Schiller? Er schlug ihn ermunternd auf die nur ja keines der Wörtlein seines flugen Mundes zu ver- Anfang. Nüßte der heutige Unterricht so wenig?" Er hob Schulter. lächelnd den dicken Zeigefinger. Frei angewendet hieß es

lieren.

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Bom kleinsten Teil aufwärts baut sich durch jede doch der Himmel verhüte, daß ihr mich fähig haltet, eure innersten Tasche seines stahlblauen Rockes, der nun noch Wie ein Heiligtum verbarg Schiller das Buch in der Kreatur und durch den Menschen die Zweckmäßigkeit der Welt. ernsthaften und großen Angelegenheiten zu vernachlässigen, schöpfer. Eines jeden Leistung bereichert die Gesamtheit, eines Desdemona, die der tapfere Mohr meinet und bei Ihnen, auf." Nun bin ich start: Shakespeare weilt unter meinem bis hinaus in die Ewigkeit des Weltganzen zum Welten- wenn sie bei mir ist... Wohl ist's im Poetenstück die eiger und unförmiger von ihm abstand, als früher." Sie sind ein Engel, Herr Professor!" glühte sein dankbares Wort jeden Missetat beleidigt die Welt!" Er machte im Dozieren Schiller , ist's, sagen wir die Kleinmut! Weil:" lachte er Dach!" eine kleine Wendung nach rechts. Das müssen Sie auch, von neuem und rezitierte feierlich, der erste Genuß die Hize Schiller , in Ihrem Rosmus von Medici" bedenken! Wenn junger Begierden mehr gereizt als befriedigt hat.' Nicht ,, Na, na!" lachte Abel. Nicht übertreiben! Ich weiß Sie den Franz Pazzi mit den schlechten Eigenschaften eines wahr, Freund Schiller ?" und er lachte, daß ihm das Bäuch zwar, daß Sie billig sind mit der Verleihung großer Titel Nachfüchtigen begaben, mit der Gehässigkeit eines liebe- lein flog. und Worte. Ich weiß! Das ist die Licentia poetica( dich­girrenden Verbrechers wider die hochstehende Bruderseele, so" Zitieren Sie nicht, Herr Professor", bat Schiller und terische Freiheit)! Aber: man kann auch übertreiben! Gestern müssen Sie folgerichtig auch zeigen, wie der Böse am Ende biß gequält in die Lippe, ich vertröche mich am liebsten; haben Sie, Schiller, den Kapf" Allmächtiger" genannt. Mit in die eigenen Schicksalsstride fällt. Denn nie darf das wenn ich das höre!" solchen Ausdrücken sollten Sie vorsichtiger sein; bei aller Hoch­Böse triumphieren im Weltenbau! Denfen Sie immer, daß Hoven, Scharffenstein! Was hat er denn heut'? Ihr achtung vor Stapfs großen Verdiensten im Schwimm- und das jüngste Gericht am Ende steht; das ist die Belohnung feid doch von der ästhetischen Assoziation?. Wisset ihr nicht, Turnunterricht! Spüren Sie' was, Stapf," wandte er sich und Bestrafung aller! Des Dichters Verpflichtung ist es, was er hat?" Aufrichtig besorgt jah Professor Abel im Streise sarkastisch an den Grinsenden, von einer Allmächtigkeit auch den Stampf in der eigenen Brust, zwischen leiden- seiner Getreuen herum, in der Psychologiestunde war er doch in sich?" schaflichem Drang, den ich bei Ihnen hochachte, und noch lebhaft wie je?" Sie blickten sich schlau und augenwinkend an. Petersen willensbeherrichter Pflicht, in die Sie sich noch schicken Das da ist schuld!" sagte Scharffenstein und zeigte auf lachte dröhnend." Sollen wir's ihm sagen?" müssen, siegreich zu Ende zu führen. Denn der Dichter... das Buch, das der geliebte Professor unter dem kurzen Arme ,, Natürlich!" nickten sie, ein wenig verlegen, und Schiller Hören Sie mir zu! Was ist denn heute wieder los mit Ihnen? eingeklemmt trug, der hat's ihm angetan. Und ich versteh's! rief: Professor Abel verrät keinen Freund!" Schiller? Warum so fleinmütig und niedergestimmt? Es ist Aber, es wird vorübergehen!" Schiller heißet mich nämlich) den, Allmächtigen'", sagte doch wahrlich kein Grund dazu vorhanden. Ganz im Gegen-" Das Buch ist schuld?" Fast entscht fuhr Professor Abel Stapf und warf sich in die Brust, weil ich der kühnste teil. Schiller! Es ist schönes Wetter und die Sonne lacht. herum und starrte argwöhnisch den dicken Pappband an, als Akademieversorger bin und die Konterbande ohne Tadel Schauen Sie nur! Lachen Sie mit!" brennte er. Shakespeare , Theatralische Werke, überfekt vos einschmuggle. Gestern waren cs Schnupftabat und Knack­Herrn Wieland?" würste." " Der Engländer! Solche Kunst wächst nur in freiem

Frizz Schiller ließ die Blicke nicht vom Boden; ver­zweifelt und hastig schüttelte er den Kopf zu seines Lehrers

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( Forts. folgt.)