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Schuld zu schieben, hieße dem Reichstag ein unverdientes Com- aufhalten kann, so ist es mir leider nicht möglich, der Polizei nicht unterlassen, die alten Phrasen über die Unausführbarkeit pliment machen. Unter den Schwänzenden"- die Sozial- eine andere Meinung von unserem Reisegelde beizubringen, doch des Sozialismus und die alten Verleumdungen gegen die Agi demokraten, die nur geduldete Gäste" im Haus sind, hatten glaube ich, daß mir dies gelungen wäre, wenn ich hier Condi- tatoren geschickt mit einzuflechten. Alsdann hat man dieses Mach matürlich keine Veranlassung, sich einzudrängen" befanden tion bekommen hätte und also die Sache weiter verfolgen fonnte. werk an Küster geschickt mit der Weisung: Du unterschreibst oder sich zahlreiche Gründer, Fürsten , Grafen , Barone 2c., die durch Indessen nehme ich an, daß das Gericht eine richtigere Anschau - Du bleibst in der Schweiz . Wirst Du Dich jedoch willig und die Diätenlosigkeit nicht abgehalten wurden. Was sie bestimmte, ung über unsere Kaffenverhältnisse hat, und möchte daher allen gehorsam zeigen, unterschreiben und dann selbst noch auf eigene war das Gefühl der Bismarck 'schen Wurschtigkeit und Ueber- Collegen, die vielleicht in dieselbe Lage gerathen sollten, em Faust einige schmußige Ergüsse loslassen, dann wollen wir sehen, flüssigkeit. Ueber die bisherigen Verhandlungen ist nichts zu pfehlen, die Polizeianklage nicht durch Unterschrift anzuerkennen, ob wir für Dich in irgend einer Weise etwas thun können, indem jagen: in der ersten Hälfte der Woche Beschlußunfähigkeit, in sondern das gerichtliche Verfahren zu verlangen." wir unsern Einfluß geltend machen. Eine Liebe ist der anderen Der zweiten persönliche Rempeleien( bei der Bureauwahl), leeres Auf diese Weise fommt man also in Deutschland zu einer werth, das schien dem Küster einzuleuchten. Er nahm fein säuGerede und Erledigung von Förmlichkeiten( Sistirung von Pro- Bestrafung wegen Landstreicherei ohne auch nur den mindesten berlich das ihm übersandte Schriftstück und setzte seine Unterzeffen gegen Mitglieder 2c.). Grund dazu gegeben zu haben! schrift an die ihm zu diesem Zwecke freigelassenen Stellen. Gleichzeitig fezte er sich und schrieb auf Wunsch noch einen - Die Schande Europas . Wenn die vorliegenden Be- Ueber die Rohheit in gebildeten" Kreisen fann man höchsteigenhändigen Original- Begleitbrief, der sich allerdings, so richte wahr sind, hatte die Pforte bereits vor Erlaß des sich nicht verwundern, wenn man Notizen wie die nachfolgende weit Form und Styl in Frage kommen, zu seinen Ungunsten enssischen Ultimatums nach Verständigung mit den übrigen lieft(, Leipziger Tageblatt " vom 4. Oktober): von dem größeren Schriftstück unterscheidet. Diese beiden Briefe Mächten einen zweimonatlichen Waffenstillstand bewilligt, Aus der Provinz, 2. Oktober. Man kann gewiß ein wurden nun der Redaktion des Berliner Tageblattes" zum und war das russische Ultimatum nichts anderes als ein elender Freund jugendlicher Fröhlichkeit sein und doch das wüste Bier- Abdruck übermittelt. Dieselbe muß jedoch beim Anblick der Sache Theaterkoup, um die furchtbare militärische Niederlage, die trinken, wie es in manchen studentischen Kreisen gepflegt wird, sofort das ganze Manöver erkannt haben; vielleicht war auch Rußland in Serbien erlitten hat, zu mastiren und in einen ernstlich beklagen. Was das Bedauerlichste ist: der studentische die Handschrift des einen Schriftstückes etwas sehr bekannt, furz großen diplomatischen Sieg umzulügen. Saufcomment", ein trauriges Ueberbleibsel aus den Zeiten die Sache war faul. Das„ Tageblatt" ließ sich auf eine so des 16. und 17. Jahrhunderts, hat sich auch auf das jüngere schmutzige Schiebung, wobei doch schließlich nichts zu gewinnen, - Die Sprache ist dazu angethan, um die Gedanken Geschlecht unserer Gymnasien und Realschulen fortgepflanzt, wohl aber zu verlieren war, nicht ein. Veröffentlicht sollten die zu verbergen. Dieses bekannte Wort Talleyrand's gilt na wo er noch weit verderblicher wirkt als auf den Universitäten, Heldenthaten des Ehrenwortmannes" Küster aber werden, wo mentlich von sogenannten Thronreden"; in wahrhaft komischer weil er in den noch jungen Gemüthern schon so frühzeitig die sollte man nunmehr noch weiter mit den Dingen hin? Zum Weise ist dies bei der letzten Berliner Thronrede" zu Tage Keime des Edleren verwüstet. Da sieht man jetzt vielfach in Gewerkverein". Der Gewerkverein" konnte die Sachen aufgetreten, deren besonders präzise und gedrungene Fassung" von Schülerhänden ein kleines Büchlein, betitelt Leipziger Bier- nehmen, denn einmal hat er nichts zu verlieren und zweitens Speichelleckerischen Reportern betont wurde. Nämlich über den comment", 3. Auflage, Celle und Leipzig , Literarische Anstalt, passen ihm derartige reaktionäre Ergüsse ja wunderschön in den Bassus, der von der wirthschaftlichen Lage handelt, ist zwischen August Schulze 1876, Preis 1 M." Man kann unmöglich an- Stram, in Folge dessen sie dort eine angemessene Ablagerungsden Schutzöllnern und Freihändlern ein Streit ausgebrochen, nehmen, daß deutsche Studenten an der Veröffentlichung dieses stelle fanden. Die„ Berl. Fr. Presse" bestritt auf Grund eines indem die Einen behaupten, die Abschaffung der Eisenzölle, die Machwerkes betheiligt sind; es ist wahrscheinlich nur eine buch- Küster'schen Briefes, in welchem er jedes derartige Schreiben in Andern deren Beibehaltung sei angekündigt! Man sieht, der händlerische Spekulation, welche namentlich auf die Kauflust der Abrede stellt, die Echtheil der Küster'schen Gewerkvereins- ErkläVerfasser der Thronrede" hat, troß alles Patriotismus, in der unreifen Schülerwelt rechnet, da diese leider an dem Stu- rungen. Nachdem sind jedoch zwei bekannte Sozialisten zur Refranzösischen Diplomatenschule etwas gelernt. dentenleben zunächst nur die Auswüchse des jugendlichen Kraft- daktion des„ Gewerkverein" gegangen und haben dort die Küstergefühles bewundert und diesen Biercomment" mit seinen Regeln schen Briefe, wie vorstehend geschildert, vorgefunden. Küster hat " Landstreicher." Dem„ Correspondent für Deutschlands über das Vor- und Nachtrinken, den Bierskandal, das Bierge- demnach nach beiden Seiten hin die Unwahrheit gesagt. Ob er Buchdrucker" schreibt M. aus Carlsruhe :„ Einsender befindet sich richt, die Bierstrafen 2c. c. als das Evangelium des wahren seinen Zweck erreichen, oder ob man ihn, nachdem der Mohr in der Lage, wiederum über einen Fall berichten zu können, daß Studententhums betrachtet. Welche Früchte dieser„ Biercomment" seine Schuldigkeit gethan", wird schießen lassen, bleibt abzureisende Buchdrucker wegen Landstreicherei eingesteckt" worden trägt, davon weiß jede höhere Schule zu erzählen." find. Bon Berlin infolge des Conflictes abgereist, befand ich Und nicht blos die höheren Schulen". Die„ Früchtchen" Wir machen unsere Züricher Genossen auf die Sache aufmerksam. mich am 22. September hierselbst mit meinem Reisegefährten, dieses und der anderen Sauf- und Biercomments"( denn dem Drucker F. aus Augsburg , auf dem Wege zur Post auf dem alle deutschen Universitäten haben ihren Bier und Saufcom- Am Dienstag( 31. Oktober) starb in Paris Fräulein Marktplate, als wir von einem Polizisten angehalten und uns ment) sind im hohen und niederen Staatsdienst zu finden, fun- Delescluze, die hochherzige Schwester des Communehelden. die Legitimationen abverlangt wurden. Nachdem er dieselben giren mitunter als Staatsanwalte und ſizen nicht selten auf Als dieser am 26. Mai 1871 den Todesgang antreten wollte, - durchgesehen, hieß er uns ihm auf die Wache folgen; dort frug Richter, ja auf Ministerbänken. Wir kennen„ Exempel von schrieb er der heißgeliebten Schwester: er nach Alter und Reisegeld und fertigte dann zwei Protokolle Beispielen". Meine gute Schwester! aus. Warum wir eigentlich arretirt waren, wußten wir nicht, Ich will und kann nicht der siegreichen Reaktion zum Opfer *, da wir weder gebettelt noch sonst etwas Gesezwidriges verübt Unfall- Statistit. Im Monat Oktober cr. wurden bei oder Spielzeug dienen. Verzeihe mir, daß ich von Dir gehe, hatten. Wir wurden sodann vor den Amtmann geführt; dieser der Allgemeinen Unfall- Versicherungs- Bank in Leipzig 20 Todes- die Du mir Dein Leben geopfert hast. Aber ich fühle nicht den sah sich ebenfalls unsere Papiere sowie die Protokolle an und fälle, 5 Unfälle, die den Betreffenden Lebensgefahr bereiteten, Muth in mir, noch eine Niederlage nach so vielen zu ertragen. frug uns, warum wir nicht arbeiteten. Die Antwort lautete na 10 Unfälle, die ihrer Natur nach eine totale oder theilweise In Ich füsse Dich tausendmal so zärtlich wie ich Dich liebe. Dein türlich, weil wir noch keine Condition gefunden hätten. Unsere validität der Verlegten erwarten lassen und 524 Unfälle, aus Andenken wird das letzte sein, welches meine Gedanken beschäfAusführung, daß wir nicht zu betteln brauchten, weil wir Reise- welchen sich für die Verletzten nur eine vorübergehende Erwerbs- tigt, ehe ich zur Ruhe gehe. Ich segne Dich, meine heißgeliebte Unterstützung bekämen, ließ er nicht gelten, sondern meinte, das unfähigkeit prognosticiren läßt zusammen 559 Unfälle ange- Schwester, die Du seit dem Tod unserer armen Mutter meine wäre feine Bettelei. Sodann mußten wir die Protokolle meldet. Von den 20 Todesfällen ereigneten sich 3 in Stein- einzige Familie warst. Lebe wohl! Lebe wohl! Noch einen Kuß. unterschreiben, was wir leider auch gethan haben, ohne daß uns brüchen, je 2 in Brauereien, Maschinenbauanstalten und Eisen- Dein Bruder, der Dich lieben wird bis zum letzten Augendieselben vorgelesen waren oder wir sie zu lesen verlangt hätten. gießereien, beim Hochbau, beim Eisenbahnbau und je 1 in einem blick. Ch. Delescluze. Schließlich wurde College F., weil er schon 20 Wochen außer Braunkohlenwerk, einem Steinkohlenwerk, einer Stärkefabrik, Wenige Stunden darauf hatte er den Tod, den er suchte, Arbeit war, zu 3 Wochen, und ich, weil 7 Wochen außer Con- einer Asphalt und Dachpappenfabrik, einer Marmorwaaren auf der Barrikade gefunden. dition, zu 14 Tagen Haft wegen Landstreicherei" verurtheilt. fabrik, einer Papierfabrik, einer Gußstahlfabrik, beim Bauunter- Der Brief ist ein Ehrendenkmal des Bruders und der Nachdem ich meine Strafe verbißt hatte, wandte ich mich an nehmen für Wasserleitungen und bei Schiffsentlöschung. Von Schwester. Es muß ein herrliches Weib gewesen sein, das von Herrn Feyel( Vorsitzender des hiesigen Ortsvereins), welcher den 5 lebensgefährlichen Beschädigungen entfallen 2 auf einem solchen Mann so geliebt wurde! Dem Bruder treu bis mir rieth, eine Anklage, resp. Beschwerde gegen die Polizei zu Baugeschäfte und je eine auf ein Buddel- und Walzwerk, eine zum Tode, jagte sie die Pfaffen fort, die sich an ihr Lager zu erheben und mich zu diesem Zwecke bei einem Anwalt zu erkun- Brauerei und einen Sandsteinbruch, während von den 10 In- drängen suchten. Am Mittwoch( 1. November) wurde sie bedigen. Dies that ich auch, erhielt aber den Bescheid, daß ich validen je 2 auf Maschinenfabriken und Eisengießereien, Ma- graben die in Paris befindlichen Reste der„ kämpfenden Dejezt nichts mehr ausrichten könne; ich hätte vielmehr das Proto- schinen- und Büttenpapierfabriken, und je 1 auf eine Weberei, mokratie" folgten dem Sarge. toll nicht unterschreiben sollen, sondern sogleich dagegen Recurs eine Drahtzieherei, eine Schneidemühle, eine Stiftfabrik, eine erheben, worauf die Sache gerichtlich verhandelt worden wäre. Teppichfabrik und einen Festungsbau kommen. Dennoch reichte ich beim Landescommissar eine Beschwerde ein, worauf mir nach acht Tagen während welcher Zeit mir der Ein neuer Tschischwizz oder auch der alte. Ueber Ortsverein Carlsruhe' 9 M. Unterstützung gewährte durch den durch den„ Küster'schen Brief" haben wir im Briefkasten" unser *) Belleville ist allerdings ein Parijer Arbeiterviertel , aber die Verdas Bezirksgericht die Antwort zu Theil wurde:" Der Landes- Urtheil ausgesprochen. Seitdem ist ein neues Moment hervor sammlung, in der Herr Gambetta sich dieser Gemeinheit schuldig machte, commissar habe die Sache genau untersucht und erklärt, daß ich getreten, welches der Sache ein gewisses Interesse verleiht. Unser war keine öffentliche Volksversammlung, sondern eine Bersammlung der mit meiner Beschwerde abzuweisen, da das Bezirksamt im Rechte Berliner Parteiorgan schreibt darüber:„ Der geflüchtete Küster von Herrn Gambetta eingeladenen Wähler, also der Herren gewesen sei, und zwar schon aus dem Grunde, weil ich die po- hat von der Schweiz aus ein Gnadengesuch an den König Bourgeois. Dies zur Notiz für Diejenigen, welche aus der Thatlizeiliche Anklage durch meine Unterschrift anerkannt. Auch wenn von Preußen gerichtet. Diese Thatsache konnte verschiedenen sache, daß diese Versammlung in einem Bariser Arbeiterviertel ſtattich nicht unterschrieben, sondern das gerichtliche Verfahren ver- Elementen nicht verborgen bleiben. Daraufhin wird sich irgend gehabt, auf mangelhafte Organisation des Pariser Proletariats schließen möchten. Nachträglich erfahren wir, daß Gambetta die Frechheit gelangt hatte, würde ich doch dieselbe Strafe bekommen haben, ein spekulativer Kopf gesagt haben: Der Mann kann der„ guten" habt hat, sich an das Grab der Schwester Delescluze's zu drängen. weil ich schon lange außer Arbeit und vom Betteln lebe( womit Sache dienstbar gemacht werden. Wollen doch sehen, wie er sich Dem schamlosen Demagogen ist jedes Mittel recht, um die öffentliche die Reiseunterstützung gemeint ist). Im übrigen hätte ich mir anstellt. Man hat sich also hingesetzt und eine große Erklärung Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. In nächster Summer bringen wir die Beschwerde sparen können." Da ich mich hier nicht länger gegen die Sozialdemokratie geschrieben, hat dabei allerdings einen ausführlichen Bericht über das Begräbniß. R. d. V.
Die Lage der deutschen Colonisten in Rußland . Unsere deutschen Zeitungen gaben in letzter Zeit häufig wiederkehrende Schilderungen über die Bedrückung und Aussaugung, durch welche die türkische Herrschaft ihre christlichen Unterthanen quäle, sie erklärten es für eine Pflicht der Menschlichkeit, diesem barbarischen Unwesen ein Ende zu machen und übertrugen Ruß land die Ausführung dieses Humanitätsmandates, Rußland , das in den Straßen von Warschau und in den tartarischen Steppen die Beweise seiner Culturliebe gegeben hatte. Es ist Thatsache, daß die Verfassung der Gemeinde nirgends freier ist, als in der Türkei , welche von den einzelnen Ortschaften eine nach unseren Begriffen niedrige Steuer erhebt und sonst keine Eingriffe in die Autonomie der Gemeinde kennt. Anders ist in Rußland die Behandlung der Gemeinden und ihrer Angehörigen und der nicht griechisch- katholischen Einwanderer.
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Wenige Tage zuvor hatte der elende Stellenjäger Gambetta in einer Versammlung zu Belleville *), für die ein Delescluze sein Blut gegeben, eine verbrecherische Insurrektion" genannt!
Es ist nun Thatsache, daß die Deutschen in Rußland durch Hebung in keiner Beziehung zu denken ist, ging ich einst in die Bearbeitung des Bodens, außer schönen Häusern, Gärten und Kreisschule und hörte dort folgende sonderbare Erklärung:„ Die Wäldern, dem Staate auch noch jährlich Millionen Nutzen ge- deutschen Colonisten in Rußland haben sich höchst eigennützig erbracht haben, die landwirthschaftlichen Erzeugnisse Rußlands gingen wiesen, bei allen ihren Vorrechten haben sie sich ebenso abgeja fast alle in's Ausland, und statt dessen kam ausländisches Geld schlossen gehalten wie die Freimaurer ,*) eine Secte wie die Mennach Rußland hinein. nouiten, welche aber in Rußland nicht geduldet wird. Die Ab
Wenn die Deutschen Rußland auch lange nicht soweit gebracht sicht der Regierung, durch Hereinrufen der Deutschen den Ackerhaben, daß sich Ein- und Ausfuhr ausgleicht, so liegt die Schuld bau zu fördern, hat sich nicht erfüllt; für sich haben sie den nicht an ihnen, sondern daran, daß die ganze Bodencultur des Bauer fleißig arbeiten lassen und sind reich geworden, aber bis russischen Adels blos im Wälderausrotten besteht, und ferner liegt auf den heutigen Tag mit Leib und Seele Ausländer geblieben, die Schuld in der grenzenlosen Trägheit des Volkes, welches den Russen behandeln sie nur mit Verachtung als einen Sklaven, durch die Emancipation von 1861 nur aus dem Regen in die Traufe der blos dazu da ist, ihnen die Taschen zu füllen, während doch gebracht worden ist und weder Muth noch Kraft besitzt, durch die Deutschen bei uns nur Stieffinder sind. Die Regierung hat Bearbeitung des Bodens den Naturreichthum Rußlands in Be aber auch schon eingesehen, daß bis jetzt nichts erreicht worden wegung zu sehen. ist, darum sind den Deutschen ihre Rechte genommen, und fie Nichtsdestoweniger wollte man die Deutschen russifiziren. werden mit den Bauern verschmolzen. Bald werden unter ihnen Die russische Regierung will sie zwar nicht vernichten, d. h. Russen wohnen, wir werden in ihren Dörfern Kirchen bauen, Im Berlage von Robert Hofmann in Leipzig ist vor Kurzem Leib und Leben, aber sie sollen sich mit den Slaven vermischen, und dann wird auch ihnen das wahre Evangelium gepredigt eine Broschüre erschienen, in welcher ein deutscher Mennonit in denselben aufgehen und spurlos verschwinden. In Rußland werden, damit sie in die rechtgläubige Kirche aufgenommen wer seine Erlebnisse in Rußland und seine Beobachtungen über die hat sich der Deutschenhaß erst nach dem deutsch französischen den können; bei den Malakanen, Polen und in den OstseeproBehandlung der deutschen Ansiedler durch die russische Regierung Kriege gefunden. vinzen haben wir unlängst Kirchen gebaut und da sind schon
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und durch ihre russischen Mitbürger mittheilt. Wir geben zu In der Weltgeschichte, welche Völker entstehen und Völker Tausende bekehrt worden." Nuz und Frommen aller Derjenigen, welche noch glauben, ihre untergehen läß, t entscheidet noch immer die Waffe. In diesen Am 28. August 1876 brachte die Berliner „ Germania " ein Lage durch Auswanderung nach Rußland zu verbessern, einen Kämpfen hat Deutschland erhebliche Vortheile(?) errungen, grelles Bild davon, wie man in jenen Tagen an der deutschen furzen Auszug aus dem interessanten Schriftchen: es wird aber in Folge dessen von der russischen Presse Grenze mit Picke und Peitsche die Leute in die rechtgläubige Durch Katharina's Agenten verlodt, von einem russischen so angegriffen die Deutschenheze ist ebensowohl gegen Kirche getrieben hat, wobei 15 Bauern und ebensoviel Soldaten Generale, der bei den Mennoniten von Haus zu Haus ging und Deutschland als gegen die Colonisten seit 1871 in Scene ge- todtblieben, und mehr noch verwundet wurden. ,, Ich enthielt mich, aus Furcht todtgeknutet zu werden, wie es daß höchst wahrscheinlich auch die friedlichsten Monar alle Ueberredungskunst anwendete, um die Leute für Rußland sett : zu gewinnen, überredet, ließen sie sich durch Vorzeigung eines chen einen Zusammenstoß nicht werden hindern können, und dann hier unlängst einem 60jährigen Bauer erging, jeder Betrachtung, mit Unterschrift und Siegel bestätigten ewigen Privilegium", in wehe den deutschen ,, Kezern" in Rußland . Kezzer" nennt man sie und frug nur, was den Lehrer veranlaßte, solche Dinge über welchem alle mur erdenklichen Rechte bewilligt waren, darunter im Innern Rußlands , in Kirche und Schule, beim Unterricht. uns Deutsche in der Schule zu verhandeln. auch die immerwährende Auswanderungs- Freiheit bewegen Wer Gelegenheit hatte, die Mißhandlung der Tataren wäh-„ Ein Schulbuch aus der heiligen Synode", antwortete er : und entschlossen sich zur Reiſe. rend des Krimkrieges zu sehen, der bedarf hierzu keiner Erläuterung. und gab mir das Buch; ich konnte meinen Augen fast nicht Wo sollten sie auch damals hin? In Preußen, wo einst Es ist etwas Erbärmliches, ganz Sinnlojes(?), daß die maß- trauen, als ich solche Verleumdungen der deutschen Colonisten Friedrich der Große jeden nach seiner Façon selig werden ließ, gebende Partei in Rußland den Deutschenhaß schon in die in einem Schulbuch fand.( Der Verfasser ist Lebedoff 1873). wurden sie mit Militärdienst bedroht; im übrigen Europa waren Schulen einzupflanzen für nöthig befunden hat. Der Verfasser ,, Also in Rußland , wo nicht 10 pCt. der schulpflichtigen Kinie Spuren der Inquisition noch nicht verwischt, und die Scheiter- der Broschüre schreibt: ,, Ich würde dies nicht glaublich halten, wenn der geschult werden, in Rußland , wo, als das Landamt in yfen, auf welchen ihre Glaubensbrüder verbrannt wurden, ich nicht selbst Augenzeuge gewesen wäre. Als ich an meinem n taum ausgeraucht: fie befahlen ihre Sache Gott und wan- Berbannungsorte che zu der Ansicht gekommen war, daß das
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*) Die Vergleichung der Mennoniten mit den Freimaurern kann