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Nr. 78. 17. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Städtische Socialpolitik.

Dienstag, 3. April 1900.

Versammlungen.

cine Lohnaufbesserung gewährt. Das Resultat hat alle diese Maß­nahmen gerechtfertigt. Der erste Jahresbericht verzeichnet eine Verkehrs­steigerung von 61/2 Millionen Passagieren( 1101/2 auf 117 Millionen) und..trotzdem die Fahrpreis- Ermäßigungen einen Ausfall von Die Centralfommission der Krankassen Berlins hatte am 20 000 Pfd. Sterl. repräsentieren, einen höheren Reingewinn als ihn 27. März eine Versammlung der Krankenkassen - Vorstände und Ver­die Vorgängerin des Graffchaftsrats erzielte. Angesichts dieses waltungsbeamten einberufen. Vertreten waren 66 Kassen, und zwar günstigen Ergebnisses hat das Finanzkomitee des Grafschaftsrats die 32 Ortstassen, 5 Betriebstajien, 5 Jnnungsfaffen und 23 Hilfskaffen. Durchführung des zehnstündigen Arbeitstags vor Simanowski erstattete den Jahresbericht. Redner giebt einen geschlagen, die nach seiner Berechnung etwas über 10 000 Bfb. Stert. Rückblick über die einzelnen Versammlungen, ftreift den Tuberkuloje­Es haben drei große fosten würden. Der Antrag ist legten Dienstag mit großer Mehr- Kongreß und den Krankenkassen- Kongreß. heit angenommen worde, und vom kommenden 1. Mai ab wird Versammlungen mit den Aerzten und Ministerial- Vertretern. diese lang erstrebte Reform Wirklichkeit fein. Einige der gemäßigten 33 Sigungen der Central- Kommission, ferner eine ganze Anzahl Mitglieder des Grafschaftsrats erkannten an, daß der Erfolg ihre Audienzen mit dem Kultusministerium, Reichs Versicherungsamt, Befürchtungen widerlegt und sie von ihrer Gegnerschaft gegen den Reichs- Gesundheitsamt, Invalidenanstalt usw. stattgefunden. Die Stühlmann Eigenbetrieb bekehrt habe. Korrespondenz betrug über 3000 Briefe und Karten. erstattete den Kassenbericht für das Jahr 1899. Die Einnahmen betrugen inklusive des Bestandes von Die Ausgaben 3354,41 202.

Weit mehr als der Privatindustrie ist den städtischen Ver­waltungen bei der großen Zahl von Arbeitern, die in ihrem Dienst thätig find, Gelegenheit zu focialpolitischen Maßnahmen gegeben. Das ist möglich durch Festiezung günstiger Arbeitsbedingungen, Zahlung hoher Löhne, Errichtung von Arbeiterwohnungen und durch Fürsorge für die Hinterbliebenen oder Gewährung von Ruhelohn an invalide oder alt gewordene Arbeiter. Auf dem letztgenannten Ge­biet sind bereits mancherlei Anläufe gemacht worden. Namentlich einige füddeutsche Städte, wie Stuttgart , Frankfurt a. M., Mainz , Worins, Karlsruhe , Cannstadt , Cannstadt , Üülm haben für ihre Arbeifer cine Reliftenversorgung nach Art der Be amten eingeführt. Auch in Darmstadt , Eisen und Breslau bestehen ähnliche Einrichtungen, während die meisten übrigen Städte sich dainit begnügen, die Die Profite der Standard Oil Kompagnie. Diese Räuber altersschwachen Arbeiter gesellschaft verteilte unter ihre 3000 Aktionäre als lezte Vierteljahrs­fo lange wie möglich, meist als Straßenkehrer zu beschäftigen und Dividende die Kleinigkeit von 20 Millionen Dollar, wovon der sie dann der Armenpflege zu überweisen. In Hamburg besteht Löwenanteil auf etwa ein Dugend derselben entfällt, welche die Mehr­3. B. die Einrichtung der sogenannten Beteranen der Baudeputation. zahl( 80 Proz.) der Aktien befizen; das Haupt der Bande, Rockefeller , Männer von beeinträchtigter Arbeitsfähigkeit, in der Regel nur heimste davon 5 Millionen Dollar ein. Troß der ungeheuren

foldje, melde bas co. Rebensjahr überschritten haben, före ter Brofite ward vor einiger in 1891 bis 1895 betung, die jährliche

Veteranen der Baudeputation" aufgenommen werden. Sie Cents erhöht. Von verden ihren Kräften entsprechend beschäftigt und erhalten Dividende je 12 Millionen Dollar; 1896 schnellte sie auf 31, 1897 durch direkte Zahlung der Baudeputation jedoch auf auf 33 Millionen; 1898 betrug sie 30, 1899 wieder 33 Millionen, Kosten der Armenanstalt, mit welcher diese abrechnet Vor sechs Jahren standen die Aktien auf 167, heute auf 547 Dollar, cinen täglichen Lohn von 75 Pf., unter Umständen auch eine Funktions- eine Steigerung im Marktwert derselben um 380 000 000 Dollar. zulage. Andre Städte, z. B. Stuttgart, haben einen sogenannten zweiten Arbeitskörper gebildet für leichtere Arbeit aus den minder Teistungsfähigen Arbeitern. Der Verdienst dieser Arbeiter wird durch eutsprechende Zuschüsse ergänzt; sind sie im Dienst der Stadt er­werbsfähig geworden, so erhalten sie nach Durchleitung durch den zweiten Arbeitsförper eine Altersversorgung.

geregelt ist.

Sociale Rechtspflege.

all­

105,11 M. vom Jahre 1898 3433,83 W.

Die Abrechnung im ersten Quartal 1000 ergab einen Bestand von 121,77. leber die Neuwahl der Centralfommission sprach Dr. Friede­mit Arbeiten überlastet ift.

berg; er wünschte von ber of the Seoner gab

er zutreten, da dann eine kurze

Uebersicht über die Thätigkeit der Kom­mission. Magnan( Buchdruckerklasse) bedauert, daß Dr. Friede­berg ausicheiden will, nach seiner Ansicht können 2 Aerzte der Centralfommission angehören. Dr. Friedeberg ersucht nochmals, ihn mindestens auf ein Jahr zu suspendieren. Hierauf wurde Dr. Curt Freudenberg einstimmig als Vertrauensarzt gewählt. Es wurden ferner gewählt von Arbeitervertreter- Verein Simanowski

Das Bürgerliche Gesetzbuch und die Aufrechnungen gegen und Pichel, von den Ortstassen: A. Kohn, Hälbig. verdienten Lohn. Nach§ 304 des Bürgerlichen Gesetzbuchs findet Störzer und Magnan, von den Betriebsfassen: Gries und Andre Städte haben von derartigen Hilfsmitteln abgesehen die Aufrechnung gegen eine Forderung nicht statt, soweit diese Malinowski, von den Hilfskaffen: Köhler. und ander. und ohne weiteres die Alters- und Reliftenversorgung für die Forderung der Pfändung nicht unterworfen ist. Ein Spediteur hatte Die Wahl von den Immungskassen wurde ausgesetzt, weil die an­Arbeiter eingeführt. Dem Beispiel dieser Städte folgend hat dem Rollkutsajer B., von dessen Wagen Kolli verschwunden waren, wesenden Vertreter die Wahl ablehnten, da diesmal nur ein Mitglied auch der Magistrat von Charlottenburg der Stadtverordneten - feinen verdienten Lohn einbehalten. Auf Grund der gewählt werden sollte. Versammlung eine Vorlage betreffend die Bewilligung von Ruhelohn gezogenen Bestimmungen erklärte dies die Kammer VII des Die Versammlung erklärte sich sodann mit der von dem Berliner Arbeitervertreter- Vercin und Hinterbliebenen- Versorgung für städtische Arbeiter und An- Gewerbegerichts für unzulässig und verurteilte den Unternehmer, an den Reichstag gesandten Petition gestellte unterbreitet. In ihren Grundzügen stimmt diese Vorlage das Geld herauszuzahlen. Die Aufrechnung gegen den Arbeits zur Abänderung des Infallversicherungs Gefeßes einverstanden. mit den für andre Städte geltenden Bestimmungen überein, so daß verdienst sei seit dem 1. Januar unmöglich. Der Beklagte müfie Ferner gelangte folgende Resolution einstimmig zur Annahme: Die kann, wie die Altera beretben ein ungefähres Bild davon machen ſeinen Anspruch auf Schadensersah in einem besonderen Prozesse und Bersammlung von Krankenkaſſen - Vorständen und-Verwaltungs­beamten Berlins protestiert auf das entschiedenste gegen die und Reliktenversorgung in den meisten Fällen zwar beim ordentlichen Gericht geltend machen. Dieselbe Kammer wies jedoch einen andern Rollfutscher, der vom Wengerung des Ministers von Rheinbaben im Abgeordnetenhause Ein auffallender Mangel ist es, daß keine Stadt den Arbeitern Spediteurverein eine aufgejammielte Kaution von 100 Mark ver­vom 28. Februar d. J. ein klagbares Dem lägrr waren Nach den Berichten hatte der Herr Minister in einer Rede er­Sachen handelt sich überall echt auf Bezug der Penfion eingeräumt hat, es langte, mit ſeiner Klage ab. nur um ein Gnadenbrot, das den Arbeitern im Gejamuntivert von sechshundert Mark gestohlen worden flärt: Ich branche nur zu erinnern an das Beispiel der social­oder ihren Hinterbliebenen gewährt wird. Auch Charlottenburg und er hatte sich schriftlich verpflichtet, den Schaden nach und nach demokratischen Ortsfrankenkassen, wo die Fürsorge für die Arbeiter gesteht den Arbeitern feinen Rechtsanspruch zu; der Magistrat jou zu eriegen, soweit er nicht schon zur Zeit der Verluste durch hinter ganz nebensächlich ist, und wo als Hauptsache gilt die nur ermächtigt sein, den Ruhelohn, das Witwen- und Waisen- legte Stautionen gedeckt war. 300 W. fonnten alsbald aufgerechnet traffe Organisation angemessene geld zu gewähren, und er kann die ausgesprochene Bewilligung werden. Bis zu der fürzlich erfolgten Lösung des Arbeitsverhält- Placierung von gewerbsmäßigen Hezeru, auch nach der Vorlage jederzeit für die Zukunft widerrufen. nisses tamen durch wöchentliche Einzahlungen" noch 105 M. zu wenn es noch so zweifelhafte Elemente find. Boraussetzungen der Gewährung eines Nuhelohns sind: a) die sammen, die das Streitobjekt abgaben. In diesem Fall berief Die Versammlung erklärt: soweit die Ortskrankenkassen- Vorstände sich der Gerichtshof. dem Gewerberichter Dr. Meier vorsaj, zur Begründung des dem Arbeiter ungünstigen Urteils auf die schrift liche Verpflichtung und darauf, daß die Lohnabzüge schon zu weit zurüdlägen. Hier wäre§ 394 nicht anzuwenden.

infolge eines törperlichen Gebrechens oder wegen Schwäche der Förperlichen oder geistigen Kräfte eingetretene dauernde Unfähigkeit, den bisherigen oder einen ähnlichen städtischen Dienst zu verschen; b) eine mindestens zehnjährige ununterbrochene Beschäftigung im städtischen Dienst nach vollendetem 25. Lebensjahre. Unterbrechungen durch Strankheit, militärische Nebungen und städtischerseits erfolgte Unter­brechungen der Arbeit kommen nicht in Betracht, wenn sie im Einzel­falle drei Monate nicht übersteigen. Erscheint der Beteiligte, wenn gleich dauernd unfähig, seinen bisherigen oder einen ähnlichen Dienst weiter zu versehen, zu einer anderweitigen Verwendung im städtischen Dienst geeignet, jo bleibt dem Magistrat das Recht vorbehalten, ihr an Stelle der Gewährung von Ruhelohn im städtischen Dienste gegen den für die jeweilige Dienstleistung festgesezten Lohn ju bejchäftigen.

Die Stammer II unter dem Vorsitz des Herrn v. Schulz erklärte mit Rücksicht auf den§ 394 auch die Aufrechnung einer Kontrakt­bruchs- Busze gemäß§ 124b der Gewerbe- Ordnung gegen den ver­dienten Lohn für unzulässig.

Verschiedene andre Kammern des Gewerbegerichts haben eben­falls in legter Zeit den§ 394 des Bürgerlichen Gesetzbuchs an Gunsten der klagenden Arbeiter und Arbeiterinnen angewendet.

die

in Frage kommen, haben sie stets das Wohl ihrer Mitglieder sowie der Staffe im Auge gehabt, und sind bestrebt gewesen, die zwangs weise geschaffenen Organisationen zum Nutzen ihrer Mitglieder aus­zubatten. Sie weist daher die vom Minister v. Rheinbaben un­begründete Unterstellung mit Entrüstung zurüd."

Der Verband der Bauarbeiter( 3ahlstelle IV) erflärte in seiner Versammlung vom 26. März fein Einverständnis zu den Be­schlüssen der Provinzialfonferenz. Die übrigen Gegenstände der Ver­handlung betrafen interne Angelegenheiten.

Die Lithographen, Steindrucker und Berufsgenossen ( Filiale I, Berlin ) tagten am 22. März. Buchdrucker Döblin hielt einen Vortrag über Tarifgemeinschaften, der beifällig aufgenommen Aus der Frauenbewegung. wurde. Unter Verschiedenes gab Wehkopf bekannt, daß die Tapeten Die Höhe des Ruhelohn 3 beträgt, wenn die Verschung drucker eine Sektion gebildet haben. Von den Organisierten sind in den Ruhestand nach vollendetem 10., aber vor vollendetem Ueber die Frauenbewegung in Bolen teilt die hier er: 13 Mitglieder, die in der Rigdorfer Linoleumfabrit beschäftigt waren, 11. Dienstjahr eintritt, 15/60, für jedes weitere zurüdgelegte Dienst- fcheinende Frauenbewegung" einiges ans einem Auffaße der Zeit- angeblich wegen Arbeitsmangel entlassen. Hierauf entspann sich eine jahr 1/60 mehr des Arbeitsverdienstes im letzten Jahr, bis zum Höchst schrift Frenenleben" mit. Danach machten seit dem Jahre 1895, längere Debatte über den am 1. Osterfeiertag in Rirdorf statt­betrag von 15/60. Ein Arbeiter, der einen Monatslohn von 100 m. in welchem die Frauen in Galizien das Wahlrecht zu den gesetz- findenden Gautag und wurden Borisch und Wengler als Delegierte hat und 40 Jahr im Dienst der Stadt thätig ist, würde also gebenden und repräsentativen störperschaften errungen haben, alle gewählt. cin Ruhegehalt von 75. beziehen. Das ss it went Stimmberechtigten nicht nur von ihrer Stimme Gebrauch, indem sie Die Berliner Barbier- und Friseurgehilfen beschäftigten geld beträgt 40 Proz. des Rubelohns, den der Berstorbene vor jeder Wahl eine Sigung zum Zwecke der Beratung über die sich in einer am 29. März im Luisenstädtischen Konzerthaus" bezogen hat oder bezogen haben würde, wenn er am Todestage ihren Interessen entsprechenden Kandidaten beriefen, sondern tagenden Versammlung mit der Frage: Findet der gefeßliche in den Ruhestand versezt worden wäre, mindestens aber 250 m. gründeten auch Komitees sowohl in Lemberg tuie in Strakau zur Neunuhr- Ladenschluß auch auf unser Gewerbe Anwendung?" jährlich. Das Waisengeld beträgt a) für Kinder, deren Mutter Werständigung mit diesen Kandidaten. Mit Ausnahme der Groß- Der Referent Wermte empfahl auch für die Barbiergeschäfte den Tebt und zur Zeit des Todes des Vaters zum Bezuge von Witwen- grllndbesitzerinnen stimmen die Frauen meist für die freisinnigen Rennuhr- Ladenschluß und befürwortete folgende Resolution, die ein­geld berechtigt war, 1/5 des Witwengelds für jedes Kind, b) für Kandidaten. Als im Jahre 1895 das Gesetz in Kraft trat, das den stimmig angenommen wurde: Die Versanimlung der Barbier- und Kinder, deren Mutter nicht mehr lebt oder zur Zeit des Todes des Frauen ist Oestreich die Zulassung zur Universität gewährte, schrieben Friseurgehilfen erklärt sich mit dem Referenten einverstanden und er­Vaters zum Bezug von Witwengeld nicht berechtigt war. 1/3 des fich in Lemberg fofort 100 Studentinnen, meist Lehrerinnen, ein. fennt an, daß die Einführung des gefeßlichen Neumuhr- Ladenschlusses 23itwengelds für jedes Kind, c) für Kinder einer im städtischen Noch in demselben Jahre entstanden zwei Privatgymnasien für für das Barbiergewerbe durchführbar ist, ohne für dasselbe schädigend Dienst beschäftigt gewesenen alleinstehenden weiblichen Verson nach Mädchen in Lemberg , gegründet durch private Mittel von Frauen. zu sein. dem Tode der Mutter ein Drittel des nach den obigen Bestimmungen Noch früher eröffnete man in Krafan ein Mädchengymnasium, das kommission, bei den Behörden vorstellig zu werden dahingehend, Die Versammelten beauftragen daher die Agitations­zu berechnenden Witwengelds für jedes Kind. Doch dürfen Winden und im laufenden Jahre die fiebente Klasie vollendet und glänzend daß der für das Handelsgewerbe am 1. Oktober d. I. in Kraft Waifengeld weder einzeln, noch zusammen den Betrag des Ruhelohns funktioniert. In der nächsten Zeit werden noch zwei Gymnafien tretende Nennuhr- Ladenschluß auch auf das Barbiergewerbe ausgedehnt übersteigen, der der Berechnung des Witwen- und Waisengelds zu für Mädchen in den Provinzstädten Galiziens , und zwar in wird. Am Schluß wurde Baritsch als stellvertretender Gewerk­Grunde zu legen ist. Gegebenenfalls tritt eine verhältnismäßige Przemysl und Stanislau eröffnet, wofür bereits die Bewilligung fchaftsdelegierter gewählt und die Agitationskommission durch vier Kürzung der einzelnen Bezüge ein. Stehen einem Rubelohn, erlangt wurde. Kollegen ergänzt. Witwengeld- oder Waifengeld- Empfänger Bezüge aus Mitteln des Neichs, eines Bundesstaats oder andrer öffentlicher Verbände oder Frauenarbeit. Im französischen Parlament ist jetzt auch Die ausständigen Linoleumleger hielten am Montagmittag auf Grund der Gesetze über die Unfall, die Invaliditäts- und Frauen das Recht zuerkannt, bei stonkurrenzen un vakante Stellen eine Versammlung ab. Pörf& referierte über Lohnbewegung und Altersversicherung zu, so wird der Ruhelohn, das Witwengeld und als Parlamentsstenographen sich an diesen Konkurrenzen zu be- Lebenshaltung der Arbeiter, worauf Salomon berichtete, daß die das Waisengeld um diese Bezüge gekürzt. Hinterläßt ein Ruhelohn- teiligen, wenn sie die gesetzlich vorgeschriebenen Bedingungen er- Unternehmer nicht nur das Erscheinen in den Versammlungen der Empfänger bei seinem Tode eine Witwe oder eheliche Kinder, so wird Arbeiter, sondern auch Den von diesen aufgestellten Tarif der Ruhelohn noch für den auf den Sterbemonat folgenden Monat abgelehnt haben; dagegen solle mit den Arbeitern vor dent gezahlt. Der Ruhelohn und das Witwen- und Waisengeld können Einigungsamt verhandelt werden. In geheimer Abstimmung mit rechtlicher Wirkung weder abgetreten, noch verpfändet werden. wurde hierauf einstimmig beschlossen, nicht nur an dem aufgestellten Zu Bewilligungen in weiterem Umfange oder über den Rahmen Die Frau als Industrie Arbeiterin. Ein Beitrag zur Tarif festzuhalten, sondern sofort die Arbeit im allgemeinen ein­dieser Grundsäße hinaus bedarf es eines Gemeindebeschlusses. Lösung der Arbeiterfrage von Fr. Collet. Berlin , A. Troschel. Preis zu stellen. Bis auf die Firma Rosenthal find auch alle Die die Grundzüge der Alters- und Reliktenversorgung der 60 Pf. Verfasser kennzeichnet sich selbst am besten durch feine Ein- a petengeschäfte, soweit diese an derartigen Arbeiten be­Stadt Charlottenburg. So viel man auch selbst vom Stand- leitung, in der er unter anderm sagt: Diese Notwendigkeit( zu teiligt sind, gesperrt. Alle arbeitenden Kollegen haben die Aus­punft bürgerlicher Socialpolitiker an dieser oder jener Bestimmung ſocialen Reformen) wird nur von den Politikern und Vollswirt ständigen zu unterstützen. Die Höhe der Unterstützung soll später auszusetzen haben mag, das eine muß man doch zugeben, daß schaftlern jener Richtung bestritten, die an das Rechenexempel festgestellt und alles weitere in den Zeitungen bekannt gegeben hiermit ein guter Anfang gemacht ist, die ungeheure Kluft, die glauben, nach welchem, bedingt durch die Faktoren: ersättlicher werden. Alle Ausständigen sind verpflichtet, sich im Bureau bei zwischen Arbeitern und Beamten besteht, wenigstens einigermaßen Stapitalismus und fortschreitende Technik, der Ruin des Mittel- Künzel, Schüßen str. 40/42, täglich vormittags von 10-11 hr. zu überbrücken. Hoffen wir, daß endlich auch die Reichshauptstadt standes unbedingt herauskommt. Wer aber zu den Anhängern nachmittags von 3-4 Uhr zur Kontrolle zu melden; wer nicht er auf diesem Wege vorgeht und sich auf ihre socialen Pflichten be- jener Theorie gehört, wird auch alle Bestrebungen zur scheint, erhält keine Unterstützung und gilt als Streifbrecher. finnt!- Lösung der Arbeiterfrage, d. h. zur Verbesserung der Lage

Bociales.

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Bauarbeiterschuh. Für den Kreis Mühlheim a. Rhein ist eine Berordnung erlassen worden über die Errichtung und Einrichtung von Baubuden und Aborten, über den Fensterverschluß im Winter und über die Arbeit bei offenen Coatsöfen. Die Verordnung droht neben der Geldstrafe für Verweigerung die zwangsweise Durchführung der Vorschriften an.

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füllen.

Litterarisches.

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des arbeitenden Volks, im Rahmen der heutigen Gesellschafts- Die ftreifenden Herren- Maßschneider waren am Montag ordnung mindestens als zwedlos bezeichnen müssen, denn vormittag in großer Zahl im Friedrichstädtischen Kasino versammelt. wenn die Gestaltung der Zukunft mit Sicherheit zu den von jenen Aus dem Bericht, den der Vertrauensmann Ritter über den Stand Politikern vorhergesagten gesellschaftlichen Umwälzungen auf Grund der Lohnbewegung erstattete, geht folgendes hervor: Bisher haben der Fortschritte von Wissenschaft und Technik und der Einsichts- bewilligt: 9 Geschäfte der ersten, 22 der zweiten, 36 der dritten lofigkeit des Kapitals führen muß, dann ist es überflüssig, jenen Tariftlajfe. Zur Zeit schweben noch Berhandlungen mit einzelnen Prozeß aufzuhalten, man versündigt sich dadurch vielmehr an der Firmen. Dagegen haben die Unterhandlungen, welche fürzlich ganzen menschlichen Gesellschaft." mit der Kommission der Unternehmer stattfanden, kein Resultat:

Diese Auffassungen eriſtieren natürlich nur im Kopfe des gehabt. Die Vertreter der Unternehmer bestanden darauf, dass. Verfassers und einiger nicht ernst zu nehmender Quertöpfe, ganz jedem Geschäft zwei Tarife zugebilligt werden. Darauf aber abgesehen davon, daß das Problem viel zu unflar gestellt ist. Nach konnten sich die Arbeitervertreter nicht einlassen. Hätten die Unter­Kommunalpolitik in England. Die Gemeindepolitit der Pro- dem der Verfaffer in einigen Kapiteln die Schäden, denen die Frauen nehmer diese Forderung der Doppeltarife fallen lassen, dann wären greffisten des Londoner Grafschaftsrats hat einen großen durch die heutige Fabritarbeit ousgesetzt sind, zum Teil ganz treffend die Arbeiter bereit gewesen, die Frage zu diskutieren, ob man vier Erfolg zu verzeichnen. Vor etwa zwei Jahren übernahm der geschildert hat, fordert er zum Schluß nicht nur die Ausschließung Tarifklassen, statt der von den Arbeitern verlangten drei zulassen Grafschaftsrat, unter lebhafter Opposition der Gemäßigten", ein der Frauen von jeder dem weiblichen Organismus schädlichen könne. Da mum die Unternehmer an der Einführung der Doppel­großes Nez der Süd- Londoner Straßenbahnen in Eigen- Arbeit, wogegen, recht verstanden, an sich nichts einzuwenden wäre, tarife festhielten, so blieb auch die Frage der eventuellen Zu betrieb. Seit dem 1. Juli 1898 wird es von Beamten des Graf- fondern auch das gänzliche Verbot der Fabrikarbeit verheirateter lajjung bon vier Tariftlassen unerledigt. Falsch ist die schaftsrats unter dessen Kontrolle und auf dessen Rechnung verwaltet. Frauen. Diese überhaupt nicht durchführbare Forderung in Zeitungsnachricht, wonach die Arbeiter fich bereits mit der Ein­Im ersten Jahre wurden wesentliche Neuerungen eingeführt. Es wurde ufannmenhang mit der Einleitung tennzeichnet die mangelhafte führung von vier Tarifflaffen einverstanden erklärt haben sollen. ein Nachtdienst eingerichtet, die Halfpenny-( 4 Pfennig)-Touren wurden Einsicht des Verfassers ausreichend. Wenn nun auch mit der Vereinigung der Unternehmer keine Ginigung. vermehrt und den Angestellten ward durch ein besseres System der erzielt ist, so laufen doch fortwährend neue Bewilligungen und Ana Abwechslung mehr Sonntagsruhe gesichert, sowie einigen Kategorien träge auf Unterhandlungen seitens einzelner Geschäftsinhaber ein,

h, w.