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Der Dresdener Volksbote" erscheint seit Kurzem Wenn der Gefangene sein sogenanntes Pensum monatlich fertig macht,| in sehr vergrößertem Format; der Leserkreis ist so rasch im bekommt er pro Tag 10 Pf. Arbeitsverdienst- Antheil, fehlen dagegen 10. Wahlkreis. Wachsen begriffen, daß der„ Volksbote", der jetzt blos dreimal einige Baar, so bekommt er gar nichts und obendrein Arrest für das Im Ge- 11. wöchentlich erscheint, sich wohl bald zu einem täglichen Blatt faule Arbeiten. Die Beamten stehen stets zur Aufsicht da. fängnisse zu Berlin werden die Gefangenen vom Schuh- und Stiefelwird erweitern müssen. Fabrikanten Fürstenheim beschäftigt. Im Zuchthause zu Branden 12. burg, wo durchschnittlich 50 Mann beschäftigt werden, sind nicht nur Stanzmaschinen, sondern sogar Maschinen zum Durchnähen vorhanden, 13. so daß die Gefangenen blos das Einrichten und Auspußen auszuführen haben. Solcher Anstalten sind im civilisirten Deutschland Hunderte und werden immer noch mehr gebaut.
Bom 1. März an wird für den 15. sächsischen Wahlkreis ein Lokalorgan,„ Der Volksfreund", vorläufig_blos einmal wöchentlich, erscheinen, und zwar im Verlag der Chemnitzer Genossenschaftsbuchdruckerei.
Das Lied vom Rheines klang so hell Im Süden gestern noch und Norden; Wie ist das Weiße doch so schnell Ja Deutschland wieder schwarz geworden! Wo stob er hin, der Sängerchor? Und warum schweigt er heut so stille? Ach! er erschien, ach! er verlor Sich
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immer nach der Herren Wille.
Was gestern Recht war für den Rhein , Ist's heute nicht auch Recht für Polen ? Soll Bolen nicht auch Polen sein, Weil wir als Räuber mitgestohlen?
Ist Fürstenwort solch Zauberwort, Daß es fann Tag in Nacht verkehren? Sind Herz und Hirn bei uns verdorrt? Und läßt Vernunft sich so entehren?
Vergaßet Ihr das Einmaleins, Ihr unergründlich tiefen Denker, Ihr Zionswächter unsres Rheins Und jeder fremden Freiheit Henker!
O deutsches Volt, das hoffend drängt Sich an der Reichen Zukunft Schwelle, Was auch die Sterne Dir verhängt, Sei nicht des Czaren Spießgeselle!
Horch auf den Sturm, der neu erbraust,
Auch Deine Frucht vom Baum zu schütteln, Eh' eisige Barbarenfaust
Dich wird aus Deinen Träumen rütteln!
Tritt nicht, was Du bei Dir gefä't, In fremdem Land mit Rosseshufen; Nicht Deine eigne Majestät In Völkern, die nach Freiheit rufen!
Du suchst Dich selbst aus tiefem Grund Der harten Knechtschaft aufzuschwingen, Willst Du Dein Joch zur selben Stund Den Andern auf den Nacken zwingen? Soll noch einmal im wilden Streit Hinmorden unsrer Kinder Lanze Die ewige Gerechtigkeit
Dem alten Gleichgewichtspopanze?
Weh über uns in solchem Krieg!
Wir wandeln keine Ruhmesbahnen.
Ich rufe: den Empörern Sieg! Und jede Schmach auf deutsche Fahnen! Georg Herwegh ( ,, Neue Gedichte").
Correspondenzen.
Altona , 15. Feb. 91/2 Abds.( Dep.) Stadt Altona Hartmann 9019, Karsten 7145. Land bis jetzt Hartmann 2770, Karsten 3227. Fehlen 34 Orte, die uns den Sieg wohl nicht mehr entreißen können.( Hartmann hatte also 11,789 gegen einen Vorsprung von 1415 Stimmen 10,374.)
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Wenn nun gesagt werden sollte, daß die Gefangenen doch arbeiten müßten, ohne Beschäftigung könnten sie nicht sein, ihre Unterhaltungsfosten müßten sie sich verdienen, indem sie dem Staate viel Geld kosten - so wird das jeder vernünftige Mensch zugeben, troßdem Diejenigen, welche etwas besigen, Gerichts- und Gefängnißkosten bezahlen müssen, infolge dessen umsonst arbeiten. Sache der heutigen Gesezgebung muß es sein, die Unzuträglichkeiten, wie sie heute in den Königlichen StaatsInstitutionen betrieben werden, abzuschaffen. Daß wir, freie Arbeiter und Kleinmeister, nicht der Concurrenz unterliegen müssen, dies haben wir als Staatsbürger zu verlangen. In dieser Angelegenheit haben die vereinigten Schuhmacher Berlins beschlossen, folgende Betition an den Hohen deutschen Reichstag zu richten:
14.
Für Agitation An Drucksachen
Ansgabe:
Mark 324,93
154,00
"
15,53
" 1
55,00
"
"
568,40
253,00
"
360,51
"
347,00
"
342,70
"
333,00
"
"
98,4
"
"
Für Agitation
An Drucksachen
"
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Für Agitation
11
An Drucksachen
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Für Agitation
An Drucksachen
"
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Für Agitation incl. Stichwahl An Drucksachen
Gesammt- Verlege für Briefporto, Depeschen Kreuzbandsendungen c. für sämmtliche 5 Wahlkreise Summa: Mark 2752,50
Bilanz:
Ausgabe Einnahme
Mark 2752,50
2154,44
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Defizit: Mark 598,06
Ch. Hadlich, Borsigender. Peter Krebs, Kassirer. Geprüft und richtig befunden
Die Revisoren: Robert Martin. C. Pezold. Obige Abrechnung ist veröffentlicht ohne Rücksicht auf das Kreis wahlcomité des 13. Wahlkreises, es hat daffelbe trop mehrmaligen Aufforderns verschmäht, mit uns vereint Rechnung zu legen.
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Da die Schuhmacher Deutschlands sich in gebrüdter Lage befinden, die Arbeitslosigkeit sehr groß ist und das Kleingewerbe Indem wir hiermit unsere Thätigkeit für abgeschlossen erachten, erganz darnieder liegt, so erlauben sich die Schuhmacher Deutsch lands an den Hohen Reichstag des deutschen Reichs die Bitte suchen wir die Parteigenossen aller Orten, dafür zu sorgen, daß von zu stellen, daß durch Regelung resp. Abschaffung der Zuchthaus Beit zu Zeit Volksversammlungen einberufen werden; es muß jest und Gefängnißarbeit die für das Schuhmachergewert geradezu unsere Hauptaufgabe sein, zu organisiren und die Agitation für unsere Sache im Fluß zu erhalten, thne daher Jeder seine Pflicht und die erdrückende Concurrenz beseitigt werde." Die Schuhmacher Deutschlands haben schon zu wiederholten Malen Wahlrefultate in 3 Jahren werden zeigen, daß unsere Mühe nicht verZuschriften und Anfragen wegen Abhaltung von Verpetitionirt; die große Mühe und Arbeit wurde aber stets von der Pe- geblich war. titions commission in den Papierforb geworfen, wohin meistens die Ar- sammlungen sind zu richten an C. Pezold, Vorsigenden des Agita beiterpetitionen gelangen. Wir dürfen uns niemals mit solcher Wür- tionscomité, Burgstraße 25, oder Expedition des Vorwärts", FärberJ. A. des Central- Wahlcomités digung zufrieden geben und uns nicht durch die Ausführungen einiger Straße 12. Ch. Hadlich. Reichstagsabgeordneten hinhalten lassen, die teine Jdee von dem durch die Concurrenz der Groß- Industrie darniederliegenden Schuhmachergewert haben und unsere Petitionen derartig beantworten, die Zucht haus - und Gefängnißarbeit solle dann abgeschafft werden, wenn die deutschen Schuhmacher einen praktischen Vorschlag machten, womit die in vorlegter Nummer den Berliner Wespen" entnommen und von dem Gefangenen beschäftigt werden sollten, oder, wie auf die legte Petition, hannoverschen Blatt blos abgedruckt war. welche von den Schuhmachern Deutschlands 1876 eingereicht worden ist, die beiden Reichstagsabgeordneten, Regierungsrath Jakebi( Liegnig) und Dr. Moufang( Mainz ) sich geäußert haben:„ Das Schuhmachergewerk wird noch handwerksmäßig betrieben und so wird es auch immer bleiben, es hat ja noch einen goldenen(?) Boden!"
Berichtigung.
Wir werden darauf aufmerksam gemacht, daß das Lied an Fatimah
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Die Jahrgänge 1873-1876 der Wage" sind( solid eingebunden) für 18 Mart zu verkaufen. Wo? sagt die Exped. dieses Blattes. Briefkasten
der Redaktion. M. K.: Die betreffende Notiz unter„ Stadt und Land" nicht zu finden; das Uebrige besorgt.
Auf die erste Aeußerung:" Womit sollen die Gefangenen beschäftigt werden?" erlauben wir uns vorläufig den Vorschlag zu machen, daß, der Expedition. Frzl in Stollberg : Conto in Ordnung. Ann. da heute Tausende von Schuhmachern ihrem Berufe entrissen werden, folgt. J. Vgl in Carlsruhe : Der ganze Jahrgang der N. W. hat, um jahrelang in den Kasernen Commisstiefel zu verfertigen, und manche 18 Hefte, jedes Heft tostet 30 Pfg. Senden Sie also M. 3,60 und Familie, wenn eine Mobilmachung eintritt, eine große Niederlage durch 50 Pfg. Porto in Briefmarken. das Verlorengehen der Kundschaft erleidet u. s. w., deshalb ebensogut auch die Militärarbeit in den Zuchthäusern und Gefängnissen angefertigt Zur gef. Beachtung. Diejenigen Parteigenossen, an welche vorige werden könnte, wo der Profit dem Staate doppelt zu Gute kommt. Woche Postkarten, enthaltend eine Anfrage bez. des Wahlresultats, abDie große Concurrenz wäre dann beseitigt und damit die Kleinmeister gegangen sind und welche noch nicht geantwortet haben, werden ersucht, und Gesellen wieder in die Lage versest, ihre Steuern bezahlen zu recht bald Bescheid nach Hamburg gelangen zu lassen, da gegen Ende fönnen, was heutzutage nicht der Fall ist, da der Großkapitalist den Februar die genaue Zusammenstellung der Wahlresultate in dem ParteiProfit in die Tasche steckt, die Meister und Gesellen aber zusehen läßt, organ gebracht werden soll. Derossi. wie weit sie es bringen.
Auf den Vorzug, den die Schuhmacher bis jegt gehabt haben, daß die Hälfte Soldat wurden, wollen wir gern verzichten. Was die handwerksmäßige Produktion und den goldenen Boden anbetrifft, welches Beides unser Gewerbe haben soll, so überlassen wir dies dem Urtheile eines jeden Einzelnen. Die traurige Erfahrung haben wir leider schon seit ziemlich langer Zeit gemacht, daß die kleinmeister von Tag zu Tag immer mehr und mehr in die Reihen des Proletariats gedrängt und von den Großfavitalisten abhängig gemacht werden.
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Quittung. Crmr Penig Ab. 1,60. Wi Christophsgrund Ab. 3,30. Genossensch. Tischl. Cöln Ann. 2,50. Dnth Oberpeila Schr. 6,45. Senzl hier Ann. 1,00. H. u. V. hier Ann. 5,85. Trp Reudniz Ab. 3,00. App Rottweil Schr . 6,40. Albry Eßlingen Ab. 13,50. Gin Mülheim Ann. 0,60, Ab. 15,00. Hllngl Nordhausen Ab. 5,60 u. 9,54. Gls Brnudbr Schr. 1,20. Küs Ihnn Liezen Schr. 3,59. Arbeiterb.- Ver. Haßlau Ab. 6,96. Ldmnn Altona Schr. 2,20. Schwnd Schw. Hall Die Noth und das Elend unter den Schuhmachern wird immer Schr. 2,64. Hngt hier Ab. 1,20. Ldg Flensburg Ab. 0,80. Dpp Hofgeismar Ab. 2,50. Expedition der Tagwacht" Zürich Ab. 100,00. größer, die Concurrenz und Ueberproduktion immer schlimmer, Zucht- Grd Stötterig Ab. 8,40. Cttl Apolda Ab. 8,40. Ufrt Weimar Schr. häuser, Gefängnisse, Correctionshäuser werden immer mehr gebaut. 1,25. Grbstn Lindenau Schr. 1,40. Grünbrgr Nürnberg Ab. 265,00. Mittellos und entblößt werden die Leute eingefangen; entkräftet, re- ul Mülheim Ab. 2,40. Snm Coburg Schr. 8,50. Kurk Lnze Ab. dnzirt und vielleicht mit leeren Taschen wieder nach einigen Monaten oder Jahren entlassen, wo dann dieselben nach kurzer Zeit wiederum 5,55. Hrbg Wüzzburg Ab. 12,00. Edrt Barmen Schr. 1,10. Wnfir Obergräfenhain Schr. 1,30. ß Pegau Schr 3,57. Mr Leisnig. 2 solchen Anstalten verfallen müssen. Schr. 5,10. Mngr Meiningen Schr. 3,00.
So geht es nun Jahr aus Jahr ein, und wir haben eine immer größere Concurrenz zu erwarten, darum der gerechte Ruf in allen Gauen Deutschlands :" Abschaffung der Zuchthaus - und Ge fángnißarbeit, denn dieselbe hat bis jest das Wohl und die
( F. 120)
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Anzeigen 2c.
Arbeiter Sängerbund.
Da wir in dem jezigen Reichstage mehrere Abgeordnete haben, Flensburg . Montag, den 26. Februar, Abends 7½ Uhr, Hasenclever, Bebel, Liebknecht, Frissche, Most u. A. m., im Lokale des Hrn. Ketelsen( Sanssouci): welche uns schon die Zusicherung gegeben haben, mit aller Energie für im Lokale des Hrn. Ketelsen( Sanssouci): Stiftungsfest unsere Petition einzutreten, so ist es unsere Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß Tausende von Unterschriften an den Reichstag gelangen. Darum, Schuhmacher Deutschlands , ruft an allen Orten Versammlungen bestehend in Concert , Gesang, Theater und Ball. Karten für ein und diskutirt über diese Angelegenheit. Hauptsächlich bitten wir Herren 50 Pfg., Damen 30 Pfg., sind an den bekannten Stellen zu Einführung ist gestattet. Um zahlreiche Betheiligung ersucht diejenigen Collegen, welche in den Städten wohnen, wo solche Straf- haben. Das Comité.[ 2,70 anstalten existiren, uns statistisches Material zukommen zu lassen, welIm 17. fächsischen Wahlbezirk ist die Wahlagitation in this von nun au lauten:„ Betitioniren und Protestiren, so lange wie Hannover . Den Freunden zur Nachsicht, daß unsere zweite ches wir ebenfalls dem Reichstage übermitteln werden. Unsere Parole Gesangverein Ferdinand".( F. 160) vollem Gang. Von Sonnabend bis zum Mittwoch sind einige solche Ausbeutungs- und Concurrenz- Institute existiren!" Wir dürfen Maskerade am Sonnabend, den 24. Februar im Saale des Herrn 20 Versammlungen angesetzt. Für Donnerstag den 22. Abends niemals indifferent und müde werden, denn es gilt, die Ehre und die Meyr, Limmerstraße 24( Linden) stattfindet, wozu freundlichst einladet Das Comité. ist im Hauptort des Bezirkes, Glauchau , ein großes Sieges- materielle Lage der Schuhmacher zu heben, und wenn wir auch mehr-( 2a) Karten sind zu haben bei Hrn. Brandes, Wesselstraße 2 und fest arrangirt, denn daß Bracke siegt, glänzend siegt, steht mals zurückgewiesen werden, so müssen wir mit noch größerem Muthe ben Kampf von Neuem aufnehmen, denn durch Herger und Noth, S. Bruns, Fannystraße 28. [ 2,10 bombenfest. Elberfeld , 13. Februar. Vor dem Polizeigericht wurde durch Kummer und Plage müssen wir ringend hindurch gehen, bis sich Allgemeiner deutscher Schneiderverein. heute gegen 28 Personen verhandelt, welche wegen Theilnahme die Herren im Reichstage genöthigt fühlen, unserem Verlangen nachzu Leipzig . Montag, den 19. Februar, Abends 8 Uhr, im Thüan den nach der letzten Reichstagswahl am 18., 19. und 20. Ja- tommen, denn dem Willen des ganzen Volkes ist keine Macht der Erde ringer Hof( Burgstraße): Bersammlung. Tagesordnung: Soziale nuar d. J. stattgehabten Ruheſtörungen angeklagt waren. Drei- Darum nochmals, Schuhmacher Deutschlands , zeigt, daß ihr kampf- Rundschau. Referent Hunse. Gäfte willkommen. zehn Personen erhielten eine vierzehn resp. achttägige Gefäng- fähig seid, und blickt muthig in die Zukunft! Die harte Schule des nisstrafe, während den Uebrigen Geldbußen auferlegt wurden. Leidens, des Elends und der Entbehrungen, die wir durchzumachen Leipzig . Nächsten Mittwoch, Abends& Uhr, beginnt ein neuer Nicht ein Sozialdemokrat war unter den Verurtheilten. Wenig- haben, die Verfolgungen und Einkerkerungen, denen wir ausgefeßt sind, stens war keiner derselben als solcher bekannt, da sonst der dies Alles muß uns ein neuer Sporn zu erhöhter Thätigkeit sein! Cursus in der dreifachen Buchführung( russisches System). Der Cursus Staatsanwalt gewiß Bezug bei der Anklage darauf genommen Noth und dem Müßiggang ! Laßt und werden ein einig Volk von einfache Buchführung erlernt haben. Eine Extrasteuer wird hierfür Hoch unsere Bestrebungen! Hoch die Männer der Arbeit! Tod der wird nur 6-7 Wochen dauern und muß jeder Theilnehmer bereits die Brüdern! Thun wir Alle unsere Schuldigkeit! nicht erhoben. Aufnahme jeden Abend von 81/2 Uhr an im Vereinslokale Ritterstraße 43/ II. Im Auftrage der Schuhmacher Berlins : Der Borstand. 170 Die Commission. Weiße Watte, gut geglattet, in 4 gangbaren Sorten empfiehlt zu reellen Preisen à Dugend 2 bis 5 Mark. [ 1,20 Friedrich Frenzel, Rechte Brückenstraße, Stollberg in Sachsen .
haben würde.
im Stande zu widerstehen.
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NB. Indem wir das Vorstehende den deutschen Schuhmachern zu beherzigen empfehlen, machen wir noch auf unser Blatt ,, Der Wecker", Organ für die Schuhmacher Deutschlands , aufmerksam, welches die Interessen der Kleinmeister und Gesellen vertritt. Dasselbe erscheint jeden Sonnabend, kostet vierteljährlich nur 50 Pfennig und ist durch alle Postanstalten zu beziehen.
!!
Der Bevollmächtigte. Arbeiterbildungsverein.
Neue Welt", Heft II., 1877
( 50
Die Unterschriften müssen von jedem Einzelnen mit Tinte oder ist versandtfertig. Wir bitten um rechtzeitige Feststellung des Bedarfs ,. da wir nur festbestelltes liefern werden. Bleistift auf weißem Papier selbst ausgeführt werden. Leipzig .
Die Verlagshandlung, Färberstraße 12/ II.
Aufruf an die Schuhmacher Deutschlands . Collegen! Schon vor mehr als dreißig Jahren ertönte in allen Gauen Deutschlands der Ruf nach Abschaffung der Zuchthaus- und Gefängnißarbeit, da die Kleinmeister und Gesellen schon damals die große Concurrenz darin erblickten, die besonders in unserem Geschäfte sehr schädlich auf die Kleingewerbtreibenden wirkte und nur den Großkapitaliften zu Gute tam, welche genügende Mittel besaßen, die erforderliche Kaution zu stellen, und die sich die Aufgabe stellten, die Gefangenen auszubeuten und billige Arbeit aus den Staats- Institutionen( Straf anstalten) zu beziehen, um dadurch die Kleinmeister vollständig concur renzunfähig zu machen. Die deutschen Schuhmacher werden sich wohl schon darüber klar geworden sein, daß dem Handwerke eine große Schä digung dadurch zugefügt wird, daß die Strafgefangenen während ihrer Haft zu geringen Preisen an die Groß- Unternehmer verpachtet werden, so daß die Kleingewerbtreibenden, die, schon lange nicht im Stande mit der Großindustrie zu concurriren, vollständig zu Grunde gehen; und die Gesellen, welche der heutigen Gesellschaft in jeder Beziehung Rech nung tragen müssen( Steuerzahlen u. s. m.), werden dadurch arbeitslos und gezwungen, fich einen anderen Erwerbszweig zu suchen oder durch Abrechnung des Gentralwahlcomités für den 10., 11., 12., die Buchbinderei von H. Jausen, Leipzig , Universitätsstraße 16, zu
den schweren Druck der Arbeitslosigkeit solchen Anstalten zu verfallen. Betrachten wir uns einmal einige solcher Strajanstalten etwas näher. In dem Königlichen Centralgefängniß zu Cottbus werden durchschnittlich 80 Mann mit der Schuhmacherei beschäftigt; der Unternehmer ist Feuchtenhauer u. Söhne in Berlin . Im Gefängniß kostet dem Unternehmer ein Mann 80 Pf. pro Tag, und dabei müssen die Gefangenen ihr bestimmtes Quantum monatlich liefern, sonst braucht der Unternehmer für den Mann nichts zu bezahlen; es sind jedoch die Einrichtungen so getroffen, daß ein Gefangener seine Aufgabe schaffen muß.
Sollten die Schuhmacher in den Städten, welche von Berlin nicht allzu weit entfernt sind, eine Agitation wünschen, so find wir gern bereit, eine solche zu veranlassen, jedoch müssen wir rechtzeitig davon in Kenntniß gesezt werden.
Bum Schluß bitten wir nochmals, um zahlreiche Unterschriften zur Petition.
Alle Briefe und Zusendungen von Unterschriften sind zu richten an C. H. Szimmath, Berlin , Bergstr. 80, bei Dolz.
13. und 14. Wahlkreis.
Einnahme:
10. Wahlkreis
11.
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"
12.
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17
1543,41
13.
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" 1
471,78
14.
5,75
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Summa: Mark 2158,44
Elegante Einbanddecken
für die ,, Neue Welt"
find à Stück M. 1,20 gegen baar oder Nachnahme( excl. Porto) durch beziehen.
Colporteure und Filialexpeditionen erhalten bei Partie[ 360 bezug entsprechenden Rabatt.
NB. Es empfiehlt sich bei Einzelbezug Einsendung von Briefmarken
Berantwortlicher Redakteur: W. Liebknecht in Leipzig . Redaktion and Expedition Färberstraße 12/11. in Leipzig . Drud und Berlag der Genossenschaftsbuchdruckerei in Leipzig
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