Raubmord- Prozeß Gönczi.
-
Die Angeklagte Frau Gönczi
heißt mit Vornamen Anna und ist eine geborene Sattler. Sie ist am 20. Januar 1849 in Windorf , Landgerichtsbezirk Paffau, geboren, fatholischer Religion und unbestraft.
-
-
-
-
Die Abreise.
-
"
"
-
-
-
Mittwoch, 4. April 1900.
Ant=
Der Sonntag nach der Mordthat. gehörte nicht dazu. Präs.: Mit wem haben Sie den Vertrag Auf weiteres Befragen des Vorsitzenden äußert sich die Angeklagte abgeschlossen? Angefl.: Mit Löwy zusammen. Präs.: dahin: Am nächsten Tage, dem Sonntag, sei ihr Mann auch sehr Merkwürdig, niemand hat ihn je geschen. Angefl.: Meine Frau Die Verhandlung des sensationellen Mordprozesses, dessen Vor- früh aufgestanden, aber erst um 8 1hr weggegangen. Gegen Mittag hat ihn gesehen.- Präs. Warum ist der Name des Löwy denn nicht in den geschichte wir in unsrer Sonntagsnummer mitgeteilt haben, begann fei er wiedergekommen und habe den Geschäftsbesuch des Filzschuhgestern vormittag unter großem Andrang des Publikums im großen fabrikanten Schmolling empfangen. Nachmittags feien fie gemein- Kontrakt mit aufgenommen worden? Angell: Die alte Frau Schwurgerichtssaale. Der Gerichtstisch ist bedeckt mit kleineren und schaftlich mit der Rafalski nach der Friedrichstraße und dem Tier- Schulze wollte das nicht haben, sie hat mir gleich gesagt, es wäre größeren Pappschachteln, vor dem Tisch sieht man einen Teil des garten gegangen. Dort habe sie ihr Mann verlassen, weil, wie er mir lieb, daß ich für die Vermietung der Räume im Hause sorgte. Gönczischen a dentisches, ferner die in Sadleinwand eingefagte,' mal im Hause Königgrägerstr. 35 nachsehen wollte, weil die Der Angeklagte, der auf alle Fragen des Vorjizenden sehr schlaghüllten Kisten, in denen die Leichen der Frau Schulze und ihrer Frauen verreist seien und er dort die Verwaltung habe. Ihr Mann fertig und in östreichischem Jargon antwortet und alle seine Säße Stieftochter Klara vorgefunden worden sind, ein Stück Läuferstoff sei erst gegen 9 Uhr wieder zu ihnen gestoßen. Am Montag sei sie, mit Bitt' schön" beginnt, sagt des weiteren aus: Er habe mit u. dgl. Von den Angeklagten wird zunächst Fran Gönczi durch wie schon gesagt, mit nach dem Hause Königgräßerstraße gegangen und Fräulein Klara Schulze über die Mietung eines Ladens verhandelt, einen Schuhmann in den Saal geleitet. Sie ist eine ab- habe mit ihrem Manne die beiden Kisten, in denen sich Geschirr und da habe diese ihm zu verstehen gegeben, daß es ihr lieb wenn er mit einem gleichfalls anwesenden gemagerte, blasse Frau mit einem Stropfhals, deren Kopf der Frau Schulze befinden sollte, in den Keller geschafft. Sie sei sein würde, der früher Schuhwarenhändler gewesen und fast beständig durch nervöse Zudungen in Bewegung dann wieder nach Hause gegangen und ihr Mann jei mittags nach Herrn Löwh zusammengehen und und einen Laden ift. Sie ist offenbar in großer Erregung, so daß ihr wiederholt gekommen. Präs.: Hat Ihnen Ihr Mann am Sonntag schon jetzt Weinhändler sei, mieten würde. Präsident: Bis Hoffmannstropfen gereicht werden müssen. Der Angell. Gönczi Brauhaus- Obligationen gezeigt? Angell: Ja. Er sagte, er gemeinschaftlich den Löwh überhaupt nicht gekannt? betritt höchst unbefangen den Anklageraum; er ist ein schmächtiger habe sie von Frau Schulze erhalten. Präs: Haben Sie später dahin hatten Sie Mann mit wohlgepflegtem grauen Vollbart und Haupthaar. Er nicht noch andre Papiere bei ihm gesehen?- AngelL: Ja wohl, Angelt: Nein. Präs.: Welches Interesse hatte denn die unverehelichte Schulze daran, daß Sie mit dem Löwy zusammen erscheint in schwarzem Anzug mit Gehrock und blidt ohne ein Zeichen Mexikaner, doch hat er mir nicht gesagt, wo er diese her hatte. der Erregung im Saal umher. Den Vorsiz im Gerichtshof führt Präs. Hat er Ihnen nicht auch Ringe und eine Granatbrosche mit gehen sollten? ,, Herr Löwy." Landgerichtsdirektor Huth, die Anllage vertritt Staatsanwaltschafts- gebracht? Angefl.: Ja wohl. Er hat gesagt, er habe die rat Plaschte unter Assistenz eines Referendars, Gönezi wird vom Gegenstände von dem Schuhwarenhändler Schmidt erhalten. Einen Angell.: Fr. Stlara hatte ein geheimes LiebesRechtsanwalt Dr. Herbert Fränkel, Fran Gönczi durch Justizrat Ring habe ich dem Dienstmädchen Rafalsti geschenkt. Präs: verhältnis mit Herrn Löwy, welches die Mutter nicht Grabower vertreten. Als beim Aufruf der 60 Zeugen der Unter- Am Mittwoch ist dann Ihr Mann nicht zu Hause gewesen. Hat er leiden wollte, und sie wollte gern Gelegenheit haben, mit ihrem Liebsuchungsrichter Landgerichtsrat Herr den Saal betritt, macht ihm Ihnen nicht gesagt, als er nach Hause fam, daß er in Hannover gewesen haber in dem unter dem Laden gelegenen Stellerzimmer zusammen Gönczi eine Verbeugung. Als Sachverständige wohnen Sanitätsrat sei oder dergleichen? Angefl.: Nein, er sah sehr blaß aus und zu kommen. Präs. Die Klara Schulze war 561/2 Jahr alt, sie Dr. Mittenzweig, Arzt Dr. Schulz, Gerichischemifer Dr. Jeferich als ich ihn fragte, ob ihm etivas passiert fei, hat er nicht weiter ge- foll nervöses Gefichtszuden und Speichelfluß gehabt haben, und da und der Schreibsachverständige Sekretär Altrichter und Bau- antwortet. Präs.: Was ist am nächsten Tage passiert?. An= soll sie ein solches geheimes Liebesverhältnis gehabt haben?- inspektor Schliepmann der Verhandlung bei. Da die letztere getlagte: Mein Mann sagte mir, wir müssen rasch abreisen. Auf gett.: Jawohl, es bestand schon, wie fie fagte, 7 oder 17 Jahre. Der Anmehrere Tage dauern wird, werden zwei Ersatzgeschivorene ausgeloft. meine Frage warum? antwortete er: weil die die beiden geflagte erzählt weiter äußerst weitschweifig und mit erstaunlicher ZungenLandgerichtspräsident Braun wohnt der Verhandlung bei. Frauen umgebracht haben. Präs.: Na fiel Ihnen denn fertigkeit, daß er sich schließlich dazu verstanden habe, mit Löwy zus diese Mitteilung gar nicht auf? Angel.: Aber ich dachte doch) sammen unter der Firma Löwy u. Co. ein gemeinschaftliches GeDer Angeklagte Gönczi, nichts Schlechtes von meinem Mann. Präs.: Dachten Sie denn, schäft zu eröffnen. Frl. Klara habe ihm gesagt, ihre Wutter sei sehr Schuhmacher und Schuhwarenhändler, giebt auf Befragen an, daß es solle nur eine kurze Reise sein, oder eine Reise auf Nimmer- mißtrauisch; er müsse daher sagen, daß er den Löwn schon lange er mit Vornamen Joseph heiße und am 2. Juni 1852 in Maros- wiedersehen? Angefl.: Ich weiß es selbst nicht. Bräf.: fenne. Er habe denn auch mit der alten Frau Schulze den Kontrakt Basarhely, zu deutsch Flug- Stadt, im Siebenbürgischen geboren fei. Welche Vorbereitungen trafen Sie denn zur Abreise?- Angell.: gemacht, die Einrichtung sollte Löwy auf seine stosten stellen. Die Ob seine Eltern noch leben, weiß er nicht. Sein Vater war Grund- Jch pacte nur einige Kleider zusammen und die ganze Sache alte Frau habe ihn dann aufgefordert, möglichst alle Tage zut fizer, er besaß zwei fleine Häuser im Werte von etwa 20 000 M. Er dauerte keine dreiviertel Stunden. Präs: Frau Gönczi, es fommen und sich ein wenig um das Vermieten der Wohnungen zu hat die deutsche und auch die ungrische Schule in Hermannstadt besucht, ist doch auffallend, daß Sie der Nafalski vorgeredet haben, daß bekümmern. Er habe alsdann den Schankwirt Hinz aufgesucht und und ist mit 15 Jahren in die Lehre gekommen. Mit 20 Jahren hatte Sie so schnell abreisen müßten, weil Ihre Schwester in Augsburg gesagt, daß er mit Löwy den Laden zusammen gemietet habe. Hinz er ausgelernt und trat in Carlsburg in das Regiment gestorben sei. Angel: Die Rafalsti fragte mich, ob etwa habe gesagt:" Jezt ist die alte Here geprellt, jetzt ist der Herr Lieb Brinz Ludwig von Bayern. Bis 1875 diente er daselbst, desertierte meine Schwester gestorben sei, und da habe ich es bejaht. haber glücklich im Hause drin!" Präs: Es ist nur merkwürdig, alsdann und ist im März 1881 wegen Desertion, Diebstahls, Bedaß von dem angeblichen Löwy teine Spur zu entdecken ist. trugs, Bergehens gegen die Sicherheit des Eigentums und Vergehens Angefl.: Gewiß cristiert er. Als ich die Bestellung zur Eingegen die öffentliche Sicherheit mit 4 Jahren schweren Kerkers be- Weiter ergiebt sich aus der Vernehmung der Angeklagten, die richtung bei dem Tapezierer Stiller machte, habe ich auch von straft worden. Dann kam er nach Wien . Er soll auch in Budapest faum verständlich, leise und mit einem bayrischen Accent spricht, daß meinem Compagnon Löwy gesprochen, und Fran Stiller dürfte den einmal wegen Betrugs zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt worden fie nach der Mitteilung ihres Mannes sich nach Brüssel wenden Löwy auch gesehen haben. Prás: Wie hieß denn Löwh mit sein, bestreitet dies aber. In Wien ist er 2 Jahre gewesen und 1892 wollten. Sie seien in Begleitung der Nafalsti mit zivei Droschten Vornamen? Angell.: Johann. Präi: Wo wohnte er nach Berlin gekommen. Im Jahr 1891 verheiratete er sich mit abgefahren. Ihr Mann hätte die Ordre nach dem Schlesischen denn? Angefl.: Auf einer Visitenkarte, die ich von ihm hatte, feiner Ehefrau, die ihm nach seiner Behauptung 1500 m. mit in die Bahnhofe gegeben, er ließ aber unterwegs die Droschken halten, stand: Brüffel, Boulevard Nr. 2. Präs. Diese Adresse stand Che gebracht hat. Hier in Berlin ist er 5 Jahre lang bei der Firma stieg aus und ging in ein Haus, angeblich, am sich von auch in einem Ihrer Notizbücher? Angefl.: Jawohl. Müller u. Schinsti als Wertmeister thätig gewesen, wurde dann in dort Geld zu holen. Als er wieder fam, beorderte er Präs. Sie waren doch mun in Brüssel , haben Sie ihn denn dort einem andern Schuhwarengeschäft Reisender und machte 1897 in der den Droschkenkutscher nach dem Friedrichstraßen- Bahnhof. Dort aufgesucht? AngelT.: Nein, ich hatte ja teine Veranlassung Mühlenstr. 4/5 ein Schuhwarengeschäft auf. warteten ite int Bartesaal zweiter stlaffe und bestiegen dazu.- Präs.: Das Merkwürdige ist mur, daß eine Bezeichnung dann einen Zug, an welchem Posen- Justerburg" stand. Präs: Brüssel, Boulevard 2" etwa ebenso ist, als wenn man sagen wollte Die Rafalski hat sich natürlich gewundert, daß Sie einen Zug in Berlin , Plazz Nr. 2." Die Hauptsache, die Bezeichnung des Plazes, fehlt. gerade entgegengefeßter Richtung bestiegen. Angell.: Das weiß Jm Hause Königgrägerstr. 35 hat auch kein Mensch irgend etwas von Im ich nicht mehr. Nach den weiteren Aussagen der Angeklagten find Löwy gesehen. Wenn einer dort wohnt und, nach Ihrer Behauptung, sie zunächst nach Frankfurt a. D. gefahren, haben dort die Nacht auf auch in dem Kellerzimmer schläft, so muß er doch auch Effen gehen Nach dem Anklagebeschluß werden beide Angeklagte beschuldigt, dem Bahnhof zugebracht und find Freitag in Brüssel eingetroffen. und man müßte doch auch sonst von seiner Existenz etwas wahrim Auguft 1897 gemeinschaftlich die im Hause Stöniggräßerstraße. 35 Dort haben sie sich bis Ende September aufgehalten und find weiter nehmen. Angefl.: Die Zeugen Hinz und Ackermann kennen ihn wohnende, im Jahre 1823 geborene Witwe Auguste Schulze, geb. Lutze nach Antwerpen und von dort per Schiff nach Brasilien gegangen. ganz genau und wenn sie es besireiten, dann verleugnen sie ihn. und deren im Jahre 1841 geborene Stieftochter Klara ermordet und Präs.: Hatte Ihr Mann auf der Reise oder in Brüffel einen Be- Präs: Sie haben nun auch noch in der Prenzlauer Allee ein Gegleichzeitig einen schweren Raub begangen zu haben. gleiter? Angefl.: Ich habe solchen nie gesehen. Präf.: Hat fchäftslotal gemietet und auffälligerweise Ihrer Frau gar nichts Der Vorsitzende befragt zunächst Fran Gönczi: Sie hören, hr Mann Wertpapiere oder Schmucksachen gehabt? Angel.: davon gefagt. was Ihnen zur Last gelegt wird. Was wissen Sie von dem Mord? Ich habe nur die Merikaner gesehen und außerdem eine Reihe Neue Weitschweifigkeiten. Sind Sie daran beteiligt?-Angefl.: Nein. Präs.: Also Ostern von Schmucksachen, die er, wie er sagte, in dem Schlafzimmer der Bei der Darstellung der weiteren Ereignisse bis zum Mordtage 1897 gründete Ihr Mann das Geschäft in der Mühlenstraße. Wer Frau Schulze aus einem Stästchen genommen hatte. Präsmacht der Angeklagte viele Angaben, die mit feinen früheren Bekuit war sonst bei Ihnen thätig? Angell: Die Frau Grawalski Wann wollen Sie denn überhaupt zuerst von dem Mord erfahren Dungen und auch mit denen seiner Frau vielfach im Widerspruch stehen beschäftigte sich teils im Haushalt, teils als Verkäuferin im Laden. haben? Angefl.: Erst in Brüssel , als wir in einem Café faßen, oder ganz etwas Neues enthalten. Sein Erzählertalent ist so groß, daß Präf. Hatten Sie Ihre Wohnung in demselben Hause? hat mein Mann aus der Zeitung den Mord vorgelesen. Bräffelbst seine Frau davon überrascht ist, so daß diefe wieder mit dem Angel I.: Nein, in der Mühlenstr. 4/5, 2 Treppen. Präf.: Vermuteten Sie denn da nicht, daß Ihr Mann der Mörder sei? Ausdruck des Erstaunens zu ihm hinblickt. Sein Redestrom ist so Wie ging das Geschäft? AngelI.: Nicht besonders.- Präs. Angefl.: Er hat's mir nie zugestanden; er sagte bloß, der Gast gewaltig, daß der Vorsitzende wiederholt ihn energisch in seine Womit beschäftigte sich Ihr Ehemann?.- AngelL: Er ging den wirt Schulz werde schon wissen, wer es gemacht hat. Bräf: Grenzen zurüdweisen muß. Bräf Grenzen zurückweisen muß. So erzählt er: Am Sonnabend vor ganzen Tag auf Kundschaft, des Morgens gegen 8 Uhr ging er fort, Meinte er damit etwa den Herrn Hinh? Angel: Das weiß dem Morgen sei er schon um 8 Uhr morgens in der Königgrägerfam mittags nach Hause, ging nach Tisch wieder fort und kehrte ich nicht. Bräf: Hat Ihr Mann Ihnen nicht auch gesagt, daß straße gewesen. Präs: Hat Ihr Mann Ihnen nicht auch gejagt, daß straße gewesen. Er habe die alte Frau Schulze fragen wollen, ob abends gegen 6 Uhr zurück. Präf.: Wann erfuhren Sie, daß er am Geldschrank der Frau Schulze war, daß die Thür zugefallen sie schon etwas vermietet habe. Er habe dann für die alte Frau Ihr Mann auch im Hause Königgrägerstr. 35 einen Laden fei und er sie nicht aufbrechen wollte? Angell.: Ja. einen Gang nach der Gasanstalt gemacht. Als er zurüdgekommen, Angell.: Erst wenige Tage bevor Präs.: Sie hatten ein Beil zu Hause, welches Ihnen plöglich ver- fei er zum Schankwirt Hinz hineingegangen und von diefem den Aufer mir den Laden zeigte. Präs. Es ist aber doch schwunden war. Angell. Mein Mann sagte damals, er habe trag bekommen, der alten Schulze vorzustellen, daß sie bei Hinz neue auffallend, daß Ihr Mann Ihnen dies nicht früher es mitgenommen, um im Hause Königgrägerstraße 35 Bilder an- Tapeten anmachen lassen müsse. Da habe die alte Frau ihm mitteilte. Angell: Mein Mann pflegte seine geschäftlichen zuschlagen. Präs.: Am Tage Ihrer Abreise haben Sie erwidert: Ich bin eine bekannte Frau, ich bin eine böse und geizige Angelegenheiten wenig mit mir zu besprechen. Bräf.: Kannten ein Telegramm aus Hannover erhalten, Inhalts dessen Frau Schulte Frau, aber wenn dieser Mörder auszieht, dann gebe ich ihm noch Sie die Bermögensverhältnisse Ihres Manns? Angel L.: Auch meldete, sie sei mit ihrer Tochter auf dem Wege nach Paris und Geld dazu. Er habe darauf gefragt, warum sie denn so böse sei nur oberflächlich. Präs.: Bußten Sie, daß er den Möbelhändler laffe die Hausbewohner grüßen. Die Angeklagte bestätigt dies. Ihr und sie habe geantwortet: Meine Tochter hat ein Liebesverhältnis, Stiller häufig anborgte, weil er sich in Geldverlegenheit befand? Mann habe ihr gesagt, es werde ein Telegramm eintreffen. von dem ich nichts wissen wollte, aber Hinz hat das Liebesverhältnis Angell.: Nein. Präs.: Wann sagte Ihnen Ihr Mann, daß Präs. Ist Ihnen nicht bekannt gewesen, daß Ihr Mann mit der dadurch unterſtüßt, daß er sein eignes Zimmer den beiden zur Verer den zweiten Laden mieten wollte, oder vielmehr schon gemietet Rafalsti ein intimes Verhältnis hatte? Angefl.: Davon habe fügung gestellt. Präs. Das ist doch kein Grund, um jentand hatte? Angefl: Am Montag bevor wir abreisten. Bräf.: ich erst aus der Untersuchung etivas erfahren. Hätte ich es gewußt, Mörder" zu nennen. Angett: Er soll die Alte aber bedroht Gingen Sie an diesem Morgen nicht zusammen nach der Königgräger- dann hätte ich die Person nicht im Hause behalten. haben, daß er sie totschlagen würde. Präs.: Haben Sie denn straße, weil Ihr Mann Ihnen den Laden zeigen wollte?- Angefl.: dy Der Verteidiger Dr. Fränkel nun dem Hinz gesagt, was Frau Schulze über ihn geäußert? Jawohl. das in Ihrer Erinnerung haften blieb?- Angell.: Ja. Als wir stiften, die Sie nach Ihrer Angabe am Morgen des 16. August mit Hand! Das Bergnügen mache ich der alten here nicht, erst ärgere id tool. raf.: Bafierte an dem Morgen nicht irgend etwas, richtet noch einige Fragen an die Angeklagte: Wie groß waren die Angel: Ja wohl! Sing hat gesagt:„ Ausziehen? Nicht in die die Jalousie unires Ladens aufziehen wollten, fanden wir das Ihrem Manne gemeinsam nach dem Keller geschafft haben? Kleine Gehäuse, in dem sich die Aufziehvorrichtung befand, mit Be Angell: lleber einen Meter lang und beinahe von Tischböhe einander." Der Angeklagte behauptet ferner, daß er die Schliffel zu der verschmiert, so daß wir den Schlüssel nicht anbringen fonnten. Braf.: Dann gingen Sie also zusammen nach der Königgräger: wir haben sie schieben müssen. Bert.: Waren die Kisten schiver? habe, weil er verAngel.: O ja, ziemlich schiedene Male recht lange an ihre Thür habe pochen müssen, ohne straße. Hatte Ihr Mann den Schlüssel zum Laden? Vert.: Hat in dem Hinterzimmer Eintritt zu erlangen. Die beiden Kisten, die er in den Keller geAngefl.: Jawohl. Präs. Befand sich neben dem Laden noch ein andrer nicht ein Bett gestanden? Angell: Ja eine Bettstelle mit Raum? Angett: Ja, ein Hinterzimmer. Präs.: Weiter Matrage und Keillissen. Vert: Ist es Ihnen bekannt, daß Ihr schafft habe, seien Kisten mit Wein gewesen, die für Löwh angefommen gewesen seien. Ebenso seien andre Kisten mit Wein waren feine Räume vorhanden? Angell: Ja, von der Hinter- Angel I.: Nein, davon weiß ich nichts. Mann auch von einer Frau Bär einen Laden mieten wollte? stube führte eine Treppe direkt nach dem Keller. Vert.: Wann sind Sie mehrere Male für Löwh angekommen. Soweit aus den mit Bräs.: War das Hinterzimmer völlig leer? Angetl.: Nein, es standen am Morgen des 16. Auguft von der Königgrägerstraße nach rafender Schnelligkeit gegebenen Darstellungen des Angeklagten zu Hause gekommen?- Angell.: Es tann gegen 8 Uhr gewesen verstehen iſt, fucht er alle ihn etwa belastenden Momente an den fein. Bert.: Wie lange tönnen Sie sich demnach in der König - Tagen vor und nach dem Morde mit größter Verschmigtheit als durchaus harmlose hinzustellen. darin. Bräf.: Wem gehörten die? Angell.: Mein Mann grägerstraße aufgehalten haben?- Angetl.: Vielleicht eine gute sagte, sie gehörten der Frau Schulze, die ihm die Kiften zur heftigen gewaltthätigen Menschen? halbe Stunde. Bert.: Kennen Sie ihren Ehemann als einen Der Mord nach Gönczis Darstellung. Aufbewahrung gegeben habe. Bräf: Sagte er Ihnen, was in hat er nie etwas gethan. Bras.: Wissen Sie, daß Ihr Mann geraume Zeit aus und fördert die abenteuerlichsten Geschichten heftigen gewaltthätigen Menschen? AngetI.: Nein, mir Die Vernehmung des Angeklagten Gönczi dehnt sich noch eine den Kisten sei? Angell: Ja, in der einen sei Bettzeug, in der am 8. Auguſt auch einen Laden in der Prenzlauer Allee mieten feitens des Angeklagten zu Tage, wobei der Vorsitzende inumer wieder andren Kochgeschirr.-Präs: Bar Ihnen dies nicht verdächtig? wollte? Angell: Nein, ich habe mir nichts dabei gedacht, mein Mann Kennen Sie einen gewissen Löwy?- Angell.: Nein, mein Mann Kopf gestellt werden. Er bestreitet u. a., daß er an einem der Angell.: Nein, das ist mir nicht bekannt. Präf.: feststellt, daß frühere Behauptungen desselben geradezu auf den fagte, die Frau sei leidend und könne die Sachen vorläufig nicht hat mir nur erzählt, daß ein Herr Löwh mit dem Fräulein Schulze fritischen Tage einmal nach Hannover gefahren fei, erklärt manches gebrauchen. Präs. Sie sollen mun am Sonnabend, bevor Sie abreiften, das Haus schon auffallend früh verlassen haben? Angell. Gönczi: Herr Präsident, was seine Frau gesagt hat, damit, daß diese ganz verwirrt" etwas vorgehabt habe. ist der Sonnabend, an dem der Mord passiert sein soll. Sie sollen Sie, was Sie vorzubringen haben. darf ich eine Frage an meine Frau richten? Präf.: Nein, fagen sei, und behauptet, daß, als die alte Frau Schulze mit fchon um 5%, Uhr bei dem Bäcker das Frühstück geholt haben? Gönczi: Ich will nur be- ihrer Tochter nach Hannover abreiste, er sie nach dem Bahnmerken, daß meine Frau einmal den Herrn Löwh gesehen haben hof begleitet habe. Den Sand will er auf Betreiben des Zeugen Angeft: Es mag gegen 6 Uhr gewesen sein. Präs.: Sie fragte mich Ja, der Bäckerfrau ist dieser Umstand aufgefallen, sie wußte, muß, als derselbe einmal bei mir im Laden war. daß Ihr Ehemann am folgenden Tage einen Wechsel über nach seinem Fortgange, wer es gewesen sei.- Angefl. Frau Gönczi: inz haben aufahren lassen, weil dieser in dem Sand Wein lagern Damit ist die Vernehmung der wollte. Weiter erzählt er, daß Löwy einmal nach Hannover ge1000 r. zu bezahlen hatte und kam nun auf die Idee, daß Sie ich entfinne mich nicht. Ehefrau Gönczi vorläufig beendet. fahren sei. Die beiden Frauen seien am fritischen Sonntag abends ausrücken wollten. Angel.: Ich weiß nichts von einem von Hannover wieder nach Hause gekommen. Eine Schwester des Wechsel. Präs.: In der vorhergegangenen Nacht wollen Mit7912öwy( die übrigens auch kein Mensch jemals gesehen hat) habe ihm bewohner gehört haben, daß Sie viel weinten und daß Ihr Mann über die Ereignisse mun bei einem Zufanımentreffen im Pschorrbräu heftig auf Sie einsprach. Angefl.: Davon weiß ich nichts. Ist es richtig, daß Sie auf einen Wechsel 1000 m. fchuldig waren folgendes erzählt: Löwy sei mit den Damen am 15. August, abends, Präs.: Wann ist Ihr Mann an dem fraglichen Sonnabend fort und daß der Wechsel am 15. August fällig war? Augefl.: Nein, nach Berlin zurückgekehrt. Löwh habe sie aufgefordert, in seinem gegangen? Angeti.: Gegent 7 1hr morgens. Präs. Und ich hatte den Betrag auf Schuldschein entnommen, mich aber mit neben dem Gönczischen Laden gelegenen Zimmer mit ihm Bier zu wann ist er zurückgekommen? Angell: Wie gewöhnlich zu dem Gläubiger geeinigt. Präs: Bestreiten Sie auch, daß Sie trinken. Löwy habe die ersten drei Gläser Bier ans Mittag. Bras. Haben Sie nichts Auffälliges an ihm bemerkt? noch anderweitig Darlehne aufgenommen haben? Angell.: Auch dem Hinzichen Lokal geholt, dann habe er noch drei Glas Angell. Rein durchaus nichts. Präs. Und wann ging er das bestreite ich. Präs. Wann haben Sie den Laden in der Bier spendieren wollen. Darauf habe die alte Frau twieder fort? Angell: Gegen 3 Uhr, um 6 Uhr fam er dann Königgrägerstraße genietet? et! Angel.: Am 28. Jumi. Bräf gejagt: Wenn Löwy so spendabel ist, fann Silara auch Cigarren wieder nach Hause. Wie viel Räume? Angell: Laden und Hinterzimmer, der Keller holen." Lesteve habe sich dann auch entfernt, Löwy set zu Hinz
einrichten wollte?
93
-
-OW
-
-
-
-
-
-
zwei große Risten
-
-
-
-
-
-
-
-
Es
-
-
Präs. Jetzt zu Ihnen
-ww
-
-
-
-
-
Angeklagter Gönczi.
-
-
sie noch und wenn ich sie erwische, dann reiße ich ihr die Beine aus