-

-

obwaltenden Verhältnisse bringt, zeigt, daß überall die Nei-| der neutralen Haltung ersparen. Wir machen rechtzeitig auf Seite, welche die Vaterschaft des Genossenschaftswesens in An­gung zu einer starten Reaktion gegen die bisherige Ent- diese Lage der Dinge aufmerksam, damit wir von der Noth- spruch nehme, Anträge wie der vorliegende eingebracht werden wickelung vorhanden ist. Gerade ein Theil der Bourgeoisie, die wendigkeit nicht überrascht werden. Wir haben gewiß nicht den könnten. Das Genossenschaftsgesetz habe Mängel, aber in ent­bisher überall von den Lehren des Liberalismus beherrscht Beruf, uns für den Bestand der Türkei   in abenteuerliche Unter- gegengesetter Richtung als der, gegen welche die Schulze'schen wurde, neigt sich Maßregeln zu, die mit den bisherigen Prin- nehmungen zu stürzen, aber wir haben die Pflicht, unsere eigene Anträge sich wendeten. Zunächst sei es ein großer Uebelstand zipien freiheitlicher Entwickelung brechen, die durch stärkeres Existenz zu vertheidigen und diese wäre durch die Etablirung an dem Geseze, daß dasselbe ausnahmslos die Solidarhaft polizeiliches Eingreifen, durch Beseitigung des gelten eines russischen Regiments in den slavischen Provinzen der vorschreibe, eine Bestimmung, die das Aktiengesez nicht kenne den Stimmrechts die Fluth eindämmen möchten. Die Aus- Türkei   auf's ärgste bedroht." Wenn Desterreich also in einen und die also nur als eine Beeinträchtigung des kleinen Besizes breitung der Sozialdemokratie ist ja zum großem Theil durch Krieg verwickelt wird, dann wird Deutschland   seinen Erbfreund" bezeichnet werden könne. Weiter sei es ein großer Uebelstand, die liberale Gefeßgebung begünstigt worden, aber sie beruht nicht im Stiche lassen wollen und der Weltbrand ist entzündet daß das Gesetz vorschreibe, daß Genossenschaften sich nicht an andererseits auch auf großen sozialen Mißständen, die eine Folge trog aller diplomatischen Friedensbemühungen zweier Jahre. politischen Angelegenheiten betheiligen dürfen. Auf Grund dieser der Entwicklung unserer Produktion, der unvermeidlichen Er- Man sieht, daß, wenn nicht immerfort die Welt durch Friedens- vagen Bestimmung sei es möglich gewesen, in München   und setzung der Handarbeit durch Maschinen, der Verdrängung der störer in Aufregung versetzt werden soll, endlich einmal die Augsburg   zwei Genossenschaften( Buchdruckereien) gerichtlich handwerksmäßigen Thätigkeit durch den Fabrikbetrieb sind. Es Völker selbst zur Leitung ihrer Geschicke sich emporraffen müssen. aufzulösen, die nichts anderes verbrochen, als daß in deren Ge­wird die wesentlichste Aufgabe sein, die Sozialdemokratie da- Dann wird nimmermehr ein Bischen Herzegowina" die Cultur- schäften je eine politische Zeitung fertig gestellt wurde. Was durch zu bekämpfen, daß die Gesetzgebung und die Arbeit länder zerrütten können. die Erhöhung bez. Firirung der Minimalziffer der Antheile geber selbst Alles thun, was irgend möglich ist, um die wirk­betreffe, so laufe dieselbe auf nichts anderes hinaus, als gerade lichen und gerechtfertigten Beschwerden der Arbeitermassen zu Der Kampf der Türken und der Montenegriner denjenigen Theil der Bevölkerung, zu deren Wohl angeblich die heben. Ein großer Theil der Leiden, die da existiren, ist we- ist wieder entbrannt; auch die Aufständischen in der Herzego Genossenschaften hauptsächlich in's Leben gerufen wurden, von niger   wirthschaftlicher als sittlicher Natur und ihnen kann nur wina rühren sich. Nach Telgrammen aus Pesth   stehen heiße der Betheiligung an solchen auszuschließen. durch eine wahre Erziehung unseres Volkes entgegengetreten Kämpfe nahe bevor. Die Keilerei im Kleinen hat also ange werden, eine Erziehung, die nicht blos das Wissen vermehrt, fangen, die Keilerei im Großen folgt nach- und das nennt sondern vor Allem den Charakter bildet und wahrhaft christliche sich ein gesittetes Jahrhundert! Gesinnung stärkt. Es wird die Aufgabe der conservativen Partei vor allen Dingen sein müssen, hierauf hinzuweisen. Nicht poli­Ausbreitung der sozialistischen   Presse. In Hagen  zeilicher Zwang, nicht polizeiliches Vorgehen gegen die Agitation allein werden die Gefahr bannen, sondern vor Allem wird der( Westfalen  ) erscheint ein neues Parteiblatt:" Hagener   Volks- Vertreter des Bundesraths, daß seitens der Regierungen ein Beruf hierzu auch der Kirche zufallen, die wieder die gebührende freund"; dasselbe wird dreimal wöchentlich hetausgegeben. Stellung im Leben erringen muß, die allein in der Lage sein - Die 47 Sozialisten, welche in München   angeklagt waren, wird, wahrhaft christlichen Geist wieder zu erwecken und die als selbstständiger Verein mit dem Vorstande der sozialistischen  Gemüther vor fanatischen Frrlehren zu bewahren." den zu haben, wurden sämmtlich freigesprochen. Arbeiterpartei Deutschlauds zu Hamburg   in Verbindung gestan

-

Sollte der Antrag wirklich Annahme finden, dann könnte man mit Recht sagen: der König im sozialen Reich sei zu einem bid König Herodes   geworden, ja schlimmer, denn er habe seine rade eigenen Kinder getödtet. mer conservativen Partei ihre Wünsche vorgebracht, erklärte der Nachdem noch je ein Mitglied der nationalliberalen und der

Gesezentwurf vorbereitet und wahrscheinlich der nächsten Session des Reichstags vorgelegt werde.

Antrag zurück, nachdem er den Ausführungen Most's gegen­Auf diese Aeußerung hin zog der Abgeordnete Schulze seinen Also nicht polizeiliches Vorgehen allein, sondern noch an über noch einzelne, meist nichtssagende Bemerkungen gemacht, dere schöne Dinge. Und die Herren Liberalen haben zum aus denen wir nur das beachtenswerthe Geständniß hervorheben großen Theil" die feste Absicht", mit den Herren Conservativen Hand in Hand Schranken gegen die sozialdemokratische Fluth" der sich gegenwärtig im Leipziger Bezirksgerichtsgefängniß in Haft Genossenschaften, wenn sie in Bezug auf diese Erwerbung ihr Der frühere Redakteur des Volksstaat", Marbach, welche die Kapitalserwerbung verursache, sei, und daß wollen, daß das Aktiengesez eine Prämie für die Mühe, zu errichten, die zu humane Gesetzgebung zu enthumanisiren, das Vereins- und Versammlungsrecht noch mehr zu verstümmeln, befindet, ist kürzlich vom Kreisgericht zu Halle wegen angeblicher Theil geleistet, ebenfalls zu Aktiengesellschaften avanciren können. das Wahlrecht zu beschneiden u. s. w. Recht hübsch das! Und Beleidigung des Staatsanwalts in Halle zu 1 Jahr Gefäng­Für das Großkapital also das Aktiengesez ohne Haft­wir wünschen den Leutchen: Gesegnete Mahlzeit! Mögen sie die niß verurtheilt worden. Das gleiche Schicksal traf den Redat pflicht und volle Freiheit im Börsenschwindel, für das Suppe ausessen, die sie einbrocken. Uns wird sie den Magen Correspondenz reproduzirt hatte, in welcher die fragliche Belei- Haftpflicht, strengste Controle und ungehinderte polizei­teur des Reporter", aus welchem Blatte der Volksstaat" eine kleine Kapital und den Genossenschafter aber solidarische doll slisiloginio leidigung enthalten sein soll. Die Appellation ist angemeldet. fiche Chikane. Das ist die fortschrittliche Liebe für den so­genannten fleinen Mann.

nicht verderben!

-

-

Armes Deutschland  ! In einer Adresse, welche die Wormser Nationalliberalen an Bismarck   richteten, heißt es wört­n. Berlin  , 16. April. Nunmehr gelangte eine Reihe von Anträgen in Bezug auf lich:" Das Gefühl der Bestürzung ergriff das deutsche   Volk, Auch am Sonnabend erntete der Herr Generalpostmeister Abänderung der Gewerbeordnung zur Verhandlung, Bangigkeit hatte sich aller Gemüther bemächtigt bei dem Ge- Lorbeeren. Die Debatte des Post- und Telegraphen- Etats wurde darunter auch das von den sozialistischen   Abgeordneten einge­danken an den Verlust, der unserm deutschen Reiche durch den fortgesetzt, und als wiederum die Unzufriedenheit unter den brachte Arbeiterschutzgeseh. Bei der hohen Wichtigkeit dieses Rücktritt seines zweiten Schöpfers drohte. Was wird aus Postbeamten zur Sprache tam, fand Herr Stephan sich veranlaßt, Gegenstandes für unsere Leser behalten wir uns vor, auf die unserm deutschen Vaterlande werden, wenn der starke seine Bildung dadurch zu dokumentiren, daß er die Postbeamten, Verhandlung noch näher zurück zu kommen, und geben im Nach­Arm ihm fehlt, wenn er ihm entrissen wird? Mit dieser Frage welche sich in der Presse und in Zuschriften an Abgeordnete folgenden nur eine kurze Skizzirung des Verlaufs derselben. blicken wir alle sorgenvoll in die Zukunft."-Armes Deutsch  - mißbilligend über das Regiment Stephan äußern, in einer Nachdem man beschlossen hatte, jämmtliche vorliegenden Anträge land, das du auf zwei Augen ruhst! Arme Nationalliberale, daß Weise angriff, die geradezu unerhört zu nennen ist. Leider kam gemeinschaftlich zu debattiren, und nachdem eine in letzter Stunde ihr solches glaubt und aussprecht! nachher nur Lasker zu Wort, der, statt das unerhörte Benehmen von der Fortschrittspartei eingebrachte Resolution, welche alles des Herrn Generalpostmeisters gebührend zu rügen, demüthig beim Alten lassen will, ebenfalls noch mit zur Debatte gestellt Herr Tessendorff gibt uns Schuld an den kürzlich erklärte, die betreffenden Postbeamten seien ganz brave Leute worden war, ergriff der Abgeordnete Ackermann das Wort, stattgehabten Krawallen auf dem Alexanderplatz zu Berlin  . In ein Zeugniß, das ihnen wahrhaftig nicht von Herrn Laster aus- um Namens der conservativen Partei für Einführung von seiner Anklage gegen zwei Personen, die sich an diesem Krawalle gestellt zu werden brauchte. Bei der Berathung der Aus- Arbeitsbüchern, Bestrafung des Contrattbruches und betheiligt haben sollen und von denen die eine, die einen Schuß gaben des Reichstags ergriff der Abg. Kapell das Wort, um zwangsweise zurückführung entlaufener Lehrlinge zu mannslieutenant an die Kehle gefaßt hatte, mit einem Jahr für die schlecht besoldeten Diener des Hauses einzutreten. Sein plaidiren. Nach ihm sprach Graf v. Galen( Centrum), um in Gefängniß bedacht, die andere aber freigesprochen wurde, äußerte Antrag, den betreffenden Absatz in die Budgetcommission zurück- längerer Ausführung für Wiedereinführung, oder richtiger für Tessendorff sich dahin, daß die intelectuelle Urheberin an solchen zuverweisen, wurde selbstverständlich abgelehnt. Einführung denn diese Phantasie ist nie Wirklichkeit gewesen- Vorkommnissen die sozialistische Propaganda sei, welche allen In der heutigen Sigung, die Vormittags 11 Uhr begann, der christlich- sozialen Weltordnung eine Lanze zu brechen, wofür Autoritätsglauben vernichte und Gott weiß was Alles für stand in erster Linie auf der Tagesordnung die Berathung über er sich vom nationalliberalen Rickert jagen lassen mußte, daß Schändlichkeiten verübe. Die Berliner Freie Presse" bemerkt den Antrag Schulze( Delitzsch  ) und Genossen, Abänderung ihm( Rickert) 4 oder 5 Paragraphen, geeignet, bestehenden Uebel­dazu recht trocken, daß dann Herr Tessendorff erst recht Schuld des Gesetzes über Erwerbs- und Wirthschafts- Genossenschaften ständen abzuhelfen, lieber gewesen wären, als die ganze lange an den Excessen trage, da er durch sein Vorgehen die sozia- betr. Bekanntlich hat schon dem vorigen Reichstag ein ähnlicher Rede. Im Uebrigen vertheidigte Rickert die Gewerbefreiheit listische Propaganda wesentlich unterstütze. Antrag vorgelegen, und bezweckt derselbe unter Anderm haupt- wie überhaupt die Grundprinzipien, welche der Gewerbeordnung sächlich eine Erhöhung des Minimaljazes der Genossenschafts  - zu Grunde liegen, und stellte an die Regierung die Frage, ob antheile und verschiedene Abänderungen in Bezug auf die Con- jie in dieser Angelegenheit heute noch auf demselben Boden wie trole und das Liquidationsverfahren. Der Abgeordnete Schulze 1869 stehe? was von dem Bundeskanzleramtspräsidenten Hoff­( Delitzsch  ) begründete in längerer Ausführung seinen Antrag, mann bejaht wurde. Auf die in mancher Beziehung interessanten wobei er natürlich nicht versäumte, den von ihm in's Leben ge- Ausführungen Hoffmann's werden wir noch speziell zurückkommen, rufenen Genossenschaften und deren segensreicher Wirksamkeit ebenso auf die Ausführungen unseres Genossen Fritsche, der reklamenhaftes Lob zu spenden. in längerer Rede den Standpunkt der Sozialdemokratie klar­

Die Stimmung in Oesterreich   ist wieder kriegerischer geworden. Man fürchtet die Occupation der nördlichen Türkei  durch die Russen. Besonders in Ungarn  , dem gegenwärtig maß­gebenden Lande des Kaiserreichs, ist die Erbitterung gegen Ruß­ land   in stetem Wachsen. So schreibt der Pesther Lloyd":" Die Occupation, das ist die Annexion, und angesichts dieser That­fache wäre es Thorheit, an die Möglichkeit einer dauernden Neu­tralität Desterreichs- Ungarns in dem türkisch  - russischen Kriege zu glauben. Gleichwie nur die entschiedenen Siege der Türken über die Serben uns die Nothwendigkeit einer bewaffneten Stellungnahme erspart haben, so könnten uns auch nur entschies dene Siege der Türken über die Russen ein Heraustreten aus Ein Kapitel zum Zeugnißzwang der Redakteure.

asdasd( Schluß.)

-

-

--

Der Abgeordnete Most, welcher von unserer Seite das Wort legte. Nachdem der Abgeordnete Bauer, von den Hamburger zu dem Antrag ergriff, betonte, daß wir durchaus keine prin- 3ünftlern gewählt, noch über eine Reihe von Petitionen, welche zipiellen Gegner des Genossenschaftswesens sind, im Gegentheil sich auf den behandelten Gegenstand bezogen, berichtet, wurde selbst bereits eine Reihe von solchen in's Leben gerufen hätten; die Sigung Nachmittags 5 Uhr vertagt. Morgen Kasernirungs­allein gerade weil wir ein großes Interesse am Genossenschafts- gesetz und Fortsetzung der Debatte über die obigen Anträge. wesen haben, müßte es uns doppelt befremden, daß von der ladung von dem in der Disciplinaruntersuchungssache mit dem Man setzte Besudelungen seiner Person in öffentlichen Zei Anklägergeschäfte betrauten Postrath B., demselben, der neuer- tungen für schweres Geld in Scene. Eine strafgerichtliche Ber­dings mit der Vertretung des in der Kanteckiangelegenheit viel- folgung gegen den Entrepreneur, einen Postsekretair, früheren Herr Stephan fonnte nun flott mit der Disciplinarunter genannten 3. 3. beurlaubten Oberpostdirektor v. Jahn betraut Buchbindergesellen, wurde abgelehnt und an eine Disciplinar­suchung( oder in korrektes Postdeutsch übersetzt Schülerzucht ist. Redakteur König ließ diese eigenthümliche Vorladung eines untersuchung war schon gar nicht zu denken; derselbe erhielt viel­untersuchung) beginnen, auch ohne Königs weitere Vernehmung. einfachen Verwaltungsbeamten mit dem Bemerken zurückgehen, mehr ein recht einträgliches Commissorium zur Tarcommission Im Termine vor Pescatore selbst legte dieser das Original daß er der Requisition eines nicht richterlichen Beamten, er möge nach Stuttgart  . Höhere Beamte sahen dieselbe Zeit die poſt­und eine Abschrift des erwähnten Briefes vor und erklärte, daß heißen, wie er wolle, und einen Titel führen, welchen er wolle, amtlichen Abonnentenlisten auf die Deutsche Post" hier und da er auch heute bei seiner Zeugnißverweigerung beharren würde, niemals Folge leisten, daß er vielmehr nur der Vorladung des ein und diejenigen Abonnenten, welche Beamte waren, wurden wenn sich der Verfasser seinem vorgesetzten obersten Chef gegen- Gerichtes folgen würde, was denn auch eine abermalige Ver- vielfach dadurch ängstlich und hielten das Blatt nicht mehr. über nicht bereits selbst genannt und ihn nicht ausdrücklich er- nehmung des von dem B. requirirten Gerichts zur Folge hatte. Eine dieserhalb an den deutschen Reichstag gerichtete Petition mächtigt hätte, ihn im gegenwärtigen Termine zu nennen. Durch Man hätte glauben sollen, daß nun endlich die Sache mit hatte zur Folge, daß in der Petitionscommission jenes Einsehen Erfahrung gewißigt, bat er den Herrn Pescatore aber, die Ab- der so sehnlich erwünschten Disciplinaruntersuchung gegen den der Abonnentenlisten für eine Verlegung des Briefgeheimnisses schrift zu den Akten zu nehmen und ihm das Original des Postinspektor und dessen Maßregelung ihren Abschluß hätte( also doch wohl auch des Amtsgeheimnisses?) erklärt, ferner, Briefes zu belassen, damit er ein Vertheidigungsmittel gegen ge- finden müssen; allein weit, weit gefehlt! Pescatore's Schluß- daß eine Interpellation an daß Reichskanzleramt gerichtet und wisse Intriguen in den Händen behalte, die er fürchte und protokoll enthielt unter Anderem die Bemerkung, daß das von letzterem Untersuchung und Abhilfe versprochen wurde. Ein wie sie schon gegen ihn in Scene gesezt worden seien näm Manuscript anonym gewesen sei. Dem in Disciplinarunter- Einschreiten der Staatsanwaltschaft gegen die Personen, welche lich, daß man ihm, wenn irgend möglich, troß seiner gewiß suchung gezogenen Postinspector war unter Andern seitens des das Briefgeheimniß in der angegebenen Weise verlegt hatten, ehrenhaften Handlungsweise noch in öffentlichen Blättern des Justitiars D. die Frage vorgelegt worden, ob er nicht vielleicht wurde indessen nicht beliebt, selbstverständlich konnte deshalb Bertrauensbruches seitens dienstwilliger Geister beschuldigen seiner Zeit das Manuscript mit einem mit seiner Unterschrift auch eine gerichtliche Bestrafung nicht eintreten, so heilsam die­lassen würde. Er erklärte zugleich, daß, falls wieder ein Buben- versehenen Begleitbrief übersandt habe, und dieser hatte ausge- felbe auch gewesen wäre, indem sie bewiesen haben würde, daß stück, wie das angedeutete, gegen ihn in Scene gehen würde, er sagt:" Vermuthlich oder wahrscheinlich." Und auf diese unbe- der Artikel der Verfassung:" Jeder Preuße ist vor dem Gesetze fich öffentlich auf das Zeugniß des Herrn Untersuchungsrichters stimmte Aussage hin baute man einen Strafantrag gegen den gleich" keine Phrase ist. und seines Brotokollführers berufen würde. Mit dem Ausrufe: bestgehaßten Redakteur König auf, der denselben für immer ver- Am Redakteur König freilich bewährte sich der alte Spruch: Gott sei Dank, daß auch diese unangenehme Gefchichte endlich nichten, ihn bürgerlich todt machen sollte. Wenn festgestellt" Ja, Bauer, das ist ganz was Anderes!" aus der Welt geschafft wird", dictirte Herr Pescatore das ist, daß ein Begleitbrief mit Unterschrift dem Manuscript beige­Schlußprotokoll. fügt war, so war das Manuscript nicht anonym", so folgerte Nunmehr glaubte Redakteur König keine Veranlassung mehr man, und auf diese seltsame Schlußfolgerung wagte man in der zu haben, den Eid zu verweigern und er beschwor das Schluß- liebenswürdigsten, humansten Weise einen Strafantrag wegen protokoll, man hatte ja auch ohne seine Aussage erfahren, gegen nichts Geringerem als man höre und staune!- wegen Aber der Beamte war mehr ein Entlastungs- als ein Be wen man Disciplinaruntersuchung einleiten fönne, wenn diese wissentlichen Meineides aufzubauen, dem die Königl. preußische überhaupt allein der Zweck des ganzen Berfahrens gewesen wäre. Staatsanwaltschaft auch Folge gab, indem sie die Untersuchung lastungszeuge. Seine Aussagen stimmten mit denen des Ange­Noch an demselben Tage wurde der Beamte Knall und Fall gegen den schwergeprüften Redakteur König eröffnete. Es wurde flagten überein und die Freisprechung erfolgte. zunächst nach Brandenburg   versezt. Kaum dort eingetroffen er dann schließlich auch Schlußverhandlung vor dem Stadtgerichte So fein die Intriguen gegen den Redakteur König auch ge­schien denn auch neben einem höchsten Beamten der Justitiar des anberaumt; aber nur wegen fahrlässigen Meineids. sponnen war, so hatten seine Widersacher doch die Rechnung Generalpostamtes, Professor Dr. D., ein Mann, der denselben Wir unterlassen es, zu schildern, was eine ehrenwerthe Fa- ohne den Wirth gemacht. Groß mochte der Groll sein über den Namen trägt, den ein in der Demagogenverfolgungsperiode viel milie in jener Periode gelitten hat, als diese Unter- Richterspruch, der einen Querstrich über so pfiffig, rachsüchtig viel- milie fach genannter Jurist auch führte und begann mit der ein- suchung über dem Haupte ihres Ernährers schwebte, und bemerken und herzlos ersonnene Anschläge machte. gehendsten Vernehmung und den geschicktesten Kreuz- und Quer- nur, daß den Redakteur König um jene Zeit noch viele harte, Man beruhigte sich bei dem Urtheil erster Instanz natürlich fragen des zu maßregelnden Postinspektors. von intriguanten Feinden und deren Creaturen geführte Schläge nicht, man appellirte gegen das freisprechende Erkenntniß und Wenige Tage darauf erhielt auch Redakteur König eine Vor- trafen und seinen Wohlstand und sein Unternehmen vernichteten. als endlich nach langer Zeit- im Dezember 1874- bie De­

H

Der Schlußverhandlungstermin gegen ihn erschien. Einziger ( angeblicher) Belastungszeuge war jener Artikelschreiber, jener gemaßregelte höhere Beamte, um den der Redakteur König so gelitten hatte.

f